Selbstanalyse

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ERSTER BEITRAG DES THEMAS
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Lion
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Selbstanalyse

Beitrag von Lion »

Habe mal in den letzten zwei Tagen einen Text bezüglich einer Selbstanalyse geschrieben:

http://lionart.jimdo.com/ab-selbstanalyse/

ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Alone but hopeful

Re: Selbstanalyse

Beitrag von Alone but hopeful »

Hallo,
mmh...da ist was Wahres dran...Danke das war eine tolle Anregung :). Ich bin in meiner Wortwahl doch meist sehr schwammig und rede um Probleme herum, anstatt sie klar zu definieren. Ich werde mir da in Zukunft mehr Mühe geben :).
NBUC
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Re: Selbstanalyse

Beitrag von NBUC »

Schöne Betrachtung der psychischen Komponente.
Bleiben aber noch als weitere Elemente (häufig) der Einfluss des Fertigkeitendefizits und (manchmal) des Umfelddefizits. Nur mit neuem Wollen und Einsichten kommt man daher meist nicht aus dem Loch.

Ich komme auf 3,5 psychische Blockaden/ hemmende Erfahrungssätze:
* "falsche", ungewünschte Interaktion mit Frauen ist Unrecht
** und erwünschte hat es jenseits der Friendsschiene bisher noch nicht belegbar gegeben, dafür aber einige Fehlsichtungen.
* Emotionen zeigen öffnet Angriffsschneisen für Mobber und andere Angriffe
* meine Interessen werden nur von einem winzigen Haufen nahezu ausschließlich männlicher "Freaks" geteilt.

Das Problem ist, das bloß das Wissen um die Existenz der Baustellen an sich, das dahinter stehende Defizit bzw. den sozialadequaten Umgang damit nicht mitliefert.
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Alle gesellschaftlichen Betrachtungen enthalten zwangsläufig Verallgemeinerungen und werden daher Ausnahmen und Einzelfälle enthalten, denen sie nicht gerecht werden können.

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Lion
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Re: Selbstanalyse

Beitrag von Lion »

Schön, dass Du den Faden gleich konkret aufnimmst.

NBUC hat geschrieben: Ich komme auf 3,5 psychische Blockaden/ hemmende Erfahrungssätze:
* "falsche", ungewünschte Interaktion mit Frauen ist Unrecht
Da geht es um die zwangsläufige Grenzüberschreitung bezüglich, die einer der beiden Akteure bei der Beziehungsanbahnung machen muß. Sei es beispielsweise das "zu nah auf die Pelle rücken". Meine Meinung ist, dass das kein Unrecht sein kann, wenn es im passenden Kontext passiert, wenn man beispielsweise schon einen ganzen Abend zusammengesessen hat. Ja, es kann zu einer unangehmen Situation kommen, wenn die Sympathie da nicht auf Gegenseitigkeit beruht.

Vielleicht schwingt bei diesem Glaubenssatz auch mit, dass es quasi immer "Unrecht" ist, wenn DU es tun würdest.

Ich komme darauf, weil:
* Emotionen zeigen öffnet Angriffsschneisen für Mobber und andere Angriffe
Prinzipiell: ja. Gefühle zeigen macht auch verletztlich und offen für Angriffe.
Aber ein Angriff würde nur erfolgen, wenn es etwas anzugreifen gäbe.

Wenn das jemand (für sich) schon von vorne herein erwartet, hält dieser sich für unwürdig, überhaupt eine Partnerin haben zu dürfen.

Denn über was anderes sollte ein potentieller Mobber herziehen können, wenn nicht über: "Hihihi, dieser Trottel glaubt tatsächlich, dass er bei Frauen landen kann"?
* meine Interessen werden nur von einem winzigen Haufen nahezu ausschließlich männlicher "Freaks" geteilt.
Man muß nicht zwingend dieselben Interessen haben, um eine Beziehung führen zu können.
Das Problem ist, das bloß das Wissen um die Existenz der Baustellen an sich, das dahinter stehende Defizit bzw. den sozialadequaten Umgang damit nicht mitliefert.
Das ist richtig. Aber das Wissen ist der erste Ansatzpunkt. Noch schlechter steht jemand da, der das Wissen gar nicht hat.
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Buham
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Re: Selbstanalyse

Beitrag von Buham »

Ich glaube die meisten ABs haben diese Analyse schon hinter sich. (wobei ich mich da täuschen kann, wer weiß...)

Ich habe zwei Punkte, die auch irgendwie miteinander zusammenhängen.

1. Ich fühle mich unattraktiv, vor allem äußerlich. Bisher ist es niemandem gelungen, mich vom Gegenteil zu überzeugen, versucht haben es schon viele :roll:
2. Ich habe Angst davor, mich bei der Kontaktaufnahme (egal ob schriftlich/verbal/in persona) zu einer Frau zu blamieren, sowohl wegen 1. als auch unabhängig davon. Objektiv ist mir klar, dass nicht viel dabei passieren kann :roll: Und ich bemerke auch von Zeit zu Zeit, dass es Frauen gibt, die zu mir rüberschielen oder auch total offensichtlich versuchen mir Blicke zuzuwerfen. Bin in solchen Situationen bislang immer handlungsunfähig gewesen.

Eine Lösung hab ich bisher nicht gefunden und erwäge daher seit einiger Zeit eine Therapie.
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Re: Selbstanalyse

Beitrag von NBUC »

Lion hat geschrieben:
Vielleicht schwingt bei diesem Glaubenssatz auch mit, dass es quasi immer "Unrecht" ist, wenn DU es tun würdest.
Bedingt durch die Erfahrung, dass es bisher (egal was man an Zeichen zu sehen geglaubt hat) bisher immer unerwünscht war.


Prinzipiell: ja. Gefühle zeigen macht auch verletztlich und offen für Angriffe.
Aber ein Angriff würde nur erfolgen, wenn es etwas anzugreifen gäbe.

Wenn das jemand (für sich) schon von vorne herein erwartet, hält dieser sich für unwürdig, überhaupt eine Partnerin haben zu dürfen.

Denn über was anderes sollte ein potentieller Mobber herziehen können, wenn nicht über: "Hihihi, dieser Trottel glaubt tatsächlich, dass er bei Frauen landen kann"?


Man muß nicht zwingend dieselben Interessen haben, um eine Beziehung führen zu können.
Das Problem beginnt früher.

Man (oderauch frau) hält sich generell (nicht nur im Beziehungszusammenhang) mit erkennbaren Emotionen und persönlichen Äußerungen zurück. Dadurch bleibt man unsichtbar bis unkalkulierbar und daraus erwächst eben auch kein Ansatzpunkt für Interesse bei anderen.

Außerdem wenn man aber da ungute Erfahrungen gemacht hat (und manche Leute übertreiben da nebenbei ja auch durchaus unangenehm, so dass das rechte Maß und der rechte Anlass gefunden werden will was wiederum gelernt werden muss) ist der Anlass sich zu öffnen maximal rational, aber nicht emotional gegeben, was selbst wenn man sich dann überwinden sollte als "unnatürlich" bei der Umgebung ankommt.
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Re: Selbstanalyse

Beitrag von soukous »

Sehr schön, dass du das erwähnst, Buham, so GING es mir früher nämlich auch:
Buham hat geschrieben: Ich habe zwei Punkte, die auch irgendwie miteinander zusammenhängen.

1. Ich fühle mich unattraktiv, vor allem äußerlich. Bisher ist es niemandem gelungen, mich vom Gegenteil zu überzeugen, versucht haben es schon viele :roll:
2. Ich habe Angst davor, mich bei der Kontaktaufnahme (egal ob schriftlich/verbal/in persona) zu einer Frau zu blamieren, sowohl wegen 1. als auch unabhängig davon. Objektiv ist mir klar, dass nicht viel dabei passieren kann :roll: Und ich bemerke auch von Zeit zu Zeit, dass es Frauen gibt, die zu mir rüberschielen oder auch total offensichtlich versuchen mir Blicke zuzuwerfen. Bin in solchen Situationen bislang immer handlungsunfähig gewesen.

Eine Lösung hab ich bisher nicht gefunden und erwäge daher seit einiger Zeit eine Therapie.
Die Frage ist: Ist es möglich, sich mithilfe von Positivem Denken und den Werkzeugen der Verhaltenstherapie so zu verändern, dass diese Gedanken verschwinden? Viele Postings in den AB-Foren legen nahe, dass dies der einzig mögliche und gangbare Weg ist.

Da empfehle ich einen Blick in das Fachbuch von Jeffrey E. Young. Young ist Psychologe und in der kognitiven Verhaltenstherapie ausgebildet, d.h. er hat ursprünglich auf die gleiche Weise gearbeitet, die Lion auf seiner Website vorgeführt hat.

Jeffrey E. Young, Janet S. Klosko, Marjorie E. Weishaar: Schematherapie. Ein praxisorientiertes Handbuch. Paderborn 2005

Auf den ersten Seiten dieses Werkes beschreibt Young, dass er immer wieder Klienten in seiner Praxis hatte, bei denen die kognitive Therapie überhaupt nicht anschlug. Bei ihnen zeigten sich keine Veränderung und die Klienten wollten meist gar nicht mitarbeiten. Young erweiterte sein Methoden-Repertoire daraufhin um Anteile aus der tiefenpsychologischen Tradition und entwickelte in Auseinandersetzung mit seinen Klienten die Schematherapie. Und damit gelang es tatsächlich, die ursprünglich als hoffnungslos angesehenen Fälle zu therapieren.

Young hat zu diesem Thema ein allgemein verständliches Selbsthilfebuch für Jedermann nachgeschoben, das ich persönlich sehr empfehlenswert finde. Das Werk hat sich inzwischen zu einer Art "Geheimtip" gemausert, den einige Therapeuten an ihre Klienten weiterreichen:

Jeffrey E. Young, Janet S. Klosko: Sein Leben neu erfinden. Wie Sie Lebensfallen meistern. Paderborn 2006

Bei der Schematherapie handelt es sich kurz gesagt darum, eben doch zurückzugehen zur Zeit der ursprünglichen Verletzung (meist in der Kindheit etwa bis zum 10. Lebensjahr), diese Emotionen nachzuerleben und in eine neue Richtung zu leiten. Nur wenn diese erste, gefühlsbasierte Umorientierung vollzogen ist, können die daran anschließenden Techniken der kognitiven Überzeugungs-Veränderung und des Aufbrechens der Verhaltensmuster überhaupt funktionieren. Sonst bleiben sie wirkungslos.

