Formel 1

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Le Chiffre Zéro
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Re: Formel 1

Beitrag von Le Chiffre Zéro »

zebulon hat geschrieben:Du musst Dich mal damit beschäftigen. Das sind nicht diese kleinen Pubs-Gebläse aus dem Allerwelts-TDI. Zum einen sind die Teile so groß wie die Lader aus einem LKW und zum anderen läuft eine Menge Rekuperation darüber.
Nach dem, was ich gelesen habe (frage mich jetzt nicht nach einer Quelle), blasen die aktuellen Formel-1-Turbolader die Motoren nicht so brutal himmelhoch auf wie in den 70ern, wo im Qualifying die Motoren auf bis zu 1500 PS abgestimmt wurden, weil gewisse Regeln, die fürs Rennen galten, im Qualifying nicht griffen und die Motoren nicht so lange halten mußten (da wurde dann auch mal ein Motor nur fürs Qualifying verheizt und vor dem eigentlichen Rennen getauscht).
zebulon hat geschrieben:Ich weiß nicht so recht? Du schreibst immer so verständig über alle möglichen Boliden. Bist Du eigentlich mal mit so einem richtigen Teil selbst gefahren und hast die Fahrdynamik am eigenen Arsch gespürt, also nicht bloß an der Playstation (oder vergleichbarem)?
Wie denn ohne Führerschein, geschweige denn einer Rennlizenz? Ich habe so wenig Fahrpraxis (nämlich überhaupt keine), daß unter ABs heute noch in Erinnerung ist, daß ich mich einst anläßlich eines AB-Treffens in Bispingen als einziger weigerte, ein Kart zu fahren, weil ich der geschätzt einzige Anwesende ohne Führerschein und somit ohne jegliche Praxis mit Kraftfahrzeugen war. Und wir reden hier von einem Vehikel mit einem besseren Rasenmähermotor.

Und vor allem: Was ist dagegen einzuwenden, daß ich die alte DTM mag, aber nie so einen Wagen gefahren bin? Bist du schon mal die Viertelmeile in unter fünf Sekunden gefahren – und damit meine ich, hast du schon mal einen Top Fueler eigenhändig in der Zeit den Dragstrip hinunterpilotiert?

Für gewisse Dinge braucht es eben nicht zwingend praktische Erfahrung, um sie zu begreifen. Mir scheint außerdem, als wenn Menschen, die einen Führerschein haben, in bezug auf Kraftfahrzeuge verglichen mit mir erheblich vernünftiger sind und kaum wirkliches Interesse an Fahrzeugen haben, die überbordend unvernünftig sind. Auch deshalb läßt sich die autofahrende Mehrheit heute noch von VWs Propagandaministerium einreden, der Bugatti Veyron sei der schnellste straßenzugelassene Pkw aller Zeiten – derweil ich weiß, daß es schon 1988 ein schnelleres Auto mit Straßenzulassung als der Ur-Veyron gab (Callaway Corvette Sledgehammer Twin Turbo, ca. 880 DIN-PS, gefahrene und gemessene 254,76 mph bzw. 409,98 km/h, am Steuer der heutige Corvette-Tuner John Lingenfelter), und daß es heute nicht unbedingt wenige getunte und bald auch serienmäßige Fahrzeuge gibt, die selbst einen Veyron Super Sport im direkten Duell auf der stehenden Meile mit Leichtigkeit schlagen können.

Solche Dinge lernt man weder in der Fahrschule (da erfährt man noch nicht einmal, was Registeraufladung oder der Vorteil von Transaxle ist, oder daß ab einer gewissen Motorleistung die Allradversion trotz höherer Leistungsverluste schneller ist als die zweiradgetriebene Variante desselben Fahrzeugs) noch durch Fahrpraxis.
← Das da sind keine Klaviertasten. Es sind Synthesizertasten. Doch, da gibt es Unterschiede.

Ich kann es euch erklären. Ich kann es aber nicht für euch verstehen. Das müßt ihr schon selbst tun.

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marwie
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Re: Formel 1

Beitrag von marwie »

Was spricht eigentlich dagegen, den Führerschein zu machen @ Le Chiffre Zéro? Die Kosten?

