Gebt ihr anderen eine zweite (dritte...) Chance?

[Lieblose]

Ja, aber ich bin so, es verletzt einen doch auch, wenn man hört, daß jemand keine Gefühle entwickelt hat oder man aus bestimmten Gründen nicht gefällt. Also mich schon, ...

Ja, und ca. 7,6 Milliarden andere Menschen haben auch keine Gefühle für dich oder mich ... bist du auf die dann auch alle wütend und nachtragend?

Warum ist es für dich überhaupt so wichtig, dass andere unbedingt Gefühle für dich entwickeln müssen oder dass du ihnen gefällst? Sowas kann man weder bei sich selbst noch bei Anderen erzwingen, noch ist es (in den allerallermeisten) Fällen irgendein Fehler oder eine böse Absicht, wenn ich für jemand anderen einfach nichts, wenig oder nicht das in seinen/ihren Augen "Richtige" empfinde oder sonstwie nicht der Funke überspringt. Klingt für mich nach einem ziemlich übertriebenen Vonallengeliebtwerden-Bedürfnis ... und wehe wenn das der Andere nicht erfüllt

... und wenn er dann später ankommen sollte, dann bin ich halt gegen seine plötzlich aufkommenden Gefühle abgestumpft.

Das ist leider der Klassiker "Gift trinken, in der Hoffnung, dass der andere daran stirbt" (im übertragenen Sinne). Mit deinem Festhalten an deinem Groll und deinem dich selbst emotional abstumpfen schadest du dir nur selbst...

Aber die Situation hat es eh noch nie gegeben.

... während der Andere schon längst weitergegangen ist (äußerlich und innerlich), und dich schon längst wieder vergessen hat.

Ja, aber ich bin so ... Kann ich ja nichts für ... Ich tue mir halt schwer damit, zu verzeihen

Deine Denk- und Verhaltensmuster scheinen für dich ziemlich in Stein gemeißelt zu sein. Echt schade ...

Ich sage ja nicht, daß meine Verhaltensweise richtig ist. Ich bin manchmal schon auf alle wütend, ja, vielleicht auf alle Menschen und vielleicht sogar auf dich.

Du drängst mich gerade in eine Ecke und ich kann dir nicht so antworten, wie ich es gerne möchte. Weißt du auch warum? Weil du mich erwischt hast! Ich habe schon das "Vonallengeliebtwerden-Bedürfnis". Ich mag auch keinen Streit.

Wenn ich z. B. jemanden kennenlerne und es kommt zu einem Treffen, oder mehreren, zu Anrufen und persönlichen Nachrichten, dann denke ich erstmal wow, da interessiert sich jemand für mich. Ich, der Interesse noch nie bekommen hat!!! Und super, ich bin interessant, da möchte mich jemand kennenlernen oder mehr. Ich versuche dann natürlich alles richtig zu machen und bemühe mich ja keinen Fehler zu machen. Dann folgt vielleicht ein normal dahingesagter Satz, in der Art du bist nett oder alleine schon wie geht es dir, hast du gut geschlafen oder schlaf gut heute Nacht und ein dahingehauchter Luftkuss usw. - dann entwickelt sich doch etwas (in meinen Augen). Man führt vielleicht viele Gespräche, der andere vereinbart weitere Treffen. Und dann denke ich, juhu der will mehr! Und dann kommt der Tag, wo er zu dir sagt, ich empfinde für dich nichts, absolut nichts! Was dann? Soll ich dann freudestrahlend herumhüpfen? Dann lande ich erstmal sehr unsanft auf dem Boden und dann kommt später die Wut. Und der Gedanke, der braucht mir nicht mehr kommen. Und wenn sich derjenige dann noch 3 Monate später meldet und sagt, ich fühle doch was, sorry, dann mag ich nicht! Das sind nur Beispiele und Gedanken, es hat sich niemand nach langer Zeit bei mir gemeldet. Ich war noch nicht in der Situation!

Ich weiß, daß man Gefühle nicht erzwingen kann

[Maverick]

Ja, aber ich bin so, es verletzt einen doch auch, wenn man hört, daß jemand keine Gefühle entwickelt hat oder man aus bestimmten Gründen nicht gefällt. Also mich schon, ...

Ja, und ca. 7,6 Milliarden andere Menschen haben auch keine Gefühle für dich oder mich ... bist du auf die dann auch alle wütend und nachtragend?

Ich sehe es ähnlich wie Lieblose, auch wenn mein Gefühl bei Ablehnung nicht Wut ist.

