Komfortzone hindert am Leben

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hemi1988

Re: Komfortzone hindert am Leben

Beitrag von hemi1988 »

Gucki hat geschrieben: 02 Jan 2021 11:06
hemi1988 hat geschrieben: 02 Jan 2021 10:47 Die Frage wie und wo man wohnt wurde schon bei beim ersten oder dann beim zweiten Date gestellt. Ob es dann so gut ankommt, wenn man noch in seinem Kinderzimmer wohnt, halte ich für sehr fraglich. :pfeif:
... wenn Du knapp 20 oder ein bissl drüber bist, wird es wahrscheinlich wenig(er) ausmachen, als mit 35 :pfeif:
+1
Genau darauf will ich hinaus.
Pacifica

Re: Komfortzone hindert am Leben

Beitrag von Pacifica »

Ich find das gar nicht so schlecht. Wie sagt man: Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung.

Du hast ja in diesem Jahr (ne, im letzten upps) für dich schon mal herausgefunden, wo es bei Dir hakt. Du hast bemerkt, woran du leichter arbeiten kannst und das auch schon getan - und wo es Dir schwerer fällt. Das sind Erkenntnisse, die schon mal echt wichtig sind und die du nicht kleinreden solltest.
Du weißt auch offenbar ganz genau, wo deine Baustellen liegen. Klar, das verlassen der Komfortzone bedeutet jedes Mal einen gewaltigen Tritt in den eigenen Arsch. Aber so wie du klingst, glaub ich, dass du das hinkriegst. :)

Vielleicht hilft es Dir, wenn du dir für jede Woche oder zwei Mal im Monat vornimmst, deine Komfortzone mit einem Schrittchen zu verlassen? Auch einfach nur relative Kleinigkeiten... meiner Erfahrung nach wirds mit der Zeit leichter. Die Komfortzone ist sozusagen dehnbar und kann piano piano erweitert werden.
Pacifica

Re: Komfortzone hindert am Leben

Beitrag von Pacifica »

Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 31 Dez 2020 16:54
Ich habe schon von einigen Leuten gehört wenn man auszieht sieht man seine Eltern zwar seltener, ist dann räumlich distanzierter, aber wenn man sie dann mal sieht ist man ihnen oft emotional näher und beschäftigt sich intensiver mit ihnen. Und das kann doch auch was schönes sein oder?
Das habe ich auch schon sehr oft gehört. Das Problem ist, dass ich einerseits das Gefühl habe meine Eltern im Stich zu lassen, auf der anderen Seite meine Eltern mich aber auch nicht loslassen können oder wollen. Wenn ich das Thema schonmal anschneide, kommt immer direkt, dass ich wohnen bleiben kann, so lange ich will. Einerseits finde ich das ja schön, aber mit Mitte 30 wäre es vielleicht doch mal nicht schlecht eine eigen Wohnung zu beziehen.
Ganz ehrlich: redest du dir das nicht ein?
Brauchen dich deine Eltern? Sind sie auf dich angewiesen?
Wenn ihre Antwort ist: bleib, solange du willst.
Dann ist es offenbar nicht: oh nein, aber wir brauchen dich. Was tun wir, wenn du weg bist.
Inwiefern solltest du sie im Stich lassen?

Was weiter oben gesagt wurde, kann ich nur bestätigen: wenn ich erführe, dass ein Mann immer noch bei seinen Eltern lebt (ohne, dass er sich um sie kümmern müsste, weil sie pflegebedürftig sind), wär ichvauch sofort weg.
Diese Männer kriegen meistens noch von Mama die Wäsche gemacht, sie putzt und kocht für sie. Eine Partnerin kommt da sehr schnell in die Hausmutter-Rolle, weil der Mann nie gelernt hat, es wirklich selbst zu tun.
Das kann funktionieren, aber nur wenn du wirklich eine Frau suchst, die gerne Hausfrau ist und nicht selbst arbeiten will und es gewohnt ist, unabhängig zu sein.

Meine Mutter war übrigens die totale Glucke. Ich bin völlig überbehütet aufgewachsen (um nicht zu sagen: dauerkontrolliert). Man hat mir im Endeffekt sogar verboten, woanders zu studieren als in meiner Heimatstadt. Leicht wurde es mir auch nicht gemacht. Aber dafür ist man erwachsen und hat sein eigenes Geld (anders als damals direkt nach dem Abi...). Da muss man auch Mami und Papi nicht mehr nach ihrer Meinung fragen.
Ich kann nur sagen, dass für mich zumibdest ausziehen eines der besten Dinge war, die ich je getan habe. Viele Entwicklungsschritte hätte ich nicht machen können, wenn ich nicht ins Kalte Wasser gesprungen wäre. Und nein, das war weder einfach noch anfangs sofort immer schön.
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Re: Komfortzone hindert am Leben

Beitrag von Menelaos »

Gatem hat geschrieben: 02 Jan 2021 10:45 Ich habe in vielen verschiedenen Konstellationen gelebt; mit Eltern, Wohnheime, WGs, etc. Im Hinblick auf meine Chancen hat sich keinerlei Unterschied ergeben.
Oder andere Faktoren haben den Erfolg verhindert, so dass der Unterschied gar nicht ins Gewicht fiel. Es spielt ja auch keine Rolle ob man angeschnallt ist wenn man mit 200 Sachen gegen eine Betonwand fährt, tot ist man so oder so. Aber daraus den Schluss zu ziehen der Gurt sei völlig sinnlos, wäre auch nicht vernünftig.
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Re: Komfortzone hindert am Leben

Beitrag von Seb-X »

Pacifica hat geschrieben: 02 Jan 2021 12:55 Ich kann nur sagen, dass für mich zumibdest ausziehen eines der besten Dinge war, die ich je getan habe. Viele Entwicklungsschritte hätte ich nicht machen können, wenn ich nicht ins Kalte Wasser gesprungen wäre. Und nein, das war weder einfach noch anfangs sofort immer schön.
Das dachte ich auch mal. Aber schon lange nicht mehr. Entwicklungsschritte sehe ich auch keine bei mir. Sonst wäre ich heute selbstbewusst und mutig, aber nicht depressiv.
Ja, ich komme allein gut klar. Die Betonung liegt auf allein. Faktisch keine Freunde, keine Verwandten in der Nähe, keine Freundin.
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Re: Komfortzone hindert am Leben

Beitrag von Cornerback »

Ich kann dich gut verstehen. Letztlich liegt es an dir dich jedes mal neu gegen die Komfortzone zu entscheiden. Du weißt doch eigentlich was du tun kannst oder müsstest. Die Tipps hier können es im Endeffekt nicht so viel leichter machen, dass es wie von selbst ginge. Es hängt nun von dir ab, dass du diese Themen nach und nach angehst... Das weißt du bestimmt auch... Es geht darum, dass du deinen Weg findest.

