- It’s A Wonderful Life (Ist das Leben nicht schön?)
- Pulp Fiction
- Metropolis (die restaurierte längere Version)
- Blade Runner (der einzige in den Top 100, den ich mehr als einmal gesehen habe; das letzte Mal 2019, also in dem Jahr, in dem der Film spielt)
- Some Like It Hot (Manche mögen’s heiß)
- Taxi Driver
- 2001: A Space Odyssey (2001: Odyssee im Weltraum)
Moderne Actionfilme haben in einer Liste, die von Klassiker-Cineasten kuratiert und von anspruchsvollen Dramen und Kunstfilmen dominiert wird, keine Chance. Léon – Der Profi steht auf Platz 883 zwischen Alarm im Weltall (884, damals hatte Leslie Nielsen noch keine weißen Haare) und Das Boot (882). Sogar Frühling für Hitler steht höher (828).
Selbst Kultfilme wie Blues Brothers (779), Frühstück bei Tiffany’s (711, regelrecht abgestürzt), Easy Rider (445, Tendenz stark fallend), Das Leben des Brian (419, Tendenz deutlich fallend), Zurück in die Zukunft (306), The Big Lebowski (226) oder Fargo – Blutiger Schnee (190, Tendenz steigend) haben keine Chance auf die Top 100. Daß es einen Anime gibt, der sie alle noch toppt (Chihiros Reise ins Zauberland, 172, Tendenz steigend, höchster bewerteter Trickfilm), ist ein Wunder, spricht aber für Hayao Miyazaki.
Bei den Musikfilmen schafft es das Mockumentary This Is Spı̈nal Tap (286) erstaunlicherweise auf einen deutlich höheren Rang als das tatsächliche Documentary Gimme Shelter (514).
Der höchste westliche Trickfilm ist momentan Schneewittchen und die 7 Zwerge (302, Tendenz steigend). Der höchste CGI-Film ist WALL·E (381, Tendenz steigend). Der höchste Trickfilm, der nicht von Disney ist, ist Toy Story (491, Tendenz stark fallend). Der höchste Trickfilm, den Disney nicht einmal vermarktet hat, ist Die Abenteuer von Prinz Achmed (958, Tendenz stark steigend, der älteste abendfüllende Trickfilm. Alle anderen westlichen Trickfilme in der Top 1000 sind Disney-Filme von vor Ende des 2. Weltkriegs. Der höchste Anime, der nicht von Hayao Miyazaki und Studio Ghibli ist, ist Akira (737, Tendenz extrem steigend).
Fun fact: Dieses obskure Objekt der Begierde, der Film, der dem OdB den Namen gab (für diejenigen, die glauben, es sei von den ABs erfunden worden), ist auf Platz 574 abgerutscht.
Oder die Top 100 von Rotten Tomatoes. Die hat zwar einen extremen Fokus auf sehr neue Filme, weil auch die Zahl der Reviews gewertet wird, aber Der Zauberer von Oz und Citizen Kane stehen aktuell in den Top 10 und zwei Stummfilme aus den frühen 1920ern in den Top 20. Vor allem treffen hier Redaktionswertungen und Zuschauerwertungen praktisch ohne Einfluß oldschooliger Filmkritiker wie Roger Ebert aufeinander.Solstice hat geschrieben: ↑21 Jan 2020 13:54 Mal zum Vergleich die von IMDB-Usern derzeit am besten bewerteten Filme: https://www.imdb.com/chart/top
Interessant sind auch die IMDb Bottom 100. (Zählen Filme wie Manos: The Hands Of Fate eigentlich nur, wenn man sie in natura gesehen hat, oder auch, wenn man sie in Mystery Science Theater 3000 gesehen hat? Gerade Manos ist nämlich so schlecht, der ist anders nicht zu ertragen.)
Das ist wie musikalische All-Time-Best-Of-Listen, die sich auch weit überwiegend aus den Jahren 1966 (Pet Sounds) bis 1971 (The Dark Side Of The Moon, Led Zeppelin Ⅳ, L.A. Woman, Electric Warrior als eines von maximal drei Glam-Rock-Alben, vielleicht noch Teaser And The Firecat) bedienen mit Schwerpunkten auf dem „Summer Of Love“ 1967 (z. B. Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band, Disraeli Gears, Surrealistic Pillow, The Velvet Underground & Nico) und noch mehr auf 1968 (z. B. White Album, Electric Ladyland, The Book Of Taliesyn, Beggars Banquet, In-A-Gadda-Da-Vida, Cheap Thrills usw. usf., aber auf gar keinen Fall Switched-On Bach).
Der Rest ist überwiegend Indie/Alternative Rock, Britpop und ein bißchen Grunge von ab den 1990ern mit Toto Ⅳ The Joshua Tree als einzigen kommerziellen Ausrutschern in die 1980er. Dazu gibt es ein paar 70er-Jahre-Progalben (Wish You Were Here; Close To The Edge, weil Wakeman noch dabei ist; Selling England By The Pound), Never Mind The Bollocks und London Calling als einzige Punk-Vertreter, Autobahn als einzige Elektronikplatte und einziges Album aus Kontinentaleuropa und Thriller als einziges Album eines schwarzen Künstlers, der weder Jimi Hendrix noch Miles Davis heißt. Wenn es mindestens eine Top 250 ist, rutscht auch noch Rust Never Sleeps in die Liste, damit es nicht aussieht, als hätten Nirvana den Grunge erfunden, und mit ganz viel Glück Straight Outta Compton als einzige Rap-Platte.
