Die traurige Welt der Incels

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Reinhard
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Re: Die traurige Welt der Incels

Beitrag von Reinhard »

Hanuta hat geschrieben: 02 Mär 2020 22:42
Reinhard hat geschrieben: 02 Mär 2020 21:11 Sehe ich genau andersherum. Diese Männer wissen, dass ihnen ein Erfolg gerade nicht zusteht, und sondern dass sie sich den erarbeiten müssten und sie wissen nicht wie, bzw. bei manchen von ihnen ist es ja auch aus dem einen oder anderen Grund schwierig. Und dann verzweifeln sie an dem Aufgabe einerseits eine Frau für sich begeistern zu müssen (was durchaus mit dem Rollenverständnis zu haben mag) und andererseits den tatsächlichen oder eingebildeten Hindernissen, die dieser Aufgabe entgegenstehen. Wahlweise eine Sisyphos-Aufgabe, was ja durchaus etwas ist, an dem Verzweiflung verständlich ist; oder eine double-bind-Aufgabe, in dem Sinn, dass die Gesellschaft (oder die Biologie) etwas wünscht, aber keine Mittel bereitstellt, die Aufgabe auch zu bewältigen. Sowas wie wenn ich von dir fordere, doch mal 5 Zentimeter zu wachsen. Kannst du das für mich tun? :flirten:

Nicht verwunderlich ist, dass man sich dann eine andere Gesellschaft wünscht, in der die Anforderung erfüllbar wäre.
Ergibt leider nicht so viel Sinn. Es gibt Männer bei denen das genau so ist wie du es beschreibst. Bei denen drückt sich das aber eher in Selbstmitleid und Depressionen aus. Sehen den Fehler bei sich.
Bei den Incels haben wir aber ein Phänomen, wo - meist junge Männer - der Gesellschaft die Schuld geben, dass sie keinen Erfolg haben. (...)
Halt. An der Stelle unterbreche ich mal deinen Schreibfluss, bevor es in die Psychologisierung abgleitet und Ferndiagnosen von Störungen.

Ich schließe das doch gar nicht aus, dass es bei vielen Männern auch dazu führt, dass sie das Problem bei sich sehen. Manche werden depressiv oder haben Selbstzweifel oder stürzen sich in eine Ablenkbeschäftigung (Arbeit oder Drogen oder sowas). Vermutlich sogar viele. Andere suchen nach Ursachen in gesellschaftlichen Problemen. Ist ja nicht allzu schwer, da welche zu finden, gibt ja ein Angebot :) . Und da werden manche was finden, das gut zu ihren Erfahrungen passt und andere was, das sie sich zurechtbiegen müssen. Und manche werden mit der gefundenen Erklärung leben können, und manche darüber verzweifeln oder sich minderwertig fühlen oder wütend über die wahrgenommene Ungerechtigkeit der Welt werden.

Sich jetzt auf diese letzte Gruppe zu stürzen und zu sagen, die müssen doch eh schon einen Dachschaden haben, so wie du das tust, das verzerrt doch den ganzen Blickwinkel darauf, dass das nur das eine Ende eines Spektrums ist. Und es sind eben nicht notwendigerweise alle so. Sonst wäre es eben kein Spektrum ...
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Re: Die traurige Welt der Incels

Beitrag von silentium »

Finnlandfreundin hat geschrieben: 01 Mär 2020 12:16 Schon wieder so ein Thema.

Was mir aber gerade durch den Kopf geht - Gibt es das auch andersherum? Gibt es dafür auch eine Bezeichnung? Man hört das immer nur über Männer.

Es gibt auch Frauen, die keinen abbekommen, die Jahrzehnte lang alleine sind oder ihr Leben lang alleine bleiben. Abgesehen von einer kleinen Ausnahme, sind sie das mit Sicherheit auch nicht freiwillig.

