AB und Depressionen

Alles zu Deiner persönlichen Situation, Deinen Erlebnissen und was Dir auf dem Herzen liegt als Absoluter Beginner.

Wie schätzt du deinen Gesundheit bezüglich Depressionen ein?

Depressionen kenne ich nicht
30
16%
Manchmal habe ich depressive Episoden
71
38%
Ich bin chronisch depressiv seit 0,5 bis 5 Jahren
12
6%
Ich bin chronisch depressiv seit über 5 Jahren
15
8%
Ich bin chronisch depressiv seit über 10 Jahren
26
14%
Ich bin chronisch depressiv seit über 20 Jahren
21
11%
Ich bin chronisch depressiv seit über 30 Jahren
9
5%
Ich war chronisch depressiv für viele Jahre. Habe nun aber keine Depressionen mehr.
5
3%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 189

ERSTER BEITRAG DES THEMAS
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Veptun
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AB und Depressionen

Beitrag von Veptun »

Inspiriert von dem mittlerweile geschlossenen Thread "Leiden wir nun alle unter Depressionen?" habe ich mir erlaubt, diese Umfrage zu erstellen.

Falls hier jemand seine chronische Depression überwunden hat, würde mich interessieren, wie er dies geschafft hat.
Bei den meisten anderen Optionen: Wie versucht ihr eure Depression zu überwinden?

ERSTER BEITRAG DES THEMAS
nurso

Re: AB und Depressionen

Beitrag von nurso »

Dass ich seit der Jugend an einer Depression leide ist mir erst dieses Jahr bewußt geworden, bzw. konnte ich erst dieses Jahr akzeptieren. Seit Januar mache ich eine Therapie und nehme Antidepressiva.
Hätte ich mal vor über 30 Jahren machen sollen, dann wäre mein Leben anders verlaufen...
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Re: AB und Depressionen

Beitrag von Veptun »

Hmm. Sehe gerade, dass bei RTL2 und anscheinend nun jeden Mittwoch eine Doku-Serie über die Arbeit einer Trauma-Therapeutin läuft.
Natürlich geht es da auch um Depressionen. Viele Experten sehen da mittlerweile ein Entwicklungs-Trauma bzw. eine Bindungs-Störung als Ursache.

Der Titel der Doku-Serie ist schon sehr ansprechend: Die Gruppe - Schrei nach Leben!
Link dazu: https://www.rtl2.de/sendungen/die-grupp ... ach-leben/
Clochard

Re: AB und Depressionen

Beitrag von Clochard »

Also mir hat die Akzeptanz der Idee des Selbstmordes geholfen. Egal wie scheiße es einem geht, man kann es immer beenden. Der Gedanke hilft mir, weiterzuleben und zu gucken, ob und wie es vielleicht besser wird.
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Re: AB und Depressionen

Beitrag von Veptun »

Clochard hat geschrieben: 08 Jul 2020 19:14 Also mir hat die Akzeptanz der Idee des Selbstmordes geholfen. Egal wie scheiße es einem geht, man kann es immer beenden. Der Gedanke hilft mir, weiterzuleben und zu gucken, ob und wie es vielleicht besser wird.
Ja. "Das Feld verlassen" ist immer eine Option. Ich bin über-persönlich bzw. politisch einfach zu neugierig, wie es weitergeht. Ob sich zum Beispiel die Idee des Bedingungslosen Grundeinkommen mittelfristig durchsetzt. Und das Ganze hat natürlich mit Corona noch einmal eine spannende Dynamik erhalten.
Clochard

Re: AB und Depressionen

Beitrag von Clochard »

