Zusammenhang zwischen AB-tum und ungelösten Lebensaufgaben?

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soukous
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Zusammenhang zwischen AB-tum und ungelösten Lebensaufgaben?

Beitrag von soukous »

Zwei Texte von zwei bekannten Psychologen, die einen engen Zusammenhang herstellen zwischen

1. der persönlichen Identitätsfindung und der Möglichkeit, intime Beziehungen eingehen zu können.
2. der Ablösung von den Eltern und der Fähigkeit, sich als interessanten, liebenswerten Menschen zu sehen.

Ich habe einige Kürzungen vorgenommen, um die Hauptgedanken deutlicher hervortreten zu lassen. Die meiner Meinung nach wichtigsten Sätze habe ich markiert.
Erik H. Erikson hat geschrieben:Kindheit und Jugend sind vorüber; jetzt beginnt, wie man so sagt, das Leben, womit im allgemeinen die Arbeit oder das Studium für einen bestimmten Beruf, das Zusammentreffen mit dem anderen Geschlecht und im Laufe der Zeit Heirat und die Gründung einer eigenen Familie gemeint sind. Aber erst nachdem ein einigermaßen sicheres Gefühl der Identität erreicht ist, ist eine wirkliche Intimität mit dem anderen Geschlecht […] möglich. Der geschlechtliche Verkehr ist nur ein Teil dessen, was ich meine, denn natürlich wartet die geschlechtliche Intimität nicht immer auf die die Fähigkeit, eine wechselseitige psychologische Intimität mit einem anderen Menschen zu entwickeln. Der Jugendliche, der sich seiner Identität noch nicht sicher ist, scheut vor der Intimität mit anderen Menschen zurück; aber je sicherer er seiner selbst wird, um so mehr sucht er sie in Form von Freundschaft, Wettstreit, Gefolgschaft, Liebe und Inspiration. Es gibt eine Art jugendlichen Zusammenhaltes zwischen Jungen und Mädchen, das oft fälschlich entweder für sexuelle Anziehung oder für Liebe gehalten wird. […] [E]ine solche Freundschaft [entspringt] oft dem Streben, zu einer Definition seiner eigenen Identität zu gelangen, indem man endlose Gespräche miteinander führt, einander bekennt, als was man sich selber fühlt und als was einem der andere erscheint, und indem man Pläne, Wünsche und Hoffnungen diskutiert. Wenn ein junger Mensch eine solche intime Beziehung zu anderen […] in der späteren Jugendzeit oder frühen Erwachsenenzeit nicht fertigbringt, wird er sich entweder isolieren oder bestenfalls nur sehr stereotype und formale zwischenmenschliche Beziehungen aufnehmen können (formal in dem Sinne, daß diesen Beziehungen das Spontane, Warme und wirklich Kameradschaftliche fehlt), oder er muß sie in wiederholten Anläufen und häufigen Mißerfolgen immer neu suchen. Leider heiraten viele junge Leute unter solchen Umständen, in der Hoffnung, sie könnten im Partner sich selbst finden; aber die vorzeitige Pflicht, in einer festgelegten Weise als Gatten und Eltern zu fungieren, stört sie in der Vollendung der Arbeit an sich selbst. Auch häufiger Partnerwechsel ist kaum die richtige Lösung, ehe man nicht – etwa durch weise Leitung – zu der Einsicht gekommen ist, daß es keine wahre Zweiheit gibt, bevor man nicht selber eine Einheit ist.
Erik H. Erikson: Identität und Lebenszyklus, S. 114-115

Verena Kast hat geschrieben:Wenn ich von ursprüngliche positiven Komplexen spreche, dann heißt das, dass diese Komplexe ursprünglich einen positiven Einfluss auf das Lebensgefühl und damit auch den die Entwicklung der Identität des betreffenden Menschen gehabt haben und diese auch noch weiter hätten, wäre eine altersgemäße Ablösung erfolgt.

Der ursprünglich positive Mutterkomplex gibt einem Kind das Gefühl einer fraglosen Daseinsberechtigung, das Gefühl, interessant zu sein und Anteil zu haben an einer Welt, die alles gibt, was man braucht – und noch ein wenig mehr. Daher kann sich dieses Ich auch vertrauensvoll in Kontakt setzen zu einem „andern“. Es besteht eine selbstverständliche Freude am Körper, an der Vitalität, am Essen, an der Sexualität. […]

Spätestens in der Adoleszenz (Pubertät und Nachpubertät, bis zum zwanzigsten Lebensjahr) müsste die Idealisierung der Elternfiguren aufgegeben werden. Denn die Idealisierung der Elternposition bedeutet immer implizit eine Entwertung der Kindposition. Die Ablösung findet im Wesentlichen von den Eltern als Personen statt; die Komplexe spielen dabei aber eine nicht zu unterschätzende Rolle, denn jede Komplexprägung erlaubt gewisse Ablösungsschritte und untersagt andere. War das Weggehen schon immer untersagt, oder war es schon immer verboten, anders zu denken als der Vater denkt, dann werden diese speziellen Aspekte der Komplexe deutlich miterlebt, und die Jugendlichen müssen dagegen anarbeiten […].

