Warum kann ich nicht normal sein?

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Einsamkeit_is_doof
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Warum kann ich nicht normal sein?

Beitrag von Einsamkeit_is_doof »

Hallo zusammen,

ich frage mich ernsthaft, warum ich nicht einfach ganz normal sein kann?! :gruebel: Jetzt mal ehrlich, als AB ist man doch nicht normal, oder? Ich weiss ja nicht wie ihr euch fühlt, aber ich halte mich jedenfalls nicht für normal. Wenn ich mir überlege, dass ich jetzt 35 bin und noch nie eine Freundin hatte. :wuetend: Das höchste der Gefühle mit einem Mädchen war mal eine Umarmung. Yeah... Aber Händchenhalten, Küssen oder gar Sex? Ne. Vom "normalen" Zusammensein ganz zu schweigen. Wie schön muss es sein, abends nach der Arbeit nach Hause zu kommen und sich gegenseitig zu erzählen, was man erlebt hat?! Heute ist mir in den Sinn gekommen, dass ich mit 35 jetzt theoretisch schon Kinder im Alter um die 15 haben könnte. Aber wahrscheinlich werde ich nie Vater werden. Der Zug ist offenbar schon abgefahren... :crybaby:

Warum kann ich nicht einfach normal sein? Ich meine, was will ich vom Leben?
Eigentlich nichts besonderes! Ja, ok, ein Lottogewinn wäre nicht schlecht :coolgun: :lach: Aber im ernst: Eigentlich wünsche ich mir nichts aussergewöhnliches. Eine Frau, ein bis zwei Kinder und einen Job, der mir Spaß macht. Daneben noch etwas Zeit für mein Hobby und alles wäre gut. Naja, schlecht ist es jetzt auch nicht, aber eben auch nicht wirklich gut. Ich habe zwar ein Dach über dem Kopf (lebe allerdings noch bei den Eltern :specht: ) ), habe mehr als satt zu Essen und habe Geld und Zeit für mein Hobby. Und dennoch fehlt mir einiges im Leben. Ist es vielleicht das, was man Leben nennt? Ist es genau das was fehlt? :gruebel:

Warum fällt es manchen Menschen so leicht aktiv zu werden? Ich muss mir dieses Jahr einen neuen Job suchen. Eine Mamutaufgabe für mich! Zur Zeit habe ich das Gefühl, dass diese Aufgabe unüberwindbar für mich ist. Das gleiche gilt, wenn ich daran denke mir eine Freundin zu suchen. Warum können manche solche Sachen einfach angehen? "Ok, ich bin im Job unglücklich. Na, dann Wechsel ich doch einfach!" Oder: "Oh, die Frau gefällt mir! Die sprech´ ich jetzt einfach mal an!" Man hört ja manchmal auch von Paaren: "Ja, wir haben uns im Supermarkt kennengelernt. Er hat mich angesprochen und dann haben wir zusammen einen Kaffee getrunken und jetzt sind wir ein Paar!"
Nicht falsch verstehen, ich gönne diesen Leuten das. Ich frage mich nur, warum ich nicht in der Lage bin einfach ganz normal zu sein?! Verlange ich sowas außergewöhnliches? Ist es wirklich so unverschämt, dass ich mir eine Familie wünsche und einen Job, der Spaß macht? Dass sich der Wunsch im Lotto zu gewinnen nicht erfüllt, damit kann ich ja noch leben. Wenn dann wenigstens das andere klappen würde.
Ich wünsche mir doch eigentlich nur ein ganz normales Leben...
Amor gib mir den verdammten Pfeil, ich mach' den Scheiß jetzt selber!

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schmog

Re: Warum kann ich nicht normal sein?

Beitrag von schmog »

@TE: Ich kann das gut nachvollziehen.

Ich habe mir ab spätestens 20 auch ein normales Leben gewünscht!

Leider ist es völlig anders verlaufen. :shock: :sadman:
Neveryoung

Re: Warum kann ich nicht normal sein?

Beitrag von Neveryoung »

Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 04 Feb 2021 18:05 Daneben noch etwas Zeit für mein Hobby und alles wäre gut.
Was ist das für ein Hobby? :mrgreen:

Tja, ich lebe auch noch mit meinen Eltern zusammen.

Eine Beziehung stellt man sich so rosig vor, bis man mal irgendwann eine Beziehung erlebt hat.
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Einsamkeit_is_doof
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Re: Warum kann ich nicht normal sein?

Beitrag von Einsamkeit_is_doof »

Hallo!
schmog hat geschrieben: 04 Feb 2021 18:10

Ich habe mir ab spätestens 20 auch ein normales Leben gewünscht!

Leider ist es völlig anders verlaufen. :shock: :sadman:
Also wenn ich zurückdenke an meine Vorstellungen vom Leben, die ich zu meiner Schulzeit hatte, dann muss ich leider feststellen, dass sich da ein sehr großer Unterschied zwischen meinen Vorstellungen und der Realität gibt. :crybaby:
Neveryoung hat geschrieben: 04 Feb 2021 18:23
Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 04 Feb 2021 18:05 Daneben noch etwas Zeit für mein Hobby und alles wäre gut.
Was ist das für ein Hobby? :mrgreen:
Schon seit der Grundschulzeit bin ich mit dem Eisenbahnvirus infiziert. Egal ob Vorbild oder Modellbahn, da bekomme ich glänzende Augen. Zur Zeit beschränkt sich das Hobby allerdings hauptsächlich auf die Modellbahn und Lektüre sowie DVDs. Die Vorbild Eisenbahn muss warten, bis wir die Pandemie überwunden haben.

