Christen anwesend?

[FantaLemon]

Hallo,
ich wollte mal fragen, ob hier noch andere Christen anwesend sind? Würde mich über einen Austausch freuen.
Wo sucht ihr nach Partnern? In einer Gemeinde? Christlichen Singlebörse? Nirgends?
MfG

[Informatiker]

Ich bin kein Christ, aber die Hochschulgruppen und junge Gemeinde waren zu Studienzeiten angeblich eine gute Adresse. Die haben regelmässig Veranstaltungen im kleineren Kreis angeboten und hatten eine gute Frauenquote.

[Don Rosa]

...hatten eine gute Frauenquote.

Was für eine männersuchende Frau ein Pluspunkt ist.

[Obelix]

die Hochschulgruppen und junge Gemeinde waren zu Studienzeiten angeblich eine gute Adresse. Die haben regelmässig Veranstaltungen im kleineren Kreis angeboten und hatten eine gute Frauenquote.

Hach ja, die Hochschulgemeinde. Das war damals tatsächlich meine Anlaufstelle für Sozialkontakte, und meine besten heute noch bestehenden Freundschaften stammen aus dieser Zeit. Aber das ist lange her und ich bin imnmer noch AB. Und auch die TE, die in ihrem Profil "30+" stehen hat, wird damit nicht mehr viel anfangen können.

Wo sucht ihr nach Partnern? In einer Gemeinde? Christlichen Singlebörse? Nirgends?

Also, mir ist die Religion nicht so extrem wichtig, dass ich unbedingt eine überzeugte Christin zur Frau haben müsste. Klar mit einer militanten Atheistin wird es sicher nichts, aber das Feld dazwischen ist ja ziemlich groß.
Ich suche jedenfalls auf ganz normalen Singlebörsen. Da kommt im Rahmen des Kennenlernens auch irgendwann die "Gretchenfrage" hoch, und dann sieht man halt, ob es passt oder nicht.

Und hier noch der allgemeine Disclaimer: Diskussionen über Religion an sich sind laut Forumsregeln verboten, genauso wie politische Themen. Bitte beschränkt euch also auf die Frage "Wo suche ich als religiöser Mensch einen Partner?"

[FantaLemon]

Was ist die Gretchenfrage?

[Simonetta]

Ich bin gläubige Christin, gehe in eine freie Gemeinde. Bin aber schon älter und habe die Partnersuche vor geraumer Zeit ad acta gelegt. Ich habe meinen Frieden mit dem Singlesein gemacht und bin mittlerweile glücklich alleine.

[Sternhell]

Was ist die Gretchenfrage?

Das bezieht sich auf einen Dialog aus Goethes Faust, in dessen Verlauf Margarete (auch Gretchen genannt) Faust zu dessen Einstellung zur Religion befragt.

Margarete: Versprich mir, Heinrich!

Faust: Was ich kann!

Margarete: Nun sag, wie hast du’s mit der Religion?
Du bist ein herzlich guter Mann,
Allein ich glaub, du hältst nicht viel davon.

Faust: Laß das, mein Kind! Du fühlst, ich bin dir gut;
Für meine Lieben ließ‘ ich Leib und Blut,
Will niemand sein Gefühl und seine Kirche rauben.

Margarete: Das ist nicht recht, man muß dran glauben.

Faust: Muß man?

[Melli]

Und auch die TE, die in ihrem Profil "30+" stehen hat, wird damit nicht mehr viel anfangen können.

Es gibt viele christliche Kontexte, die ganz gediegen sind, von schulzeitlichen Angeboten bis zum Seniorennachmittag Die werfen einem auch nicht raus, wenn man einer anderen Religion angehört, aber manchmal doch zu ähnlichen Ansichten kommt.

Wahrscheinlich ist das ein möglicher Ansatz, wenn man ein "warmes Umfeld" aufbauen möchte.

Vielleicht gibt es auch Diskussionsforen für religiös-philosophische Fragen, in denen man mehr von den Leuten mitbekommt als nur auf Singlebörsen und so.

