Sind wir jetzt alle ein bisschen AB?

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Himbeere
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Sind wir jetzt alle ein bisschen AB?

Beitrag von Himbeere »

Durch ein Posting in einem anderen Thread bin ich gerade auf die Definition des ABs im AB-Wiki gestoßen und offen gesagt einigermaßen schockiert. Denn nach dortiger Definition geht dann der Großteil der erwachsenen Menschen, die ich kenne, als "erweiterter AB" durch. Es heißt da:

Im erweiterten Sinn werden auch Menschen zu ABs gezählt, die
  • schon mal eine Liebesbeziehung und Sex erlebt haben, aber immer wieder lange Zeit unfreiwillig allein waren.
  • die zur Zeit einen Partner haben, aber im Falle einer Trennung wieder mit Problemen bei der Partnerfindung zu rechnen haben.
  • die noch zu jung sind, als dass sie schon sexuelle Erfahrungen gemacht haben sollten, aber bei denen zukünftige Probleme vorhersehbar sind.

Also mir war das echt nicht klar. Und ehrlich gesagt: Leute, die eine oder mehrere Beziehungen geführt haben, SIND für mich keine ABs. Ich meine, wie lange ist man bitteschön Anfänger, wenn man denn mal angefangen hat? Für immer oder was? Ich versteh nur noch Bahnhof. Gleichzeitig weiss ich jetzt, warum ich mir hier häufig wie eine Exotin vorkomme. Aber ich hab das echt nicht gewusst.
Wie geht es Euch damit?
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Giebenrath
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Re: Sind wir jetzt alle ein bisschen AB?

Beitrag von Giebenrath »

Die erweiterte Definition spiegelt das Bedürfnis von Mitgliedern dieser Online-Community wieder, sich auch nach einer offensichtlichen ersten Beziehungserfahrung weiterhin als Teil der Subkultur betrachten zu dürfen.
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Re: Sind wir jetzt alle ein bisschen AB?

Beitrag von Polarfuchs »

Das wären dann aber eher Menschen, die am Thema interessiert sind.
Mit ersten Beziehungserfahrungen ist man eigentlich auch kein AB mehr.
Melli

Re: Sind wir jetzt alle ein bisschen AB?

Beitrag von Melli »

Himbeere hat geschrieben: 10 Jun 2020 17:04wie lange ist man bitteschön Anfänger
Bis man Fortgeschrittenen-Status erreicht hat :schwarzekatze:
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Schatz
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Re: Sind wir jetzt alle ein bisschen AB?

Beitrag von Schatz »

Himbeere hat geschrieben: 10 Jun 2020 17:04 Also mir war das echt nicht klar. Und ehrlich gesagt: Leute, die eine oder mehrere Beziehungen geführt haben, SIND für mich keine ABs. Ich meine, wie lange ist man bitteschön Anfänger, wenn man denn mal angefangen hat? Für immer oder was? Ich versteh nur noch Bahnhof. Gleichzeitig weiss ich jetzt, warum ich mir hier häufig wie eine Exotin vorkomme. Aber ich hab das echt nicht gewusst.
Wie geht es Euch damit?
Ich bin noch nicht solange dabei. Aber es ist schon etwas verwirrend. Vor allem die weitere Unterteilung. Menschen, die bisher noch gar keine Beziehung (mit Sex) hatten, sind dann Hardcore AB. Dann gibt es Softcore AB mit "etwas" Erfahrungen. Weiterhin schreiben hier ehemalige AB, Freunde von AB und am Thema interessierte Personen mit... Bei manchen Kommentar denkt man dann "oh :schuechtern: ", stammt aber vielleicht dann nicht von einem (Hardcore)AB.

Zu den Vergleichen:
Wenn jemand vor 20 Jahren eine (oder mehrere) Beziehung(en) mit Sex hatte und danach nie mehr und heute jemand sucht, schadet wahrscheinlich eine Auffrischung in der Form eines Gedankenaustausches nicht... 20 Jahre kein Auto gefahren, dann jetzt lieber nicht gleich in Ballungsräumen auf die Autobahn fahren... anderseits heißt es auch, dass man das Fahrradfahren nicht verlernt... Die Vergleiche sind jetzt nicht so hilfreich :specht: :gruebel: :lach:
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Schatz
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Re: Sind wir jetzt alle ein bisschen AB?