Klar, ein Auto, das man auf über 800PS tunen kann ist teuer, aber was mittelaltes mit vernünftiger Motorisierung (vernünftig im Sinne von genügend Leistung und nicht von sparsam versteht sich :lol: ) bekommt man schon für unter 15k€
zebulon

Re: Formel 1

Beitrag von zebulon »

Le Chiffre Zéro hat geschrieben:Nach dem, was ich gelesen habe (frage mich jetzt nicht nach einer Quelle), blasen die aktuellen Formel-1-Turbolader die Motoren nicht so brutal himmelhoch auf wie in den 70ern, wo im Qualifying die Motoren auf bis zu 1500 PS abgestimmt wurden, weil gewisse Regeln, die fürs Rennen galten, im Qualifying nicht griffen und die Motoren nicht so lange halten mußten (da wurde dann auch mal ein Motor nur fürs Qualifying verheizt und vor dem eigentlichen Rennen getauscht).
Die Motoren sollten auch nicht mehr verheizt werden, weil nur noch 5 Stück für die ganze Saison pro Auto verwendet werden dürfen.
Le Chiffre Zéro hat geschrieben:Wie denn ohne Führerschein, geschweige denn einer Rennlizenz? Ich habe so wenig Fahrpraxis (nämlich überhaupt keine), daß unter ABs heute noch in Erinnerung ist, daß ich mich einst anläßlich eines AB-Treffens in Bispingen als einziger weigerte, ein Kart zu fahren, weil ich der geschätzt einzige Anwesende ohne Führerschein und somit ohne jegliche Praxis mit Kraftfahrzeugen war. Und wir reden hier von einem Vehikel mit einem besseren Rasenmähermotor.
Wieso greifst Du immer nach den Sternen? Ich rede nicht davon das allerdickste und prozigste Teil fahren zu müssen, sondern sich möglichst viel Spaß mit dem zu haben, was man sich leisten kann.

Mir geht es darum die physikalischen Vorgänge beim Bewegen von einem Auto selbst zu spüren.
Beispiel: Mein CLK500 hat wie der BMW 335i lt. Papier eine Leistung von ~306 PS. Meiner hat einen 5l-V8, der BMW einen Reihensechser mit Turbo. Der BMW beschleunigt besser als meiner, zumindest auch lt. Papier.
Der Unterschied ist aber: Meiner tritt Dir ins Kreuz, wenn Du heftig Gas gibst, der BMW muss trotz moderner Ladertechnik erst mal durchschnaufen und beschleunigt dann wie am Gummiband.
Welcher den besseren Sound hat, brauche ich hier wohl nicht extra zu erwähnen!

Das musst Du selbst erst einmal erfahren, bevor Du von Autos jenseits der 1000 PS träumst.

Mein 500er hat mich € 17.000,-- gekostet, Steuer kostet mich 380 und Versicherung 800 im Jahr.
Ich habe mit meinem 500er auf jeden Fall tatsächlich mehr Spaß, als ich mir mit einem noch so einer überkandidelten Karre im Geiste je haben würde.
Le Chiffre Zéro hat geschrieben:Und vor allem: Was ist dagegen einzuwenden, daß ich die alte DTM mag, aber nie so einen Wagen gefahren bin?
Das ist Dir doch unbenommen.
Le Chiffre Zéro hat geschrieben:Bist du schon mal die Viertelmeile in unter fünf Sekunden gefahren – und damit meine ich, hast du schon mal einen Top Fueler eigenhändig in der Zeit den Dragstrip hinunterpilotiert?
Nein, aber ich war schon oft genug bei der Nitrolympx und habe es körperlich gespürt, wenn zwei Top Fueler zehn Meter vor meiner Nase abgehen! Das ist die Faszination und da ist es mir gleich, ob in USA oder sonstwo die Quatermile in 4,5 s gefahren wird!
Ich verlebe ein faszinierendes Wochenende, habe noch eine Woche den Gummigeruch in der Nase und freue mich auf's nächste mal.

