Berührungen

[Lieblose]

Mögt ihr es, wenn euch jemand um den Hals fällt oder umarmt zur Begrüssung oder überhaupt berührt usw.?

Ich nicht! Ich könnte schon ausflippen, wenn mir jemand auf die Schulter klopft oder mir dauernd beim Reden zu nahe kommt und auf den Arm schlägt.

Ich habe mal eine Therapie gemacht und wir mußten die Augen schliessen und uns durch einen Raum führen lassen. Es waren 2 Männer anwesend. Ein ca. 15 Jahre älterer Mann und ein ca. 15 Jahre jüngerer Mann. Jeder sollte sich einen Partner aussuchen und der ältere Mann kam auf mich zu. Ich habe ihm gesagt, daß ich nicht von ihm geführt werden möchte. Ich hab richtige Panik bekommen. Das war echt krass und er tat mir auch leid, aber ich wollte das nicht.

Mit den Frauen hatte ich keine Probleme und hab denen blind vertraut. Dann kam der jüngere Mann auf mich zu, er war so ein lieber Teddybärtyp. Und mit ihm hatte ich keine Probleme, im Gegenteil. Ich fühlte mich sicher und liess mich führen. Am Ende dieser Sitzung habe ich mich bei dem älteren Mann entschuldigt, er gab zu, daß es ihn erschreckt hat. Aber als ich am Anfang der Stunde hörte, um was es ging, war mein erster Gedanke, hoffentlich muß ich nicht mit dem älteren.... und so kam es dann auch.

Ich habe keine Probleme mich mit jüngeren Männern zu unterhalten, aber sobald jemand in meinem Alter oder älter dazu kommt bin ich stumm und gehemmt. So als würde eine Gefahr ausgehen. Das ist doch irre. Kennt ihr sowas auch?

[Nonkonformist]

Von unbekannten oder oberflächliche bekannten mag ich es gar nicht, angefasst zu werden.

Bei guten freunden, kein problem, gerne.
Ich drücke alle, auch die männer.

Bei OdBs, desto mehr, desto besser.

Eine meiner ex-OdBs war da die beste.

Ein inniger hug mit drei wangenküsse, halbwegs auf der rand meiner lippen, zum begrüssung.
Dann das ganze noch mal beim ersten verabschiedung.
Und noch ein drittes mal beim richtigen verabschiedung.

Das hat meine batterien so richtig aufgeladen.

[FrauWiebke]

Grundsätzlich ist es so, dass ich als Nicht AB Berührungen sehr genieße und auch super gern Menschen umarme, aber ich weiß von schüchternen oder introvertierteren Menschen in meiner Umgebung, dass diese sich dabei ab und an unwohl fühlen wenn sie ungefragt angefasst werden weshalb ich mir momentan angewöhne vorher zu fragen ob es in Ordnung ist ala "Darf ich dich zum Abschied drücken" - die meisten scheinen es deutlich mehr zu genießen wenn sie vorher ihre ausdrückliche Einwilligung gegeben haben.

Aber ich genieße auch allgemein Körperkontakt und in unserem Freundeskreis wird allgemein viel gestreichelt, massiert und gedrückt und gerade denen die ein bisschen Probleme haben beim anderen Geschlecht scheint das ganz gut zu tun.

[Calliandra]

Grundsätzlich ist es so, dass ich als Nicht AB Berührungen sehr genieße und auch super gern Menschen umarme …

Ob man Berührungen mag oder nicht, hat sicher auch nicht so viel damit zu tun, ob man AB ist – oder andersrum. Ich als ABine mag Berührungen (von den richtigen Menschen) auch sehr. Und intimere Berührungen sind auch das, was mir ohne Beziehung am meisten fehlt.
Das kann auch eine Begrüßungsumarmung von Freunden nicht aufwiegen.

[FrauWiebke]

Grundsätzlich ist es so, dass ich als Nicht AB Berührungen sehr genieße und auch super gern Menschen umarme …

Ob man Berührungen mag oder nicht, hat sicher auch nicht so viel damit zu tun, ob man AB ist – oder andersrum. Ich als ABine mag Berührungen (von den richtigen Menschen) auch sehr. Und intimere Berührungen sind auch das, was mir ohne Beziehung am meisten fehlt.

