Minderwertigkeitskgefühl? Jetzt wird mir einiges klar...

Alles zu Deiner persönlichen Situation, Deinen Erlebnissen und was Dir auf dem Herzen liegt als Absoluter Beginner.
Pacifica

Re: Minderwertigkeitskgefühl? Jetzt wird mir einiges klar...

Beitrag von Pacifica »

Seb-X hat geschrieben: 14 Nov 2020 09:01
Pacifica hat geschrieben: 14 Nov 2020 08:28
Seb-X hat geschrieben: 14 Nov 2020 07:32 Warum soll ich mich für simple, normale Dinge, ja Selbstverständlichkeiten loben? Das ergibt für mich keinen Sinn. Und einen Weg hab ich nicht. Die Gegenwart ist schon beschwerlich genug.
Um sich mit sich selbst besser zu fühlen? Dann wär die Gegenwart auch weniger beschwerlich.
Wär ein lohnenswerter Weg, so aus eigener Erfahrung.
Oft probiert, glaub mir. Vergeblich. Ich komme mir dabei nur verarscht vor.
Das tut mir leid :sadwoman:

Aber es ging ja um den OP, dem das anscheinend durchaus hilft. Und anderen kann das genauso helfen.
Seb-X

Re: Minderwertigkeitskgefühl? Jetzt wird mir einiges klar...

Beitrag von Seb-X »

Pacifica hat geschrieben: 14 Nov 2020 09:07
Seb-X hat geschrieben: 14 Nov 2020 09:01
Pacifica hat geschrieben: 14 Nov 2020 08:28

Um sich mit sich selbst besser zu fühlen? Dann wär die Gegenwart auch weniger beschwerlich.
Wär ein lohnenswerter Weg, so aus eigener Erfahrung.
Oft probiert, glaub mir. Vergeblich. Ich komme mir dabei nur verarscht vor.
Das tut mir leid :sadwoman:

Aber es ging ja um den OP, dem das anscheinend durchaus hilft. Und anderen kann das genauso helfen.
absolument d'accord
GymT

Re: Minderwertigkeitskgefühl? Jetzt wird mir einiges klar...

Beitrag von GymT »

Pacifica hat geschrieben: 14 Nov 2020 08:28
Seb-X hat geschrieben: 14 Nov 2020 07:32
Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 13 Nov 2020 18:28 Seitdem ich mich auch für Kleinigkeiten lobe, geht es mir deutlich besser und ich bin motiviert meinen Weg weiter zu gehen. :boxing:
Warum soll ich mich für simple, normale Dinge, ja Selbstverständlichkeiten loben? Das ergibt für mich keinen Sinn. Und einen Weg hab ich nicht. Die Gegenwart ist schon beschwerlich genug.
Um sich mit sich selbst besser zu fühlen? Dann wär die Gegenwart auch weniger beschwerlich.
Wär ein lohnenswerter Weg, so aus eigener Erfahrung.
Ich kann Seb-X da schon ein wenig nachvollziehen.
Meine Therapeutin sagt auch immer, ich soll gut zu mir selbst sein, mich loben und mir kleine und einfach zu erreichende Ziele setzen usw.
Hilft mir nur absolut nicht, aus den genannten Gründen. Schließe aber nicht aus, dass es bei anderen etwas bewirkt.
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Einsamkeit_is_doof
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Re: Minderwertigkeitskgefühl? Jetzt wird mir einiges klar...

Beitrag von Einsamkeit_is_doof »

