Elitärer Beruf und AB sein

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ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Raptus
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Elitärer Beruf und AB sein

Beitrag von Raptus »

Um erstmal den Vorwurf der Überheblichkeit auszuräumen:
ich habe sehr hohen Respekt vor allen Berufstätigen. Jeder ist wichtig und verdient für seine Tätigkeit Respekt und Anerkennung.

Aber ich denke der Betreff verrät worum es geht. Kurz zu meiner Situation: Ich habe mein Studium (ganz ordentlich) abgeschlossen und arbeite jetzt als Abteilungsleiter bei einer Bank mit entsprechendem Gehalt und Führungsverantwortung.
Ich habe nunmehr dass Gefühl, dass das AB sein auch meinen berufichen Alltag zunehmend erschwert.
Im Studium war das kein Problem. Da fiel das nicht so auf.
Doch jetzt kann ich einfach nicht mitreden. In den Besprechungen und Pausen mit meinen Abteilungsleiter Kolleg*Innen (alle verpartnert/verheiratet) geht es vor allem jetzt wo der Sommer ausläuft nur um Urlaub, Partnerschaft usw.
Ich habe fast das Gefühl es besteht eine berufliche Verpflichtung zur Teilnahme am gesellschaftlichen Leben mit Partnerschaft.
Auch besteht bei mir der Eindruck, dass in diesen beruflichen Kreisen AB Sein noch exotischer ist als ohnehin schon. Mich setzt das unglaublich unter Druck. Ich habe fast schon Angst davor Kollegen zu treffen. Aber kann dem ja nicht aus dem Weg gehen.

Gibt es hier AB'ler in ähnlichen Positonen? Denke das vor allem an Rechtsanwälte in größeren Kanzleien, Ärzte im Krankenhaus oder Gemeinschaftspraxen, usw.
Alle anderen können natürlich auch gern ihren Senf dazu geben :good:

ERSTER BEITRAG DES THEMAS
ComebackCat

Re: Elitärer Beruf und AB sein

Beitrag von ComebackCat »

Raptus hat geschrieben: 21 Aug 2020 20:20 Um erstmal den Vorwurf der Überheblichkeit auszuräumen:
ich habe sehr hohen Respekt vor allen Berufstätigen. Jeder ist wichtig und verdient für seine Tätigkeit Respekt und Anerkennung.

Aber ich denke der Betreff verrät worum es geht. Kurz zu meiner Situation: Ich habe mein Studium (ganz ordentlich) abgeschlossen und arbeite jetzt als Abteilungsleiter bei einer Bank mit entsprechendem Gehalt und Führungsverantwortung.
Du definierst den Begriff "elitär" aber sehr weit. Wie kommt man zu dieser Sichtweise?
Dr yxcv

Re: Elitärer Beruf und AB sein

Beitrag von Dr yxcv »

Raptus hat geschrieben: 21 Aug 2020 20:20 Um erstmal den Vorwurf der Überheblichkeit auszuräumen:
ich habe sehr hohen Respekt vor allen Berufstätigen. Jeder ist wichtig und verdient für seine Tätigkeit Respekt und Anerkennung.

Aber ich denke der Betreff verrät worum es geht. Kurz zu meiner Situation: Ich habe mein Studium (ganz ordentlich) abgeschlossen und arbeite jetzt als Abteilungsleiter bei einer Bank mit entsprechendem Gehalt und Führungsverantwortung.
Ich habe nunmehr dass Gefühl, dass das AB sein auch meinen berufichen Alltag zunehmend erschwert.
Im Studium war das kein Problem. Da fiel das nicht so auf.
Doch jetzt kann ich einfach nicht mitreden. In den Besprechungen und Pausen mit meinen Abteilungsleiter Kolleg*Innen (alle verpartnert/verheiratet) geht es vor allem jetzt wo der Sommer ausläuft nur um Urlaub, Partnerschaft usw.
Ich habe fast das Gefühl es besteht eine berufliche Verpflichtung zur Teilnahme am gesellschaftlichen Leben mit Partnerschaft.
Auch besteht bei mir der Eindruck, dass in diesen beruflichen Kreisen AB Sein noch exotischer ist als ohnehin schon. Mich setzt das unglaublich unter Druck. Ich habe fast schon Angst davor Kollegen zu treffen. Aber kann dem ja nicht aus dem Weg gehen.