Vor allem darf man bei der Nitrolympx ohne Zusatzkosten ins Fahrerlager gehen und kann mit den Leuten selber sprechen! Ich war einmal bei der DTM im Fahrerlager und das kostete € 10,--. Das Geld will ich wieder haben!
Le Chiffre Zéro hat geschrieben:Für gewisse Dinge braucht es eben nicht zwingend praktische Erfahrung, um sie zu begreifen. Mir scheint außerdem, als wenn Menschen, die einen Führerschein haben, in bezug auf Kraftfahrzeuge verglichen mit mir erheblich vernünftiger sind und kaum wirkliches Interesse an Fahrzeugen haben, die überbordend unvernünftig sind. Auch deshalb läßt sich die autofahrende Mehrheit heute noch von VWs Propagandaministerium einreden, der Bugatti Veyron sei der schnellste straßenzugelassene Pkw aller Zeiten – derweil ich weiß, daß es schon 1988 ein schnelleres Auto mit Straßenzulassung als der Ur-Veyron gab (Callaway Corvette Sledgehammer Twin Turbo, ca. 880 DIN-PS, gefahrene und gemessene 254,76 mph bzw. 409,98 km/h, am Steuer der heutige Corvette-Tuner John Lingenfelter), und daß es heute nicht unbedingt wenige getunte und bald auch serienmäßige Fahrzeuge gibt, die selbst einen Veyron Super Sport im direkten Duell auf der stehenden Meile mit Leichtigkeit schlagen können.
Was sollte mich das interessieren?

Da sage ich weiterhin: Wenn ich solche Dinge weiß, mir aber die Gelegenheit verschaffe kann es selbst zu erleben, und sei es nur auf niedrigem (aber bezahlbarem) Niveau, dann kann es wegen mir die tollsten Boliden geben. Wenn ich sie mir nicht leisten kann ist das doch nur am Rande interessant.
Le Chiffre Zéro hat geschrieben:Solche Dinge lernt man weder in der Fahrschule (da erfährt man noch nicht einmal, was Registeraufladung oder der Vorteil von Transaxle ist, oder daß ab einer gewissen Motorleistung die Allradversion trotz höherer Leistungsverluste schneller ist als die zweiradgetriebene Variante desselben Fahrzeugs) noch durch Fahrpraxis.
Wozu auch? Ist es nicht wichtiger, dass die Leute vernünftig fahren lernen (was sie dennoch nicht tun), anstatt sich mit exotischer Antriebstechnik auszukennen?
Mir ist es lieber, das der Typ vor mir anständig fährt. Ich werde bestimmt nicht neben ihn fahren, das Fenster herunter kurbeln und fragen, ob er mir alle Fahrzeuge mit Transaxle-Getriebe aufzählen kann.
zebulon

Re: Formel 1

Beitrag von zebulon »

marwie hat geschrieben:Was spricht eigentlich dagegen, den Führerschein zu machen @ Le Chiffre Zéro? Die Kosten?

Klar, ein Auto, das man auf über 800PS tunen kann ist teuer, aber was mittelaltes mit vernünftiger Motorisierung (vernünftig im Sinne von genügend Leistung und nicht von sparsam versteht sich :lol: ) bekommt man schon für unter 15k€
800 PS brauchst Du doch gar nicht!

Ich hatte mal so einen: Kadett C GT/E Coupé (natürlich in schwarz-gelb)!

Nur ca. 120 PS (Irmscher-Nockenwelle und Lexmaul Auspuffanlage mit Fächerkrümmer), aber was glaubst Du was das Teil für einen Spaß das Teil gemacht hat? Mit einer Hand am Lenkrad Serpentinen hoch gebrettert, in der anderen Hand eine Cola und Blick voraus durch die Seitenscheibe! Was ein Spaß!

Mir kommt morgens auf dem Weg zur Arbeit ab und zu mal einer entgegen und ich habe jedesmal eine Träne im Auge. :sadman:

Oder schau Dir mal auf youtube die alten NSU Prinz TT oder TTS beim Slalom- oder Bergrennen an! Da pinkelst Du Dir in die Hose vor Freude! Ich hätte lieber so einen, als ein Millionen € teures Protzmonster, weil solche Teile halt wirklich Spaß machen!
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Re: Formel 1

Beitrag von zebulon »

Le Chiffre Zéro hat geschrieben:Nach dem, was ich gelesen habe (frage mich jetzt nicht nach einer Quelle), blasen die aktuellen Formel-1-Turbolader die Motoren nicht so brutal himmelhoch auf wie in den 70ern, wo im Qualifying die Motoren auf bis zu 1500 PS abgestimmt wurden, weil gewisse Regeln, die fürs Rennen galten, im Qualifying nicht griffen und die Motoren nicht so lange halten mußten (da wurde dann auch mal ein Motor nur fürs Qualifying verheizt und vor dem eigentlichen Rennen getauscht).
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Re: Formel 1

