ich hoffe ihr habt die Corona Zeit alle heil überstanden und euch geht es gut.
Im Forum habe ich es mir zur Routine gemacht, wenigstens einmal im Jahr etwas zu schreiben, da ich sonst wenig aktiv bin. Quasi als Selbsttherapie und kleiner Feedback Check durch die Gemeinde hier.
Wieder nehme ich meinen Geburtstag, bin eben 28 geworden, zum Anlass für eine kleine Rückblende und eine Aussicht.
Was hat sich getan? Im vergangenem Jahr habe ich mein Studium abgeschlossen, meinen ersten Job angetreten, in der Zwischenzeit wieder etwas anderes gemacht und nun etwas auf beruflicher Findungsphase, wobei ich da etwas entspannter bin als noch vor einiger Zeit. War in jeder Hinsicht ein spannendes Jahr.
Und zum Thema Frauen? Ich habe gerade meine alten Beiträge gesehen und mich schon gewundert, in welchem Seelenzustand ich mich doch Zeitweise befand in Bezug auf das weibliche Geschlecht und das Fehlen einer Partnerschaft.
Jedenfalls habe ich mit 28 gelernt, dass es viele Dinge im Leben gibt, die über Glück entscheiden. Ein erfüllender Beruf, gutes Verhältnis zur Familie und den Geschwistern, gute Freunde, Gesundheit und erfüllende Hobbys und Ziele im Leben. Nicht bei allen genannten Punkten läuft es bei mir perfekt, aber ich bin dennoch dankbar für die Gegebenheiten und glücklich über vieles. Mein Ziel ist es in nächster Zeit auf feste Beine im Beruf zu kommen und weiter an mir zu arbeiten.
Ja, eine feste Partnerschaft mit Vertrauen und Liebe fehlt. Fehlte in den letzten Jahren auch. Dafür habe ich allerdings in mehreren Städten im In-und Ausland gewohnt, viele Menschen kennengelernt, tolle Freunde und tolle Geschwister und super Eltern. Manchmal denke ich, dass man nicht alles haben kann.
Vergangenen Donnerstag hat ein guter Freund aus dem Abitur seine langjährige Freundin geheiratet. Ich habe mich sehr für ihn gefreut. Und langsam ist es kein Spruch mehr: denn je näher ich der 30 komme, desto mehr Freunde heiraten oder sind in Beziehungen. Von allen Freunden sind über 75 Prozent in festen Beziehungen, verlobt oder verheiratet. Ein guter Freund meinte flapsig: "Nun ja, einige scheiden sich ja auch wieder mit 35, das wäre dann ja deine Chance." Keine so gute Option.
Tatsächlich trennte sich die Freundin eines ehemaligen guten Kommilitonen von ihm vor einiger Zeit. Die beiden wollten in diesem Jahr zusammenziehen und irgendwann auch heiraten. Nunja, 4 Jahre Beziehung sind aus und er muss seine "Zukunftsplanung" neu setzen. Diese Story wollte ich nur mal teilen, weil nicht alle Freunde happy sind, sondern es auch Trennungen oder auch einsame, wenn auch weniger an der Zahl, vorhanden sind. Ich war schon sehr überrascht von der Trennung, weil ich die beiden immer als glücklich empfand. Aber vom Thema Trennung verstehe ich noch weniger, als vom Thema Beziehung. Deswegen sollte ich mich da zurückhalten.
Tatsächlich lagen meine Ambitionen Frauen kennen zu lernen in 2020 eigentlich komplett bei 0 und Corona tat sein übriges. Lustigerweise gab es in der vergangenen Woche gleich zwei Begebenheiten:
1) Meine Cousine will mich mit jemandem verkuppeln. Zeigte mir ein Bild von einer hübschen Dame und sagte, dass sie mich auch interessant findet und gerne auf einen Kaffee kennenlernen will. Nummer habe ich von ihr bekommen. Nur geschrieben habe ich ihr nicht. Lustig fand ich es nur, zum ersten mal von meiner Cousine auf so ein Thema angesprochen worden zu sein. Ihr ist meine Lage nicht entgangen, und nett fand ich es ja schon von ihr. Und eine Chance ist es auf jeden Fall.
Wieso habe ich ihr nicht geschrieben? Ich weiß nicht, ob verkuppeln eine gute Idee ist. Klar wir würden auf einen Kaffee unter vier Augen sein. Aber ich kenne sie nicht. Es wäre irgendwie künstlich. Oder ich habe Angst meine Cousine zu enttäuschen, die für mich ja quasi eine Empfhelung abgegeben hat, das ich ja ein "guter Kerl" sei. Aber sie macht einen sympathischen Eindruck, sofern man das von 2 Bildern sagen kann. Mal sehen, ob ich mich überwinde zu schreiben.
