"Moderne" Geschlechterrollen

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Melli

Re: "Moderne" Geschlechterrollen

Beitrag von Melli »

Egil hat geschrieben: 11 Okt 2020 18:41Und Handarbeiten galten lange Zeit in weiten Kreisen - nach meiner Einschätzung so von Ende der 60er bis Anfang des neuen Jahrtausends - als spießig, altmodisch und z.T. auch als Arme-Leute-Hobby (sieht man mal von den Ur-Grünen ab, die im selbstgestrickten Pullover ins Parlament gingen).
Davon weiß ich nichts. Die Zeit müßte ich größtenteils noch erlebt haben, aber die "weiten Kreise" dann anscheinend nicht :?

Wir hatten Handarbeiten noch als Fach in der Grundschule. Bei meiner ausgeprägten Minderbegabung und handwerklichen Ungeschicklichkeit nicht gerade mein Lieblingsfach. Soviel dann auch nochmal zu Geschlechterklischees :wuetend: Aber mal unter uns: in dem Alter kann man noch gar nichts, und in der Schule wird es einem vorenthalten, etwas gescheites zu lernen. Auch was man da so an Figuren aus Knetmasse formen soll, oder "malen" ausgerechnet mit Filzstiften oder gar Wachsmalkreide. Nichtmal vernünftig schreiben lernt man. Eigentlich sind die ersten 10 Schuljahre nur eine sadistische Quälerei :fluchen2:

Später hat sich mal ein Prof beklagt, bei ihm säßen so viele strickende Studentinnen in den Veranstaltungen. Ich glaube nicht, daß die alle "urgrün" waren, und in diesem Micro-Soziotop schon gar nicht. Eher war das schon das Spießbürger-Revival :shock:
Blau hat geschrieben: 11 Okt 2020 20:17Dazu muss man Mobbern jeden Alters, egal ob das Opas, Omas, Eltern oder andere Kinder sind, ganz klar früh die rote Karte zeigen und ihnen vermitteln, dass so ein Verhalten Null toleriert wird [...]
Was meinst du, was meine Kinder für ein Donnerwetter von mir zu hören bekommen, wenn die sich auch nur ansatzweise über dicke/dunkelhäutige/transsexuelle/behinderte/sonstwie nicht ganz der Norm entsprechende Menschen lustig machen [...]
Wütend gemacht haben mich später Einladungen der Art "Ach komm doch bitte... aber alleine, laß deine Freundin zuhause!" Ich habe mich dann am Mittag vorher entschuldigen lassen, ich sei unpäßlich 🙎🏾‍♀️

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Re: "Moderne" Geschlechterrollen

Beitrag von Blau »

Melli hat geschrieben: 11 Okt 2020 21:15 Wütend gemacht haben mich später Einladungen der Art "Ach komm doch bitte... aber alleine, laß deine Freundin zuhause!" Ich habe mich dann am Mittag vorher entschuldigen lassen, ich sei unpäßlich 🙎🏾‍♀️

Wenn solche Leute irgendwann keinen Bock mehr auf mich haben, soll's mir nur recht sein 😈
Geht gar nicht :dont: Ich habe meinen Kindern schon im Kleinkindalter erklärt, dass es genauso normal und in Ordnung ist, wenn ein Mann einen Mann und eine Frau eine Frau liebt und dass Familie nicht nur aus Papa und Mama mit Kindern bestehen muss. Ich habe nur etwas Angt vor dem Moment, an dem die Meinungen von Gleichaltrigen für meine Kinder wichtiger werden als meine Ansichten. Ich hoffe, sie bis dahin soweit gefestigt zu haben dass sie sich a) nur vernünftige Menschen als Freunde suchen und b) in ihrer eigenen Meinung stark genug sind und diese gegen andere verteidigen können.
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Re: "Moderne" Geschlechterrollen

Beitrag von Egil »