Beitrag von marwie »

zebulon hat geschrieben:
Le Chiffre Zéro hat geschrieben:Nach dem, was ich gelesen habe (frage mich jetzt nicht nach einer Quelle), blasen die aktuellen Formel-1-Turbolader die Motoren nicht so brutal himmelhoch auf wie in den 70ern, wo im Qualifying die Motoren auf bis zu 1500 PS abgestimmt wurden, weil gewisse Regeln, die fürs Rennen galten, im Qualifying nicht griffen und die Motoren nicht so lange halten mußten (da wurde dann auch mal ein Motor nur fürs Qualifying verheizt und vor dem eigentlichen Rennen getauscht).
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Re: Formel 1

Beitrag von Le Chiffre Zéro »

marwie hat geschrieben:Was spricht eigentlich dagegen, den Führerschein zu machen @ Le Chiffre Zéro? Die Kosten?
Erstens die.

Zweitens: Da, wo ich wohne, ist das ÖPNV-Netz so engmaschig, daß ich gar kein Kfz brauche. Im Gegenteil, es wäre schwierig genug, dafür einen Stellplatz zu finden.

Drittens: Ich möchte mich selbst nicht auf den öffentlichen Straßenverkehr loslassen. Ich schätze mich nämlich selbst so ein, daß ich unter gewissen gegebenen Umständen zu einem absolut skrupellosen Kamikaze-Fahrer würde, der beispielsweise, wenn ihm gesagt würde, er soll sich beeilen, die Straßenverkehrsordnung dem Beeilen unterordnet.
zebulon hat geschrieben:
Le Chiffre Zéro hat geschrieben:Wie denn ohne Führerschein, geschweige denn einer Rennlizenz? Ich habe so wenig Fahrpraxis (nämlich überhaupt keine), daß unter ABs heute noch in Erinnerung ist, daß ich mich einst anläßlich eines AB-Treffens in Bispingen als einziger weigerte, ein Kart zu fahren, weil ich der geschätzt einzige Anwesende ohne Führerschein und somit ohne jegliche Praxis mit Kraftfahrzeugen war. Und wir reden hier von einem Vehikel mit einem besseren Rasenmähermotor.
Wieso greifst Du immer nach den Sternen?
Das war eine Reaktion auf:
zebulon hat geschrieben:
Le Chiffre Zéro hat geschrieben:Was ich gern zurückhätte, das ist die DTM der späten 80er, frühen 90er Jahre. Wenig modifizierte, mit Leichtigkeit homologierte Straßenwagen, die noch nicht mal Sportwagen waren (meistens sogar viertürige Limousinen), ansonsten das Nötigste an Reglement, und Feindberührung mit Kaltverformung war da noch mehr an der Tagesordnung als in der NASCAR-Serie. Das wäre heute schon dadurch lustig, weil gerade die deutschen Premiummarken in ganz normalen Straßenwagen überbordende Motorisierungen implantieren. BMW käme wieder mit dem M3, Audi mit dem S4, Alfa schickt die neue Giulia, Mercedes übernimmt die alte Audi-Rolle mit dem S 65 AMG (bei der Gelegenheit könnte das AMG-Team auf die 1971er 24 Stunden von Spa und die legendäre "Rote Sau" 300 SEL 6.8 anspielen), und zum Hingucken fahren ein paar Saleen- oder Shelby-Mustangs mit.
Ich weiß nicht so recht? Du schreibst immer so verständig über alle möglichen Boliden. Bist Du eigentlich mal mit so einem richtigen Teil selbst gefahren und hast die Fahrdynamik am eigenen Arsch gespürt, also nicht bloß an der Playstation (oder vergleichbarem)?
(Hervorhebung durch mich)