Veptun hat geschrieben: 08 Jul 2020 19:45
Clochard hat geschrieben: 08 Jul 2020 19:14 Also mir hat die Akzeptanz der Idee des Selbstmordes geholfen. Egal wie scheiße es einem geht, man kann es immer beenden. Der Gedanke hilft mir, weiterzuleben und zu gucken, ob und wie es vielleicht besser wird.
Ja. "Das Feld verlassen" ist immer eine Option. Ich bin über-persönlich bzw. politisch einfach zu neugierig, wie es weitergeht. Ob sich zum Beispiel die Idee des Bedingungslosen Grundeinkommen mittelfristig durchsetzt. Und das Ganze hat natürlich mit Corona noch einmal eine spannende Dynamik erhalten.
Das ist doch gut! Gefährlich ist aber natürlich die Denke: "Mir geht es so scheiße, weil gesellschaftlich alles den Bach runtergeht."
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Re: AB und Depressionen

Beitrag von Veptun »

Ich habe letztes Jahr die 20 Jahre voll gemacht. Ein ganz kurzer Abriss:

Im Jahr 2000 war ich zum ersten Mal in einer psychosomatischen Klinik.
2008 dann das zweite Mal. Jeweils für 5 Wochen. Dazwischen auch zwei ambulante Therapien.
Danach dann nur noch alternatives Zeug (Familienstellen, Prana, Rückführung u.a.).

Vor allem der erste Aufenthalt hat mich ziemlich enttäuscht. Psychologische Kompetenz sieht wohl anders aus.
Die habe ich dann seltsamerweise vor allem im Bereich Astrologie gefunden. Aber letztlich gab sie mir nur Halt und keine Heilung.

Seit etwa 18 Jahren bin ich dann auch Single.
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Re: AB und Depressionen

Beitrag von Veptun »

Aufruf an die beiden Stimmen, welche ihre chronischen Depressionen überwunden haben. Wie habt ihr dies geschafft?

Und diejenigen, die "nur" depressive Episoden kennen: Hört dies dann von allein wieder auf oder kennt ihr mittlerweile gute Kniffe?
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Re: AB und Depressionen

Beitrag von My_Darkest_Hour »

Ich weiß nicht ob das bei mir depressive Episoden sind oder nur Traurige Phasen. Ich habe ja schon vor kurzem einen Thread dazu gestartet.
In diesen Phasen bin ich oft traurig, erkenne in allem keine Sinn, und ja die Gedanken drehen sich schonmal um den Tod, ohne diesen Schritt jedoch ersthaft in Erwägung zu ziehen. Mir hilft daraus sich mit etwas zu neuem zu beschäftigen, etwas zu kaufen, sich für etwas zu interessieren. Man muss sich halt ablenken davon, dann gehen diese Phasen für einige Zeit vorbei.
Leider findet mein Konto das nicht so gut, aber was solls.
Polyphon

Re: AB und Depressionen

Beitrag von Polyphon »