Gibt es hier AB'ler in ähnlichen Positonen? Denke das vor allem an Rechtsanwälte in größeren Kanzleien, Ärzte im Krankenhaus oder Gemeinschaftspraxen, usw.
Alle anderen können natürlich auch gern ihren Senf dazu geben :good:
Elitär ist ehrlich gesagt zu hoch gegriffen. Wenn Du der Vorstand wärst ok, aber auch nicht bei der kleinen Genossenschaftsbank.
Ich mache was ähnliches, meine Kollegen sind idR älter. Verheiratet, aber auch geschieden. Die Geschiedenen haben relativ schnell wieder jemanden.
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Re: Elitärer Beruf und AB sein

Beitrag von LonesomeCoder »

Raptus hat geschrieben: 21 Aug 2020 20:20 Doch jetzt kann ich einfach nicht mitreden. In den Besprechungen und Pausen mit meinen Abteilungsleiter Kolleg*Innen (alle verpartnert/verheiratet) geht es vor allem jetzt wo der Sommer ausläuft nur um Urlaub, Partnerschaft usw.
Ich habe fast das Gefühl es besteht eine berufliche Verpflichtung zur Teilnahme am gesellschaftlichen Leben mit Partnerschaft.
Auch besteht bei mir der Eindruck, dass in diesen beruflichen Kreisen AB Sein noch exotischer ist als ohnehin schon. Mich setzt das unglaublich unter Druck. Ich habe fast schon Angst davor Kollegen zu treffen. Aber kann dem ja nicht aus dem Weg gehen.

Gibt es hier AB'ler in ähnlichen Positonen? Denke das vor allem an Rechtsanwälte in größeren Kanzleien, Ärzte im Krankenhaus oder Gemeinschaftspraxen, usw.
Alle anderen können natürlich auch gern ihren Senf dazu geben :good:
Ich habe zwar keine hohe Position, aber bei Gesprächen unter Kollegen gehts auch immer nur im Freizeitaktivitäten und Urlaub mit Partner/Familie. Sehe ich aber als normal an, wenn man Partner/Familie hat, dann verbringt man mit denen nun mal die meiste Freizeit. Und ja, als Einziger auffallen, weil man davon nie redet, ist nicht angenehm :oops:
Warnung vor Pickup: https://www.abtreff.de/viewtopic.php?p=1062199#p1062199
Wissenschaftliches Standardwerk über (männliches) AB-tum: https://www.springer.com/de/book/9783658059231
Geschlechtsspezifische Partnerwahl und Sexualitätsmerkmale: https://d-nb.info/1037687477/34
t385

Re: Elitärer Beruf und AB sein

Beitrag von t385 »

Raptus hat geschrieben: 21 Aug 2020 20:20 Ich habe mein Studium (ganz ordentlich) abgeschlossen und arbeite jetzt als Abteilungsleiter bei einer Bank mit entsprechendem Gehalt und Führungsverantwortung.
Damit solltest du keinerlei Probleme bei Frauen haben. Wie siehst du denn aus?
Informatiker

Re: Elitärer Beruf und AB sein

Beitrag von Informatiker »

Ich bin momentan Single. Bei einem Mann von deinem Format werden sich die wenigsten Normalos denken der bekommst keine ab. :umarmung2:
Daniog
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Re: Elitärer Beruf und AB sein

Beitrag von Daniog »

Egal in welcher Position Projektleiter, Abteilungsleiter, Bereichsleiter und dann als Firmeninhaber ich war im Kollegenkreis immer der einzige Single. Es war aber nie ein größeres Problem, da ich mich generell privat nicht viel mit Ihnen unterhalten habe.

Ein Problem ist eher bei den gesellschaftlichen Verpflichtungen neben bei. Businessdinner, Gesellschaftsjagden, Firmeneimweihung, Messeparties oder ähnliches, wenn erwartet wurde, dass man mit Gattin erscheint. Ich weiß nicht auf wievielen Veranstaltungen ich die Sitzordnung zerstört habe. Das Gute ist meine Abneigung für derartige Veranstaltungen ist relativ groß und es ist bekannt, sowie reduzieren sich die Einladungen inzwischen doch etwas.