Und ich sagte, daß ich natürlich noch nicht mit einem solchen Wettbewerbsfahrzeug gefahren bin, weil ich weder einen Führerschein habe noch eine Rennlizenz.
zebulon hat geschrieben:
Le Chiffre Zéro hat geschrieben:Für gewisse Dinge braucht es eben nicht zwingend praktische Erfahrung, um sie zu begreifen. Mir scheint außerdem, als wenn Menschen, die einen Führerschein haben, in bezug auf Kraftfahrzeuge verglichen mit mir erheblich vernünftiger sind und kaum wirkliches Interesse an Fahrzeugen haben, die überbordend unvernünftig sind. Auch deshalb läßt sich die autofahrende Mehrheit heute noch von VWs Propagandaministerium einreden, der Bugatti Veyron sei der schnellste straßenzugelassene Pkw aller Zeiten – derweil ich weiß, daß es schon 1988 ein schnelleres Auto mit Straßenzulassung als der Ur-Veyron gab (Callaway Corvette Sledgehammer Twin Turbo, ca. 880 DIN-PS, gefahrene und gemessene 254,76 mph bzw. 409,98 km/h, am Steuer der heutige Corvette-Tuner John Lingenfelter), und daß es heute nicht unbedingt wenige getunte und bald auch serienmäßige Fahrzeuge gibt, die selbst einen Veyron Super Sport im direkten Duell auf der stehenden Meile mit Leichtigkeit schlagen können.
Was sollte mich das interessieren?
Sollte es nicht unbedingt. Es sollte aber als Beispiel für die Dinge dienen, die ich als jemand ohne Führerschein und ohne Fahrpraxis "unbegreiflicherweise" über Autos weiß, die die allermeisten Führerscheininhaber nicht wissen – und somit als konkretes Gegenargument gegen die Behauptung, daß ich, der ich kein Autofahrer bin, von Autos keine Ahnung haben kann.

Das hat jetzt nichts mit den exorbitanten Fahrleistungen zu tun. Genauso hätte ich über die Hydrauliksysteme eines Citroën CX schreiben können oder die Safari-Ente mit zwei Motoren, zwei Getrieben, einem Schalthebel und zwei Zündschlössern oder die heikle Pendelachse eines Chevrolet Corvair oder die furchtbare Gewichtsverteilung eines alten Tatra mit 2,8-Liter-V8-Heckmotor oder darüber, daß in der Realität im Gegensatz zu Stephen Kings Fiktion (Christine) alle 1958er Plymouth Fury in zwei Brauntönen kamen und kein einziger in rot/weiß, daß aber zumindest John Carpenter das in seiner Verfilmung so aufgegriffen hat, daß Christine das einzige Exemplar in diesen Farben wahr, oder oder oder.
zebulon hat geschrieben:800 PS brauchst Du doch gar nicht!
Das kann man nicht pauschalisieren. In gewissen Fällen – siehe weiter unten – sind 800 PS im Gegenteil sogar noch zu wenig.
zebulon hat geschrieben:Ich hatte mal so einen: Kadett C GT/E Coupé (natürlich in schwarz-gelb)!

Nur ca. 120 PS (Irmscher-Nockenwelle und Lexmaul Auspuffanlage mit Fächerkrümmer), aber was glaubst Du was das Teil für einen Spaß das Teil gemacht hat? Mit einer Hand am Lenkrad Serpentinen hoch gebrettert, in der anderen Hand eine Cola und Blick voraus durch die Seitenscheibe! Was ein Spaß!

Mir kommt morgens auf dem Weg zur Arbeit ab und zu mal einer entgegen und ich habe jedesmal eine Träne im Auge. :sadman:

Oder schau Dir mal auf youtube die alten NSU Prinz TT oder TTS beim Slalom- oder Bergrennen an! Da pinkelst Du Dir in die Hose vor Freude! Ich hätte lieber so einen, als ein Millionen € teures Protzmonster, weil solche Teile halt wirklich Spaß machen!
Ich will brutal ehrlich sein: Bergrennen und Schikanen langweilen mich. Querdynamik interessiert mich nicht die Bohne. Querdynamik ist für mich eine Entschuldigung für mangelde Längsdynamik. Da sehe ich mir lieber Zeitfahrten oder Duelle auf der stehenden Meile an.