Veptun hat geschrieben: 10 Jul 2020 17:21 Aufruf an die beiden Stimmen, welche ihre chronischen Depressionen überwunden haben. Wie habt ihr dies geschafft?
Ich bin eine der zwei Stimmen.....
Das war ein sehr langer Weg. Ich litt unter mittelschweren bis schweren wiederkehrenden chronischen Depressionen seit ich 16 bin. Eine genaue Beschreibung lass ich lieber weg, auch um niemanden zu triggern. Ich hab alles dagegen ausprobiert, außer esoterischen Ansätzen:
Zwei Therapien, eine systemische über viele Jahre, weil das damals noch möglich war. Mit mäßigem Erfolg zwar, aber sie hat bestimmt das Schlimmste verhindert. Eine Selbsthilfegruppe, die fand ich nicht so günstig, weil die Gefahr bestand, dass wir uns miteinander verglichen haben. Eine Verhaltenstherapie, die ich erst im Nachgang als hilfreich empfunden habe. Das war harte Arbeit, seitenlanges Schreiben von Verhaltensanalysen. Mein Fazit: reden allein hilft mir nicht, ich musste mir die Dinge schriftlich erarbeiten.
Verschiedene Antidepressiva ausprobiert, dabei eine Horror-Erfahrung durchlitten. Nie wieder. Inzwischen eine Bedarfs-Medikation, die ganz auf mich abgestimmt ist.
Eine stationäre psychiatrische Behandlung hab ich eher als stigmatisierend empfunden, genauso wie der Gang zum niedergelassenen Psychiater. Eine psychosomatische Kur war dagegen hilfreich und nicht stigmatisierend.
In Krisen viel die Telefonseelsorge und andere Telefon- und Internet-Beratungen in Anspruch genommen.
Ausdauersport, so wie ich die Disziplin dafür aufbringe, ist das beste Antidepressivum. Unter den vielen Büchern, die ich zum Thema gelesen habe, war auch einiges Hilfreiches dabei.
Seit einigen Jahren hab ich die Depressionen im Griff. Das heißt nicht, dass sie nicht wiederkommen können. Und auch in den letzten Jahren gab es kurze, starke Belastungssituationen, in denen sich die Erde wieder aufgetan hat und ich für ein paar Tage reingefallen bin. Aber an den allermeisten Tagen geht es mir gut.
Für mich entscheidend war, dass ich eine Arbeit gefunden habe, die mich ausfüllt. Ein Job, der mich weder langweilt noch überfordert und der mein Leben mit Sinn erfüllt. Dazu musste ich im fortgeschrittenen Alter nochmal einen beruflichen Neustart wagen, mit vielen Weiterbildungen und ner Art Umschulung. Ich habe das Glück ein sehr herzliches Kollegium gefunden zu haben, sehr autonom arbeiten zu können und viel Anerkennung für meine Arbeit zu erhalten. Das hat den Ausschlag gegeben.
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Re: AB und Depressionen

Beitrag von Veptun »

Polyphon hat geschrieben: 10 Jul 2020 19:35
Veptun hat geschrieben: 10 Jul 2020 17:21 Aufruf an die beiden Stimmen, welche ihre chronischen Depressionen überwunden haben. Wie habt ihr dies geschafft?
Für mich entscheidend war, dass ich eine Arbeit gefunden habe, die mich ausfüllt.
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort.
Ich werde es nun wohl auch wieder mit Arbeit versuchen. Allerdings traue ich mir momentan nur Aushilfs-Jobs zu.
Momentan habe ich noch das Privileg, nicht arbeiten zu müssen, da ich durch eine Erbschaft finanziell noch etwa 2 Jahre versorgt bin.
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Re: AB und Depressionen

Beitrag von Veptun »

Momentan lese ich ein Buch das folgende 9 "wahre" Ursachen für Depressionen benennt:

1) Abgeschnitten sein von sinnvoller Arbeit
2) Abgeschnitten sein von den Mitmenschen
3) Abgeschnitten sein von sinnvollen Werten (Kritik hier vor allem am Materialismus - eingeimpft durch Werbung)
4) Abgeschnitten sein von Kindheitstraumata
5) Abgeschnitten sein von gesellschaftlicher Stellung und Ansehen
6) Abgeschnitten sein von der Natur
7) Abgeschnitten sein von einer hoffnungsvollen oder sicheren Zukunft
8) + 9) Die wahre Geschichte über Gehirne und Gene

Alle Ursachen belegt durch teils beeindruckende Studien.
Der erste Teil des Buches ist eine Abrechnung mit Anti-Depressiva.
Polyphon

Re: AB und Depressionen

Beitrag von Polyphon »

Danke für den Buchtipp, hört sich lesenswert an.

Ich habe es auch so erlebt, dass das Abgeschnitten sein von der Welt ein Grund für Depressionen war. Schlimmer noch, durch die Depressionen verstärkt sich das Abgeschnitten sein und führt zu einem Teufelskreis. Da heraus zu finden fühlt sich an wie "sich an den Haaren aus dem Sumpf ziehen".

Spannend, dass gleich am Anfang "Abgeschnitten sein von sinnvoller Arbeit" steht. Wie schon geschrieben war es für mich ausschlaggebend das zu ändern.

