Die Angst vor dem Anschreiben

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LonesomeCoder
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Re: Die Angst vor dem Anschreiben

Beitrag von LonesomeCoder »

Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 08 Sep 2020 21:20
eiertanz hat geschrieben: 07 Sep 2020 08:42
Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 16 Aug 2020 22:23 Und ich kann dir versichern, das geht noch extremer. Es gibt Modellbahner, die achten bei den Fahrzeugen auf die Untersuchungsanschriften (die man am Modell nur mit der Lupe lesen kann). Auf gar keinen Fall dürfen die im Anlagenkontext in der Zukunft liegen oder so weit in der Vergangenheit, daß die Frist eigentlich schon wieder abgelaufen ist. Ich meine, ich hätte auch schon bemängeln können, daß die Anlage als Ganzes nicht konsequent epochenrein ist.
Nochmal zum Thema Modelleisenbahn: https://www.youtube.com/watch?v=AdhfVyb0IcM Ein Typ, der seine Modelleisenbahn durch die ganze Wohnung fahren lässt. Trotzdem hat er eine Frau, die das akzeptiert und sogar das Hobby teilt.
Zunächst einmal ist ein seltener Einzelfall mitnichten etwas, worauf man sich verlassen kann.

Außerdem ist er ein „Märklinist“. Ein Spielbahner. Er hat keine Ahnung vom Vorbild, es interessiert ihn auch gar nicht, und er fährt alle Epochen kreuz und quer durcheinander auf seiner viel zu dicht bebauten Anlage mit viel zu engen Radien im Sichtbereich.

Echte Modellbahner würden innerhalb der ersten fünf Sekunden eine ganze Anzahl an Dingen sehen, die sie erschaudern lassen:
  • Gleismaterial, das über die Plattenkante ragt
  • „Spielzeuggleise“ mit Plastikböschung, die nicht zusätzlich eingeschottert sind
  • viel zu kurze Bahnhofsgleise, vor allem für das eingesetzte Rollmaterial
  • damit bis zur Absurdität verkürzte Züge, denen dadurch jegliche Vorbildtreue abgeht
  • der Platz im Bahnhof ist so knapp, daß Züge – nicht etwa Rangierabteilungen oder abgestellte einzelne Fahrzeuge, sondern Züge – gerade eben grenzzeichenfrei stehen
  • Signale fehlen völlig
  • 03 in einer Beschriftung, die am 1.1.1968 obsolet wurde – überhaupt eine Baureihe, von der es schon seit den frühen 70er Jahren kein betriebsfähiges Exemplar mehr gibt –, dekoriert mit dem aktuellen Logo des Circus Krone, das es damals noch nicht gab
  • überhaupt eine 03 vor einem Güterzug
  • nicht wendezugfähige 103 vor InterRegio-Wendezug
  • orientrote 216 mit Bundesbahn-Keksen (abgeschafft 1994) und Dampfheizung vor einem nur elektrisch beheizbaren Reisezug in einer Farbgebung, die erst 1996 eingeführt wurde
[*]überhaupt treffen Fahrzeuge aufeinander, die nie gleichzeitig existierten[/list]
Auch die kurze Zeit später mit Silberlingen durchs Bild fahrende 218 in Ozeanblau/Elfenbein würde der Purist so niemals einsetzen. Zum einen hatte 218 256 Schneeräumer, die dem Modell fehlen; sie hat sie immer noch. Zum anderen waren bei dieser Lok, solange sie ozeanblau/elfenbein war, die Abgashutzen nicht am Schalldämpferende, sondern ein Stück zurückversetzt, und die Lüftungsöffnungen waren da, wo beim Modell die Hutzen sitzen. Erst in den späten 90er Jahren, als sie orientrot war, bekam sie anläßlich eines Motortauschs einen neuen Schalldämpfer mit Abgashutzen am Ende, wie ihn das Modell hat. Der Purist würde das berücksichtigen und die Lok entsprechend umbauen.

Würdest du allen Ernstes behaupten, ein solcher Pedant wäre nicht minder attraktiv?
Wow, du kennst dich da sehr gut aus. Aber wichtig ist nicht ein Hobby an sich, sondern ob in der Hobbyliste auch coole Sachen sind. Die können ein oder zwei Nerd-Hobbys leicht kompensieren.
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Re: Die Angst vor dem Anschreiben

Beitrag von Two-Tone »

Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 08 Sep 2020 21:20 Würdest du allen Ernstes behaupten, ein solcher Pedant wäre nicht minder attraktiv?
Wenn er zum Ausdruck bringen kann, dass er diese Detailgetreue mit Leidenschaft und mit Ehrgeiz macht, dann ja. Dann ist auch ein pedantischer Modelleisenbahner attraktiv. Dann, wenn er vor Freude strahlt, nachdem er Teile um 2cm verschoben hat, dann strahlt er ein warmes Umfeld aus, wo sich auch eine Frau wohlfühlen kann. ;)
Kommt natürlich auch auf die Persönlichkeit an. Man kann nämlich auch Leidenschaft und Ehrgeiz positiv herüberbringen, und die Frau (oder eine potentielle Freundin) ist trotzdem angewidert. Aber alle, die so eine Persönlichkeit tragen würden, werden ja nicht automatisch Modelleisenbahner.
LonesomeCoder hat geschrieben: 08 Sep 2020 21:39 Wow, du kennst dich da sehr gut aus. Aber wichtig ist nicht ein Hobby an sich, sondern ob in der Hobbyliste auch coole Sachen sind. Die können ein oder zwei Nerd-Hobbys leicht kompensieren.
Ich gehe sogar so weit, und sage, dass du selbst mit einer Liebesbeziehung zur 24 009 (ab 04:30) deine "Macke" so weit kompensieren kannst, dass eine Frau sich trotzdem in deiner Nähe wohlfühlt, oder dass du keinen Schiss haben musst, eine Frau anzuschreiben. Wie halt weiter oben von mir erwähnt, ist es stark persönlichkeitsabhängig.
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Re: Die Angst vor dem Anschreiben

