Neulich im Supermarkt

[Martin2498]

Och macht mir doch kein schlechtes Gewissen . So wie ich die Situation verstanden habe, brauchte sie noch Lebensmittel zum Kochen für ihre Kinder (alleinerziehende Mutter) und der Laden hätte gleich zu gemacht. Gegenleistung hin oder her, ich hätte das mit meinem Gewissen nicht vereinbaren können, wenn ich nicht gezahlt bzw. in der Situation geholfen hätte. Ich wollte schon immer mal einfach so Geld verschenken. Das habe ich jetzt zwar nicht in Form von Papiergeld gemacht. Aber immerhin etwas.

[Calliandra]

Das Thema wurde jetzt doch nochmal abgetrennt von Was tun als hässlicher Mensch? viewtopic.php?f=1&t=26436#p1197984

[Martin2498]

Vielen Dank Calliandra.

[F.Dark]

TheHoff hat recht.
Da hätte ich sofort nach der Nummer gefragt, bzw. darauf bestanden, als Schwabe sowieso.

[Siegfried]

Wäre das mir passiert hätte ich die wohl erst mal zur Sau gemacht oder hörbar rumgemotzt weil die jetzt ewig die Kasse blockiert aber niemals den Einkauf bezahlt. Wenn das an der Kasse aus irgendwelchen Gründen nicht rund läuft bin ich schnell auf 180 und äußere meinen Unmut auch hörbar.

[Martin2498]

Moin Siegfried,

da freue ich mich - um ganz ehrlich zu sein - dass ich nicht so bin und reagiere, wie du. Ich habe Geduld, viel Geduld. Und bis die mal gebrochen sein sollte und ich wirklich auf 180 angekommen bin, muss schon so viel passiert sein. Wobei ich davon ausgehe, dass ich die 180 nie erreiche.

[Ringelnatz]

Hey Martin, ich finde es super, dass du ihr dein Hilfsangebot ohne Erwartung einer Gegenleistung gemacht hast. Es geht doch im Leben nicht immer um 1:1 Tauschgeschäfte

Du wolltest ihr helfen, hast es gemacht, und fühlst dich damit gut. Alles ist in bester Ordnung

Ich hätte an deiner Stelle die 10 Euro angenommen, denn deine Hilfe war ja, sie in der Kassensituation spontan zu retten, als sie nicht so recht wusste was tun. Die Frage nach dem Kaffee konnte auf jeden Fall nur von ihr kommen (sonst würde für mich auch der Eindruck entstehen "für 15 Euro ein Kaffeedate erkauft" und das war doch gar nicht deine Absicht). Nachdem sie eh gefragt hat, hättest du ruhig annehmen können, wenn du denn Lust auf einen Kaffee ihr gehabt hättest. Und sonst nicht. Also auch hier alles gut.

Jedenfalls super lieb von dir, dass du einem anderen Menschen einfach mal so unkompliziert geholfen hast. Ich mag sowas.
Mir hat auch schon jemand spontan 1-2 Euro dazugeschenkt und ich habe das auch mal gemacht (waren aber in dem Fall nur 40cent oder so).

[Milkman]

Interessanter Thread

Beim Lesen des Ausgangspostings dachte ich zunächst auch "sehr freundlich, der Dame in einer Notlage auszuhelfen".

Aber wenn ich es weiter überdenke, bietet so eine Situation auch wieder reichlich Gelegenheiten, ins Fettnäpfchen zu treten. Auch wenn man nur die besten Absichten hat. Schlimmstenfalls ist es der Frau noch peinlicher, wenn sie bei einem in der Kreide steht und sich jetzt zu Freundlichkeiten und einer Einladung zum Kaffee verpflichtet fühlt, als an der Kasse gestehen zu müssen, dass sie kein Geld dabei hat.

In jedem Fall ist so was keine Basis für eine längere Bekanntschaft oder gar Beziehung. Daher finde ich es absolut richtig vom TE, dass er den Kaffee ausgeschlagen und nach ein wenig Smalltalk das Kapitel an Ort und Stelle geschlossen hat. Das hat beiden erlaubt, ihr Gesicht zu wahren.

[Giebenrath]

Ich hätte es für angemessen gehalten, wenn sie das geliehene(?) Geld irgendwann zurückzahlen würde. Es wäre eigentlich auch ihre Sache gewiesen ihm die Telefonnummer etc. zu geben, damit sie die Bezahlung ihrer Schulden organisieren kann.