LaraMarie hat geschrieben: 29 Sep 2020 17:40 Die Umstände, dass sie dir den persönlichen Kontakt nicht gegeben hat und das auch noch über so altbackene Plattformen wie E-Mailaustausch klingt alles nicht gerade romantisch. Würde mich so jemand anschreiben, würde ich mir denken...was ein Creep :shock:
Empfindest du das tatsächlich so? Warum wäre denn WA oder eine sonstige Plattform romantischer? (Ich hatte im Winter selbst Kontakt mit einer Frau, zuerst per Mail, wo sie immer wochenlang nicht geantwortet hat, und mich schließlich genötigt hat, auf WA zu wechseln. Gleichfalls coronabedingt kam es nicht zu einem Treffen und ist dann, wie meinerseits erwartet, eingeschlafen.)
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Re: "Moderne" Geschlechterrollen

Beitrag von Egil »

Blau hat geschrieben: 11 Okt 2020 20:17
Egil hat geschrieben: 11 Okt 2020 18:41 Bei Mädchen finde ich das okay, aber ganz ehrlich, ich bedauere alle Jungs, die "geschlechtsneutral" erzogen werden. In bestimmten sozialen Blasen (Waldorfschule?) mag das funktionieren, aber sobald solche Kinder auf normale Jungs treffen präsentieren sie sich als Mobbingopfer. Zwar mag sich da seit meiner Jugendzeit was geändert haben, dass Teile der Kinder da toleranter sind, aber dafür gibt es auch mehr Kinder aus traditionell-patriarchalisch geprägten Zuwandererkulturen, bei denen ich keine tolerante Einstellung vermute. Zur Erläuterung: Ich bin in einem nahezu reinen Frauenhaushalt erzogen worden. Als ich aufs Gymnasium wechselte, konnte ich sticken und häkeln, hatte aber keine Ahnung von Fußball - und als ich dann Interesse an Fußball entwickelte, entschied ich mich ausgerechnet dazu, Fan des FCB zu werden (weil ich es für logisch hielt, den erfolgreichsten Verein zu bejubeln). Ich war deswegen und aufgrund einiger anderer Besonderheiten als Opfer einfach prädestiniert - und blieb es, bis ich kurz vor Ende der 10. Klasse einen meiner Peiniger mitten im Unterricht fast erwürgt hätte (heute wäre bestimmt der Teufel los gewesen, Schulpsychologe und so, damals ist nur der Lehrer dazwischengegangen und gut war) und kurz darauf die Klasse wechselte. Mobbing kann einfach mehr schaden, als wenn die Eltern dem Kind mal den liebevollen Hinweis geben, dass diese oder jene Verhaltensweise nicht der erwarteten gesellschaftlichen Rolle entspricht.
Ich finde es aber viel wichtiger und zielführender, geschlechterneutrale Erziehung auch für Jungs gesellschaftsfähig zu machen anstatt jetzt einen Rückzieher zu machen aus Angst dass Kinder gemobbt werden könnten. Dazu muss man Mobbern jeden Alters, egal ob das Opas, Omas, Eltern oder andere Kinder sind, ganz klar früh die rote Karte zeigen und ihnen vermitteln, dass so ein Verhalten Null toleriert wird, patriarachalisches Elternhaus oder Traditionen hin oder her. Sonst kommt man ja nie heraus aus dem Teufelskreis.
Was meinst du, was meine Kinder für ein Donnerwetter von mir zu hören bekommen, wenn die sich auch nur ansatzweise über dicke/dunkelhäutige/transsexuelle/behinderte/sonstwie nicht ganz der Norm entsprechende Menschen lustig machen oder beispielsweise darüber kichern, dass ein Junge mit Nagellack in den Kindergarten oder in die Schule gekommen ist. Da kenne ich keinen Spaß. :dont:
Dazu lass mich nur fragen: Worauf hast du eher Einfluss? Bist du bereit, möglichweise die glückliche Zukunft deiner Kinder zu gefährden, weil du es für richtig hältst?
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Re: "Moderne" Geschlechterrollen

Beitrag von Blau »