Beitrag von Le Chiffre Zéro »

Hanuta hat geschrieben: 08 Sep 2020 21:36 Für mich ist die Frage bleibt die Frage offen, ob ein Pedant denn so sein muss oder sich ändern kann.
Ein so extrem detail- und realitätstreueversessener Modellbahner mit entsprechend viel und fundiertem Vorbildwissen wird von seinen Ansprüchen bezüglich Realismus im Modellbau nicht für jemanden abrücken, der mit dem Thema überhaupt nichts am Hut hat.

Generell ist es tatsächlich so, daß Männer, die von Frauen vor die Wahl zwischen Hobby und Frau gestellt werden, sehr häufig das Hobby wählen – und zwar auch dann, wenn sie mit der Frau bereits liiert oder gar verheiratet sind. Andere Männer scheuen den Konflikt und üben zumindest Teile ihres Hobbys im Verborgenen aus; so lassen sie sich online bestellte Artikel für ihr Hobby auf die Arbeit liefern und schmuggeln sie dann ins gemeinsame Heim, wenn die Frau nicht da ist. Das sagt doch einiges.
Two-Tone hat geschrieben: 08 Sep 2020 22:16 Wenn er zum Ausdruck bringen kann, dass er diese Detailgetreue mit Leidenschaft und mit Ehrgeiz macht, dann ja. Dann ist auch ein pedantischer Modelleisenbahner attraktiv. Dann, wenn er vor Freude strahlt, nachdem er Teile um 2cm verschoben hat, dann strahlt er ein warmes Umfeld aus, wo sich auch eine Frau wohlfühlen kann. ;)
Also nein. Denn solche Leute strahlen keine Freude aus. Solche Leute sind keine überbordend emotionalen Herzmenschen. Allenfalls schwindet die sichtliche Unzufriedenheit darüber, daß sie etwas an einem Modell stört, weil sie das Störende abgestellt haben.
← Das da sind keine Klaviertasten. Es sind Synthesizertasten. Doch, da gibt es Unterschiede.

Ich kann es euch erklären. Ich kann es aber nicht für euch verstehen. Das müßt ihr schon selbst tun.

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Re: Die Angst vor dem Anschreiben

Beitrag von Calliandra »

Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 08 Sep 2020 22:32 Generell ist es tatsächlich so, daß Männer, die von Frauen vor die Wahl zwischen Hobby und Frau gestellt werden, sehr häufig das Hobby wählen – und zwar auch dann, wenn sie mit der Frau bereits liiert oder gar verheiratet sind. Andere Männer scheuen den Konflikt und üben zumindest Teile ihres Hobbys im Verborgenen aus; so lassen sie sich online bestellte Artikel für ihr Hobby auf die Arbeit liefern und schmuggeln sie dann ins gemeinsame Heim, wenn die Frau nicht da ist. Das sagt doch einiges.
Darüber muss ich gerade schmunzeln, weil ich mich manchmal online in so Pflanzennerdgruppen austausche und da gibt es immerwieder diese "Gattungsfetischisten" – also es gibt eine Gattung, die es ihnen total angetan hat und sie werden nicht müde, sich immerwieder teure Stecklinge von bestimmten Arten dieser Gattungen aufwändig online zu organisieren. Und man liest da nicht selten, dass dann bestimmte Frauen irgendwelche neuen Fundstücke einschmuggeln müssen, weil ihre Männer denken, sie hätten einen an der Waffel, weil sie wegen eines abgeschnittenen Triebes mit zwei Blättern voll abgehen (und dann womöglich auch noch 45 Euro dafür hinblättern).
Das geht also durchaus auch andersrum :kopfstand:
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Re: Die Angst vor dem Anschreiben

Beitrag von Hanuta »

Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 08 Sep 2020 22:32 Ein so extrem detail- und realitätstreueversessener Modellbahner mit entsprechend viel und fundiertem Vorbildwissen wird von seinen Ansprüchen bezüglich Realismus im Modellbau nicht für jemanden abrücken, der mit dem Thema überhaupt nichts am Hut hat.
Detailverliebtheit geht aber nicht damit einher andere zu diskreditieren und ihnen Amateurhaftigkeit zu unterstellen, weil man selbst einfach "besser" ist. Das ist nämlich der entscheidende Unterschied zwischen jemandem, der sozial noch gut akzeptiert wird und jemandem, der da eher schlechte Karten hat.
Jemand der nur für sich auf die Detailverliebtheit achtet und für sich selbst alles so perfekt wie möglich machen will, kann trotzdem noch offen für andere Menschen sein und sie machen lassen, auch wenn er es selbst nicht so machen würde.
Geht ihn persönlich ja nichts an. Er hat einen gewissen Anspruch, aber er stellt den nur an sich selbst.
Menschen die einem ständig an die Nase binden wie wenig Ahnung sie haben sind nirgendwo gern gesehen.
Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 08 Sep 2020 22:32 Generell ist es tatsächlich so, daß Männer, die von Frauen vor die Wahl zwischen Hobby und Frau gestellt werden, sehr häufig das Hobby wählen – und zwar auch dann, wenn sie mit der Frau bereits liiert oder gar verheiratet sind. Andere Männer scheuen den Konflikt und üben zumindest Teile ihres Hobbys im Verborgenen aus; so lassen sie sich online bestellte Artikel für ihr Hobby auf die Arbeit liefern und schmuggeln sie dann ins gemeinsame Heim, wenn die Frau nicht da ist. Das sagt doch einiges.
Die soll es geben, aber die scheinen auch nicht traurig zu sein, dass ihre Frau dann weg ist. Sie haben sich ja bewusst dafür entschieden.
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Re: Die Angst vor dem Anschreiben

Beitrag von Le Chiffre Zéro »

Hanuta hat geschrieben: 08 Sep 2020 22:47 Detailverliebtheit geht aber nicht damit einher andere zu diskreditieren und ihnen Amateurhaftigkeit zu unterstellen, weil man selbst einfach "besser" ist. Das ist nämlich der entscheidende Unterschied zwischen jemandem, der sozial noch gut akzeptiert wird und jemandem, der da eher schlechte Karten hat.
Jemand der nur für sich auf die Detailverliebtheit achtet und für sich selbst alles so perfekt wie möglich machen will, kann trotzdem noch offen für andere Menschen sein und sie machen lassen, auch wenn er es selbst nicht so machen würde.
Geht ihn persönlich ja nichts an. Er hat einen gewissen Anspruch, aber er stellt den nur an sich selbst.
Menschen die einem ständig an die Nase binden wie wenig Ahnung sie haben sind nirgendwo gern gesehen.
Man merkt, du hast dich noch nie ernsthaft mit dem Thema Modelleisenbahn auseinandergesetzt. In dieser Szene gelten die „Märklinisten“ nämlich generell als niederrangig, und notorische Unkenntnis, Ignoranz und Gleichgültigkeit werden ihnen nicht zu Unrecht nachgesagt. Der kleinlich-pedantische „Nietenzähler“ mit hochdetailliertem Vorbildwissen – diametrales Gegenteil und Nemesis des „Märklinisten“ – ist auch nicht die populärste Subspezies, aber deutlich weniger unpopulär und hat trotz allem eine gewisse Vorbildfunktion.

Beiden ist zwar gemein, daß sie nicht oberlehrerhaft daherkommen – dem „Märklinisten“ würde man das eh nicht abnehmen. Aber beim „Märklinisten“ nervt, daß ihm das Vorbild ziemlich egal ist, zumindest über das hinaus, was er aus den Märklin-Katalogen gelernt hat, die seine einzige Fachliteratur sind.

Derweil schreckt beim „Nietenzähler“ ab, daß er bei seiner Kritik an Serienmodellen ebenso wie bei seinen Umbauten auf winzige Details achtet, von deren Existenz die allermeisten Modellbahner bis dahin gar nichts wußten und die ihnen auch nie aufgefallen wären. Noch mehr schreckt der mitunter gigantische Aufwand ab, den der „Nietenzähler“ betreibt, um Modelle in einen ihm genehmen Zustand zu bringen – denn diesen Aufwand empfiehlt er generell auch anderen Modellbahnern. Er will nicht jeden Modellbahner zum „Nietenzähler“ bekehren, aber seine Tips, seine Anleitungen und seine Antworten auf Fragen sind durchweg auf „Nietenzähler“-Niveau.

Insgeheim blickt so manch ein Modellbahner zu den „Nietenzählern“ auf, aber für die allermeisten von ihnen ist das, was der „Nietenzähler“ tut und empfiehlt, totaler Overkill.
← Das da sind keine Klaviertasten. Es sind Synthesizertasten. Doch, da gibt es Unterschiede.

Ich kann es euch erklären. Ich kann es aber nicht für euch verstehen. Das müßt ihr schon selbst tun.