So bleibt es dabei, dass ein selbstloser Kavalier jener unbekannten Frau den Einkauf spendiert hat.
Die Geschichte ist aber noch nicht vorbei. So unwahrscheinlich ist es nicht die gleiche Frau im gleichen Supermarkt nochmal zu treffen.

[Ringelnatz]

Aber wenn ich es weiter überdenke, bietet so eine Situation auch wieder reichlich Gelegenheiten, ins Fettnäpfchen zu treten. Auch wenn man nur die besten Absichten hat. Schlimmstenfalls ist es der Frau noch peinlicher, wenn sie bei einem in der Kreide steht und sich jetzt zu Freundlichkeiten und einer Einladung zum Kaffee verpflichtet fühlt, als an der Kasse gestehen zu müssen, dass sie kein Geld dabei hat.

Ach was, ich würde das nicht überinterpretieren. Sie hätte seine Hilfe doch auch ablehnen können, wenn es ihr so unangenehm gewesen wäre.

Ich hätte es für angemessen gehalten, wenn sie das geliehene(?) Geld irgendwann zurückzahlen würde. Es wäre eigentlich auch ihre Sache gewiesen ihm die Telefonnummer etc. zu geben, damit sie die Bezahlung ihrer Schulden organisieren kann.

Sie hat ihm immerhin 10 € in bar angeboten, sodass sie ihm damit zwei Drittel der gemachten "Schulden" direkt vor Ort zurückgegeben hätte. Das hat er aber abgelehnt.

So bleibt es dabei, dass ein selbstloser Kavalier jener unbekannten Frau den Einkauf spendiert hat.
Die Geschichte ist aber noch nicht vorbei. So unwahrscheinlich ist es nicht die gleiche Frau im gleichen Supermarkt nochmal zu treffen.

Dann werden sie sich zulächeln, vielleicht noch winken und "hallo" sagen und sie wird sich an die großzügige Geste erinnern. Das ist doch was Schönes.

[Gucki]

In jedem Fall ist so was keine Basis für eine längere Bekanntschaft oder gar Beziehung. Daher finde ich es absolut richtig vom TE, dass er den Kaffee ausgeschlagen und nach ein wenig Smalltalk das Kapitel an Ort und Stelle geschlossen hat. Das hat beiden erlaubt, ihr Gesicht zu wahren.

Meinst Du das ernst oder versteh ich versteckte Ironie nicht?

[Nonkonformist]

In jedem Fall ist so was keine Basis für eine längere Bekanntschaft oder gar Beziehung. Daher finde ich es absolut richtig vom TE, dass er den Kaffee ausgeschlagen und nach ein wenig Smalltalk das Kapitel an Ort und Stelle geschlossen hat. Das hat beiden erlaubt, ihr Gesicht zu wahren.

Meinst Du das ernst oder versteh ich versteckte Ironie nicht?

Jemanden zuneigung mit finanziellen unterstutzung oder diensteilstung kaufen ist dasjenige, was die nicht-netten Nice Guys machen.
Man soll in romantischen konstellationen keinen frau den eindrück vermitteln, das sie dich etwas schuldet.
Das wäre emotionale chantage.

Wenn sie sich revanchieren will, ist das einzig und alleine ihre sache

Martin2498 hat mit der frau besprochen wie er das abhandeln wollte.
Sehr nett, aber verpflichtet war sie ihm trotzdem nichts.
Er hat ganz freiwillig ihren einkaufen für sie bezahlt.
Ende geschichte.

[Himbeere]

Ich finde das eine total freundliche Aktion von Martin, der Frau unkompliziert auszuhelfen. Ich hätte auch versucht, es ihm zurückzugeben, aber er hat ja spontan die Angebote Geld und Kaffee ausgeschlagen. So what.
Ich war auch schon in Situationen, wo mir fremde Männer ausgeholfen haben, nicht mit Geld, aber mit Geräten - zwei Bauern zogen mein Auto bei verschiedenen Gelegenheiten per Traktor aus dem Matsch bzw. aus einem Graben. Einem gab ich 20 Euro, der andere nahm nichts. Ich überlege aber bis heute, dem doch noch irgendwas in den Briefkasten zu werfen, Pralinen oder so. Ist zwar schon Monate her, aber ich habs nicht vergessen und er wird sich auch erinnern. Außerdem kann es gut sein, dass ich wieder auf den treffen werde und ich will da kein schlechtes Gewissen haben. Ich weiß nicht, was die Etikette da vorschreibt.

