Ich bin es leid

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Finnlandfreundin
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Re: Ich bin es leid

Beitrag von Finnlandfreundin »

Mariquita hat geschrieben: 01 Aug 2020 13:10 Ich habe mal auf die Frage, warum ich nicht verpartnert sei, ich sei doch ne hübsche Frau (was für ein komisches Argument) geantwortet: "Ich will ja nicht, dass die anderen alle traurig sind".

Natürlich war klar, dass diese "anderen" nicht existieren, aber es war auch klar, dass ich mich von solchen Fragen nicht verunsichern lasse und nicht daran denke mich zu rechtfertigen.
Coole Antwort
Thespian

Re: Ich bin es leid

Beitrag von Thespian »

Ich kann die Reaktion durchaus nachvollziehen. Wenn es der Erste gewesen hätte der so nachgefragt hätte, hättest du ja weniger impulsiv reagiert. Irgendwann ist der Kanal halt voll und wenn der Ärger raus muss, muss er raus (so lange es zivilisiert bleibt, wovon ich einfach mal ausgehe).

Für viele - sehr viele - Menschen gehört die Frage nach Partner und Kindern zum normalen Kennenlernen dazu. Da kann man nicht viel machen. Ich beantworte das wahrheitsgemäß und dann ist gut. Aber der Spruch "ein so hübsches Mädchen müsse doch vergeben sein" ist halt wirklich blöd. Und zwar wegen dem "muss". (Und gegebenenfalls wegen des "Mädchens" von dem sich manch erwachsene Frau abgewertet fühlen könnte.) Muss sie wirklich vergeben sein? Hat sie nicht das Recht sich anders zu entscheiden? Ist sie als Single unnormal? Korrekturbedürftig? All das kann reingelesen werden wenn der Andere Mensch in der entsprechenden Verfassung ist.

Solche Sätze können unglaublich triggern. Aber weil Beziehungen für viele Menschen eben so unglaublich normal sind und auch häufig starker Teil der jeweiligen Identität ist die Frage eben für eben diese Menschen so normal für die Kennenlerncheckliste. Man muss bedenken, dass es sehr viele Menschen gibt die ihr ganzes Erwachsenenleben nie mehr als ein paar Tage Single waren weil sie sich eben sofort den nächsten Übergangspartner suchen. (So absurd und fremd das für unsereins klingt. - Genauso absurd und fremd muss diesem Menschen die Vorstellung sein schon immer allein zu sein.)

Gerade weil in der Frage so eine Normalitätserwrtung drinnensteckt ist es in Ordnung sie zurechtzurücken.

Ich als Mann habe die Frage nach einer Partnerin auch schon öfter gehört. Auf das Nein wurde sehr oft nach dem "Warum" gefragt. Aber eher mit dem Unterton oder der konkreten Nachfrage ob ich denn nicht wolle? Ich Antworte dann immer, dass ich mir schon eine Beziehnung wünsche, aber nicht weiß warum es nicht klappt. (Es sei denn die Fragende ist weiblich und ich interessiert. Dann versuche ich kreativer zu sein. Es gibt selten Bedarf dafür.) Meine Antwort wird nicht weiter beachtet. Im Kopf des Gegenübers bleibt ausschließlich folgende Information hängen: "Er hat keine Frau, na dann will er nicht." Und das wurde dann so hingenommen. Als Mann ist es also scheinbar akzeptiert, dass ich keine Beziehung habe - nur sich darüber zu beschweren oder daran zu leiden, das ist wieder unnormal. Im folgenden habe ich dann beobachtet, dass ich, wenn sich die Leute um mich rum dann über ihre Beziehungen und PartnerInnen unterhalten links liegen gelassen werde. Wie ein Stein der zufällig in der Landschaft liegt. Irgendwie kommt man sich vor, als wäre man für die Leute kein vollständiger Mensch. aber als Mann will ich ja angeblich nicht. Dann bin ich offenbar selber schuld.

Mal sehen, wann es bei mir soweit ist, dass ich jemanden anraunze.
Acealus

Re: Ich bin es leid

Beitrag von Acealus »

Ich kann mit dieser ganzen Herumtapserei im verbalen Minenfeld überhaupt nichts anfangen... jede Aussage innerhalb einer Konversation kann potentiell irgendwo einen Nerv treffen. Aber deshalb muss jetzt ja nicht gleich mit jeder Konversation eine Triggerwarnung mitgeliefert werden oder ganz vorsichtig um ein potentiell schwieriges Thema herumgetanzt werden, um auf keinen Fall jemanden unbeabsichtigt zu verletzen.