Ablösung ist ein Kompromiss zwischen dem, was das eigene Leben von einem Menschen will, und dem, was die Umwelt will, letztliche Vater und Mutter, die Lehrer, die Gesellschaftsschicht, in der wir leben. Deutliche Ablösephasen, wie die Adoleszenz, sind verbunden mit einer Aufbruchsstimmung, sind Umbruchphasen. Der Ich-Komplex strukturiert sich um[…].

[Wenn die Ablösung von den Eltern nicht vollzogen und der Komplex nicht umstrukturiert wird:]

So kann ein Komplexsatz die Offenheit der Zukunft zunichte machen und neue Erfahrungen verstellen. Ein solcher Komplexsatz einer meiner Analysandinnen hieß: „Es hat keinen Sinn, sich einzusetzen, in wichtigen Situationen versage ich doch.“ Erwartungen, Sehnsüchte, Utopien bewegen sich unter dem Diktat der Komplexe nur in den Bahnen einer verfestigten Vergangenheit, wenn sie überhaupt auftreten. Das heißt aber, dass man nicht zum eigenen Leben finden kann. Man lebt dann zwischen der Vergangenheit, die belastet, und der Zukunft, die Angst einflößt.
Verena Kast: Vater-Töchter, Mutter-Söhne, S. 14-15, 38


Ist an diesen Theorien etwas dran? Findet ihr in den Beschreibungen etwas von euch wieder?


Inwieweit treffen die Aussagen über die Jugendzeit/das frühe Erwachsenenalter auf euch zu:

Habt ihr das in eurer Jugendzeit gehabt, diese stundenlangen Gespräche mit anderen darüber, was ihr vom Leben wollt, diesen persönlichen Austausch darüber, wer ihr seid und wie die anderen euch sehen?

Habt ihr euch in der Pubertät gegen eure Eltern gestellt, habt ihr Auseinandersetzungen mit ihnen gehabt über das Weggehen abends, über Mode oder allgemein über moralische Fragen und Lebensentwürfe und schließlich euren eigenen Weg gefunden?


Ich müsste auf beide Fragen mit nein antworten. Das kam alles erst später, während meiner Universitätszeit.

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Eliza Jane

Re: Zusammenhang zwischen AB-tum und ungelösten Lebensaufgab

Beitrag von Eliza Jane »

Ja, ich finde mich in all dem wieder. Letztendlich habe ich mein Leben verkackt: Der falsche Beruf und dadurch schwere Berufsprobleme, Unfähigkeit, intime Beziehungen einzugehen und dadurch mangelhafte Loslösung von den Eltern. Jahrzehntelang habe ich versucht, mein Leben positiv zu verändern, aber ich habe es nicht geschafft. Heute versuche ich, mit den Scherben meines Lebens fertigzuwerden.
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fifaboy1981
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Re: Zusammenhang zwischen AB-tum und ungelösten Lebensaufgab

Beitrag von fifaboy1981 »

Nicht wirklich, das ausgehen war auch kein Problem, zumal das eh erst so richtig begann als ich schon 20 war. Aber selbst vorher musste ich nie Fragen ob ich mal zu nem Kumpel gehen darf oder nicht? da hatte ich stehts meine Freiheit.
Mareike

Re: Zusammenhang zwischen AB-tum und ungelösten Lebensaufgab

Beitrag von Mareike »

Auch häufiger Partnerwechsel ist kaum die richtige Lösung, ehe man nicht – etwa durch weise Leitung – zu der Einsicht gekommen ist, daß es keine wahre Zweiheit gibt, bevor man nicht selber eine Einheit ist.
Kann dem ganzen nur teilweise zustimmen.
Ich kenne z.B. Leute, die an sich überhaupt nicht wissen, wer sie sind und keine wirkliche Identität besitzen und sich gerade aus diesen Gründen in Partnerschaften aufgehen, wo sie in der Identität des anderen aufgehen können, ohne sich über sich selbst überhaupt Gedanken machen zu müssen.
DiplAB

Re: Zusammenhang zwischen AB-tum und ungelösten Lebensaufgab

Beitrag von DiplAB »