Seb-X hat geschrieben: 14 Nov 2020 07:32
Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 13 Nov 2020 18:28 Seitdem ich mich auch für Kleinigkeiten lobe, geht es mir deutlich besser und ich bin motiviert meinen Weg weiter zu gehen. :boxing:
Warum soll ich mich für simple, normale Dinge, ja Selbstverständlichkeiten loben? Das ergibt für mich keinen Sinn. Und einen Weg hab ich nicht. Die Gegenwart ist schon beschwerlich genug.
Weil diese simplen, normalen Dinge, die für viele Menschen selbstverständlich sind für uns ABs nicht unbeliebt selbstverständlich sind. Wenn ich mir andere in meinem Alter ansehe, dann muss ich feststellen, dass ich um Jahre hinterher hinke. Ob ich das jemals aufholen kann? Keine Ahnung!
Nach Jahren des Stillstandes habe ich mich aber in Bewegung gesetzte. Ja, ok, ich bewege mich noch sehr sehr langsam. Aber ich bemerke einzelne, kleine Fortschritte. Und ja, es sind Dinge, die für die meisten normal und auch nichts besondere sind. Für mich ist es aber schon ein Riesen Fortschritt, dass ich es jetzt schaffe an einer oder mehreren jungen Frauen vorbei zu gehen. Und zwar ohne mich dabei unwohl zu fühlen. Im Gegenteil, ich gewisse es mittlerweile. :tanzen2:

Unterm Strich habe ich noch nicht viel erreicht und das erreichte ist für die meisten da draussen auch nichts besonders, für mich sind es aber Fortschritte. Und dafür lobe ich mich auch. Nieder gemacht habe ich mich Jahrelang und was hat es mir gebracht?! Nichts! Ich habe mich nur noch schlechter gefühlt.
Ich habe die Feststellung gemacht, dass das eigene Mindset bei dieser Veränderung unheimlich wichtig ist. Wenn man sich im Kopf nicht ändert, dann wird man niemals aus diesem Loch rauskommen...
Amor gib mir den verdammten Pfeil, ich mach' den Scheiß jetzt selber!
Pacifica

Re: Minderwertigkeitskgefühl? Jetzt wird mir einiges klar...

Beitrag von Pacifica »

Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 14 Nov 2020 15:14
Weil diese simplen, normalen Dinge, die für viele Menschen selbstverständlich sind für uns ABs nicht unbeliebt selbstverständlich sind. Wenn ich mir andere in meinem Alter ansehe, dann muss ich feststellen, dass ich um Jahre hinterher hinke. Ob ich das jemals aufholen kann? Keine Ahnung!
Nach Jahren des Stillstandes habe ich mich aber in Bewegung gesetzte. Ja, ok, ich bewege mich noch sehr sehr langsam. Aber ich bemerke einzelne, kleine Fortschritte. Und ja, es sind Dinge, die für die meisten normal und auch nichts besondere sind. Für mich ist es aber schon ein Riesen Fortschritt, (...)

Unterm Strich habe ich noch nicht viel erreicht und das erreichte ist für die meisten da draussen auch nichts besonders, für mich sind es aber Fortschritte. Und dafür lobe ich mich auch. Nieder gemacht habe ich mich Jahrelang und was hat es mir gebracht?! Nichts! Ich habe mich nur noch schlechter gefühlt.
Ich habe die Feststellung gemacht, dass das eigene Mindset bei dieser Veränderung unheimlich wichtig ist. Wenn man sich im Kopf nicht ändert, dann wird man niemals aus diesem Loch rauskommen...
Das kommt dazu!
Ich hab mich auch selbst dafür gelobt, doch nicht davon gerannt zu sein, WEIL ich ein gutes Date hatte.
Das ist für so ziemlich alle anderen eher eine Selbstverständlichkeit. Ich musste mich dazu zwingen und meine Ängste niederringen. Das war ein gutes Stück Arbeit. Damit bin ich "nur" ein Schrittchen weiter zur Normalität gekommen, aber für mich war diese Normalität nicht normal. Alles andere als das.
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Re: Minderwertigkeitskgefühl? Jetzt wird mir einiges klar...

Beitrag von NeverMind »

Am Ende ist wohl bei den meisten ABs der Grund des "Zustands" der geringe Selbstwert bzw. der stark ausgeprägte Minderwertigkeitskomplex.
Der Unterschied liegt nur bei den Auslösern wie Aussehen, Größe, Gewicht, Intellekt Job usw., auch wenn das eben nur die subjektive Wahrnehmung ist.
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Cornerback
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Re: Minderwertigkeitskgefühl? Jetzt wird mir einiges klar...