Beitrag von Schatz »

Melli hat geschrieben: 10 Jun 2020 17:55
Himbeere hat geschrieben: 10 Jun 2020 17:04wie lange ist man bitteschön Anfänger
Bis man Fortgeschrittenen-Status erreicht hat :schwarzekatze:
Wann ist denn das? Muss man Buch führen und die Beteiligten zeichnen dann den erreichten Level ab? :schwitzen: :lach: :holy:
Nonkonformist

Re: Sind wir jetzt alle ein bisschen AB?

Beitrag von Nonkonformist »

Ist es wirklich wichtig sich (und anderen) in schubladen zu stecken...?
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Captain Unsichtbar
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Re: Sind wir jetzt alle ein bisschen AB?

Beitrag von Captain Unsichtbar »

Himbeere hat geschrieben: 10 Jun 2020 17:04 Also mir war das echt nicht klar. Und ehrlich gesagt: Leute, die eine oder mehrere Beziehungen geführt haben, SIND für mich keine ABs. Ich meine, wie lange ist man bitteschön Anfänger, wenn man denn mal angefangen hat? Für immer oder was? Ich versteh nur noch Bahnhof. Gleichzeitig weiss ich jetzt, warum ich mir hier häufig wie eine Exotin vorkomme. Aber ich hab das echt nicht gewusst.
Wie geht es Euch damit?
Ich weiss ich wiederhole mich, aber in der AB-Welt gibt es diesen (falschen) Perfektionsanspruch. Jeder Makel ist sofort ein Grund für einen AB-Status (obwohl wie du richtig sagst, das Wort ja eigentlich Anfänger beinhaltet). Dabei ist es eigentlich ziemlich durchschnittlich den ein oder anderen Makel im Liebesleben zu haben.

Ich bin da deshalb momentan so etwas zwiegespalten. Auf der einen Seite ärgert man sich natürlich irgendwie darüber, auf der anderen Seite denke ich mir, wenn mittlerweile fast jeder Normalo ohne perfekten "Liebeslebenslauf" gleich "halb AB" ist, wird dann das ABtum nicht ein Stückweit normaler? :gruebel:
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Re: Sind wir jetzt alle ein bisschen AB?

Beitrag von Informatiker »

Absolute Beginner geht für mich bis zur ersten Beziehung die nur ein paar Wochen gehalten hat. Danach ist man raus.
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Re: Sind wir jetzt alle ein bisschen AB?

Beitrag von Kalypso »

Nonkonformist hat geschrieben: 10 Jun 2020 18:35 Ist es wirklich wichtig sich (und anderen) in schubladen zu stecken...?
Gute Frage!
Viele Menschen haben da wohl ein ziemlich großes Bedürfnis.
Diese Art des Denkens hat viel mit Vorurteilen, Ängsten und einem mangelnden Selbstbewusstsein zu tun.
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Re: Sind wir jetzt alle ein bisschen AB?

Beitrag von Tania »

Himbeere hat geschrieben: 10 Jun 2020 17:04
Im erweiterten Sinn werden auch Menschen zu ABs gezählt, die
  • schon mal eine Liebesbeziehung und Sex erlebt haben, aber immer wieder lange Zeit unfreiwillig allein waren.
Das Problem ist, dass "schon mal" und "lange Zeit" nicht klar definiert sind. Und damit kann man dann die Definition auch bei "wer sich als AB fühlt, darf sich auch AB nennen" belassen.

Letztendlich entscheidet sowieso jede/r für sich selbst, ob er jemanden (inklusive der eigenen Person) als AB betrachtet. Zumindest bis es eine anerkannte ISO-Norm gibt ;)
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
Melli

Re: Sind wir jetzt alle ein bisschen AB?

Beitrag von Melli »

Captain Unsichtbar hat geschrieben: 10 Jun 2020 19:34auf der anderen Seite denke ich mir, wenn mittlerweile fast jeder Normalo ohne perfekten "Liebeslebenslauf" gleich "halb AB" ist, wird dann das ABtum nicht ein Stückweit normaler? :gruebel:
Es ist ohnehin "normaler" als man denken möchte.

Aber was heißt hier schon "perfekt"?