Bei einem Date habe ich auch mal eine Frau gefragt, wie es angeht, dass sie noch Single ist. Und sie meinte darauf scherzhaft sinngemäß: "Was soll ich darauf jetzt sagen? Ich kann ja nicht gleich zu Beginn all meine Macken offenbaren."

Wenn man innerhalb einer normalen Konversation schon gleich mit einer starken Emotion reagiert, was macht ihr denn, wenn es jemand mal wirklich darauf anlegt, euch aus der Fassung zu bringen? In der Fragerunde nach einer Präsentation oder bei Stressfragen im Bewerbungsgespräch?
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Re: Ich bin es leid

Beitrag von Finnlandfreundin »

Ich kann deine Reaktion verstehen, da es ein Thema ist, dass dich selbst stört. Ich glaube aber nicht, dass dein Kollege dich damit verletzen wollte. Ich wurde auch schon öfters (insbesondere von Kollegen) gefragt, ob ich einen Freund habe und bei Verneinung wird gefragt, wieso nicht. Können anscheinend Viele nicht verstehen. Dass man mit so einer Frage einen wunden Punkt bei mir trifft, weiß ja keiner.
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Re: Ich bin es leid

Beitrag von Finnlandfreundin »

Acealus hat geschrieben: 01 Aug 2020 17:01 Bei einem Date habe ich auch mal eine Frau gefragt, wie es angeht, dass sie noch Single ist. Und sie meinte darauf scherzhaft sinngemäß: "Was soll ich darauf jetzt sagen? Ich kann ja nicht gleich zu Beginn all meine Macken offenbaren."
Die Reaktion finde ich auch toll.
The Reject

Re: Ich bin es leid

Beitrag von The Reject »

Andersartig05 hat geschrieben: 01 Aug 2020 11:57 Ich weiß nicht, ob man es ein Frauen-Problem nennen kann, oder ob auch die werten Herren davon betroffen sind (ich gehe doch mal davon aus), aber ich kann die unverschämten Fragen mancher Leute einfach nicht mehr ertragen.
(...)
Hast du einen Freund/Mann?
WELCHE ROLLE SPIELT DAS?
(...)
Es folgten Sprüche á la: „Warum denn nicht?“ und „Ein so hübsches Mädchen muss doch vergeben sein“.
Also zumindest ich kenne das "Problem" nicht, das letzte mal, dass mich eine Frau gefragt hat ob ich eine Freundin habe war vor über 10 Jahren in der Uni. Aber die die das gefragt hat war damals glaub schon verheiratet oder zumindest verlobt.

Der Grund warum dein Kollege das gefragt hat, dürfte ganz einfach sein, dass er an dir interessiert war.
Finde das um ehrlich zu sein mutig von ihm gleich sowas zu fragen. Ich würde mich das aber nicht trauen und vielleicht Wochen damit zubringen herauszufinden ob eine neue Kollegin von mir verpartnert ist oder nicht.

Zu aufdringlich finde ich dann aber die Frage "Warum?". Vielleicht wusste er aber auch nur nicht was er weiter sagen sollte, hätte er gleich nach einem Date gefragt wäre das noch aufdringlicher gewesen.
Acealus

Re: Ich bin es leid

Beitrag von Acealus »

Finnlandfreundin hat geschrieben: 01 Aug 2020 17:03
Acealus hat geschrieben: 01 Aug 2020 17:01 Bei einem Date habe ich auch mal eine Frau gefragt, wie es angeht, dass sie noch Single ist. Und sie meinte darauf scherzhaft sinngemäß: "Was soll ich darauf jetzt sagen? Ich kann ja nicht gleich zu Beginn all meine Macken offenbaren."
Die Reaktion finde ich auch toll.
Fand ich auch - und hat mir persönlich gezeigt, dass sie grundsätzlich mit sich selbst im Reinen ist. Vielleicht nicht die Beziehung hat, die sie sich wünscht, aber sie macht sich wegen ihrer Situation nicht fertig und kann die ganze Sache mit Humor betrachten.
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Re: Ich bin es leid