Was "bei den Eltern wohnen" angeht, kann schon sein, dass es hinderlich ist beim Dating. Voraussetzung ist aber erstmal soweit zu kommen, dass es ein Problem wird...
Ich bin letztes Jahr auch mit Ü30 ausgezogen und muss sagen, dass es eher enttäuschend war, u.A. auch im Hinblick darauf, dass ich auch übertriebene Hoffnungen damit verbunden hatte. Es ist schon ganz schön, aber letztlich bin ich trotzdem der gleiche geblieben und die Probleme Frauen für sich zu begeistern sind auch noch da. Vielleicht brauche ich auch noch mehr Geduld.
Wobei ich einen Punkt doch erwähnenswert finde: Seit ich alleine Wohne ist mein inneres Bedürfnis nach Konversation bzw. sozialen Kontakten und auch wieder jemanden zum "Zusammenleben" zu haben deutlich gewachsen im Vergleich zu vorher. Da habe ich eigentlich nie wirklich Einsamkeit gespürt. Auch wenn man wohl unweigerlich irgendwelche Erwartungen damit verbinden wird, würde ich da heute versuchen das möglichst neutral/neugierig auf mich zukommen zu lassen (andererseits hätte ich es dann vielleicht auch gar nicht erst durchgezogen, und ich brauchte diese großen Hoffnungen, um mich zu überwinden...).
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Re: Komfortzone hindert am Leben

Beitrag von Einsamkeit_is_doof »

Hallo an alle! :winken:
Gucki hat geschrieben: 02 Jan 2021 11:06
... wenn Du knapp 20 oder ein bissl drüber bist, wird es wahrscheinlich wenig(er) ausmachen, als mit 35 :pfeif:
So denke ich auch. Es ist sicherlich nicht sehr attraktiv, wenn ein Mann mit 35 noch im Kinderzimmer wohnt. Um ehrlich zu sein, fand ich solche Leute früher selber komisch. Und heute gehöre ich selbst zu dieser Spezis... :wuetend:
Pacifica hat geschrieben: 02 Jan 2021 12:11 Ich find das gar nicht so schlecht. Wie sagt man: Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung.

(...)Aber so wie du klingst, glaub ich, dass du das hinkriegst. :)
Danke für deine motivierenden Worte. Ich bin davon überzeugt, dass man sich selber erstmal bewusst machen muss, wo eigentlich die Probleme liegen.
Vielleicht hilft es Dir, wenn du dir für jede Woche oder zwei Mal im Monat vornimmst, deine Komfortzone mit einem Schrittchen zu verlassen? Auch einfach nur relative Kleinigkeiten... meiner Erfahrung nach wirds mit der Zeit leichter. Die Komfortzone ist sozusagen dehnbar und kann piano piano erweitert werden.
Damit habe ich tatsächlich schon ein bisschen begonnen. Zur Zeit sind es zwar wirklich nur Kleinigkeiten, die mich noch nicht weiter bringen, aber es ist eben ein Anfang. So versuche ich jetzt zum Beispiel Kleinigkeiten sofort zu machen. Wenn ich zum Beispiel meinen Schreibtisch aufräumen will, dann denke ich nicht mehr: "Ach, das kann ich morgen machen!", sondern mache es sofort. Ok, das ist jetzt nichts weltbewegendes, aber es ist ein kleiner Anfang. Ich hoffe, dass ich das ausbauen kann und auch auf meine großen Baustellen übertragen kann.
Pacifica hat geschrieben: 02 Jan 2021 12:55
Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 31 Dez 2020 16:54

Das habe ich auch schon sehr oft gehört. Das Problem ist, dass ich einerseits das Gefühl habe meine Eltern im Stich zu lassen, auf der anderen Seite meine Eltern mich aber auch nicht loslassen können oder wollen.
Ganz ehrlich: redest du dir das nicht ein?
Brauchen dich deine Eltern? Sind sie auf dich angewiesen?
Wenn ihre Antwort ist: bleib, solange du willst.
Dann ist es offenbar nicht: oh nein, aber wir brauchen dich. Was tun wir, wenn du weg bist.
Inwiefern solltest du sie im Stich lassen?
Schon möglich, dass ich mir das auch ein bisschen einrede. Ich weiß es nicht. :gruebel: Denke ich aber mal darüber nach, so könnte da was dran sein.
Was weiter oben gesagt wurde, kann ich nur bestätigen: wenn ich erführe, dass ein Mann immer noch bei seinen Eltern lebt (ohne, dass er sich um sie kümmern müsste, weil sie pflegebedürftig sind), wär ichvauch sofort weg.
Diese Männer kriegen meistens noch von Mama die Wäsche gemacht, sie putzt und kocht für sie. Eine Partnerin kommt da sehr schnell in die Hausmutter-Rolle, weil der Mann nie gelernt hat, es wirklich selbst zu tun.
Das kann funktionieren, aber nur wenn du wirklich eine Frau suchst, die gerne Hausfrau ist und nicht selbst arbeiten will und es gewohnt ist, unabhängig zu sein.
Tja, und da muss ich gestehen, dass ich Frauen wie dich sogar verstehen kann. Es zeugt ja wahrlich nicht von großer Männlichkeit, wenn man mit Mitte 30 noch im Kinderzimmer lebt.
Allerdings zeigt mein Fall, dass das nicht heißt, dass meine Mutter alles für mich macht. Aufräumen und putzen muss ich schon selber. Also zumindest mein Zimmer. Das mit der Wäsche stimmt. Am Herd steht meine Mutter allerdings sehr selten. Ab und zu kocht mein Vater, meistens jedoch ich. Und da nicht nur vor Wut. :lach: Nein, ich koche wirklich gerne. Also da bräuchte sich meine (zukünftige) Freundin keine Sorgen zu machen. Im Gegenteil, ich würde mich freuen, eine Frau bekochen zu dürfen. Auch einen Staubsauger kann ich bedienen. Die Hausarbeit wird sich geteilt.

Trotzdem ist mir bewusst, dass das ganze auf eine Frau nicht gerade attraktiv wirkt.