Mir fehlt noch "Abgeschnitten sein von einer glücklichen Partnerschaft". Das scheint mir doch ein entscheidender Aspekt zu sein....
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Re: AB und Depressionen

Beitrag von Veptun »

Polyphon hat geschrieben: 23 Jul 2020 07:46 Danke für den Buchtipp, hört sich lesenswert an.
Das Buch hat den sehr schönen Titel: Der Welt nicht mehr verbunden
Untertitel dann: Die wahren Ursachen von Depressionen - und unerwartete Lösungen
Autor: Johann Hari

(Durch den Link dazu bin ich neulich tatsächlich hier für 3 Tage gesperrt worden. Deshalb nun ohne Link.)
Polyphon hat geschrieben: 23 Jul 2020 07:46 Mir fehlt noch "Abgeschnitten sein von einer glücklichen Partnerschaft". Das scheint mir doch ein entscheidender Aspekt zu sein....
Das finde ich auch. Ich denke, dass dies unter Punkt 2 fällt. Aber sollte dort vielleicht ausdrücklicher erwähnt werden.
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Re: AB und Depressionen

Beitrag von Himbeere »

Veptun hat geschrieben: 22 Jul 2020 22:46 Momentan lese ich ein Buch das folgende 9 "wahre" Ursachen für Depressionen benennt:

1) Abgeschnitten sein von sinnvoller Arbeit
2) Abgeschnitten sein von den Mitmenschen
3) Abgeschnitten sein von sinnvollen Werten (Kritik hier vor allem am Materialismus - eingeimpft durch Werbung)
4) Abgeschnitten sein von Kindheitstraumata
5) Abgeschnitten sein von gesellschaftlicher Stellung und Ansehen
6) Abgeschnitten sein von der Natur
7) Abgeschnitten sein von einer hoffnungsvollen oder sicheren Zukunft
8) + 9) Die wahre Geschichte über Gehirne und Gene

Alle Ursachen belegt durch teils beeindruckende Studien.
Der erste Teil des Buches ist eine Abrechnung mit Anti-Depressiva.
Hmmm diese Ursachen scheinen mir doch ziemliche Allgemeinplätze zu sein. Hast du eigentlich schon mal Antidepressiva eingenommen?
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Re: AB und Depressionen

Beitrag von Obelix »

Himbeere hat geschrieben: 23 Jul 2020 08:39
Veptun hat geschrieben: 22 Jul 2020 22:46 Momentan lese ich ein Buch das folgende 9 "wahre" Ursachen für Depressionen benennt:

1) Abgeschnitten sein von sinnvoller Arbeit
2) Abgeschnitten sein von den Mitmenschen
3) Abgeschnitten sein von sinnvollen Werten (Kritik hier vor allem am Materialismus - eingeimpft durch Werbung)
4) Abgeschnitten sein von Kindheitstraumata
5) Abgeschnitten sein von gesellschaftlicher Stellung und Ansehen
6) Abgeschnitten sein von der Natur
7) Abgeschnitten sein von einer hoffnungsvollen oder sicheren Zukunft
8) + 9) Die wahre Geschichte über Gehirne und Gene

Alle Ursachen belegt durch teils beeindruckende Studien.
Der erste Teil des Buches ist eine Abrechnung mit Anti-Depressiva.
Hmmm diese Ursachen scheinen mir doch ziemliche Allgemeinplätze zu sein. Hast du eigentlich schon mal Antidepressiva eingenommen?
Sehe ich auch so. Und die Überschrift für 8 und 9 weckt in mir den Verdacht, dass sich hier um eine Abrechnung mit der "Mainstream"-Wissenschaft handelt, der dann "die wahre Geschichte™" gegenübergestellt wird. Nichts gegen Blicke über den Tellerrand. Aber wenn dabei alles Bisherige pauschal schlecht gemacht wird, gehen bei mir die Alarmglocken los.
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Re: AB und Depressionen

Beitrag von Melli »

Was ist Unverbundenheit? Etwas wie Entfremdung?