Eine Beziehung stellt man sich so rosig vor, bis man mal irgendwann eine Beziehung erlebt hat.
Dass eine Beziehung nicht immer nur Sonnenschein bedeutet ist klar. Aber ich würde es halt trotzdem gerne erleben. Zur Zeit kommt es mir vor, als wenn ich etwas ganz entschiedenes im Leben verpasst hätte bzw. immer noch verpasse. :specht:
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Re: Warum kann ich nicht normal sein?

Beitrag von Neveryoung »

Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 04 Feb 2021 18:42
Dass eine Beziehung nicht immer nur Sonnenschein bedeutet ist klar. Aber ich würde es halt trotzdem gerne erleben. Zur Zeit kommt es mir vor, als wenn ich etwas ganz entschiedenes im Leben verpasst hätte bzw. immer noch verpasse. :specht:
Ja klar das stimmt natürlich, und vieles kann man auch nicht mehr nachholen. Da ist der Zug bereits wortwörtlich abgefahren.

Dennoch bringt es nichts nach hinten zu schauen, den verpassten Chancen nachzutrauen. Versetz dich mal in dein 50 jähriges Ich, was würde er sagen wenn er daran denkt was für Chancen er vor 15 Jahren verpasst hat? Ich glaube, zu handeln, ist es nie zu spät.
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Re: Warum kann ich nicht normal sein?

Beitrag von halbkaputt »

Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 04 Feb 2021 18:05 Hallo zusammen,

ich frage mich ernsthaft, warum ich nicht einfach ganz normal sein kann?! :gruebel: Jetzt mal ehrlich, als AB ist man doch nicht normal, oder? Ich weiss ja nicht wie ihr euch fühlt, aber ich halte mich jedenfalls nicht für normal. Wenn ich mir überlege, dass ich jetzt 35 bin und noch nie eine Freundin hatte.
als normal wird in dem Kontext landläufig das gesehen, was die Mehrheit macht und aus der Perspektive ist es sicher nicht normal. für mich persönlich stellt aber einen anderen Faktor mit Ende 30 ein AB zu sein, in den Schatten was Normalität angeht. das hat auch auch zu sowas geführt: als ich noch vor einigen Jahren an einer belebten Haltestelle in der Innenstadt aus der Straßenbahn ausgestiegen bin hab ich mich noch wie eine Antilope in der Savanne gefühlt und alle Löwen gucken schon, aber ich hab mich daran gewöhnt. und ein AB zu sein kann man einem wenigstens nicht ansehen und ich hoffe einfach, dass ich mich da auch daran gewöhne. ich frag nicht nach dem warum - das Kopfkarussell bringt nix! ich seh das ziemlich nüchtern und glaube, dass wir weniger Einfluss auf unser Leben haben als wir glauben. ich kann die Bekanntschaft/Freundschaft mit gut drei Dutzend Leuten auf ein einziges Ereignis in meiner Grundschulzeit zurückführen. wäre das ein wenig anders abgelaufen, hätte da eine komplette Ereigniskette zusammenbrechen können, weil es Hobby und dann schließlich Studium beeinflusst hat
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Re: Warum kann ich nicht normal sein?

Beitrag von Der Asiate »

Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 04 Feb 2021 18:05 Heute ist mir in den Sinn gekommen, dass ich mit 35 jetzt theoretisch schon Kinder im Alter um die 15 haben könnte. Aber wahrscheinlich werde ich nie Vater werden. Der Zug ist offenbar schon abgefahren... :crybaby:
Wenn ich so sehe in welchem Alter manche Leute noch Eltern geworden sind, hast du noch sehr viel Zeit.
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Menelaos
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Re: Warum kann ich nicht normal sein?

Beitrag von Menelaos »

Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 04 Feb 2021 18:05 Jetzt mal ehrlich, als AB ist man doch nicht normal, oder?
Solange du dich nicht über diese eine Sache definierst, kannst du durchaus "normal" sein. Konzentrier dich einfach darauf wer du abgesehen davon bist! Ich persönlich benutzte noch nichtmal den Begriff wenn ichs vermeiden kann, denn diese Wortwahl beeinflusst das Denken.
Aber wahrscheinlich werde ich nie Vater werden. Der Zug ist offenbar schon abgefahren... :crybaby:
Kannst du mir einen rationalen Grund nennen warum es nicht mehr klappen KANN? Ich denke nicht! Meiner Meinung nach erliegt man diesem Irrglauben wenn man das Leben als einen Hundertmeterlauf betrachtet, und man sieht wie weit andere im selben Alter schon gekommen sind. Nein, der Zug ist noch lange nicht abgefahren!
Ich meine, was will ich vom Leben?
Das, Detectiv Spooner, ist die richtige Frage. :mrgreen:
lebe allerdings noch bei den Eltern :specht:
Eher schlecht, denke ich, aber das hörst du bestimmt öfter...
Schon seit der Grundschulzeit bin ich mit dem Eisenbahnvirus infiziert.
War mein Vater auch... hat ihn nicht daran gehindert drei Kinder zu zeugen, das erste mi 18.
Warum fällt es manchen Menschen so leicht aktiv zu werden?
Das wiederum ist für deine Situation eine völlig belanglose Frage, außer du kannst die Methoden dieser Menschen nachahmen.
Zur Zeit habe ich das Gefühl, dass diese Aufgabe unüberwindbar für mich ist.
...
Ich frage mich nur, warum ich nicht in der Lage bin einfach ganz normal zu sein?!
Und mit diesen beiden Sätzen veranschaulichst du glaube ich selbst sehr gut eine wichtige Tatsache: Deine Worte formen deine Gedanken, deine Gedanken formen deine Realität.
Er erste Satz relativiert die "Unüberwindbarkeit" der Aufgabe gleich zweimal.
Der zweite Satz fragt überhaupt nicht OB du "nicht in der Lage" bist normal zu sein, er geht selbstverständlich davon aus dass es so ist, und beschäftigt sich nur noch mit dem Warum.

Wenn du in solchen Formulierungen denkst, dann verstärkst du damit nur die hoffnungslose Geisteshaltung der sie entspringen. Ja, das ist anfangs ein "fake it till you make it"-Ansatz, aber es hilft. Und ja, das allein genügt nicht um dein Leben zu ändern... aber es ist ein relativ simpler Schritt in die richtige Richtung.
Ich wünsche mir doch eigentlich nur ein ganz normales Leben...
Was erklärt warum es dir hoffnungslos vorkommt, denn deine Vergangenheit war nunmal nicht normal, und wenn du sie nicht akzeptieren kannst wie sie ist, dann wirst du niemals bemerken dass du deinem Idealleben morgen, oder in einer Woche, oder einem Jahr, sehr viel näher kommen könntest. :daumen:
"Humility is not thinking less of yourself, but thinking of yourself less."
GymT

Re: Warum kann ich nicht normal sein?

Beitrag von GymT »

Ich kann das sehr gut nachfühlen. Momentan habe ich auch wieder so eine "Kotzt mich alles an"-Phase. Vor allem ich mich selbst. ;)

Letztes Jahr konnte ich wenigstens noch ins Fitnessstudio, mich hier und da mit Leuten umgeben, jetzt fällt das irgendwie alles flach und ich sitze nur noch zu Hause und arbeite und mache sonst nicht viel. Es gibt kaum sinnvolle Beschäftigung und den Fernseher kann ich auch nicht mehr sehen.
Da wird einem natürlich umso bewusster, dass man alleine ist.
Natürlich gibt es auch Leute, die sagen, du bist alleine, hast keine Kinder, keine großartigen Verpflichtungen usw... Aber auf der anderen Seite ist das Gras ja bekanntlich immer viel grüner.

Der Zug ist übrigens noch nicht abgefahren. ;) Auch nicht zum Kinderkriegen. Mein Vater war 42! Offenbar folge ich einer gewissen Tradition...
Du kannst also auch noch Hoffnung haben. 8-)

Deine Wünsche sind sicherlich nicht unverschämt, drum kann ich dir auch nur raten, aktiv zu werden und nicht so viel darüber nachzudenken, dass es unüberwindbar für dich ist.
Aber denk nicht, dass es allein mit dem Aktivwerden getan ist - das Aktivbleiben gehört auch dazu. Gerade während Corona ist das alles ziemlich schwierig. Außer Onlinedating bleibt einem fast nichts übrig und die Konkurrenz ist enorm groß. Mit "Leichtigkeit" jemanden kennenzulernen, das kann man vergessen (außer man hat eben dieses Glück, von dem alle sprechen). Und es gibt viele Enttäuschungen.
Trotzdem muss man halt da durch... Irgendwo musst du anfangen und Erfahrungen sammeln. Und ein Onlinedating-Profil kannst du bequem von zu Hause einrichten, du musst nicht mal vor die Tür. ;) Einfach machen und dann weitersehen...

Ich weiß gar nicht, ob ich noch glaube, auf diesem Wege jemanden kennenzulernen... Vielleicht war es dann aber ne gute Übung für das, was noch kommen mag.
Shanghaied
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Re: Warum kann ich nicht normal sein?

Beitrag von Shanghaied »

"Normal" war ich noch nie - und das ist auch gut so :mrgreen:

Aber ich kann sehr gut nachvollziehen, dass du gerade (vermutlich auch verstärkt durch die ganzen Einschränkungen und Belastungen der Pandemie) dabei bist, Bilanz zu ziehen und dich dabei unweigerlich mit anderen vergleichst.

