Kennenlernen - verstehe das Verhalten nicht

[oathlizard]

Hm, also wenn er explizit gesagt hat, dass er dich super nett findet, mehr aber nicht, ist die Sache doch relativ klar.

Die Tatsache, dass er sich ansonsten ganz normal verhält, zeigt halt, dass er, wie du sagtest, privates und berufliches strikt trennen möchte. Ob das nun auch der Grund ist, weswegen er eine Vertiefung der Beziehung ablehnt, wird man wohl nicht herausfinden können, es sei denn, man fragt nach - aber ob das soviel Sinn macht?!

Wenn er Interesse an mehr hätte, hätte er sich denke ich schon gemeldet, auch wenn er schüchtern ist. Schließlich hat deine Kollegin dafür schon ordentlich Vorarbeit geleistet. Als "Bärendienst" würde ich das auch nicht bezeichnen. Ist doch besser so, als sich ständig zu fragen, ob vielleicht was laufen könnte oder gelaufen wäre, etc.

Solche Geschichten am Arbeitsplatz sind halt immer schwierig. Eine Kollegin, in die ich jahrelang verknallt war, habe ich irgendwann mal per SMS gefragt, ob sie Lust hat mit mir nen Kaffee trinken zu gehen (lame, ich weiß ). Nachdem sie mir nicht geantwortet hat, hat sie mich wochenlang gemieden, ist extra spät zu Arbeit gekommen und früher gegangen, damit wir uns nicht über den Weg laufen. Mittlerweile reden wir glücklicherweise wieder normal miteinander. Also es ist auf jedenfall toll, dass ihr so reif und aufgeregt mit der Situation umgeht

[NeC]

Hat er doch gesagt. Ob er das "mehr aber nicht" wirklich GENAU SO ausgesprochen hat oder anders, wissen wir nicht. Wir wissen auch nicht, in welcher Situation und Atmosphäre dies passiert ist.
Was soll man irgendeiner Kollegin auch sonst sagen?

Tja, ob er es so gesagt hat oder nicht, weiß man nicht abschließend, aber da behauptet wurde, dass er das so gesagt hätte, wäre es für mich halt ein Korb. Dieses Detail finde ich schon wichtig und ist für mich was anderes als es offenzulassen oder sich neutral rauszureden.

[...]

Man begeht doch nicht aus vorauseilendem Gehorsam irgendwelche Verletzungen.
Ja, das mit dem Schachzug war vielleicht unpräzise formuliert und es war eher eine Impulsreaktion, weil er sich vielleicht ertappt fühlte. Dennoch hätte ich in dem Moment eher versucht mich herauszuwinden ohne explizit zu sagen, dass ich kein Interesse hätte.

Naja, also wenn ich mal versuche, mich in die Situation von Loui8212s Kollegen hineinzuversetzen:

Da sind also zwei schüchterne über längere Zeit hinweg interessiert aneinander, sind aber beide darauf bedacht, berufliches und privates strikt zu trennen. Vielleicht würde man die Beziehung zueinander inzwischen gern etwas enger und verbindlicher gestalten, und man denkt sich, dass man das mal umsetzen sollte ... doch ist halt nicht so einfach. Also verschiebt man es von einem aus andere mal; das kann ich sehr gut nachvollziehen.

Nun kommt auf einmal eine andere Kollegin und spricht ihn direkt drauf an! Alarm!! - das eigentlich gut gehütete Geheimnis ist keins mehr! Vielleicht hatte er Angst, dass die beiden zum Klatsch-Thema der Firma werden? Ist ja auch die Frage, wie gut er die Kollegin und ihre Gewohnheiten bzw. ihre Diskretion so kennt... Und sicherlich sieht er das genauso: das gehört als erstes zwischen Loui8212 und ihm geklärt, bevor man darüber mit dritten spricht! Er muss nun innerhalb von Sekundenbruchteilen eine Antwort finden, die zumindest den Klatsch unterbindet! Und da schien es ihm vielleicht sinnvoll, näheres Interesse abzustreiten. Vages herumdruchsen würde Spekuationen der anderen Kollegen eher noch begünstigen. Vielleicht hat er auch wieder mal den Vorsatz gefasst, das jetzt aber endlich mal mit Loui8212s selbst zu klären. Wäre doch respektlos, wenn andere Kollegen bescheid wüssten, aber man sich nicht traut, der eigentlich viel wichtigeren Person reinen Wein einzuschenken. Aber naja, die Schüchternheit und so...