Nicht wirklich, das ausgehen war auch kein Problem, zumal das eh erst so richtig begann als ich schon 20 war. Aber selbst vorher musste ich nie Fragen ob ich mal zu nem Kumpel gehen darf oder nicht? da hatte ich stehts meine Freiheit.
Ich glaube meine Eltern hätten sich gefreut wenn ich mal später oder gar nicht nach Hause gekommen wäre (in der Hoffnung das ich eine Freundin finde).
Kurzschluss_Panik

Re: Zusammenhang zwischen AB-tum und ungelösten Lebensaufgab

Beitrag von Kurzschluss_Panik »

soukous hat geschrieben:Zwei Texte von zwei bekannten Psychologen, die einen engen Zusammenhang herstellen zwischen

1. der persönlichen Identitätsfindung und der Möglichkeit, intime Beziehungen eingehen zu können.
2. der Ablösung von den Eltern und der Fähigkeit, sich als interessanten, liebenswerten Menschen zu sehen.
Erik H. Erikson hat geschrieben:Kindheit und Jugend sind vorüber; jetzt beginnt, wie man so sagt, das Leben, womit im allgemeinen die Arbeit oder das Studium für einen bestimmten Beruf, das Zusammentreffen mit dem anderen Geschlecht und im Laufe der Zeit Heirat und die Gründung einer eigenen Familie gemeint sind....
Wenn ein junger Mensch eine solche intime Beziehung zu anderen […] in der späteren Jugendzeit oder frühen Erwachsenenzeit nicht fertigbringt, wird er sich entweder isolieren oder bestenfalls nur sehr stereotype und formale zwischenmenschliche Beziehungen aufnehmen können (formal in dem Sinne, daß diesen Beziehungen das Spontane, Warme und wirklich Kameradschaftliche fehlt), oder er muß sie in wiederholten Anläufen ...

Ich müsste auf beide Fragen mit nein antworten. Das kam alles erst später, während meiner Universitätszeit.
Also ich muss auch beide Fragen mit nein beantworten. Und zur Uni-Zeit hab ich mich auch nicht von meinen Eltern gelöst. Ich hatte fast keinen Kontakt zu männlichen Mitstudenten und erst recht nicht zu weiblichen Mitstudenten. Mit Anfang 20, da hat man noch mehr Möglichkeiten. Ich habe Sie nicht genutzt, bzw. erst gar nicht erkannt. Stattdessen hab ich mein Einsiedler-Dasein aufgebaut.
Philomena

Re: Zusammenhang zwischen AB-tum und ungelösten Lebensaufgab

Beitrag von Philomena »

Mareike hat geschrieben:
Auch häufiger Partnerwechsel ist kaum die richtige Lösung, ehe man nicht – etwa durch weise Leitung – zu der Einsicht gekommen ist, daß es keine wahre Zweiheit gibt, bevor man nicht selber eine Einheit ist.
Kann dem ganzen nur teilweise zustimmen.
Ich kenne z.B. Leute, die an sich überhaupt nicht wissen, wer sie sind und keine wirkliche Identität besitzen und sich gerade aus diesen Gründen in Partnerschaften aufgehen, wo sie in der Identität des anderen aufgehen können, ohne sich über sich selbst überhaupt Gedanken machen zu müssen.
Seh ich auch so, kenn auch viele solche Exemplare.

Ich hab eigentlich schon eine richtige Teenagerphase gehabt, inkl. Rebellion und allem drum und dran. Ich hab mich aber nicht komplett mit meinen Eltern überworfen, was aber wohl auch nicht notwendig ist, und meine Teenagerrebellion hat sich in den größeren Dingen eher gegen die Welt gerichtet (meine Eltern haben zB nie was Negatives über meinen Kleidungsstil oder so gesagt, obwohl Metal-Shirts zT nicht gerade dezente Botschaften tragen) und im Alltagsleben halt auf die kleinen Dinge (Ausgehzeiten, allein wegfahren dürfen, Schulsachen erledigen). Dementsprechend habe ich also auch die normalen Teenagersachen gemacht, ausgehen, auf Festivals gehen, betrunken sein, schlechten Umgang pflegen, usw.

War eh ne super Zeit! :mrgreen: Irgendwie war ich damals zT lockerer als jetzt und ich glaube, wenn ich damals einfach mit wem geschlafen hätte, dann hätte ich eine ziemlich normale Entwicklung ohne ABtum gehabt. Ich hab v.a. den richtigen Zeitpunkt verpasst. Von daher kann ich diese Sache mit dem Isolieren bzw. Abschotten aus dem Psychozeugs nachvollziehen.