[Optimistin]

Ich stimme Obelix voll zu - habe auch schöne Erinnerungen und Freundschaften aus meiner Zeit in der ökumenischen Hochschulgruppe während der Studienzeit. Für so manche wurde es der Fundort des Partners, für mich nicht.
In christlichen Kontexten (Gemeinde, missionarisch-soziale Projekte, übergemeindliche Arbeit,..) ist halt ordentlich Frauenüberschuss. Einige haben Glück, leider nicht wenige Frauen gehen leer aus.
Natürlich gibt es auch alleinbleibende Männer, in der Regel sind es meist Frauen.

Hast Du mal "Christ sucht Christ" ausprobiert FantaLemon? Ich war da ne zeitlang aktiv, ohne dass es letzlich beiderseitig gepasst hätte.
Unter dem Label "Christlich" verstehen die Menschen ja auch sehr unterschiedlich Definitionen. Das merkt man auch auf solchen Plattformen. Was dem einen viel zu fromm ist dem anderen noch zu wenig entschieden - Wiedergeboren vs Kindsgetauft, Katholisch vs baptistisch, aktives Gemeindemitglied vs "ich glaube an gott/jesus",... da gibt es alles und alle Wunschvorstellungen über den "von Gott geschenkten/bestimmten PartnerIn".
Ein nicht zu dünnes Fell ist da, wie bei jeder Suche im Internet, eine gute Kleiderwahl...

Gemeindearbeit, überregionale Projektarbeit, Konferenzen, Singlekreise - ich war sehr rührig, aber ohne dass ich einen Partner kennengelernt habe (dafür viele andere interessante Menschen).

Mir hat es letztlich geholfen, mich von der Zielvorstellungen "nur ein christlicher Partner" zu lösen. Das war ein längerer Prozess und für mich stimmig mit meinem Glauben. Jeder und Jede ist da ganz unterschiedlich, weil jede Gottesbeziehung anders ist. Daher ist es voll okay, bei diesem Kriterium zu bleiben, wenn es das eigene Herz verlangt wichtig finde ich, das Kriterium nicht aufgrund von äußerem Druck durch z.B. (ungeschriebene) Regeln der Gemeinde durchzuziehen. Es sollte die eigene tiefe Überzeugung sein.

Wichtiger als das gleiche Schildchen am Revers finde ich die Möglichkeit für fruchtbaren Gedankenaustausch. Auch über spirituelle Themen. Das hängt von der Persönlichkeit des Menschen ab, nicht von seiner Weltanschauung.

[FantaLemon]

Zumindest in meiner Gemeinde herrscht kein Frauenüberschuss. Aber die Single-Männer 35+ die sich da tummeln sind halt alle nicht ohne Grund Single. Sprich: Es sind Männer mit geistigen oder psychischen Behinderungen, Mehfachgeschiedene, Langzeitarbeitslose, Ex-Junkies, psychisch Kranke. Ich suche jedoch einen "normalen" Mann. In der Psychiatrie arbeite ich selber. Das brauche ich dann nicht noch privat zuhause.

Online-Singlebörsen nutze ich generell nicht. Das ist nix für mich. Habe glaube ich auch Angst, dass ich da tatsächlich jemanden kennenlernen könnte. Wüsste gar nicht was ich dann machen sollte.

[Optimistin]

Online-Singlebörsen nutze ich generell nicht. Das ist nix für mich. Habe glaube ich auch Angst, dass ich da tatsächlich jemanden kennenlernen könnte.

Äh, das ist der Sinn solch einer Plattform.

Wüsste gar nicht was ich dann machen sollte.

"Hi, ich bin FantaLemon, danke für Deine Nachricht. Erzähl mir doch ein bisschen von Dir. Gerne zeige ich Dir auch, wer ich so bin. Freue mich auf ein anregendes Gespräch."

Schreiben, telefonieren, auf einen Spaziergang treffen.

[FantaLemon]

Ich meine eher falls man jemanden dort kennenlernt den man so toll findet, dass man sich mit dem Menschen ein Kennenlernen vorstellen könnte. Dafür habe ich ja gar keine Zeit.