Die Schematherapie ist übrigens nicht die einzige Therapieform, die auf diese Weise arbeitet. Ähnliche Herangehensweisen finden sich auch in anderen Schulen wie der Psychoanalyse, der Traumatherapie und der dialektisch-behaviorale Therapie.

Und die haben alle gute Gründe dafür, weshalb sie so und nicht anders vorgehen.
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Buham
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Re: Selbstanalyse

Beitrag von Buham »

Ich habe mir das zweite mal bestellt. Allerdings in der englischen Originalfassung, die nur 1/3 kostet.
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Hoppala
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Re: Selbstanalyse

Beitrag von Hoppala »

NBUC hat geschrieben:
Lion hat geschrieben:
Vielleicht schwingt bei diesem Glaubenssatz auch mit, dass es quasi immer "Unrecht" ist, wenn DU es tun würdest.
Bedingt durch die Erfahrung, dass es bisher (egal was man an Zeichen zu sehen geglaubt hat) bisher immer unerwünscht war.
Soll das heißen: Bisher hast du ausnahmslos immer, wenn du eine Frau angesprochen hast (außerhalb praktischer, sofort erkennbarer Zweckorientierung, wie bei Terminabsprache mit der Arztassistenz), sofort ein "Lass mich bloß in Ruhe!" kassiert? Wörtlich ausgesprochen oder klar signalisiert.
Und du wirst nie selbst mal von einer Frau angesprochen? Frauen machen ja gern mal Small Talk oder sonst eine Form der Kontaktaufnahme - Blick, Lächeln -, wenn sie mit Fremden zusammen sind, und sei es nur um zu prüfen, ob der Mann ein Risiko darstellt. Man kann auch zu einer Lesung oder so gehen, da sind sie doch neugierig auf jeden Mann, der sich hintraut...
NBUC hat geschrieben: Das Problem beginnt früher.

Man (oderauch frau) hält sich generell (nicht nur im Beziehungszusammenhang) mit erkennbaren Emotionen und persönlichen Äußerungen zurück. Dadurch bleibt man unsichtbar bis unkalkulierbar und daraus erwächst eben auch kein Ansatzpunkt für Interesse bei anderen.
Außerdem wenn man aber da ungute Erfahrungen gemacht hat (und manche Leute übertreiben da nebenbei ja auch durchaus unangenehm, so dass das rechte Maß und der rechte Anlass gefunden werden will was wiederum gelernt werden muss) ist der Anlass sich zu öffnen maximal rational, aber nicht emotional gegeben, was selbst wenn man sich dann überwinden sollte als "unnatürlich" bei der Umgebung ankommt.
Wo wohnst du? Ich erlebe es nämlich so, dass Menschen sich in der Regel sehr wenig mit Emotionen und persönlichen Äußerungen zurückhalten. Sehr wenig heißt, aus meiner ursprünglich mal erlernten Perspektive. Die war sehr unpraktisch.
Bei mir war es zum Beispiel eher so, dass ich derjenige war, der emotional konturlos blieb. Ich habe dann gelernt, das so gut ich kann abzustellen - seither geht es deutlich besser. Vor 20 Jahren wurde ich öfter mal als "graue Maus", "der der immer im Hintergrund bleibt" bezeichnet. Heute höre ich das gar nicht mehr, statt dessen öfter "du bist ein fazinierender Typ", "strahlst Energie aus", "deine Leidenschaft steckt an". Das hab ich mir erarbeiten müssen. Hat aber Spaß gemacht. Das Ergebnis macht mir auch Spaß.
Oder meinst du deinen Satz auch so: dass du emotional nicht wahrnehmbar bist?

Sich aus rationalen Gründen öffnen, kann doch nicht funktionieren. Man kann nur aus rationalen Gründen einsehen, dass man lernen sollte, sich öfter zu öffnen. Also Entschluss zur Veränderung: rational begründet. Umsetzung: emotional begründet.
Mit dem rechten Maß muss man es dabei auch nicht übertreiben, sozusagen. Wenn man nicht gerad in der Arbeitsbesprechung mit Ketchup rumspritzt, wird einem einiges verziehen. Die anderen Menschen sind ja auch fehlbar. Etwas klassisches Benehmen, dann passt es in der Regel schon. Es muss ja nicht immer passen, aber ist dann auch nicht weiter wild.

Eine "unrechte" Situation zum "Gefühle äußern" kann ich mir schwer vorstellen. . Entweder man fühlt sich mit der Situation wohl oder nicht. Wenn nicht, verlässt man sie. Geht das nicht, kann man sein Unwohlsein mit der Situation äußern. Schon ist es wieder eine "rechte" Situation, um sich emotional zu öffnen.
Was anderes ist die Frage, wie man seine Gefühle äußert. Das muss angepasst sein, klar.

Ich versteh also gerad nicht ganz, was dein Problem mit rechten oder unrechten Situationen ist. Bekommst du vielleicht nur den Mund nicht auf?
Nutzungsregeln: Mediale Äußerungen von Menschen ersetzen keine Begegungen. Was du hier schreibst, bist nicht du. Was ich hier schreibe, bezieht sich nicht auf dich. Nur auf deinen Beitrag. Ich schreibe meine Meinung, deren Bedeutung in deinem eigenen Ermessen liegt. Vergiss, was dir nichts nützt.
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Re: Selbstanalyse

Beitrag von NBUC »

Hoppala hat geschrieben:
NBUC hat geschrieben:
Lion hat geschrieben:
Vielleicht schwingt bei diesem Glaubenssatz auch mit, dass es quasi immer "Unrecht" ist, wenn DU es tun würdest.
Bedingt durch die Erfahrung, dass es bisher (egal was man an Zeichen zu sehen geglaubt hat) bisher immer unerwünscht war.
Soll das heißen: Bisher hast du ausnahmslos immer, wenn du eine Frau angesprochen hast (außerhalb praktischer, sofort erkennbarer Zweckorientierung, wie bei Terminabsprache mit der Arztassistenz), sofort ein "Lass mich bloß in Ruhe!" kassiert? Wörtlich ausgesprochen oder klar signalisiert.
Zu 95% so und sonst wenn ich versuche den Kontakt zu intensivieren.
Hoppala hat geschrieben:
Und du wirst nie selbst mal von einer Frau angesprochen? Frauen machen ja gern mal Small Talk oder sonst eine Form der Kontaktaufnahme - Blick, Lächeln -, wenn sie mit Fremden zusammen sind, und sei es nur um zu prüfen, ob der Mann ein Risiko darstellt. Man kann auch zu einer Lesung oder so gehen, da sind sie doch neugierig auf jeden Mann, der sich hintraut...
Zuletzt Herbst 1986 oder 1987 ... .
Hoppala hat geschrieben:

Oder meinst du deinen Satz auch so: dass du emotional nicht wahrnehmbar bist?
Letzteres . Ich bin den, Schulmobbing entwichen, indem ich mangels erkennbarer Regungen zum Ärgern uninteressant geworden bin.
Hoppala hat geschrieben:
Sich aus rationalen Gründen öffnen, kann doch nicht funktionieren. Man kann nur aus rationalen Gründen einsehen, dass man lernen sollte, sich öfter zu öffnen. Also Entschluss zur Veränderung: rational begründet. Umsetzung: emotional begründet.
Emotional gibt es dafür keinen Grund, da keine positiven Erlebnisse -> keine positiven Emotionen dabei.
Hoppala hat geschrieben:
Eine "unrechte" Situation zum "Gefühle äußern" kann ich mir schwer vorstellen. . Entweder man fühlt sich mit der Situation wohl oder nicht. Wenn nicht, verlässt man sie. Geht das nicht, kann man sein Unwohlsein mit der Situation äußern. Schon ist es wieder eine "rechte" Situation, um sich emotional zu öffnen.
Was anderes ist die Frage, wie man seine Gefühle äußert. Das muss angepasst sein, klar.

Ich versteh also gerad nicht ganz, was dein Problem mit rechten oder unrechten Situationen ist. Bekommst du vielleicht nur den Mund nicht auf?
"Unrecht" ist eine unerwünschte unbd damit belästigende Kontaktaufnahme. Da nach erfahrungsgeprägtem Bauchgefühl davon ausgegangen wird, dass ein Kontakt unerwünscht ist, fühle ich mich in dem Moment auch instinktiv nicht wohl. Und wie jetzt korrekt angepasst aussieht weiß ich auch nicht.

Irgendwann bekomme ich den Mund auf. Aber entweder gibt es keinen "richtigen Moment" oder ich verpasse diesen.
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Re: Selbstanalyse

Beitrag von Lion »

Buham hat geschrieben:Ich glaube die meisten ABs haben diese Analyse schon hinter sich. (wobei ich mich da täuschen kann, wer weiß...)
"Im Kreis herumgrübeln" ist keine weitergehende Analyse.
Ich kann nun ebenfalls nicht sagen, wer das eine und wer das andere gemacht hat (und es soll auch kein Vorwurf sein, es ist nicht jedermanns Sache, dies zu tun, dafür gibt es eben Therapeuten, die einem dabei helfen, bestimmte Sachen aufzudecken), aber das "die Meisten" eine Analyse hinter sich haben: never ever.
1. Ich fühle mich unattraktiv, vor allem äußerlich. Bisher ist es niemandem gelungen, mich vom Gegenteil zu überzeugen, versucht haben es schon viele :roll:
Vielleicht bist Du objektiv unattraktiv, vielleicht bist Du es nicht, keine Ahnung. Wie sollte man Dich vom Gegenteil überzeugen?

Letztlich bist Du so, wie Du bist und Du kannst nichts daran ändern. Es geht also auch darum, von einer Bewertung wegzukommen zu einem bloßen "ich bin ich" und nicht hin zu einem "ich bin attraktiv".

Eine weitere Sache: Überlasse es anderen Menschen selbst, wie sie Dich finden / sehen. Lege ihnen nicht Gedanken ins Hirn, von denen Du annimmst, sie müßte diese Gedanken "zwingend" haben, wenn sie Kontakt mit Dir haben.