Egil hat geschrieben: 13 Okt 2020 20:16
Blau hat geschrieben: 11 Okt 2020 20:17
Egil hat geschrieben: 11 Okt 2020 18:41 Bei Mädchen finde ich das okay, aber ganz ehrlich, ich bedauere alle Jungs, die "geschlechtsneutral" erzogen werden. In bestimmten sozialen Blasen (Waldorfschule?) mag das funktionieren, aber sobald solche Kinder auf normale Jungs treffen präsentieren sie sich als Mobbingopfer. Zwar mag sich da seit meiner Jugendzeit was geändert haben, dass Teile der Kinder da toleranter sind, aber dafür gibt es auch mehr Kinder aus traditionell-patriarchalisch geprägten Zuwandererkulturen, bei denen ich keine tolerante Einstellung vermute. Zur Erläuterung: Ich bin in einem nahezu reinen Frauenhaushalt erzogen worden. Als ich aufs Gymnasium wechselte, konnte ich sticken und häkeln, hatte aber keine Ahnung von Fußball - und als ich dann Interesse an Fußball entwickelte, entschied ich mich ausgerechnet dazu, Fan des FCB zu werden (weil ich es für logisch hielt, den erfolgreichsten Verein zu bejubeln). Ich war deswegen und aufgrund einiger anderer Besonderheiten als Opfer einfach prädestiniert - und blieb es, bis ich kurz vor Ende der 10. Klasse einen meiner Peiniger mitten im Unterricht fast erwürgt hätte (heute wäre bestimmt der Teufel los gewesen, Schulpsychologe und so, damals ist nur der Lehrer dazwischengegangen und gut war) und kurz darauf die Klasse wechselte. Mobbing kann einfach mehr schaden, als wenn die Eltern dem Kind mal den liebevollen Hinweis geben, dass diese oder jene Verhaltensweise nicht der erwarteten gesellschaftlichen Rolle entspricht.
Ich finde es aber viel wichtiger und zielführender, geschlechterneutrale Erziehung auch für Jungs gesellschaftsfähig zu machen anstatt jetzt einen Rückzieher zu machen aus Angst dass Kinder gemobbt werden könnten. Dazu muss man Mobbern jeden Alters, egal ob das Opas, Omas, Eltern oder andere Kinder sind, ganz klar früh die rote Karte zeigen und ihnen vermitteln, dass so ein Verhalten Null toleriert wird, patriarachalisches Elternhaus oder Traditionen hin oder her. Sonst kommt man ja nie heraus aus dem Teufelskreis.
Was meinst du, was meine Kinder für ein Donnerwetter von mir zu hören bekommen, wenn die sich auch nur ansatzweise über dicke/dunkelhäutige/transsexuelle/behinderte/sonstwie nicht ganz der Norm entsprechende Menschen lustig machen oder beispielsweise darüber kichern, dass ein Junge mit Nagellack in den Kindergarten oder in die Schule gekommen ist. Da kenne ich keinen Spaß. :dont:
Dazu lass mich nur fragen: Worauf hast du eher Einfluss? Bist du bereit, möglichweise die glückliche Zukunft deiner Kinder zu gefährden, weil du es für richtig hältst?
Nein, ich mache meine Kinder stark für die Zukunft, damit sie für ihre Träume und Ideale einstehen können und ein Leben leben können, das sie glücklich macht. Und ich stärke ihr Bewusstsein dafür, dass sie die Träume, Wünsche und Ideale anderer respektieren - solange diese dadurch nicht die Freiheit anderer einschränken. Mir ist es wichtig, dass meine Kinder unterscheiden können, was sie bei sich und anderen tolerieren sollen und können und wo es nötig ist, Zivilcourage zu zeigen.
Anfänger02

Re: "Moderne" Geschlechterrollen

Beitrag von Anfänger02 »

Also ich finde, dass es heute immer noch teilweise Geschlechterrollen gibt, doch es heißt nicht mehr "die Frau sollte nur das", oder "der Mann sollte jenes".
Frauen sind heute selbstbewusster, und dürfen/können/wollen auch mehr und das ist gut so. Dafür dürfen auch die Männer mehr Gefühle zeigen.
Für mich sind die modernen Geschlechterrollen, das es keine gibt.
Heute ist es ok, das auch der Mann mit Kind zu Hause bleibt, wenn die Frau mehr verdient.
Ich finde, die Menschen werden langsam mehr zu diesen Thema sensibilisiert, deshalb sollten keine Geschlechterrollen mehr normal sein.