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Re: Die Angst vor dem Anschreiben

Beitrag von Hanuta »

Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 08 Sep 2020 23:26 Man merkt, du hast dich noch nie ernsthaft mit dem Thema Modelleisenbahn auseinandergesetzt. In dieser Szene gelten die „Märklinisten“ nämlich generell als niederrangig, und notorische Unkenntnis, Ignoranz und Gleichgültigkeit werden ihnen nicht zu Unrecht nachgesagt. Der kleinlich-pedantische „Nietenzähler“ mit hochdetailliertem Vorbildwissen – diametrales Gegenteil und Nemesis des „Märklinisten“ – ist auch nicht die populärste Subspezies, aber deutlich weniger unpopulär und hat trotz allem eine gewisse Vorbildfunktion.
Ich muss mich mit dem Thema Modelleisenbahn nicht befassen, um einzuschätzen ob ich einen Menschen sympathisch finde oder nicht.
Jemand der andere schlechtredet und ihnen Amateurhaftigkeit vorwirft, während man selbst natürlich viel mehr Ahnung hat wird mit großer Sicherheit als unsympathisch wahrgenommen.
Da ist es egal wie viel weniger "Märklinisten" vom Thema wissen.
Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 08 Sep 2020 23:26 Beiden ist zwar gemein, daß sie nicht oberlehrerhaft daherkommen – dem „Märklinisten“ würde man das eh nicht abnehmen. Aber beim „Märklinisten“ nervt, daß ihm das Vorbild ziemlich egal ist, zumindest über das hinaus, was er aus den Märklin-Katalogen gelernt hat, die seine einzige Fachliteratur sind.
Ja, aber wenn er das doch so gerne macht - was spricht denn dagegen?
Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 08 Sep 2020 23:26 denn diesen Aufwand empfiehlt er generell auch anderen Modellbahnern. Er will nicht jeden Modellbahner zum „Nietenzähler“ bekehren, aber seine Tips, seine Anleitungen und seine Antworten auf Fragen sind durchweg auf „Nietenzähler“-Niveau.
Ich bekomme eher den Eindruck, dass er alle diskreditiert, die das Thema Modelleisenbahn nicht so detailverliebt wie er selbst angehen.
Man könnte es schon mit dem folgenden Sprichwort vergleichen:"Klar, darfst du das machen wie du willst, aber dann bist du eben ein Anfänger und Vollidiot, der keine Ahnung von der Materie hat."
Er vermittelt also konstant den Eindruck, dass jemand auf sein Niveau kommen MUSS, damit der sogenannte "Nietenzähler" ihn überhaupt ansatzweise für voll nimmt.
Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 08 Sep 2020 23:26 geheim blickt so manch ein Modellbahner zu den „Nietenzählern“ auf, aber für die allermeisten von ihnen ist das, was der „Nietenzähler“ tut und empfiehlt, totaler Overkill.
Oder sie sind absolut zufrieden mit dem was sie tun.

Du merkst gar nicht, dass es gar nicht um das Thema geht, sondern darum wie man mit dem Thema umgeht. Jedem das seine. Das scheinen die "Nietenzähler" nicht zu begreifen, wenn sie mit erhobenem Zeigefinger die vermeintliche Laienhaftigkeit aller anderen Modelleisenbahnliebhaber ankreiden.

Es ist also viel mehr der Mensch im Umgang mit seinen Mitmenschen als das eigentliche Hobby das Hauptproblem.
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Re: Die Angst vor dem Anschreiben

Beitrag von NBUC »

Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 08 Sep 2020 21:20 Würdest du allen Ernstes behaupten, ein solcher Pedant wäre nicht minder attraktiv?
Würde seine Frau (oder in einem ähnlich gelagerten AB-Fall ein Date) das überhaupt erkennen können?

Die erkennt: Er hat ein teures, statustechnisch unergiebiges und platzraubendes Hobby. Das ist so und so ein Defizit. Das Märklinniveau ist doch auch schon weit genug draußen, dass es für einen Außenseiter nicht mehr verständlich ist. Dass der Nietenzähler für den Märklinfahrer auch nicht mehr verständlich ist, geht da unter.

Wenn der Nietenzähler aber sonst noch ein guter Tänzer ist und nette Weinstuben kennt, der Märklinfahrer aber Altherrenkicker ist und entsprechend auch eher an Fußballguckenkneipen denkt, könnte der Nietenzähler durchaus besser abschneiden. Und beide bekommen weitere Minuspunkte, wenn sie jetzt den "Tipps" folgen "Begeisterung für ihr Hobby zeigen" am Modellbahnteil ausleben und mit dem Erklären anfangen.

Danach kommt es eben drauf an, ob Frau wohl lieber tanzen und ausgehen gut findet oder aktiver Fußballfan ist ... . Wenn das passt, dann darf er darüber auch erzählen (oder er zieht den Jackpott einen Modellbahnerin seiner Stilrichtung zu treffen... aber bleiben wir mal realistisch) .

Der Schaden ist also nicht das Modellbahnhobby (in welcher Form auch immer) selber, sondern
1) der "Tipp"/ die Idee mit dessen Darstellung bei einem aller Voraussicht nach ahnungslosen und eher uninteressierten Gegenüber punkten zu können. (weshalb diesem "Tipp" "Begeisterung ist alles" vehement entgegenzutreten ist)
2) kein besser geeignetes Alternativthema zu haben.