Beitrag von Cornerback »

Möglich, dass das bei mir der Kern der Probleme ist. Ein tief sitzendes Gefühl der Selbstablehnung, aufgrunddessen ich mir nicht wirklich vorstellen kann, dass andere meine Sympathie erwidern könnten. Und das erschwert mein gesamtes Sozialleben, unabhängig von der Art der jeweiligen sozialen Beziehung.
Einerseits möchte ich meine sozialen Skills verbessern und möglichst angenehm und positiv wahrgenommen werden. Andererseits, wenn ich reflektiere, was ich besser machen sollte und ich dann halt nach Ansätzen suche, was ich falsch gemacht habe, dann erinnere ich mich daran, was ich auf welche weise schon wieder Blödes gesagt habe, dass ich vielleicht etwas überheblich und arrogant gewirkt habe, als ich locker und selbstbewusster auftreten wollte - gleichzeitig aber auch nicht wirklich locker und selbstbewusst, mich vor Aufregung verhaspelt habe usw.. Oder, dass ich zu zurückhaltend war. Und dass ich wegen solchen Dingen eigentlich gar nicht gemocht werden kann, negativ rüberkomme, usw..

Und da ich eigentlich nur negatives/bestätigendes unmittelbar als Wahrheit annehmen kann, weiß ich auch nicht, wie ich wirklich aus dem Kreislauf ausbrechen soll. Schon hinter neutralen Reaktionen vermute ich manchmal eine eigentlich negative Einstellung mir gegenüber die z.B. durch Höflichkeit überdeckt wird. Ich suche dann nach Verhaltensweisen, die ich negativ interpretieren kann und werde da auch meistens fündig und sehe meine vermuteten Defizite/Minderwertigkeit insgeheim bestätigt.
Die Frage ist eben, wie irrational diese Gedanken und Reflektionen tatsächlich sind. Einen richtigen Ausweg sehe ich nicht.
FreundlicheBiene

Re: Minderwertigkeitskgefühl? Jetzt wird mir einiges klar...

Beitrag von FreundlicheBiene »

Zu dem Punkt "Angst vor Veränderungen" kann ich nur sagen, dass man sich nicht zu viel auf einmal vornehmen sollte. Wir sind schließlich die Summe vieler kleiner Gewohnheiten, die sich relativ leicht ändern lassen. Wenn man sich jeden Tag um 1% verändert, macht das auf das Jahr gerechnet ganz schön was her :) Frei nach dem Motto "Wie isst man einen Elefanten? - Bissen für Bissen."
LG
Volltrottel

Re: Minderwertigkeitskgefühl? Jetzt wird mir einiges klar...

Beitrag von Volltrottel »

Das ist leider nicht so, man verliert die eigentliche Richtung auf dem langen Weg zum Ziel. Wenn man wirklich etwas ändern möchte, dann muss man radikal alles umwerfen, damit man gar nicht in alte bequeme Muster zurück kann. Das ist zwar hart, aber nach 2 Wochen fühlt man sich in der neuen Welt wieder sicher.
Melli

Re: Minderwertigkeitskgefühl? Jetzt wird mir einiges klar...

Beitrag von Melli »

Wahrscheinlich liegt den einen der eine Weg, den anderen der andere ;)

Das wäre dann wie in: "Wie bekommt man einen Elefanten in den Kühlschrank?" – "Kühlschranktür auf, Elefant rein, Kühlschranktür zu." :mrgreen:
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kreisel
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Re: Minderwertigkeitskgefühl? Jetzt wird mir einiges klar...

Beitrag von kreisel »

Volltrottel hat geschrieben: 26 Nov 2020 09:34 Das ist leider nicht so, man verliert die eigentliche Richtung auf dem langen Weg zum Ziel. Wenn man wirklich etwas ändern möchte, dann muss man radikal alles umwerfen, damit man gar nicht in alte bequeme Muster zurück kann. Das ist zwar hart, aber nach 2 Wochen fühlt man sich in der neuen Welt wieder sicher.
Das könnte bei mir schon zutreffen, dass alte Gewohnheiten zu verlockend sind, sich da wieder reinfallen
zu lassen. Da ist man dann ewig im Quark.
NeverMind

Re: Minderwertigkeitskgefühl? Jetzt wird mir einiges klar...