Soll heißen:
Ich möchte auch dazu ermuntern, dieses doofe "mehr aber nicht" erstmal nicht überzubewerten. Ich kann aber Calliandras Reaktion auch voll und ganz verstehen!

Daher @Loui8212: Wenn es Dir ein wenig geht wie Calliandra, und er keine Anstalten macht, Dir etwas erklären zu wollen, würde ich Dir raten, ihn unter 4 Augen darauf anzusprechen. Du musst ihn gar nicht irgendwas fragen, sondern vielleicht besser nur "Ich-Botschaften" senden und wenn Du magst auch davon erzählen, dass Du eure Beziehung gern intensiviert hättest und nun verunsichert bist. Irgendwas wird er dazu dann schon sagen. Und das wird dann bestimmt dazu beitragen, dass Du weniger herumgrübeln musst.

Viel Glück!

[NeC]

Also in der Theorie hätte ich ihn schon außerhalb des Büros angeschrieben und berichtet, was besagte Kollegin mit erzählt hat usw. Genau wie Du schreibst. Aber die Theorie in die Praxis umzusetzen... Huiii jaaa, ich weiss... Da kommt dann das Schüchterne raus und ich hab die Sorge, dass ich alles nur noch schlimmer mache ihn vielleicht sogar noch mehr unter Druck setzte

Mach das ruhig.
Wenn Du ihn nicht anklagst sondern die Situation aus Deiner Sicht beschreibst, setzt Du ihn nicht mehr unter Druck als nötig, um diese blöde Situation zwischen euch zu klären.

[Henrietta]

Was meint Ihr? Hat sie mit dieser Info bei ihm "ins schwarze" getroffen und er ist vielleicht sauer, dass sich jemand Drittes einschaltet? (Immerhin trennen wir beide Job/Privat deutlich) Hat er jetzt die Bestätigung, zieht sich zum "sortieren" zurück und macht in unserem Tempo weiter? Oder ist er neugierig, genießt es bewundert zu werden?

Also, ich habe das selbst schon einmal ziemlich genau so gemacht. Da hatte ich tatsächlich Interesse an einem meiner Arbeitskollegen, eine andere Kollegin, zu der ich ein recht gutes Verhältnis habe, hat irgendwann gesagt "naaaa, was ist das denn da zwischen Dir und XY"? Da habe ich dann reflexartig gesagt "neeee, da ist gar nichts". Obwohl das nicht stimmte. Aber ich konnte in dem Moment nur so antworten, weil ich auch überrumpelt war und weil ich auch nicht zwischen Tür und Angel (und es war ziemlich genau zwischen Büro-Tür und Angel) etwas anderes dazu sagen wollte.
Also, wenn der Herr aus Deiner Schilderung auch zu Deiner Kollegin nur ein rein kollegiales Verhältnis hat, dann könnte ich mir schon vorstellen, dass er ihr wahrscheinlich nicht unbedingt unter die Nase binden würde, wenn er Interesse hat.

[TheGrouch]

Also, ich habe das selbst schon einmal ziemlich genau so gemacht. Da hatte ich tatsächlich Interesse an einem meiner Arbeitskollegen, eine andere Kollegin, zu der ich ein recht gutes Verhältnis habe, hat irgendwann gesagt "naaaa, was ist das denn da zwischen Dir und XY"? Da habe ich dann reflexartig gesagt "neeee, da ist gar nichts". Obwohl das nicht stimmte. Aber ich konnte in dem Moment nur so antworten, weil ich auch überrumpelt war und weil ich auch nicht zwischen Tür und Angel (und es war ziemlich genau zwischen Büro-Tür und Angel) etwas anderes dazu sagen wollte.
Also, wenn der Herr aus Deiner Schilderung auch zu Deiner Kollegin nur ein rein kollegiales Verhältnis hat, dann könnte ich mir schon vorstellen, dass er ihr wahrscheinlich nicht unbedingt unter die Nase binden würde, wenn er Interesse hat.