Wobei halt die Problematik ist tatsächlich auch ein passendes Alternativthema zu haben wie auch rechtzeitig zu erkennen, was aus dem eigenen Repertoire für ein Gegenüber dann besser passen könnte.
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Re: Die Angst vor dem Anschreiben

Beitrag von Menelaos »

Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 08 Sep 2020 23:26 Derweil schreckt beim „Nietenzähler“ ab, daß er bei seiner Kritik an Serienmodellen ebenso wie bei seinen Umbauten auf winzige Details achtet, von deren Existenz die allermeisten Modellbahner bis dahin gar nichts wußten und die ihnen auch nie aufgefallen wären. Noch mehr schreckt der mitunter gigantische Aufwand ab, den der „Nietenzähler“ betreibt, um Modelle in einen ihm genehmen Zustand zu bringen – denn diesen Aufwand empfiehlt er generell auch anderen Modellbahnern. Er will nicht jeden Modellbahner zum „Nietenzähler“ bekehren, aber seine Tips, seine Anleitungen und seine Antworten auf Fragen sind durchweg auf „Nietenzähler“-Niveau.
Klingt unter anderem nach mangelhaftem Einfühlungsvermögen, da du ja (übrigens distanziert, da du dich sprachlich selbst rausgenommen hast) nicht in der Lage (oder willens) bist deine Ratschläge entweder an die Wünsche des Beratenen anzupassen oder zu schweigen.
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Re: Die Angst vor dem Anschreiben

Beitrag von NBUC »

Menelaos hat geschrieben: 09 Sep 2020 06:02
Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 08 Sep 2020 23:26 Derweil schreckt beim „Nietenzähler“ ab, daß er bei seiner Kritik an Serienmodellen ebenso wie bei seinen Umbauten auf winzige Details achtet, von deren Existenz die allermeisten Modellbahner bis dahin gar nichts wußten und die ihnen auch nie aufgefallen wären. Noch mehr schreckt der mitunter gigantische Aufwand ab, den der „Nietenzähler“ betreibt, um Modelle in einen ihm genehmen Zustand zu bringen – denn diesen Aufwand empfiehlt er generell auch anderen Modellbahnern. Er will nicht jeden Modellbahner zum „Nietenzähler“ bekehren, aber seine Tips, seine Anleitungen und seine Antworten auf Fragen sind durchweg auf „Nietenzähler“-Niveau.
Klingt unter anderem nach mangelhaftem Einfühlungsvermögen, da du ja (übrigens distanziert, da du dich sprachlich selbst rausgenommen hast) nicht in der Lage (oder willens) bist deine Ratschläge entweder an die Wünsche des Beratenen anzupassen oder zu schweigen.
Das kommt denke ich im Detail auf die Umstände an.
Im Smalltalk oder Dateumfeld ist es wohl Teil der Kunst so etwas zu erkennen.
Wenn das Gegenüber als "zu Beratender" auftritt, ist zumindest vom Wunsch informiert zu werden auszugehen und es wäre ein didaktisches Problem. Fachmann heißt halt nicht gleichzeitig auch guter Lehrer.
Wenn das gegenüber als "Hobbyist" auftritt,es aber nicht ist, so ist man da halt getäuscht worden. Da kann man erst einmal nur begrenzt für und es gibt in den meisten Hobbys genug Kleinkriege, dass man jetzt einen überfahrenen "Hochstapler" nicht unbedingt gleich erkennt.
Nebenbei: Das gibt es auch anderswo/andersrum, z.B. wenn man als Nerd versucht an Gesprächen zu einem eigentlich unbekannten Mainstreamthemen teilzunehmen. Nur wird es dann dem Nerd dann seine Defizite dort zusätzlich angekreidet.

Verschärfend kommt natürlich hinzu, dass einem im Smalltalk Verzweifelnden so eine Gelegenheit ein ihm passendes Thema aufzugreifen wie ein Rettungsring für einen Ertrinkenden ist und er dann die starke Neigung hat sich da krampfhaft dran festzuhalten. Doppelt ungestüm ggf, wenn der Tipp zum "Begeisterung zeigen, egal was" ggf. auch noch im Hinterkopf rumschwirrt.
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Re: Die Angst vor dem Anschreiben

Beitrag von Menelaos »

NBUC hat geschrieben: 09 Sep 2020 06:16 Verschärfend kommt natürlich hinzu, dass einem im Smalltalk Verzweifelnden so eine Gelegenheit ein ihm passendes Thema aufzugreifen wie ein Rettungsring für einen Ertrinkenden ist und er dann die starke Neigung hat sich da krampfhaft dran festzuhalten.
Ich kenne die Neigung über etwas sprechen zu wollen das einen interessiert, und erst mit allzu großer Verzögerung zu begreifen dass es die andere Seite langweilt. Da muss man halt die betreffenden Themen erkennen und sie loslassen, sie höchstens anschneiden wenn es passt, und dann an der Reaktion sehen ob vielleicht Interesse besteht.
Doppelt ungestüm ggf, wenn der Tipp zum "Begeisterung zeigen, egal was" ggf. auch noch im Hinterkopf rumschwirrt.
An dem Ratschlag halte ich auch weiterhin fest. Ich würde aber am Beispiel LSZ und Modellbau anmerken, dass man wissen muss worauf man sich konzentriert. Erzählst du begeistert von Spurweiten, der Zusammensetzung von Klebstoff oder der korrekten Anzahl von Nieten an einer Lok, dann machst du es schlichtweg falsch. Das sind Details die dem Außenstehenden wahrscheinlich nichtmal etwas sagen, ihn mit noch größerer Wahrscheinlichkeit nicht im Geringsten interessieren, und das trifft nicht nur auf Nischenhobbies zu. (auch jemanden der sich nicht für Fußball interessiert, wirst du mit genauen Spielzügen, dem besten Stand beim Schuss, und Wahrscheinlichkeiten beim Elfmeter langweilen)
Der Modellbauhobbyist könnte stattdessen zum Beispiel darüber reden was ihn so daran fasziniert eine kleine, detailgetreue Welt zu bauen, oder was für einen beruhigenden Effekt es hat sich stundenlang auf das minutiöse Bemalen eines Hauses zu konzentrieren, um dann am Ende das Ergebnis betrachten zu können.
Gefühle sind nachvollziehbar, und sie machen dich menschlich.