Schatz hat geschrieben: 10 Jun 2020 18:33
Melli hat geschrieben: 10 Jun 2020 17:55
Himbeere hat geschrieben: 10 Jun 2020 17:04wie lange ist man bitteschön Anfänger
Bis man Fortgeschrittenen-Status erreicht hat :schwarzekatze:
Wann ist denn das? Muss man Buch führen und die Beteiligten zeichnen dann den erreichten Level ab? :schwitzen: :lach: :holy:
Wie so oft: Für einen Schein müssen sie eine Proseminararbeit schreiben :hammer:
F.Dark

Re: Sind wir jetzt alle ein bisschen AB?

Beitrag von F.Dark »

Himbeere hat geschrieben: 10 Jun 2020 17:04 Durch ein Posting in einem anderen Thread bin ich gerade auf die Definition des ABs im AB-Wiki gestoßen und offen gesagt einigermaßen schockiert. Denn nach dortiger Definition geht dann der Großteil der erwachsenen Menschen, die ich kenne, als "erweiterter AB" durch. Es heißt da:

Im erweiterten Sinn werden auch Menschen zu ABs gezählt, die
  • schon mal eine Liebesbeziehung und Sex erlebt haben, aber immer wieder lange Zeit unfreiwillig allein waren.
  • die zur Zeit einen Partner haben, aber im Falle einer Trennung wieder mit Problemen bei der Partnerfindung zu rechnen haben.
  • die noch zu jung sind, als dass sie schon sexuelle Erfahrungen gemacht haben sollten, aber bei denen zukünftige Probleme vorhersehbar sind.

Also mir war das echt nicht klar. Und ehrlich gesagt: Leute, die eine oder mehrere Beziehungen geführt haben, SIND für mich keine ABs. Ich meine, wie lange ist man bitteschön Anfänger, wenn man denn mal angefangen hat? Für immer oder was? Ich versteh nur noch Bahnhof. Gleichzeitig weiss ich jetzt, warum ich mir hier häufig wie eine Exotin vorkomme. Aber ich hab das echt nicht gewusst.
Wie geht es Euch damit?
Ja es heißt zwar Absolute Beginner, aber eigentlich geht es um Leute, die nicht die Fähigkeiten besitzen Partner finden zu können.
Ich hatte mit 19 meinen ersten Sex, dann 2004 und 2005 und damals dachte ich schon das wär wenig. Nie hätte ich gedacht, dass das die sexreicheste Phase meines Lebens sein sollte. Wenn ich jetzt eine Partnerin finden würde, 10 Jahre Beziehung hätte und das dann zu Ende wäre, ich stünde wieder am gleichen Punkt. Ein Alkoholiker der mal 10 Jahre trocken war, ist immernoch ein Alkoholiker, weil ultimative, dass woran er krank wieder zum Vorschein getreten ist. Deswegen diese ganze Bezeichnungen für ABs treffen den kern der Sache nicht. Vllt. in 100 Jahren, weiß man das korrekt einzuordnen.
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Re: Sind wir jetzt alle ein bisschen AB?

Beitrag von Steggele »

Ganz unabhängig davon, was andere Quellen behaupten:

Bleiben wir doch dabei, dass die Mehrheit in unserem Forum die Definition "volljähriger Mensch, der unfreiwillig noch keine Liebesbeziehung hatte" akzeptiert.
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Re: Sind wir jetzt alle ein bisschen AB?

Beitrag von LonesomeCoder »

Himbeere hat geschrieben: 10 Jun 2020 17:04 Also mir war das echt nicht klar. Und ehrlich gesagt: Leute, die eine oder mehrere Beziehungen geführt haben, SIND für mich keine ABs. Ich meine, wie lange ist man bitteschön Anfänger, wenn man denn mal angefangen hat? Für immer oder was? Ich versteh nur noch Bahnhof. Gleichzeitig weiss ich jetzt, warum ich mir hier häufig wie eine Exotin vorkomme. Aber ich hab das echt nicht gewusst.
Wie geht es Euch damit?
Ich mache "AB" nur an der fehlenden Erfahrung fest, nicht daran wie leicht oder schwer es jemand aktuell hat.
Warnung vor Pickup: https://www.abtreff.de/viewtopic.php?p=1062199#p1062199
Wissenschaftliches Standardwerk über (männliches) AB-tum: https://www.springer.com/de/book/9783658059231
Geschlechtsspezifische Partnerwahl und Sexualitätsmerkmale: https://d-nb.info/1037687477/34
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Re: Sind wir jetzt alle ein bisschen AB?