Beitrag von NeverMind »

Cornerback hat geschrieben: 26 Nov 2020 00:10 Möglich, dass das bei mir der Kern der Probleme ist. Ein tief sitzendes Gefühl der Selbstablehnung, aufgrunddessen ich mir nicht wirklich vorstellen kann, dass andere meine Sympathie erwidern könnten. Und das erschwert mein gesamtes Sozialleben, unabhängig von der Art der jeweiligen sozialen Beziehung.
Einerseits möchte ich meine sozialen Skills verbessern und möglichst angenehm und positiv wahrgenommen werden. Andererseits, wenn ich reflektiere, was ich besser machen sollte und ich dann halt nach Ansätzen suche, was ich falsch gemacht habe, dann erinnere ich mich daran, was ich auf welche weise schon wieder Blödes gesagt habe, dass ich vielleicht etwas überheblich und arrogant gewirkt habe, als ich locker und selbstbewusster auftreten wollte - gleichzeitig aber auch nicht wirklich locker und selbstbewusst, mich vor Aufregung verhaspelt habe usw.. Oder, dass ich zu zurückhaltend war. Und dass ich wegen solchen Dingen eigentlich gar nicht gemocht werden kann, negativ rüberkomme, usw..

Und da ich eigentlich nur negatives/bestätigendes unmittelbar als Wahrheit annehmen kann, weiß ich auch nicht, wie ich wirklich aus dem Kreislauf ausbrechen soll. Schon hinter neutralen Reaktionen vermute ich manchmal eine eigentlich negative Einstellung mir gegenüber die z.B. durch Höflichkeit überdeckt wird. Ich suche dann nach Verhaltensweisen, die ich negativ interpretieren kann und werde da auch meistens fündig und sehe meine vermuteten Defizite/Minderwertigkeit insgeheim bestätigt.
Die Frage ist eben, wie irrational diese Gedanken und Reflektionen tatsächlich sind. Einen richtigen Ausweg sehe ich nicht.
Welcome to the club!!!
Mir hat zum einen die Erkentniss geholfen das (fast) alle Menschen (nicht nur ABs sondern auch "Normalos") unsicher sind, manche mehr manche weniger, aber jeder unterschiedlich damit umgeht.
Zum anderen hilft mir die Erkentniss, dass die Fähigkeit (wenn man das so nennen kann) einen Flirt zu erkennen doch sehr stark variiert. Konkretes Beispiel wäre eine Sitution vor mehreren Jahren als ich mit zwei Freunden einkaufen war und mir die Kassiererin (da Sie offensichtlich zu wenige 5€-Scheine hatte) mich gefragt hatte ob Sie mir das Rückgeld nur in Münzen geben könne. War natürlich kein Problem, Kleingeld genommen, Sitution vorbei und zurück nach Hause. Als wir dann zu Hause waren meinte einer meiner Freunde die Kassiererin hätte mit mir geflirtet und ich bin bis heute nicht dahinter gekommen wie zur Hölle der darauf kam.
Im Moment kann ich die Erkentnisse noch nicht für mich verarbeiten/nutzen, aber künftig wird es hoffentlich helfen.
frosh

Re: Minderwertigkeitskgefühl? Jetzt wird mir einiges klar...

Beitrag von frosh »

86er hat geschrieben: 26 Nov 2020 19:45
Mir hat zum einen die Erkentniss geholfen das (fast) alle Menschen (nicht nur ABs sondern auch "Normalos") unsicher sind, manche mehr manche weniger, aber jeder unterschiedlich damit umgeht.
Vielleicht sind Beruf, Hobbies, Sport usw. gerade deshalb eine gute Möglichkeit, weil man die vorhande Sicherheit nutzen kann. Wenn man etwas gut macht, dass auch weiß und sich damit von einer guten Seîte zeigen kann, dürfte diese Aktivität schon helfen einige Unsicherheiten abzulegen (oder sie rücken nur in den Hintergrund). Wenn dabei ein beläufiges (nicht gezieltes) Kennenlernen stattfindet, kann diese Sicherheit wahrscheinlich helfen die “Startprobleme” zu überwinden. Muss sich “nur” eine gute Möglchkeit findet. Der “Normalo” versucht es wahrscheinlich einfach nicht auf Krampf und dadurch wird sicherlich einiges leichter.
NeverMind

Re: Minderwertigkeitskgefühl? Jetzt wird mir einiges klar...