Wenn eine Frau mir sagt ich sei unattraktiv, zwei Jahre später käme aber an und würde etwas von mir wollen, wäre das für mich stark unlogisch. Ich würde mir dann wie der Notnagel vorkommen.

Anderes, nicht hypothetisches Beispiel aus meinem Bekanntenkreis. Ein (früherer) sehr guter Freund von mir hat vor drei Jahren geheiratet. Mittenmal war ich uninteressant, es wurde sich nur noch mit Pärchen getroffen, ich wurde versetzt, weil die Frau spontan ein Wochenende an der See verbringen wollte etc. Ich wurde allenfalls noch zu Geburtstagen eingeladen.
Vor einem halben Jahr haben sich beide getrennt. Der Pärchen-Freundeskreis bekennt sich hauptsächlich zu seiner Bald-Ex. Mittenmal will er wieder regelmäßig mit mir etwas unternehmen, was ich aber zumeist ablehne. Ich bin schließlich nicht sein Notnagel.

[calcetto]

Dass ich heute verheiratet und in Elternzeit bin, hat nur und ausschließlich mit einer zweiten Chance zu tun. Manchmal brauchen Menschen etwas mehr Zeit, um sich auf jemanden einzulassen und da lohnt sich Geduld. Und so Sachen wie, man sei nicht sein oder ihr Typ, kann auch einfach mal vorgeschoben sein, weil die entsprechende Person sich selbst nicht im Klaren ist, was eigentlich gerade bei ihr vorgeht.

Also von mir ein definitives Ja als Antwort auf die Ausgangsfrage.

[Homeofficer]

Ja, aber ich bin so, es verletzt einen doch auch, wenn man hört, daß jemand keine Gefühle entwickelt hat oder man aus bestimmten Gründen nicht gefällt. Also mich schon, ...

Ja, und ca. 7,6 Milliarden andere Menschen haben auch keine Gefühle für dich oder mich ... bist du auf die dann auch alle wütend und nachtragend?

Wenn eine Frau mir sagt ich sei unattraktiv, zwei Jahre später käme aber an und würde etwas von mir wollen, wäre das für mich stark unlogisch. Ich würde mir dann wie der Notnagel vorkommen.

Auf die "Ich finde dich nicht attraktiv"-Nummer habe ich mich aber gar nicht bezogen...

Anderes, nicht hypothetisches Beispiel aus meinem Bekanntenkreis. Ein (früherer) sehr guter Freund von mir hat vor drei Jahren geheiratet. Mittenmal war ich uninteressant, es wurde sich nur noch mit Pärchen getroffen, ich wurde versetzt, weil die Frau spontan ein Wochenende an der See verbringen wollte etc. Ich wurde allenfalls noch zu Geburtstagen eingeladen.
Vor einem halben Jahr haben sich beide getrennt. Der Pärchen-Freundeskreis bekennt sich hauptsächlich zu seiner Bald-Ex. Mittenmal will er wieder regelmäßig mit mir etwas unternehmen, was ich aber zumeist ablehne. Ich bin schließlich nicht sein Notnagel.

Das ist leider oft so wenn Leute heiraten. Bin da was "Ich bin schließlich nicht sein Notnagel" bei dir. Da hilft wohl nichts anderes als in der ersten von dir beschriebenen Phase sich ebenfalls frühzeitig was Aktivitäten und Bekanntschaften angeht neu zu orientieren (was anderes machte der Ex-Kumpel ja im Endeffekt auch nicht mit seiner Fokusverschiebung auf Frau und Familie) und die (Ex-)Freundschaft ad acta zu legen.

[Hanuta]

Anderes, nicht hypothetisches Beispiel aus meinem Bekanntenkreis. Ein (früherer) sehr guter Freund von mir hat vor drei Jahren geheiratet. Mittenmal war ich uninteressant, es wurde sich nur noch mit Pärchen getroffen, ich wurde versetzt, weil die Frau spontan ein Wochenende an der See verbringen wollte etc. Ich wurde allenfalls noch zu Geburtstagen eingeladen.
Vor einem halben Jahr haben sich beide getrennt. Der Pärchen-Freundeskreis bekennt sich hauptsächlich zu seiner Bald-Ex. Mittenmal will er wieder regelmäßig mit mir etwas unternehmen, was ich aber zumeist ablehne. Ich bin schließlich nicht sein Notnagel.

Solche Leute sind bei mir direkt unten durch.