Oder anderes Beispiel: Ich habe beim Onlinemeeting übers Rollenspiel gesprochen, und auch das ist ein Thema das bei weitem nicht jeden interessiert.
Ich hätte darüber reden können ob Zaubersprüche die auf einem Angriffswurf basieren besser sind, oder solche die einen Rettungswurf erfordern, nur um dann gleich anzumerken dass das natürlich von den Statistiken des Zauberers und des Ziels abhängig ist. Dann hätte ich mich in der Wahrscheinlichkeitsrechnung beim Wurf mit einem d20 unter Berücksichtigung der Modifikatoren verlieren können.
Hab ich nicht gemacht, statt dessen sprach ich darüber dass man in eine Rolle schlüpft, seine Stimme verstellt, irgendeinen schrägen Charakter zusammenbastelt, und über das tolle Gefühl mal für ein paar Stunden jemand völlig anderes zu sein, oder Charakterzüge auszuprobieren die eigentlich so gar nicht zu dir passen.
Oder ich sprach über die Erschaffung eigener Welten, über das ultimative Ausleben der eigenen Fantasie zusammen mit Freunden.
Und ich erwähnte die zahlreichen Möglichkeiten mich und meine Fähigkeiten weiter zu entwickeln.
Denn all das ist nachvollziehbar. Selbst wenn die "Unwissenden" immer noch keine klare Vorstellung haben wie so ein Rollenspiel abläuft, sie können sich diese Kernelemente vorstellen.

LSZ schafft es nicht die Dinge an seinen Hobbies herauszufiltern die für einen Außenseiter nachvollziehbar sind, und deshalb stößt er immer wieder auf Unverständnis, jedenfalls meiner Meinung nach.
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Re: Die Angst vor dem Anschreiben

Beitrag von NBUC »

Menelaos hat geschrieben: 09 Sep 2020 06:57 Oder anderes Beispiel: Ich habe beim Onlinemeeting übers Rollenspiel gesprochen, und auch das ist ein Thema das bei weitem nicht jeden interessiert.
Ich hätte darüber reden können ob Zaubersprüche die auf einem Angriffswurf basieren besser sind, oder solche die einen Rettungswurf erfordern, nur um dann gleich anzumerken dass das natürlich von den Statistiken des Zauberers und des Ziels abhängig ist. Dann hätte ich mich in der Wahrscheinlichkeitsrechnung beim Wurf mit einem d20 unter Berücksichtigung der Modifikatoren verlieren können.
Hab ich nicht gemacht, statt dessen sprach ich darüber dass man in eine Rolle schlüpft, seine Stimme verstellt, irgendeinen schrägen Charakter zusammenbastelt, und über das tolle Gefühl mal für ein paar Stunden jemand völlig anderes zu sein, oder Charakterzüge auszuprobieren die eigentlich so gar nicht zu dir passen.
Ich war ja dabei - und habe aus der Darstellung gezogen, dass wir vermutlich unterschiedliche Spielstile präferieren.
Aber das war ja eine Insideransicht.

Es wäre vielleicht eine interessante Übung das nächste Treffen zur reihum Vorstellung des/der eigenen Hobbies zu nutzen - und dann auch mal direkt ein paar Rückmeldungen/ Fragen/ Verbesserungsvorschläge von den anderen Teilnehmern zu bekommen.

Wobei halt noch einmal zu trennen wäre zwischen den Ziel der "Information" des Gegenüber (z.B. um ihm einen informierten Einstieg in das Hobby zu ermöglichen) und des "interessant erscheinen" für ein Gegenüber. Zu ersterem habe ich Vorstellungen, zu letzterem stehe ich auf dem Schlauch, vermute aber stark, es geht nicht kompatibel mit einer Optimierung des Informationsgehalts.
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Re: Die Angst vor dem Anschreiben

Beitrag von Menelaos »