Ich kann nur sagen, dass für mich zumibdest ausziehen eines der besten Dinge war, die ich je getan habe. Viele Entwicklungsschritte hätte ich nicht machen können, wenn ich nicht ins Kalte Wasser gesprungen wäre. Und nein, das war weder einfach noch anfangs sofort immer schön.
Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass nicht sofort alles toll ist und auch nicht einfach. Aber mal ganz ehrlich: Ich komme mir mit meinen 35 selber manchmal noch vor wie ein Jugendlicher. :hammer: Ich glaube, dass es für die persönliche Entwicklung schon ein guter und auch wichtiger Schritt wäre.
Cornerback hat geschrieben: 02 Jan 2021 15:40 Ich kann dich gut verstehen. Letztlich liegt es an dir dich jedes mal neu gegen die Komfortzone zu entscheiden. Du weißt doch eigentlich was du tun kannst oder müsstest. Die Tipps hier können es im Endeffekt nicht so viel leichter machen, dass es wie von selbst ginge. Es hängt nun von dir ab, dass du diese Themen nach und nach angehst... Das weißt du bestimmt auch... Es geht darum, dass du deinen Weg findest.
Stimmt. Im Grunde weiß ich was ich zu tun hätte. Ich müsste nur mal den Ar... hochkriegen. Ob es leichter wäre, wenn ich Freuden hätte? :gruebel: Wahrscheinlich schon. oder?!

Ich bin letztes Jahr auch mit Ü30 ausgezogen und muss sagen, dass es eher enttäuschend war, u.A. auch im Hinblick darauf, dass ich auch übertriebene Hoffnungen damit verbunden hatte. Es ist schon ganz schön, aber letztlich bin ich trotzdem der gleiche geblieben und die Probleme Frauen für sich zu begeistern sind auch noch da.
Mir ist durchaus bewusst, dass ich, wenn ich eine eigene Wohnung beziehe, nicht sofort am nächsten Tag eine Frau an meiner Seite hätte. Aber ich würde zumindest die Chance erhöhen. Allerdings muss man sich selber auch eingestehen, dass es eben nicht reicht in eine eigene Wohnung zu ziehen und da läuft das wie von selbst. :dont: Aber ich glaube, es würde mir leichter fallen, da ich mehr auf mich gestellt wäre und nicht mehr ständig meine Eltern um mich hätte.
Mal ein Beispiel: Vor ein paar Jahren habe ich im Bekanntenkreis zwei nette Schwestern kennengelernt. Beide echt nett. Beim ersten aufeinander treffen waren meine Eltern nicht dabei und ich war in der Lage mich nett mit den beiden zu unterhalten. Einen Tag später trafen wir uns wieder, diesmal waren allerdings meine Eltern mit dabei und ich war wie gehemmt. :fessel: Ich finde es selbst bescheuert, aber es war leider so. Von daher glaube ich schon, dass es meiner persönlichen Entwicklung etwas helfen würde. Ob ich aber dann wirklich eine Freundin finden würde bzw. es schaffen würde offener auf Frauen zuzugehen, dass wird sich dann zeigen. Ein Selbstläufer wird es jedenfalls auch mit eigener Wohnung nicht und schwierig bleibt es auf alle Fälle.

Gruss
Markus
Amor gib mir den verdammten Pfeil, ich mach' den Scheiß jetzt selber!
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Re: Komfortzone hindert am Leben

Beitrag von Gatem »

Menelaos hat geschrieben: 02 Jan 2021 13:24
Gatem hat geschrieben: 02 Jan 2021 10:45 Ich habe in vielen verschiedenen Konstellationen gelebt; mit Eltern, Wohnheime, WGs, etc. Im Hinblick auf meine Chancen hat sich keinerlei Unterschied ergeben.
Oder andere Faktoren haben den Erfolg verhindert, so dass der Unterschied gar nicht ins Gewicht fiel. Es spielt ja auch keine Rolle ob man angeschnallt ist wenn man mit 200 Sachen gegen eine Betonwand fährt, tot ist man so oder so. Aber daraus den Schluss zu ziehen der Gurt sei völlig sinnlos, wäre auch nicht vernünftig.
Mag durchaus sein, dass da andere Faktoren ausschlaggebend sind. Aber dann müssen die eben zuerst verschwinden. Sonst macht es auch keinen Sinn zu Hause auszuziehen, wenn sich dadurch nichts ändert.
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Re: Komfortzone hindert am Leben

Beitrag von My_Darkest_Hour »

Also ich habe ein eigenes Haus mit Garten und wohne dort schon immer alleine. Das bringt einem auch nichts wenn man andere Baustellen hat.
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Re: Komfortzone hindert am Leben

Beitrag von Zölibatär »

Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 31 Dez 2020 10:53
So wohne ich mit 35 immer noch bei meinen Eltern. :hammer: Einerseits habe ich das Gefühl meine Eltern im Stich zu lassen, wenn ich ausziehe. Andererseits hält mich meine Komfortzone davon ab, dass ich endlich aktiv werde. Das gleiche gilt beruflich. Mein jetziger Beruf macht mir schon seit Jahren keinen Spass. Um ehrlich zu sein, hasse ich meinen Beruf. Den Beruf einfach wechseln? Wäre gut, aber dann kommen die Gedanken: "Warum soll ich einen sicheren Job aufgeben? Und was kommt da alles auf mich zu? Nein, nein, ich bleibe!" :wuetend: Nun kommt aber ende nächsten Jahres der Punkt, wo ich wechseln muss! Der Betrieb wird ende 2021 geschlossen. Ich muss also nächstes Jahr aktiv werden und mir was neues suchen. Eine Richtung habe ich auch schon, aber ich traue mich nicht! :hammer:

Ist das nicht total verrückt? Ich meine, ich hasse meinen jetzigen Beruf und wünsche mir nicht sehnlicher, als endlich ein anderen Job. Jetzt kommt der Punkt, dass ich wechseln muss und ich habe Angst und fühle mich unwohl. :sadman: :wuetend:
Nunja seinen Job sollte man nicht hassen. Immerhin verbringt man an einem Arbeitstag einen Großteil der Zeit damit.
Für die meisten Arbeitnehmer gibt es bestimmt etwas Schöneres, aber nicht jeder kann z.B. sein Hobby zum Beruf machen.
Andererseits ist ein sicherer Arbeitsplatz in der heutigen Zeit nicht selbstverständlich und viele Arteitnehmer bleiben nur aus diesem Grund.
Mich belastete meine Tätigkeit als Teamleiter vor einigen Jahren so sehr, dass ich den Job als Führungskraft aufgab.
Selbst in meiner Freizeit konnte ich nicht mehr abschalten, musste ständig an den nächsten Arbeitstag denken.
Da ich in einem großen Unternehmen beschäftigt bin, fand ich dort relativ leicht einen für mich passenden Arbeitsplatz.
Ich habe ein Stück Lebensqualität zurück erhalten.
Da Du Deinen Job hasst und der Betrieb in dem Du arbeitest schließen wird, ist doch das nun die Chance auf eine berufliche Veränderung für dich. Ich wünsche Dir viel Erfolg.