Männer haben noch die Möglichkeit regelmäßig in den Puff zu gehen, wenn ihnen das Sexuelle fehlt.
Es gibt auch käuflichen Sex für Frauen (Callboys).
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Re: Die traurige Welt der Incels

Beitrag von Nordlicht84 »

LaraMarie hat geschrieben: 03 Mär 2020 18:49 [...]

Müsste dieses Video sein:
https://www.youtube.com/watch?v=CBY1A7GC6zo

Edith:
Das Video hier fand ich bei der Suche...habs mir jetzt nicht ganz angeguckt, scheint aber in eine ähnliche Richtung zu gehen:
https://www.youtube.com/watch?v=Qtmgokclvnk
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Re: Die traurige Welt der Incels

Beitrag von AviferAureus »

silentium hat geschrieben: 03 Mär 2020 19:50
Finnlandfreundin hat geschrieben: 01 Mär 2020 12:16 ...Männer haben noch die Möglichkeit regelmäßig in den Puff zu gehen, wenn ihnen das Sexuelle fehlt.
Es gibt auch käuflichen Sex für Frauen (Callboys).
Und in den Filmen - also in Hollywoodfilmen, Krimis und so - machen die auch immer Hausbesuche. Hausbesuche kann man aber auch als Mann buchen. So etwas kostet freilich sicher extra, mit Anfahrtspauschale und so.
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Re: Die traurige Welt der Incels

Beitrag von Hoppala »

LonesomeCoder hat geschrieben: 03 Mär 2020 18:41 Und klagt ein Mann über seine Probleme bei anderen, wird ihm das oft als Schwäche ausgelegt. Mann muss also aufpassen, welche Gefühle er offen legt.
Nein. Nicht welche, sondern wann und wie.

Versingled hat geschrieben: 03 Mär 2020 18:32
NBUC hat geschrieben: 03 Mär 2020 18:29 In Summe: Es müssen halt nur noch die "richtigen" Gefühle/Emotionen sein ... .
Die man dann auch noch "richtig" ausdrücken können sollte ...
Genau. Wie sonst? Kann ja keine Überraschung sein, dass jemand, um für jemand anderen partneratteaktiv zu sein, die richtigen (=passenden) Gefühle richtig (=passend) auszudrücken.
Normal.
Nordlicht84 hat geschrieben: 03 Mär 2020 17:57 Dass man dann halt lieber alles in sich hineinfrisst, bis es irgendwann explodiert, ist da schon fast die folgerichtige Reaktion des Betroffenen.
Nein. Nicht fast und auch sonst nicht "folgerichtig".
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Re: Die traurige Welt der Incels

Beitrag von Hoppala »

Reinhard hat geschrieben: 03 Mär 2020 19:02 Angenommen, die Fähigkeit weitere 5 cm zu wachsen wäre ungleichmäßiger verteilt in der Bevölkerung als heutzutage und denjenigen, denen es nicht möglich ist, wird das als ihr eigenes Verschulden vorgeworfen ... ?
Wie kommt jetzt plötzlich "Schuld" und "Vorwürfe" ins Spiel?
Und warum nehmen wir nicht an, dass für jeden Menschen nach Wunsch Partner auf Bäumen wachsen, nur für manche doppelt so viel wie sie wünschen? Und es gibt ihnen jemand die Verantwortung dafür?

Das Spiel mit Fantasiebedingungen und beliebig reingeworfenen Ezhikmaßstäben lässt sich unendlich variieren.

Irrelevant.
Reinhard hat geschrieben: 03 Mär 2020 19:02
Ich drehe mal deine Aussage um, ich bin so frei:

Wenn für die unteren 70 Prozent es nicht funktionieren würde,
Meine Aussage war nicht, dass es für die unteren 70% funktioniert. Du drehst nix um, du erfindest was.
Reinhard hat geschrieben: 03 Mär 2020 19:02 dass diese Leute realistische Ziele erreichen könnten, dann würdest du also zustimmen, dass die Gesellschaft im Großen und Ganzen nicht funktioniert? (Das ist die Umkehrung davon, dass es heute für mehr als die oberen 30% gilt.) Warum aber sollte die Grenze für Dysfunktionalität einer Gesellschaftsform so hoch liegen? Warum nicht bei 60%, oder bei 25% oder bei 5%? Es ist doch eher schon der Versuch, eine solche Bagatellgrenze aufzuziehen, die den Weg bereitet dafür, eine dysfunktionale Gesellschaft einfach so hinzunehmen ...
Nenne einigungsfähige Grenzwerte, dann können wir dieses Theoretisieren eventuell weiter führen.