Beitrag von Finnlandfreundin »

Acealus hat geschrieben: 01 Aug 2020 17:06
Finnlandfreundin hat geschrieben: 01 Aug 2020 17:03
Acealus hat geschrieben: 01 Aug 2020 17:01 Bei einem Date habe ich auch mal eine Frau gefragt, wie es angeht, dass sie noch Single ist. Und sie meinte darauf scherzhaft sinngemäß: "Was soll ich darauf jetzt sagen? Ich kann ja nicht gleich zu Beginn all meine Macken offenbaren."
Die Reaktion finde ich auch toll.
Fand ich auch - und hat mir persönlich gezeigt, dass sie grundsätzlich mit sich selbst im Reinen ist. Vielleicht nicht die Beziehung hat, die sie sich wünscht, aber sie macht sich wegen ihrer Situation nicht fertig und kann die ganze Sache mit Humor betrachten.
Ich kann mich noch an eine Reaktion von mir erinnern "Habe extra auf dich gewartet." Er vermutlich nicht auf mich :mrgreen:
Acealus

Re: Ich bin es leid

Beitrag von Acealus »

Finnlandfreundin hat geschrieben: 01 Aug 2020 17:08 Ich kann mich noch an eine Reaktion von mir erinnern "Habe extra auf dich gewartet." Er vermutlich nicht auf mich :mrgreen:
Das ist, finde ich, auch eine gute Antwort.
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Finnlandfreundin
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Re: Ich bin es leid

Beitrag von Finnlandfreundin »

Acealus hat geschrieben: 01 Aug 2020 17:16
Finnlandfreundin hat geschrieben: 01 Aug 2020 17:08 Ich kann mich noch an eine Reaktion von mir erinnern "Habe extra auf dich gewartet." Er vermutlich nicht auf mich :mrgreen:
Das ist, finde ich, auch eine gute Antwort.
Ich finde es einfach schwer darauf eine Antwort zu geben. Aber vielleicht wird da eher sowas erwartet wie "habe mich getrennt weil" oder "wurde verlassen" oder "suche keine Beziehung" ....
Andersartig05

Re: Ich bin es leid

Beitrag von Andersartig05 »

Ich bin erstaunt, wie locker einige von euch das sehen :gruebel:
Ich habe erst vor kurzem gelernt, dass mein Denken und meine Empfindungen keine Entschuldigungen oder Rechtfertigungen benötigen, was nicht heißt, dass ich mich anderen nicht erkläre.

Ich würde niemals auf die Idee kommen, jemanden so etwas nach zwei Minuten zu fragen. Eine kurze Erklärung, die Warenanlieferung ist eine Sache von fünf Minuten, wenn überhaupt.
Da ich mit den Jungs aus dieser Abteilung eher wenig zutun habe, bin ich auch nicht daran interessiert mich mit ihnen anzufreunden oder ähnliches. Und in einer Firma wie meiner sind Kollegen und Kolleginnen absolut tabu, dafür ist das Klima schlicht zu schlecht.
Ein einfaches "Hi, ich bin der xy, freut mich" hätte vollkommen genügt. Alles andere empfinde ich einfach als "zu viel". Bin ja zum arbeiten da und nichts anderes.

Aber um aufs Thema zurück zu kommen, der Vergleich hinkt zwar, aber eine kinderlose Frau fragt man ja auch nicht nach dem Warum, die Antwort könnte für die Betroffene schlicht verstörend sein. Natürlich meint es niemand böse, aber ein gewisses Taktgefühl erwarte ich da schon.
Acealus

Re: Ich bin es leid

Beitrag von Acealus »

Finnlandfreundin hat geschrieben: 01 Aug 2020 17:19 Ich finde es einfach schwer darauf eine Antwort zu geben. Aber vielleicht wird da eher sowas erwartet wie "habe mich getrennt weil" oder "wurde verlassen" oder "suche keine Beziehung" ....
Aus meiner Sicht ist so etwas eher eine Einladung zum Flirt und spielerischem Necken. Man versucht sein Gegenüber aus der Reserve zu locken und schaut wie er/sie reagiert. Und gleichzeitig signalisiert man ein gewisses Maß an Interesse, indem man 1-2 Komplimente unterbringt. Grundsätzlich bist du ja auch nicht verpflichtet, wahrheitsgemäß zu antworten und kannst auch mit einem Augenzwinkern sagen: "Bist aber ein ganz neugieriger Geselle, wa?"