Kommt drauf an. Die Another Day ist grausam, und so ziemlich jede bekannte Figur von M bis Bond selbst ist out-of-character.
Imperial Stormtrooper Marksmanship Academy.
Wenn der Troper auf die Cineasten trifft …
Das muß das Forum abkönnen!
Beides zusammen beschreibt ziemlich genau Disney. Um die Investoren zufriedenzustellen, können die nicht einmal mehr schon anderweitig bekannte Stoffe verfilmen, sondern sind gezwungen, Remakes ihrer eigenen erfolgreichsten Klassiker zu drehen, weil da der Erfolg (angeblich) noch eher garantiert ist.Peter hat geschrieben: ↑28 Jan 2020 11:06 Die USA hängen mitten in der CGI-Falle. CGI zum Selbstzweck zerstört einen Film nach dem anderen, da er keinen Raum mehr für Kreativität lässt.
Weiteres Problem ist, dass Hollywood das Big Budget-Rad immer schneller dreht. Aber teure Ausgaben erfordern viele Einnahmen. Und das funktioniert nur mit dem größtmöglichen gemeinsamen Nenner des Publikums. Was auch nicht gut für die Kreativität ist. Dann folgt eine Fortsetzung nach der anderen. Ein Remake nach dem anderen. Und wenn man einer ausgelutschten Marke mal kleine Veränderungen verpasst, reicht das schon um selig „Innovation!“ zu rufen.
Und um genug Stoff zu haben, jetzt, wo die Star Wars-Filmreihe ausgelaufen ist, greift man mittlerweile sogar wieder zu den alten Trickserien – siehe Kim Possible-Realfilm. Daß DuckTales im klassischen 2D-Cel-Animation-Look neu aufgelegt wurde, grenzt fast an ein Wunder, aber in 3D-CGI oder nur zu offensichtlichem Flash hätte es nicht funktioniert (abgesehen davon, daß Echte Profis™ statt dessen längst ToonBoom Harmony verwenden).
Dazu kommen immer wieder neue Marvel-„Verfilmungen“ (die natürlich alle Kanon sind, egal, wieviele neue Paralleluniversen dadurch entstehen). Bald wird Spider-Man genauso häufig rebooted wie DCs Batman. A propos: Weil die „Darker & Edgier & More Bombastic SFX“-Masche bei Comicverfilmungen inzwischen nicht nur ausgereizt, sondern überstrapaziert ist, scheint es einen neuen Trend beim Rebooten zu geben: Filme, die Nebenfiguren oder Schurken als Protagonisten haben. Hasbro hat es vorgemacht (Bumblebee, der die GEEWUNners wieder beruhigen sollte, damit ihr durch die „Bayformers“ ausgelöstes Autistic Screeching wieder aufhört), Warner und DC ziehen aktuell nach, erst mit dem Joker, jetzt mit Harley Quinn.
Auf der Suche nach bekannt erfolgreichen Stoffen – ganz neue oder zu obskure Stoffe sind zu riskant (als wenn das Ben Hur-Remake kein kolossaler Reinfall gewesen wäre) – versucht sich Hollywood inzwischen, wohl teils aus Verzweiflung, sogar an Manga-/Anime-Realverfilmungen. Einerseits begreift man so langsam, daß auch Otaku eine Zielgruppe sein können, der man Geld aus der Tasche ziehen kann. Andererseits aber funktioniert japanisches Storytelling anders als das Storytelling, das ein westliches Publikum gewohnt ist. Entweder verfilmt Hollywood bekannte Manga also einigermaßen werkgetreu, dann sind die Otaku zufriedengestellt, aber alle anderen finden den Film verwirrend. Oder die Story wird an westliche Verhältnisse angepaßt, dann regen sich die Otaku über die Mißhandlung eines Klassikers auf. Trotzdem rechne ich bis 2025 mit der ersten Real-plus-CGI-Adaption eines Studio-Ghibli-Anime – und noch vorher mit einer entsprechenden Umsetzung von Neon Genesis Evangelion.
Ich sollte mir endlich die Verfilmung mit Gene Wilder als Willy Wonka zu Gemüte führen. Burtons Remake ist jedenfalls wunderbar bitterböse.Peter hat geschrieben: ↑28 Jan 2020 11:06 „Charlie und die Schokoladenfabrik“ kommt seit Jahren immer im Weihnachtsprogramm im Fernsehen. Das wird auch dieses Jahr so sein. Soviel steht schon mal fest Würde ich empfehlen. „Der kleine Lord“ und „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ können auch mal ein Jahr ausgesetzt werden
Ready Player One. Kurz gehypet, inzwischen obskur, weil der Hype nicht stark genug war, könnte aber ein Klassiker werden, zumindest ein Geheimtip.
Wenn es auch Animiertes sein darf inklusive Disney und Pixar: Zoomania, der erfolgreich geglückte Versuch des groß angelegten Fanpanderings ans Furry Fandom. (Judy Hopps ist tatsächlich ernsthafte Konkurrenz für Lola Bunny. Wer hätte es gedacht.)