Generell würde ich aber sagen, dass es ganz darauf ankommt wie die Situation ist.
Aber so eine Notnagel-Lösung würde ich niemals akzeptieren.

[eiertanz]

Wenn eine Frau mir sagt ich sei unattraktiv, zwei Jahre später käme aber an und würde etwas von mir wollen, wäre das für mich stark unlogisch. Ich würde mir dann wie der Notnagel vorkommen.

Oder ihr Geschmack hat sich halt verändert. Ähnlich wie mein Geschmack bei einem Zunächst-Nicht-OdB in der Schulzeit:

Ich hatte das Problem mal von umgekehrter Seite. In der 5. Klasse hat mir eine Mitschülerin wegen bestimmter Merkmale optisch nicht gefallen. Dann verdrängte ich sie und zwei Jahre später viel sie mir wieder auf und ich sie wurde gerade wegen dieser Merkmale mein OdB. Da hat sich einfach im Lauf der Jahre mein Geschmack/Beuteschema verändert.

[klecks]

Dass ich heute verheiratet und in Elternzeit bin, hat nur und ausschließlich mit einer zweiten Chance zu tun. Manchmal brauchen Menschen etwas mehr Zeit, um sich auf jemanden einzulassen und da lohnt sich Geduld. Und so Sachen wie, man sei nicht sein oder ihr Typ, kann auch einfach mal vorgeschoben sein, weil die entsprechende Person sich selbst nicht im Klaren ist, was eigentlich gerade bei ihr vorgeht.

Also von mir ein definitives Ja als Antwort auf die Ausgangsfrage.

Meine 1. Ehe und meine Familiengründung beruhte auch auf einer zweiten Chance - die ich, alles in allem nicht bereue. Ich kenne es auch, dass sich manchmal erst einmal etwas hinschieben muss oder Lebensumstände sich verändern müssen.

[NeC]

ihr interessiert euch für jemanden, aber die/derjenige lässt euch abblitzen (...)
Es vergeht ein Zeitraum x und danach merkt die/derjenige, dass sie/er doch was für euch übrig hat, und möchte mit euch was anfangen.

Mich würde interessieren: Wie reagiert ihr? Und von welchen Faktoren hängt das ab?

Sofern die Umstände damals bei der Ablehnung nicht so waren, dass ich irgendwie das Interesse an Ihr verloren hätte, bin ich gerne wieder dabei! Ein Selbstläufer ist es für die andere Person aber trotzdem auch nicht. Wir würden das Kennenlernen nur fortsetzen bzw. nochmal neu anfangen, falls viel Zeit dazwischen liegt.

Tatsächlich ist mir das zweimal schon so passiert:

Einmal hatte ich einen handfesten Korb kassiert ... aber ihr war anzumerken, dass sie den mit dem Kopf und nicht mit dem Herz verteilt hat. Wir blieben in Kontakt, und wurden ein paar Monate später ein Paar, das immerhin 5 Jahre zusammen blieb.

Beim zweiten mal ließ sie die Kommunikation während der Kennenlernphase lediglich einschlafen. Ich habe durchaus versucht, da ein wenig gegenzusteuern, aber aufdrängen wollte ich mich auch nicht, also blieb das irgendwie ohne ausgesprochenen Korb in der Luft hängen. Später erfuhr man hintenrum, dass sie wohl mit einem Partner zusammengekommen war. Das machte ihr Verhalten für mich total nachvollziehbar. Nachdem sie ein paar Jahre später wieder solo war, kamen wir wieder in Kontakt. Aber es stellte sich leider heraus, dass wir nicht auf gleicher Wellenlänge waren, und ich konnte mir nicht mehr als eine Bekanntschaft vorstellen.

[Maverick]

Anderes, nicht hypothetisches Beispiel aus meinem Bekanntenkreis. Ein (früherer) sehr guter Freund von mir hat vor drei Jahren geheiratet. Mittenmal war ich uninteressant, es wurde sich nur noch mit Pärchen getroffen, ich wurde versetzt, weil die Frau spontan ein Wochenende an der See verbringen wollte etc. Ich wurde allenfalls noch zu Geburtstagen eingeladen.
Vor einem halben Jahr haben sich beide getrennt. Der Pärchen-Freundeskreis bekennt sich hauptsächlich zu seiner Bald-Ex. Mittenmal will er wieder regelmäßig mit mir etwas unternehmen, was ich aber zumeist ablehne. Ich bin schließlich nicht sein Notnagel.

