Grenzen kommunizieren

Alles zu Deiner persönlichen Situation, Deinen Erlebnissen und was Dir auf dem Herzen liegt als Absoluter Beginner.
ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Sususus

Grenzen kommunizieren

Beitrag von Sususus »

Um ein bisschen Wind aus der Diskussion aus einem anderen Thread zu nehmen, gibts einen neuen (mal schauen, ob das hilft).
Also, das grundsätzliche Setting ist die mit Unsicherheit behaftete körperliche Annäherung zweier Personen. Ohne darüber zu sprechen, weiß man erstmal nicht, ob man gerade Grenzen überschreitet bzw. muss auf die Interpretation der Handlungen der anderen Person vertrauen.

Meine Fragen sind daher (an alle):
Kennt ihr eure Grenzen?
Was braucht es, damit ihr diese auch kommunizieren könnt? Warum habt ihr es manchmal nicht gemacht?
Wie kann man die Annäherung gestalten, ohne ungewollt die Grenzen der anderen Person zu überschreiten?
Habt ihr schonmal Signale fehlgedeutet?
Welche Art der Kommunikation hättet ihr gerne und wie kann man eine solche passende "Kommunikationskultur" etablieren? Was tun, wenn die eigene Vorstellung von Kommunikation nicht zu der des/der Partner:in passt?
Oder kurz: wie verringert man Unsicherheit?

Ich bin ja Team "sagen, was Sache ist und im Zweifel nachfragen", aber nicht alle Beteiligten wollen das anscheinend immer. Vielleicht schaffen wir es hier, Ideen zu sammeln, wie man die Idee von "Konsens" bei der Körperlichkeit umsetzen kann, wenn die direkte Kommunikation nicht erwünscht ist.
Zuletzt geändert von Sususus am 03 Jul 2020 13:07, insgesamt 1-mal geändert.

ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Sususus

Re: Grenzen kommunizieren

Beitrag von Sususus »

Wobei ich mir (von mir und euch) wünschen würde, dass wir versuchen, 1. Wertungen herauszulassen (auch wenn es schwierig ist, nochmal mehr in einem Forum, wo man einem Bildschirm gegenüber sitzt), 2. den anderen ihre Erfahrungen nicht absprechen, 3. im Zweifel lieber nachfragen, wenn wir uns bei der Deutung nicht sicher sind, 4. versuchen, aus dem Geschlechterkampf auszubrechen (also nicht in Rollen denken, sondern in Bezug auf zwei Personen, die sich mehr oder weniger gut kennen).
Lieblose

Re: Grenzen kommunizieren

Beitrag von Lieblose »

Ich hoffe, daß ist keine Abwertung, ich schreibe mal einfach :) .

Man legt sich als Frau nicht nackt neben einen Mann ins Bett, wenn man nichts von ihm will (umgekehrt genau so). Das ist schon sehr provokant und herausfordernd!
Sususus

Re: Grenzen kommunizieren

Beitrag von Sususus »

Lieblose hat geschrieben: 03 Jul 2020 13:09 Man legt sich als Frau nicht nackt neben einen Mann ins Bett, wenn man nichts von ihm will (umgekehrt genau so).
Inwieweit beantwortet das die von mir gestellten Fragen? Entspricht das Geschriebene den von mir geäußerten Wünschen?
Glaubst du, dass ein Regelwerk (Handlung X bedeutet Wunsch Y) hilft, die Kommunikationsprobleme zu beseitigen oder mehr Verständnis zu schaffen? Was machst du, wenn eine Person, die dieser Überzeugung ist, auf eine andere Person trifft, die anderer Überzeugung ist?
Zuletzt geändert von Sususus am 03 Jul 2020 13:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Grenzen kommunizieren

Beitrag von Solstice »

Zunächst mal danke für die Eröffnung eines eigenen Themas dafür! :daumen:

Ich verweise auch hier nochmal auf einen älteren Thread, der eine ähnliche Fragestellung zum Thema "Annäherung nach einem 'Nein'" behandelt: viewtopic.php?f=42&t=25682

Ganz interessant finde ich dabei, dass in diesem Thread die Sichtweise von zumeist erfahreneren Usern war, dass ein "Nein" nicht ewig gültig sein muss und Folgehandlungen ein zuvor geäußertes "Nein" überschreiben können.