Was Identität betrifft, ist das für mich schon schwieriger zu beantworten. Wie sicher ist man sich seiner Identität jemals? Und wieviel sollte man überhaupt über Identität nachdenken, anstatt einfach sein Leben zu leben? ;) Es nützt mir letzendlich nichts, wenn ich meine Person theoretisch ergründet habe, aber darüber das echte Leben da draußen vergesse. Abgesehen davon bin ich überzeugt, dass sich jeder Mensch sein ganzes Leben lang entwickelt oder entwickeln sollte, von daher ist eine abgeschlossene Identität ein seltsames Konzept für mich. Vielleicht lebe ich jetzt noch ein paar Jahre genau so, wie ich jetzt lebe, in 10 Jahren beschließe ich aber Bio-Bäuerin in Südamerika zu werden. 8-) Wieso nicht? Ist ja glücklicherweise nicht alles in Stein gemeißelt.

Was ich aber bejahen kann, das sind die ungelösten Lebensaufgaben und da sehe ich auch einen direkten Zusammenhang zu meinem ABtum. Es ist einfach in meinem Leben nicht alles so, wie ich es gerne hätte und das führt sicherlich auch zu einer gewissen Unsicherheit. Deswegen habe ich mir auch immer gedacht, dass ich diese Lebensaufgaben lösen sollte um auch mit dem ABtum Schluss zu machen, nur leider ist das alles nicht so einfach und nimmt viel Zeit in Anspruch, also Zeit in der ich eigentlich schon Zweisamkeitserfahrungen machen sollte. Letztendlich bringt mich das in eine gedankliche Zwickmühle, weil ich dann gar nichts mache (ist immer so, wenn ich nicht weiß, womit ich zuerst beginnen soll). Für mich wieder ein Beweis, dass man nicht alles zerdenken sollte, sondern einfach tun.
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Re: Zusammenhang zwischen AB-tum und ungelösten Lebensaufgab

Beitrag von NBUC »

Vielleicht liegt es an der Sonne, aber ich bin mir nicht sicher, was da in dem Geschwafel (sorry) überhaupt an Aussage drinsteckt, bzw. was da z.B. unter Identität verstanden wird.

Gefühlt hab ich den Eindruck, dass Sexualität von manchen als Vehikel oder gar Ersatz für Persönlichkeitsfindung dient. Den beschriebenen Austausch und die Scheu, wenn jemand intellektuell sich noch nicht gefunden hat, kann ich jedenfalls nicht erkennen bzw. erinnern. Eher sexueller Erfolg als Statussymbol für wie "reif" die Umgebung einen einschätzte und "Spaß haben wollen".

Meine Eltern habe ich quasi als Naturgewalten erlebt. Unemotional, unpersönlich - man muss sie halt nehmen wie sie sind, das beste draus machen und Stürme langmütig ausreiten oder abprallen lassen.

Eine bewußte Auseinandersetzung mit Lebensentwürfen als etwas, was mich im Kern persönlich betreffen könnte, habe ich erst begonnen, als mein letztes OdB mir relativ überraschend ihren erzählt hat (d.h. vor 4 Jahren, und damit dann wohl effektiv zu spät um davon noch etwas umzusetzen, insbesondere da der Fertigkeitsstamm dazu eben nicht vorhanden ist).
Bis dahin lag alles der Art im groben Zwielicht der Zukunft und ist nach grober, akuter Zweckmäßigkeit abgehandelt worden. (Studium, Wohnung, Arbeit)
Natural Born UnCool

Alle gesellschaftlichen Betrachtungen enthalten zwangsläufig Verallgemeinerungen und werden daher Ausnahmen und Einzelfälle enthalten, denen sie nicht gerecht werden können.

wenn ich nicht antworten sollte heißt das nicht, dass du Recht hast, sondern ich kein Internet!
Lion

Re: Zusammenhang zwischen AB-tum und ungelösten Lebensaufgab

Beitrag von Lion »

soukous hat geschrieben:
Ist an diesen Theorien etwas dran? Findet ihr in den Beschreibungen etwas von euch wieder?
Sicherlich "mein" Thema und zwangsläufiger Grund für mein AB-sein. Wer sich scheut, erwachsen zu werden, sich halbwegs mutig "der Welt da draußen" zu stellen, der kriegt das mit der Partnerfindung auch nicht hin.

Habt ihr das in eurer Jugendzeit gehabt, diese stundenlangen Gespräche mit anderen darüber, was ihr vom Leben wollt, diesen persönlichen Austausch darüber, wer ihr seid und wie die anderen euch sehen?
Nein, allerdings würde ich das auch nicht als Maßstab nehmen.

Ich denke, viele "normale" Jugendliche quasseln auch nicht stundenlang über ihre Ziele etc.
Es ist eher eine stille Übereinkunft "wir WOLLEN alle erwachsen werden, wir sind FROH, dass wir uns abnabeln können".