[schmog]

Zumindest in meiner Gemeinde herrscht kein Frauenüberschuss. Aber die Single-Männer 35+ die sich da tummeln sind halt alle nicht ohne Grund Single. Sprich: Es sind Männer mit geistigen oder psychischen Behinderungen, Mehfachgeschiedene, Langzeitarbeitslose, Ex-Junkies, psychisch Kranke. Ich suche jedoch einen "normalen" Mann. In der Psychiatrie arbeite ich selber. Das brauche ich dann nicht noch privat zuhause.

1+

Das kann ich gut nachvollziehen!

[Ringelnatz]

Ich meine eher falls man jemanden dort kennenlernt den man so toll findet, dass man sich mit dem Menschen ein Kennenlernen vorstellen könnte. Dafür habe ich ja gar keine Zeit.

Wieso schreibst du dann, du seist "auf der Suche"?

Aber die Single-Männer 35+ die sich da tummeln sind halt alle nicht ohne Grund Single.

Najaaaa, wenn du so argumentierst, könnte man ja auch sagen, du bist auch nicht ohne Grund Single. So wie du schreibst hört es sich an, als seist du überhaupt nicht offen jemanden kennenzulernen.

Grundsätzlich finde ich die Idee, in einem christlichen Umfeld zu suchen, wenn man sich in dem Kontext wohlfühlt aber sehr gut Muss ja nicht der einzige "Suchort" sein, aber da hätte man ja schon mal einen grundsätzlichen Anknüpfungspunkt.

[inVinoVeritas]

Ich meine eher falls man jemanden dort kennenlernt den man so toll findet, dass man sich mit dem Menschen ein Kennenlernen vorstellen könnte. Dafür habe ich ja gar keine Zeit.

Nimm es mir nicht krumm, aber: "Keine Zeit" gibt es nicht, nur andere Prioritäten.
Vielleicht wäre eine Gelegenheit für dich mal darüber nachzudenken, was du von deinem weiteren Lebensweg noch so erwartest und welche Wünsche du hast?
Du wirst ja auch nicht jünger und wenn du jetzt mit ü30 schon keine Zeit hast um einen neuen Menschen kennenzulernen, welche Vorstellung von deiner weiteren persönlichen Zukunft hast du dann?

Unabhängig von deiner Person: Mir sind beim Onlinedating in den letzten Jahren schon so einige Frauen begegnet, die eigentlich nie für irgendwas Zeit haben: Das waren Unternehmensberaterinnen (immer auf Reisen, nur am Wochenende Zuhause und da dann bereits voll durchgetaktet), Pferde-Frauen (in der Freizeit immer im Stall), Ärztinnen, Krankenpflegerinnen (Schichtsystem im Krankenhaus absolut Privatlebensfeindlich, oft nichtmals am Wochenende Zeit).
Bei nahezu allen war der Terminkalender so voll, dass es ein Krampf war mal einen gemeinsamen Abend zu finden (und ich musste mich natürlich ihrem Zeitplan immer vollkommen unterordnen, sonst wäre es nie was mit dem Treffen geworden). Da war keinerlei Spontanität mehr möglich, alles war mit privaten und beruflichen Verpflichtungen so vollgepackt, dass ich stets bei diesen Frauen das Gefühl hatte, dass die doch eigentlich gar keinen Partner mehr in ihrem Leben wollen, weil da schlichtweg kein Platz vorhanden ist.
Seitdem halte ich mich beim ersten Anzeichen sofort von solchen Frauen fern, denn ein krampfiges Kennenlernen hat auch bei allem Engagement meinerseits in der Vergangenheit nie zu irgendwas geführt, außer zu Frust.

[FantaLemon]

@Ringelnatz:
Habe ich nicht geschrieben.