2) Neulich gab es für mich einen Freundschaftsvorschlag auf FB. Eine Dame von meiner Uni, gleicher Studiengang, äußerst hübsch und sympathischer Eindruck. Einfach eine Anfrage gesendet, ohne mir groß was zu denken. Hatte einfach ein gutes Gefühl. Nunja, es gab dann Nachrichten hin und her. Und ich fragte, ob wir was trinken gehen. Es geschah. Es war sehr gut. Besser als gedacht. Hatte gar keine Erwartung. Sie scheint sehr kultiviert, gebildet, hübsch und höflich zu sein. Wir konnten lachen. Und wir konnten relaten, da wir das gleiche an der gleichen Uni studiert haben.
Ich mache aber daraus keine große Sache. Wir wollen uns am Wochenende wieder treffen. Mal sehen. An meinem Verhalten spiegelt sich gewollt oder ungewollt, wie viele Enttäuschungen ich in der Vergangenheit mit mir herumgeschleppt habe. Deswegen gebe ich nicht viel Hoffnung darauf. Ich bemerke auch, dass ich weniger Energie und mit weniger Enthusiasmus bei der "Sache" bin, was das Kennenlernen angeht. Auf eine gewisse Art und Weise wiederholt sich der Prozess ja schon. 1. Treffen, dann Nachrichten, weitere Treffen. Bisher kam dann immer der Part, dass es nicht weiterging. Um dem vorzubeugen, schreibe ich weniger und bereite weniger vor. Eigentlich schade. Aber auch pragmatisch.
Fazit? Ich habe definitiv Baustellen vor mir, die ich angehen will. Ich bin dankbar für das, was ich habe. Der Rest ergibt sich. Oder eben nicht.
Melancholie hat mir oft geholfen, aber das alleine ist auch kein gutes Mittel um die eigene Situation auch nur irgendwie zu ändern. Mit 22,23,24 war das "Problem" irgendwie für mich gefühlt viel dringender und hat sehr stark auf meinem Herzen und meinen Gedanken gelastet. Ich glaube, weil es die Studi Zeit war, in denen die jungen Paare an der Uni und auf den WG Partys überall zu sehen waren. Da wollte ich so sehr endlich diese eine Partnerschaft, für Liebe und Geborgenheit und so vieles mehr.
Aber man stumpft irgendwie ab. Gewöhnt sich an die Situation. Mal kommt man besser, mal schlechter mit der Situation klar. Ich möchte die Situation ja irgendwie relativieren, was ja auch teilweise klappt. Aber bin ich ganz ehrlich, dann gibt es Situationen, wo das Herz schon etwas brennt. Wo ich einfach lieben und geliebt werden will, und zwar in einer Partnerschaft. Aber sich eingestehen, dass man ständig darunter leidet, macht es nur schlimmer. Mit den Jahren versuche ich dieses Muster zu durchbrechen, was nicht immer gelingt. Und dann gibt es ja noch andere Themen im Leben, die einen zusätzlich bewegen und mal mehr und mal weniger Raum einnehmen: Beruf, Wohnort, generelle Ziele. Wo soll das Leben einen hinführen, wo will ich selber? Manchmal scheint das Thema Liebe und Frauen dann nur ein Randthema, manchmal einer der wichtigsten Punkte. Ändert sich ja auch je nach Lebensphase...
Ich glaube aber an das Gute, an Schicksal, an die Tatsache, das hoffentlich alles gut wird. Ein Glaubenssatz, der greifen soll, wenn die Hoffnung mehr und mehr schwindet. Ob´s was bringt? Ich weiß nicht.
Ach ja und die Fragen zum Liebesleben von Familie und Freunden werden nicht weniger. Und manchmal zuckt man die Schultern und gut ist.
Das waren meine Gedanken.
Euch einen guten Tag. Freue mich über einen netten Kommentar oder was auch immer
Möge jeder Mensch glücklich werden, Jeder auf seine Art und Weise. Gleiches wünsche ich mir. Mit oder ohne Partnerschaft entscheidet der liebe Gott, das Schicksal oder einfach nur das Leben.Ich werde noch etwas ruhige Musik hören und dann versuchen zu schlafen. Heute Abend mit Freunden zum Essen verabredet. Darauf freue ich mich. Gespräche sind dann wie eine Therapie. Und Zeit mit Freunden, gehört zu den besten Sachen. Es gibt Sushi oder Pizza und hoffentlich viele lustige und gute Momente. Bleibt gesund.
Bis dahin.
alight
