Erfahrungen mit Bumble

[Der Asiate]

Bumble ist eine Online-Dating-Plattform auf der nicht der Mann, sondern die Frau, den ersten Schritt macht.

Hat hier schon jemand Erfahrungen damit gemacht? Wie war das so?

Ich habe gelesen, dass Bumble wegen der geringen Nutzerzahlen in Deutschland noch nicht wirklich sinnvoll nutzbar ist.

[Ninja Turtle]

Ich hab mich Anfang des Jahres angemeldet und einen eher negativen Eindruck bis jetzt.
Hauptsächlich auch deshalb, weil ich nicht gezielt in einer Gegend suchen kann, wenn ich mich nicht gleichzeitig auch dort aufhalte, (Deshalb suche ich deutschlandweit) und wegen den wenig ansprechenden Profilen der Frauen.

Ein Großteil füllt das Profil gar nicht aus. (Bis auf zum Teil viele Bilder. Optisch sind die oft super.)
Ein weiterer großer Teil tut dies auf Englisch.
Und gefühlt die Hälfte aller registrierten Frauen leben vegan. Und finden das so ungemein wichtig, dass das gleich am Anfang erwähnt werden muss.

Außerdem kann diese kostenlose App ganz schön ins Geld gehen, wenn man sie denn ernsthaft nutzen möchte.

Das Konzept an sich finde ich allerdings sehr ansprechend. Und ich schreibe tatsächlich gerade mit einer verheirateten Frau, die ein Abenteuer sucht. Ihr Mann ist auch auf Bumble.
War jetzt nicht das, was ich eigentlich finden wollte. Aber sie war eine der wenigen, die mit auf Anhieb sympathisch waren.

Ist also durchaus einen Versuch wert, wenn einem das Geld nicht wehtut und man mal was neues probieren will.

[NickP]

Bumble, steht auf meiner Liste auch ziemlich weit oben, sollte ich es nochmal mit so einer App versuchen.
Der erste Bericht klingt aber eher ernüchternd.
Über was für eine Summe reden wir, wenn man die App ernsthaft nutzen möchte?

[inVinoVeritas]

Bumble ist eine Online-Dating-Plattform auf der nicht der Mann, sondern die Frau, den ersten Schritt macht.

Hat hier schon jemand Erfahrungen damit gemacht? Wie war das so?

Ich habe gelesen, dass Bumble wegen der geringen Nutzerzahlen in Deutschland noch nicht wirklich sinnvoll nutzbar ist.

Das Prinzip der App widerspricht leider der weiblichen Natur, denn dort muss die Frau nach einem Match den ersten Schritt machen und eine Nachricht schreiben (als Mann kann man bis dahin nur abwarten). Wieviele Frauen tun sich "diesen Stress" an, wenn sie sich auf Tinder, Parship & Co. entspannt anschreiben lassen können? Ergo ist die Nutzerzahl in Deutschland erheblich (!) geringer (Bumble kommt ursprünglich aus den USA) als z.B. bei den genannten. Außerhalb von Großstädten (ich wohne in Köln) dürfte dort erst recht tote Hose herrschen.
Zudem gibt es nach einem Match nur ein 24h-Zeitfenster, wenn die Frau bis dahin nicht schreibt, verschwindet das Match wieder im Nirvana.
Ich bin da schon länger angemeldet und lasse es so nebenher laufen, meine Statistik sieht ziemlich durchwachsen aus:
- Habe nur wenige Matches (max. 1 pro Woche)
- 80% der Frauen schreiben beim Match nicht, d.h. es verfällt
- Von denen die schreiben, kommt meistens nur ein einziger Satz oder ein "Hi!", was schon fast wieder lustig ist angesichts der Tatsache, dass Frauen in allen Singlebörsen von den Männern gerne "kreativ" und "individuell" angeschrieben werden wollen.
- Mehr als die Hälfte der Frauen, die mir schreiben und denen ich dann antworte, lassen danach nichts mehr von sich hören

Ich hatte im Endeffekt eine Hand voll Dates durch Bumble, was angesichts Nutzen <=> Zeitaufwand extrem mau ist.
Geld ausgegeben habe ich aber nicht (man kann es gut kostenlos nutzen), deshalb kann es ja jeder einfach mal selber testen.