Jetzt habe ich eine Partnerin und jetzt ist Corona und keine Veranstaltungen.
Clochard

Re: Elitärer Beruf und AB sein

Beitrag von Clochard »

t385 hat geschrieben: 21 Aug 2020 21:53
Raptus hat geschrieben: 21 Aug 2020 20:20 Ich habe mein Studium (ganz ordentlich) abgeschlossen und arbeite jetzt als Abteilungsleiter bei einer Bank mit entsprechendem Gehalt und Führungsverantwortung.
Damit solltest du keinerlei Probleme bei Frauen haben.
ja, im nächsten Urlaub einfach mal ab nach Kiew :lol:
Strange Lady
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Re: Elitärer Beruf und AB sein

Beitrag von Strange Lady »

Für Månner vermutlich ein Problem.

Frauen in Führungspositionen kommen oft allein zu allem möglichen, weil ihre Ehemänner keinen Bock auf Dekomann an der Seite einer Frau haben.

Meine Cheffinnen sind liiert, deren Männer wurden noch nie irgendwo gesichtet. Fragt auch keiner nach.
“Happiness is like a butterfly: The more you chase it, the more it will elude you. But if you turn your attention to other things, it will come and sit quietly on your shoulder.”
Henry David Thoreau
Mariquita

Re: Elitärer Beruf und AB sein

Beitrag von Mariquita »

Also beim Lesen des Strangtitels dachte ich auch an Diplomat oder ähnliches. Damit will ich dein erfolgreiches Wirtschfts? Studium aber nicht kleinreden.
Ich habe auch studiert, allerdings "nur" Gesellschafts und Erziehungswissenschaften. Wirtschaft hätte ich mir nicht zugetraut. Ich hoffe, ich "darf" hier trotzdem mitschreiben. :oops:
Was die Gespräche in der Teeküche angeht: Verreisen kannst du doch auch als Single und darüber erzählen. Gleiches gilt für Teilnahme an kulturellem Leben, wie Konzerte, Theater, Veranstaltungen etc.

Dass du nicht nur Single, sondern auch AB bist, steht dir nicht auf der Stirn geschrieben und geht doch keinen was an.
Informatiker

Re: Elitärer Beruf und AB sein

Beitrag von Informatiker »

Mariquita hat geschrieben: 22 Aug 2020 08:25Was die Gespräche in der Teeküche angeht: Verreisen kannst du doch auch als Single und darüber erzählen. Gleiches gilt für Teilnahme an kulturellem Leben, wie Konzerte, Theater, Veranstaltungen etc.
Gehst du allein auf Konzerte und ins Theater? Durch die Abstandsregeln fällt man noch mehr auf.
Mariquita

Re: Elitärer Beruf und AB sein

Beitrag von Mariquita »

Ja, ich gehe allein auf Konzerte und zu Kleinkunstveranstaltungen. Sogar alleine in Biergärten. Ich verreise auch alleine. Allerdings nicht gerne. Also nicht gerne alleine.
Allerdings lebe ich in einer Großstadt, da fühle ich mich nicht unangenehm beobachtet.
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Re: Elitärer Beruf und AB sein

Beitrag von desigual »

Informatiker hat geschrieben: 22 Aug 2020 08:28
Mariquita hat geschrieben: 22 Aug 2020 08:25Was die Gespräche in der Teeküche angeht: Verreisen kannst du doch auch als Single und darüber erzählen. Gleiches gilt für Teilnahme an kulturellem Leben, wie Konzerte, Theater, Veranstaltungen etc.
Gehst du allein auf Konzerte und ins Theater? Durch die Abstandsregeln fällt man noch mehr auf.
Ich bin zwar nicht Mariquita, aber ich gehe allein ins Theater, klassische Konzerte und Kino. Das Problem mit Corona ist weniger das Auffallen, sondern dass die Einzelplätze sich entweder an den ganz unbeliebten/billigsten Stellen (ganz hinten, ganz an der Seite,...) oder in der teuersten Kategorie (die ich eigentlich nicht unbedingt nehme) befinden.