Vergleiche mit anderen bergen allerdings die Gefahr, dass man selbst das Gefühl entwickelt, den Anschluss nicht mehr finden bzw. nie die Dinge erreichen zu können, die anderen scheinbar in den Schoß fallen. Das führt dann meistens dazu, dass man in eine Art Starre verfällt, weil die eigenen Bemühungen nur noch wie ein sinnloses Abstrampeln im Vergleich zu den Erfolgen anderer wirken. Und wenn es den anderen so leicht fällt, ihre Ziele zu erreichen, was stimmt dann bloß mit einem selbst nicht, dass man's einfach nicht gebacken bekommt?
Die klassische Abwärtsspirale also, an deren Ende man gefühlsmäßig im tiefen dunklen Kellerloch hockt und sich gar nicht mehr traut, irgendetwas anfangen zu wollen.

Daher meine Frage: Gibt es die Möglichkeit, dass du dich zukünftig nicht mehr so sehr mit anderen vergleichen könntest, wie du das gerade tust? Oder einen Vergleich nur noch ziehst, wenn du daraus gleichzeitig den Ansporn bekommst, den eigenen Hintern hoch zu wuchten und aus dem Quark zu kommen? Also nicht mehr den als so schmerzhaft empfundenen eigenen Mangel und das eigene (vermeintliche) Unvermögen in den Fokus deines Denkens zu rücken, sondern in erster Linie dahin zu schauen, wo du hin willst und dann Schritt für Schritt auf dieses Ziel hin zu arbeiten?

In diesem Zusammenhang ist mir noch der Begriff des "Growth Mindest" eingefallen, den die Psychologie-Professorin Carol Dwerck entwickelt hat. Dazu gibt's auch ein paar nette Infos im Netz:
https://zeitzuleben.de/growth-mindset/
Vielleicht ist das ja auch ein Ansatz für dich?

Ansonsten: Dranbleiben und weiter machen. Ich verfolge deinen Weg, den du hier mit uns im Forum teilst, ja schon ein Weilchen mit und fände es schade, wenn du jetzt wieder in die alten starren Muster zurückfallen würdest. Dafür bist du nämlich imho schon viel zu weit in deiner persönlichen Entwicklung. Zeitweilige Zweifel ja, aber aufgeben gildet nich ;)
Neveryoung

Re: Warum kann ich nicht normal sein?

Beitrag von Neveryoung »

GymT hat geschrieben: 04 Feb 2021 20:05 Der Zug ist übrigens noch nicht abgefahren. ;) Auch nicht zum Kinderkriegen.
Fürs Kinder kriegen ist der Zug natürlich noch lange nicht abgefahren, aber er sprach nun mal von gewissen Erfahrungen, und für manche Erfahrungen ist es nun mal bereits zu spät. Oder wie soll man mit 40 noch in einem Ferienlager eine Jugendliebe treffen und mit ihr einen unvergesslichen Sommer verbringen? Oder wenn die Klassenkameradin zu Besuch kommt um "Hausaufgaben" zu machen, und sobald die Eltern aus dem Haus sind, stattdessen wild rumgefummelt und Geknutscht wird? Solche Erfahrungen kann man nun mal leider nur als Teenie machen und mit 40 ist es definitiv zu spät dafür. Das waren auch nur paar Beispiele, es gibt noch hunderte weitere Erfahrungen die man nun mal ausschließlich in den jungen Jahren macht, nicht nur auf das andere Geschlecht bezogen.

Außerdem würde ich meinen, dass man mit 40, nach über 20 Jahren Einsamkeit schon gefühlsmäßig nicht mehr auf dem gleichen Niveau sein kann wie mit 15, wo praktisch man jede Woche Schmetterlinge im Bauch hatte und verknallt war, ich kann mich noch gut daran erinnern, ich war oft verknallt. Leider verliert man sowas nun mal, wenn man erwachsen wird.

Also wie man sieht, gibt es leider vieles für was der Zug abgefahren ist, auch für mich.
Melli

Re: Warum kann ich nicht normal sein?

Beitrag von Melli »

Neveryoung hat geschrieben: 05 Feb 2021 00:33Oder wie soll man mit 40 noch in einem Ferienlager eine Jugendliebe treffen und mit ihr einen unvergesslichen Sommer verbringen?
Man kann auch woanders immer wieder Leute kennenlernen.

(Ich war nie in einem Ferienlager. Lieber hätte ich mir in den Hals stechen lassen :()
Neveryoung hat geschrieben: 05 Feb 2021 00:33Oder wenn die Klassenkameradin zu Besuch kommt um "Hausaufgaben" zu machen, und sobald die Eltern aus dem Haus sind, stattdessen wild rumgefummelt und Geknutscht wird?
Oder die Mutter ist tagsüber aus dem Haus, kommt aber abends vorzeitig zurück...
  • Sohn: Hi Mama, das ist die Melli. Wir haben zusammen Hausaufgaben gemacht.
  • Melli: Guten Abend.
  • Mutter: Das ist aber ein nettes Mädchen .... Was habt Ihr denn gemacht?
  • Sohn: Französisch.
  • Mutter: Aber du bist doch gar nicht auf dem neusprachlichen Gymnasium.
Neveryoung hat geschrieben: 05 Feb 2021 00:33Außerdem würde ich meinen, dass man mit 40, nach über 20 Jahren Einsamkeit schon gefühlsmäßig nicht mehr auf dem gleichen Niveau sein kann wie mit 15, wo praktisch man jede Woche Schmetterlinge im Bauch hatte und verknallt war, ich kann mich noch gut daran erinnern, ich war oft verknallt.
Wohl besser so. Auf Dauer ist das nicht auszuhalten.
GymT

Re: Warum kann ich nicht normal sein?