Insgesamt stelle ich auch mit Blick auf Tinder & Co. fest, dass die Corona-Sitation nicht dafür gesorgt hat, dass weibliche Singles sich scharenweise bei Dating Apps angemeldet haben.
Wie üblich herrscht überall extremer Männerüberschuss und Frauen antworten überwiegend nicht auf Nachrichten, anscheinend macht es den meisten Frauen auch in diesen Zeiten sehr viel weniger aus, partnerlos zu sein, als den Männern.
Das ist ja jetzt keine neue Erkenntnis, aber ich hätte doch schon vermutet, dass angesichts Dauer-Lockdown, Homeoffice und anderen Isolationstreibern auf weiblicher Seite vermehrt das Bedürfnis entsteht, doch mal hier aktiv zu werden.

[LazyEyeOzzy]

Ich fand das Prinzip ganz cool dass die Frau zuerst anschreiben muss, weil ich von einigen Freundinnen weiß das sie viel viel öfter angeschrieben werden als Männer und dann vermutlich auch vieles untergeht.
Das Problem ist nur dass ich in dem einen Jahr vielleicht 2 Matches hatte und nie Angeschrieben wurde.
Vermutlich weil ich aussehe wie ein Bergtroll

[Seb-X]

Nur eine weitere Möglichkeit, sich zu demütigen.

[NBUC]

Wenn die Börse tatsächlich an ihr Grundprinzip der Inversion glauben würde, dann könnte sie für Männer umsonst sein und nur die Damen zahlen ...

Dann behebt sich ggf auch das Problem mit dem mangelnden Männervorrat.

[Ninja Turtle]

Bumble, steht auf meiner Liste auch ziemlich weit oben, sollte ich es nochmal mit so einer App versuchen.
Der erste Bericht klingt aber eher ernüchternd.
Über was für eine Summe reden wir, wenn man die App ernsthaft nutzen möchte?

Ich hab bis jetzt knapp 300€ ausgegeben. Bin dafür aber auch Premiummitglied auf Lebenszeit.

[feadin]

Ich fand das Prinzip ganz cool dass die Frau zuerst anschreiben muss, weil ich von einigen Freundinnen weiß das sie viel viel öfter angeschrieben werden als Männer und dann vermutlich auch vieles untergeht.
Das Problem ist nur dass ich in dem einen Jahr vielleicht 2 Matches hatte und nie Angeschrieben wurde.
Vermutlich weil ich aussehe wie ein Bergtroll

Geht mir auch so. Extrem selten mal ein Match, und wenn, dann verfällt es. Wahrscheinlich "verwischt" oder so
Läuft bei mir auch nur so nebenbei. Naja, eigentlich laufen alle Datingapps bei mir nur so nebenbei, ich erhoffe mir nicht wirklich was davon.
Das ist wie mit dem Lottospielen - die Wahrscheinlichkeit ist extrem gering, aber wenn Du erst gar nicht mitspielst kannst auch nicht gewinnen^^

Bei mir kommt halt noch das Problem dazu, dass ich halt am Arsch der Welt lebe, die meisten potentiellen Matches sind irgendwo 40-50km weg. Wenn's reicht. Das heißt es müsste grad zufällig jemand in meiner Nähe die App auch nutzen und sich dann auch noch für mich interessieren.
Die Schnittmenge geht gegen Null...

[GymT]

- Habe nur wenige Matches (max. 1 pro Woche)

Und das ist schon ne gute Quote.