Solche Leute sind bei mir direkt unten durch.

Generell würde ich aber sagen, dass es ganz darauf ankommt wie die Situation ist.
Aber so eine Notnagel-Lösung würde ich niemals akzeptieren.

Na ja, jetzt soll ich ja wieder mehr als der Notnagel sein. Ich könnte mir vorstellen, dass ich aber wieder uninteressant wäre, sobald er eine neue Freundin hat.

Ich mache es jetzt so, wie er es die drei Jahre gehalten hat. Ich treffe mich mit ihm alle fünf bis sechs Wochen für eine Stunde auf ein Bier, mache darüber hinaus mit ihm aber nichts. Er ist für mich halt nur noch ein loser Bekannter.

[Maverick]

Ich habe durchaus versucht, da ein wenig gegenzusteuern, aber aufdrängen wollte ich mich auch nicht, also blieb das irgendwie ohne ausgesprochenen Korb in der Luft hängen. Später erfuhr man hintenrum, dass sie wohl mit einem Partner zusammengekommen war. Das machte ihr Verhalten für mich total nachvollziehbar.

Für mich nicht. Kann man nicht offen kommunizieren? Es würde doch einfach ein "Hey, das wird leider nichts zwischen uns, ich habe inzwischen einen Partner gefunden" ausreichen. Sicher ist dazu keiner verpflichtet, für mich hat das aber eine Form von Anstand.

[Daniog]

Wenn ich es nicht getan hätte, hätte ich mein OdB nicht bekommen.

Sie gab mir vor 20 Jahren einen Korb. Es war fair und nicht beleidigend. Wir waren davor und danach immer noch befreundet. Wir haben uns beide in dieser Zeit verändert.

Sie ist dieses Mal auf mich zugekommen und es klappt irgendwie.

[NeC]

Ich habe durchaus versucht, da ein wenig gegenzusteuern, aber aufdrängen wollte ich mich auch nicht, also blieb das irgendwie ohne ausgesprochenen Korb in der Luft hängen. Später erfuhr man hintenrum, dass sie wohl mit einem Partner zusammengekommen war. Das machte ihr Verhalten für mich total nachvollziehbar.

Für mich nicht. Kann man nicht offen kommunizieren? Es würde doch einfach ein "Hey, das wird leider nichts zwischen uns, ich habe inzwischen einen Partner gefunden" ausreichen.

Klar kann man. Aber ich finde es schon sehr verständlich, wenn man eine direkte Absage scheut. Erst recht, wenn man den Anderen ja schon auch irgendwie mag. Einen Korb geben macht niemand gerne. Und nicht mehr kommunizieren bringt die Botschaft auch rüber. Es direkt zu kommunizieren mag Dir fairer vorkommen, kann aber auch unschön werden. Nicht jeder akzeptiert das einfach so. Sie konnte da noch nicht wissen, was für ein Typ Mann ich bin, da ist's dann völlig okay, das Risiko lieber doch nicht einzugehen.

[Melli]

danach merkt die/derjenige, dass sie/er doch was für euch übrighat

Wenn man sich dessen denn mal so sicher sein könnte.

Ich habe da schlechte Erfahrungen gemacht. Irgendwann kann ich einfach nicht mehr.

[tenorita]

Das kommt ganz auf die Gründe für die Absage an. Ich hatte mal vor ewigen Zeiten kurzzeitig was mit einem Typen, der es drauf hatte, einem den Himmel auf Erden in Aussicht zu stellen. Leider habe ich erst zu spät gemerkt, dass er dies im 2- Wochentakt bei unzähligen Frauen gemacht hat. Das war so 7.Himmel- und kurz danach der totale Absturz. Pikanterweise wohnte der Gute im selben Haus, so dass ich die wechselnden Neueroberungen dann auch noch immer hautnah mitbekommen habe. Das war echt hart! Da hab ich einen Schlussstrich gezogen, obwohl ich noch total verliebt war. ( Der Gute fand absolut nichts dabei, in den kurzen Zwischenzeiten trotzdem immer mal wieder mit mir ins Bett hüpfen zu wollen- er hat mir das sogar "rational" erklären wollen, " man müsse doch Sex und Gefühle trennen, es sei doch ein absoluter Genuss, so wie man eine Flasche Wein genießen kann... Und ich sei ja auch sooo eine tolle Frau, nur für was Festes eben...leider, leider...).
Da hätte es auch ( trotz noch vorhandener Gefühle) keine zweite Chance gegeben.
Beim OdB sieht die Sache anders aus. Ich bin mir ziemlich klar drüber, wo das Problem ist und das hat nichts mit mir zu tun. Er hat sich ein paar Mal be........ verhalten, aber ich muss das nicht auf mich beziehen. Da gibts so lange Chancen, wie ich das Gefühl habe, es könnte noch was werden( und er zeigt auch, dass er diese Chancen eigentlich will).
Dabei muss ich natürlich aufpassen, nicht unter die Räder zu kommen ( teilweise gehts mir zwischendurch richtig beschi...., weil ich ihn so sehr vermisse), aber das tue ich auch.
Ich finde, die Ausgangssituationen können so unterschiedlich sein, dass man da gar keine Pauschalaussagen dazu machen kann.

[tenorita]

danach merkt die/derjenige, dass sie/er doch was für euch übrighat

Wenn man sich dessen denn mal so sicher sein könnte.

Ich habe da schlechte Erfahrungen gemacht. Irgendwann kann ich einfach nicht mehr.

Wenn man nicht mehr kann, ist es immer Zeit, sich um sich selbst zu kümmern! Sich wegen eines anderen aufzugeben steht nicht dafür.
Aber selbstverständlich gibt es auch die von Milkman beschriebene Situation. Grade wenn Leute so drauf fixiert sind " rationale" Entscheidungen in Bezug auf Beziehungen zu fällen, stellen sie oft erst hinterher fest, wie sehr sie sich doch eigentlich verliebt haben...

[Melli]

danach merkt die/derjenige, dass sie/er doch was für euch übrighat

Wenn man sich dessen denn mal so sicher sein könnte.
Ich habe da schlechte Erfahrungen gemacht. Irgendwann kann ich einfach nicht mehr.

Wenn man nicht mehr kann, ist es immer Zeit, sich um sich selbst zu kümmern! Sich wegen eines anderen aufzugeben steht nicht dafür.

Das habe ich dann eher notgedrungen denn aus Überzeugung getan. Die Einsicht fand erst danach irgendwann mal statt. Manchmal fand ich das sogar subversiv, daß es mir dann wenigstens momentweise besser ging

Aber selbstverständlich gibt es auch die von Milkman beschriebene Situation. Grade wenn Leute so drauf fixiert sind " rationale" Entscheidungen in Bezug auf Beziehungen zu fällen, stellen sie oft erst hinterher fest, wie sehr sie sich doch eigentlich verliebt haben...

In rebus amoris rationale Entscheidungen zu treffen wäre mir nicht in den Sinn gekommen. Ich fand es schlimm genug, irgendwann einsehen zu müssen, daß es mit jemandem wohl nichts mehr werden kann (meistens das so notorische Spielchen von mal Anziehung, mal Abstoßung, aber auch gleichzeitig stattfindende Ambivalenzen, oder ähnliche Grausamkeiten). Das tut so oder so weh. Bleibt nur das Verfahren "Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende."

"Whether the leaf falls on the thorn, or the thorn falls on the leaf, it is the leaf that suffers."

[Ringelnatz]

Mal vorausgesetzt, ihr interessiert euch für jemanden, aber die/derjenige lässt euch abblitzen, aus welchem Grund auch immer.
Es vergeht ein Zeitraum x und danach merkt die/derjenige, dass sie/er doch was für euch übrighat, und möchte mit euch was anfangen.

Mich würde interessieren: Wie reagiert ihr? Und von welchen Faktoren hängt das ab? (Länge des Zeitraums x, der Grund für den ursprünglichen Korb an euch, der Grund für das neuerliche Interesse an euch...)

Ich würde ihm eine 2. Chance geben, wenn meine Gefühle noch vorhanden sind und er mir glaubhaft machen kann, dass sich seine Gefühle geändert haben.

Falls der Korb aus einer damaligen Lebenssituation entstand und die Gefühle die ganze Zeit ausreichend waren, müsste ich verstehen, weshalb er die Lebenssituation damals nicht verändert hat (z.B. sich getrennt hat). Im Gegensatz zu Lieblose wäre für mich ein Korb "weil wir zu weit voneinander entfernt wohnen" normalerweise eher ein Indikator für fehlende Gefühle als irgendwas anderes. Es sei denn da spielen echte Restriktionen mit, die ich mir gerade nicht vorstellen kann...