Beitrag von NeverMind »

frosh hat geschrieben: 26 Nov 2020 22:38
86er hat geschrieben: 26 Nov 2020 19:45
Mir hat zum einen die Erkentniss geholfen das (fast) alle Menschen (nicht nur ABs sondern auch "Normalos") unsicher sind, manche mehr manche weniger, aber jeder unterschiedlich damit umgeht.
Vielleicht sind Beruf, Hobbies, Sport usw. gerade deshalb eine gute Möglichkeit, weil man die vorhande Sicherheit nutzen kann. Wenn man etwas gut macht, dass auch weiß und sich damit von einer guten Seîte zeigen kann, dürfte diese Aktivität schon helfen einige Unsicherheiten abzulegen (oder sie rücken nur in den Hintergrund). Wenn dabei ein beläufiges (nicht gezieltes) Kennenlernen stattfindet, kann diese Sicherheit wahrscheinlich helfen die “Startprobleme” zu überwinden. Muss sich “nur” eine gute Möglchkeit findet. Der “Normalo” versucht es wahrscheinlich einfach nicht auf Krampf und dadurch wird sicherlich einiges leichter.
Mehr Situationen zu "schaffen" ist Tatsächlich mein Ziel. Das ist zwar im Moment eh schwierig bis unmöglich, ich brauche aber auch unter normalen Umständen immer sehr viel Zeit um Dinge anzugehen und die dann auch tatsächlich zu Ende zu bringen (bin immer schnell frustriert und habe dann keine Lust mehr irgendetwas zu machen oder zu Ende zu bringen wenn ich nicht immer wieder Erfolge oder Fortschritte sehe).
GymT

Re: Minderwertigkeitskgefühl? Jetzt wird mir einiges klar...

Beitrag von GymT »

Cornerback hat geschrieben: 26 Nov 2020 00:10 Die Frage ist eben, wie irrational diese Gedanken und Reflektionen tatsächlich sind. Einen richtigen Ausweg sehe ich nicht.
Mir geht es auch oft so. Man könnte einerseits versuchen dahinterzukommen, woher das rührt. Wenn's einem denn hilft.
Andererseits sollte man die Reaktionen anderer Leute nicht so ernst nehmen bzw. nicht versuchen diese fortwährend zu interpretieren. Das ist aber ziemlich schwer und gelingt mir auch nicht.
Und schließlich muss man sich vor Augen führen, dass ein Großteil der Menschen einfach ziemlich hohl und/oder rücksichtslos ist und deren Reaktionen genauso falsch sein mögen wie deine Interpretationen, die darauf folgen. ;)
Die einen reflektieren zu viel, die anderen eben zu wenig.
Seb-X

Re: Minderwertigkeitskgefühl? Jetzt wird mir einiges klar...

Beitrag von Seb-X »

Cornerback hat geschrieben: 26 Nov 2020 00:10Die Frage ist eben, wie irrational diese Gedanken und Reflektionen tatsächlich sind.
Ich denke nicht, dass dies die wichtigste Frage ist. Irrationale Gedanken sind doch normal und nicht grundsätzlich schlimm. Auch die positiven Gedanken über sich selbst von Menschen, die Minderwertigkeitsgefühle kaum kennen, sind nicht zwingend rational. Nur rationale Gedanken, das wäre auch ziemlich traurig.
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Re: Minderwertigkeitskgefühl? Jetzt wird mir einiges klar...