@InVinoVeritas:
Ich spiele mit dem Gedanken noch mal eine Ausbildung zu machen. Das wäre ein weiterer Grund keine Zeit für eine Beziehung zu haben oder eine neue Gelegenheit Menschen kennenzulernen.
Aber davon abgesehen habe ich wegen Corona keinerlei Pläne.
Da es mir gesundheitlich aber von Jahr zu Jahr besser geht werde ich auch von Jahr zu Jahr mehr Zeit für einen Partner haben. Es sei denn ich fülle diese Lücken durch Arbeit.
Auch einen neuen Hund könnte ich mir noch mal vorstellen. Das wäre ein weiterer Grund keine Zeit zu haben, aber gleichzeitig auch viele Menschen kennenzulernen.

[Ringelnatz]

@Ringelnatz:
Habe ich nicht geschrieben.

sorry, habe die Intention dieses Threads wohl missverstanden

[Optimistin]

... alles war mit privaten und beruflichen Verpflichtungen so vollgepackt, dass ich stets bei diesen Frauen das Gefühl hatte, dass die doch eigentlich gar keinen Partner mehr in ihrem Leben wollen, weil da schlichtweg kein Platz vorhanden ist.
...

Vollste Zustimmung InVinoVeritas!
Ich war selbst lange Zeit so beschäftigt mit allen möglichen für mich interessanten Aktivitäten durch ein reges Sozialleben. Erst als ich auf die Bremse getreten bin in meinem Auszeitjahr auf dem Bauernhof gab es den Raum für ein langsames Kennenlernen.
Erst wenn das gewohnte Korsett wegfällt, wird einem bewusst, wie voll das eigene Leben eigentlich ist
Ich bin nicht der geduldigste Mensch, aber ein Kennenlernen braucht gerade das: kein Druck, Zeit, entspannte Grundhaltung, Aushalten des Ungewissen. Vor allem, wenn sich 2 ABs kennenlernen.
Ich denke, ich habe viele vorherige Chancen vertan, weil ich viel zu schnell ja/nein entschieden und weitergerannt bin, weil noch so viele andere Dinge in meinem Leben nach meiner Aufmerksamkeit gerufen haben.

Man muss einem potentiellen Partner den Raum im eigenen Leben freiräumen, bevor er in selbiges eintritt.

[Antonia]

... alles war mit privaten und beruflichen Verpflichtungen so vollgepackt, dass ich stets bei diesen Frauen das Gefühl hatte, dass die doch eigentlich gar keinen Partner mehr in ihrem Leben wollen, weil da schlichtweg kein Platz vorhanden ist.
...

Vollste Zustimmung InVinoVeritas!
Ich war selbst lange Zeit so beschäftigt mit allen möglichen für mich interessanten Aktivitäten durch ein reges Sozialleben. Erst als ich auf die Bremse getreten bin in meinem Auszeitjahr auf dem Bauernhof gab es den Raum für ein langsames Kennenlernen.
Erst wenn das gewohnte Korsett wegfällt, wird einem bewusst, wie voll das eigene Leben eigentlich ist
Ich bin nicht der geduldigste Mensch, aber ein Kennenlernen braucht gerade das: kein Druck, Zeit, entspannte Grundhaltung, Aushalten des Ungewissen. Vor allem, wenn sich 2 ABs kennenlernen.
Ich denke, ich habe viele vorherige Chancen vertan, weil ich viel zu schnell ja/nein entschieden und weitergerannt bin, weil noch so viele andere Dinge in meinem Leben nach meiner Aufmerksamkeit gerufen haben.

Man muss einem potentiellen Partner den Raum im eigenen Leben freiräumen, bevor er in selbiges eintritt.

Von mir auch volle Zustimmung!
Jetzt im Corona Lockdown hätte ich endlich mal Zeit.

[ComebackCat]

Zumindest in meiner Gemeinde herrscht kein Frauenüberschuss. Aber die Single-Männer 35+ die sich da tummeln sind halt alle nicht ohne Grund Single. Sprich: Es sind Männer mit geistigen oder psychischen Behinderungen, Mehfachgeschiedene, Langzeitarbeitslose, Ex-Junkies, psychisch Kranke. Ich suche jedoch einen "normalen" Mann. In der Psychiatrie arbeite ich selber. Das brauche ich dann nicht noch privat zuhause.

Das klingt etwas abwertend.