Beitrag von GymT »

Neveryoung hat geschrieben: 05 Feb 2021 00:33 Fürs Kinder kriegen ist der Zug natürlich noch lange nicht abgefahren, aber er sprach nun mal von gewissen Erfahrungen, und für manche Erfahrungen ist es nun mal bereits zu spät. Oder wie soll man mit 40 noch in einem Ferienlager eine Jugendliebe treffen und mit ihr einen unvergesslichen Sommer verbringen? Oder wenn die Klassenkameradin zu Besuch kommt um "Hausaufgaben" zu machen, und sobald die Eltern aus dem Haus sind, stattdessen wild rumgefummelt und Geknutscht wird? Solche Erfahrungen kann man nun mal leider nur als Teenie machen und mit 40 ist es definitiv zu spät dafür. Das waren auch nur paar Beispiele, es gibt noch hunderte weitere Erfahrungen die man nun mal ausschließlich in den jungen Jahren macht, nicht nur auf das andere Geschlecht bezogen.
Vieles davon hast du jetzt meiner Ansicht nach aber reininterpretiert. In Einsamkeits Posting geht es doch hauptsächlich darum, dass er sich nicht normal fühlt und in der Gegenwart gerne eine Frau und Familie hätte. Nur am Anfang schneidet er mal kurz das Thema an, dass er "noch nie" eine Freundin hatte.
Dass uns ABs gerade diese Erfahrungen in den jungen Jahren i.d.R. fehlen, liegt ja in der Natur der Sache, aber es geht eben darum, im Hier und Jetzt etwas zu ändern. Natürlich kann man eine Jugendliebe nicht nachholen.

Ich trauere dem einerseits auch ab und zu hinterher und hätte junge & "dumme" & unbeschwerte Liebe gerne erlebt, andererseits wüsste ich nicht, was ich damals hätte anders machen können - ich war zumindest als Teenie viel feiern, aber es hat sich eben nie was ergeben, weil ich es mir gar nicht zugetraut hätte Interesse zu zeigen, selbst wenn welches dagewesen wäre. Ich war jung und ich war halt nun mal so, wie ich war.
Ich wüsste nicht mal, ob es mit dem Wissen von heute anders laufen würde.
Aber was ich sicher weiß, ist, dass ich alles versuchen würde meinen Kindern (so ich denn mal welche habe) diese leidvolle Erfahrung zu ersparen, indem ich die "Erziehung" in die richtige Richtung lenke und sie vor allem so präge, dass sie später hoffentlich offen & selbstbewusst & positiv auf die Welt zugehen können - und nicht mit einem Sack voller Ballast auf den Schultern.
Außerdem würde ich meinen, dass man mit 40, nach über 20 Jahren Einsamkeit schon gefühlsmäßig nicht mehr auf dem gleichen Niveau sein kann wie mit 15, wo praktisch man jede Woche Schmetterlinge im Bauch hatte und verknallt war, ich kann mich noch gut daran erinnern, ich war oft verknallt. Leider verliert man sowas nun mal, wenn man erwachsen wird.
Auch hier überträgst du deine Erfahrungen/Erwartungen auf andere. ;)
"Man" war vielleicht jede Woche verliebt, ich war es nicht. Ich habe mich auch nicht immer einsam gefühlt. Entweder weil ich es wirklich nicht war oder weil ich anderweitig genug beschäftigt war oder weil ich es verdrängt habe.
Ich glaube außerdem, ich war mit 15 einfach vom Kopf her schon zu "erwachsen" und rational, um mich permanent zu verlieben. Ich musste es irgendwie sein...
Seb-X

Re: Warum kann ich nicht normal sein?

Beitrag von Seb-X »

Ich empfinde mich überhaupt nicht als normal. Ich bin Ende 30, aber von der Entwicklung her bin ich maximal Anfang 20, allerdings nicht im positiven Sinne, also jugendlich frisch, mutig und neugierig. Sondern ohne Selbstbewusstsein, voller Unsicherheit, ohne Gelassenheit etc. Von daher kann ich dich gut verstehen. Ich bin nicht normal und das tut mir nicht gut. Und wird eher schlimmer, denn die Zeit bleibt ja nicht stehen.
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Einsamkeit_is_doof
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Re: Warum kann ich nicht normal sein?