In der Diskussion aus dem Nachbarthread werden ähnliche Sichtweisen deutlich kritischer kommentiert.

Zurück zu Sususus' Fragen:
Sususus hat geschrieben: 03 Jul 2020 12:53 Kennt ihr eure Grenzen?
Grundsätzlich - im Bereich Annäherung: ja
Was braucht es, damit ihr diese auch kommunizieren könnt?
Hmm, für gewöhnlich muss ich diese Grenzen ja nur gegenüber Frauen kommunizieren, die mir entsprechend nahe kommen wollen und wo ich Grenzen klarstellen will. Das kam bisher so gut wie nicht vor ^^
Wie kann man die Annäherung gestalten, ohne ungewollt die Grenzen der anderen Person zu überschreiten?
Im Zweifel nachfragen, empathisch sein. Generell muss man hier wohl eine gute Balance finden. Ständiges Zögern und Nachfragen aus eigener Unsicherheit heraus kann auch die Stimmung killen.
Habt ihr schonmal Signale fehlgedeutet?
Ja, aber lustigerweise in die andere Richtung: Die Frau wollte, dass ich aktiv werde (Küssen / Tuchfühlung), und ich war zu zurückhaltend. Wurde mir später von ihr bestätigt. Die Geschichte verlief nach diesem Treffen im Sande.
Welche Art der Kommunikation hättet ihr gerne und wie kann man eine solche passende "Kommunikationskultur" etablieren?
Ich persönlich hätte es gerne ganz eindeutig: Jeder sagt deutlich, was er will und was er nicht will ;) . Auch, wenn das in Normalo-Kreisen wohl abschreckend unsexy ist... genau deswegen lässt es sich wohl auch nicht etablieren. In den meisten Fällen "machen" beide Parteien einfach und es geht ja auch in weit überwiegender Anzahl gut.
Inzwischen auch im ab-forum.de zu finden :winken:
Dagdieb
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Re: Grenzen kommunizieren

Beitrag von Dagdieb »

Kennt ihr eure Grenzen?
Ungefähr, verändern sich ja auch manchmal.
Was braucht es, damit ihr diese auch kommunizieren könnt? Warum habt ihr es manchmal nicht gemacht?
Wenn mir etwas nicht passt, kommuniziere ich das für gewöhnlich eindeutig.
Wie kann man die Annäherung gestalten, ohne ungewollt die Grenzen der anderen Person zu überschreiten?
Step by step.
Habt ihr schonmal Signale fehlgedeutet?
Klar, wer hat das nicht? Insgesamt sicherlich häufiger in die Richtung, dass ich zu wenig forsch war, teilweise aber auch mal umgekehrt.
Welche Art der Kommunikation hättet ihr gerne und wie kann man eine solche passende "Kommunikationskultur" etablieren?
Eine Ehrliche. Ich biete meinem Gegenüber an, ehrlich zueinander zu sein.
Was tun, wenn die eigene Vorstellung von Kommunikation nicht zu der des/der Partner:in passt?
Schauen, ob man gemeinsam daran arbeiten kann. Falls das nicht klappt, ist es wohl für bei besser, sich grundlegend zu verändern.

Lieblose hat geschrieben: 03 Jul 2020 13:09 Ich hoffe, daß ist keine Abwertung, ich schreibe mal einfach :) .

Man legt sich als Frau nicht nackt neben einen Mann ins Bett, wenn man nichts von ihm will (umgekehrt genau so). Das ist schon sehr provokant und herausfordernd!
Dem stimme ich zu. Das heißt natürlich nicht, dass es für die andere Person einen Freifahrtsschein darstellt, dafür gibt es ja immer noch ein "nein". Aber wer sich nackt ins Bett neben eine anderen Person legt und dann auch noch kein "Nein" oder "stop" auszudrücken vermag, sollte sich eventuell beim nächsten Mal den ersten Schritt, dem "sich nackt ins Bett neben eine andere Person legen", nochmal genau überlegen.
Zuletzt geändert von Dagdieb am 03 Jul 2020 13:29, insgesamt 1-mal geändert.
"be water, my friend."
Lieblose