Du kannst Dir zumindest sagen: "Ich bin zwar unattraktiv, aber wenn andere unter Geschmacksverirrung leiden und mich gut finden, dann ist das deren Problem (und dann nehme ich das ganz egoistisch an)"

Letztlich geht es nämlich wieder um das AB-Ur-Problem. Dem der selbst vermuteten "Partnerunwürdigkeit". Um den Glaubenssatz: "Niemand kann mich mögen, so wie ich bin". Und das ist dann eben doch noch etwas weitergehend als "Ich finde mich unattraktiv".

2. Ich habe Angst davor, mich bei der Kontaktaufnahme (egal ob schriftlich/verbal/in persona) zu einer Frau zu blamieren, sowohl wegen 1. als auch unabhängig davon.
"Blamieren" steht in diesem Fall dafür, wie Du so "überheblich" sein konnstest, anzunehmen, diese Frau könnte Gefallen an Dir finden und diese Frau das dann bemerkt. "Er schreibt mich an? DER? Wovon träumt der Nachts?"

Was ist denn das "unabhängig davon"?
Objektiv ist mir klar, dass nicht viel dabei passieren kann
Objektiv ist mir klar, dass etwas passieren kann. Nämlich genau das, was Du sagst: "Sich blamieren".

Du blamierst Dich dann aber nicht nur für Dein Aussehen, sondern für Deine offensichtliches Unvermögen, Dich selbst hinsichtlich Deines Wertes richtig einschätzen zu können und daher den Versuch unternommen zu haben.

Dann bist Du nicht nur unattraktiv, sondern auch noch dumm.

:roll: Und ich bemerke auch von Zeit zu Zeit, dass es Frauen gibt, die zu mir rüberschielen oder auch total offensichtlich versuchen mir Blicke zuzuwerfen. Bin in solchen Situationen bislang immer handlungsunfähig gewesen.
Ausrufezeichen.

Überlasse es diesen Frauen mit Geschmacksverirrung, dass sie Dich offenbar besser finden, als Du Dich selbst.
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Re: Selbstanalyse

Beitrag von Hoppala »

NBUC:
Ich beobachte, dass du oft sehr detailreich analysierst. Und gleichzeitig viele pauschale Annahmen in deine Beiträge schreibst. Diese Annahmen stehen praktisch gleichwertig neben deinen Detailanalysen, und in ihnen, und neben Fakten. Das erzeugt Pseudogenauigkeit. Man sieht die Analyse und ist fasziniert.

Aber beim zweiten Hinsehen fallen die Wertungen und Annahmen auf, die Grundlage der Analyse sind. Man merkt: das könnte alles auch anders sein. Auch die scheinbaren Fakten sind vielleicht gar keine, sondern nur Sichtweisen. NBUC könnte zu völlig anderen Schlüssen kommen, wenn er seine Annahmen und Wertungen hinterfragt. Ich denke, die Analysen wären dann meist viel kürzer und einfacher, und hätten vor allem pragmatischere Ergebnisse, mit denen du mehr anfangen kannst.
Es erinnert mich etwas an den Versuch, das ptolomäische Planetensystem mit noch ein paar Zirkeln, Kreisen und Schleifen über die Zeit zu retten. Es ginge viel einfacher, wenn die Grundannahmen geändert wird.

Das macht es auch schwierig, dir sinnvoll zu antworten. Dein Bezugssystem bietet nur wenige Überschneidungen mit meinem, oder dem der meisten Menschen – behaupte ich dreist. Nämlich die einzelnen Elemente Sonne, Erde, Planeten, Monde. Aber die Modelle, die daraus entstehen, passen nicht zusammen. Darum fällt die Antwort recht lang aus. Das werd ich nur selten tun.
Deines scheint dich in eine Sackgasse zu bringen. Sein Erkenntnispotential scheint ausgereizt, oder? Mein Modell erscheint mir für den Altag wirksamer, denn es bietet konkrete Entscheidungen und Konsequenzen an. Time for a change?
Wenn nicht, finde ich weitere Antworten völlig sinnlos und viel zu aufwändig. Das wäre dann sozusagen meine Grenze, die ich dir setze: Änder was, oder ich halte dich auf Distanz, reagiere also nicht mehr auf dich. Ich vermute, so entscheiden auch die meisten Frauen; nur mit weniger Erläuterungen für dich.

Meinst du, du willst deine Sicht auf die Menschen, die Frauen, und auf die Art, wie Kontakte, Beziehungen funktionieren und wie sie auf dich wirken, und was du dabei bewirkst, neu fassen? Das würde bedeuten, deine bisherige Sichtweise bis auf Weiteres auf Eis zu legen. Wie ich meinen Wächter (die Anekdote steht weiter unten). Ich kann ihn rufen. Ich brauche ihn aber jetzt nicht. Es ist es für mich darum jetzt besser, wenn er auf Eis liegt.

Wenn du das nicht willst, hat es eigentlich keinen Sinn, weiter die Lage zu analysieren. Dan ist sie, wie sie ist. Wenn du das willst, gehört die bisherige Lageanalyse auf Eis, weil im Moment nicht hilfreich, und sogar hinderlich.

Ich beobachte auch, dass du sehr offen und oft auch mit dir selbst schonungslos offen über deine Erfahrungen berichtest. Dafür danke!
Es macht auch Hoffnung. Denn das zeigt Mut. Nutze den!
NBUC hat geschrieben:
Hoppala hat geschrieben: Soll das heißen: Bisher hast du ausnahmslos immer, wenn du eine Frau angesprochen hast (außerhalb praktischer, sofort erkennbarer Zweckorientierung, wie bei Terminabsprache mit der Arztassistenz), sofort ein "Lass mich bloß in Ruhe!" kassiert? Wörtlich ausgesprochen oder klar signalisiert.
Zu 95% so und sonst wenn ich versuche den Kontakt zu intensivieren.
Das ist sehr ungewöhnlich. Ich sehe da zwei Stoßrichtungen: Entweder, du wirkst auf die Damen sehr unangenehm. Wegen deiner äußeren Erscheinung, deines Tonfalls, deiner Worte, oder weil es in einem völlig unpassenden Moment geschieht.
Oder du interpretierst die Reaktionen falsch.
An beidem kann man was ändern.
Anhaltspunkt wären die 5 Prozent, in denen es anders läuft.

Was heißt „intensivieren“? Für mich ist intensivieren die Fortsetzung eines Kontakts, und man kommt sich näher oder auch nicht. Wenn von den Rest-5-Prozent alle früher oder später irrtumsfrei äußern: NBUC, bleib mir in Zukunft gefälligst vom Leib!, würde ich wieder die erste Stoßrichtung in Betracht ziehen. Mit der Ergänzung, dass es nicht an Äuißerlichkeiten liegt, sondern an meinem Verhalten im Kontakt.
Allerdings wären hier auch „Fallzahlen“ wichtig. Wenn 5 Prozent gleich 5 Fälle ist, würd ich noch sagen: Pech, dumm gelaufen. Ab 10 Fälle würd ich anfangen, akut Sorgen um mein Verhalten zu haben. Ab 20 hätte ich keine Zweifel mehr, woran zu arbeiten ist
NBUC hat geschrieben:
Hoppala hat geschrieben:
Und du wirst nie selbst mal von einer Frau angesprochen? Frauen machen ja gern mal Small Talk oder sonst eine Form der Kontaktaufnahme - Blick, Lächeln -, wenn sie mit Fremden zusammen sind, und sei es nur um zu prüfen, ob der Mann ein Risiko darstellt. Man kann auch zu einer Lesung oder so gehen, da sind sie doch neugierig auf jeden Mann, der sich hintraut...
Zuletzt Herbst 1986 oder 1987 ... .
Ich bin etwas verwirrt. Lebst du in einer frauenfreien Zone, und die wenigen Exemplare werden in den Häusern unter Verschluss gehalten? Sitzt du im Männerknast?
Ich vermute, du tust etwas oder hast etwas an dir, was Frauen denken lässt: „Bei dem bloß keine Aufmerksamkeit erregen!“ Schon mal eine Frau danach gefragt?

Falls du so etwas nicht an dir hast, oder wenigstens vorläufig ausschließen kannst: dann bist du selbst es, der den Kontaktmöglichkeiten aus dem Wege geht. Das kann zum Beispiel ein antrainiertes schnelles Weggucken sein, wenn eine Frau dich bemerkt. Ein signifikantes "neutral gucken". Das ist nur ein mögliches Beispiel, würde aber zum Beispiel zu deinem „Unrechts“-Gedanken passen.

Oder du lebst wirklich in einer frauenfreien Zone. Wenn dir das nicht gefällt, wäre ein Umzug zu empfehlen.

Ich kann gerad keine weiteren Möglichkeiten erkennen: Du schreckst ab, du weichst aus (was im Grunde nur eine Variation von Abschrecken ist), oder es gibt keine Frauen. Jede dieser Möglichkeiten bietet Angriffspunkte, daran zu drehen.
NBUC hat geschrieben:
Hoppala hat geschrieben:

Oder meinst du deinen Satz auch so: dass du emotional nicht wahrnehmbar bist?
Letzteres . Ich bin den, Schulmobbing entwichen, indem ich mangels erkennbarer Regungen zum Ärgern uninteressant geworden bin.
Gehst du heut noch zur Schule? Sind die verhinderten Mobber noch hinter dir her? Und falls ja: ist Regung vermeiden heute immer noch dein einziger und bester Selbstschutz?
Denn dieser Selbstschutz ist nicht nur eine Mauer nach außen, sondern auch nach innen. Du mauerst dich damit selbst ein.
Es ist eher nicht richtig, dass du emotional nicht wahrnehmbar bist. Vermutlich nehmen die Leute wahr: NBUC will emotional in Ruhe gelassen werden. Sie spüren eine Mauer.