Dein Pike's Peak ist meine Texas Mile.
Dein Stilfser Joch ist meine Moscow Unlim500+.
Du freust dich, wenn superleichte Fahrzeuge flink um möglichst viele möglichst enge Kurven wieseln. Ich freue mich, wenn ein auf dreieinhalbfache Serienleistung gezüchteter, aber selbst in diesem Zustand immer noch voll straßenzugelassener Lamborghini Gallardo, Nissan GT-R oder Ford GT nach nicht einmal 23 Sekunden mit 400 km/h über eine Ziellinie schießt, und darüber, daß dieses Fahrzeug anschließend ohne jegliche Umbauten (höchstens wird das hochoktanige Rennbenzin wieder durch Straßenkraftstoff ersetzt und werden die Klebestreifen von den Karosseriespalten wieder abgezogen) zurückkehrt in den Straßenverkehr.

Geradeaus ist mitnichten einfacher als Kurven. Ein Fahrfehler beim Bergrennen – sofern man nicht an einem ungesicherten Abgrund entlangfährt – bedeutet meist nicht mehr als etwas Blechschaden und Zeitverlust. Ein Fahrfehler im hinteren Ende der Standing Mile bedeutet die vollständige Zerstörung des Fahrzeugs in zahllosen Überschlägen, denn es werden Geschwindigkeiten gefahren, bei denen das Fahrzeug sehr viel schneller und nervöser auf kleinste Lenkbewegungen reagiert. Im vorderen Teil der Strecke wiederum ist es selbst mit Allrad schwierig genug, die überbordende Leistung des Wagens in genug Vortrieb umzusetzen.

Und Millionen muß man in einen Standing-Mile-Wagen nicht investieren. Es braucht nur einen Lamborghini Gallardo (also sogar nur den kleinen Lamborghini, und davon auch noch das Auslaufmodell) und ca. 130.000 US-$ für die aktuell höchste Tuningstufe bei Underground Racing. Das fertige Fahrzeug kostet einen Bruchteil eines Veyron und ist dabei um etliches schneller als ein Veyron, weil ein erheblich geringeres Gewicht (der Veyron wiegt zwei Tonnen; das ist kein Rennwagen, sondern ein Gran Turismo) auf die teilweise mehr als doppelte Leistung eines Veyron trifft.
← Das da sind keine Klaviertasten. Es sind Synthesizertasten. Doch, da gibt es Unterschiede.

Ich kann es euch erklären. Ich kann es aber nicht für euch verstehen. Das müßt ihr schon selbst tun.

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Re: Formel 1

Beitrag von zebulon »

Le Chiffre Zéro hat geschrieben:... daß ich mich einst anläßlich eines AB-Treffens in Bispingen als einziger weigerte, ein Kart zu fahren, weil ich der geschätzt einzige Anwesende ohne Führerschein und somit ohne jegliche Praxis mit Kraftfahrzeugen war. Und wir reden hier von einem Vehikel mit einem besseren Rasenmähermotor.
Das hätte mich jetzt nicht gestört (dass Du keine Fahrpraxis hast, meine ich). Im Gegenteil, ich hätte Dich sogar noch ermutigt, es doch wenigstens mal zu versuchen. Es geht ja um den Spaß und nicht um Kunstfertigkeit.