Re: Grenzen kommunizieren

Beitrag von Lieblose »

Sususus hat geschrieben: 03 Jul 2020 13:17
Lieblose hat geschrieben: 03 Jul 2020 13:09 Man legt sich als Frau nicht nackt neben einen Mann ins Bett, wenn man nichts von ihm will (umgekehrt genau so).
Inwieweit beantwortet das die von mir gestellten Fragen? Entspricht das Geschriebene den von mir geäußerten Wünschen?
Glaubst du, dass ein Regelwerk (Handlung X bedeutet Wunsch Y) hilft, die Kommunikationsprobleme zu beseitigen oder mehr Verständnis zu schaffen? Was machst du, wenn eine Person, die dieser Überzeugung ist, auf eine andere Person trifft, die anderer Überzeugung ist?
Tut mir leid, ich verstehe deinen Text nicht :sadwoman:. Ich lege mich nicht nackt neben einen Mann, wenn ich nicht möchte, daß er mich befummelt oder sexuelle Handlungen an mir vornimmt! Das ist meine Aussage!
Zuletzt geändert von Lieblose am 03 Jul 2020 13:27, insgesamt 1-mal geändert.
Lieblose

Re: Grenzen kommunizieren

Beitrag von Lieblose »

Dagdieb hat geschrieben: 03 Jul 2020 13:23
Lieblose hat geschrieben: 03 Jul 2020 13:09 Ich hoffe, daß ist keine Abwertung, ich schreibe mal einfach :) .

Man legt sich als Frau nicht nackt neben einen Mann ins Bett, wenn man nichts von ihm will (umgekehrt genau so). Das ist schon sehr provokant und herausfordernd!
Dem stimme ich zu. Das heißt natürlich nicht, dass es für die andere Person einen Freifahrtsschein darstellt, dafür gibt es ja immer noch ein "nein". Aber wer sich nackt ins Bett neben eine anderen Person legt und dann auch noch kein "Nein" oder "stop" auszudrücken vermag, sollte sich eventuell beim nächsten Mal den ersten Schritt, dem "sich nackt ins Bett neben eine andere Person legen", nochmal genau überlegen.
+1
Sususus

Re: Grenzen kommunizieren

Beitrag von Sususus »

Lieblose hat geschrieben: 03 Jul 2020 13:24
Sususus hat geschrieben: 03 Jul 2020 13:17
Lieblose hat geschrieben: 03 Jul 2020 13:09 Man legt sich als Frau nicht nackt neben einen Mann ins Bett, wenn man nichts von ihm will (umgekehrt genau so).
Inwieweit beantwortet das die von mir gestellten Fragen? Entspricht das Geschriebene den von mir geäußerten Wünschen?
Glaubst du, dass ein Regelwerk (Handlung X bedeutet Wunsch Y) hilft, die Kommunikationsprobleme zu beseitigen oder mehr Verständnis zu schaffen? Was machst du, wenn eine Person, die dieser Überzeugung ist, auf eine andere Person trifft, die anderer Überzeugung ist?
Tut mir leid, ich verstehe deinen Text nicht :sadwoman:
Meine Antwort oder den Ausgangstext? Und kannst du sagen, was genau?
Lieblose

Re: Grenzen kommunizieren

Beitrag von Lieblose »

Sususus hat geschrieben: 03 Jul 2020 13:26
Lieblose hat geschrieben: 03 Jul 2020 13:24
Sususus hat geschrieben: 03 Jul 2020 13:17

Inwieweit beantwortet das die von mir gestellten Fragen? Entspricht das Geschriebene den von mir geäußerten Wünschen?
Glaubst du, dass ein Regelwerk (Handlung X bedeutet Wunsch Y) hilft, die Kommunikationsprobleme zu beseitigen oder mehr Verständnis zu schaffen? Was machst du, wenn eine Person, die dieser Überzeugung ist, auf eine andere Person trifft, die anderer Überzeugung ist?
Tut mir leid, ich verstehe deinen Text nicht :sadwoman:
Meine Antwort oder den Ausgangstext? Und kannst du sagen, was genau?
Das "Inwieweit beantwortet das...."