Ich nutze die App etwa zwei bis drei Monate, wobei ich sie in den letzten 4 Wochen nicht mehr aktiv genutzt habe.
Heute habe ich mich mal wieder eingeloggt: 6 Likes. Und die habe ich natürlich, wie fast immer, alle weggewischt, weil sie absolut nicht meinem "Geschmack" entsprachen. Davor habe ich übrigens wochenlang kein einziges Like gehabt. Die App hat also gemerkt, dass ich sie nicht mehr nutze und wollte mich mit Likes wieder anfixen.

In den paar Monaten hatte ich glaube ich so um die 6 Matches, davon schreibt einem die Hälfte erst gar nicht. Mit dem Rest hat sich auch kein Date ergeben.

Die einfallslosen Opener von Frauen kann ich bestätigen. Mehr als ein "Hi" kommt da lustigerweise in der Regel auch nicht von den Damen... Man will ja nicht zu bedürftig/interessiert wirken.

Ich habe außerdem das Gefühl, auf Bumble sind die Frauen noch anspruchsvoller als sonstwo.

[Der Asiate]

Das Prinzip der App widerspricht leider der weiblichen Natur, denn dort muss die Frau nach einem Match den ersten Schritt machen und eine Nachricht schreiben (als Mann kann man bis dahin nur abwarten). Wieviele Frauen tun sich "diesen Stress" an, wenn sie sich auf Tinder, Parship & Co. entspannt anschreiben lassen können?

Der Sinn dahinter ist wohl, dass Frauen so nicht mit hunderten Nachrichten interessierter Männer oder mit belästigenden/anzüglichen Nachrichten überflutet werden.

Ergo ist die Nutzerzahl in Deutschland erheblich (!) geringer (Bumble kommt ursprünglich aus den USA) als z.B. bei den genannten. Außerhalb von Großstädten (ich wohne in Köln) dürfte dort erst recht tote Hose herrschen.

Hier in der Gegend soll es wohl 30 Singles auf Bumble geben. Bei einer Verteilung von 55% weiblich, 45% männlich wären es 16 potenzielle Partnerinnen. Tatsächlich recht wenig.

[GymT]

Hier in der Gegend soll es wohl 30 Singles auf Bumble geben. Bei einer Verteilung von 55% weiblich, 45% männlich wären es 16 potenzielle Partnerinnen. Tatsächlich recht wenig.

Wie kommst du auf die Zahl 30?

[Der Asiate]

Wie kommst du auf die Zahl 30?

Auf der verlinkten Seite kann man sich die Anzahl Bumble-Mitglieder aus seiner Stadt anzeigen lassen.

[Ninja Turtle]

Wie kommst du auf die Zahl 30?

Auf der verlinkten Seite kann man sich die Anzahl Bumble-Mitglieder aus seiner Stadt anzeigen lassen.

Bin zu blöd das zu finden.

[Der Asiate]

Bin zu blöd das zu finden.

Die Anzeige ist ganz oben auf der Seite.

[GymT]

Wie kommst du auf die Zahl 30?

Auf der verlinkten Seite kann man sich die Anzahl Bumble-Mitglieder aus seiner Stadt anzeigen lassen.

Bin zu blöd das zu finden.

Nicht nur du.

Gibt meine Stadt zwei Mal. Da ich in der größeren davon wohne, gehe ich mal von 340 aus. Magere Ausbeute.
Für Tinder gibt's diesen Rechner auch und da sind es immerhin 6870. Okcupid kommt auf 14400. Dass OkCupid hier mehr Mitglieder hat als Tinder, glaube ich irgendwie nicht.
Naja, frage mich, wie zuverlässig diese Zahlen sind... Woher haben die die Daten?

[Calliandra]

Das Prinzip der App widerspricht leider der weiblichen Natur, denn dort muss die Frau nach einem Match den ersten Schritt machen und eine Nachricht schreiben (als Mann kann man bis dahin nur abwarten). Wieviele Frauen tun sich "diesen Stress" an, wenn sie sich auf Tinder, Parship & Co. entspannt anschreiben lassen können?