Das schreib ich jetzt aus der persönlichen Betroffenheit heraus. Vor vielen Jahren war ein sehr hilfreiches Bild für mich, dass ich mich in einer Burg befinde mit einem starken Wächter vorm Tor, der nur diejenigen vorlässt, die mir garantiert keinen Schaden zufügen können. Prima Sache. Aber ich hatte Sehnsucht nach der Welt jenseits der Mauern. Und dieser gute Kerl am Tor ließ mich zu meinem Schutz nicht hinaus. Dann hätte er mich ja nicht mehr schützen können.
Ich habe ihm gesagt, dass ich hier der Schlossherr bin, ich seine Dienste sehr schätze, aber ich entscheide, wann ich sie in Anspruch nehme. Und habe mich auf den Weg gemacht, mit dem Wissen, dass ich hinter mir eine Burg mit einem verlässlichen Wächter habe, in die ich notfalls zurückkehren kann.
Ich habe den Rückweg bisher nie antreten müssen. Allein das Wissen, dass ich die Möglichkeit hätte, hat seither genügt, Hindernisse zu bewältigen.-Ich habe Mittel gefunden, ohne Wächter auszukommen.
Man könnte auch sagen: Ich habe Verantwortung für mich selbst übernommen, Und sie nicht mehr auf meine bewährten Schutzmechanismen abgeladen. Die waren vielleicht mal sinnvoll. Sind es aber heute so nicht mehr. Ich entscheide. Ich habe mich entschieden, wieder Risiken einzugehen – anfangs nur um zu sehen, ob ich das wieder kann. Es hat mir neue Erfahrungen eingebracht, die mich wiederum den Weg weiter geführt haben. Ich habe gelernt, meine Burg verlassen zu können, ohne sie zu verlieren.
NBUC hat geschrieben:
Hoppala hat geschrieben:
Sich aus rationalen Gründen öffnen, kann doch nicht funktionieren. Man kann nur aus rationalen Gründen einsehen, dass man lernen sollte, sich öfter zu öffnen. Also Entschluss zur Veränderung: rational begründet. Umsetzung: emotional begründet.
Emotional gibt es dafür keinen Grund, da keine positiven Erlebnisse -> keine positiven Emotionen dabei.
Wenn du gar nicht den Wunsch verspürst, dich zu öffnen – was willst du mit einer Partnerin?
Ich nehme an, du verspürst den Wunsch durchaus. Und das ist dein emotionaler Grund. Du verweigerst ihn dir mit den Erfahrungen von gestern. Aber die ändern nichts an deinem heute vorhandenen Wunsch, und damit deiner emotionalen Motivation.
Entweder du willst emotionale Beziehung. Oder nicht. Ich seh da gerad keine weiteren Möglichkeiten. Die eine bietet Angriffspunkte, etwas zu ändern. Die andere würde besagen, dass du gerad in Sachen Beziehung dein Optimum lebst.
NBUC hat geschrieben: "Unrecht" ist eine unerwünschte unbd damit belästigende Kontaktaufnahme. Da nach erfahrungsgeprägtem Bauchgefühl davon ausgegangen wird, dass ein Kontakt unerwünscht ist, fühle ich mich in dem Moment auch instinktiv nicht wohl. Und wie jetzt korrekt angepasst aussieht weiß ich auch nicht.

Irgendwann bekomme ich den Mund auf. Aber entweder gibt es keinen "richtigen Moment" oder ich verpasse diesen.
Unerwünscht und belästigend ist kein Unrecht. Du richtest sehr rigoros über dich selbst.

Nach deinen Worten bist du es, der davon ausgeht, dass er nicht erwünscht ist. Deshalb fühlst du dich unwohl.

„Korrekt“ anpassen gibt es nicht. Danach braucht man nicht suchen, das ist wie Marmelade aus Träumen kochen.

„Angepasst“ wäre, dass du beginnst, dich im Kontakt wohl zu fühlen. Dafür wirst du wohl davon ausgehen müssen, dass du erwünscht bist. Angepasst ist, wenn man dich nicht aktiv auf Distanz halten will. Das Verhalten einem Einzelnen anzupassen, ist schwieriger bzw. seltener, als sich einer Gruppe anzupassen.
Dabei kann das Wissen helfen, dass du eben nicht weißt, ob du unerwünscht bist, bis du aktiv rausgeworfen wirst. Du vermutest es. Gib doch den Leuten die Chance, dich vom Gegenteil zu überzeugen.

Das fällt denen umso leichter, je weniger du ihnen von Anfang an Misstrauen entgegenbringst. Das spüren die meisten Menschen nämlich auch, wenn es nicht in Worte gefasst wird. Das sind Kleinigkeiten in Mimik, Tonfall, die fast niemand ohne umfangreiches Training bewusst steuern kann, und auch dann nur mit viel Talent. Du signalisierst: „Ich fühle mich bei dir nicht wohl.“ Weil du fürchtest, Unrecht zu tun. Dann sind die Frauen halt so höflich, sich auf Distanz zu halten.

"Im richtigen Moment den Mund aufbekommen": Das ist Übung. Beim Üben macht man Fehler. Je ungünstiger die Startposition, um so mehr. Das ist halt so, und das muss man sich selbst verzeihen. Nicht über sich richten. Oder es lassen. Muss man so akzeptieren, und dann eine Entscheidung treffen. Ich sehe keine Alternative.
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Re: Selbstanalyse

Beitrag von Buham »

Zunächst mal Danke! Dass du dir wirklich ernsthaft Mühe gibst hier eine Hilfe zu sein! Das erkenne ich an und rechne ich dir an. :hut:
Lion hat geschrieben:aber das "die Meisten" eine Analyse hinter sich haben: never ever.
Na gut, nachweisen kann man das ja sowieso nicht. Deshalb will ich da auch nicht drüber streiten. Ich fände es jedoch bedauerlich...
Lion hat geschrieben:Vielleicht bist Du objektiv unattraktiv, vielleicht bist Du es nicht, keine Ahnung. Wie sollte man Dich vom Gegenteil überzeugen?
Indem man es mir sagt, was an mir schön ist, dass ich attraktiv bin, was auch immer. Ist auch schon häufiger vorgekommen. Aber entweder hab ichs tief im Inneren dem anderen nicht abnehmen können, oder habe gedacht, es wird nur aus Höflichkeit gesagt.

Ich versuche mich langsam dran zu gewöhnen, dass da was dran ist :roll:
Lion hat geschrieben:Letztlich bist Du so, wie Du bist und Du kannst nichts daran ändern. Es geht also auch darum, von einer Bewertung wegzukommen zu einem bloßen "ich bin ich" und nicht hin zu einem "ich bin attraktiv".
Das ist ein sinnvoller Ansatz, von der ständigen Bewertung (und auch noch negativ) muss ich allgemein wegkommen. Gut, Mensch bewertet automatisch immer alles, aber man muss lernen zwischen dieser Bewertung und der Realität zu unterscheiden. Passiert auch immer wieder, dass mir eine Frau irgendwas schreibt, und ich denke weiß Gott was für Dinge - wenn ich die dann jemandem zeige, öffnet der mir denn die Augen, dass man das auch ganz anders sehen kann :|

An dem Punkt arbeite ich bereits.
Lion hat geschrieben:Eine weitere Sache: Überlasse es anderen Menschen selbst, wie sie Dich finden / sehen. Lege ihnen nicht Gedanken ins Hirn, von denen Du annimmst, sie müßte diese Gedanken "zwingend" haben, wenn sie Kontakt mit Dir haben.
Auch ein sinnvoller Ansatz. Weg von der vorgefassten selbsterfüllenden Prophezeihung. Fragt sich nur, wie umsetzen...
Lion hat geschrieben:Du kannst Dir zumindest sagen: "Ich bin zwar unattraktiv, aber wenn andere unter Geschmacksverirrung leiden und mich gut finden, dann ist das deren Problem (und dann nehme ich das ganz egoistisch an)"
Okay, die Intention dieses Ansatzes kann ich nachvollziehen (nämlich sich selbst zu überlisten), aber gut finde ich ihn dennoch nicht. Und zwar in dem Sinne, dass er zwar vielleicht kurzfristig das Problem überspielt, aber nicht zu einer langfristigen Verbesserung taugt (und auch in einer Beziehung auf Dauer nicht funktioniert).
Lion hat geschrieben:Letztlich geht es nämlich wieder um das AB-Ur-Problem. Dem der selbst vermuteten "Partnerunwürdigkeit". Um den Glaubenssatz: "Niemand kann mich mögen, so wie ich bin". Und das ist dann eben doch noch etwas weitergehend als "Ich finde mich unattraktiv"
Partnerunwürdigkeit ist das richtige Wort. "Niemand kann mich mögen, so wie ich bin" ist in meinem Fall zu weitgehend, das denke ich nicht. Gibt einige Leute, die mich mögen, und in dem Fall unterstelle ich auch keine falsche Höflichkeit.
Lion hat geschrieben:"Blamieren" steht in diesem Fall dafür, wie Du so "überheblich" sein konnstest, anzunehmen, diese Frau könnte Gefallen an Dir finden und diese Frau das dann bemerkt. "Er schreibt mich an? DER? Wovon träumt der Nachts?"
Auch, aber nicht nur.
Lion hat geschrieben:Was ist denn das "unabhängig davon"?
Es spielt auch mit rein, dass ich mich einfach zu blöd verhalten könnte, was Falsches sagen, oder zu unsicher bin. Unangenehme Gesprächspausen entstehen könnten.

Ich hab mich ja schon mit dem Problem beschäftigt. Es ist eigentlich nichts Schlimmes dabei, wenn ich unsicher bin. Die Gegenseite ist es ja vielleicht genauso. Oder sie findet das sogar "süß"...
Lion hat geschrieben:
Objektiv ist mir klar, dass nicht viel dabei passieren kann
Objektiv ist mir klar, dass etwas passieren kann. Nämlich genau das, was Du sagst: "Sich blamieren".

Du blamierst Dich dann aber nicht nur für Dein Aussehen, sondern für Deine offensichtliches Unvermögen, Dich selbst hinsichtlich Deines Wertes richtig einschätzen zu können und daher den Versuch unternommen zu haben.

Dann bist Du nicht nur unattraktiv, sondern auch noch dumm.
Hm, die Denkweise ist gewissermaßen logisch, aber bisher war das nicht meine (oder höchstens unterbewusst). Muss ich drüber nachdenken.

Lion hat geschrieben:
:roll: Und ich bemerke auch von Zeit zu Zeit, dass es Frauen gibt, die zu mir rüberschielen oder auch total offensichtlich versuchen mir Blicke zuzuwerfen. Bin in solchen Situationen bislang immer handlungsunfähig gewesen.
Ausrufezeichen.
Ja, ich hoffe eigentlich, dass irgendwann in so einer Situation doch mal zu schaffen. Es reicht ja ein Lächeln und/oder ein "Hi!". Hauptantreiber ist da für mich im Grunde, dass ich mich sehr viel mehr ärgere, wenn ich es in so einer Situation nicht versuche, als wenn es schiefgeht.
Lion hat geschrieben:Überlasse es diesen Frauen mit Geschmacksverirrung, dass sie Dich offenbar besser finden, als Du Dich selbst.
Siehe oben, finde ich nicht sooo toll, so zu denken. Aber ich verstehe, warum du mir das rätst...