Generell hängt die Funktionalität einer Gesellschaftsform (von was gensu reden wir eigentlich)wohl nur sehr bedingt daran, wieviele Leute mit welchem Aufwand ne Beziehung finden.

Kurz: ich geh dieses Hirngeschwurbel wg akuter Irrelevanz fürs Thema und die Forenthematik nicht mit.
Reinhard hat geschrieben: 03 Mär 2020 19:02
Hoppala hat geschrieben: 02 Mär 2020 22:24 Davon abgesehen wäre die Frage, warum sich AB-Frauen nicht ebenfalls "eine andere Gesellschaft" wünschen, weil sie ums Verrecken keinen passablen Kerl um den Finger wickeln können.
Tun sie nicht?
Tun sie? Da wärst du in der Nachweispflicht.
Reinhard hat geschrieben: 03 Mär 2020 19:02Wo fängt das an, dass man sich "eine andere Gesellschaft" wünscht? Ist nicht sogar der Wunsch, dass Männer nicht von Fernsehprogrammzeitschrifttitelblondinen angefixt werden eine Änderung der Gesellschaft?
Das fordern AB-Frauen? Das ist für dich ein Beleg für "eine andere Gesellschaft wollen"?

Ich möcht gern preiswerteren echt gereiften Camembert. Ich bin ein Revolutionär.
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Re: Die traurige Welt der Incels

Beitrag von Finnlandfreundin »

Eine andere Gesellschaft mit anderen Vorstellungen sich zu wünschen bringt nichts, weil es eh nicht beeinflussbar ist. Außerdem muss man sich nicht beeinflussen lassen. Das ist immerhin noch die eigene Entscheidung. Wenn Andere sich Tattoos stechen lassen, weil es gerade In ist, muss ich das noch längst nicht machen (Arschgeweih bspw).

Ich wünschte mir, ich könnte leichter auf potentielle Partner zugehen, ich wünschte mir, ich würde mich nicht schämen, ... Ich muss bei mir anfangen, denn ich möchte was Anderes als ich habe. Und ich kann nur mich beeinflussen.
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Re: Die traurige Welt der Incels

Beitrag von LaraMarie »

Nordlicht84 hat geschrieben: 03 Mär 2020 19:12
LaraMarie hat geschrieben: 03 Mär 2020 18:49
Nordlicht84 hat geschrieben: 03 Mär 2020 18:46


Das ist zwar schön, dass du das anders siehst, allerdings gibt es leider durchaus Studien, die zeigen, dass emotionale Männer für viele Frauen halt eben nicht als attraktiv gelten.
Der Psychologe und Paartherapeut Raphael Bonelli hat zu der Thematik auch ein paar seiner Vorlesungen/Seminare der Privat Uni Wien auf Youtube hochgeladen.
Verkürzt: er findet immer wieder die Problematik vor, dass Frauen zwar gern einen emotionalen offenen Mann wollen, ihn aber unmännlich finden und dadurch viele Beziehungen in die Brüche gehen. Der Mann soll halt männlich (kalt, und mit Kanten) sein, was halt leider dem alten Klischeebild von Männlichkeit entspricht, mit dem Frau aber besser klar kommt.