Oder hast Du gerade vor diesen Veränderungen Angst, weil sich Dein Leben so eingefahren hat?
Selbst führe ich ein freies, unabhängiges, kompromissloses Leben mit so wenig wie möglichen Verpflichtungen, liebe geregelte Tagesabläufe und hasse Veränderungen.
Aber wenn der Leidensdruck so groß wird, dass es sich auf die Gesundheit auswirkt, dann ist eine Veränderung wohl unumgänglich.

Nachdem ich ca. 20 Jahre in meinem Haus wohnte, bin ich mittlerweile wieder in die Dachwohnung im Elternhaus gezogen, da meine Eltern zunehmend Unterstützung brauchen.
Ich sehe meine Eltern also täglich, führe meinen eigenen Haushalt und wenn die Eltern Hilfe benötigen bin ich vor Ort.
Auch in vielen Nachbarhäusern sieht es so aus. Töchter bzw. Söhne wohnen z.T. mit ihren eigenen Familie in separaten Wohnungen im Elternhaus.
Wenn jemand allerdings im fortgeschrittenen Alter noch im Kinderzimmer haust und sich bemuttern lässt, empfinde ich das schon etwas schräg.

Liebe Grüße
Wer nicht handelt, wird behandelt. (Rainer Barzel)
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Jack
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Re: Komfortzone hindert am Leben

Beitrag von Jack »

P.S. Komfortzoneprobleme sind bei mir nur persönlicher Art (Freundschaften, keine fest Beziehung, etc), hat nichts mit Arbeit zu tun. Und als früher Vollwaise lebe ich schon viele Jahrzehnte allein.
--
Mein 2023 Thema: + (Plus, Positivität, Verbesserung)
Nonkonformist

Re: Komfortzone hindert am Leben

Beitrag von Nonkonformist »

Ich habe mich damals weit außerhalb den komfortzone bewegt, und mich einen unsicheren freiberuflichen künstlerjob ausgewählt wofür ich nicht mal ausgebildet war - animatoren für werbung und kino gab es damals in ganz Holland nicht mal 15.

Frauen die einem auf so einen weg folgen möchten sind da ehere seltener....
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Re: Komfortzone hindert am Leben

Beitrag von Einsamkeit_is_doof »

Hallo zusammen! :winken:
Gatem hat geschrieben: 02 Jan 2021 19:05
Menelaos hat geschrieben: 02 Jan 2021 13:24
Oder andere Faktoren haben den Erfolg verhindert, so dass der Unterschied gar nicht ins Gewicht fiel. Es spielt ja auch keine Rolle ob man angeschnallt ist wenn man mit 200 Sachen gegen eine Betonwand fährt, tot ist man so oder so. Aber daraus den Schluss zu ziehen der Gurt sei völlig sinnlos, wäre auch nicht vernünftig.
Mag durchaus sein, dass da andere Faktoren ausschlaggebend sind. Aber dann müssen die eben zuerst verschwinden. Sonst macht es auch keinen Sinn zu Hause auszuziehen, wenn sich dadurch nichts ändert.
My_Darkest_Hour hat geschrieben: 02 Jan 2021 19:39 Also ich habe ein eigenes Haus mit Garten und wohne dort schon immer alleine. Das bringt einem auch nichts wenn man andere Baustellen hat.
Ich glaube, man darf sich nicht der Illusion hingeben, dass man heute in eine eigene Wohnung zieht und morgen früh, wenn man aufwacht, dann ist alles anders. :dont: Man muss dann auch andere Dinge ändern. Aber ich könnte mir vorstellen, dass die Hemmschwelle etwas fallen könnte.
Mein Leben ist seit Jahren total eingefahren. Quasi jeden Tag das gleiche. Will man nun mal etwas anderes machen, dann kommen direkt fragen auf. Mal ein Beispiel: Heute Abend gab es bei uns Schnitzel :koch: Früher habe ich fast immer zwei Schnitzel gegessen, aber man will ja ein bisschen was für die Figur tun, also habe ich mir nur ein Schnitzel für heute Abend gemacht. Ich serviere also das Essen und was kommt von meiner Mutter? "HAST DU DIR NUR EIN SCHNITZEL GEMACHT?" :shock:
Man muss also quasi jede kleine Änderung erklären und es kommen direkt Fragen auf. In einer eigenen Wohnung ist man da doch etwas freier. Aber man muss dann auch wirklich bereit sein, an sich zu arbeiten. Nur in eine eigene Wohnung zu ziehen und sonst alles so zu lassen wie bisher, bringt einen nicht weiter. :dont:
Zölibatär hat geschrieben: 02 Jan 2021 21:41
Nunja seinen Job sollte man nicht hassen. Immerhin verbringt man an einem Arbeitstag einen Großteil der Zeit damit.
Für die meisten Arbeitnehmer gibt es bestimmt etwas Schöneres, aber nicht jeder kann z.B. sein Hobby zum Beruf machen.
Sagen wir mal so: Es war nie mein Traumberuf. Aber als es damals um die Entscheidung ging, was man machen will, habe ich halt mal im elterlichen Betrieb ausgeholfen und da fand ich es dann doch nicht so schlecht. Und ich muss gestehen, es war halt die Entscheidung mit dem geringsten Widerstand... :wuetend: In der Ausbildung merkte ich dann allerdings schon, dass es nicht mein Traumjob ist, aber ich dachte, vielleicht kommt es ja noch.
Andererseits ist ein sicherer Arbeitsplatz in der heutigen Zeit nicht selbstverständlich und viele Arteitnehmer bleiben nur aus diesem Grund.
Neben der Angst vor Veränderung und meiner Komfortzone war auch das ein Grund, warum ich im Betrieb geblieben bin. Im Grunde war es ja auch ok. Kein Traumjob, aber es war ok. Allerdings kam dann vor ein paar Jahren mein Onkel mit in den Betrieb. Die ersten Jahre waren noch ganz ok, allerdings zeigte er dann wieder sein wahres Gesicht. Er ist halt Narzisst durch und durch und hat mich im Laufe der letzten Jahre mehrfach mit Beleidigungen zutiefst verletzt. Wahrscheinlich haben auch diese dazu beigetragen, dass mein, eh schon nicht so großes Selbstbewusstsein, noch weiter in den Keller gerutscht ist. :fluchen:


Da Du Deinen Job hasst und der Betrieb in dem Du arbeitest schließen wird, ist doch das nun die Chance auf eine berufliche Veränderung für dich. Ich wünsche Dir viel Erfolg.
Danke! Ich verstehe es ja eigentlich selber nicht! Normalerweise sollte ich mich freuen und total happy sein.
Oder hast Du gerade vor diesen Veränderungen Angst, weil sich Dein Leben so eingefahren hat?
Ich weiss es langsam auch nicht mehr. Um ehrlich zu sein, verstehe ich mich selber auch nicht mehr. :fessel: Die Situation ist ja so, dass ich jetzt quasi gezwungen werde, den Beruf, den ich überhaupt nicht mag, aufzugeben. Eigentlich sollte ich mich darüber doch freuen. Aber es herrscht Angst und Unsicherheit... :surprise:
Vor was ich aber genau Angst habe, kann ich noch nicht mal sagen. Es ist wie beim Frauen ansprechen oder wenigstens eine Frau anlächeln. Im Grunde kann nichts passieren. Das "Schlimmste" was passieren kann, ist dass sie nicht zurück lächelt oder sagt, dass sie kein Interesse hat. Das gleiche bei der Jobsuche: Ich bewerbe mich und mehr wie nein sagen, kann die Firma ja nicht.


Wenn jemand allerdings im fortgeschrittenen Alter noch im Kinderzimmer haust und sich bemuttern lässt, empfinde ich das schon etwas schräg.
Was ich durchaus verstehen kann... :specht:



Zurzeit denke ich sehr viel über meine Situation nach und bin zu der Erkenntnis gekommen, dass ich im Grunde in allen Bereichen das gleiche Problem habe. Egal, ob es darum geht sich eine Wohnung zu suchen, eine Frau anzusprechen oder sich bei einer Firma zu bewerben, immer kommt der Gedanke: "Ach, die wollen mich doch sowieso nicht!" :hammer:
Ich muss gestehen, dass ich mittlerweile eine gewisse Wut auf mich selber habe, bzw. ich verstehe mich selber nicht mehr. :verwirrt: Es ist doch in allen Bereichen das Gleiche:
- Wenn ich mich nicht bei einer Firma bewerbe, dann gebe ich der Firma ja noch nicht mal die Chance, mich nicht zu wollen.
- Wenn ich nicht auf Wohnungssuche gehe und mir Wohnungen anschaue, dann gebe ich einem Vermieter auch nicht die Chance mich nicht zu wollen.
- Wenn ich nicht auf Frauen zugehe, dann gebe ich auch der Damenwelt nicht die Chance mich nicht zu wollen. :wuetend: :hammer:
Ich meine, es ist doch bekloppt. Sobald ich etwas angehen will, dann ploppt in meinem Gehirn direkt die Meldung auf: "Lass es, du bist eh nicht gut genug!" :fessel:
Dabei bin ich mir durchaus bewusst, dass ich, wenn ich gar nicht aktiv werde, schon gescheitert bin.Wovor ich aber genau Angst habe? Ich weiss es ehrlich gesagt nicht! :wuetend:

Was bewundere ich Menschen, die einfach leben! Die vor einer Entscheidung stehen und diese aktiv angehen. Sich bei einer Firma bewerben und wenn es eine Absage gibt, dann versuchen sie es eben wo anders. Die eine Frau ansprechen und wenn sie kein Interesse hat, einfach weiter leben und es bei Gelegenheit bei einer anderen Frau versuchen. Warum kann ich nicht so sein? :gruebel: :hammer:

Ich weiss nur eines: So wie jetzt, kann und darf es nicht weiter gehen. :dont: Ich muss mich ändern! Privat wie auch beruflich... :boxing:
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Re: Komfortzone hindert am Leben

Beitrag von Obelix »

Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 04 Jan 2021 18:10 Ich weiss nur eines: So wie jetzt, kann und darf es nicht weiter gehen. :dont: Ich muss mich ändern! Privat wie auch beruflich... :boxing:
Diesen Beitrag solltest Du Dir ausdrucken und eingerahmt an die Wand hängen :good:

Die ganzen Bedenken und Sorgen, die Du genannt hast, hat so ziemlich jeder, der eine größere Veränderung in Angriff nimmt. Ich habe mir mit meiner Entscheidung, jetzt den Job zu wechseln und aus dem allzu gemütlichen Trott auszubrechen, auch viel zu viel Zeit gelassen. Und gundsätzlich sind diese Bedenken auch gesund, damit man nicht völlig blauäugig durchs Leben irrt. Nur stellt sich eben die Frage, wieviel Raum man ihnen lässt, und ob der Wille zur Veränderung noch genut Platz hat. In diesem Sinne: Viel Kraft und Erfolg bei Deiner Veränderung! :boxing: :vielglueck:
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Re: Komfortzone hindert am Leben

Beitrag von oathlizard »

Deine Zeilen klingen hochmotiviert und inspirierend^^ Da kann doch kaum noch was schief gehen^^ :good:

Große Veränderungen sind natürlich aufregend und beängstigend. Aber nichts wird so heiß gegessen, wie's gekocht wird. Also mach dir keinen allzu großen Kopf. :umarmung2: Wohnungssuche ist heutzutage halt Nazi-Aids-Krebs-Scheiße, aber mit genügend Ausdauer...naja...ich drück dir auf jeden Fall die Daumen :vielglueck:

Mir hilft es jedenfalls etwas, kleine Zwischenziele zu formulieren, aufzuschreiben und nacheinander abzuarbeiten - sich also wirklich immer nur auf eine spezifische Aufgabe zu fokussieren - abzuhaken - nächste anzugehen.
"Why do we keep shrieking
When we mean soft things?
We should be whispering all the time"

- the magnetic fields
Pacifica

Re: Komfortzone hindert am Leben

Beitrag von Pacifica »

Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 04 Jan 2021 18:10 Hallo zusammen! :winken:
Gatem hat geschrieben: 02 Jan 2021 19:05
Menelaos hat geschrieben: 02 Jan 2021 13:24
Oder andere Faktoren haben den Erfolg verhindert, so dass der Unterschied gar nicht ins Gewicht fiel. Es spielt ja auch keine Rolle ob man angeschnallt ist wenn man mit 200 Sachen gegen eine Betonwand fährt, tot ist man so oder so. Aber daraus den Schluss zu ziehen der Gurt sei völlig sinnlos, wäre auch nicht vernünftig.
Mag durchaus sein, dass da andere Faktoren ausschlaggebend sind. Aber dann müssen die eben zuerst verschwinden. Sonst macht es auch keinen Sinn zu Hause auszuziehen, wenn sich dadurch nichts ändert.
My_Darkest_Hour hat geschrieben: 02 Jan 2021 19:39 Also ich habe ein eigenes Haus mit Garten und wohne dort schon immer alleine. Das bringt einem auch nichts wenn man andere Baustellen hat.
Ich glaube, man darf sich nicht der Illusion hingeben, dass man heute in eine eigene Wohnung zieht und morgen früh, wenn man aufwacht, dann ist alles anders. :dont: Man muss dann auch andere Dinge ändern. Aber ich könnte mir vorstellen, dass die Hemmschwelle etwas fallen könnte.
Mein Leben ist seit Jahren total eingefahren. Quasi jeden Tag das gleiche. Will man nun mal etwas anderes machen, dann kommen direkt fragen auf. Mal ein Beispiel: Heute Abend gab es bei uns Schnitzel :koch: Früher habe ich fast immer zwei Schnitzel gegessen, aber man will ja ein bisschen was für die Figur tun, also habe ich mir nur ein Schnitzel für heute Abend gemacht. Ich serviere also das Essen und was kommt von meiner Mutter? "HAST DU DIR NUR EIN SCHNITZEL GEMACHT?" :shock:
Man muss also quasi jede kleine Änderung erklären und es kommen direkt Fragen auf. In einer eigenen Wohnung ist man da doch etwas freier. Aber man muss dann auch wirklich bereit sein, an sich zu arbeiten. Nur in eine eigene Wohnung zu ziehen und sonst alles so zu lassen wie bisher, bringt einen nicht weiter. :dont:
Meiner Erfahrung nach bleibt man bei den Eltern trotz allem noch immer das Kind. Auch wenn sie wissen, was man geschafft hat, dass man sein eigenes Geld verdient etc und auch stolz darauf sind, ist man für sie noch immer nicht voll erwachsen.
Klar, deine Baustellen verschwinden nicht, wenn du ausziehst. PUFF - weg sind sie, magischerweise. Schön wärs.
Aber meiner Meinung nach hat man erst wirklich die Chance *richtig* erwachsen zu werden, wenn man raus ist. Zuhause hat man immer eine bestimmte Rolle (und eben für gewöhnlich die des Kindes). Das ist ja auch so, wenn man sich immer in den gleichen sozialen Kreisen bewegt, dass man dort bestimmte Rollen hat, die man auch ganz automatisch einnimmt. Sobald man da raus ist, ist man irgendwie viel freier und das gibt viel Raum für Entwicklungen.
Meiner Erfahrung nach z.B.
Gatem

Re: Komfortzone hindert am Leben

Beitrag von Gatem »

Pacifica hat geschrieben: 04 Jan 2021 21:11 Meiner Erfahrung nach bleibt man bei den Eltern trotz allem noch immer das Kind. Auch wenn sie wissen, was man geschafft hat, dass man sein eigenes Geld verdient etc und auch stolz darauf sind, ist man für sie noch immer nicht voll erwachsen.
Klar, deine Baustellen verschwinden nicht, wenn du ausziehst. PUFF - weg sind sie, magischerweise. Schön wärs.
Aber meiner Meinung nach hat man erst wirklich die Chance *richtig* erwachsen zu werden, wenn man raus ist. Zuhause hat man immer eine bestimmte Rolle (und eben für gewöhnlich die des Kindes). Das ist ja auch so, wenn man sich immer in den gleichen sozialen Kreisen bewegt, dass man dort bestimmte Rollen hat, die man auch ganz automatisch einnimmt. Sobald man da raus ist, ist man irgendwie viel freier und das gibt viel Raum für Entwicklungen.
Meiner Erfahrung nach z.B.
Die Entwicklung kann man aber auch unabhängig von der gegenwärtigen Wohnsituation durchmachen.
Habe in der Vergangenheit in verschiedenen Städten gelebt, auch längere Zeit im Ausland. Bin daher also absolut der Meinung, dass ich „voll erwachsen geworden“ bin. Ändert aber nichts daran, dass das Wohnen bei meinen Eltern die logisch sinnvollste Option zum jetzigen Zeitpunkt ist.
Zölibatär hat geschrieben: 02 Jan 2021 21:41 Nunja seinen Job sollte man nicht hassen. Immerhin verbringt man an einem Arbeitstag einen Großteil der Zeit damit.
Für die meisten Arbeitnehmer gibt es bestimmt etwas Schöneres, aber nicht jeder kann z.B. sein Hobby zum Beruf machen.
Andererseits ist ein sicherer Arbeitsplatz in der heutigen Zeit nicht selbstverständlich und viele Arteitnehmer bleiben nur aus diesem Grund.
Ich bin mir nicht so sicher, ob die meisten bleiben weil der Job „sicher“ ist. Ich kann zwar nur für mich sprechen, aber mich hält eigentlich weniger die Tatsache in meiner aktuellen Anstellung, dass diese „sicher“ ist, als vielmehr das Problem, dass es einfach extrem kompliziert und langwierig ist eine (neue) Arbeitsstelle zu erhalten. Könnte man einfach irgendwo reinspazieren und dort sofort anfangen zu arbeiten, dann würden die Leute vermutlich viel öfter und auch vielfältiger Ihre Stellen wechseln. Aber durch die komplizierten Prozesse von Bewerbungsunterlagen, -gesprächen und Kündigungsfristen dauert es einfach zu lang etwas neues zu finden und die Hürden sind höher. Das scheint mir primär eine Folge unserer Bürokratie.
Pacifica

Re: Komfortzone hindert am Leben

Beitrag von Pacifica »