Generell bin ich der Meinung, sowas muss man aushalten können.
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Re: Ich bin es leid

Beitrag von Finnlandfreundin »

Acealus hat geschrieben: 01 Aug 2020 17:31
Finnlandfreundin hat geschrieben: 01 Aug 2020 17:19 Ich finde es einfach schwer darauf eine Antwort zu geben. Aber vielleicht wird da eher sowas erwartet wie "habe mich getrennt weil" oder "wurde verlassen" oder "suche keine Beziehung" ....
Aus meiner Sicht ist so etwas eher eine Einladung zum Flirt und spielerischem Necken. Man versucht sein Gegenüber aus der Reserve zu locken und schaut wie er/sie reagiert. Und gleichzeitig signalisiert man ein gewisses Maß an Interesse, indem man 1-2 Komplimente unterbringt. Grundsätzlich bist du ja auch nicht verpflichtet, wahrheitsgemäß zu antworten und kannst auch mit einem Augenzwinkern sagen: "Bist aber ein ganz neugieriger Geselle, wa?"

Generell bin ich der Meinung, sowas muss man aushalten können.
Ich habe nur hin und wieder das Gefühl, dass ich die falsche Antwort gebe. Manch einen interessiert es wirklich, insbesondere Kollegen, die langsam mitbekommen, dass da nie jemand ist.
Reinhard
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Re: Ich bin es leid

Beitrag von Reinhard »

Ich kann mich nicht daran erinnern, schon mal nach meinem Beziehungsstatus gefragt worden zu sein. :gruebel:

Vermutlich sieht man es mir an. :crybaby: :crybaby:
Make love not war!
grenouille

Re: Ich bin es leid

Beitrag von grenouille »

Die Frage nach meinem Beziehungsstatus stört mich auch bei Freunden, fast noch mehr als bei Fremden, bei denen es ja wirklich nur. Neugier sein könnte. Ich habe einen guten Kumpel, den ich nicht allzu oft sehe, da wir weit auseinander wohnen und er in der Gastronomie tätig ist. Immer dieses "und wie läuft es in der Liebe?" :roll: Als ob er nicht schon erahnen könnte, dass da nichts Relevantes läuft. Wir sind befreundet seit ich 18 bin, und wenn in der ganzen Zeit keine Beziehung vorhanden war...
Acealus

Re: Ich bin es leid

Beitrag von Acealus »

Finnlandfreundin hat geschrieben: 01 Aug 2020 17:35 Ich habe nur hin und wieder das Gefühl, dass ich die falsche Antwort gebe. Manch einen interessiert es wirklich, insbesondere Kollegen, die langsam mitbekommen, dass da nie jemand ist.
Hm da kann man das natürlich anders angehen... gerade, wenn es Kollegen sind, die man länger kennt. Ich glaube du kannst dich auch ein wenig von dem Wunsch lösen, die "richtige" Antwort geben zu wollen. Grundsätzlich kannst du sagen, was du willst - entweder das, was du als Grund vermutest, wenn du ehrlich sein möchtest, ausweichen oder Grenzen setzen, wenn du über das Thema nicht sprechen möchtest.

Für mich würde so etwas auch stark davon abhängen, wie ich die Menschen einschätze - ist die Frage ein Ausdruck von Fürsorge und ehrlichem Interesse oder gibt es da eine andere Motivation? Ich hatte z.B. einen Schulkollegen, der solche Themen immer sehr gerne vor großer Gruppe angesprochen hat - und dann einen ganz fürsorglichen Ton angenommen hat à la, "Aber wie kann das denn sein, dass du noch niemanden gefunden hast? Du bist doch eigentlich ein ganz netter Typ - ich kann mir gar nicht richtig vorstellen, warum keiner mit dir zusammen sein möchte..."