Beitrag von Daniog »

Ich fühle mich wahrscheinlich noch lange als AB auch wenn ich seit zwei Wochen was am Laufen habe. Sie wollte mich, sie war für mich bis zu ihrem Geständnis und Zusammenbruch nur noch eine gute Freundin. Wenn es nicht hält, ist es für mich wahrscheinlich gelaufen, ich habs vorher nicht auf die Reihe bekommen. warum soll es hinterher einfacher sein.
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Lilia
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Re: Sind wir jetzt alle ein bisschen AB?

Beitrag von Lilia »

Wenn man die Erfolgsmeldungen aufmerksam durchliest und die Entwicklungen mancher User hier verfolgt, die dann einen Partner finden, sieht man, dass die Entabisierung in kleineren Schritten vor sich geht. Insofern kann es keine klare Abgrenzung geben, wann man kein AB mehr ist. Außerdem gibt es zahlreiche Gründe, warum es bei manchen mit der Beziehung noch nicht geklappt hat bzw. nicht klappte.

Aber gut, diese Denkschemata mit einer klaren Abgrenzung haben wir ja auch in anderen Bereichen. Wann ist man denn Europäer und wann Deutscher? Darf sich ein Schimanski "Deutscher" nennen und ein Yilmaz oder Silberstein nicht oder muss man wenigsten Schmitt, Meier oder Müller heißen? Ist man "Deutscher", wenn man hier geboren ist oder einen deutschen Pass hat oder nicht? Oder müssen wir sogar bis ins Jahr 1750 zürückgehen und nachweisen, dass alle unsere Vorfahren "deutsch" waren?

Vielleicht ist man irgendwann soweit, dass man Menschen nicht mehr ausgrenzt, weil sie ein bisschen anders sind als die Mehrheit in einem bestimmten Raum und begreift, dass es viel eher darauf ankommt, wem man sich zugehörig fühlt. Wem würde das denn wehtun?
Und vielleicht würde man ja auch überrascht feststellen, dass man mehr gemein hat, als man glaubt, gerne auch in der Historie.
„Jenseits von richtig und falsch liegt ein Ort. Dort treffen wir uns.“ (Rumi) - https://www.ab-forum.de
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Re: Sind wir jetzt alle ein bisschen AB?

Beitrag von selina »

Lilia hat geschrieben: 11 Jun 2020 04:32 Wenn man die Erfolgsmeldungen aufmerksam durchliest und die Entwicklungen mancher User hier verfolgt, die dann einen Partner finden, sieht man, dass die Entabisierung in kleineren Schritten vor sich geht. Insofern kann es keine klare Abgrenzung geben, wann man kein AB mehr ist. Außerdem gibt es zahlreiche Gründe, warum es bei manchen mit der Beziehung noch nicht geklappt hat bzw. nicht klappte.

Aber gut, diese Denkschemata mit einer klaren Abgrenzung haben wir ja auch in anderen Bereichen. Wann ist man denn Europäer und wann Deutscher? Darf sich ein Schimanski "Deutscher" nennen und ein Yilmaz oder Silberstein nicht oder muss man wenigsten Schmitt, Meier oder Müller heißen? Ist man "Deutscher", wenn man hier geboren ist oder einen deutschen Pass hat oder nicht? Oder müssen wir sogar bis ins Jahr 1750 zürückgehen und nachweisen, dass alle unsere Vorfahren "deutsch" waren?

Vielleicht ist man irgendwann soweit, dass man Menschen nicht mehr ausgrenzt, weil sie ein bisschen anders sind als die Mehrheit in einem bestimmten Raum und begreift, dass es viel eher darauf ankommt, wem man sich zugehörig fühlt. Wem würde das denn wehtun?
Und vielleicht würde man ja auch überrascht feststellen, dass man mehr gemein hat, als man glaubt, gerne auch in der Historie.
Oh Himmel Lilila, echt jetzt? Geht es nicht noch ein wenig weiter, vllt bis zur Steinzeit? :gruebel:
Aber den Leuten hier ein schlechtes Gewissen zu vermitteln, darin bist du einsame Spitze. :roll:
Kommt Zeit, kommt Rat, kommt Nougat
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Re: Sind wir jetzt alle ein bisschen AB?