Und was hat das mit Depression zu tun? Könnte das auch Anomie sein?
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Re: AB und Depressionen

Beitrag von Giebenrath »

Obelix hat geschrieben: 23 Jul 2020 10:08Und die Überschrift für 8 und 9 weckt in mir den Verdacht, dass sich hier um eine Abrechnung mit der "Mainstream"-Wissenschaft handelt, der dann "die wahre Geschichte™" gegenübergestellt wird. Nichts gegen Blicke über den Tellerrand. Aber wenn dabei alles Bisherige pauschal schlecht gemacht wird, gehen bei mir die Alarmglocken los.
Der Autor Johann Hari ist weder Therapeut noch Fachwissenschaftler der einschlägigen Fachgebiete, sondern "nur" Journalist.
Noch nicht mal ein guter Journalist. Auf Wikipedia werden einige Tiefpunkte seiner journalistischen Arbeit beschrieben.
Give a man a mask and he will show his true face. - Oscar Wilde
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Re: AB und Depressionen

Beitrag von Obelix »

Giebenrath hat geschrieben: 23 Jul 2020 12:57
Obelix hat geschrieben: 23 Jul 2020 10:08Und die Überschrift für 8 und 9 weckt in mir den Verdacht, dass sich hier um eine Abrechnung mit der "Mainstream"-Wissenschaft handelt, der dann "die wahre Geschichte™" gegenübergestellt wird. Nichts gegen Blicke über den Tellerrand. Aber wenn dabei alles Bisherige pauschal schlecht gemacht wird, gehen bei mir die Alarmglocken los.
Der Autor Johann Hari ist weder Therapeut noch Fachwissenschaftler der einschlägigen Fachgebiete, sondern "nur" Journalist.
Noch nicht mal ein guter Journalist. Auf Wikipedia werden einige Tiefpunkte seiner journalistischen Arbeit beschrieben.
Da steht sogar ein ganzer Absatz über das hier angesprochene Buch:
Wikipedia hat geschrieben:Auf geteilte Reaktionen stieß sein – von eigenen Erfahrungen ausgehendes – Buch Lost Connections: Uncovering the Real Causes of Depression – and the Unexpected Solutions (2018; deutsch Der Welt nicht mehr verbunden. Die wahren Ursachen von Depressionen – und unerwartete Lösungen). So wies der Neurowissenschafter Dean Burnett darauf hin, dass Hari teilweise seit Jahrzehnten Bekanntes wie die Biopsychosoziale Medizin als eigene Entdeckungen präsentiere und dass er das medizinische, psychiatrische und wissenschaftliche Establishment als schattenhafte monolithische Organisation, die in der Nähe der Drogenindustrie stehe, darstelle.
Sieht so aus, als hätte ich mit meiner Vermutung Recht gehabt. :cooler:
Wobei das Wort "Drogenindustrie" wohl eine Fehlübersetzung aus dem Englischen (drug industry) ist und eigentlich "Pharmaindustrie" heißen sollte.

Etwas differenzierter ist da die Rezension aus der NZZ, die auch im Wikipedia-Artikel verlinkt ist. Die basiert auf dem gesamten Buch und nicht wie meine Vermutung nur auf den Kapitelüberschriften.
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Re: AB und Depressionen

Beitrag von _Ghostwriter_ »

ich denke Johann Hari ist schon recht ok, im Joe Rogan Podcast kann man einen ganz guten Eindruck von ihm bekommen.
Habe sein Buch zwar nicht gelesen, aber ich denke mal in dieser Folge spricht er über einen großen Teil dessen was auch im Buch steht: https://www.youtube.com/watch?v=DQUgd9GQtoQ

Ich denke mal seine Wetterei gegen ADs ist auch zum Großteil den Verhältnissen in den USA geschuldet, in denen diese wohl deutlich mehr angepriesen und leichtfertiger verschrieben werden.

Und hier ist er zu seinem Buch dass er über den "War on Drugs" geschrieben hat: https://www.youtube.com/watch?v=CDpjvFn4wgM