Beitrag von Einsamkeit_is_doof »

Hallo zusammen,

erstmal vielen Dank für eure Antworten und Gedankenansätze! :good:
Neveryoung hat geschrieben: 04 Feb 2021 18:55

Dennoch bringt es nichts nach hinten zu schauen, den verpassten Chancen nachzutrauen. Versetz dich mal in dein 50 jähriges Ich, was würde er sagen wenn er daran denkt was für Chancen er vor 15 Jahren verpasst hat? Ich glaube, zu handeln, ist es nie zu spät.
Nein, zum Handeln ist es nie zu spät. Nur leider fällt es mir unglaublich schwer aktiv zu werden und ich habe Angst, dass mein 50 jähriges Ich immer noch keinen Schritt weiter ist. :specht:
halbkaputt hat geschrieben: 04 Feb 2021 19:09
als ich noch vor einigen Jahren an einer belebten Haltestelle in der Innenstadt aus der Straßenbahn ausgestiegen bin hab ich mich noch wie eine Antilope in der Savanne gefühlt und alle Löwen gucken schon, aber ich hab mich daran gewöhnt. und ein AB zu sein kann man einem wenigstens nicht ansehen und ich hoffe einfach, dass ich mich da auch daran gewöhne.
Das ist gut beschrieben. Manchmal habe ich das gleiche Gefühl, auch wenn man natürlich weiß, dass niemand einen anguckt. Ich muss allerdings ehrlich zugeben, dass ich mich niemals an das AB sein gewöhnen werde. :crybaby:
Menelaos hat geschrieben: 04 Feb 2021 19:58 ´
Aber wahrscheinlich werde ich nie Vater werden. Der Zug ist offenbar schon abgefahren... :crybaby:
Kannst du mir einen rationalen Grund nennen warum es nicht mehr klappen KANN? Ich denke nicht! Meiner Meinung nach erliegt man diesem Irrglauben wenn man das Leben als einen Hundertmeterlauf betrachtet, und man sieht wie weit andere im selben Alter schon gekommen sind. Nein, der Zug ist noch lange nicht abgefahren!
In letzter Zeit kommen halt öfter so Gedanken auf, dass ich evtl. schon zu alt sein könnte. Selbst wenn ich in den nächsten Monate eine Frau kennen lernen würde, stellt sich halt die Frage, ob ich mit Mitte 30 nicht schon zu alt für Kinder bin?! Obwohl ich mir ehrlich gesagt Kinder wünschen würde.
Ich meine, was will ich vom Leben?
Das, Detectiv Spooner, ist die richtige Frage. :mrgreen:
:lach:



Schon seit der Grundschulzeit bin ich mit dem Eisenbahnvirus infiziert.
War mein Vater auch... hat ihn nicht daran gehindert drei Kinder zu zeugen, das erste mi 18.
Ich kenne einige Eisenbahnfans, die auch eine Familie haben. Das Hobby ist also ganz sicher kein Hindernis. Ich bin sogar froh, dieses Hobby zu haben, lenkt es einen doch ab und es macht (zumindest mir) sehr viel Freude.

Zur Zeit habe ich das Gefühl, dass diese Aufgabe unüberwindbar für mich ist.
...
Ich frage mich nur, warum ich nicht in der Lage bin einfach ganz normal zu sein?!
Und mit diesen beiden Sätzen veranschaulichst du glaube ich selbst sehr gut eine wichtige Tatsache: Deine Worte formen deine Gedanken, deine Gedanken formen deine Realität.
(...)

Wenn du in solchen Formulierungen denkst, dann verstärkst du damit nur die hoffnungslose Geisteshaltung der sie entspringen. Ja, das ist anfangs ein "fake it till you make it"-Ansatz, aber es hilft. Und ja, das allein genügt nicht um dein Leben zu ändern... aber es ist ein relativ simpler Schritt in die richtige Richtung.
Daran versuche ich auch schon zu arbeiten. Aber manchmal gerät man einfach wieder in die altem Gedankenmuster. Es ist halt sehr schwer Gedankenmuster ab zu legen, die man schon seit Jahren denkt. Aber im Grunde hast du Recht. Ich versuche ja auch schon seit eineiig Zeit positiver zu denken und spüre ja auch schon kleine Erfolge. Nur zur Zeit habe ich einfach das Gefühl, dass es überhaupt nicht weiter geht.

GymT hat geschrieben: 04 Feb 2021 20:05 Ich kann das sehr gut nachfühlen. Momentan habe ich auch wieder so eine "Kotzt mich alles an"-Phase. Vor allem ich mich selbst. ;)
Ja, das kenne ich nur zu gut. Manchmal geht man sich selber tierisch auf den Sa... ich meine... na, du weist schon, was ich meine. ;)

Natürlich gibt es auch Leute, die sagen, du bist alleine, hast keine Kinder, keine großartigen Verpflichtungen usw... Aber auf der anderen Seite ist das Gras ja bekanntlich immer viel grüner.
Ich hab ehrlich gesagt gar kein Verständnis für die Leute, die in einer Beziehung leben und einem dann erzählen wollen, dass sie einen beneiden, weil man ja "frei" wäre. Wenn es meine freie Entscheidung wäre Single zu sein, dann würde ich diesen Leuten ja Recht geben. Aber da es eben nicht die freie Entscheidung ist, kommen mir solche Aussagen von Leuten, die in einer Beziehung sind bzw. waren, immer vor wie eine Ohrfeige.
Der Zug ist übrigens noch nicht abgefahren. ;) Auch nicht zum Kinderkriegen. Mein Vater war 42! Offenbar folge ich einer gewissen Tradition...
Du kannst also auch noch Hoffnung haben. 8-)
Das lässt mich ja dann tatsächlich wieder etwas hoffen.