Grüße,
Buham
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Re: Selbstanalyse

Beitrag von Lion »

Buham hat geschrieben:Zunächst mal Danke! Dass du dir wirklich ernsthaft Mühe gibst hier eine Hilfe zu sein! Das erkenne ich an und rechne ich dir an. :hut:
Gerne. Aber dafür sind AB-Foren doch da.
Lion hat geschrieben:Vielleicht bist Du objektiv unattraktiv, vielleicht bist Du es nicht, keine Ahnung. Wie sollte man Dich vom Gegenteil überzeugen?
Indem man es mir sagt, was an mir schön ist, dass ich attraktiv bin, was auch immer. Ist auch schon häufiger vorgekommen. Aber entweder hab ichs tief im Inneren dem anderen nicht abnehmen können, oder habe gedacht, es wird nur aus Höflichkeit gesagt.
Eben. Deshalb schriebst Du ja auch, dass Dich bisher niemand überzeugen konnte. Und ich glaube auch nicht, dass das zwingend notwendig wäre. Einen Kampf gegen Deine "Abneigung" gegenüber Dich selbst wirst Du wohl erstmal nicht gewinnen können, also erstmal keine Kämpfe führen, die man sowieso nicht gewinnen kann. Nimm's fürs Erste einfach hin.

Du kennst ja sicher auch Günther Jauch. Er sagte mal, dass er jedesmal eine Krise bekäme, wenn er sich im Studio auf den Kontroll-Monitoren sieht. Und wieviele "normale" Leute behaupten felsenfest, dass sie auf Fotos oder Videos nicht gut rüberkämen?
Lion hat geschrieben:Letztlich bist Du so, wie Du bist und Du kannst nichts daran ändern. Es geht also auch darum, von einer Bewertung wegzukommen zu einem bloßen "ich bin ich" und nicht hin zu einem "ich bin attraktiv".
Das ist ein sinnvoller Ansatz, von der ständigen Bewertung (und auch noch negativ) muss ich allgemein wegkommen. Gut, Mensch bewertet automatisch immer alles, aber man muss lernen zwischen dieser Bewertung und der Realität zu unterscheiden.
Jetzt spielst Du auf Fehlbewertungen im Gegensatz zur "Realität" an. Ich meinte aber ein "Frieden schließen" mit dem, was ist. Eine Wahrnehmung (auf Dich selbst bezogen), die nicht wertet, sondern einfach nur sagt "genau das bin ich eben - nur echt mit Segelohren" (oder was auch immer).

Wenn ein Außerirdischer auf der Erde landen würde, würde er für sich Menschen mit Augen, Nasen, Ohren, Armen, Beinen usw. wahrnehmen. Er würde seinen Leuten sagen: "Sehen alle gleich aus, bei einigen sind die Proportionen minimal anders, aber grundsätzlich kein Unterschied". Er würde nicht innerhalb der Menschheit bewerten, höchstens insgesamt ("Was sind Menschen für eine häßliche Spezies, so ganz ohne Kopftentakel und diesen langen Fingern" ;) ).
Lion hat geschrieben:Eine weitere Sache: Überlasse es anderen Menschen selbst, wie sie Dich finden / sehen. Lege ihnen nicht Gedanken ins Hirn, von denen Du annimmst, sie müßte diese Gedanken "zwingend" haben, wenn sie Kontakt mit Dir haben.
Auch ein sinnvoller Ansatz. Weg von der vorgefassten selbsterfüllenden Prophezeihung. Fragt sich nur, wie umsetzen...
Indem Du Deinen Glaubenssatz rational in Frage stellst und ihn immer wieder als solchen entlarvst. Deshalb halte ich es auch so wichtig, Gefühle, Gedanken, Handlungen zu analysieren und auf das Wesentliche zu reduzieren. Glaubenssätze schaffen Gefühle, nicht umgekehrt. Wir neigen dazu, anzunehmen, dass Gefühle/Emotionen irgendwie vom Himmel fallen und "wahr" sind, aber das ist nicht richtig.

Es wird auch immer wieder Leute geben, die Dich nicht attraktiv finden und Deinen Glaubenssatz bestätigen. Aber eben auch Leute, die Aussagen treffen, die nicht zu Deinem Glaubenssatz passen.

Insofern: Was ist denn bitteschön "Realität", was "Fehlbewertung" und was "richtige Bewertung"?
Lion hat geschrieben:Du kannst Dir zumindest sagen: "Ich bin zwar unattraktiv, aber wenn andere unter Geschmacksverirrung leiden und mich gut finden, dann ist das deren Problem (und dann nehme ich das ganz egoistisch an)"
Okay, die Intention dieses Ansatzes kann ich nachvollziehen (nämlich sich selbst zu überlisten),
An Selbstüberlistung hab ich eigentlich nie gedacht. Laß die Leute Dich so sehen, wie sie es selbst für richtig halten. Und im ersten Schritt führt das eben zur Annahme, dass die anderen wohl unter einer "Geschmacksverirrung" leiden müssen, wenn man "die Sache" selbst nicht so toll findet (in diesem Fall: sich selbst).

Lion hat geschrieben:Was ist denn das "unabhängig davon"?
Es spielt auch mit rein, dass ich mich einfach zu blöd verhalten könnte, was Falsches sagen, oder zu unsicher bin. Unangenehme Gesprächspausen entstehen könnten.
Nun ja, ein weiterer Glaubenssatz oder gleich mehrere. Keine Ahnung.

Du hast bestimmte, vielleicht klischeehafte Vorstellungen in Dir, wie so ein "Date" abläuft bzw. Ablaufen muß, wenn es zum Erfolg führen soll.

Das führt dazu, dass Du in einem Date gar nicht authentisch wärst, weil Du Dich an der klischeehaften Vorstellung orientierst und alles durch einen Filter laufen läßt. "Kann ich das jetzt so sagen?", "Muß ich jetzt nicht was anderes tun, damit klar ist, wie meine Gefühle sind?", "Hilfe, die Gesprächspause ist jetzt zu lang und das wird sich auf die Gesamtpunktzahl auswirken!".

Du ignorierst dabei, dass die vielen, vielen Normalos auch nur mit Wasser kochen und in ihren Dates niemals eine olympiareife Vorstellung abgeliefert haben.

Ein "unbedachtes" Wort wird Dich nicht gleich aus dem Rennen werfen, eine längere Gesprächspause Dich nicht zum Einfallslosen machen.
Ich hab mich ja schon mit dem Problem beschäftigt. Es ist eigentlich nichts Schlimmes dabei, wenn ich unsicher bin. Die Gegenseite ist es ja vielleicht genauso. Oder sie findet das sogar "süß"...
Jetzt erhebst Du die Not ("ich bin unsicher") zur Tugend ("vielleicht kommt es süß rüber").

Auch hier: Nimm eine angebliche "Unsicherheit" einfach hin und überbewerte das nicht.
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Re: Selbstanalyse

Beitrag von NBUC »

@ hoppala:
Kann sein, dass ich da verrannt bin. Aber auf vage Andeutungen hin werde ich das dann kaum überblicken können. Ungute Sichtweisen werden im übrigen nicht einfach entlassen, die brauchen ein konstruktives Misstrauensvotum, müssen also durch etwas besseres bzw. überzeugenderes ersetzt werden.

Mut ist nur da, wo man einen möglichen Schaden in Kauf nimmt.

Bezgl. 95/5% Keine Ahnung was da falsch läuft. Wird aber wohl was in der Körpersprache sein, denn sobald die Frauen im Alter merklich abweichen, glücklich vergeben sind oder sich ähnlich "sicher" fühlen, bessert sich der Umgang schlagartig.

Ich vermute die 5% kommen aus den sich fälschlich für sicher gehalten habenden Exemplaren ...

Frauenfrei und frei von Frauen die einen Ansprechen sind 2 sehr verschiedene Dinge.
Können aber durchaus beide parallel. Und genau genommen reden wir ja von Kandidatinnen und nicht von der Oma, die den Wachturm andrehen will oder brabelnden Teenagern.

Ob da unterbewußt noch etwas zu kommt, kann ich natülich nicht beurteilen.

Wie gesagt: Frauenfrei heißt ja nicht rein Anzahl xx-Chromosome in z km Entfernung, sondern kontaktbringender Umgang mit Kandidatinnen. (Mit so einigen potentiellen Schwiegermüttern wäre ich sicher schnell einig geworden ...).

Aber was soll da ein Umzug bringen außer den Rest sozialer Einbindung zu killen und voraussichtlich die wirtschaftliche Basis zu beschädigen?

Zum emotionalen Panzer:
Das beschließt man nicht einfach nicht zu haben. Das ist langjährig erworbenes Verhalten und das Alternativverhalten muss ähnlich lange und grundlegend neu gelernt werden.

Was das Bild angeht, ich sehe das nicht als ein lebendiges Wesen, sondern wie die Schilde eines Schlachtkreuzers.

Ich sehe keinen Anlass die Schilde zu senken und locker alles innere in die Welt zu broadcasten. Ich ziehe aber in Betracht, dass es Partner geben könnte, welche so ein Vorgehen positiv erscheinen lassen. Also muss die richtige Abstimmung aus Schildstärke, aktiver und passiver Ortung gefunden werden. Tarnfunktion habe ich gefühlt aber nicht.

Unerwünsct und Konatktaufnahme ist die zumindest sozial gefühlte Definition von Belästigung und damit Unrecht.
Und die Annahme unerwünscht zu sein bezieht sich auf die eindeutigen bisherigen Erfahrungen zu diesem Thema. Klar muss man wenn keine Aktivitäten von der anderen Seite kommen selber aktiv werden, aber das heißt ja noch lange nicht, dass man am besten im Minenfeld wälzen muss.
Natural Born UnCool

Alle gesellschaftlichen Betrachtungen enthalten zwangsläufig Verallgemeinerungen und werden daher Ausnahmen und Einzelfälle enthalten, denen sie nicht gerecht werden können.

wenn ich nicht antworten sollte heißt das nicht, dass du Recht hast, sondern ich kein Internet!
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Re: Selbstanalyse

Beitrag von Buham »

Lion hat geschrieben:Eben. Deshalb schriebst Du ja auch, dass Dich bisher niemand überzeugen konnte. Und ich glaube auch nicht, dass das zwingend notwendig wäre. Einen Kampf gegen Deine "Abneigung" gegenüber Dich selbst wirst Du wohl erstmal nicht gewinnen können, also erstmal keine Kämpfe führen, die man sowieso nicht gewinnen kann. Nimm's fürs Erste einfach hin.
Da bin ich mir nicht sicher, was letztendlich besser ist. Das einfach hinnehmen oder versuchen die Selbstakzeptanz zu erhöhen. Mir erscheint letzteres als die nachhaltigere Lösung. Das wäre z.B. etwas, wo ich mir vorstellen könnte, dass mir da eine Diskussion mit einem Therapeuten helfen könnte.