Ich finde die Frage ab wann eine Berührung als "intim" angesehen wird tatsächlich ziemlich spannend. Ist ja auch von Kultur zu Kultur unterschiedlich wie viel Berührung in welchen Kontext in Ordnung ist.

[schmog]

Bei Leuten die ich nicht so mag bestehe ich auf einem Abstand von mindestens 1 Meter!
Nichts nervt mehr als Leute die das nicht automatisch merken.

[FrauWiebke]

Bei Leuten die ich nicht so mag bestehe ich auf einem Abstand von mindestens 1 Meter!
Nichts nervt mehr als Leute die das nicht automatisch merken.

Und teilst du ihnen das vorher mit ? 1 Meter ist halt gar nicht mal so wenig, ich glaube außerhalb von Pandemiezeiten ist der gefühlte Wohlfühlbereich der meisten unter einem Meter.

[schmog]

Bei Leuten die ich nicht so mag bestehe ich auf einem Abstand von mindestens 1 Meter!
Nichts nervt mehr als Leute die das nicht automatisch merken.

Und teilst du ihnen das vorher mit ? 1 Meter ist halt gar nicht mal so wenig, ich glaube außerhalb von Pandemiezeiten ist der gefühlte Wohlfühlbereich der meisten unter einem Meter.

Normale Leute sollten es checken, wenn ich immer wieder den Mindestabstand herstelle.
Wenn nicht laufe ich davon ....

[Daniog]

Ich mag es nicht so sehr, wenn man mich umarmt oder mir an die Schulter fasst.

Bei meinem OdB ist es inzwischen OK. Ich hab mich daran gewöhnt und es funktioniert deutlich besser als vor vier Wochen.

Vor Berührungen am Hals hab ich immer noch etwas Panik.

[Calliandra]

Ich finde die Frage ab wann eine Berührung als "intim" angesehen wird tatsächlich ziemlich spannend. Ist ja auch von Kultur zu Kultur unterschiedlich wie viel Berührung in welchen Kontext in Ordnung ist.

Ja, und hier denke ich tatsächlich auch, dass es dennoch innerhalb einer Kultur je nach Individuum sehr verschieden ausfallen kann.
Wenn ich so drüber nachdenke, finde ich eigentlich alle Berührungen nackter Haut (außer Hand oder vielleicht Unterarm) intim. Es gibt noch so Zwischenstufen wie ein kurzes über die Haare wuscheln, wie man es auch bei Kindern machen würde oder so ein neckisches Nasestupsen oder sowas. Das würde man auch nicht mit wildfremden machen, ist aber auch nichts intimes im Sinne von gleichzeitig erotischer Komponente.
Ist halt auch die Frage, ob man mit intim immer auch automatisch erotisch meint oder ob es auch intim im Sinne von vertrauten Personen sein kann.

Aber selbst Berührungen von Händen können ja auch sehr intim sein. Es kommt halt auf die Art der Berührung an. Ein steifer Handschlag ist was anderes als z. B. ausgiebiges gegenseitiges Händestreicheln.

Und wenn es nicht nackte Haut ist, sondern mit Klamotten, finde ich es eigentlich ähnlich, außer dass ich da z. B. auch die Berührung des Oberarms/der Schulter oder auch eine Berührung des Rückens wie halt bei einer typischen Umarmung als nicht intim ansehe.