PS: Gibt auch ein Video von ihm zum Thema Incel.
Kannst du mir diese Stelle zeigen wo er das so sagt? :gruebel:
Mich interessiert das jetzt wirklich.
Müsst ich jetzt suchen. Ging im Video allgemein um die Probleme von "modernen" Männern und Frauenbildern bei Beziehungen. Nicht nur tendieren Frauen eher zum klassischen Klischee-Mann...auch Männer haben mit der klassischen Frau weitaus weniger Probleme.
Also in dem Vortrag geht es ja primär um Gendermainstreaming und die Schaffung einer Gleichheit zwischen Mann und Frau. Ich bin selbst jemand die mit dem Genderwahn und Feminismus nichts anfangen kann. Ich bin nicht der Auffassung, dass Männer und Frauen gleich sind oder jemals gleich werden.
Das heißt aber nicht, dass man klassische Rollenverteilungen nicht aufbrechen kann und wir sind da bereits auf einem guten Weg.
"Der Mann soll halt männlich (kalt, und mit Kanten) sein" erschließt sich mir jetzt nicht aus dem Vortrag.
Wie sich die emotionale Offenheit eines Mannes äußert ist ja auch nochmal ein großes Thema. Das kann man ja nicht einfach so pauschalisieren. Ich finde emotionale Offenheit mit einer guten Portion Selbsreflektion sehr anziehend und zeigt mir, dass ein Kerl auch eine gewisse mentale Stärke und Reife mitbringt. Das ist mir sehr wichtig. :daumen:
Es sind gerade diese Charaktere, die mich in meiner Vergangenheit immer wieder imponiert haben. Die lauten Prolls werden und haben mich noch nie angesprochen. Auch meine Freundinnen stehen nicht auf solche Machos. :wuetend:
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Re: Die traurige Welt der Incels

Beitrag von Le Chiffre Zéro »

Finnlandfreundin hat geschrieben: 01 Mär 2020 12:16Was mir aber gerade durch den Kopf geht - Gibt es das auch andersherum?
Du meinst Hardcore-ABinen, die alles andere als attraktiv sind, aber unbedingt einen LMS-Gott („Chad“) als Stecher haben wollen?

Die der felsenfesten Überzeugung sind, so einer stünde ihnen zu?

Die sich darüber aufregen, daß die von ihnen eingeforderten LMS-Götter sich nur für Supermodels („Stacy“) interessieren?

Die aber selbst keinen weniger attraktiven Mann wollen?

Und die das alles für eine Verschwörung gegen sie halten, gesteuert von den LMS-Göttern und unbewußt getragen von der ganzen Gesellschaft, und glauben, nur sie hätten diese Verschwörung als solche erkannt und durchschaut („Red Pill“)?

Nein, ich bin mir ziemlich sicher, so etwas gibt es nicht.
Reinhard hat geschrieben: 02 Mär 2020 21:11
Thespian hat geschrieben: 02 Mär 2020 20:38
Sehe ich auch so. Das nur auf Biologie zu schieben würde ja implizieren, dass diese Art von Gewaltsprache, Abwertung und Frauenhass so etwas wie eine "normale biologische Reaktion" wäre oder die Männer die so reagieren seien "hormonell männlicher" als die, die es nicht tun.
Es ist anscheinend eher eine Art von "entitlement" - mir fehlt gerade eine passende deutsche Entsprechung - diese Männer glauben, ihnen stünde der Erfolg mit den von ihnen gewünschten Frauen (natürlich nur den allerbegehrtesten - sonst wäre es ja zu einfach oder würde gar zahlenmäßig aufgehen) ganz einfach deshalb zu weil sie eben Männer sind und wenn die Frauen dann "nein" sagen würde dieses angebliche Recht verletzt. Dafür glauben sie sich dann rächen zu dürfen/müssen. Das wiederum kommt nicht aus der Biologie, sondern aus Erziehung und Rollenvorstellungen.
Sehe ich genau andersherum. Diese Männer wissen, dass ihnen ein Erfolg gerade nicht zusteht, und sondern dass sie sich den erarbeiten müssten und sie wissen nicht wie, bzw. bei manchen von ihnen ist es ja auch aus dem einen oder anderen Grund schwierig.
Die Incels sind sehr wohl der Ansicht, ihnen stünde eine superattraktive „Stacy“ zu. Ja, auch ihnen und nicht nur den Alphastecher-„Chads“. Sie sehen sich dahingehend absolut „entitled“. Und genau deshalb lehnen sie auch Frauen, die weniger attraktiv als „Stacys“ sind („Beckys“), kategorisch ab – eben weil sie sagen, ihnen steht etwas sehr viel Besseres zu.