Gatem hat geschrieben: 05 Jan 2021 10:31
Pacifica hat geschrieben: 04 Jan 2021 21:11 Meiner Erfahrung nach bleibt man bei den Eltern trotz allem noch immer das Kind. Auch wenn sie wissen, was man geschafft hat, dass man sein eigenes Geld verdient etc und auch stolz darauf sind, ist man für sie noch immer nicht voll erwachsen.
Klar, deine Baustellen verschwinden nicht, wenn du ausziehst. PUFF - weg sind sie, magischerweise. Schön wärs.
Aber meiner Meinung nach hat man erst wirklich die Chance *richtig* erwachsen zu werden, wenn man raus ist. Zuhause hat man immer eine bestimmte Rolle (und eben für gewöhnlich die des Kindes). Das ist ja auch so, wenn man sich immer in den gleichen sozialen Kreisen bewegt, dass man dort bestimmte Rollen hat, die man auch ganz automatisch einnimmt. Sobald man da raus ist, ist man irgendwie viel freier und das gibt viel Raum für Entwicklungen.
Meiner Erfahrung nach z.B.
Die Entwicklung kann man aber auch unabhängig von der gegenwärtigen Wohnsituation durchmachen.
Habe in der Vergangenheit in verschiedenen Städten gelebt, auch längere Zeit im Ausland. Bin daher also absolut der Meinung, dass ich „voll erwachsen geworden“ bin. Ändert aber nichts daran, dass das Wohnen bei meinen Eltern die logisch sinnvollste Option zum jetzigen Zeitpunkt ist.
Das stimmt. Aber du warst ja auch schon weg von zuhause. Der OT dagegen lebte ja immer daheim. Ich hatte mich auf seine Situation bezogen.
Und wenn man NOCH NIE von zuhause ausgezogen war, dann ist das meiner Erfahrung nach durchaus schwerer, weil man daheim oft, wenn auch häufig unbewusst, eine Art "Kinderrolle" innehat.
Informatiker

Re: Komfortzone hindert am Leben

Beitrag von Informatiker »

Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 02 Jan 2021 16:27 So denke ich auch. Es ist sicherlich nicht sehr attraktiv, wenn ein Mann mit 35 noch im Kinderzimmer wohnt. Um ehrlich zu sein, fand ich solche Leute früher selber komisch. Und heute gehöre ich selbst zu dieser Spezis... :wuetend:
Ab Mitte 20 ist das für die meisten Frauen ein fetter Minuspunkt. Also zieh aus. :vielglueck:
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Re: Komfortzone hindert am Leben

Beitrag von Einsamkeit_is_doof »

Hallo!
Obelix hat geschrieben: 04 Jan 2021 18:22
Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 04 Jan 2021 18:10 Ich weiss nur eines: So wie jetzt, kann und darf es nicht weiter gehen. :dont: Ich muss mich ändern! Privat wie auch beruflich... :boxing:
Diesen Beitrag solltest Du Dir ausdrucken und eingerahmt an die Wand hängen :good:
Danke, danke! Ja, du hast Recht. Das Gute ist ja, dass ich im Grunde weiß, dass ich mich ändern muss. Ich muss halt jetzt endlich mal den Hinter hoch bekommen. Das ist allerdings alles andere als einfach... :fessel:
Die ganzen Bedenken und Sorgen, die Du genannt hast, hat so ziemlich jeder, der eine größere Veränderung in Angriff nimmt. Ich habe mir mit meiner Entscheidung, jetzt den Job zu wechseln und aus dem allzu gemütlichen Trott auszubrechen, auch viel zu viel Zeit gelassen. Und gundsätzlich sind diese Bedenken auch gesund, damit man nicht völlig blauäugig durchs Leben irrt. Nur stellt sich eben die Frage, wieviel Raum man ihnen lässt, und ob der Wille zur Veränderung noch genut Platz hat.
Das Problem bei mir ist nur leider, dass die Bedenken mich quasi erdrücken. Sei es jetzt bei der Suche nach einem neuen Job, wie auch beim Ansprechen einer schönen Frau. Ständig ploppt in meinem Gehirn die Warnmeldung auf: "Lass es! Es bringt eh nichts!" Frage: Hat irgendeiner eine Idee, wie man diese Warnmeldung deaktivieren oder, im Idealfall, deinstalieren kann? :brille1: ;)

Der Wille nach Veränderung ist auf jeden Fall da. Beruflich fühle ich mich ja schon seit langem unwohl und auch privat könnte es besser sein. Ich sehne mich so sehr nach einer Frau an meiner Seite.
In diesem Sinne: Viel Kraft und Erfolg bei Deiner Veränderung! :boxing: :vielglueck:
Danke! :good:
oathlizard hat geschrieben: 04 Jan 2021 18:57 Deine Zeilen klingen hochmotiviert und inspirierend^^ Da kann doch kaum noch was schief gehen^^ :good:
Ich weiss nicht, ob man das verstehen kann, aber motiviert bin ich ja. Auf der anderen Seite gibt es in mir aber irgendetwas, was mich bremst. Nein, bremsen ist das falsche Wort. Es blockiert mich. :wuetend:
Große Veränderungen sind natürlich aufregend und beängstigend. Aber nichts wird so heiß gegessen, wie's gekocht wird. Also mach dir keinen allzu großen Kopf. :umarmung2: Wohnungssuche ist heutzutage halt Nazi-Aids-Krebs-Scheiße, aber mit genügend Ausdauer...naja...ich drück dir auf jeden Fall die Daumen :vielglueck:

Danke! Das Verrückte ist ja, dass ich mir eigentlich Veränderungen wünsche. Eigentlich sollte ich jetzt total happy sein. :gruebel:
Mir hilft es jedenfalls etwas, kleine Zwischenziele zu formulieren, aufzuschreiben und nacheinander abzuarbeiten - sich also wirklich immer nur auf eine spezifische Aufgabe zu fokussieren - abzuhaken - nächste anzugehen.
Keine schlechte Idee. So in etwa hatte ich mir das eigentlich für dieses Jahr vorgenommen. Mein Plan für 2021 sah eigentlich so aus:
Ich hatte mir eigentlich vorgenommen in den nächsten Tagen mit meinen Eltern zu sprechen und ihnen zu sagen, dass ich mir im ersten Halbjahr eine eigene Wohnung suchen wollte. Parallel dazu wollte ich dann schonmal meine Fühler nach einem neuen Job ausstrecken. Ausserdem wollte ich schonmal eine Bewerbungsmappe vorbereiten. Tja, wollte. Gestern habe ich dann erfahren, dass ich ab April meinen Job los bin. :specht: Damit kann ich das Thema eigene Wohnung vorerst total vergessen... :wuetend:
Tja und nun gibt es zwei Stimmen in meinem Kopf: Die eine total Ängstlich, fast schon depressiv. :surprise: Die andere ist zwar auch nicht begeistert, sagt aber: "Ok, dann nehmen wir das ganze mal als Chance. Du wolltest doch eh raus aus dem Job. Jetzt ist es soweit! Also mach was draus!" :boxing:
Leider ist die pessimistische Stimme noch stärker, aber ich versuche der optimistischen Stimme mehr Raum zu geben.