Zu sehen dass man alleine unterwegs ist, ist es, unabhängig von Corona, sowieso. Ich denke aber, dass das die wenigsten Menschen wahrnehmen, weil sie nur mit sich selbst beschäftigt sind. Außerdem übersteigt es auch das Vorstellungsvermögen vieler Leute, dass man so was alleine machen könnte.
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Axolotl
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Re: Elitärer Beruf und AB sein

Beitrag von Axolotl »

Sorry, aber schon der Threadtitel macht das Problem deutlich. Du fühlst dich als elitär, weil du ein Studium "ganz ordentlich" (in dem Kontext heißt ordentlich was genau? :gruebel: ) abgeschlossen hast. Was genau erhebt dich denn jetzt über andere? Damit isoliert man sich doch selbst nur und macht sich zum Exoten. Weil so trittst du dann auch auf. Wie ein Exot.

Was genau isoliert dich denn? Dass du in keiner festen Partnerschaft bist? Wie viele Leute sind das wohl ebenfalls? :gruebel: Und in einer festen Partnerschaft/Ehe sein, heißt nicht zwangsläufig auch glücklich sein. Das Problem ist doch, du bist viel zu verkrampft. Klar reden die Leute zuerst mal über das, was sie gemein haben. Das schafft Sympathien und eröffnet neue Wege zu anderen Themen. Und wenn einer einen Ehering am Finger sieht, dann wird der natürlich darüber den Einstieg in eine Gespräch suchen.

In meinem Arbeitsumfeld sind nahezu alle verpartnert oder verheiratet. Und? Dann erzählen sie mir über ihre Frauen/Freundinnen und ich höre brav zu, sage mal was dazu wenn ich gefragt werde und fertig. Dann sind die das losgeworden und wir reden nach spätestens fünf Minuten über was anderes. Vor allem Leute die im gleichen Berufsfeld arbeiten, haben doch in der Regel auch gleiche Interessen. Da sollte das Thema dezent wechseln kein Problem sein. Man darf es halt nur nicht erzwingen.

Du solltest dich wirklich einfach öffnen und das Gebabbel über Ehe und Partnerschaft einfach so hinnehmen. Und wenn du gefragt wirst, ob du Single bist, sagst du einfach mal selbstbewusst ja, statt knallrot wie eine Tomate zu werden und peinlich berührt zu sein. Single sein ist doch kein Stigma. Alternativ denk dir ne gute Geschichte aus. Musst die Leute ja nicht in dein Privatleben lassen. Aber ne ordentliche Arbeitsbeziehung kann man auch als AB aufbauen.
私はウーパールです。

저는 아홀로틀입니.
Maverick

Re: Elitärer Beruf und AB sein

Beitrag von Maverick »

desigual hat geschrieben: 22 Aug 2020 08:39
Das Problem mit Corona ist weniger das Auffallen, sondern dass die Einzelplätze sich entweder an den ganz unbeliebten/billigsten Stellen (ganz hinten, ganz an der Seite,...) oder in der teuersten Kategorie (die ich eigentlich nicht unbedingt nehme) befinden.
Das ist zwar Off-topic, das ist mir aber auch schon sauer aufgestoßen. Jetzt während Corona merkt man umso mehr, dass vieles auf Paar- bzw. Mehrpersonenaktivitäten ausgerichtet ist.

So musste ich auf dem Open-Air-Musikfestival einen Einzel-Randplatz nutzen und in meinem Stammkino muss ich, wenn ich alleine gehe, direkt zwei Tickets buchen (Buchung geht zurzeit auch nur online). Das wird scheinbar damit begründet, dass Alleinbesucher aufgrund der Abstandsregelungen mehr Platz beanspruchen als Paare und Gruppen. Bzw. haben die sich bei der Programmierung des Buchungstools keine Gedanken darüber gemacht, so dass man deswegen nur mindestens zwei Plätze reservieren kann.

Jetzt habe ich mir einfach ein anderes Kino gesucht. Unbefriedigend ist das aber schon.

Zu sehen dass man alleine unterwegs ist, ist es, unabhängig von Corona, sowieso. Ich denke aber, dass das die wenigsten Menschen wahrnehmen, weil sie nur mit sich selbst beschäftigt sind. Außerdem übersteigt es auch das Vorstellungsvermögen vieler Leute, dass man so was alleine machen könnte.