Lass gut sein Sususus, ich glaube für mich gibt es da nichts zu diskutieren. Meine Meinung ist im Grunde kurz und knapp. :shy:
Sususus

Re: Grenzen kommunizieren

Beitrag von Sususus »

Lieblose hat geschrieben: 03 Jul 2020 13:29 Lass gut sein Sususus, ich glaube für mich gibt es da im Grunde nichts zu diskutieren. Meine Meinung ist im Grunde kurz und knapp. :shy:
Ok, muss ja auch nicht. Ich bin von grundsätzlicher Diskussionsbereitschaft ausgegangen, da du dich ja hier geäußert hast.
Sususus

Re: Grenzen kommunizieren

Beitrag von Sususus »

Solstice hat geschrieben: 03 Jul 2020 13:19
Sususus hat geschrieben: 03 Jul 2020 12:53 Habt ihr schonmal Signale fehlgedeutet?
Ja, aber lustigerweise in die andere Richtung: Die Frau wollte, dass ich aktiv werde (Küssen / Tuchfühlung), und ich war zu zurückhaltend. Wurde mir später von ihr bestätigt. Die Geschichte verlief nach diesem Treffen im Sande.
Welche Art der Kommunikation hättet ihr gerne und wie kann man eine solche passende "Kommunikationskultur" etablieren?
Ich persönlich hätte es gerne ganz eindeutig: Jeder sagt deutlich, was er will und was er nicht will ;) . Auch, wenn das in Normalo-Kreisen wohl abschreckend unsexy ist... genau deswegen lässt es sich wohl auch nicht etablieren. In den meisten Fällen "machen" beide Parteien einfach und es geht ja auch in weit überwiegender Anzahl gut.
Sususus hat geschrieben: 03 Jul 2020 12:53
Dagdieb hat geschrieben: 03 Jul 2020 13:23 Wie kann man die Annäherung gestalten, ohne ungewollt die Grenzen der anderen Person zu überschreiten?
Step by step.
Habt ihr schonmal Signale fehlgedeutet?
Klar, wer hat das nicht? Insgesamt sicherlich häufiger in die Richtung, dass ich zu wenig forsch war, teilweise aber auch mal umgekehrt.
Was tun, wenn die eigene Vorstellung von Kommunikation nicht zu der des/der Partner:in passt?
Schauen, ob man gemeinsam daran arbeiten kann. Falls das nicht klappt, ist es wohl für bei besser, sich grundlegend zu verändern.
Hmm okay, also ein Gedanke, der mir gekommen ist: die gewünschte Kommunikation muss passen, sonst wird es schwierig (ihr beschreibt ja eher die Situation, in der sich die andere Partei weniger Nachfragen gewünscht hätte, ich kenne es eher anders herum und brauche mehr Nachfragen) bzw. alle Beteiligten sind nicht so richtig zufrieden.
Sususus

Re: Grenzen kommunizieren

Beitrag von Sususus »

PS: Dagdieb, ich krieg die Zitate grad nicht ordentlich hin, sorry!
Acealus

Re: Grenzen kommunizieren

Beitrag von Acealus »

Sususus hat geschrieben: 03 Jul 2020 12:53 Was braucht es, damit ihr diese auch kommunizieren könnt? Warum habt ihr es manchmal nicht gemacht?
Wie kann man die Annäherung gestalten, ohne ungewollt die Grenzen der anderen Person zu überschreiten?
Habt ihr schonmal Signale fehlgedeutet?
Welche Art der Kommunikation hättet ihr gerne und wie kann man eine solche passende "Kommunikationskultur" etablieren? Was tun, wenn die eigene Vorstellung von Kommunikation nicht zu der des/der Partner:in passt?
Ich bin bisher (glücklicherweise) noch nicht in die Position gekommen, dass ich ungewollt Grenzen überschritten hätte - gab zwar die ein oder andere Situation, die unangenehm waren, aber nicht in dem Zusammenhang.
Meine Beobachtung ist, dass man diese ganze Kommunikation und speziell das Kommunizieren von Grenzen nicht in einem Vakuum sehen kann. Ich habe mich beispielsweise mal mit einer Frau zu einem abendlichen Date getroffen (erstes Date sogar) bei ihr zu Hause in der Wohnung mit Übernachtung. In einem solchen Fall wirken kommunikativ gesetzte Grenzen halt extrem schwach weil das gesamte Setting halt schon eine einzige Einladung ist.