[yes_or_no]

In jedem Fall ist so was keine Basis für eine längere Bekanntschaft oder gar Beziehung. Daher finde ich es absolut richtig vom TE, dass er den Kaffee ausgeschlagen und nach ein wenig Smalltalk das Kapitel an Ort und Stelle geschlossen hat. Das hat beiden erlaubt, ihr Gesicht zu wahren.

Meinst Du das ernst oder versteh ich versteckte Ironie nicht?

Ich find auch, dass 15 Euro Schulden kein Drama sind und eine Freundschaft auf Augenhöhe trotzdem möglich ist.
Oder eine Bekanntschaft, dass man manchmal zusammen die Hunde ausführt, falls man welche hat, wenn man sich nun schon mal kennen gelernt hat. Und was da hinterher noch alles draus wird, wenn keiner von beiden drängelt oder es erwartet, kann es ja auch ne date ähnliche Situation werden.

Anders sähe es aus, wenn einer Schulden machen würde, die er NICHT zurückzahlen kann. DAS wär für beide eher scheiße.

Daher versteh ich auch die Argumente mit 'Notsituation ausgenutzt, daher darf man hinterher nicht nach einem Kaffee fragen' nicht ganz.
Der Frau würde vermutlich nichts schlimmes passieren, wenn sie nen Teil der Einkäufe zurücklassen müsste im Supermarkt und von ihren 10 Euro zumindest das Brot und die Milch (zb) mitnimmt. Und dann halt am nächsten Tag den Rest kauft.
Es wäre eigentlich also schon ein freiwilliges miteinander was machen gewesen.
Und sooo schlimm ist es ja für die meisten nicht, ihre Nachbarn oder fast-Nachbarn kennen zu lernen.
Nur wir hier in diesem Forum stellen uns da oft etwas schlimmer an. Ich mag es auch gar nicht, wenn ein Nachbar plötzlich anfängt, was mit mir unternehmen zu wollen. Beim Spazieren gehen hat auch schon mal einer, den ich per Zufall getroffen hab, gemeint, ob ich morgen wieder hier spazieren gehe und ich hab mich dann ne Zeitlang gar nciht mehr spazieren getraut.

[Winternigh]

Was man bei dem angebotenen Kaffee eben nicht weiß ist der Grund dafür. Fühlt sie sich einfach nur verpflichtet sich irgendwie zu revanchieren oder ist sie durch deine Geste und das anschließende Gespräch tatsächlich an dir interessiert ?
Ersteres ist tatsächlich keine Basis wofür auch immer. Letzteres schon deutlich eher, wobei da die Trennung wirklich nicht leicht ist. Um das zu unterscheiden müsste man schon etwas tricksen.
Ich hätte den Kaffee an deiner Stelle ebenfalls abgelehnt, allerdings mit der Ausrede schon etwas geplant zu haben. Je nachdem wie sie darauf reagiert wäre ich meiner Wege gegangen. Oder, falls sie ehrlich enttäuscht wirkt, hätte ich ihr angeboten das nachzuholen. Nochmal versichern, dass sie sich nicht verpflichtet fühlen soll und dann gibst du ihr deine Nummer. Damit obliegt es ihr sich bei dir zu melden, wenn sie das wirklich möchte.

[Reinhard]

In jedem Fall ist so was keine Basis für eine längere Bekanntschaft oder gar Beziehung. Daher finde ich es absolut richtig vom TE, dass er den Kaffee ausgeschlagen und nach ein wenig Smalltalk das Kapitel an Ort und Stelle geschlossen hat. Das hat beiden erlaubt, ihr Gesicht zu wahren.

Eine Basis für eine Beziehung ist es sicher nicht. Aber es würde eine tolle Kennenlerngeschichte machen ...

[Gucki]

In jedem Fall ist so was keine Basis für eine längere Bekanntschaft oder gar Beziehung. Daher finde ich es absolut richtig vom TE, dass er den Kaffee ausgeschlagen und nach ein wenig Smalltalk das Kapitel an Ort und Stelle geschlossen hat. Das hat beiden erlaubt, ihr Gesicht zu wahren.