Aber Rasenmähermotoren sind das ja nicht, die wären nicht standfest genug und vor allem sind es Viertakter, wegen der Schadstoffe.
Ich glaube, es möchte keiner auf einer Kartbahn stehen, auf der den ganzen Tag Zweitakter herum geknattert sind; ich bin auch kein Freund von Zweitaktern.
Le Chiffre Zéro hat geschrieben:Wieso greifst Du immer nach den Sternen?
Das war eine Reaktion auf:
zebulon hat geschrieben:
Le Chiffre Zéro hat geschrieben:Was ich gern zurückhätte, das ist die DTM der späten 80er, frühen 90er Jahre. Wenig modifizierte, mit Leichtigkeit homologierte Straßenwagen, die noch nicht mal Sportwagen waren (meistens sogar viertürige Limousinen), ansonsten das Nötigste an Reglement, und Feindberührung mit Kaltverformung war da noch mehr an der Tagesordnung als in der NASCAR-Serie. Das wäre heute schon dadurch lustig, weil gerade die deutschen Premiummarken in ganz normalen Straßenwagen überbordende Motorisierungen implantieren. BMW käme wieder mit dem M3, Audi mit dem S4, Alfa schickt die neue Giulia, Mercedes übernimmt die alte Audi-Rolle mit dem S 65 AMG (bei der Gelegenheit könnte das AMG-Team auf die 1971er 24 Stunden von Spa und die legendäre "Rote Sau" 300 SEL 6.8 anspielen), und zum Hingucken fahren ein paar Saleen- oder Shelby-Mustangs mit.
Ich weiß nicht so recht? Du schreibst immer so verständig über alle möglichen Boliden. Bist Du eigentlich mal mit so einem richtigen Teil selbst gefahren und hast die Fahrdynamik am eigenen Arsch gespürt, also nicht bloß an der Playstation (oder vergleichbarem)?
Ich wolle Dich damit nicht beleidigen oder demütigen, wenn Du das meinst.
Le Chiffre Zéro hat geschrieben:Und ich sagte, daß ich natürlich noch nicht mit einem solchen Wettbewerbsfahrzeug gefahren bin, weil ich weder einen Führerschein habe noch eine Rennlizenz.
Davon rede ich ja auch nicht. Ich meinte ein ganz normales (meinetwegen auch potentes) Fahrzeug zu bewegen und damit Spaß zu haben.
Le Chiffre Zéro hat geschrieben:Sollte es nicht unbedingt. Es sollte aber als Beispiel für die Dinge dienen, die ich als jemand ohne Führerschein und ohne Fahrpraxis "unbegreiflicherweise" über Autos weiß, die die allermeisten Führerscheininhaber nicht wissen – und somit als konkretes Gegenargument gegen die Behauptung, daß ich, der ich kein Autofahrer bin, von Autos keine Ahnung haben kann.
Das sind nur Fakten, kein Erleben.

Hast Du schon mal ein Auto durch den TÜV geschweißt, einen Koppelstab gewechselt, den Pilz am CIH-Motor gewechselt, Ventile eingestellt, die Steuerkette am VR6 gewechselt oder wenigstens mal ein Rad gewechselt?
Le Chiffre Zéro hat geschrieben:Das hat jetzt nichts mit den exorbitanten Fahrleistungen zu tun. Genauso hätte ich über die Hydrauliksysteme eines Citroën CX schreiben können oder die Safari-Ente mit zwei Motoren, zwei Getrieben, einem Schalthebel und zwei Zündschlössern oder die heikle Pendelachse eines Chevrolet Corvair oder die furchtbare Gewichtsverteilung eines alten Tatra mit 2,8-Liter-V8-Heckmotor oder darüber, daß in der Realität im Gegensatz zu Stephen Kings Fiktion (Christine) alle 1958er Plymouth Fury in zwei Brauntönen kamen und kein einziger in rot/weiß, daß aber zumindest John Carpenter das in seiner Verfilmung so aufgegriffen hat, daß Christine das einzige Exemplar in diesen Farben wahr, oder oder oder.
Ja ja, is gut jetz! ;)
Le Chiffre Zéro hat geschrieben:Ich will brutal ehrlich sein: Bergrennen und Schikanen langweilen mich. Querdynamik interessiert mich nicht die Bohne.
Aber andere Menschen interessiert es.
Le Chiffre Zéro hat geschrieben:Querdynamik ist für mich eine Entschuldigung für mangelde Längsdynamik.
Nein, tut es nicht! Es gibt der Sache erst die Würze und beim Drift wandelt sich ein Teil der Längsdynamik (nennen wir es doch einfach Beschleunigung) in Querbeschleunigung und damit ein Drehen um die Hochachse, die man aber abfangen kann, in dem man (jetzt kommt's) auf die Längsdynamik zurück greift.

Daran sehe ich, dass Du das nie selbst erfahren hast, wie sich das anfühlt.

Mir hat mein Kadett (Spitzname: Kadedderle (ausgesprochen eher wie "Katheter")) eine Menge Spaß gemacht, obwohl ich wusste, dass es viel potentere Fahrzeuge gab.
Le Chiffre Zéro hat geschrieben:Dein Pike's Peak ist meine Texas Mile ...
...
Aber dann lass doch anderen Menschen auch ihre Freude und relativiere ihr Wissen und vor allem ihre Erfahrung nicht mit einer Masse an Details, die im Grunde nur Dich interessieren. Du haust einem immer eine Masse an Informationen um die Ohren, dass einem echt immer die Lust vergeht.