Und daß die „Stacys“ sie verachten, sehen die „Red Pills“ unter den Incels wiederum als Verschwörung der „Stacys“ gegen sie an mit den „Chads“ als Nutznießer. Die „Chads“ wiederum wissen laut den „Red Pills“ gar nicht, daß sie nur Werkzeuge der „Stacys“ sind – es wäre ihnen auch egal, denn eine Liaison oder auch nur Bettgeschichte mit einer „Stacy“ poliert ihr Ego und ihr Ansehen noch mehr auf als sowieso schon.

Die Gesellschaft trägt diese Verschwörung angeblich widerstandslos mit, weil es ihr eben natürlich vorkommt.

Exakt so äußern sich die Incels in einschlägigen Foren nämlich selbst.
LaraMarie hat geschrieben: 03 Mär 2020 18:21 Ich finde Typen, die in der Lage sind auch mal Emotionen zu zeigen und nicht immer den vermeintlich starken und super maskulinen Boy zu mimen attraktiv. Ich denke mit dieser Meinung stehe ich sicher nicht allein da. Ich glaube viele Frauen würden sich mehr emotionale Offenheit von Männern wünschen. :flirten:
Das hilft nur den Incels nicht – und zwar deshalb nicht, weil die typische „Stacy“ nicht so denkt. Die will einen „manly man“, einen Macho, einen Badass. Und genau so jemanden sucht sie sich dann auch: den „Chad“.

Viele Incels sind ja selbst erst zu Incels geworden, nachdem sie es zuvor als „Nice Guys“ bzw. „White Knights“ versucht haben. Und zwar mit nachgerade eklatantem Mißerfolg, der eindeutig eben genau darauf zurückzuführen war, daß sie den „Nice Guy“ gegeben haben: Frauen stehen auf so etwas nicht. Selbst in Zeiten, als Kavaliertum noch etwas bedeutete, hätte der „Nice Guy“ bzw. „White Knight“ zu dick aufgetragen.

Allerdings zeigen auch „Nice Guys“ und „White Knights“ keine Emotionen. Das gilt als unmännlich und schwächlich.
LaraMarie hat geschrieben: 03 Mär 2020 18:21 "Jammerlappen" finde ich hingegen ziemlich unattraktiv. Für mich sind das Menschen, die lieber anderen die Schuld geben und an ihrer Situation selbst nichts aktiv ändern. Mit solchen Menschen kann ich persönlich wenig anfangen.
Du hast gerade vortrefflich den typischen Incel beschrieben.
LaraMarie hat geschrieben: 03 Mär 2020 18:35 Mir persönlich geht es eher darum wie jemand damit umgeht und nicht darum, dass er Probleme hat. Jeder von uns hat Probleme und die Art und Weise wie er damit umgeht verrät viel über die Charakterstärke.
Und hierin unterscheiden sich im allgemeinen Männer von Frauen.

Bei Frauen ist es tendentiell so, daß sie, wenn sie ein Problem haben, mit jemandem darüber reden wollen.

Männer hingegen setzen alles daran, das Problem zu lösen.

Das Problem mit Incels ist, daß sie die Ursache für ihre Probleme nicht bei sich suchen – und daher auch mit ihren Lösungsansätzen nicht bei sich selbst ansetzen. Es ist ja nicht ihre Schuld, daß die „Stacys“ sie nicht wollen – sondern es ist die Schuld der „Stacys“. Und der „Chads“, die bereitwillig mitmachen, weil sie davon profitieren. Und der „Blue Pill“-Gesellschaft, die all das als den normalen Gang der Dinge an- und daher wegsieht.
← Das da sind keine Klaviertasten. Es sind Synthesizertasten. Doch, da gibt es Unterschiede.

Ich kann es euch erklären. Ich kann es aber nicht für euch verstehen. Das müßt ihr schon selbst tun.

INTJ nach Myers-Briggs
Dichter

Re: Die traurige Welt der Incels

Beitrag von Dichter »

Finnlandfreundin hat geschrieben: 01 Mär 2020 12:16 Schon wieder so ein Thema.

Was mir aber gerade durch den Kopf geht - Gibt es das auch andersherum? Gibt es dafür auch eine Bezeichnung? Man hört das immer nur über Männer.

Es gibt auch Frauen, die keinen abbekommen, die Jahrzehnte lang alleine sind oder ihr Leben lang alleine bleiben. Abgesehen von einer kleinen Ausnahme, sind sie das mit Sicherheit auch nicht freiwillig.

Männer haben noch die Möglichkeit regelmäßig in den Puff zu gehen, wenn ihnen das Sexuelle fehlt.
Was habe ich von einem Puff?🤔 Komische Männervorstellung. Auch ein Mann will begehrt werden und nicht nur wegen des Geldes.
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Re: Die traurige Welt der Incels

Beitrag von Informatiker »

Finnlandfreundin hat geschrieben: 01 Mär 2020 12:16Männer haben noch die Möglichkeit regelmäßig in den Puff zu gehen, wenn ihnen das Sexuelle fehlt.
Es gibt auch Callboys.
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Re: Die traurige Welt der Incels

Beitrag von Finnlandfreundin »

Informatiker hat geschrieben: 10 Mai 2020 11:05
Finnlandfreundin hat geschrieben: 01 Mär 2020 12:16Männer haben noch die Möglichkeit regelmäßig in den Puff zu gehen, wenn ihnen das Sexuelle fehlt.
Es gibt auch Callboys.
Aha. Ist, glaube ich, bei Frauen nicht so verbreitet, wie bei Männern zur Prostituierten zu gehen.
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Re: Die traurige Welt der Incels

Beitrag von Gucki »

Finnlandfreundin hat geschrieben: 01 Mär 2020 12:16 Schon wieder so ein Thema.
Was mir aber gerade durch den Kopf geht - Gibt es das auch andersherum? Gibt es dafür auch eine Bezeichnung? Man hört das immer nur über Männer.
Escortservice für Damen ... gibt es und wird auch genutzt.
Auch Frauen suchen Begleitung für Feierlichkeiten, Hochzeiten, Partys usw.
Es geht nicht immer nur um Sex, zumindest in Wien sind ein paar nette Exemplare dabei, schauen gut aus, haben Umgangsformen u es macht Spaß mit Ihnen Zeit zu verbringen...
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Re: Die traurige Welt der Incels

Beitrag von Informatiker »

Die Nachfrage von Frauen nach Strichern ist im Vergleich zu Huren gering. Da tut es auch der Typ von Tinder. Und Escorts sind teurer Spaß.
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Re: Die traurige Welt der Incels

Beitrag von Gucki »

Informatiker hat geschrieben: 10 Mai 2020 19:03 Die Nachfrage von Frauen nach Strichern ist im Vergleich zu Huren gering. Da tut es auch der Typ von Tinder. Und Escorts sind teurer Spaß.
Ich finde deine Wortwahl unpassend, man muss weder von Strichern noch von Huren sprechen.
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Re: Die traurige Welt der Incels

Beitrag von Finnlandfreundin »

Gucki hat geschrieben: 11 Mai 2020 04:57
Informatiker hat geschrieben: 10 Mai 2020 19:03 Die Nachfrage von Frauen nach Strichern ist im Vergleich zu Huren gering. Da tut es auch der Typ von Tinder. Und Escorts sind teurer Spaß.
Ich finde deine Wortwahl unpassend, man muss weder von Strichern noch von Huren sprechen.
👍 Finde ich auch unpassend.
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Re: Die traurige Welt der Incels