Aber denk nicht, dass es allein mit dem Aktivwerden getan ist - das Aktivbleiben gehört auch dazu.

Ich habe ja manchmal die Hoffnung, dass der Knoten geplatzt sein könnte, wenn man es nur endlich ma geschafft hätte richtig aktiv zu werden. Also mal ein Date mit einer Frau gehabt hätte. Oder wenn es einem endlich gelungen wäre beruflich aktiv zu werden. Ich glaube das aktiv bleiben dürfte einfacher sein, als aktiv zu werden. Aber vielleicht täusche ich mich auch.

Trotzdem muss man halt da durch... Irgendwo musst du anfangen und Erfahrungen sammeln. Und ein Onlinedating-Profil kannst du bequem von zu Hause einrichten, du musst nicht mal vor die Tür. ;) Einfach machen und dann weitersehen...
Wahrscheinlich hast du Recht. Aber genau das ist das, was ich meine. Ein "normaler" Mensch würde einfach aktiv werden. Ich hingegen zerdenke solche Situationen, schaffe es aber nicht aktiv zu werden.
Shanghaied hat geschrieben: 04 Feb 2021 22:07

Ansonsten: Dranbleiben und weiter machen. Ich verfolge deinen Weg, den du hier mit uns im Forum teilst, ja schon ein Weilchen mit und fände es schade, wenn du jetzt wieder in die alten starren Muster zurückfallen würdest. Dafür bist du nämlich imho schon viel zu weit in deiner persönlichen Entwicklung. Zeitweilige Zweifel ja, aber aufgeben gildet nich ;)
Naja, zur Zeit habe ich einfach das Gefühl überhaupt nicht mehr weiter zu kommen. Vor ein paar Wochen noch, da hatte ich das Gefühl, dass ich Fortschritte mache. Habe ich ja auch, aber in den letzten Wochen habe ich eher das Gefühl nicht mehr weiter zu kommen, bzw. sogar wieder kleine Rückschritte zu machen. :wuetend:
Das Mindset ist einfach unglaublich wichtig. Vielleicht habe ich es in den letzten Wochen auch wieder etwas schleifen lassen?! :gruebel:
Melli hat geschrieben: 05 Feb 2021 07:21
(Ich war nie in einem Ferienlager. Lieber hätte ich mir in den Hals stechen lassen :()
Ich war auch nie im Ferienlager. Aber ganz ehrlich: Das vermisse ich auch gar nicht.


  • Sohn: Hi Mama, das ist die Melli. Wir haben zusammen Hausaufgaben gemacht.
  • Melli: Guten Abend.
  • Mutter: Das ist aber ein nettes Mädchen .... Was habt Ihr denn gemacht?
  • Sohn: Französisch.
  • Mutter: Aber du bist doch gar nicht auf dem neusprachlichen Gymnasium.
Er meinte doch sicher, dass sie ein französisches Kochrezept ausprobiert haben, oder? 8-)

Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich manchmal neidisch auf Leute bin, die scheinbar mühelos ihre Ziele erreichen. Sei es privat, wie auch beruflich. Das Verrückte an der ganzen Sache ist ja, dass ich eigentlich auch gar nicht so richtig sagen kann, wovor ich eigentlich Angst habe.
Amor gib mir den verdammten Pfeil, ich mach' den Scheiß jetzt selber!
Melli

Re: Warum kann ich nicht normal sein?

Beitrag von Melli »

Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 05 Feb 2021 13:43Das Verrückte an der ganzen Sache ist ja, dass ich eigentlich auch gar nicht so richtig sagen kann, wovor ich eigentlich Angst habe.
Das ist sehr häufig, daß sich Ängste von den Objekten lösen, die sie ursprünglich mal verursacht haben.

Und gegebenenfalls auf andere verschieben. Warum etwa sollte ich eine Arachnophobie entwickeln? Mir hat noch eine Spinne etwas getan.

Manche Verursacher möchten auch nicht gerne als solche identifiziert werden:
  • Wovor haben Sie Angst?
  • Vor Ihnen!
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Re: Warum kann ich nicht normal sein?

Beitrag von Menelaos »

Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 05 Feb 2021 13:43 In letzter Zeit kommen halt öfter so Gedanken auf, dass ich evtl. schon zu alt sein könnte. Selbst wenn ich in den nächsten Monate eine Frau kennen lernen würde, stellt sich halt die Frage, ob ich mit Mitte 30 nicht schon zu alt für Kinder bin?! Obwohl ich mir ehrlich gesagt Kinder wünschen würde.
Darauf wollte ich hinaus! Du hast das Gefühl dass es so sein könnte, und ich gebe zu so ein Gefühl kann schon ziemlich mächtig sein, bzw. in der Regel ist es mächtiger als die tatsächlichen Fakten. Aber darum sollte man doch nicht vergessen dass die Fakten nun mal was anderes sagen...
Daran versuche ich auch schon zu arbeiten... Ich versuche ja auch schon seit eineiig Zeit positiver zu denken und spüre ja auch schon kleine Erfolge.
Anders ausgedrückt: Du arbeitest daran und spürst auch schon dass du ein wenig positiver denkst... ;)
Nur zur Zeit habe ich einfach das Gefühl, dass es überhaupt nicht weiter geht.
Ich kenne auch solche Phasen, und hab in der Situation gemerkt dass ich manche Dinge nicht allein angehen kann, sondern mir eine Therapeutin zur Unterstützung suchen muss. Sie sieht gerade wegen meiner Zielstrebigkeit und meinem Optimismus gute Chancen meine Ziele (die deinen sehr ähnlich sind) zu erreichen.
Natürlich bin ich ein Jahr jünger, und habe somit noch viel mehr Zeit als du... :frech:
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Re: Warum kann ich nicht normal sein?