Stimme dem zu!

[GymT]

Ich meine, stelle es dir doch mal andersrum vor:
Du sagst einem Kollegen, dass du eine Kollegin interessant findest. Später gesteht er, dass er ihr das gesteckt hat und dass sie daraufhin meinte, dass sie dich nett findet, aber kein weitergehendes Interesse besteht. Würdest du sie mit dieser Info tatsächlich fragen, ob sie nach Feierabend einen Kaffee trinken möchte? Zumal wenn du selbst schüchtern bist?

Da ich ein Mann bin und von mir die Inititative erwartet wird: Ja! Ich würde zumindest versuchen, darüber zu sprechen, wenn von meiner Seite Interesse besteht. Was ist daran so kompliziert? Einfach mal den Mund aufmachen. Zur Not holt man sich endgültig einen Korb.
Was ich über x Ecken von einer Kollegin oder einem Kollegen erfahren habe, interessiert mich dabei relativ wenig, da die Information einfach nicht 100%ig ernstzunehmen ist.

Was ist so schwer daran jemanden nach einem Kaffee zu fragen und im allerschlimmsten Fall ein "Nein" zu hören zu bekommen? Ist es nicht viel nervenaufreibender darüber zu grübeln, wie er das nun gemeint haben könnte?
Man kann es auch direkt ansprechen: "Ich habe von Kollegin xyz gehört, dass du mich nett findest, mehr aber nicht. Schade, ich wäre gerne mal nach Feierabend auf einen Kaffee mit dir weggegangen."
Ist das wirklich SO schlimm? Je nach bisherigem Kommunikationsverhalten kann man das auch "lustiger" gestalten.

[Calliandra]

Was ist daran so kompliziert? Einfach mal den Mund aufmachen.

Achso, na hätte ich gewusst, dass das so einfach ist!

Was ist so schwer daran jemanden nach einem Kaffee zu fragen und im allerschlimmsten Fall ein "Nein" zu hören zu bekommen? Ist es nicht viel nervenaufreibender darüber zu grübeln, wie er das nun gemeint haben könnte?

Objektiv gesehen schon. Subjektiv gesehen habe ich das Nein schon gehört (wenn auch nicht aus erster Hand) und möchte es nicht nochmal reingedrückt kriegen.
Das sind meine Gefühle, die ich bei dem Szenario hätte und mir wäre es auch lieber, ich hätte sie nicht. Weil es wahrscheinlich einfach zeigt, dass ich ziemlich verinnerlicht habe, dass ein Mann, den ich interessant finde, nicht wirklich ernsthaft an mir interessiert sein könnte. Und das möchte ich nicht nochmal extra bestätigt bekommen. Mir ist schon klar, dass man damit nicht weit kommt. Mir ist nur noch nicht so klar, wie man es schafft, da raus zu kommen.

[GymT]

Objektiv gesehen schon. Subjektiv gesehen habe ich das Nein schon gehört (wenn auch nicht aus erster Hand) und möchte es nicht nochmal reingedrückt kriegen.
Das sind meine Gefühle, die ich bei dem Szenario hätte und mir wäre es auch lieber, ich hätte sie nicht. Weil es wahrscheinlich einfach zeigt, dass ich ziemlich verinnerlicht habe, dass ein Mann, den ich interessant finde, nicht wirklich ernsthaft an mir interessiert sein könnte. Und das möchte ich nicht nochmal extra bestätigt bekommen. Mir ist schon klar, dass man damit nicht weit kommt. Mir ist nur noch nicht so klar, wie man es schafft, da raus zu kommen.

Indem man den Mund aufmacht und kommuniziert!!!!
Oder ist das Gefühl besser dieses kleine bisschen Unsicherheit auskosten zu können, dass er vielleicht DOCH interessiert sein KÖNNTE?

Ich weiß nicht, ich bin ein Freund von klaren Ansagen. Damit kann ich besser umgehen als mit ewigem Hin und Her. Sehen offenbar nicht alle so, damit muss ich dann auch zurechtkommen.