Pacifica hat geschrieben: 04 Jan 2021 21:11
Meiner Erfahrung nach bleibt man bei den Eltern trotz allem noch immer das Kind. Auch wenn sie wissen, was man geschafft hat, dass man sein eigenes Geld verdient etc und auch stolz darauf sind, ist man für sie noch immer nicht voll erwachsen.
Klar, deine Baustellen verschwinden nicht, wenn du ausziehst. PUFF - weg sind sie, magischerweise. Schön wärs.
Aber meiner Meinung nach hat man erst wirklich die Chance *richtig* erwachsen zu werden, wenn man raus ist. Sobald man da raus ist, ist man irgendwie viel freier und das gibt viel Raum für Entwicklungen.
Meiner Erfahrung nach z.B.
Genau so denke ich auch! Vor allem braucht man nicht mehr jede Kleinigkeit zu erklären. Warum man dies tut und warum das. Es ist auch etwas wahres dran, dass man quasi immer das Kind bleibt. Einerseits ist das ja auch ganz schön, wenn man mal zu Besuch kommt, aber eben nicht den ganzen Tag, das ganze Leben. Man fühlt sich aber auch wie ein Kind. Mal ein Beispiel: Wenn ich allein unterwegs bin, egal ob einkaufen, ein Ausflug oder sonst was, dann fühle ich mich erwachsen. Ich entscheide allein, was ich wann und wo essen möchte, ich entscheide, ob ich am Bahnsteig vorne oder hinten auf den Zug warten will usw..* Sobald ich aber dann nach Hause komme, bin ich wieder das Kind. Das gleiche gilt, wenn ich mit den Eltern unterwegs bin. Hier ein weiteres Beispiel: Ich habe ein interessantes Phänomen beobachtet. Wenn wir zusammen zu Fuß unterwegs sind, dann kann ich machen was ich will, ich laufe immer in der Mitte. Selbst wenn ich bewusst versuche links oder rechts neben meinen Eltern zu gehen. Wir gehen ein paar Meter und *ZACK*, laufe ich wieder in der Mitte. :gruebel:
Bitte nicht falsch verstehen: Ich liebe meine Eltern, aber trotzdem sehne ich mich nach mehr Selbstständigkeit.

*Das gilt natürlich für die Zeit vor Corona und dem Lockdown!
Gatem hat geschrieben: 05 Jan 2021 10:31
Ich bin mir nicht so sicher, ob die meisten bleiben weil der Job „sicher“ ist. Ich kann zwar nur für mich sprechen, aber mich hält eigentlich weniger die Tatsache in meiner aktuellen Anstellung, dass diese „sicher“ ist, als vielmehr das Problem, dass es einfach extrem kompliziert und langwierig ist eine (neue) Arbeitsstelle zu erhalten. Könnte man einfach irgendwo reinspazieren und dort sofort anfangen zu arbeiten, dann würden die Leute vermutlich viel öfter und auch vielfältiger Ihre Stellen wechseln. Aber durch die komplizierten Prozesse von Bewerbungsunterlagen, -gesprächen und Kündigungsfristen dauert es einfach zu lang etwas neues zu finden und die Hürden sind höher. Das scheint mir primär eine Folge unserer Bürokratie.
Womit wir wieder beim Eingangsthema wären: Unserer heißbeliebten Komfortzone. :fessel: Und auch hier erkenne ich mich irgendwie wieder. Es ist ja schon so, dass man einen sicheren Job ja nicht dir nichts mir nichts aufgibt. Selbst wenn der Job keine Freude bereitet. Aber was mich tatsächlich all die Jahre auch abgeschreckt hat, war eben diese ganze Sch... rund um das Thema bewerben. Eine Bewerbung zu erstellen mit Anschreiben und Lebenslauf ist ja noch das kleinste Problem. Größer wird die Schwierigkeit dann schon beim Thema Bewerbungsgespräch. Das darf man sagen, das nicht. Und auf die Frage muss man so antworten und auf die so. Auf gar keinen Fall darf man aber so und so antworten.
Also mit anderen Worten, man muss sich gut verkaufen und darstellen können. *Ächz!* Leute, ganz ehrlich, wenn ich das könnte, dann hätte ich schon seit Jahren einen anderen Beruf und vor allem hätte ich auch kein Problem auf Frauen zuzugehen.
Informatiker hat geschrieben: 05 Jan 2021 12:40 Ab Mitte 20 ist das für die meisten Frauen ein fetter Minuspunkt. Also zieh aus. :vielglueck:
Volle Zustimmung! Das "tolle" ist ja, dass ich jetzt soweit war und mit meinen Eltern darüber reden wollte. Nun habe ich aber leider erfahren, dass ich ab April keinen Job mehr habe. Das Thema eigene Wohnung kann ich somit also erstmal vergessen. :wuetend:

Ich habe echt Angst, dass ich aus der Arbeitslosigkeit dann nicht mehr raus komme. Das ganze macht das Projekt eigene Wohnung nicht gerade einfacher, wenn nicht gar unmöglich. Und auf Frauen wirkt das ganze natürlich noch unattraktiver. :crybaby:

Das Jahr 2020 war ja schon nicht gerade schön, aber 2021 scheint das ja noch zu toppen! Was mich besonders ärgert: Im Grunde bin ich es selber schuld! :wuetend: Ich scheine irgendwie unfähig zu sein. Normalerweise sollte ich total happy sein. Seit Jahren wünsche ich mir Veränderung und nun ist sie da und ich ziehe den Schw... ein. Oder anders gesagt: Ich bin kein Mann, sondern eine Pussy! Warum kann ich jetzt nicht in die Hände klatschen und motiviert loslegen? :boxing: Ich verstehe es nicht. :hammer:
Eines ist jedenfalls klar: So wie ich zur Zeit lebe und so wie ich zur Zeit drauf bin, brauche ich das Thema Beziehung überhaupt nicht anzugehen. Ein Mann wie ich wirkt auf Frauen mit Sicherheit nicht attraktiv... :dont:

Dennoch möchte ich mal ein ganz dickes Dankeschön loswerden an alle, die mich hier motivieren endlich aktiv zu werden. Ich hoffe, dass ich es auch endlich schaffe und endlich aus meinem Jammertal heraus komme. Dieses Selbstmitleid geht mir mittlerweile ja selber total auf den Keks.
Amor gib mir den verdammten Pfeil, ich mach' den Scheiß jetzt selber!