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Blau hat geschrieben: ↑07 Sep 2020 18:52
t385 hat geschrieben: ↑07 Sep 2020 16:35
Blau hat geschrieben: ↑07 Sep 2020 08:58
Ja, genau das habe ich ja auch kritisiert. Und dass man da wirklich schon im Kleinkinderalter anfangen muss, Rollenklischees für die Kinder aufzulösen. Es darf für Jungs und Männer nicht länger ein gefühlter Abstieg/Verschlechterung sein wenn sie ehemals eher weiblich stigmatisierte Bereiche und Eigenschaften für sich annehmen. Das ist nämlich der entscheidende Schritt der noch zur Gleichberechtigung fehlt.
Also erziehst du deine Kinder so?
Ja. Wobei ich drei Töchter habe, aber auch bei denen gucke ich drauf dass sie nicht jedem Klischee hinterherrennen. Meine fünfjährige beispielsweise liebt alles was glitzert und hat höchsten Spaß daran, sich zu schminken (wäre für mich in jedem Alter Höchststrafe, ich habe das immer gehasst). Sie geht aber auch seit sie vier ist (für sie wurde eine Ausnahme gemacht, normal geht es mit den Minis erst ab sechs los) mit Begeisterung zum THW und kann die Ausstattung von GKW, MTW und wie sie alle heißen aufzählen. Wenn eines meiner Kinder Sprüche aus Kindergarten oder Schule mitbringt wie "Das ist eine Jungsfarbe" oder "Mädchen machen sowas nicht" dann gibt es dafür von mir IMMER eine Kontradiskussion. Ich lese unseren Kindern zuhause viel vor, und was dabei auffällt ist, dass die Protagonisten in 90% der Fälle männlich sind. Ich ändere das beim Vorlesen deshalb oft ab und mache aus dem Helden eine Heldin und aus der zu rettenden Person einen Mann
so dass es etwa zu 50-50 aufgeht. Die Kinder sollen von mir lernen, dass es KEINE Rollen gibt, in die sie sich quetschen müssen, sondern dass ihnen die Welt offen steht, solange sie die Rechte anderer achten und rücksichtsvoll mit ihrer Umwelt umgehen.
Bei Mädchen finde ich das okay, aber ganz ehrlich, ich bedauere alle Jungs, die "geschlechtsneutral" erzogen werden. In bestimmten sozialen Blasen (Waldorfschule?) mag das funktionieren, aber sobald solche Kinder auf normale Jungs treffen präsentieren sie sich als Mobbingopfer. Zwar mag sich da seit meiner Jugendzeit was geändert haben, dass Teile der Kinder da toleranter sind, aber dafür gibt es auch mehr Kinder aus traditionell-patriarchalisch geprägten Zuwandererkulturen, bei denen ich keine tolerante Einstellung vermute. Zur Erläuterung: Ich bin in einem nahezu reinen Frauenhaushalt erzogen worden. Als ich aufs Gymnasium wechselte, konnte ich sticken und häkeln, hatte aber keine Ahnung von Fußball - und als ich dann Interesse an Fußball entwickelte, entschied ich mich ausgerechnet dazu, Fan des FCB zu werden (weil ich es für logisch hielt, den erfolgreichsten Verein zu bejubeln). Ich war deswegen und aufgrund einiger anderer Besonderheiten als Opfer einfach prädestiniert - und blieb es, bis ich kurz vor Ende der 10. Klasse einen meiner Peiniger mitten im Unterricht fast erwürgt hätte (heute wäre bestimmt der Teufel los gewesen, Schulpsychologe und so, damals ist nur der Lehrer dazwischengegangen und gut war) und kurz darauf die Klasse wechselte. Mobbing kann einfach mehr schaden, als wenn die Eltern dem Kind mal den liebevollen Hinweis geben, dass diese oder jene Verhaltensweise nicht der erwarteten gesellschaftlichen Rolle entspricht.
Wuchtbrumme hat geschrieben: ↑26 Sep 2020 09:25
Die Ablehnung von Nerdhobbies wird weniger am Hobby selbst liegen sondern daran welche Art von Charakter man damit verbindet: zurückgezogen und spinnert, wenig fähig auf natürliche Art mit Anderen Verbindung zu treten.
Und Handarbeiten galten lange Zeit in weiten Kreisen - nach meiner Einschätzung so von Ende der 60er bis Anfang des neuen Jahrtausends - als spießig, altmodisch und z.T. auch als Arme-Leute-Hobby (sieht man mal von den Ur-Grünen ab, die im selbstgestrickten Pullover ins Parlament gingen). Das hat sich heute wohl weitgehend geändert.
Relationship between men and women is psychological. One is psycho. The other is logical. Don't try to figure out who is who.
Autokorrektur kann manchmal großen Mist produzieren.