[Henrietta]

Ich weiß nicht, ich bin ein Freund von klaren Ansagen. Damit kann ich besser umgehen als mit ewigem Hin und Her. Sehen offenbar nicht alle so, damit muss ich dann auch zurechtkommen.

Ja, das ist wohl wirklich typbedingt. Je größer die Angst vor Ablehnung, desto stärker kann das Vermeidungsverhalten sein. Dann "lieber" noch etwas in der Ungewissheit schwelgen. So ist es jedenfalls bei mir.

[Nonkonformist]

Ist nur meine Einschätzung, ich kann da nur von mir ausgehen und ich mache sicher vieles falsch im Leben.

Der Satz: er fände dich super nett, mehr aber nicht

würde bei mir persönlich schon ausreichen, um sofort den Rückzug anzutreten. Das heißt, wenn ich ihm begegnen würde, würde ich mich kurz fassen, freundlich sein, aber mehr auch nicht. Ich sehe keinen Sinn darin, mehr Gefühle zu investieren. Ich lese darin eine Ablehnung. Ich habe mir schon viel zu oft mehr "eingebildet" und am Ende fand ich meine Gefühlsbeichten einfach nur höchst peinlich.

Ach, das habe ich anfangs sogar von meinen späteren Mega OdBs (alle kolleginnen oder mitschülerinnen) auch behauptet, das ich sie Nur Nett finde, und das in den moment auch selbst noch geglaubt. 14 meiner 15 OdBs haben als 'nur nett' angefangen. Alle frauen an den ich jetzt immer noch fast täglich denke. Nicht jeder ist sofort ab den ersten blick feuer und flamme.

[Nonkonformist]

Indem man den Mund aufmacht und kommuniziert!!!!
Oder ist das Gefühl besser dieses kleine bisschen Unsicherheit auskosten zu können, dass er vielleicht DOCH interessiert sein KÖNNTE?

Ich weiß nicht, ich bin ein Freund von klaren Ansagen. Damit kann ich besser umgehen als mit ewigem Hin und Her. Sehen offenbar nicht alle so, damit muss ich dann auch zurechtkommen.

Also, ich brauche monate um mich zu verlieben. Und is zu den moment das ich mich verliebe, gibt es bei mir keine klare ansagen, weil ich es einfach selbst auch noch nicht weiß.

Die meist klare ansage die ich anfangs habe wäre: 'Ich find dich nett. Vielleicht verliebe ich mich in ein halbes jahr in dich. Vielleicht auch nicht. Und bis zu den moment wird nicht geküsst.' (Und auch das nur bei die hälfte meiner OdBs die mir anfangs zumindestens aufgefallen sind...)

[GymT]

Also, ich brauche monate um mich zu verlieben. Und is zu den moment das ich mich verliebe, gibt es bei mir keine klare ansagen, weil ich es einfach selbst auch noch nicht weiß.

Die meist klare ansage die ich anfangs habe wäre: 'Ich find dich nett. Vielleicht verliebe ich mich in ein halbes jahr in dich. Vielleicht auch nicht. Und bis zu den moment wird nicht geküsst.' (Und auch das nur bei die hälfte meiner OdBs die mir anfangs zumindestens aufgefallen sind...)

Das ist doch auch vollkommen in Ordnung und auch eine "klare Ansage": Du brauchst Zeit. Entweder diejenige lässt sich darauf ein oder eben nicht.

Ich meine das auch ganz anders: Wenn ich mir SICHER bin, dass ich an jemandem kein Interesse habe, dann sollte man das klar kommunizieren können.

[Calliandra]

Indem man den Mund aufmacht und kommuniziert!!!!

Das Problem ist, dass das vorhergehende Gefühl genau das verhindert. Ich bin auch Freund von funktionierender Kommunikation, aber da wäre sie mir nicht möglich.

Oder ist das Gefühl besser dieses kleine bisschen Unsicherheit auskosten zu können, dass er vielleicht DOCH interessiert sein KÖNNTE?

Nein, es geht eher darum, dass die erhaltene Antwort schon auf Ablehnung steht und ich die nicht nochmal bestätigt haben möchte.

Ich weiß nicht, ich bin ein Freund von klaren Ansagen. Damit kann ich besser umgehen als mit ewigem Hin und Her. Sehen offenbar nicht alle so, damit muss ich dann auch zurechtkommen.