Eine Basis für eine Beziehung ist es sicher nicht. Aber es würde eine tolle Kennenlerngeschichte machen ...

Was ist eine Basis für eine Beziehung?
Es geht doch nur drum, einen stinknormalen Kaffee zu trinken ...

[Hanuta]

Was man bei dem angebotenen Kaffee eben nicht weiß ist der Grund dafür. Fühlt sie sich einfach nur verpflichtet sich irgendwie zu revanchieren oder ist sie durch deine Geste und das anschließende Gespräch tatsächlich an dir interessiert ?
Ersteres ist tatsächlich keine Basis wofür auch immer. Letzteres schon deutlich eher, wobei da die Trennung wirklich nicht leicht ist. Um das zu unterscheiden müsste man schon etwas tricksen.
Ich hätte den Kaffee an deiner Stelle ebenfalls abgelehnt, allerdings mit der Ausrede schon etwas geplant zu haben. Je nachdem wie sie darauf reagiert wäre ich meiner Wege gegangen. Oder, falls sie ehrlich enttäuscht wirkt, hätte ich ihr angeboten das nachzuholen. Nochmal versichern, dass sie sich nicht verpflichtet fühlen soll und dann gibst du ihr deine Nummer. Damit obliegt es ihr sich bei dir zu melden, wenn sie das wirklich möchte.

Das waren lediglich 15€ und ich glaube nicht, dass jemand der gar kein Interesse an der Person hat einen lieber zum Kaffee einlädt als 15€ zurückzugeben. Ich denke also schon, dass das ihre Art war Kontakt zur Person herzustellen.
Er hätte das Angebot also ruhig annehmen können und es wäre doch eine nette Kennenlerngeschichte gewesen.

[Milkman]

Ach was, ich würde das nicht überinterpretieren. Sie hätte seine Hilfe doch auch ablehnen können, wenn es ihr so unangenehm gewesen wäre.

Hätte sie das? Wir wissen ja nicht, wie sich die Situation an der Kasse entwickelt hat.

In jedem Fall ist so was keine Basis für eine längere Bekanntschaft oder gar Beziehung. Daher finde ich es absolut richtig vom TE, dass er den Kaffee ausgeschlagen und nach ein wenig Smalltalk das Kapitel an Ort und Stelle geschlossen hat. Das hat beiden erlaubt, ihr Gesicht zu wahren.

Meinst Du das ernst oder versteh ich versteckte Ironie nicht?

Ich meine das ernst.
Guck' mal, was Himbeere schreibt, und übertrage das auf die Situation aus diesem Thread:

Ich überlege aber bis heute, dem doch noch irgendwas in den Briefkasten zu werfen, Pralinen oder so. Ist zwar schon Monate her, aber ich habs nicht vergessen und er wird sich auch erinnern. Außerdem kann es gut sein, dass ich wieder auf den treffen werde und ich will da kein schlechtes Gewissen haben. Ich weiß nicht, was die Etikette da vorschreibt.

Da wäre dann nicht unbedingt Dankbarkeit das Motiv für die Einladung zum Kaffee, sondern das Gefühl, dem Typen, der ihr den Einkauf bezahlt hat, jetzt moralisch verpflichtet zu sein. Die Frau will kein schlechtes Gewissen haben, sie lädt ein, "weil sich das so gehört". Sie ist dem Mann was schuldig - wenn du es ganz krass ausdrücken willst, ist da eine Art "Abhängigkeitsverhältnis" entstanden - und aus der Situation will sie so schnel wie möglich raus.
Das tut sie, indem sie ihn zum Kaffee einlädt - und er tut das einzig Richtige, er nutzt die Situation nicht zu seinem Vorteil, sondern lehnt höflich ab. Damit ist die Lage bereinigt. Sie muss nichts tun, was sie vielleicht überhaupt nicht will, und er zwingt sie nicht dazu, dieses Spiel weiterzuspielen.

[Informatiker]

Ich lade doch keinen fremde Person die ich nicht sympatisch finde auf einen Kaffee ein? Danke, eine Kleinigkeit wie eine Tafel Schokolade und Geld zurück. Wenns sein muss noch eine Tafel Schokolade obendrauf. Die meisten machen Männer sich bei so einer Einladung Hoffnungen.