Um es klar zu stellen, ich möchte nicht gegen Dich kämpfen, ich möchte lieber angeregt diskutieren, aber ich bitte Dich doch darum, Diskussionen nicht sofort im Keim zu ersticken.
zebulon

Re: Formel 1

Beitrag von zebulon »

marwie hat geschrieben:
zebulon hat geschrieben:Guggschdu hier:
http://www.heise.de/autos/artikel/Energ ... 96712.html
Beim Motorsport sollte es nur um Performance gehen finde ich, sonst kann man es ja gleich lassen, das ist am umweltfreundlichsten...
Ich finde, dass es dieses Jahr interessant und spannend ist, gerade weil der technische Anspruch so hoch ist.

Wenn ich mir überlege, dass die vielleicht 20 Motoren (also ein Motorenlieferant, meine ich) in dieser Saison bauen und für den Motorblock ein abartig aufwendiges Werkzeug für den Druckguss brauchen. Vielleicht interessiert Dich das nicht, aber ich bin Maschinen- und Anlagenbauer, weshalb mich solche Sachen interessieren.

Außerdem ist die Dominanz der letzten Jahres von Red Bull gebrochen, war ja schon langweilig wie zu Schuhmachers Zeiten.
Hoffentlich kehrt sich das jetzt nicht um.

Also, so gesehen!
zebulon

Re: Formel 1

Beitrag von zebulon »

Einen Lamborghini würde ich schon gerne mal fahren: http://www.lamborghini-tractors.com/de- ... /1458-mach

Ohne Scheiß jetzt!
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Re: Formel 1

Beitrag von zebulon »

... oder das kleine Schlepperle von meinem Opa!
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Re: Formel 1

Beitrag von DaRealOnionhead »

die Ferrari-"Strategie" ist ja heute mal wieder perfekt aufgegangen... :hammer: :hammer:
Der Köder muss dem Fisch schmecken - nicht dem Angler. :cooler:
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Re: Formel 1

Beitrag von uhu72 »

War schon immer eine Grukentruppe.
Ich bin weder Ferrari noch Vettel Fan, trotzdem tut es mir leid für ihn. Wenn man schon kein Glück hat, kommt auch noch Pech dazu.
Es gibt für jeden Topf einen passenden Deckel. Aber es gibt nicht genug passende Deckel für alle Töpfe!
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Re: Formel 1

Beitrag von DaRealOnionhead »

uhu72 hat geschrieben: 29 Sep 2019 13:35 War schon immer eine Grukentruppe.
Ich bin weder Ferrari noch Vettel Fan, trotzdem tut es mir leid für ihn. Wenn man schon kein Glück hat, kommt auch noch Pech dazu.
Bin auch nie so der Vettel-Anhänger gewesen. Zuletzt hatte er sich aber wieder gefangen und auch mal wieder ein Rennen gewonnen. :daumen:
Der Leclercq mag schon jetzt ein begnadeter Rennfahrer sein, aber dieses Rumgejammer im Team Radio habe ich wirklich nicht verstanden.
Womöglich hat er jetzt schon Angst, wie Jean Alesi zu enden. :pfeif:

Am liebsten würde ich aber mal wieder Robert Kubica in den Punkterängen sehen...Aber womöglich wird das in der Formel 1 nicht mehr passieren :sadman:
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Re: Formel 1

Beitrag von uhu72 »

DaRealOnionhead hat geschrieben: 29 Sep 2019 16:22 Am liebsten würde ich aber mal wieder Robert Kubica in den Punkterängen sehen...Aber womöglich wird das in der Formel 1 nicht mehr passieren :sadman:
Ja, das wird nicht passieren. Diese Saison wird das mit den Williams nichts mehr. Die werden bestimmt schon für nächstes Jahr entwickeln und dann ist Kubica nicht mehr dabei.

Für Hülkenberg sieht es auch schlecht aus. Keine interessanten Cockpits für nächstes Jahr frei.
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Re: Formel 1

Beitrag von DaRealOnionhead »

Heute schon der 100te GP für Max Verstappen...
Vielleicht gelingt zum Dienstjubiläum ja nochmal ein Sieg - von Startplatz 3 könnte was gehen. 8-)
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Re: Formel 1

Beitrag von uhu72 »

Lewis wieder Weltmeister.
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