Beispielsweise ist es bei mir so gewesen, dass alle Dinge, die von Jugendlichen angestrebt wurden (Freiheiten, abends lange weg bleiben, der erste Rausch, sich in jeder Hinsicht "ausprobieren" etc.) mir Angst machten.
Habt ihr euch in der Pubertät gegen eure Eltern gestellt, habt ihr Auseinandersetzungen mit ihnen gehabt über das Weggehen abends, über Mode oder allgemein über moralische Fragen und Lebensentwürfe und schließlich euren eigenen Weg gefunden?
Natürlich nicht. Wo denkst Du hin? ;-)
Immer ein braver Sohn gewesen. Nie einen Plan gehabt, wohin es gehen soll.

Übrigens kenne ich ein philosopisches Buch über Depressionen. Dort wird gesagt, dass die Verweigerung des nächsten Lebensschrittes (also z.B. der Eintritt ins Erwachsen-sein) eben zu Depressionen führen. Ist allerdings aufgrund der völlig anderen Herangehensweise an dieses Thema nicht für jeden "lesbar". Wenn es Dich interessiert, PN an mich.
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Einsamer Igel
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Re: Zusammenhang zwischen AB-tum und ungelösten Lebensaufgab

Beitrag von Einsamer Igel »

soukous hat geschrieben:Ist an diesen Theorien etwas dran? Findet ihr in den Beschreibungen etwas von euch wieder?
Den Text von Erikson kann ich gut lesen und verstehen und ich finde auch was drin wieder. Beim Text von der Kast ist das leider nicht so. Ich habe beide Texte 2x gelesen, aber kann mit dem zweiten Text immer noch nichts anfangen. Liegt aber wohl an meiner Biografie.
soukous hat geschrieben:Inwieweit treffen die Aussagen über die Jugendzeit/das frühe Erwachsenenalter auf euch zu:

Habt ihr das in eurer Jugendzeit gehabt, diese stundenlangen Gespräche mit anderen darüber, was ihr vom Leben wollt, diesen persönlichen Austausch darüber, wer ihr seid und wie die anderen euch sehen?

Habt ihr euch in der Pubertät gegen eure Eltern gestellt, habt ihr Auseinandersetzungen mit ihnen gehabt über das Weggehen abends, über Mode oder allgemein über moralische Fragen und Lebensentwürfe und schließlich euren eigenen Weg gefunden?
Nein, ich hatte das erst viel später. Ich hatte eine sehr krisenhafte Zeit mit Anfang 20 und da auch mit einer Freundin gesprochen, die aber nicht folgen konnte. Meine Gedanken waren ihr zu kompliziert. Sie riet mir von einer Psychotherapie ab und ebenfalls vom Abitur. Leider hörte ich auf sie. Ich versuchte, erst im Berufsleben Fuß zu fassen. Mit Ende 20 hatte ich einen schwulen Freund, mit dem (in geringem Maße) ein Austausch über diese Dinge möglich war.

Mein pubertärer Ablöseprozess wurde durch den Tod meiner Zieheltern unterbrochen. Danach gab es keine Bezugspersonen mehr, an denen ich mir "die Hörner abstossen" konnte.

Es ist zuvor schon vieles zu kurz gekommen. Fast gar kein Kontakt zu Gleichaltrigen. Ein eigenes Leben wurde mir nie zugebilligt. Ich wurde erst nach meiner Heimentlassung in ein eigenes Leben geworfen, ohne Vorbereitung und ohne weitere Begleitung.

Ich habe mich selbst nicht gefunden. Ich bin immer noch am schwimmen. Kein Boden unter den Füßen und keine klare Richtung. Dies merke ich auch bei Mode/Kleidung. Vor Jahren schon hat es mich gefrustet, dass ich mich nicht mal kleidungsmäßig nach außen so darstellen kann, wie ich bin. Ich trage immer noch den sehr angepassten, unauffälligen Stil aus der Heimzeit. Alles Individuelle war dort verpönt und wurde unterdrückt (Gruppenzwang, oft handgreiflich). Wenn ich irgendwas schmückendes tragen möchte, fühle ich mich wie verkleidet. An Anderen finde ich bunte Tücher, feminine Kleidung und Schmuck toll. Würde gern auch sowas tragen. Aber an mir fühlt es sich furchtbar falsch an.

Alle Äußerungen von Lebendigkeit fallen mir schwer oder sind gleich ganz unmöglich. Ich kann nicht tanzen, mich zu Musik bewegen. Ich kann nicht singen. Ich kann nicht offen auf Menschen zugehen oder gar jemanden anflirten.