Naja, was heißt ewiges Hin und Her? Bisher gab es ja zwischen den Hauptakteuren keine Kommunikation diesbezüglich (wenn man mal von den nonverbalen Zeichen absieht, die wir hier als Leser aber nicht einschätzen können). Und an Ansagen gab es nur das (über die Kollegin vermittelte) Nein.

[Nonkonformist]

Das ist doch auch vollkommen in Ordnung und auch eine "klare Ansage": Du brauchst Zeit. Entweder diejenige lässt sich darauf ein oder eben nicht.

Ich meine das auch ganz anders: Wenn ich mir SICHER bin, dass ich an jemandem kein Interesse habe, dann sollte man das klar kommunizieren können.

Bevor ich mich verliebe äußere ich mich lieber gar nicht.
Außer wenn eine einseitige verehrerin mich zu sehr auf den keks geht.
Bei den anderen schau ich erst mal was passiert.
Flirte ich auch zurück wenn sie mit mir flirten.
Aber ohne definitive schritte.

Leider habe ich einen sehr ausgeprägten bindungsangst, und gegen der zeit das ich was zu sagen gibt, gibt es bei mir panikattacken, rückzieher und erstarren. Ich bin recht gut in selbstsabotage.

[Loui8212]

Ohjaa, im restlichen Leben, da stimme ich Euch zu, bin ich ebenso für klare deutliche Worte.

Ich gebe aber zu, dass es hier ganz anders aussieht. Ja, es gibt Ängste, die mich hindern, diesen Schritt zutun. Ich brauche meine Zeit, um mich zu öffnen und gar zu verlieben. Jetzt im Lockdown kann man eh nichts machen und da man mich eh nicht bei Tinder & Co (da kommt dann vielleicht auch noch das mangelnde Selbstvertrauen zu Schüchternheit & Unsicherheit) findet, werde ich das Ganze noch ein wenig weiter "beobachten". Wer weiß, vielleicht ist mir 2021 mein Liebes-Glück ja gegönnt.

Euch Allen Schreiberlingen hier, ein herzliches Danke für Eure Einschätzungen! Es ist immer schwierig, etwas zu bewerten, wenn man nicht dabei ist. Aber was ich so mitgenommen habe ist, einfach mal nicht komplett abschreiben, über die Feiertage Mut sammeln und im neuen Jahr ansprechen - ich verspreche, ich gebe mein Bestes!

[NeC]

Aber was ich so mitgenommen habe ist, einfach mal nicht komplett abschreiben, über die Feiertage Mut sammeln und im neuen Jahr ansprechen - ich verspreche, ich gebe mein Bestes!

Hehe, Du versuchst Zeit zu gewinnen. Die für Dich unangenehme Situation noch ein wenig rauszuschieben...
Kenne ich gut und finde ich sehr nachvollziehbar und verständlich.

Aber ehrlich: es ist nicht sinnvoll. Wir haben erst mitte Dezember. Über die Feiertage wäre das die ganze Zeit so halb präsent in Deinen Gedanken, würde Dir bevorstehen... Auch das Corona-Argument zieht nicht. Ihr seid Arbeitskollegen und habt ohnehin öfter Kontakt.

Mein Rat wäre: tausch Dich mit ihm möglichst zügig schriftlich aus. Das kommt euch beiden zugute, da ihr ja eher schüchtern, zurückhaltend und überlegt handelt, und ihr somit nicht durch eine Live-Gesprächssituation unter Druck gesetzt seid. Ihr könnt in aller Ruhe an Formulierungen feilen, die eure Gefühlswelt gut beschreiben, und die gleichzeitig nicht fordernd oder anklagend sind. Ihr kennt euch ja schon etwas, schätzt euch gegenseitig, und habt die stillschweigende Übereinkunft, privates und berufliches zu trennen. Ich denke, ihr könnt euch schon ein Stückweit aufeinander verlassen, dass niemand den anderen bloßstellen oder verletzen wird. Mit etwas Glück macht ihr euch gegenseitig ein schönes Weihnachtsgeschenk und startet weniger allein ins neue Jahr.

Hab Vertrauen.