Was noch so ein Zwischenfall ist, sind die Begrüßungsküsschen in verschiedenen Kulturen. Ich fand das anfangs auch ungewohnt, weil für mich selbst so Wangenküsse auch eher was intimes/vertrautes waren. Aber wenn man mal irgendwo gelebt hat, wo es dieses Begrüßungsritual gibt und man eigentlich ständig jemanden so begrüßt (selbst bei Bewerbungsgesprächen), verliert das schnell diesen intimen Aspekt und wird zu was ganz normalem. Wobei man da natürlich auch nicht das Gegenüber so direkt abschmatzt

[Winternigh]

Bei mir hat sich das im Lauf der Zeit verändert.
Früher (so etwa 3 Jahre) hab ich die Krise bekommen, wenn mich jemand berührt hat. Das hat sich nach und nach verändert. Eine Freundin und ehemaliges OdB von mir ist sehr berührungsfreudig. Anfangs hab ich das als belastend empfunden und es nur ihr zu liebe über mich ergehen lassen (sie war nicht von anfang an OdB). Nach und nach habe ich das als angenehm empfunden und auch öfter von mir aus Berührungen initiiert, nicht nur bei ihr, sondern generell. Mittlerweile empfinde ich normale Berührungen nicht mehr als störend und mag das Umarmen zur Begrüßung sogar ganz gern. Es ist einfach schön eine gestresste Freundin in den Armen wiegen zu können, ohne sich selbst dazu überwinden zu müssen.

[FrauWiebke]

Tatsächlich haben einvernehmliche, angenehme Berührungen ja auch viele positive Nebeneffekte. Man fühlt sich entspannter, ausgeglichener und die Bindung zum Gegenüber wird intensiver.

[Finnlandfreundin]

Ich hatte lange Zeit, bedingt durch meine Schulzeit, ein leichtes Trauma, wenn es darum ging, jemanden zu umarmen. Das änderte sich zum Einen im Studium, da sich mein Umfeld zur Begrüßung umarmte, und zum Anderen die Einbindung im Sport, wo man auch stets Körperkontakt hatte. Heutzutage umarme ich in der Regel gerne andere Menschen, meistens zwar nicht bei der ersten Begegnung, aber auch das kam schon vor. Kommt eigentlich immer auf mein Gegenüber an. Ist jemand zaghaft, bin ich auch zaghaft, ist jemand offen, bin ich es auch. Hygiene und Geruch spielen auch eine Rolle, ob ich eine Umarmung zulasse und erwiedere.
Ein Gefühl von Intimität kann schon eine leichte Berührung am Arm oder an der Hand auslösen. Kommt immer auf die Person mir gegenüber an. Angenehm ist das dennoch.

[Nonkonformist]

Und teilst du ihnen das vorher mit ? 1 Meter ist halt gar nicht mal so wenig, ich glaube außerhalb von Pandemiezeiten ist der gefühlte Wohlfühlbereich der meisten unter einem Meter.

Bei unbekannten und oberflächliche bekannten ist ein meter mir bereits zu nahe.
Die sind reserviert für engen freunden.

Tatsächlich haben einvernehmliche, angenehme Berührungen ja auch viele positive Nebeneffekte. Man fühlt sich entspannter, ausgeglichener und die Bindung zum Gegenüber wird intensiver.

Unbekannten setzen damit bei mir das stresshormon Cortisol frei....
Für einvernehmliche berührungen brauche ich sehr guten freunden oder OdBs.

[Maverick]

Ich persönlich habe nichts gegen Begrüßungsumarmungen oder beilaufige Berührungen, wenn ich die Personen gut kenne. Auch in Ordnung ist das für mich beim Sport. Da gehört es einfach dazu.

Was ich gar nicht mag und was mir höchst suspekt ist sind Umarmungen von flüchtigen Bekannten, die man erst ein paar Mal gesehen hat. Die verweigere ich dann, auch wenn das komisch wirkt und die Leute sich vor den Kopf gestoßen fühlen, weil sie Umarmungen als selbstverständlich ansehen.

Ebenfalls mag ich es nicht, wenn mich Menschen, die ich nicht so gut kenne, mich beiläufig in Gesprächen berühren. Hier weise ich die meisten Leute dann höflich, aber bestimmt mit dem Zusatz zurecht, dass es nicht in der Person begründet liegt und ich deswegen nicht sauer bin, es aber einfach nicht mag. Meine Chefin, die das bis dahin auch immer ab und an mal gemacht hat, war dann zwar verärgert, weil ich das in der Teambesprechung vor allen Leuten gesagt habe, das war mir aber egal, weil es mich extrem genervt hat, da sie das m. E. auch aus psychologischen Gründen bei allen Kollegen angewandt hat.