Dies hat zu tun damit, dass ich es nie lernen konnte. Wenn man Angst hat, kann man nichts lernen. Meine Kind-/Jugendzeit war geprägt von massiven Ängsten. Ein Selbstbild konnte ich so auch nicht entwickeln, ich konnte nur lernen, zu reagieren und mich unsichtbar zu machen. Und das mache ich heute noch. Statt zu leben, wie es mir entspricht (Wer bin ich überhaupt?).

Ich habe Nachholbedarf. Ich wünsche mir sehr, von Anderen so wahrgenommen zu werden, wie ich mich fühle, wie ich bin. Andere Erwachsene haben dafür komischerweise kein Verständnis. Klar, für die ist diese Phase schon lang abgeschlossen und wohl mit eher unangenehmen Gefühlen behaftet, schließlich führen sich nicht wenige Pubertierende wie Volldeppen auf.
StaplerGiraffe

Re: Zusammenhang zwischen AB-tum und ungelösten Lebensaufgab

Beitrag von StaplerGiraffe »

Hochtrabend, aber ohne echten Inhalt.
Das Problem wird nicht spezifiziert, so kann man sich nicht an objektiven Merkmalen als Erkrankter identifizieren als dem subjektivem Gefühl des "sich selbst darin findens."
Desweiteren wird, wie so oft, keine Lösung für Menschen angegeben, die in diesem "Problem" mittendrin stecken. Wie man es bei anderen Menschen vorbeugt auch nicht. Es wird was von "weiser Leitung" gefasselt, aber was das sein soll, wird auch nicht beschrieben. Etwas, was Millionen Eltern scheinbar bei ihren Kindern erfolgreich absolviert haben, ohne dass, was die beiden Psychologen zu sagen hatten, gekannt zu haben.

Sorry, aber ich weiß schon, warum ich Psychologen als kaum mehr als einen Seelenkübel zum auskotzen betrachte.
DannyDark

Re: Zusammenhang zwischen AB-tum und ungelösten Lebensaufgab

Beitrag von DannyDark »

Punkt 2 stellt ein Problem für mich da...
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Einsamer Igel
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Re: Zusammenhang zwischen AB-tum und ungelösten Lebensaufgab

Beitrag von Einsamer Igel »

Mediin hat geschrieben:Hochtrabend, aber ohne echten Inhalt.
Das Problem wird nicht spezifiziert, so kann man sich nicht an objektiven Merkmalen als Erkrankter identifizieren als dem subjektivem Gefühl des "sich selbst darin findens."
Desweiteren wird, wie so oft, keine Lösung für Menschen angegeben, die in diesem "Problem" mittendrin stecken. Wie man es bei anderen Menschen vorbeugt auch nicht. Es wird was von "weiser Leitung" gefasselt, aber was das sein soll, wird auch nicht beschrieben. Etwas, was Millionen Eltern scheinbar bei ihren Kindern erfolgreich absolviert haben, ohne dass, was die beiden Psychologen zu sagen hatten, gekannt zu haben.

Sorry, aber ich weiß schon, warum ich Psychologen als kaum mehr als einen Seelenkübel zum auskotzen betrachte.
Es sid auch nur Auszüge aus Büchern...!
Neroberg

Re: Zusammenhang zwischen AB-tum und ungelösten Lebensaufgab

Beitrag von Neroberg »

soukous hat geschrieben: Inwieweit treffen die Aussagen über die Jugendzeit/das frühe Erwachsenenalter auf euch zu:

Habt ihr das in eurer Jugendzeit gehabt, diese stundenlangen Gespräche mit anderen darüber, was ihr vom Leben wollt, diesen persönlichen Austausch darüber, wer ihr seid und wie die anderen euch sehen?
Nein, in meiner Jugendzeit hatte ich keine Freunde. Diese Gespräche hätte ich aber gerne gehabt.
Heutzutage führe ich sie mit mir selbst oder ansatzweise hier im Forum.
soukous hat geschrieben: Habt ihr euch in der Pubertät gegen eure Eltern gestellt, habt ihr Auseinandersetzungen mit ihnen gehabt über das Weggehen abends, über Mode oder allgemein über moralische Fragen und Lebensentwürfe und schließlich euren eigenen Weg gefunden?