Beitrag von badblueboy »

Ich war eine Zeit lang an den Thema Incel interessiert,es war aber nichts für mich.Ich finde es schwachsinig die Frauen für alles verantwortlich zu machen.Ich kann es der Frauenwelt nicht übel nehmen das sie sich nicht für micht interessiert.
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Re: Die traurige Welt der Incels

Beitrag von Lilia »

badblueboy hat geschrieben: 12 Mai 2020 16:37 Ich war eine Zeit lang an den Thema Incel interessiert,es war aber nichts für mich.Ich finde es schwachsinig die Frauen für alles verantwortlich zu machen.Ich kann es der Frauenwelt nicht übel nehmen das sie sich nicht für micht interessiert.
Wie bist du dazu gekommen? Aus Eigeninitiative oder kanntest du jemanden, der in dem Umfeld war?
Ich finde es interessant, mal jemanden fragen zu können, der sich dafür interessiert hat. Entweder reden Männer nicht darüber oder man kann als Frau nicht fragen, weil der Mann dann in der Incel-Szene ist.
„Jenseits von richtig und falsch liegt ein Ort. Dort treffen wir uns.“ (Rumi) - https://www.ab-forum.de
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Re: Die traurige Welt der Incels

Beitrag von badblueboy »

Lilia hat geschrieben: 12 Mai 2020 16:50
badblueboy hat geschrieben: 12 Mai 2020 16:37 Ich war eine Zeit lang an den Thema Incel interessiert,es war aber nichts für mich.Ich finde es schwachsinig die Frauen für alles verantwortlich zu machen.Ich kann es der Frauenwelt nicht übel nehmen das sie sich nicht für micht interessiert.
Wie bist du dazu gekommen? Aus Eigeninitiative oder kanntest du jemanden, der in dem Umfeld war?
Ich finde es interessant, mal jemanden fragen zu können, der sich dafür interessiert hat. Entweder reden Männer nicht darüber oder man kann als Frau nicht fragen, weil der Mann dann in der Incel-Szene ist.
Aus Eigeninitiative.Ich bin HC AB.Irgendwann suchst du nach gleichgesinnten.Aber ich war nie zu tief drin.Wie gesagt es war nichts für mich.
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Re: Die traurige Welt der Incels

Beitrag von Lilia »

badblueboy hat geschrieben: 12 Mai 2020 16:59
Lilia hat geschrieben: 12 Mai 2020 16:50
badblueboy hat geschrieben: 12 Mai 2020 16:37 Ich war eine Zeit lang an den Thema Incel interessiert,es war aber nichts für mich.Ich finde es schwachsinig die Frauen für alles verantwortlich zu machen.Ich kann es der Frauenwelt nicht übel nehmen das sie sich nicht für micht interessiert.
Wie bist du dazu gekommen? Aus Eigeninitiative oder kanntest du jemanden, der in dem Umfeld war?
Ich finde es interessant, mal jemanden fragen zu können, der sich dafür interessiert hat. Entweder reden Männer nicht darüber oder man kann als Frau nicht fragen, weil der Mann dann in der Incel-Szene ist.
Aus Eigeninitiative.Ich bin HC AB.Irgendwann suchst du nach gleichgesinnten.Aber ich war nie zu tief drin.Wie gesagt es war nichts für mich.
Ich denke sowieso, dass viele Incels keine ABs sind, sondern Männer, die von Frauen enttäuscht wurden/sind und mehr oder weniger über Erfahrungen verfügen. Ich hoffe, du fühlst dich hier im Forum besser aufgehoben und findest hier eher Gleichgesinnte.
„Jenseits von richtig und falsch liegt ein Ort. Dort treffen wir uns.“ (Rumi) - https://www.ab-forum.de
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