Und da ist die Motivation dann eben eine ganz andere.
Kachana

Re: Ich bin es leid

Beitrag von Kachana »

Ich kann deine Reaktion total nachvollziehen. Irgendwann ist das Maß einfach mal voll, wenn ständig in der Wunde rumgestochert wird. Ich glaube aber auch, dass es eine Interessensbekundung gewesen sein könnte und es im ersten Kontakt mittlerweile einfach zu den Standardfragen gehört. Auch wenn es oft plump ist. Nachzuhaken finde ich dann als neuer Kollege nach 5 Minuten schon ganz schön indiskret. Das hätte man eleganter lösen können. Wenn man richtig Pech hat, triggert man ganz hart was beim Gegenüber. Ich bin da generell vorsichtig und höre es meistens aus dem Kontext raus nach gezielten, aber unverfänglichen Fragen.

Richtig schlimm (und mich macht das regelmäßig rasend) sind diese Fragen von familiären Bekannten, meist älteren Semesters, die man nicht so oft sieht und die nichts besseres zu tun haben, um nach der Frage des Befindens sich nach einem Partner zu erkundigen. Als ob es die wichtigste Lebensaufgabe ist einen Mann zu finden. Da interessiert es keinen wie erfolgreich man im Job vielleicht gerade ist oder sonst was. Der Blick, wenn man da verneinen muss - als hätte man total versagt. Bei einer Freundin von mir ist das so schlimm, die geht schon nicht mehr zu Familienfeiern. Neulich hat sie mit dem Gedanken gespielt, einfach eine andere Frau als Hochzeitsbegleitung mitzubringen als alleine zu gehen.
Reinhard
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Re: Ich bin es leid

Beitrag von Reinhard »

Kachana hat geschrieben: 01 Aug 2020 17:51 Richtig schlimm (und mich macht das regelmäßig rasend) sind diese Fragen von familiären Bekannten, meist älteren Semesters, die man nicht so oft sieht und die nichts besseres zu tun haben, um nach der Frage des Befindens sich nach einem Partner zu erkundigen. Als ob es die wichtigste Lebensaufgabe ist einen Mann zu finden. Da interessiert es keinen wie erfolgreich man im Job vielleicht gerade ist oder sonst was.
Allerdings finde ich Job auch tatsächlich viel unwichtiger als Partnerschaft ... :hierlang:


Anders ist das vielleicht bei der Nachfrage zu einem Projekt, ob man vorankommt. Also ich meine da sowas wie Studium/Ausbildung, Hausbau, Doktorarbeiten, etc.
Make love not war!
ABsynthist

Re: Ich bin es leid

Beitrag von ABsynthist »

Also ich mache die Erfahrung, dass mich praktisch nie irgendjemand nach Partnerschaft etc. fragt. Ich bin ein stückweit auch froh, da mich das natürlich in eine sehr unangenehme Situation bringen würde. Nur eine Kollegin, mit der ich mich sehr gut verstehe und auch viele intimere Dinge bespreche, hat mal gefragt und weiß seitdem auch, dass ich AB bin.
Der Kontext der Frage ist hier aber auch wichtig: manchmal fragt jemand ja wirklich, um zu erfahren, ob du "noch zu haben" bist. Und wenn die Intention erkennbar diese ist, könnte man sich eigentlich freuen, weil man demjenigen offensichtlich gefällt. Sowas ist mir allerdings noch nie passiert :?
Kachana

Re: Ich bin es leid

Beitrag von Kachana »

Reinhard hat geschrieben: 01 Aug 2020 17:56 Allerdings finde ich Job auch tatsächlich viel unwichtiger als Partnerschaft ... :hierlang:


Anders ist das vielleicht bei der Nachfrage zu einem Projekt, ob man vorankommt. Also ich meine da sowas wie Studium/Ausbildung, Hausbau, Doktorarbeiten, etc.
Für mich nicht. Das Hauptinteresse an der Person hängt für mich nicht vom Beziehungsstatus ab. Das wäre tatsächlich nichts, was ich als erstes fragen würde. Ab einem bestimmten Moment fangen die Leute sowieso von selbst davon an. Wenn jemand nie was erzählt, denke ich mir meinen Teil und bohre nicht nach. Geht mich auch nichts an.
Wenn aber Tante Erna nach einem Jahr als ersten Kommentar nur einfällt, warum man denn alleine kommt und ob man denn noch keinen gefunden hat, dann nervt das schon mächtig.
Mit Männern komme ich eigentlich nie in die Situation wie die von der TE beschriebene. Da scheine ich nicht interessant genug für zu sein oder man geht einfach davon aus, dass es so sein muss.