Komischerweise stelle ich mir diese Richtung trotzdem angenehmer vor, auch wenn ich in freier Wildbahn in dieser Hinsicht ein Feigling vor dem Herrn bin.
Aber ich finde, dass es irgendwie besser ist, wenn man selbst entscheiden kann, mit wem man Kontakt aufnimmt und wie, auch wenn man das ja erstmal nur anhand einiger Profilangaben und dem optischen ersten Eindruck machen kann.
Ich habe bisher kein Onlinedating ausprobiert und so meine Zweifel, aber irgendwie finde ich diesen Ansatz rein von der Vorstellung erstmal sympathischer. Aber klar ist es auch doof, wenn man dann keine oder negative Reaktionen bekommt und muss dann erstmal damit umgehen. Naja, wenn es das Prinzip mit den Matches gibt, dann wird ja zumindest die Bereitschaft da sein, sich auf einen ersten Austausch einzulassen, denn wenn man gar kein Interesse an der Person hätte, würde man sie ja nicht matchen (das hoffe ich zumindest immer ganz naiv, auch wenn hier bei so Tindererfahrungsberichten ja von manchen alles gematcht wird, um überhaupt eine Chance zu haben, dass sich mal was entwickelt. Tja, und sowas fänd ich halt ernüchternd und verdirbt natürlich auch das Prinzip. Aber andererseits verstehe ich auch, dass es eine verfahrene Situation ist, wenn viele so agieren und man selbst dann in Zugzwang kommt. Ich frage mich ja, ob das bei Bumble auch so ist, dass viele Männer einfach prophylaktisch alles matchen.)

Interessieren würde mich auch, ob Damen in der Runde schon die Plattform genutzt haben und wie ihre Erfahrungen damit sind.

Noch zu deinem letzten Satz:
"Wieviele Frauen tun sich "diesen Stress" an, wenn sie sich auf Tinder, Parship & Co. entspannt anschreiben lassen können?"
Gerade das finde ich eigentlich nicht so entspannt. Ich fände das einerseits eher anstrengend, wenn es wirklich so wäre, dass man als Frau permanent Anschreiben bekommt – von Leuten, die eigentlich nicht wirklich an einem interessiert sind, sondern halt alles gematcht haben und nun etwas lustlos Random-Anschreiben raushauen. Oder von Männern, die ohnehin nichts ernsthaftes suchen und halt mal schauen, wie man sich zwischendurch ein wenig vergnügen kann. Tja, und da dann die rauszufiltern, die mich anschreiben, weil sie schon mich irgendwie meinen, ist bestimmt auf Dauer ein anstrengender Job. Ich muss auch sagen, dass mir Körbeverteilen keinen Spaß macht und man das natürlich trotzdem irgendwie hinkriegen muss, wenn man sich auf Onlinedating einlässt. Und gleichzeitig fände ich es natürlich auch doof, wenn so gar nix kommt. Das macht die Stimmung dann natürlich auch nicht besser.
Ich kann mir schon gut vorstellen, dass dieser Geschlechter-Effekt auch irgendwann kippt. Meine 30er habe ich ja nun schon eine ganze Weile hinter mir gelassen und dann kann es ohnehin sein, dass es selbst auf Tinder für eine Frau seeehr entspannt zugehen könnte. Was natürlich dann auch kein tolles Gefühl ist, wenn man das nochmal extra unter die Nase gerieben bekommt. ^^