[Nonkonformist]

Im Gegensatz zu Lieblose wäre für mich ein Korb "weil wir zu weit voneinander entfernt wohnen" normalerweise eher ein Indikator für fehlende Gefühle als irgendwas anderes. Es sei denn da spielen echte Restriktionen mit, die ich mir gerade nicht vorstellen kann...

Ein paar meiner OdBs haben auf über 500 Km distanz für mich gelebt, eine sogar in ein anderes land, ohne das ich die finanzielle mittel hatte, da regelmäßig hin und her zu reisen. Ich habe sie zwar nicht gekorbt, aber es waren die beiden wo ich meine meist panischen rückzieher gemacht habe bei meinen meist offensichtlichen chancen. In beiden fälle an meinen allerletzten tag vor ort.

[Maverick]

[Es sei denn da spielen echte Restriktionen mit, die ich mir gerade nicht vorstellen kann...

Alte, pflegebedürftige Eltern, gegebenfalls ein minderjähriges Kind aus einer früheren Beziehung, das im Wechselmodell erzogen wird, ein sehr spezieller Job.

Ich würde jetzt nicht wegen einer Partnerin weit wegziehen. Kompromisse, beispielsweise ein Umzug bis zu 50 Kilometer, wäre für mich noch in Ordnung. Ich lebe aber in meiner jetzigen Region zu gerne, um in ein ganz anderes Bundesland umzuziehen.

Einzige Ausnahme: Sie wohnt an der Ostseeküste in McPom oder SWH.

[Homeofficer]

Ich sage ja nicht, daß meine Verhaltensweise richtig ist. Ich bin manchmal schon auf alle wütend, ja, vielleicht auf alle Menschen und vielleicht sogar auf dich.

Du drängst mich gerade in eine Ecke und ich kann dir nicht so antworten, wie ich es gerne möchte. Weißt du auch warum? Weil du mich erwischt hast! Ich habe schon das "Vonallengeliebtwerden-Bedürfnis". Ich mag auch keinen Streit.

Wenn ich z. B. jemanden kennenlerne und es kommt zu einem Treffen, oder mehreren, zu Anrufen und persönlichen Nachrichten, dann denke ich erstmal wow, da interessiert sich jemand für mich. Ich, der Interesse noch nie bekommen hat!!! Und super, ich bin interessant, da möchte mich jemand kennenlernen oder mehr. Ich versuche dann natürlich alles richtig zu machen und bemühe mich ja keinen Fehler zu machen. Dann folgt vielleicht ein normal dahingesagter Satz, in der Art du bist nett oder alleine schon wie geht es dir, hast du gut geschlafen oder schlaf gut heute Nacht und ein dahingehauchter Luftkuss usw. - dann entwickelt sich doch etwas (in meinen Augen). Man führt vielleicht viele Gespräche, der andere vereinbart weitere Treffen. Und dann denke ich, juhu der will mehr! Und dann kommt der Tag, wo er zu dir sagt, ich empfinde für dich nichts, absolut nichts! Was dann? Soll ich dann freudestrahlend herumhüpfen? Dann lande ich erstmal sehr unsanft auf dem Boden und dann kommt später die Wut. Und der Gedanke, der braucht mir nicht mehr kommen. Und wenn sich derjenige dann noch 3 Monate später meldet und sagt, ich fühle doch was, sorry, dann mag ich nicht! Das sind nur Beispiele und Gedanken, es hat sich niemand nach langer Zeit bei mir gemeldet. Ich war noch nicht in der Situation!

Ich weiß, daß man Gefühle nicht erzwingen kann

Ich hab dir doch überhaupt nicht abgesprochen, dass du auf irgendwen wütend sein darfst, oder in so einer Situation gar "freudestrahlend rumhüpfen" sollst (falls du dich jetzt persönlich angegriffen und beleidigt fühlen solltest – das war nicht meine Absicht) ... klar ist man da erstmal wütend. Nur sollte man diese Wut und die Person auf die diese projiziert wird irgendwann auch wieder (innerlich) loslassen und es nicht zu einem ewigen Groll verfestigen. Dann hast du nämlich genau den Streit den du eigentlich aufgrund deines "Vonallengeliebtwerden-Bedürfnisses" im Außen vermeiden willst in dir gären, und das wirkt weit länger und (selbst)schädigender als ein (im Vergleich dazu eher kurzer und eher reinigender) Streit im Außen. Das kam für mich halt aufgrund deiner Schilderungen zum Hang zum schnellen Angegriffensein und Nachtragen so rüber, und darauf hatte ich hingewiesen ... mehr eigentlich nicht.