Beitrag von Nonkonformist »

Lilia hat geschrieben: 11 Jun 2020 04:32 Vielleicht ist man irgendwann soweit, dass man Menschen nicht mehr ausgrenzt, weil sie ein bisschen anders sind als die Mehrheit in einem bestimmten Raum und begreift, dass es viel eher darauf ankommt, wem man sich zugehörig fühlt. Wem würde das denn wehtun?
Und vielleicht würde man ja auch überrascht feststellen, dass man mehr gemein hat, als man glaubt, gerne auch in der Historie.
Von unbekannten, nachbarn, etc. erwarte ich überhaupt keine ähhlichkeiten, aber da gibt es den friedsamen an einander vorbei, ohne zugehörigkeitsgefühl. Höfflichkeit reicht da völlig aus.

Von meinen bekanntenkreis erwarte ich schon ein paar ähnlichkeiten, wenn es zu regelmäßigen interaktionen kommen soll.

Von mein freundeskreis 'erwarte' ich eine menge ähnlichkeiten (in der praxis: mit menschen mit wem ich wenig gemeisamkeiten habe, wird ich mich extrem selten anfreunden.)

Von einen lebenspartner, mit wem ich auf täglicher basis zusammen lebe, erwarte ich kompatiblen wertvorstellungen, einen kompatibelen lebenstil, und ausreichend viel gemeinsamen interessen um zusammen dingen unternehmen zu können, ohe dass man sich dabei nur noch ein gefallen tut. (ich ziehe als hochsensibeler einen harmonischen beziehung vor und kann herzlich auf einen streitbeziehung verzichten)

Und seit ich von mehreren menschen als paradiesvogel bezeichnet würde, zweiffele ich das mit den vielen gemeinsamkeiten stark an.

Ich bin sehr für einen friedsamen zusammensein mit andersdenkenden und sogar ein fan der multikulti kultur.
Meine freunde kamen aus ein kleines dutzend nationen.
Das bedeutet aber nicht, das ich mit mich jedem auch anfreunden kann oder müß.
Nur das ich einen individualistischeren gesellschaft ohne strenge gruppenstrukturen und gezwungenen gruppenzugehörigkeiten bevorzüge. Integration, ja, assimilation, nein.


Individualität, mit respekt für den anderen individuen, und für deren unverletzlichen einzigartigkeiten, ist mein basiswert - nicht gruppenzugehörigkeit. Jeder hat das recht, nicht zu meiner gruppe zu gehören, so wie ich das recht habe, anderen gruppen nicht bei zu treten. Auch anfreunden tat ich mich häufiger mit individuen als mit gruppen.

Deswegen auch meinen schubladen-reaktion.

Denn wenn mir ein ding klar geworden ist, ist das wir hier als ABs gar keine homogene gruppe sind.
Aber ganz unterschiedlichen individuen, mit ganz unterschiedlichen eigenartigkeiten.

Wie überigens auch alle anderen in der welt (obwohl vielen sich viel mühe scheinen zu geben, um deren individualtät großteilig zu verstecken, um normalität vor zu täuschen, aus angst für der gruppe.)

Wem ich mich wirklich zugehörig fühle, ist eine ganz individuelle und emotionale sache.
Und erfahrungsgeweis waren das immer nur die wenigsten.
Zuletzt geändert von Nonkonformist am 11 Jun 2020 07:52, insgesamt 3-mal geändert.
schmog

Re: Sind wir jetzt alle ein bisschen AB?

Beitrag von schmog »

Kalypso hat geschrieben: 10 Jun 2020 19:50
Nonkonformist hat geschrieben: 10 Jun 2020 18:35 Ist es wirklich wichtig sich (und anderen) in schubladen zu stecken...?
Gute Frage!
Viele Menschen haben da wohl ein ziemlich großes Bedürfnis.
Diese Art des Denkens hat viel mit Vorurteilen, Ängsten und einem mangelnden Selbstbewusstsein zu tun.
Der Mensch steckt alles in Schubladen!

Krankheiten, Leute, Musik, Filme usw.