Ich bin da ja irgendwie mit diesem ganzen Onlinedating-Prinzip sehr zwiegespalten. Einerseits finde ich es schon eine komische Vorstellung, potenzielle Partner quasi so wie aus dem Katalog auszusuchen. Und ich habe das Gefühl, dass sich bei vielen, die das eine Weile machen, eher Frust bzw. Ernüchterung breit macht. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass man dann in so eine komische Aussortierdenke kommt (muss man ja irgendwie auch) und dass es schwer ist, sich überhaupt mal auf was richtig einzulassen, weil ja noch zig andere Profile da sind, wenn man bei jemandem nicht gleich das Supergefühl hat. Ehrlich gesagt wüsste ich auch gar nicht, ob ich das überhaupt haben könnte. Mir ist bisher superselten passiert, dass ich jemanden kennengelernt habe, der mich gleich am ersten Abend umgehauen hat – und daraus ist natürlich nie eine Beziehung geworden, sonst wäre ich nicht hier. Was aber nicht heißt, dass ich mich nicht auch in andere verliebt hätte, bei denen ich das im ersten Moment nicht geglaubt hätte und die ich einfach erstmal sympathisch fand (woraus dann natürlich auch trotzdem nichts geworden ist). Ob ich jemanden sympathisch finde, kann ich ja schon auch sofort beurteilen. Tja, und da schreckt mich halt auch dieses schnelle Ja-/Nein-Prinzip (inkl. Quasi-Interview auf Beziehungskompatibilität) irgendwie ziemlich ab, was ich so gar nicht möchte, sondern erstmal ganz normal quatschen wollen würde und schauen mag, wie man sich so eingroovt.

Andererseits ist es halt schon eine direktere Möglichkeit, überhaupt potenziellen Partnern zu begegnen. Und derzeit hat man ja nun tatsächlich so gar keine andere Chance, jemanden kennenzulernen, wenn man nicht gerade die anderen Supermarktkunden oder den Paketboten überfallen will … Weswegen ich doch manchmal mit dem Gedanken spiele, das mal zu probieren. Und merkwürdigerweise finde ich dieses Bumble-Prinzip erstmal von der Idee verlockender als Tinder & Co, obwohl ich mich nun nicht gerade zu den flirtbegabten forschen Frauen zähle. Und wenn dann doch irgendwann mal ein Date zustande kommt, müsste dann wohl doch der Herr weitere Schritte initiieren, wenn er die denn möchte.

[Ninja Turtle]

... merkwürdigerweise finde ich dieses Bumble-Prinzip erstmal von der Idee verlockender als Tinder & Co, obwohl ich mich nun nicht gerade zu den flirtbegabten forschen Frauen zähle. Und wenn dann doch irgendwann mal ein Date zustande kommt, müsste dann wohl doch der Herr weitere Schritte initiieren, wenn er die denn möchte.

Wenn du das so in dein Profil schreibst like ich dich.

[GymT]

[...] denn wenn man gar kein Interesse an der Person hätte, würde man sie ja nicht matchen (das hoffe ich zumindest immer ganz naiv, auch wenn hier bei so Tindererfahrungsberichten ja von manchen alles gematcht wird, um überhaupt eine Chance zu haben, dass sich mal was entwickelt. [...])

Das ist in der Tat etwas naiv - aber auch süß und sympathisch.
Weder Frauen matchen nur aus wirklichem Interesse noch Männer.
Männer liken alles, weil sie sonst keine Chance haben und suchen sich danach das "Filetstück" raus bzw. klappern nach und nach alle Frauen in nach Attraktivität absteigend sortierter Reihenfolge ab.
Frauen liken zwar nicht alles, haben aber ohnehin eine höhere Trefferquote und können sich daraus dann auch den besten, schönsten, tollsten Mann raussuchen.

Die Lösung wäre vielleicht relativ einfach: Männer liken selektiver, sodass die Frauen weniger Likes bekommen und sich somit gezwungen sehen mehr Likes an nicht so perfekte Männer zu verteilen.
Ein grundsätzliches Problem ist aber einfach diese 80/20-Verteilung und der Männerüberschuss. Solange sich daran nichts ändert, wird Onlinedating für den Großteil ein frustrierendes Erlebnis sein, was wiederum bei Männern zu noch wahlloserem Liken führt.