Ich mach grade so einen Kurs, umschrieben geht es um psychische Prophylaxe, von meiner Krankenkasse. Nächste Woche ist genau das das Thema "annehmen, was man im Moment nicht ändern kann".

Außerdem habe ich gestern das Buch von J. Young bekommen. Der verfolgt ja eher den anderen Ansatz. Mit der Frage muss ich mich wirklich auseinandersetzen.
Lion hat geschrieben:Du kennst ja sicher auch Günther Jauch. Er sagte mal, dass er jedesmal eine Krise bekäme, wenn er sich im Studio auf den Kontroll-Monitoren sieht. Und wieviele "normale" Leute behaupten felsenfest, dass sie auf Fotos oder Videos nicht gut rüberkämen?
Viele. Aber das ist ja viel weniger drastisch als zu sagen "ich bin unattraktiv". Aber ich verstehe durchaus, worauf du hinaus willst...
Lion hat geschrieben:Jetzt spielst Du auf Fehlbewertungen im Gegensatz zur "Realität" an. Ich meinte aber ein "Frieden schließen" mit dem, was ist. Eine Wahrnehmung (auf Dich selbst bezogen), die nicht wertet, sondern einfach nur sagt "genau das bin ich eben - nur echt mit Segelohren" (oder was auch immer).
Es stimmt, das sind zwei verschiedene Punkte. Sind aber beide wichtig ;)
Das mit dem "Frieden schließen", vielleicht komme ich da ja durch den Kurs weiter, mal sehen.
Lion hat geschrieben:Indem Du Deinen Glaubenssatz rational in Frage stellst und ihn immer wieder als solchen entlarvst. Deshalb halte ich es auch so wichtig, Gefühle, Gedanken, Handlungen zu analysieren und auf das Wesentliche zu reduzieren. Glaubenssätze schaffen Gefühle, nicht umgekehrt. Wir neigen dazu, anzunehmen, dass Gefühle/Emotionen irgendwie vom Himmel fallen und "wahr" sind, aber das ist nicht richtig.
An dem Problem arbeite ich schon. Dass Gefühle nicht automatisch die "Wahrheit" sind, sondern nur vorübergehende, und sogar stimmungsabhängige Gedanken, die das Hirn eben automatisch produziert, habe ich vor einigen Wochen verstanden. Ich habe auch mit Achtsamkeitsübungen begonnen, in denen man u.a. lernt, seine Gedanken, wie sie einem zufließen, einfach nur zu beobachten, ohne sie zu bewerten oder weiter drüber nachzudenken. Wenn man solche Übungen regelmäßig macht, soll sich dadurch über die Dauer die Art, wie das Hirn arbeitet, verändern.

Über die rationale Schiene komme ich da nicht weiter, zumindest noch nicht.
Lion hat geschrieben:Es wird auch immer wieder Leute geben, die Dich nicht attraktiv finden und Deinen Glaubenssatz bestätigen. Aber eben auch Leute, die Aussagen treffen, die nicht zu Deinem Glaubenssatz passen.

Insofern: Was ist denn bitteschön "Realität", was "Fehlbewertung" und was "richtige Bewertung"?
Ja, weiß ich ja selbst, Attraktivität ist sehr vom individuellen Geschmack abhängig. Aber wie gesagt, dass ich das rational weiß, bringt mir leider nicht wirklich was, das Problem liegt tiefer.
Lion hat geschrieben:An Selbstüberlistung hab ich eigentlich nie gedacht. Laß die Leute Dich so sehen, wie sie es selbst für richtig halten. Und im ersten Schritt führt das eben zur Annahme, dass die anderen wohl unter einer "Geschmacksverirrung" leiden müssen, wenn man "die Sache" selbst nicht so toll findet (in diesem Fall: sich selbst).
Überlistung ist das falsche Wort, stimmt ;)

Lion hat geschrieben:Nun ja, ein weiterer Glaubenssatz oder gleich mehrere. Keine Ahnung.

Du hast bestimmte, vielleicht klischeehafte Vorstellungen in Dir, wie so ein "Date" abläuft bzw. Ablaufen muß, wenn es zum Erfolg führen soll.

Das führt dazu, dass Du in einem Date gar nicht authentisch wärst, weil Du Dich an der klischeehaften Vorstellung orientierst und alles durch einen Filter laufen läßt. "Kann ich das jetzt so sagen?", "Muß ich jetzt nicht was anderes tun, damit klar ist, wie meine Gefühle sind?", "Hilfe, die Gesprächspause ist jetzt zu lang und das wird sich auf die Gesamtpunktzahl auswirken!".

Du ignorierst dabei, dass die vielen, vielen Normalos auch nur mit Wasser kochen und in ihren Dates niemals eine olympiareife Vorstellung abgeliefert haben.

Ein "unbedachtes" Wort wird Dich nicht gleich aus dem Rennen werfen, eine längere Gesprächspause Dich nicht zum Einfallslosen machen.
Schwieriges Feld. Natürlich habe ich irgendwelche Vorstellungen, wie ein Date ablaufen soll, aber vorhersehen kann man den Ablauf sowieso nicht.

Das Problem ist auch gar nicht, dass ich unerträgliche Angst vor einem Date habe. Hab ja nun ein paar davon hinter mir und im Normalfall hab ich auch in einem Gespräch kein Problem, das interessant und für längere Zeit am Laufen zu halten. Und natürlich stelle ich auch Fragen, wenn mich mein Gegenüber interessiert. Den Gesprächsfluss am Leben halten ist definitiv nicht mein Problem.

Ich habe definitiv bei den Dates auch Fehler gemacht und werde auch versuchen, diese nicht zu wiederholen. Vor allem will ich es schaffen, das ganze spielerischer zu sehen, mehr Spaß dabei zu haben - was nicht heißen soll, dass ich den Clown spielen will - und Momente tiefsinniger Unterhaltungen darf es auch auf einem Date geben.

Aber die ganze Datefrage ist eigentlich gar keine, ich bin eigentlich der Ansicht, dass man das mit etwas Übung irgendwann hinbekommt. Mir fällt auch die körperliche Annäherung schwer, aber auch das ist Übungssache, würd ich sagen.

Die eigene gefühlte Unwürdigkeit wiegt viel viel schwerer, und zur Zeit verhindert sie komplett, dass ich überhaupt versuche Dates zu bekommen. Genau das soll ja in dem Buch "Reinventing your Life" angegangen werden. Vielleicht hilfts mir. Aber am Ende muss ich vielleicht auch eine Therapie machen. Haben mir nun schon mehrere Leute empfohlen, und ich werde das auch im Hinterkopf behalten, wenn ich merke, dass ich auf Dauer auf der Stelle trete.
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Re: Selbstanalyse

Beitrag von Lion »

Hi Buham,

vorweg: ich schreibe hier in diesem Thread nicht, um Dich zu irgendeiner Haltung zu drängen, die Du "haben solltest" (statt der, die Du jetzt hast). Ich will Dich nicht zu irgendwas "überzeugen". Und Du brauchst auch keine "Beweise" zu liefern für etwas, was Du bereits tust oder dergleichen.

Diese Vorbemerkung ist mir wichtig, weil sonst so ein zwanghafter Charakter im Thread entsteht. Der eine sagt das, der andere erwidert jenes, als ginge es um ... ja fast um eine Art Gerichtsverhandlung.

Es ist daher auch nicht so wichtig, dass Du zu jedem Punkt "Stellung beziehst". Es muß nicht immer eine Antwort kommen.

(Ist übrigens auch immer ne gute Selbstherapie, wenn man andere auf irgendwas hinweist :mrgreen: )

Buham hat geschrieben:
Lion hat geschrieben:Eben. Deshalb schriebst Du ja auch, dass Dich bisher niemand überzeugen konnte. Und ich glaube auch nicht, dass das zwingend notwendig wäre. Einen Kampf gegen Deine "Abneigung" gegenüber Dich selbst wirst Du wohl erstmal nicht gewinnen können, also erstmal keine Kämpfe führen, die man sowieso nicht gewinnen kann. Nimm's fürs Erste einfach hin.
Da bin ich mir nicht sicher, was letztendlich besser ist. Das einfach hinnehmen oder versuchen die Selbstakzeptanz zu erhöhen. Mir erscheint letzteres als die nachhaltigere Lösung. Das wäre z.B. etwas, wo ich mir vorstellen könnte, dass mir da eine Diskussion mit einem Therapeuten helfen könnte.
Viele Wege führen zum Ziel.
Schlecht wäre, die mangelnde Selbstakzeptanz weiter zu befeuern. Da ist "hinnehmen" schon ein erster Schritt hin zu Selbstakzeptanz, da Du der Nicht-Akzeptanz die Aufmerksamkeit nimmst.

Nicht-Akzeptanz: "ich bin ätzend, ich bin ätzend, ich bin ätzend". Du schaust bei der Anprobe eines Kleidungsstücks in den Spiegel: "Oh Mann, bin ich ätzend". Jemand blickt sofort zur Seite, als Du glaubst, dass er Dich im Vorbeigehen erblickt: "Ja, das muß wohl daran liegen, dass ich so ätzend bin".

Hinnahme: "Ja, ok, ich bin ätzend, wars das jetzt?" Du blickst bei der Anprobe in den Spiegel und erblickst: DICH (und nichts weiter). Bei der Hinnahme geht es um die Aufgabe des aktiven "Kampfes". Es ist auf die Dauer nervig, sich ständig mit sich selbst zu konfrontieren.