Ich müsste auf beide Fragen mit nein antworten. Das kam alles erst später, während meiner Universitätszeit.
Auch hier ein nein von mir.
cutie

Re: Zusammenhang zwischen AB-tum und ungelösten Lebensaufgab

Beitrag von cutie »

als ob alle individuen die verpaart sind alle ihre probleme gelöst hätten,
ne is´klar...
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Birdfood
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Re: Zusammenhang zwischen AB-tum und ungelösten Lebensaufgab

Beitrag von Birdfood »

Diese drei Sätze treffen ziemlich gut auf mich zu.
Wenn ein junger Mensch eine solche intime Beziehung zu anderen […] in der späteren Jugendzeit oder frühen Erwachsenenzeit nicht fertigbringt, wird er sich entweder isolieren oder bestenfalls nur sehr stereotype und formale zwischenmenschliche Beziehungen aufnehmen können
daß es keine wahre Zweiheit gibt, bevor man nicht selber eine Einheit ist.
Man lebt dann zwischen der Vergangenheit, die belastet, und der Zukunft, die Angst einflößt.
Jetzt frag´ ich mich nur noch, wie ich aus der Nummer wieder rauskomm´. :sadman:
I can´t find on google but it´s delicious
Optimist
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Re: Zusammenhang zwischen AB-tum und ungelösten Lebensaufgab

Beitrag von Optimist »

Lion hat geschrieben:
soukous hat geschrieben:
Ist an diesen Theorien etwas dran? Findet ihr in den Beschreibungen etwas von euch wieder?
Sicherlich "mein" Thema und zwangsläufiger Grund für mein AB-sein. Wer sich scheut, erwachsen zu werden, sich halbwegs mutig "der Welt da draußen" zu stellen, der kriegt das mit der Partnerfindung auch nicht hin..
Bei mir siehts ähnlich aus. Fang jetzt ein neues Studium an, wenn das Sommersemester gut läuft, zieh ich im Oktober aus.
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Re: Zusammenhang zwischen AB-tum und ungelösten Lebensaufgab

Beitrag von soukous »

Danke für eure Antworten. Ich gehe mal auf einige Postings ein:
Mareike hat geschrieben: Ich kenne z.B. Leute, die an sich überhaupt nicht wissen, wer sie sind und keine wirkliche Identität besitzen und sich gerade aus diesen Gründen in Partnerschaften aufgehen, wo sie in der Identität des anderen aufgehen können, ohne sich über sich selbst überhaupt Gedanken machen zu müssen.
Lass mich raten, das sind meistens Frauen. Im Forum gab es bereits einen Thread in dem Frauen, die nach einer beendeten Beziehung in kürzester Zeit den nächsten Freund hatten, mit MABs verglichen wurden. Beide Bevölkerungsgruppen werden bisweilen von Außenstehenden kritisch beäugt, wenngleich die Frauen nicht in der gleichen negativen Weise wie MABs.

NBUC hat geschrieben: Gefühlt hab ich den Eindruck, dass Sexualität von manchen als Vehikel oder gar Ersatz für Persönlichkeitsfindung dient.
Der Erikson-Satz am Schluss des Zitats ließe sich so verstehen, dass auf ständig wechselnde Sexpartner abgehoben wird:
Erik H. Erikson hat geschrieben:Auch häufiger Partnerwechsel ist kaum die richtige Lösung, ehe man nicht – etwa durch weise Leitung – zu der Einsicht gekommen ist, daß es keine wahre Zweiheit gibt, bevor man nicht selber eine Einheit ist.
Das würde bedeuten, dass Promiskuität – oder ein längerer Softcore-AB-Status – seinen Grund ebenso in einer Identitätsunsicherheit hat wie eine generelle Beziehungslosigkeit.


Ich möchte noch auf den Wikipedia-Eintrag zu Eriksons Stufenmodell der psychosozialen Entwicklung hinweisen. Dort steht:
wikipedia hat geschrieben:Es gibt viele Dinge im modernen Leben, die dem Aufbau von Intimität entgegen stehen (z. B. Betonung der Karriere, großstädtisches Leben, die zunehmende Mobilität).
Im Forum ist ja neulich der Begriff des "Arbeits-ABs" diskutiert worden. Angenommen, es ist nicht die Arbeit selbst, die einen von der Beziehungsanbahnung abhält - denn das kriegen andere Leute ja durchaus hin -, sondern die nicht vollzogene Identitätsbildung im frühen Erwachsenenalter, deren späteres Erlangen durch die spezifischen Bedingungen im Arbeitsleben weiter erschwert wird. Wir haben ja einige Freelancer und Handlungsreisende im Forum.


Interessant fand ich auch das hier:
wikipedia hat geschrieben:Wird diese Stufe erfolgreich gemeistert, ist der junge Erwachsene fähig zur Liebe. Damit meint Erikson die Fähigkeit, Unterschiede und Widersprüche in den Hintergrund treten zu lassen.
In der Hinsicht fällt mir eine starke Diskrepanz zwischen ABs und Normalos im Forum auf: Einige ABs haben bis ins kleinste Detail gehende Vorstellungen darüber wie ihr Partner sein sollte (und eröffnen Threads wie "Was eine Frau ins Aus befördert"). Dahingegen lassen die meisten Normalos einen sehr weiten Spielraum für das, was sie an einem Partner akzeptieren können und treffen kaum Festlegungen über Don'ts. Das wurde mir erst neulich wieder anlässlich eines Postings von zwillingsschwester bewusst.