Genau so etwas meine ich - oft wird die ganze Diskussion geführt in einem Bild, dass den raubtierhaften Mann darstellt, der sich sukzessive über die immer schwächer werdenden Grenzsetzungen der Frau hinwegsetzt. Ich finde man sollte halt im Hinterkopf behalten, dass man grundsätzlich von 2 erwachsenen Personen spricht, die eigene Entscheidungen treffen und nicht vollends naiv durch die Welt stolpern.
Und wenn jetzt nach einem Kaffeedate z.B. die Reise in eine der beiden eigenen Wohnungen geht, dann ist das bereits zumindest eine gewisse Form der Zustimmung, denn soo unerwartet kommt das ganze Prozedere dann nicht mehr.
Nonkonformist

Re: Grenzen kommunizieren

Beitrag von Nonkonformist »

Sususus hat geschrieben: 03 Jul 2020 12:53 Kennt ihr eure Grenzen?
Ich komme meist nicht mal annährend an meinen grenzen drann. Meine OdBs waren meist viel frecher als ich, haben krasser mit mir geflrtet als umgekehrt, hatten viel mehr innuendo/zweideutigkeiten, und haben mich mehr angefasst als umgekehrt.
Was braucht es, damit ihr diese auch kommunizieren könnt? Warum habt ihr es manchmal nicht gemacht?
Bindungsangst. Etwas in mir versucht beziehungen zu verhindern und der anbahnug zu sabotieren.
Wie kann man die Annäherung gestalten, ohne ungewollt die Grenzen der anderen Person zu überschreiten?
Meine bindungsängste überwinden.
Habt ihr schonmal Signale fehlgedeutet?
Unbekannt, ich habe mich meist eher viel zu viel zurückgehalten.
Nur was meinen hilfsbereitschaft/beschutzerinstinkt angeht, war ich manche meiner OdBs auch mal zu viel.
Welche Art der Kommunikation hättet ihr gerne und wie kann man eine solche passende "Kommunikationskultur" etablieren? Was tun, wenn die eigene Vorstellung von Kommunikation nicht zu der des/der Partner:in passt?
Ich mag eigentlich gar keine all zu direkte annäherung, finde das eher total unerotisch und flach und billig. Ich mags verspielt und indirekt, bissi frech, flirten, anspielungen. Ich sollte nur tapferer werden.
Oder kurz: wie verringert man Unsicherheit?
Keine blasse ahnung.
Sususus hat geschrieben: 03 Jul 2020 12:53 Ich bin ja Team "sagen, was Sache ist und im Zweifel nachfragen", aber nicht alle Beteiligten wollen das anscheinend immer. Vielleicht schaffen wir es hier, Ideen zu sammeln, wie man die Idee von "Konsens" bei der Körperlichkeit umsetzen kann, wenn die direkte Kommunikation nicht erwünscht ist.
Ich bin eher der meinung, nicht zu viel reden und einfach tun was zu tun ist, und wann du zu weit gehst, wird se das wohl zeigen, aber mir fehlt da offensichtlich den mut. Mit direkten sexangebote und so kommt man bei mir nicht weiter; im gegenteil.
Zuletzt geändert von Nonkonformist am 03 Jul 2020 13:44, insgesamt 1-mal geändert.
NBUC
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Re: Grenzen kommunizieren

Beitrag von NBUC »