Beitrag von Finnlandfreundin »

Neveryoung hat geschrieben: 05 Feb 2021 00:33
GymT hat geschrieben: 04 Feb 2021 20:05 Der Zug ist übrigens noch nicht abgefahren. ;) Auch nicht zum Kinderkriegen.
Fürs Kinder kriegen ist der Zug natürlich noch lange nicht abgefahren, aber er sprach nun mal von gewissen Erfahrungen, und für manche Erfahrungen ist es nun mal bereits zu spät. Oder wie soll man mit 40 noch in einem Ferienlager eine Jugendliebe treffen und mit ihr einen unvergesslichen Sommer verbringen? Oder wenn die Klassenkameradin zu Besuch kommt um "Hausaufgaben" zu machen, und sobald die Eltern aus dem Haus sind, stattdessen wild rumgefummelt und Geknutscht wird? Solche Erfahrungen kann man nun mal leider nur als Teenie machen und mit 40 ist es definitiv zu spät dafür. Das waren auch nur paar Beispiele, es gibt noch hunderte weitere Erfahrungen die man nun mal ausschließlich in den jungen Jahren macht, nicht nur auf das andere Geschlecht bezogen.

Außerdem würde ich meinen, dass man mit 40, nach über 20 Jahren Einsamkeit schon gefühlsmäßig nicht mehr auf dem gleichen Niveau sein kann wie mit 15, wo praktisch man jede Woche Schmetterlinge im Bauch hatte und verknallt war, ich kann mich noch gut daran erinnern, ich war oft verknallt. Leider verliert man sowas nun mal, wenn man erwachsen wird.

Also wie man sieht, gibt es leider vieles für was der Zug abgefahren ist, auch für mich.
Ich denke, zwei AB's fühlen sich wie Teenies, da es für beide viel Neues zu entdecken gibt.

Schmetterlinge im Bauch hatte ich so gut wie nie, wirklich verliebt, war ich auch nie, hingezogen fühle ich mich hin und wieder zu jemandem. Vermissen tue ich auch hin und wieder. Ich denke, das ist eine Typfrage.

Die Erfahrungen, die du oben beschreibst, klingen wie aus Filmen ;-)

Das Ferienlager in der Teeniezeit klingt für mich dem Kurschatten im Alter ähnlich ;-)
GymT

Re: Warum kann ich nicht normal sein?

Beitrag von GymT »

Finnlandfreundin hat geschrieben: 05 Feb 2021 15:01 Das Ferienlager in der Teeniezeit klingt für mich dem Kurschatten im Alter ähnlich ;-)
"Und einmal, im Ferienlager ..."
Wer American Pie kennt, wird was damit anfangen können. :mrgreen:
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Re: Warum kann ich nicht normal sein?

Beitrag von Einsamkeit_is_doof »

Menelaos hat geschrieben: 05 Feb 2021 14:20
Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 05 Feb 2021 13:43 In letzter Zeit kommen halt öfter so Gedanken auf, dass ich evtl. schon zu alt sein könnte. Selbst wenn ich in den nächsten Monate eine Frau kennen lernen würde, stellt sich halt die Frage, ob ich mit Mitte 30 nicht schon zu alt für Kinder bin?!
Darauf wollte ich hinaus! Du hast das Gefühl dass es so sein könnte, und ich gebe zu so ein Gefühl kann schon ziemlich mächtig sein, bzw. in der Regel ist es mächtiger als die tatsächlichen Fakten. Aber darum sollte man doch nicht vergessen dass die Fakten nun mal was anderes sagen...
Daran versuche ich auch schon zu arbeiten... Ich versuche ja auch schon seit eineiig Zeit positiver zu denken und spüre ja auch schon kleine Erfolge.
Anders ausgedrückt: Du arbeitest daran und spürst auch schon dass du ein wenig positiver denkst... ;)
Wenn ich dich richtig verstehe, dann meinst du, dass meine Gedanken mein eigentliches Problem sind!? Nun, da könntest du richtig liegen. Mir wurde schon öfter gesagt, ich solle mein Licht nicht unter den Scheffel stellen oder ich solle mich selber nicht immer so klein und nieder machen. Es liegt wahrscheinlich wirklich an meinem Mindset.

Natürlich bin ich ein Jahr jünger, und habe somit noch viel mehr Zeit als du... :frech:
Ach, wäre ich doch nochmal so jung wie du... :roll: :lach:
Amor gib mir den verdammten Pfeil, ich mach' den Scheiß jetzt selber!