Was hilft euch?

[Milli]

Hallo!
Ich bin kein ABler, bin aber mit einem Mann befreundet, von dem ich vermute, dass er es ist. Wir kennen uns seit 10 Jahren, er war in dieser Zeit immer Single und aufgrund seelischer Probleme vermute ich, dass es auch davor schon so war.

Nach so langer Zeit nähern wir uns gerade ein wenig an, irgendetwas hat sich zwischen uns verändert

Meine Frage: Wie kann ich ihn unterstützen, dass es für ihn leichter wird?

Er ist sehr verschlossen, ein scheues Reh, was Berührungen angeht und sucht dann doch wieder ganz dezent Nähe, macht Vorschläge für Treffen, Komplimente... Er macht das gut , aber sehr sehr langsam und ich habe das Gefühl, wenn ich zu sehr nach vorn presche, rennt er mir davon.

Darauf ansprechen möchte ich ihn auf keinen Fall, ich denke, das ist ein Weg, den er selbst gehen muss, wenn er es möchte.

Habt ihr Tipps für mich? Was täte euch gut in so einer Situation?

Liebe Grüße, Milli

[Polarfuchs]

Ach, den Mann würde ich ganz normal behandeln. Auch ABs wollen nicht mit Samthandschuhen angefasst werden und wollen auch an eine Beziehung kommen. Es ist schon wichtig, dass man authentisch ist und keine Spielchen spielt. Also versuchen, sich nicht von der Angst des anderen anstecken zu lassen. Viel Erfolg wünsche ich dir.

[(chris)]

Bin auch der Meinung, dass du ihn ganz normal behandeln solltest. Je nach dem wie euer Verhältnis ist und über was ihr sonst so redet, solltest du das Thema einfach mal ansprechen. Vielleicht würde er ja auch gerne mal drüber sprechen und kann nur nicht den Anfang machen... Ja, klar. So Gespräche können immer auch mal schief gehen, aber ich persönlich bin kein Fan von um den heißen Brei herumreden. Viel Erfolg.

[Neugierig]

Unterstütze ihn, indem Du .
Lasst euch einfach aufeinander ein.
Es liest sich so, als wärt ihr auf dem Weg zum . Also sollte sich der Rest von allein entwickeln. So stelle ich mir das zumindest mit meinen marginalen Erfahrungen vor...

[Milli]

Danke für eure Antworten!

Also Spielchen spielen möchte ich keineswegs!!!
Ich bin nur manchmal der Sprinter, der gleich 2m-Schritte macht. Hier spüre ich aber, dass ich mich in mm-Schritten vorwärts bewegen muss, damit er nicht erschrocken zurückweicht.
Das hat nichts mit verstellen zu tun, sondern mit Respekt und Rücksichtnahme.

Seine Angst steckt mich nicht an, aber ich bin verunsichert, weil der Weg ein anderer ist, als der den ich sonst gehe. Daher meine Frage hier.

[Reinhard]

Es ist nicht ganz einfach, Tipps zu geben, weil ABs ziemlich unterschiedlich sein können.
Was dem einen hilft, kann dem anderen zu viel sein.


Wahrscheinlich ist es so, dass er mehr Angst davor hat, er selbst könnte was falsch machen als dass ihn selbst was überfordern würde, das du tust. Also soviel kannst du wahrscheinlich gar nicht falsch machen. Trau dich ruhig, vom Nicht-trauen ist noch selten was besser geworden.

Nur ein mit der Tür ins Haus fallen ist vielleicht schlecht. Weniger wegen einer Schreckreaktion sondern wenn es zu unglaubwürdig scheint, dass es ernstgemeint ist.

[Milli]

Oh wow, @Reinhardt, das mit der Tür ins Haus fallen und eventueller Unglaubwürdigkeit ist mir noch gar nicht in den Sinn gekommen! Das könnte sein Verhalten auch erklären.

Wenn mir ein Mann plötzlich verlockend eine Tüte bunter Bonbons hinhält, bin ich auch erstmal oberskeptisch und frage mich, was für Motive er wohl hat... Ist ja eigentlich nichts anderes.

Und @Neugierig : Ja, wahrscheinlich muss ich den ersten Schritt machen; habe ich schon vorsichtig getan mit zufälligen Berührungen etc. Das Tempo zu drosseln macht mich bald wahnsinnig Aber vielleicht gehe ich erstmal ein, zwei Runden joggen, bevor ich ihm die Bonbontüte hinhalte

[Reinhard]

Mit "unglaubwürdig" können vor allem die nicht so eindeutigen Signale interpretiert werden. Wo sonst ein Flirten und beiläufiges Berühren bei Männern funktionieren mag, denkt sich der AB eher sowas wie "die kann doch unmöglich mich meinen" oder "ich bin ihr wohl schon zu nahe gerückt".

Solltet ihr schon über dieses Stadium hinaus sein, beim bewussten Anfassen oder so, ist das weniger eine Gefahr.

[Milli]

Er hat neulich während einer Busfahrt seinen Rucksack zwischen uns gestellt und sowas gemurmelt wie: Damit ich dir nicht zu nah komme

Ich dachte mir so: Hä? Ich hab mich gerade gefreut, dass mein Arm die ganze Fahrt über deinen Arm „zufällig“ berührt!

Klingt also echt schlau, was du sagst.

Verrückt. Vielleicht weiß er gar nicht, wie toll er ist

[Reinhard]

Das muss man erst lernen, dass manche Berührungen und Nähe doch erwünscht sind.