Da stimme ich zu. Und selbst wenn die Leute das wahrnehmen und das gegebenfalls innerlich verurteilen, ist mir das auch egal. Im Urlaub oder wenn ich so erzähle, dass ich alleine im Kino oder Theater war höre ich auch häufig "Das könnte ich gar nicht, das wäre mir viel zu langweilig und unangenehm."

Ich sage mir aber immer: Wenn ich zuhause hocke verderbe ich mir den Spaß selbst, also gehe ich viel raus.

Firmenfeiern und - veranstaltungen, wo aber mit Partnern eingeladen wird, meide ich regelmäßig, um auf die Frage des TE zurückzukommen.
Zuletzt geändert von Maverick am 22 Aug 2020 09:50, insgesamt 1-mal geändert.
Maverick

Re: Elitärer Beruf und AB sein

Beitrag von Maverick »

Axolotl hat geschrieben: 22 Aug 2020 09:41 Sorry, aber schon der Threadtitel macht das Problem deutlich. Du fühlst dich als elitär, weil du ein Studium "ganz ordentlich" (in dem Kontext heißt ordentlich was genau? :gruebel: ) abgeschlossen hast. Was genau erhebt dich denn jetzt über andere? Damit isoliert man sich doch selbst nur und macht sich zum Exoten. Weil so trittst du dann auch auf. Wie ein Exot.

Was genau isoliert dich denn? Dass du in keiner festen Partnerschaft bist? Wie viele Leute sind das wohl ebenfalls? :gruebel: Und in einer festen Partnerschaft/Ehe sein, heißt nicht zwangsläufig auch glücklich sein. Das Problem ist doch, du bist viel zu verkrampft. Klar reden die Leute zuerst mal über das, was sie gemein haben. Das schafft Sympathien und eröffnet neue Wege zu anderen Themen. Und wenn einer einen Ehering am Finger sieht, dann wird der natürlich darüber den Einstieg in eine Gespräch suchen.

In meinem Arbeitsumfeld sind nahezu alle verpartnert oder verheiratet. Und? Dann erzählen sie mir über ihre Frauen/Freundinnen und ich höre brav zu, sage mal was dazu wenn ich gefragt werde und fertig. Dann sind die das losgeworden und wir reden nach spätestens fünf Minuten über was anderes. Vor allem Leute die im gleichen Berufsfeld arbeiten, haben doch in der Regel auch gleiche Interessen. Da sollte das Thema dezent wechseln kein Problem sein. Man darf es halt nur nicht erzwingen.

Du solltest dich wirklich einfach öffnen und das Gebabbel über Ehe und Partnerschaft einfach so hinnehmen. Und wenn du gefragt wirst, ob du Single bist, sagst du einfach mal selbstbewusst ja, statt knallrot wie eine Tomate zu werden und peinlich berührt zu sein. Single sein ist doch kein Stigma. Alternativ denk dir ne gute Geschichte aus. Musst die Leute ja nicht in dein Privatleben lassen. Aber ne ordentliche Arbeitsbeziehung kann man auch als AB aufbauen.
Einerseits hast du recht, was die Gesprächsführung angeht. Im ganz normalen Arbeitstag hört man sich das an und gibt ab und zu mal eine Bemerkung ab.

Ist man aber dienstlich auf einem Dinner oder anderen Veranstaltungen eingeladen ist, wo mit Partnern eingeladen wird und wo man dann regelmäßig der einzige ist, der alleine aufläuft, kann das schon sehr nerven und auch belasten. Ich fühle mich dann immer als Außenseiter, langweile mich dort und meide solche Termine daher, wie zum Beispiel das Weihnachtsessen etc. pp. Ich gehe da nur hin, wenn es arbeitsrechtlich verpflichtend ist, damit man mir nicht ans Bein pinkeln kann.
Mariquita

Re: Elitärer Beruf und AB sein

Beitrag von Mariquita »

Unser langjähriger Geschäftsleiter war geschieden, den hat nie jemand mit "Gattin" gesehen. Jezt ist er in Rente und die Geschäftsleitung wird von einer Doppelspitze betrieben. Ich habe nicht die geringste Ahnung, ob die beiden Herren liiert, verheitatet oder geschieden sind.