[Schlomo]

An sich habe ich damit keine großen Probleme. Die Zeit, wo mich jemand "fremdes" umarmt hat... Ehrlich, ich kann mich nicht erinnern. Vermutlich >10 Jahre her.

Bei mir gehen/gingen immer nur die Alarmglocken an: Stinke ich? Fühlt die, wie "weich" ich bin (also fett)? Bei mir ging das eher in die Richtung und ich verkrampfte deswegen.

Heutzutage wäre es vermutlich nicht anders.

Von mir aus würde ich aber niemanden umarmen, das muss schon von der anderen Seite kommen. Hand geben oder ähnliches: eigentlich kein Problem. Wobei auch hier: "Habe ich schwitzige Hände?" "Ist mein Händedruck ok, nicht zu stark, nicht zu schwach?"

Ich bin wahrlich der Meister des Selbstzweifels.
Wenn ich den ignoriere, habe ich zumindest keine Berührungsängste.

[Melli]

Ich finde die Frage ab wann eine Berührung als "intim" angesehen wird tatsächlich ziemlich spannend. Ist ja auch von Kultur zu Kultur unterschiedlich wie viel Berührung in welchen Kontext in Ordnung ist.

Ja, grundsätzlich würde ich immer noch raten, von Berührungen in der Öffentlichkeit gänzlich abzusehen. Ausnahme sind junge Männer untereinander. Wenn man sich sonst anfassen muß, dann möglichst unauffällig. Natürlich, wenn jemand krank ist, und man den stützt, geht das völlig ok.

Mögt ihr es, wenn euch jemand um den Hals fällt oder umarmt zur Begrüssung oder überhaupt berührt usw.?

Nein, das würde für mich eine Nähe symbolisieren, von der bei den meisten Leute keine Rede sein kann.

Ich habe mal eine Therapie gemacht und wir mußten die Augen schliessen und uns durch einen Raum führen lassen.

Solche Übungen möchte ich eigentlich gar nicht machen. Da muß ich mich zu sinnlos ausliefern, herumstolpern und vielleicht sogar hinfallen.

Ich habe als Jugendliche mal sage und schreibe zwei Workshops mitgemacht, wo man auch was zu zweit machen sollte. Ich weiß nicht mehr was es war, aber es war harmlos, da konnte nichts schlimmes passieren.

[LesHommes]

Ja, grundsätzlich würde ich immer noch raten, von Berührungen in der Öffentlichkeit gänzlich abzusehen. Ausnahme sind junge Männer untereinander. Wenn man sich sonst anfassen muß, dann möglichst unauffällig. Natürlich, wenn jemand krank ist, und man den stützt, geht das völlig ok.

Höh?! Wieso das?

[Melli]

Ja, grundsätzlich würde ich immer noch raten, von Berührungen in der Öffentlichkeit gänzlich abzusehen. [...]

Höh?! Wieso das?

Zum einen Diskretion. Zum anderen wird dem eine Bedeutung zugemessen. Das ist nicht wie in D Mode geworden, die nichts wirklich zu sagen hat.

[Eigenbrödler]

Grundsätzlich ist es so, dass ich als Nicht AB Berührungen sehr genieße und auch super gern Menschen umarme, aber ich weiß von schüchternen oder introvertierteren Menschen in meiner Umgebung, dass diese sich dabei ab und an unwohl fühlen wenn sie ungefragt angefasst werden weshalb ich mir momentan angewöhne vorher zu fragen ob es in Ordnung ist ala "Darf ich dich zum Abschied drücken" - die meisten scheinen es deutlich mehr zu genießen wenn sie vorher ihre ausdrückliche Einwilligung gegeben haben.

Aber ich genieße auch allgemein Körperkontakt und in unserem Freundeskreis wird allgemein viel gestreichelt, massiert und gedrückt und gerade denen die ein bisschen Probleme haben beim anderen Geschlecht scheint das ganz gut zu tun.

Es ist sehr gut, dass du vorher fragst. Ich bin eher introvertiert und mag es nicht ungefragt angefasst zu werden.