Ein weiterer Faktor, der zu noch mehr Frustration führt: Es gibt auf Tinder & Co. einige Frauen, die aufgrund der vielen Likes/Matches denken, das sie eine 10/10 sind. Das ist ein Trugschluss, denn irgendwann stellen sich die vielen Matches dann evtl. doch überwiegend als Totalausfälle heraus.
Gleichzeitig hat sie durch den Beständigen "Flow" neuer Likes/Matches aber das Gefühl, sie müsse ihr Verhalten nicht anpassen, denn es könnte ja jederzeit der Traummann auftauchen.

Oder von Männern, die ohnehin nichts ernsthaftes suchen und halt mal schauen, wie man sich zwischendurch ein wenig vergnügen kann.

... was aber meiner Ansicht nach völlig legitim wäre. Das ist doch der eigentliche Zweck von Tinder.

Ich muss auch sagen, dass mir Körbeverteilen keinen Spaß macht und man das natürlich trotzdem irgendwie hinkriegen muss, wenn man sich auf Onlinedating einlässt. Und gleichzeitig fände ich es natürlich auch doof, wenn so gar nix kommt. Das macht die Stimmung dann natürlich auch nicht besser.

Die meisten Frauen auf solchen Portalen verteilen keine direkten Körbe. Sie schreiben einfach nicht mehr zurück.
Und ein Großteil wird auch nicht mal die ganzen Nachrichten lesen, die da evtl. eintrudeln.

Ich habe es bei einer Freundin sehen können: Ich habe mir ein paar Nachrichten angeschaut und als ich fertig war mit dem Lesen, waren schon die nächsten drei neuen Nachrichten da.
Als Frau wirst du buchstäblich überschüttet mit "Aufmerksamkeit". Und sie ist jetzt kein Model.

Und natürlich ist es etwas aufwändig da die richtigen Typen rauszupicken. Aber besser überhaupt Auswahl als gar keine Auswahl?!
Von daher empfinde ich so das ewige Beschweren über die Mühe, die man da hat, ein wenig als Luxusproblem. Ein bisschen könnte man halt schon auch mal tun für sein/ihr Glück.
Manche scheinen aber zu erwarten, dass ihnen einfach so der eine Prinz ins Postfach flattert.
Sämtliche Märchen scheinen da einiges im Kopf durcheinandergebracht zu haben.

Ich kann mir auch gut vorstellen, dass man dann in so eine komische Aussortierdenke kommt (muss man ja irgendwie auch) und dass es schwer ist, sich überhaupt mal auf was richtig einzulassen, weil ja noch zig andere Profile da sind, wenn man bei jemandem nicht gleich das Supergefühl hat.

Die meisten Männer können sich diese Aussortierdenke nicht erlauben. Deshalb liken sie ja alles, was nicht niet- und nagelfest ist.

[Calliandra]

Wenn du das so in dein Profil schreibst like ich dich.

Das, was du da jetzt beschrieben hast, ist doch aber eher wieder das Tinderprinzip – und ich frage mich halt, ob es bei Bumble auch so extrem ist oder ob da durch die umgekehrten Verhältnisse die Dynamik etwas kippt.
Und wie gesagt, ich denke, auch allein durch mein Alter wird das selbst bei Tinder kaum so laufen, dass ich als Frau automatisch in Likes versinke und nur noch die Rosinen rauspicken muss.
Zum Punkt, ist doch ok, mal ein bisschen Spaß zu haben und dafür ist Tinder doch eigentlich da. Klar ist das ok, wenn es für beide von Anfang an klar ist, dass es das ist, was sie suchen und sie das auch offen kommunizieren. Blöd ist's nur, wenn man sich eigentlich eine Beziehung wünscht und auch Beziehungsinteresse von der anderen Seite vorgegaukelt wird. Und wenn man dann irgendwann emotional involviert ist und Monsieur schaut sich in dem Moment lieber um, was der Markt sonst noch so bietet, dann fühlt sich das natürlich nicht toll an.