Ist das bei euch (Frage an alle) wirklich so, dass Firmenfeiern, Betriebsausflüge, Jubiläen und ähnliches mit "Gattin" oder "Gatten" der Mitarbeiter stattfinden? Ich kenne das so nicht, weder von meinem eigenen AG noch von anderen.
Maverick

Re: Elitärer Beruf und AB sein

Beitrag von Maverick »

Mariquita hat geschrieben: 22 Aug 2020 09:56 Ist das bei euch (Frage an alle) wirklich so, dass Firmenfeiern, Betriebsausflüge, Jubiläen und ähnliches mit "Gattin" oder "Gatten" der Mitarbeiter stattfinden? Ich kenne das so nicht, weder von meinem eigenen AG noch von anderen.
Bei Betriebsausflügen der gesamten Abteilung ist das nicht so. Bei Jubiläen sind Gatinnen und Gatten eingeladen, wobei mich das da nicht stören würde (ich habe noch fünf Jahre bis zum Zehnjährigen), da ich bei einem großen Unternehmen arbeite und da auch einige Leute alleine aufkreuzen dürften und da wir überwiegend körperlich arbeitende Menschen (sowohl Studierte, als auch Ausgebildete) beschäftigen, es da nicht so auffällt.

Ich arbeite hingegen im Justitiariat und da finden schon ab und an Ereignisse statt, wo komplett mit Gatinnen und Gatten eingeladen wird. Das können dann Anlässe wie die Weihnachtsfeier mit Kolleginnen und Kollegen sein (da bin ich immer mit einer guten Begründung raus: im Dezember nehme ich immer Jahresurlaub und verreise) oder aber auch Abendessen im Rahmen von Verhandlungen und dergleichen sein. Ich bin da zwar nicht in Leitungsfunktion tätig, meine Chefin lädt aber meistens die beteiligten Personen mit Partner mit ein.

Bei diesen Veranstaltungen mache ich mein Erscheinen von Faktoren abhängig:
  • Wird ohne Partner eingeladen, gehe ich hin.
  • Ist das meine arbeitsrechtliche Pflicht? Dann gehe ich hin.
  • Ist das nicht meine arbeitsrechtliche Pflicht, ich weiß aber, dass meine Chefin mein Know-how braucht, gehe ich auch hin. Dann finde ich es meist auch nicht so schlimm.
  • Weiß ich, dass ich nicht der einzige partnerlose Mensch bin, gehe ich meistens hin.
  • Sind die Punkte 2 und 3 nicht gegeben und die Veranstaltung gilt der Bespaßung, gehe ich nicht hin, wenn nur Paare anwesend sind.
Meine Chefin weiß, dass ich häufig nicht komme. Sie nimmt es mir aber nicht übel, da ich ansonsten bei allen Firmenaktivitäten dabei bin und sie auch definitiv weiß: Wenn sie mich braucht, bin ich da.
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Re: Elitärer Beruf und AB sein

Beitrag von LonesomeCoder »

Mariquita hat geschrieben: 22 Aug 2020 09:56 Ist das bei euch (Frage an alle) wirklich so, dass Firmenfeiern, Betriebsausflüge, Jubiläen und ähnliches mit "Gattin" oder "Gatten" der Mitarbeiter stattfinden? Ich kenne das so nicht, weder von meinem eigenen AG noch von anderen.
Ja. Und dabei nie jemanden dabei oder ausnahmsweise mal Grüße und eine Begründung für die Abwesenheit zu haben, fällt halt auf Dauer auf.
Warnung vor Pickup: https://www.abtreff.de/viewtopic.php?p=1062199#p1062199
Wissenschaftliches Standardwerk über (männliches) AB-tum: https://www.springer.com/de/book/9783658059231
Geschlechtsspezifische Partnerwahl und Sexualitätsmerkmale: https://d-nb.info/1037687477/34
Mariquita

Re: Elitärer Beruf und AB sein

Beitrag von Mariquita »

Ah, okay. Da habe ich wohl Glück mit meinem Arbeitgeber. Bzw. der Geiz des AG, nicht noch Happi für Gattin oder Gatte bereit stellen zu müssen, kommt mir zu Pass.

Ich bin aber auch in einem Alter, in dem viele geschieden oder auch verwitwet sind. Von vielen Leuten in der Verwaltung und/oder formal Vorgesetzten weiß ich gar nicht, ob die verpartnert sind. Ist mir auch so was von egal.