Beitrag von Finnlandfreundin »

Cornerback hat geschrieben: 26 Nov 2020 00:10 Schon hinter neutralen Reaktionen vermute ich manchmal eine eigentlich negative Einstellung mir gegenüber die z.B. durch Höflichkeit überdeckt wird. Ich suche dann nach Verhaltensweisen, die ich negativ interpretieren kann und werde da auch meistens fündig und sehe meine vermuteten Defizite/Minderwertigkeit insgeheim bestätigt.
Die Frage ist eben, wie irrational diese Gedanken und Reflektionen tatsächlich sind.
Wenn man nur lang genug sucht, kann man überall was Negatives hineininterpretieren. Ein Weg wäre, mal andersherum an die Sache heranzugehen und sich fragen, ob man auch was Positives hineininterpretieren kann.
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Re: Minderwertigkeitskgefühl? Jetzt wird mir einiges klar...

Beitrag von NBUC »

Finnlandfreundin hat geschrieben: 27 Nov 2020 14:40 Wenn man nur lang genug sucht, kann man überall was Negatives hineininterpretieren. Ein Weg wäre, mal andersherum an die Sache heranzugehen und sich fragen, ob man auch was Positives hineininterpretieren kann.
Für beides sollte es einen Anhalt geben. Für die negativen Aspekte braucht man allerdings meist nicht lange zu suchen, wenn man in die eigene Ablehnungsstatistik schaut.

Die Erlebnisse lassen sich nicht so einfach wegeditieren. Man kann allerdings überlegen, ob das Fremdurteil, welches dieses Negativerlebnis erzeugt hat, denn dann so korrekt gewesen ist. Beim Identifizieren von Mitleidspoitivas funktioniert dies ja auch.
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Alle gesellschaftlichen Betrachtungen enthalten zwangsläufig Verallgemeinerungen und werden daher Ausnahmen und Einzelfälle enthalten, denen sie nicht gerecht werden können.

wenn ich nicht antworten sollte heißt das nicht, dass du Recht hast, sondern ich kein Internet!
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Re: Minderwertigkeitskgefühl? Jetzt wird mir einiges klar...

Beitrag von Finnlandfreundin »

NBUC hat geschrieben: 27 Nov 2020 14:47
Finnlandfreundin hat geschrieben: 27 Nov 2020 14:40 Wenn man nur lang genug sucht, kann man überall was Negatives hineininterpretieren. Ein Weg wäre, mal andersherum an die Sache heranzugehen und sich fragen, ob man auch was Positives hineininterpretieren kann.
Für beides sollte es einen Anhalt geben. Für die negativen Aspekte braucht man allerdings meist nicht lange zu suchen, wenn man in die eigene Ablehnungsstatistik schaut.

Die Erlebnisse lassen sich nicht so einfach wegeditieren. Man kann allerdings überlegen, ob das Fremdurteil, welches dieses Negativerlebnis erzeugt hat, denn dann so korrekt gewesen ist. Beim Identifizieren von Mitleidspoitivas funktioniert dies ja auch.
Wenn ich ihn richtig verstanden hatte, sucht er oft solange, bis er was Negatives hineindeuten kann. Da sollte man "Stopp" zu sich sagen und bewusst was Positives suchen. Wird natürlich nicht immer funktionieren, aber wenigstens vielleicht hin und wieder.
Ein negatives Fremdurteil dagegen zu 'bekämpfen' ist schwieriger.
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Re: Minderwertigkeitskgefühl? Jetzt wird mir einiges klar...

Beitrag von Finnlandfreundin »

Das Minderwertigkeitsgefühl kenne ich aber auch. Tritt häufig zu tage, wenn es um mehr als Freundschaft geht. Nach dem Motto, es gibt doch nichts, was er an mir anziehend finden könnte oder er sieht viel zu gut aus, es kann nicht sein, dass er Interesse an mir hat. Insbesonders habe ich ein Problem mit meinem Gewicht. Selbst positive Rückmeldungen kann ich ganz schwer annehmen, auch wenn er mehrmals sagt, dass er mich attraktiv findet wie ich bin. Ich versuche aber in der Regel, meine Gedanken in die andere Richtung zu lenken. Klappt aber nur ganz selten.

Dagegen weiß ich in anderen Bereichen genau, was ich kann und sehe nicht immer was Negatives - bspw im Beruf, beim Heimwerken ... Da kann ich meine tatsächliche Leistung reell einschätzen.