Einsamkeit

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Ferienhaus
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Re: Einsamkeit

Beitrag von Ferienhaus »

Tania hat geschrieben: 21 Feb 2019 16:26
Ferienhaus hat geschrieben: 21 Feb 2019 13:26 Bei dem von schmog vernetzten Artikel (https://www.beobachter.ch/gesellschaft/ ... -isolation) war ich ganz baff, als ich las, Frauen seien deutlich öfter einsam als Männer.

Ohne jetzt in einen Geschlechterkrieg auszuarten, aber ich kann mir diese Verteilung nur durch die starke Überrepräsentation von Witwen im höheren Lebensalter vorstellen wenn bei einer Umfrage alle Altersschichten abgefragt werden.

Im jüngeren Lebensalter scheinen alle Frauen riesige Freundeskreise zu haben. Das das auf jüngere Personen so zutrifft - vielleicht ein Trugschluss - wäre so entgegengesetzt mit allem was man selbst sieht und für gesellschaftlichen Standard hält, dass ich hochgradig überrascht wäre oder mir man das erstmal verklickern müsste. :gruebel:
Verwechsel nicht Alleinsein mit Einsamkeit. Man kann durchaus einen sichtbaren Freundeskreis oder einen Ehemann haben und sich brutal einsam fühlen. Entscheidend ist, was innen ankommt. Und vielleicht brauchen Männer auch einfach weniger, um sich nicht einsam zu fühlen?
Wobei "Einsamkeit" in der medialen Berichterstattung schon relativ stark synonym zu "keine sozialen Kontakte" verwendet wird, daher kommt man vielleicht drauf. :gruebel:
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Cornerback
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Re: Einsamkeit

Beitrag von Cornerback »

Ferienhaus hat geschrieben: 21 Feb 2019 13:26 Der von Reinhard im Anfangspost verlinkte Artikel greift sicherlich einige wichtige Punkte auf, ist aber für meinen Geschmack zu stark von Interpretationen, die die antikapitalistischen politischen Präferenzen des Autors widerspiegeln, durchsetzt.


Bei dem von schmog vernetzten Artikel (https://www.beobachter.ch/gesellschaft/ ... -isolation) war ich ganz baff, als ich las, Frauen seien deutlich öfter einsam als Männer.

Ohne jetzt in einen Geschlechterkrieg auszuarten, aber ich kann mir diese Verteilung nur durch die starke Überrepräsentation von Witwen im höheren Lebensalter vorstellen wenn bei einer Umfrage alle Altersschichten abgefragt werden.

Im jüngeren Lebensalter scheinen alle Frauen riesige Freundeskreise zu haben. Das das auf jüngere Personen so zutrifft - vielleicht ein Trugschluss - wäre so entgegengesetzt mit allem was man selbst sieht und für gesellschaftlichen Standard hält, dass ich hochgradig überrascht wäre oder mir man das erstmal verklickern müsste. :gruebel:
Blick in die verlinkte Studie https://www.obsan.admin.ch/sites/defaul ... ericht.pdf bringt u.A. folgende Erkenntnisse:
Männer geben häufiger an, keine vertrauensperson (5,9%) zu haben als Frauen (4,4%) und sie haben selte-ner mehrere vertrauenspersonen (66,3%) als Frauen (76,0%). Mit fortschreitendem alter nimmt der anteil derjenigen ohne vertrauensperson zu und der anteil der Personen mit mehreren vertrauenspersonen ab. (S.36)
Dies deckt sich also mit deiner Einschätzung durchaus. Dann allerdings:
bei den Männern sind die einsamkeitsgefühle in jungen Jahren am meisten verbreitet (34,3%) und nehmen mit fortschreitendem alter ab: so berichten noch 15,6% der 65-Jährigen und Älteren von einsamkeit. bei den Frauen ist der grösste anteil ebenfalls bei den 15- bis 34-Jährigen zu finden (42,9%), geht dann zurück und bleibt bis ins höhere alter stabil bei fast 32% (S.37)
Die Menge an Bekanntschaften sagt auch nicht wirklich etwas über deren Tiefe aus. Wenn man das Bedürfnis nach einem großen Freundeskreis hat, dann vielleicht auch weil man sich leichter einsam fühlt.
eggi

Re: Einsamkeit

Beitrag von eggi »

Tania hat geschrieben: 21 Feb 2019 16:26 Verwechsel nicht Alleinsein mit Einsamkeit. Man kann durchaus einen sichtbaren Freundeskreis oder einen Ehemann haben und sich brutal einsam fühlen. Entscheidend ist, was innen ankommt. Und vielleicht brauchen Männer auch einfach weniger, um sich nicht einsam zu fühlen?
Sehe ich ähnlich. Frauen sind generell oft sensibler und eher darauf bedacht sich über Gefühle auszutauschen, als Männer. Sie könnten daher auch schneller das Gefühl haben, sich persönlich unverstanden und damit einsam zu fühlen, während es bei einem mutmaßlich größeren Anteil der Männer erst über einen längeren Zeitraum und vor allem den richtigen Gesprächsthemen eintritt. Ich z.B. fühle mich selten einsam, auch wenn ich oft alleine bin. Wenn es aber um das Thema AB geht, habe ich nur wenige Ansprechpartner. Und auch die verstehen mich nicht wirklich, weil sie zumindest in ferner Vergangenheit schon Erfahrungen mit einem Partner sammeln durften. In solchen Momenten fühle ich mich dann tatsächlich ein wenig einsam, weil unverstanden.
Dazu kommt, dass ich tatsächlich einige Frauen kenne, die immer jemanden um sich rum haben müssen, die für mehrere Wochen im voraus jedes Wochenende verplant sind (vielleicht ja auch nur, um die eigene Einsamkeit zu überspielen?). Bei meinem Bruder und seiner Freundin lässt sich z.B. sehr schön beobachten, dass sie -wenn auch mittlerweile nicht mehr jedes Wochenende- so zumindest in jedem längeren arbeitsfreien Zeitabschnitt etwas unternehmen will, während er lieber einfach mal nichts tun würde. Männer sind was Freizeitgestaltung angeht meinem Eindruck nach oft viel behäbiger, träger und vor allem genügsamer. Ein verfaulenzter Sonntag artet nicht gleich in Langeweile aus.
Nun ist mein Bekanntenkreis in privater Hinsicht allerdings überwiegend männlich. Vielleicht kenne ich einfach zu wenig Frauen, um einen gegenteiligen Eindruck gewinnen zu können, denn
Tania hat geschrieben: 21 Feb 2019 16:26 Die jungen Frauen, die "man so sieht", sind oft die, die ein soziales Leben haben. Die, die einsam zu Hause hocken, sieht man nicht.
icke

Re: Einsamkeit

Beitrag von icke »

Ich bin seit Jahren allein. Es war nie ein Problem für mich. Erst vor wenigen Monaten setzte bei mir das Gefühl der Einsamkeit ein. Es ist ein sehr trauriges Gefühl. Ich muss ab und an mal weinen wenn ich in Gedanken versinke. Es löst Sehnsüchte nach Liebe und Zärtlichkeit aus und gibt mir einen inneren Antrieb nach einer Partnerin zu suchen, die mir vielleicht die Einsamkeit ein Stück weit abnehmen kann.

Das Gefühl ist auf jeden Fall kein schönes, und nur wer es mal gefühlt hat, kann es nachempfinden. Man kann es schwer erklären. Ich hoffe es verschwindet mit der Zeit. Das wäre schön.
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Re: Einsamkeit

Beitrag von NBUC »

Ferienhaus hat geschrieben: 21 Feb 2019 13:26 Bei dem von schmog vernetzten Artikel (https://www.beobachter.ch/gesellschaft/ ... -isolation) war ich ganz baff, als ich las, Frauen seien deutlich öfter einsam als Männer.

Ohne jetzt in einen Geschlechterkrieg auszuarten, aber ich kann mir diese Verteilung nur durch die starke Überrepräsentation von Witwen im höheren Lebensalter vorstellen wenn bei einer Umfrage alle Altersschichten abgefragt werden.
Vielelicht haben Männer da einen anderen inneren Maßstab dazu, wo denn nun (beklagenswerte) Einsamkeit beginnt.

Oder der entsprechende Anteil hat sich schon direkt oder indirekt umgebracht. Die Selbstmordquote bei Männern ist ja an isch auch deutlich höher und in wie weit dann Probleme mit ungesundem Verhalten kompensiert werden/ einher gehen wäre auch noch zu klären.
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wenn ich nicht antworten sollte heißt das nicht, dass du Recht hast, sondern ich kein Internet!
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Re: Einsamkeit

Beitrag von Nordlicht84 »

NBUC hat geschrieben: 02 Mär 2019 20:36
Ferienhaus hat geschrieben: 21 Feb 2019 13:26 Bei dem von schmog vernetzten Artikel (https://www.beobachter.ch/gesellschaft/ ... -isolation) war ich ganz baff, als ich las, Frauen seien deutlich öfter einsam als Männer.

Ohne jetzt in einen Geschlechterkrieg auszuarten, aber ich kann mir diese Verteilung nur durch die starke Überrepräsentation von Witwen im höheren Lebensalter vorstellen wenn bei einer Umfrage alle Altersschichten abgefragt werden.
Vielelicht haben Männer da einen anderen inneren Maßstab dazu, wo denn nun (beklagenswerte) Einsamkeit beginnt.

Oder der entsprechende Anteil hat sich schon direkt oder indirekt umgebracht. Die Selbstmordquote bei Männern ist ja an isch auch deutlich höher und in wie weit dann Probleme mit ungesundem Verhalten kompensiert werden/ einher gehen wäre auch noch zu klären.
Gab gestern oder heute auch nen Artikel über die vielen Single-Männer in Ost-Deutschland und deren suizidales Verhalten.
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