Aktzeptanz: "Eigentlich bin ich nicht ätzend"


Lion hat geschrieben:Du kennst ja sicher auch Günther Jauch. Er sagte mal, dass er jedesmal eine Krise bekäme, wenn er sich im Studio auf den Kontroll-Monitoren sieht. Und wieviele "normale" Leute behaupten felsenfest, dass sie auf Fotos oder Videos nicht gut rüberkämen?
Viele. Aber das ist ja viel weniger drastisch als zu sagen "ich bin unattraktiv".
Der Clou dabei ist: Alle anderen, die diese Person auf dem Foto sehen, denken: "Wieso, so sieht der halt aus, ich kenne ihn nicht anders, wo liegt jetzt das Problem"?

Man kennt sich selbst nur aus dem frontalen Blick im Badezimmerspiegel, während man schweigend und unbeweglich hineinschaut. Alle anderen kennen einen von der freien Wildbahn, wie man gerade in Bewegung ist, wie man gestikuliert, wie man spricht. Die anderen kennen einen von vorne, von der Seite, von hinten.

(Weiß jetzt gar nicht, ob das Phänomen hier jetzt von Bedeutung ist)
Über die rationale Schiene komme ich da nicht weiter, zumindest noch nicht.
So meinte ich auch immer.
Mein Leitsatz war: "Rational kapiert ungleich emotional integriert".

Ich bin mir selbst aber nicht mehr sicher, ob man daraus ableiten sollte, dass man an emotionalen Haltungen nicht (auch) rational herankommt. Denn die Entstehung von Emotionen hat mit rationalen Gedanken zu tun.

Beispiel: Jemand ist mit dem Auto auf dem Weg zur Apotheke. Gerade, als er den letzten freien Parkplatz vor derselben einnehmen will, kurvt ein anderes Auto mit einem wilden Manöver vor ihm in die Parklücke hinein. Der Jemand denkt sich: "Was für ein blödes, egoistisches A...loch der Fahrer doch sein muß, mir meinen Parkplatz wegzuschnappen ... es war doch deutlich sichtbar, dass ich schon fast drin war".
Der erste Fahrer aus dieser Geschichte ist sehr verärgert.

In der Apotheke trifft der Fahrer auf denjenigen, der ihm den Parkplatz weggeschnappt hat, der gerade dabei ist, sich vorzudrängeln. Dieser sagt zum Apotheker: "Schnell, ich brauche XYZ für mein Kind, das gerade einen allergischen Schock hat".

In diesem Moment dreht sich die emotionale Seite komplett. Aus dem rücksichtslosen Fahrer wird jemand, der Angst um sein Kind hat und ihm helfen will. Der Ärger über das "Klauen" des Parkplatzes dürfte in Sekunden verflogen sein, allein durch die rationale Erkenntnis des Motives.
Lion hat geschrieben: Es wird auch immer wieder Leute geben, die Dich nicht attraktiv finden und Deinen Glaubenssatz bestätigen. Aber eben auch Leute, die Aussagen treffen, die nicht zu Deinem Glaubenssatz passen.
Ja, weiß ich ja selbst, Attraktivität ist sehr vom individuellen Geschmack abhängig. Aber wie gesagt, dass ich das rational weiß, bringt mir leider nicht wirklich was, das Problem liegt tiefer.
Wo tiefer?
Vielleicht vermutest Du nur noch ein tieferliegendes Geheimnis, das es aber gar nicht gibt?
Du schiebst ein "Attraktivität ist vom individuellen Geschmack" abhängig zur Seite wie eine störende Mücke, auf der Suche nach dem "richtigen" Schlüssel, Deine Probleme zu heilen (scheint mir).

Führe Dir doch rational vor Augen: Es gibt Leute, die Dich so mögen, wie Du bist. Führe Dir das mal so richtig intensiv vor Augen.

Oder andere rationale Herangehensweise: Was wäre denn die optimale Lösung? Dass Dich JEDER auf der Welt mag? Ist doch rational auch klar, dass es das nicht geben wird.
Die eigene gefühlte Unwürdigkeit wiegt viel viel schwerer, und zur Zeit verhindert sie komplett, dass ich überhaupt versuche Dates zu bekommen.
Ok, also liegt es nicht am Date an sich, sondern an der Angst vor dem möglichen Erfolg.

Dann wird es wohl eher um klischeehafte Vorstellungen von einer Beziehung / von Sexualität gehen, die Du meinst, nicht erfüllen zu können.
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Re: Selbstanalyse

Beitrag von Hoppala »

Hallo NBUC,
du machst es einem nicht einfach.

Vorweg: alles, was ich schreibe ist mein bescheidener Eindruck und meine Meinung.

Ich versuche, meine Eindrücke wiederzugeben, wenn ich dich lese: Es ist praktisch unmöglich, dich auf irgendwas festzunageln. Ständig ein eventuell, vielleicht, wenn dann falls. Versucht man mit allgemeinen, "philosophischen" Bemerkungen etwas zu bewegen, antwortest du mit Details und Einzelfällen und speziellen Bedingungen. Nennt man dir was Konkretes, einen Fall als Beispiel, konterst du mit Verallgemeinerungen, bzw. dass du sie nicht sehen kannst. Du wechselst ständig die Ebenen. Ich schrieb es bereits: deine Präzision ist eine Scheinbare. Sie bildet eine difffuse Wand.
Ich könnte mir vorstellen, dass das einer der Punkte ist, die dich hindern, jemand näher kennenzulernen: wer bist du eigentlich? Ständig eierst du rum, nie eine konkrete Aussage mit konkreten Konsequenzen. Alles wird ewig gewendet und gedreht.

Wie ich bereits angedeutet hab, ist mir meine Zeit etwas zu schade, mich ewig mit jemand auseinanderzustetzen, der sich dauernd versteckt und nicht bewegt. Andererseits reizt mich die intellektuelle Herausforderung. Daher noch mal der Versuch einer detaillierten Antwort.

Zusammenfassend würd ich aber sagen: Mach mal Nägel mit Köpfen. Handel. Such dir das, was du willst. Überleg nicht dauernd, ob es nun genau das Richtige ist. Solange du dich damit nicht unwohl fühlst, passt es. Probier's aus, du wirst es merken. Die Erfahrungen sind wichtiger als jede theoretische Überlegung, was wenn falls hätte könnte gewesen sein.
NBUC hat geschrieben:@ hoppala:
Kann sein, dass ich da verrannt bin. Aber auf vage Andeutungen hin werde ich das dann kaum überblicken können. Ungute Sichtweisen werden im übrigen nicht einfach entlassen, die brauchen ein konstruktives Misstrauensvotum, müssen also durch etwas besseres bzw. überzeugenderes ersetzt werden.
An meinen Worten ist nichrs vage. Es erscheint dir núr so, weil du es nicht kennst. Alles, was du nicht kennst, wird dir vage erscheinen, bis du es kennenlernst. Du wirst es nicht kennenlernen, solange du es wegen "Vagheit" nicht kennenlernen willst. Es gibt nichts zu überblicken, bevor du nicht eingetaucht bist., Nutze deine Mut und deine Intelligenz, dich in das Risiko zu wagen.
Ich bin nicht mit dir einer Meiung, dass etwas Überzeugenderes kommen muss. Ich habe selbst andere Erfahrungen, Es reicht, dass man mit dem, was ist, nicht zufrieden ist. Dass man ahnt, dass es was Besseres geben könnte. Auch wenn man nicht genau weiß, was das ist oder sein könnte. Dann ist der wichtigste Schritt, sich von dem, was man nicht will, zu verabschieben. Es wird was Neues kommen. Besser oder schlechter. Das ist Risiko. Ist es einem die aktuelle, schlechte Situation, nicht wert, das Risiko einzugehen, bleibt man halt genau da hängen. Denn das, was sein könnte, wenn du es tätest, wirst du im Voraus niemals überblicken.

Genau so ist es auch mit jeder Beziehung oder Partnerschaft. Du kannst sie erst überblicken, wenn sie zu Ende ist. Vorher nicht. Dieses Vorher ist aber der Moment, wo man sich drauf einlassen muss! Ich denke, dieser Mut zum Risiko, das Selbstvertrauen, dass es etwas Wertvolles zu entdecken gibt, ohne dass man weiß, was das sein könnte, und obwohl man weiß, dass man sich fürchterlich täuschen kann, ist ganz wesentlich. Und das kann man üben. Mit seinem eigenen Leben. Das Zauberwort heißt: sich einlassen. Mit Haut und Haaren, ohne dass man weiß, was kommt, im Vertrauen auf die eigene Fähigkeit, es irgendwie zu bewältigen, im Wissen des Risikos, dass man sich täuschen kann - aber sich einlassen, weil man das, was sein könnte, lieber will als das, was ist. Ohne zu "überblicken", was da kommt.
NBUC hat geschrieben:Mut ist nur da, wo man einen möglichen Schaden in Kauf nimmt.
Jede Veränderung deines Lebens, jeder Augenblck birgt das Risiko eines Schadens. Mut bringt dich nur etwas schneller und bewusster vorwärts, als Zaudern. Er lässt dich mehr erleben.
NBUC hat geschrieben:Bezgl. 95/5% Keine Ahnung was da falsch läuft. Wird aber wohl was in der Körpersprache sein, denn sobald die Frauen im Alter merklich abweichen, glücklich vergeben sind oder sich ähnlich "sicher" fühlen, bessert sich der Umgang schlagartig.
Gut. Das ist eine These, mit der man arbeiten kann. Ob sie ausschlaggebend ist, kann nur der ernsthafte Versuch zeigen. Was tust du, um deine Körpersprache genauer zu verstehen, und dann eventuell etwas geeigneter anzupassen?
NBUC hat geschrieben:Ich vermute die 5% kommen aus den sich fälschlich für sicher gehalten habenden Exemplaren ...
Das kann sein, muss aber nicht. Dies ist eine Vermutung, mit der man nicht arbeiten kann. Warum beispielsweise gehst du nicht davon aus, dass da einige bei waren, die Interesse gehabt hätten, aber du hast es mit Verhalten oder so verkackt? Es gäbe weitere mögliche Annahmen, mit denen man arbeiten kann.
Und ich sehe keine Fallzahlen. Wäre hier aber eine wesentliche Information.
NBUC hat geschrieben:Frauenfrei und frei von Frauen die einen Ansprechen sind 2 sehr verschiedene Dinge.
Können aber durchaus beide parallel. Und genau genommen reden wir ja von Kandidatinnen und nicht von der Oma, die den Wachturm andrehen will oder brabelnden Teenagern.

Ob da unterbewußt noch etwas zu kommt, kann ich natülich nicht beurteilen.

Wie gesagt: Frauenfrei heißt ja nicht rein Anzahl xx-Chromosome in z km Entfernung, sondern kontaktbringender Umgang mit Kandidatinnen. (Mit so einigen potentiellen Schwiegermüttern wäre ich sicher schnell einig geworden ...).

Aber was soll da ein Umzug bringen außer den Rest sozialer Einbindung zu killen und voraussichtlich die wirtschaftliche Basis zu beschädigen?
Das ist ein Beispiel für dein Rumeiern, wo es konkret werden müsste.
Die Frage war, wie es möglich ist, dass du weiblicher Ansprache seit über 10 Jahren aus dem Wege gehst. Statt einer Antwort: Details, Einschränkungen, Ablenkung mit irrelevanten Chromosomen und Schwiegermüttern ...
Lebst du nun in einer Umgebung, in der Frauen, mit denen du so ganz allgemein einen spannenden Kaffee trinken würdest, vorkommen und ab und zu, eventuell selten, das Wort an dich richten, egal welches, oder nicht? Wenn nicht: Gibt es dort diese Frauen nicht? Dann bleibt eben nur umziehen. Oder auf Zusiedlung hoffen. Wenn nicht, und es gibt dort diese Frauen: Was tust dui, um entsprechende Situationen zu vermeiden? Denn das wäre sehr, sehr ungewöhnlich. Frauen reden nämlich gewöhnlich mit ihren Mitmenschen. Vorausgesetzt, es gibt solche: warum reden sie nicht mir dir? Reden s ie wirklich nicht mit dir, oder blendest du das mit deinen Einschränkungen aus? Kein Rumeiern. Mehr Möglichkeiten gibt es nicht. Du musst Position beziehen. Erkennbar. Du musst erkennbar werden. Das ist Risiko, dafür brauchst du Mut. Den hast du.
NBUC hat geschrieben:Zum emotionalen Panzer:
Das beschließt man nicht einfach nicht zu haben. Das ist langjährig erworbenes Verhalten und das Alternativverhalten muss ähnlich lange und grundlegend neu gelernt werden.
Aber man beschließt, ihn nicht länger bestimmend sein zu lassen. Ihn abzulegen. Du hast etwas erworben. Du erwirbst was Neues, was vielleicht das Neue ergänzt, ein Gegengewicht bildet, möglicherweise weithin neutralisiert. Warum so mutlos? Lerne, wenn du lernen willst.
NBUC hat geschrieben:Was das Bild angeht, ich sehe das nicht als ein lebendiges Wesen, sondern wie die Schilde eines Schlachtkreuzers.

Ich sehe keinen Anlass die Schilde zu senken und locker alles innere in die Welt zu broadcasten. Ich ziehe aber in Betracht, dass es Partner geben könnte, welche so ein Vorgehen positiv erscheinen lassen. Also muss die richtige Abstimmung aus Schildstärke, aktiver und passiver Ortung gefunden werden. Tarnfunktion habe ich gefühlt aber nicht.
Du lenkst schon wieder ab und wirst mit Details unkonkret. Lenkst dich selbst ab ("Tarnfunktion"). Warum sollte es "locker" sein, die Schilde zu senken? Warum solltest du Knall auf Fall "alles innere in die Welt broadcasten"? Niemand erwartet das. Aber vielleicht: etwas mehr als jetzt? Würdest du das wollen? Würdest du wollen, das zu können? Ob du es dann tust oder nicht: Wäre das für dich eine interessante Option, die Schilde ein wenig senken zu können und etwas mehr deines Inneren der Welt zugänglich zu machen? Und eventuell etwas mehr, wer weiß? Es bleibt deine Entscheidung, ob du es tust. Aber du wirst dir selbst erst mal beweisen müssen, dass du es kannst. Also: das Risiko eingehen müssen, die Probe aufs Exempel zu machen. Es bleibt deine Entscheidung,. Aber du wirst nur wissen, dass du es kannst, wenn du es tust. Risiko ... Oder du willst es nicht wissen. Dann kann es aber auch schwerlich jemand anders wissen.
NBUC hat geschrieben:Unerwünsct und Konatktaufnahme ist die zumindest sozial gefühlte Definition von Belästigung und damit Unrecht.
Du vernebelst. Was denn nun? Du "fühlst", es sei Unrecht? Korrigiere dein Gefühl, denn das ist es nicht. Es ist "sozial" als Unrecht definiert? Ist es nicht. Wo steht das? Und komm mir bitte nicht mit Extremfällen, die vor Gericht landen. Dass einen jemand anquatscht, obwohl man da gar keine Lust drauf hat, ist ganz normale Realität und allgemeines Lebensrisiko wie der stinkende Pups vom Busnachbarn und man dir höchstens wegen Beläsrtigung des Gerichts ein Bußgeld auferlegt bekommen, wenn man das dann wegen "Unrecht" behelligt.
Und selbst wenn - was ziemlich fantastsich ist - es so "sozial definiert" wäre: was kümmert es dich? Wenn du das anders siehst? Siehst du es anders? Werd konkret, handele nach deinem Maßstab. So wirst du eine greifbare Person, zu der man sich verhalten kann. Mit allen Konsequenzen. Möglicherweis auch negativen. Das weißt du erst, wenn du es tust.
NBUC hat geschrieben:Und die Annahme unerwünscht zu sein bezieht sich auf die eindeutigen bisherigen Erfahrungen zu diesem Thema. Klar muss man wenn keine Aktivitäten von der anderen Seite kommen selber aktiv werden, aber das heißt ja noch lange nicht, dass man am besten im Minenfeld wälzen muss.
Vergangenheit ist gestern. Willst du, dass es heut so weiter geht? Ja: Dann nimm die Vergangenheit zum Vorbild. Nein: Dann mach es heute anders.

Bist du noch derselbe Typ wie vor 10 Jahren, wie vergangenes Jahr, wie vergangenen Monat, wie gestern? Hat sich nichts seither verändert? Sicher hat sich was verändert. Und du weißt nun mal nicht, ob sich auch etwas fürs Beziehungsfinden Relevantes verändert hat. Ja, das ist vage. Das bleibt es, bis du es ausprobierst, und vielleicht sogar dann noch. Aber immerhin hast du dann etwas Neues getan, und ganz eventuell etwas mehr über Beziehung gelernt. Lohnt sich das? Das musst du selbst entscheiden. Aber entscheidest du dich fürs "Nichts-aktiv-tun", brauch ich mich für deine Situation nicht weiter interessieren.
Und wirf nicht gleich wieder mit Nebelkanonen wie dem "Wälzen im Minenfeld". Du wirst nicht erschossen, wenn du einer Frau auf den Keks gehst. Sie zuckt vielleicht mit den Augenbrauen und guckt woanders hin. Das ist meistens alles.
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Re: Selbstanalyse

Beitrag von NBUC »

Und was zu wollen, heißt noch lange nicht es zu bekommen. Da hat die Gegenseite auch noch etwas zu zu sagen.


Und der Mut bezog sich auf die Ausführung der Selbstanalyse. Das steht bei dir also im falschen Zusammenhang.


Bezgl. Körpersprache:
Sackgasse. Ich habe keine Ahnung was da (fehl)läuft.

Bezgl. 5%
Ich kann nur mit dem arbeiten, was mir gesagt wurde (oder ich die Lüge belegen kann)
Also muss ich annehmen, dass es nie spezifisches Interesse gegegen hat.
Sicher aber war xdas Interesse bei keiner dann mehr groß genug sich das jemals anmerken zu lassen oder gar selbst was zu sagen.
Wenn es Fehlverhalten gegeben haben sollte, was zum vorherigen Absprung geführt haben könnte, dann doch anzunehmenderweise genau in den Aktionen, welche mit dem ungeschickten Versuch sich drauf einzulassen etc. einhergingen.
Fallzahlen: Ungefähr 2 neue, grobe Kontakte mit Kandidatinnen im Umfeld pro Jahr, alle halbe dutzend Jahre ein neues OdB.

Bezgl. Wie war das möglich?
Lange Zeit durchgängige Minderattraktivheit bei stark reduzierten Umgang mit Frauen?
Jungenklasse, Randgruppe, techn. Studium, techn. Job, kein Ausgeher, ...

Vorkommen sicher ab und an, aber Single und mit zum Cafe gehen oder gar selbst anfragen (nee).
Wieso sollte es aber in einer anderen Stadt plötzlich mehr davon geben?

Ansonsten deutet das auf ein konsequentes Ignorieren von realen Zusammenhängen deinerseits - bist du R*n?

Anzahl am Wohnort =! Anzahl im Lebensumfeld!
Rest Frauen im Umfeld =! Kandidatinnen (Later, Bez.stand ..) =! interessierte Frauen

Und damit gibt es keine Verbindung mehr zwischen Wohnort und interessierten Frauen.

Frauen reden -vielleicht- überwiegend gerne, aber eben nicht mit jedem. Ich denke das denkt sich mit der Erfahung einer Menge MABs hier.

Gedankenexperiment:
Gut, ich habe beschlossen den emotionalen Panzer abzulegen, hab ich dann jetzt gerade gemacht. Wie sollte sich die Welt damit geändert haben?

Bezgl. Unrecht
Soziales Unrecht, weil es eben nicht bis zur Gerichtsfeste muss, um entsprechend sanktioniert zu werden. Sicher ist die Normalität nicht so extrem wie einem ursprünglich eingetrichtert wurde, aber ebenso sicher gibt es eine berechtigte Grenze. Nur fehlt die Vorstellung wo die dann jeweils liegen (und bei wem sie wo liegen).

Bezgl, Veränderungen/10 Jahre.
Solange die Erfolge bei 0 bleiben, muss davon ausgegangen werden, dass sich die Situation dahingehend eben nicht verbessert hat. Was muss beim anders sein anders sein als bei den anderen Fällen vorher?
Natural Born UnCool

Alle gesellschaftlichen Betrachtungen enthalten zwangsläufig Verallgemeinerungen und werden daher Ausnahmen und Einzelfälle enthalten, denen sie nicht gerecht werden können.

wenn ich nicht antworten sollte heißt das nicht, dass du Recht hast, sondern ich kein Internet!

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