Lion hat geschrieben: Sicherlich "mein" Thema und zwangsläufiger Grund für mein AB-sein. Wer sich scheut, erwachsen zu werden, sich halbwegs mutig "der Welt da draußen" zu stellen, der kriegt das mit der Partnerfindung auch nicht hin.
Wäre das nicht einen Eintrag im AB-wiki wert? Viele haben keine Ahnung, woher ihr AB-tum kommt und sind froh über jeden neuen Erklärungsansatz.

Birdfood hat geschrieben:Jetzt frag´ ich mich nur noch, wie ich aus der Nummer wieder rauskomm´. :sadman:
Ich war während meiner Universitätszeit zur Therapie in einer Männergruppe. Um die Probleme der Teilnehmer zu behandeln hat der leitende Psychologe ihnen hin und wieder Aufgaben für das Leben außerhalb der Gruppe aufgegeben. Heute dämmert es mir, dass es sich dabei um Strategien handelte, um den Betroffenen die Identitätsfindung zu erleichtern und die Ablösung vom Elternhaus anzustoßen.

1a) An der Universität oder im städtischen Bürgerzentrum Studiengruppen gründen, um (Sach-)Bücher und Musik, die einem persönlich etwas bedeuten, mit anderen Leuten besprechen zu können.

1b) Die selbstgeschriebenen Kurzgeschichten und Gedichte aus der Schublade endlich den Freunden zeigen und sie nach ihrer Meinung fragen.

2a) Eine längere Zeit in einem anderen Land leben, also ein Jahr im Ausland studieren oder ein freiwilliges soziales Jahr einschieben.

2b) Kontakt zu solchen Verwandten aus dem weiteren Familienkreis aufnehmen, zu denen man als Jugendlicher wenig Kontakt hatte, also weiter entfernt lebende Großeltern, verstoßene und verfemte Onkel und Tanten und sich von ihnen ihre Sicht auf die eigenen Eltern erläutern lassen und dadurch zu einer anderen Einschätzung über das eigene Umfeld gelangen.

2c) Ein Teilnehmer der Männergruppe ärgerte sich immer über seine Eltern, wenn er einige Tage bei ihnen zu Besuch sein musste. Ganz besonders störte ihn, dass sie lang und breit über den Vorgarten ihres Hauses mit all den schönen Blumen sprachen. Der Therapeut empfahl ihm, den Vorgarten heimlich in einer Nacht-und-Nebel-Aktion umzugraben. Das hat er gemacht und dadurch zum ersten Mal klar gegen den Wunsch seiner Eltern gehandelt und dadurch eine innere Distanz zu ihnen aufgebaut.
pyrit

Re: Zusammenhang zwischen AB-tum und ungelösten Lebensaufgab

Beitrag von pyrit »

soukous hat geschrieben: Ein Teilnehmer der Männergruppe ärgerte sich immer über seine Eltern, wenn er einige Tage bei ihnen zu Besuch sein musste. Ganz besonders störte ihn, dass sie lang und breit über den Vorgarten ihres Hauses mit all den schönen Blumen sprachen. Der Therapeut empfahl ihm, den Vorgarten heimlich in einer Nacht-und-Nebel-Aktion umzugraben. Das hat er gemacht und dadurch zum ersten Mal klar gegen den Wunsch seiner Eltern gehandelt und dadurch eine innere Distanz zu ihnen aufgebaut.
Kommt mir so vor wie ein Dreijähriger, den es ärgert, dass seine Eltern immer die dumme Tagesschau gucken wollen, dann mit einem Hammer den Fernseher zertrümmert und sich danach unheimlich erwachsen vorkommt.
Wechselta.(ug)

Re: Zusammenhang zwischen AB-tum und ungelösten Lebensaufgab

Beitrag von Wechselta.(ug) »

pyrit hat geschrieben:Kommt mir so vor wie ein Dreijähriger, den es ärgert, dass seine Eltern immer die dumme Tagesschau gucken wollen, dann mit einem Hammer den Fernseher zertrümmert und sich danach unheimlich erwachsen vorkommt.
An sowas in der Art musste ich dabei auch denken. :good:

Zu der Ablösungstheorie:
Meine Eltern habe ich nie idealisiert. Im Gegenteil habe ich früh festgestellt, dass sie alle erschreckende Schwachstellen haben. Es ist eher so, dass ich selbst zu meinen Eltern keine richtige emotionale Beziehung habe und wohl auch dadurch schon ziemlich früh mein eigenes Ding durchgezogen habe.

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