Sususus hat geschrieben: 03 Jul 2020 12:53 Meine Fragen sind daher (an alle):
A) Kennt ihr eure Grenzen?
B) Was braucht es, damit ihr diese auch kommunizieren könnt? Warum habt ihr es manchmal nicht gemacht?
C) Wie kann man die Annäherung gestalten, ohne ungewollt die Grenzen der anderen Person zu überschreiten?
D) Habt ihr schonmal Signale fehlgedeutet?
E) Welche Art der Kommunikation hättet ihr gerne und wie kann man eine solche passende "Kommunikationskultur" etablieren? Was tun, wenn die eigene Vorstellung von Kommunikation nicht zu der des/der Partner:in passt?
Oder kurz: wie verringert man Unsicherheit?
A) Vermutlich nicht richtig, da die noch nie näher ausgetestet worden ist. Voraussichtlich liegen meine Grenzen auch noch einmal individuell unterschiedlich, je nachdem wie a) interessant die Person umgekehrt ist und wie b) vertraut mir die Person sonst schon ist.
B) siehe A) Die Grenze ist noch nie kritisch gereizt worden.
C) Eigentlich nur durch entsprechende offene Kommunikation, wenn es denn zu so einer Reizung kommt. Idealerweise wird dies dann an der Reaktion erkannt, aber das ist halt unzuverlässig: Also beginnt das im Zweifel/Grenzfall mit dem klaren Stopsignal der so gereizten Person und idealerweise einer zumindest kurzen Erklärung, was da nicht passt, wenn das kein Totalabbruch sein soll.
Die offenbar dysfunktionale Variante ist zu warten, bis die "Signale" glasklar und die Situation völlig seriös sind - weil das kommt scheinbar nie, bzw. das dauert so lange, dass das Interessensfenster der Gegenseite schon lange wieder zu ist.
D) Weis ich nicht. Ich habe schon mal Interesse vermutet und dann daneben gelegen. Aber da war der "Übergriff" eben nach einem Date zu fragen. Was immer noch übel aufgenommen wurde -> abrupter Kontaktabbruch.
Auch die Kompromisslösung wenn man auf eine Abschiedsumarmung spekuliert die Arme öffnen und schauen ob sie das dann annimmt und selber reinfällt ist offenbar meist schon zu viel.
E) Idealerweise wäre das ein offenes, bewusstes, ehrliches und wertschätzendes Gespräch der beiden Betroffenen.
Solange die Marktmacht im prägenden Lebensabschnitt so einseitig auf der Seite der Frauen ist und sich dann gesellschaftlich hier so verfestigt, wird sich an der Normsituation/Erwartung: "Er muss raten, liefern und sie macht dann Daumen rauf/ Daumen runter" nichts ändern. Es wird dabei bleiben zu versuchen die für sie dabei auftretenden unangenehmen Nebenwirkungen zu minimieren, aber grundlegendes Reforminteresse ist da nicht zu erwarten. Dazu ist das Spiel für die Mainstreamfrau zu nützlich. Und wie viel davon unbeeinflussbare Biologie ist, wäre auch noch zu klären.
Natural Born UnCool

Alle gesellschaftlichen Betrachtungen enthalten zwangsläufig Verallgemeinerungen und werden daher Ausnahmen und Einzelfälle enthalten, denen sie nicht gerecht werden können.

wenn ich nicht antworten sollte heißt das nicht, dass du Recht hast, sondern ich kein Internet!
Hanuta

Re: Grenzen kommunizieren

Beitrag von Hanuta »