NBUC hat geschrieben: 09 Sep 2020 07:14 Ich war ja dabei - und habe aus der Darstellung gezogen, dass wir vermutlich unterschiedliche Spielstile präferieren.
Aber das war ja eine Insideransicht.
Aye, es gibt natürlich unterschiedliche Spielertypen die alle legitim sind. Aber ich kann ja keine Begeisterung für einen Spielstil ausdrücken für den ich keine Begeisterung habe.
Es wäre vielleicht eine interessante Übung das nächste Treffen zur reihum Vorstellung des/der eigenen Hobbies zu nutzen - und dann auch mal direkt ein paar Rückmeldungen/ Fragen/ Verbesserungsvorschläge von den anderen Teilnehmern zu bekommen.
Eine gute Idee, dass wäre tatsächlich mal interessant.
Wobei halt noch einmal zu trennen wäre zwischen den Ziel der "Information" des Gegenüber (z.B. um ihm einen informierten Einstieg in das Hobby zu ermöglichen) und des "interessant erscheinen" für ein Gegenüber. Zu ersterem habe ich Vorstellungen, zu letzterem stehe ich auf dem Schlauch, vermute aber stark, es geht nicht kompatibel mit einer Optimierung des Informationsgehalts.
Dann wäre das doch mal eine Gelegenheit für dich dir das gezielt zu überlegen. Die Informationen zum Einstieg braucht man ja erst wenn das Interesse geweckt wurde.
Und hey, selbst wenn du es furchtbar machst, könntest du dann anhand der Rückmeldung besser verstehen lernen woran das liegt.
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Re: Die Angst vor dem Anschreiben

Beitrag von NBUC »

Menelaos hat geschrieben: 09 Sep 2020 07:29 A) Aye, es gibt natürlich unterschiedliche Spielertypen die alle legitim sind. Aber ich kann ja keine Begeisterung für einen Spielstil ausdrücken für den ich keine Begeisterung habe.

B) Dann wäre das doch mal eine Gelegenheit für dich dir das gezielt zu überlegen. Die Informationen zum Einstieg braucht man ja erst wenn das Interesse geweckt wurde.
C) Und hey, selbst wenn du es furchtbar machst, könntest du dann anhand der Rückmeldung besser verstehen lernen woran das liegt.
A) Ich kann die anderen Spielstile verstehen und damit auch die Begeisterung, welche sie in dazu neigenden Personen erzeugt. Ich teile diese Begeisterung nur nicht.

B) Interesse an der eigenen Person war gemeint, nicht an dem Hobby.

C) Ich habe/hätte unter solchen Übungsbedingungen eh nicht so sehr Hemmungen.
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wenn ich nicht antworten sollte heißt das nicht, dass du Recht hast, sondern ich kein Internet!
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Re: Die Angst vor dem Anschreiben

Beitrag von eiertanz »

Hanuta hat geschrieben: 08 Sep 2020 21:36 Ich würde sogar sagen ein Pedant dürfte für die meisten Menschen sehr unattraktiv sein. Nicht nur für Frauen, sondern auch für andere Männer.
Für mich ist die Frage bleibt die Frage offen, ob ein Pedant denn so sein muss oder sich ändern kann.
Ein Pedant dürfte für andere Pedanten sehr attraktiv sein. Es ist sogar so, wenn ein Pedant mit jmd. anderem eine Modellbahnanlage gestaltet, ist es von Vorteil, wenn der andere eben auch Pedant ist, weil es dann zu weniger Meinungsverschiedenheiten beim Aufbau kommt ("Hey, wie kannst du verkehrsrote n-Wagen an eine Dampflok hängen?" - "Wieso, sieht doch cool aus." - "Aber das ist nicht vorbildgerecht." - "Ach, ist doch egal.").
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Re: Die Angst vor dem Anschreiben

Beitrag von eiertanz »

Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 08 Sep 2020 21:20 Würdest du allen Ernstes behaupten, ein solcher Pedant wäre nicht minder attraktiv?
Der Typ in dem Video ist zwar kein Pedant, aber dafür gestaltet er die ganze Wohnung um inklusive drastischer baulicher Maßnahmen. Mir selbst wäre ein Pedant (in meinem Fall die Pedantin) lieber, welcher in einem definierten Zimmer seine Anlage aufbaut, als ein Nicht-Pedant, welcher mir die ganze Wohnung umbaut und Löcher durch Mauern bohrt.
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Re: Die Angst vor dem Anschreiben

Beitrag von Xiangni »

Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 08 Sep 2020 22:32 Ein so extrem detail- und realitätstreueversessener Modellbahner mit entsprechend viel und fundiertem Vorbildwissen wird von seinen Ansprüchen bezüglich Realismus im Modellbau nicht für jemanden abrücken, der mit dem Thema überhaupt nichts am Hut hat.

Generell ist es tatsächlich so, daß Männer, die von Frauen vor die Wahl zwischen Hobby und Frau gestellt werden, sehr häufig das Hobby wählen – und zwar auch dann, wenn sie mit der Frau bereits liiert oder gar verheiratet sind. Andere Männer scheuen den Konflikt und üben zumindest Teile ihres Hobbys im Verborgenen aus; so lassen sie sich online bestellte Artikel für ihr Hobby auf die Arbeit liefern und schmuggeln sie dann ins gemeinsame Heim, wenn die Frau nicht da ist. Das sagt doch einiges.
Du kreiierst meiner Meinung nach Probleme, wo gar keine sind. Die Frau wird das Hobby nicht grundsätzlich ablehnen und es ihm verbieten. Sonst wäre sie wohl gar nicht erst mit ihm zusammen gekommen und er wohl auch nicht mit ihr. Sie wird ihn vllt nicht wegen seines Hobbys lieben (weil sie die Leidenschaft dafür nicht teilt), sondern trotz seines Hobbys oder wegen anderen Charaktereigenschaften, die er mitbringt.

Ich kann mir höchstens folgende Szenarien vorstellen, wo die Frau sich gegen den Kauf weiterer Lokomotiven etc ausspricht:
- Es handelt sich um eine Familie mit Kindern, die sowieso schon extrem knapp bei Kasse ist. Das Geld reicht sonst schon knapp für Steuern, Lebensmittel, Miete etc. Und dann will sich Mann eine neue Lok für 1000 Euro kaufen, obwohl sie das Geld dafür eigentlich gar nicht haben.
- Mann kauft sich von seinem gesamten Lohn nur Eisenbahnmaterial. Seine Freundin vernachlässigt er. Die ganze Zeit verbringt er alleine mit seiner Modelleisenbahn, er nimmt sich keine Zeit mehr für für seine Freundin. Gemeinsame Unternehmungen fallen flach, weil er wegen der Eisenbahn kein Geld mehr dafür hat. Dass da Diskussionen entstehen können, erscheint naheliegend.

Calliandra hat ja bereits geschrieben, dass auch Frauen Hobbys haben, bei denen der Mann nicht versteht, warum sie dafür so viel Geld ausgibt. Beispielsweise Handtaschen: Es gibt nicht wenige Frauen, die für eine Handtasche 500 Euro ausgeben. Oder für einen Lippenstift 100 Euro. Obwohl es definitiv auch günstiger gehen würde. Und nein, eine Tasche reicht dann natürlich nicht. Es braucht jeweils eine, die zum jeweiligen Kleid passt. Würdest du der Frau dies verbieten? Warum solltest du? Das du es nicht nachvollziehen kannst, ist sehr gut möglich, aber dass du dies deiner Freundin aktiv verbieten würdest? Das tätest du doch sicher auch nur wenn wirkliche Geldprobleme vorliegen würden und ihr eure Miete nicht mehr bezahlen könntet, oder?
Oder eben für Pflanzen so viel Geld auszugeben. Ottonormalbürger würde denken: Ach, da gehste doch einfach zur Gärtnerei und holst dir was. Ich könnte ja genau gleich argumentieren beim Thema ... zum Beispiel Wein: Warum muss es ein Wein für 50 Euro sein, wenn es im Discounter ja auch einen für 5 Euro gibt? Na, weil dir der teurere nun mal besser schmeckt und du darauf Wert legst. Aber verbieten würdest du dies deiner Freundin ja auch nicht, oder?

Und ausserdem kann man ja immer noch zusammen reden. Lebt ein Paar zusammen und hat Geldprobleme, können sie über die Bücher gehen und sich ja auch beide einschränken. Die Frau verzichtet darauf diesen Monat eine 500 Euro Tasche zu kaufen und der Mann auf eine 500 Euro Lokomotive, damit sie genug Geld haben, um Miete/Essen etc zu kaufen.

Ich würde einen Mann nur dann wegen seines Hobbys ablehnen, wenn es gegen meine Ansichten geht (Jagen, Fischen, weil ich gegen Tiere töten bin) oder er aufgrund seines Hobbys mir keinerlei Aufmerksamkeit schenkt. Also wir bspw. zwar zusammen leben würden, aber wir nur abends im gemeinsamen Bett schlafen würden und fertig.

In meinem ganzen Freundeskreis kenne ich kein Paar, wo die Frau dem Mann sein Hobby verbieten würde. Der eine steht auf Legos, wo man auch argumentieren könnte, dass dies ja eigentlich was für kleine Kinder ist. Wenn man pauschalisieren möchte.
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Re: Die Angst vor dem Anschreiben

Beitrag von eiertanz »

Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 08 Sep 2020 21:20 Außerdem ist er ein „Märklinist“.
Heißt das, um vorbildgetreu zu sein, muss man einen anderen Hersteller als Märklin, also etwa Fleischmann/Roco, benutzen?

Oder ist auch Vorbildtreue mit Märklin möglich?
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Re: Die Angst vor dem Anschreiben

Beitrag von NBUC »

Die Frage hier läge aber doch VOR einer Beziehung.
Es geht darum, wie man sich in einem Anschreiben oder während eines Dates mit dem was man hat passend präsentiert (oder ggf auch in dem einen oder anderen Feld "an sich arbeitet" - vorausgesetzt man kann identifizieren, wo und wie man denn da ansetzen soll.

Wer eine Beziehung hat, hat offenbar trotz eines seltsamen Hobbies mit irgend etwas punkten können. Aber das heißt dann halt - wenn der Partner das Hobby nicht teilt oder wenigstens gut findet - dass diese Person mit etwas anderem gepunktet haben muss.
Und das wäre dann die relevante Information - nicht, dass der eine oder andere Andere auch TROTZ eines seltsamen Hobbies einen Partner gefunden hat.
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Re: Die Angst vor dem Anschreiben

Beitrag von eiertanz »

Xiangni hat geschrieben: 09 Sep 2020 08:10 Der eine steht auf Legos, wo man auch argumentieren könnte, dass dies ja eigentlich was für kleine Kinder ist. Wenn man pauschalisieren möchte.
Es gibt sogar Paare, wo beide Lego spielen (ich brachte das Beispiel an anderer Stelle): https://www.youtube.com/c/BricksgoWILD/