Alleine in Zeiten von Corona

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Eastside

Re: Alleine in Zeiten von Corona

Beitrag von Eastside »

Cascade hat geschrieben: 10 Apr 2020 12:48 Scheint fast so, als ob introvertierte Menschen derzeit einen enormen Vorteil haben was den Umgang mit den Kontaktverboten betrifft.
Auch wenn natürlich auch Intros nicht im kontaktleeren Raum existieren (von Einsiedlern und Sonderfällen mal abgesehen) und auch für uns einiges an Aktivitäten weggefallen ist (Intro sein heißt ja nicht zwangsläufig dass man keinen Gefallen an gemeinsamen Aktivitäten mit anderen Menschen hat), würde ich dem prinzipiell zustimmen bzw. es vielmehr auf die gesamte Situation ausweiten.
Momentan habe ich den Eindruck, dass die gesamte Welt um mich herum endlich mal und deutlich mehr in meinem "Modus tickt", und die Menschen etwas mehr zur Besinnung kommen, von ein paar Ausnahmen natürlich wie immer angesehen. Aber um die sollte man im Sinne seiner eigenen geistigen Gesundheit eh einen größeren Bogen machen.

Und diese Kontaktverbote heißen ja auch nicht, dass man trotzdem keine Kontakte hat. Ich habe einiges an kleinen freundlichen Begegnungen mit z.B. Verkäuferinnen, Wanderern, Leuten die man so kennt. Dadurch dass alles etwas langsamer läuft kann man diese auch viel besser wahrnehmen. Klar gehen die Leute mehr auf körperliche Distanz, und auch mit vielen Aktivitäten und auch mal einer Umarmung hier und da ist grad Essig. Aber als kontaktlos kann ich die derzeitige Situation trotzdem nicht beschreiben. Und zusätzlich gilt für mich: mit der Natur und mir selbst Kontakt aufzunehmen ist für mich auch (ein sehr heilsamer) Kontakt, und dafür habe ich momentan sehr viel Zeit :good:

Von "Stress pur" merke ich ehrlich gesagt momentan eher wenig. So entschleunigt wie die letzten Wochen war mein Tagesablauf und auch die Arbeit vorher nicht. Liegt aber vielleicht auch daran, dass ich einfach versuche das Beste draus zu machen, und schaue wie ich jetzt mein Ding machen kann (z.B. meine Single-Kochkünste zu verfeinern oder die zahlreichen Wanderwege hier zu erkunden), statt mir z.B. über irgendwelche Artikel (bzw. Medien generell) Angst und "psychische Ausnahmezustände" erst noch anzulesen, die ich momentan einfach nicht fühle.

So komisch es vielleicht klingen mag: Für mich könnte diese ganze "Lockdown"-Geschichte ruhig noch ein Weilchen so weitergehen – und das als Intro der alleine lebt
Cascade
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Re: Alleine in Zeiten von Corona

Beitrag von Cascade »

Ist schon klar das introvertiert sein nicht heißt, das man an Aktivitäten kein Interesse hat, aber das versteht die Menschheit nicht. Introvertiert=Stubenhocker. Worauf ich eigentlich hinaus wollte, ist ja das Introvertierte nicht so auf Bestätigung von außen angewiesen sind als Extrovertierte, und das sie sich im Regelfall ja recht gut mit sich alleine beschäftigen könne ohne das ihnen langweilig wird. Und Begegnungen hat man natürlich weiterhin.
Eastside

Re: Alleine in Zeiten von Corona

Beitrag von Eastside »

Cascade hat geschrieben: 12 Apr 2020 12:18 Ist schon klar das introvertiert sein nicht heißt, das man an Aktivitäten kein Interesse hat, aber das versteht die Menschheit nicht. Introvertiert=Stubenhocker. Worauf ich eigentlich hinaus wollte, ist ja das Introvertierte nicht so auf Bestätigung von außen angewiesen sind als Extrovertierte, und das sie sich im Regelfall ja recht gut mit sich alleine beschäftigen könne ohne das ihnen langweilig wird. Und Begegnungen hat man natürlich weiterhin.
Was natürlich auch hilft ist das alles nicht so arg schwarz-weiß so sehen. Weder ist die Abhängigkeit von Bestätigung im Außen eine reine Extro-Domäne (man kann sich schließlich auch oder speziell als Intro ein wunderbares Kopfkino zusammenbasteln was die Anderen von einem denken, und sein inneres Wohlbefinden davon abhängig machen, oder sich wie jeder andere Mensch z.B. in Arbeit flüchten um da Sinn und Bestätigung zu erhoffen, etc. pp). Und dieses "aber das versteht die Menschheit nicht. Introvertiert=Stubenhocker." mag für manche ich nenne die Exemplare mal "übergriffige" Extros stimmen, aber alle "Extros" über einen schwarz-weißen Kamm zu scheren ist auch wieder mehr eigene Projektion auf die bösen/verständnislosen/wasauchimmer Anderen als dass es die Realität wiederspiegelt, in der es eh wenige "reine" Intros/Extros gibt, sondern jeder Mensch irgendwie speziell ist und sich irgendwo auf dieser Skala anordnet.
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Re: Alleine in Zeiten von Corona

Beitrag von Cascade »

Sicherlich kann man nicht alle über einen schwarz-weißen Kamm scheren, aber ich denke das man auch nicht sagen kann das es gar keinen gibt der so denkt.
Eastside

Re: Alleine in Zeiten von Corona

Beitrag von Eastside »

Cascade hat geschrieben: 12 Apr 2020 15:02 Sicherlich kann man nicht alle über einen schwarz-weißen Kamm scheren, aber ich denke das man auch nicht sagen kann das es gar keinen gibt der so denkt.
Wo habe ich das behauptet? Ich habe ja geschrieben, dass es ein paar dieser Leute gibt. Die sind aber eben nicht die gesamte Menschheit ...
Cascade
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Re: Alleine in Zeiten von Corona

Beitrag von Cascade »

Eastside hat geschrieben: 12 Apr 2020 16:10
Cascade hat geschrieben: 12 Apr 2020 15:02 Sicherlich kann man nicht alle über einen schwarz-weißen Kamm scheren, aber ich denke das man auch nicht sagen kann das es gar keinen gibt der so denkt.
Wo habe ich das behauptet? Ich habe ja geschrieben, dass es ein paar dieser Leute gibt. Die sind aber eben nicht die gesamte Menschheit ...
Wie auch immer, ich bin nur darauf gekommen weil ich so darüber nachgedacht habe mit Introvertiertheit und der aktuellen Lage.

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