Sususus hat geschrieben: 03 Jul 2020 12:53 Kennt ihr eure Grenzen?
Inwiefern?
Sususus hat geschrieben: 03 Jul 2020 12:53 Was braucht es, damit ihr diese auch kommunizieren könnt? Warum habt ihr es manchmal nicht gemacht?
Eine für mich subjektiv als negativ empfundene Reaktion.
Sususus hat geschrieben: 03 Jul 2020 12:53 Wie kann man die Annäherung gestalten, ohne ungewollt die Grenzen der anderen Person zu überschreiten?
In dem beide Menschen nonverbal kommunizieren. Dazu gehört es auch einen gewissen Widerstand zu leisten, wenn man etwas nicht möchte.
Sususus hat geschrieben: 03 Jul 2020 12:53 Habt ihr schonmal Signale fehlgedeutet?
Sicher. Sowohl in die eine als auch in die andere Richtung, weshalb es die Sache umso schwieriger macht da vermeintlich "eindeutige" Signale zu sehen. Wären sie so eindeutig, dann wäre man nicht öfters in dem Dilemma.
Sususus hat geschrieben: 03 Jul 2020 12:53 Welche Art der Kommunikation hättet ihr gerne und wie kann man eine solche passende "Kommunikationskultur" etablieren?
Der Status-Quo gefällt mir und fällt auch in meine Vorstellung von Anziehung. Eine Kultur, die auf rein verbaler Ebene abläuft kann ich mich nicht vorstellen und würde mein Verständnis von Psychologie komplett umwerfen. Daher halte ich es sowieso für unrealistisch.
Sususus hat geschrieben: 03 Jul 2020 12:53 Was tun, wenn die eigene Vorstellung von Kommunikation nicht zu der des/der Partner:in passt?
Das kommt natürlich ganz auf den Individualfall an. In der Regel weiß man ja nicht wie die Kommunikation des Gegenübers abläuft, wenn man sich nicht kennt. Da kann man sich erstmal nur kennenlernen und erst viel später weiß man wie der Gegenüber tickt.
Sususus hat geschrieben: 03 Jul 2020 12:53 wie verringert man Unsicherheit?
Meiner Meinung nach ist das nicht möglich, da Menschen grundverschieden sind. Für den einen ist das too much, für den anderen zu wenig. Einer will es komplett verbal ablaufen lassen, ein anderer will das nur nonverbal kommunizieren.
Unsicherheit kann nicht mal damit verringern, in dem man einfach gar nichts macht, denn auch dann verbaut man sich Chancen, weil sich die Frau mehr Mut gewünscht hätte oder ein forscheres Vorgehen.
svartoyg

Re: Grenzen kommunizieren

Beitrag von svartoyg »

Undomiel hat geschrieben: 03 Jul 2020 13:54
svartoyg hat geschrieben: 03 Jul 2020 13:51
Undomiel hat geschrieben: 03 Jul 2020 13:47Ich habe mich bisher zweimal in so einer Situation wiedergefunden. Einmal hat der Mann sich null dafür interessiert, einmal hat er es gemerkt und das Ganze abgebrochen.
Falls du die Frage gestattest: Wieso hast du dich mit diesen beiden Männern im Bett wiedergefunden, obwohl du das gar nicht wolltest? Haben sie dich bedrängt?
Ein Bett war in beiden Fällen nicht involviert.
Dann eben Küchentisch, Dachboden oder wo auch immer es zur Sache gegangen wäre.

Falls du aber meinst, dass es gar nicht um die Anbahnung von Geschlechtsverkehr ging, dann ist es es nicht "so eine Situation".
Acealus

Re: Grenzen kommunizieren

Beitrag von Acealus »

svartoyg hat geschrieben: 03 Jul 2020 13:59 Dann eben Küchentisch, Dachboden oder wo auch immer es zur Sache gegangen wäre.
Kannst auch ein bisschen zurückfahren - ein solches Ereignis kann schon ein wirklich traumatisches Erlebnis sein. Da muss man nicht gleich die ganze Inquisition auf den Plan rufen.


Undomiel hat geschrieben: 03 Jul 2020 13:47 Ich habe mich bisher zweimal in so einer Situation wiedergefunden. Einmal hat der Mann sich null dafür interessiert, einmal hat er es gemerkt und das Ganze abgebrochen.
Tut mir Leid zu hören, dass Du so etwas durchmachen musstest. Dein Konversationsausschnitt aus diesem Ereignis nach, bist du da wirklich an ein Arsch geraten. Seine Aussage ist nicht nur empathielos, sondern ein Stück weit bösartig.
Sususus

Re: Grenzen kommunizieren

Beitrag von Sususus »

svartoyg hat geschrieben: 03 Jul 2020 13:59
Undomiel hat geschrieben: 03 Jul 2020 13:54
svartoyg hat geschrieben: 03 Jul 2020 13:51

Falls du die Frage gestattest: Wieso hast du dich mit diesen beiden Männern im Bett wiedergefunden, obwohl du das gar nicht wolltest? Haben sie dich bedrängt?
Ein Bett war in beiden Fällen nicht involviert.
Dann eben Küchentisch, Dachboden oder wo auch immer es zur Sache gegangen wäre.

Falls du aber meinst, dass es gar nicht um die Anbahnung von Geschlechtsverkehr ging, dann ist es es nicht "so eine Situation".
Falscher Thread :kopfstand: