Einsamkeit im Corona-Frühling

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Einzelstück
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Einsamkeit im Corona-Frühling

Beitrag von Einzelstück »

Frühling. Neues Licht. Helles Licht. Die Natur erwacht. Ist im Aufbruch. Neues Leben sprießt. Ein Gefühl von Hoffnung und Neuanfang liegt in der Luft. Der Druck des dunklen Winters ist mir von den Schultern genommen. Das Leben könnte sich so leicht anfühlen.

Könnte. Macht es aber nicht. Ich sehe die Paare in der Stadt, im Park. Ich stehe daneben. Als Beobachter. Als Unbeteiligter.

Wie jedes Jahr, habe ich wieder die Hoffnung gehabt, dass es dieses Jahr klappen kann. Das ich einen lieben Menschen kennen lerne. Dass ich einer Frau endlich näher kommen kann. Emotional und physisch. Ich sehne mich nach Berührung. Danach, dass mich einfach mal jemand anfasst. Und dass ich zurückberühren darf.

Hatte vergangenes Jahr drei interessante Kontakte, die auch zu einigen Treffen geführt haben. Auch wenn nichts daraus geworden ist, war es doch eine gute und auch schöne Erfahrung. Und dann habe ich mich getraut, eine Kuscheltherapeutin anzuschreiben und war dann zu zwei Kuschel-Sessions. Das war ganz einfach wunderbar. Ich hatte die Hoffnung, dieses Jahr auf diesen Erfahrungen aufbauen zu können und vielleicht wieder einen Schritt weiter zu kommen.

Und dann kam Corona. Noch weniger Sozialkontakte als sonst. Also gar keine, um genau zu sein. Keine Kuschel-Sessions mehr. Keine Chance auf ein zwangloses Treffen mit Fremden im Cafe am Markt oder beim Spaziergang am Fluss.

Fühle mich ausgebremst, zurück auf Null, vom Leben abgeschnitten, gelähmt. Habe ständig das diese Zeile aus Rilkes Gedicht "Herbsttag" im Kopf: "Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben..."

Ich muss da nun allein durch. Allein in meiner Wohnung im Home-Office. Es fühlt sich so unglaublich schwer an. Fast hoffnungslos.

Wem geht es ähnlich? Wie bewältigt ihr die derzeitige Situation?

Danke euch und bleibt alle schön gesund!

So long....
Damit das Mögliche entstehe, muß immer wieder das Unmögliche versucht werden.
(Hermann Hesse, Zen, Brief an Wilhelm Gundert)

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Brax
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Re: Einsamkeit im Corona-Frühling

Beitrag von Brax »

Einzelstück hat geschrieben: 07 Apr 2020 10:18 Ich hatte die Hoffnung, dieses Jahr auf diesen Erfahrungen aufbauen zu können und vielleicht wieder einen Schritt weiter zu kommen.

Und dann kam Corona.

Fühle mich ausgebremst, zurück auf Null, vom Leben abgeschnitten, gelähmt.
Mir gehts genauso. Ich hatte mir vorgenommen, mehr rauszugehen (mind. 2x die Woche) und habe mich endlich getraut, mit Online-Dating anzufangen. Ich hatte das Gefühl, es läuft ganz ok an, und plötzlich liegt wieder alles auf Eis. :?

Und jetzt wo es endlich wärmer und sonniger wird, ist es besonders schwer.

Was tun? Ich bleibe halt dran und bin weiter auf den SBs aktiv. Aber viel ergeben tut sich nicht. Angeblich haben sich ja viele neu angemeldet, aber ich lese nach wie vor in vielen Profilen, dass keiner Lust hat, wochenlang zu schreiben. Und was anderes geht ja jetzt nicht.
Schlomo
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Re: Einsamkeit im Corona-Frühling

Beitrag von Schlomo »

Glücklicherweise war das hier das Jahr, in dem ich mir eh gesagt habe, mach da nix und kümmer dich eher um die Sachen "drumherum". Körper, Geist, evtl. eine positivere Lebenseinstellung. Nächstes Jahr hatte ich mir vorgenommen, aktiver zu suchen.

Einsamkeit bin ich gewohnt, dies hier macht für mich keinen Unterschied. Damit will ich nicht sagen, dass das hier spurlos an mir vorübergeht. Wie in einem anderen Thread zu dem Thema schon geschrieben, merke ich es jetzt gerade auch besonders schmerzhaft, dass etwas fehlt.

Außerdem war in diesem Jahr wohl ein Klassentreffen geplant. Da hatte ich gehofft, zumindest mal den einen oder anderen Kontakt zu gleichaltrigen knüpfen zu können oder zumindest mal zu sehen, was die anderen so verzapft haben. Ich denke, das wird wohl auch nicht geschehen. Das ärgert mich schon etwas. Andererseits (Überraschung!) hatte ich darauf nicht so richtig Lust, da ich keine positiven Erinnerungen an meine Schulzeit habe. Ich hätte mich da in jedem Fall aber hingezwungen, über meine Leiche wenns sein muss.
Melli

Re: Einsamkeit im Corona-Frühling

Beitrag von Melli »

Einzelstück hat geschrieben: 07 Apr 2020 10:18Frühling. Neues Licht. Helles Licht. Die Natur erwacht. Ist im Aufbruch. Neues Leben sprießt. Ein Gefühl von Hoffnung und Neuanfang liegt in der Luft. Der Druck des dunklen Winters ist mir von den Schultern genommen. Das Leben könnte sich so leicht anfühlen.
Ist das schön beschrieben! :shylove:
Einzelstück hat geschrieben: 07 Apr 2020 10:18Wem geht es ähnlich? Wie bewältigt ihr die derzeitige Situation?
Ich bin ja hart im Nehmen :shy: Ich kann doch zuhause machen was ich will, da hat sich nicht viel geändert. Wir wohnen auch großzügig genug, daß einem nicht die Decke auf den Kopf fallen müßte :oops: Die Lage finde ich trotzdem besorgniserregend. Mittel- bis langfristig kann man schon gar nicht mehr denken.
Schlomo hat geschrieben: 07 Apr 2020 11:01Außerdem war in diesem Jahr wohl ein Klassentreffen geplant. Da hatte ich gehofft, zumindest mal den einen oder anderen Kontakt zu gleichaltrigen knüpfen zu können oder zumindest mal zu sehen, was die anderen so verzapft haben. Ich denke, das wird wohl auch nicht geschehen. Das ärgert mich schon etwas. Andererseits (Überraschung!) hatte ich darauf nicht so richtig Lust, da ich keine positiven Erinnerungen an meine Schulzeit habe. Ich hätte mich da in jedem Fall aber hingezwungen, über meine Leiche wenns sein muss.
Nein, also selbst wenn der Teufel höchstpersönlich hinter einem her ist 👹

Ich hätte es durchaus gut gefunden, wenn sich mit meinen ehem. Mitschülern etwas hätte "nachbessern" lassen. Leider waren die paar Kontakte, die nach dem Abi noch hatte, das genau Gegenteil davon :( Kann sogar sein, daß die sich mittlerweile gar nicht mehr treffen.
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desigual
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Re: Einsamkeit im Corona-Frühling

Beitrag von desigual »

Die ganzen letzten Jahre hatte der Frühling große motivierende Wirkung auf mich in Bezug auf Dating. Eigentlich hatte ich im Frühjahr / Sommer immer ein paar Flirts, wenige Dates, ein bisschen Herzklopfen, ... (allermeistens natürlich mit enttäuschendem und schmerzhaften Ausgang, aber trotzdem). Hatte schon gedacht, die im Sommer auslaufende Parship-Mitgliedschaft jetzt noch mal auszunutzen. Tja - nicht, dass ich erwartet hätte, dass ich diesen Sommer einen mittel- bis langfristigen Erfolg verzeichnen könnte. Aber dass es jetzt an den Umständen scheitert und nicht an mir selbst ist schon bitter.
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Obelix
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Re: Einsamkeit im Corona-Frühling

Beitrag von Obelix »

Mir geht es genauso. Vor ein paar Monaten habe ich angefangen, intensiver auf die Suche nach neuen Sozialkontakten zu gehen: Meetups, Forumstreffen und ähnliches. Dann kam erst eine Erkältung, wegen derer ich nicht nur ein Forumstreffen sondern auch mein erstes Date nach über 10 Jahren absagen musste. Und jetzt die Ausgangsbeschränkungen, die auch noch meine bestehenden Kontakte auf E-Mail, Telefon und WhatsApp reduziert haben. Da läuft der ganze Schwung jetzt auf einmal ins Leere :?.
Brax hat geschrieben: 07 Apr 2020 10:30 Was tun? Ich bleibe halt dran und bin weiter auf den SBs aktiv. Aber viel ergeben tut sich nicht. Angeblich haben sich ja viele neu angemeldet, aber ich lese nach wie vor in vielen Profilen, dass keiner Lust hat, wochenlang zu schreiben. Und was anderes geht ja jetzt nicht.
Hmm - mit dem Gedanken, mich bei der einen oder anderen Singlebörse anzumelden, habe ich auch schon gespielt. Allerdings finde ich die Aussicht, bis auf Weiteres erstmal nur schriftlich zu kommunizieren, auch nicht wirklich prickelnd. Ich bin ja auch nicht der große Schreiber - vor allem, wenn es mehr ins Private geht. Bin mir auch noch nicht ganz schlüssig, was ich auf dieser "Front" machen soll... :roll:.
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Re: Einsamkeit im Corona-Frühling

Beitrag von Einsamkeit_is_doof »

Einzelstück hat geschrieben: 07 Apr 2020 10:18

Fühle mich ausgebremst, zurück auf Null, vom Leben abgeschnitten, gelähmt. Habe ständig das diese Zeile aus Rilkes Gedicht "Herbsttag" im Kopf: "Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben..."



Wem geht es ähnlich? Wie bewältigt ihr die derzeitige Situation?

Danke euch und bleibt alle schön gesund!

Hallo,

mir geht es zur Zeit genau so. Nach vielen Jahren im Stillstand bin ich letzten Herbst zu der Erkenntnis gekommen, dass ich so nicht weiter machen will. Für dieses Jahr hatte ich mir eigentlich auch vorgenommen, eine eigene Wohnung zu nehmen. Und eigentlich wollte ich meinem Leben neue Impulse geben, damit ich aus diesem Loch endlich raus komme. Und was ist. Nix! Nun sitzt man hier zu Hause.

Langweilig ist mir nicht, da ich eigentlich immer etwas zu tun habe. Aber die Wahrscheinlichkeit eine Frau zu finden, ist halt zur Zeit noch geringer als sonst.
Trotzdem versuche ich mich von dieser gesamte Situation nicht runter ziehen zu lassen. Ich fokussiere mich auf das positive: Unser Betrieb ist zur Zeit wegen Corona geschlossen. Finanziell nicht schön. Aber: Ich hatte seit meiner Ausbildung noch nie so lange am Stück frei. Und was ich vor allem geniesse: Ich muss meinen hinterhältigen Onkel, der bei uns im Betrieb arbeitet, nicht ertragen! :tanzen2:
Ausserdem habe ich zur Zeit richtig viel Zeit für mein Hobby. Ich habe Zeit über mein Leben nachzudenken. Und ich merke, dass mir das gut tut. Man kann sich quasi neu programmieren da oben. Im Internet gibt es zahlreiche Videos zum Thema Männlichkeit und Flirten. So versuche ich zum Beispiel zur Zeit auf meine Körperhaltung zu achten, wenn ich unterwegs bin. Und es scheint zu wirken: Heute hat mir doch tatsächlich eine wirklich hübsche Frau zugelächelt, als ich eine Runde spazieren gegangen bin. :tanzen2:

Nichtsdestotrotz hatte ich eigentlich gerade jetzt für März und April mehrere Unternehmungen geplant, die logischerweise alle gestrichen sind. :crybaby: Was bleibt? Wir hoffen auf bessere Zeiten. Und bis dahin, widme ich mich meinem Hobby und arbeite weiter an meinem "Mindset". Denn ich habe festgestellt, dass die Hauptursache dafür, dass ich keine Freundin habe, an mir liegt. Besser gesagt an meiner innere Einstellung. Und da hat man zur Zeit ja sehr viel Zeit dran zu arbeiten...

Und eines ist ganz sicher: Es kommen auch wieder bessere Zeiten!
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Himbeere
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Re: Einsamkeit im Corona-Frühling

Beitrag von Himbeere »

Ähem. Bei mir ist immer Corona-Frühling.
Aber stimmt schon, es fällt jetzt vieles flach. Ich wollte zB ein altes Hobby wieder aufnehmen, das auch mehr Sozialkontakte bedeutet hätte, und mir ne neue Sportgruppe suchen. Ich hab ernsthaft überlegt, mich für son Körperkontakt-Training anzumelden, um da mal weiterzukommen und ich wollte zum Ü-45 Treff. Wird aber mit Sicherheit nix, da ich von wegen Vorerkrankung auf längere Sicht aus dem Spiel bin. Ich habe mir jetzt aber zum Ziel gesetzt, deutlich mehr zuhause zu trainieren, gesünder zu essen und Gewicht zu verlieren, damit wenigstens irgendwas positives bei dem Scheiß rauskommt. Beruflich muss ich mich auch umschauen, denn auf der jetzigen Flamme kann ich längerfristig nicht kochen.
Schade, dass ich nicht wenigstens einen Brieffreund habe, es wäre doch besser als nichts, sogar ein bisschen romantisch, und schreiben kann ich besser als reden :)
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Re: Einsamkeit im Corona-Frühling

Beitrag von Schlomo »

Himbeere hat geschrieben: 07 Apr 2020 13:11 deutlich mehr zuhause zu trainieren, gesünder zu essen und Gewicht zu verlieren, damit wenigstens irgendwas positives bei dem Scheiß rauskommt.
Ich bin sowohl ein Frust- als auch ein Langeweileesser, also ist die Sache mit dem Abnehmen gerade nochmal extra brutal für mich.
Soviel kann man ja auch nicht spazierengehen und Radfahren alleine, bevor man von der Gegend das kalte Kotzen bekommt...
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Obelix
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Re: Einsamkeit im Corona-Frühling

Beitrag von Obelix »

Schlomo hat geschrieben: 07 Apr 2020 13:15 Soviel kann man ja auch nicht spazierengehen und Radfahren alleine, bevor man von der Gegend das kalte Kotzen bekommt...
Kommt auf die Gegend an, würde ich sagen. Mein Radl hat an den letzten Wochenenden jedenfalls einiges an schönen Landschaften gesehen.
Und auch in den weniger schönen Regionen findet man mit der Zeit die schönen Ecken.
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Himbeere
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Re: Einsamkeit im Corona-Frühling

Beitrag von Himbeere »

Schlomo hat geschrieben: 07 Apr 2020 13:15
Himbeere hat geschrieben: 07 Apr 2020 13:11 deutlich mehr zuhause zu trainieren, gesünder zu essen und Gewicht zu verlieren, damit wenigstens irgendwas positives bei dem Scheiß rauskommt.
Ich bin sowohl ein Frust- als auch ein Langeweileesser, also ist die Sache mit dem Abnehmen gerade nochmal extra brutal für mich.
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Achwas. Spazierengehen, Radfahren und Kotzen ist zum Abnehmen doch ideal!
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Re: Einsamkeit im Corona-Frühling

Beitrag von Gatem »

Also im Grunde fühle ich mich aktuell nicht anders, als sonst auch. Ja, das zu Hause rumhängen ist ein bisschen nervig, da man ja wirklich absolut gar nichts sonst machen kann. Auf der anderen Seite finde ich das gar nicht so übel: Wenn ich üblicherweise so zu Hause rumhänge, dann mache ich mir im Grunde immer Selbstvorwürfe nach dem Motto „was du nicht alles verpasst draußen“. Aber aktuell läuft draußen ja nichts, so dass ich mir auch keine Vorwürfe machen brauche… ich verpasse einfach nichts.
Einzelstück hat geschrieben: 07 Apr 2020 10:18 Ich muss da nun allein durch. Allein in meiner Wohnung im Home-Office. Es fühlt sich so unglaublich schwer an. Fast hoffnungslos.
Wenn es dich so sehr belastet, wieso bist du denn im Home-Office?
Nur zur Info: Die Rechtslage ist absolut eindeutig: Home-Office geht nur mit Einwilligung des Betroffenen. Kein Arbeitgeber kann dich ins HO schicken, wenn du das nicht willst.
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Re: Einsamkeit im Corona-Frühling

Beitrag von Schlomo »

Himbeere hat geschrieben: 07 Apr 2020 13:22
Achwas. Spazierengehen, Radfahren und Kotzen ist zum Abnehmen doch ideal!
Da kann ich theoretisch ja sogar fressen, wie ich will! :good:
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mak1
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Re: Einsamkeit im Corona-Frühling

Beitrag von mak1 »

Himbeere hat geschrieben: 07 Apr 2020 13:22
Schlomo hat geschrieben: 07 Apr 2020 13:15
Himbeere hat geschrieben: 07 Apr 2020 13:11 deutlich mehr zuhause zu trainieren, gesünder zu essen und Gewicht zu verlieren, damit wenigstens irgendwas positives bei dem Scheiß rauskommt.
Ich bin sowohl ein Frust- als auch ein Langeweileesser, also ist die Sache mit dem Abnehmen gerade nochmal extra brutal für mich.
Soviel kann man ja auch nicht spazierengehen und Radfahren alleine, bevor man von der Gegend das kalte Kotzen bekommt...
Achwas. Spazierengehen, Radfahren und Kotzen ist zum Abnehmen doch ideal!
:daumen: :lach:
Guhhran

Re: Einsamkeit im Corona-Frühling

Beitrag von Guhhran »

Ich wünschte ich könnte etwas anderes Berichten, aber leider nein.
Ich gehöre zu den Systemrelevanten und muss daher jeden Tag normal bei der Arbeit erscheinen, also ist mein Alltag so gut wie garnicht betroffen.
Aber was mir zu schaffen macht ist die Tatsache dass ich schon vor der Krise unzufrieden war. Wenig Geld bzw. gar kein Geld über um Hobbies angehen zu können, stattdessen eher neue Schulden machen um weiterhin Arbeiten zu können, dazu wenig Zeit um Freunde zu treffen und durchs wohnen bei meinen Eltern ein eher Fremdbestimmtes Leben zu führen.
Und die Krise hat das weiter verstärkt. Die Freunde garnicht mehr sehen zu können ist definitv nicht gut für mich. Meine Hobbies eignen sich durchaus sehr gut dazu sich mit Projekten die Zeit zu vertreiben, leider fehlt dazu aber das Geld. Also weiter normal Arbeiten für nichts und am Wochenende entweder den Eltern helfen oder komplett langweilen...
Die Einsamkeit resultierend aus der Geschichte mit dem letzten OdB merkt man dadurch auch nochmal stärker da einfach die Ablenkung durch Unternehmungen fehlt.
Olaf Fockenroth

Re: Einsamkeit im Corona-Frühling

Beitrag von Olaf Fockenroth »

Einzelstück hat geschrieben: 07 Apr 2020 10:18 Ich muss da nun allein durch. Allein in meiner Wohnung im Home-Office. Es fühlt sich so unglaublich schwer an. Fast hoffnungslos.

Wem geht es ähnlich? Wie bewältigt ihr die derzeitige Situation?
Mir geht es ganz genauso. Bezüglich dem Homeoffice bin ich zweigeteilt.

Einerseits bin ich jemand, der nicht aktiv die Gruppe und Interaktion sucht. Im Gegenteil: Die viele soziale Interaktion im Büro laugt mich aus und ich bin froh, wenn ich abends in Ruhe in meinen vier Wänden abschalten kann. Im Homeoffice ist das deutlich angenehmer. Von dieser Warte aus betrachtet habe ich wahrscheinlich deutlich weniger Probleme als andere damit Zuhause zu bleiben.

Auf der anderen Seite fehlt mir dadurch aber auch irgendwie die Struktur im Alltag. Die Tage verschwimmen ineinander. Jeder Tag ist irgendwie gleich. Egal ob Werktag oder Wochenende, man sitzt im gleichen Raum am gleichen Tisch und werkelt am PC. Da werde ich langsam rammdösig.

Um dem Ganzen ein bisschen zu entfliehen, versuche ich mich täglich zu bewegen. Meist spazieren gehen oder laufen. Unter uns gesagt: Ich bin heil froh, dass diese ganze Thematik zum Frühlingsbeginn aufgekommen ist und nicht etwa im Herbst. Die Sonne und die warmen Temperaturen tragen sicherlich dazu bei die eine oder andere Depression abzuwenden und ermöglichen wenigstens Bewegung an der frischen Luft. Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie das jetzt im dunklen Winter bei Nässe und Kälte wäre...

Gruß,
OF
Simi

Re: Einsamkeit im Corona-Frühling

Beitrag von Simi »

Mir geht es im Grunde auch so wie Euch, mit dem Unterschied, das ich sehr viel Energie und Motivation habe. Ich habe wieder mit dem Rudern angefangen (natürlich nur Indoor) und das mit der Ernährung funktioniert auch ganz gut - und abgenommen habe ich auch, aber nicht weil ich das wollte ist einfach so passiert (weniger Süßkram denke ich). Das mit der Energie ist aber eigentlich immer so bei mir. Manche meiner Mitmenschen finden es erstaunlich wieviel Energie in mir steckt, und finden es ab und an auch (sehr) anstrengend.
Ich wollte diesen Frühling das "Problem" mit voller Kraft angehen, und da kam Corona.

Da ich aber ein viel zu positiv denkender Mensch bin, um die Situation zu akzeptieren, schreibe ich mal hier rein.
Eines meiner Hobbies sind Brettspiele. Vielleicht hat ja der Eine oder Andere hier mal Lust eine Runde zu spielen. Unter Brettspielwelt.de kann man so einige Brettspiele online spielen.


Ansonsten freue ich mich über Kommentare und andere Ideen wie wir aktiv werden können trotz Corona! Bleibt gesund!
Melli

Re: Einsamkeit im Corona-Frühling

Beitrag von Melli »

Olaf Fockenroth hat geschrieben: 07 Apr 2020 19:51Auf der anderen Seite fehlt mir dadurch aber auch irgendwie die Struktur im Alltag. Die Tage verschwimmen ineinander. Jeder Tag ist irgendwie gleich. Egal ob Werktag oder Wochenende, man sitzt im gleichen Raum am gleichen Tisch und werkelt am PC.
Ist nachvollziehbar. Ich bin zwar nicht an den Schreibtisch gekettet, aber es gibt wenig, was ich an einem Tag täte, was ich nicht an einem anderen hätte tun können. Letzten Samstagnachmittag frug ich mich tatsächlich, ob gerade Sonntag sei, und mir fiel nichts an Ereignissen sein, an denen ich das hätte erkennen können. Vielleicht hätte ich das früher am Fernsehprogramm festgemacht :specht: Aber wenn mir nichts besseres einfiele, dann war das auch früher schon bedenklich :(

Die Struktur in die Arbeit zu bringen muß man schon selbst leisten, aber man hat dadurch auch die Möglichkeit, sich die Zeit selbst einzuteilen.
fredstiller

Re: Einsamkeit im Corona-Frühling

Beitrag von fredstiller »

Entschleunigt und konzentriert auf das Wesentliche, ist das Leben geworden.
Viel stressfreier. Und ich bin gesund, und mir geht es gut.

Aufstehen, Arbeiten, Essen, Schlafen.
Manchmal was zu essen im Laden einkaufen.
Und etwas an der Sonne spazierengehen.
Öffentlichen Verkehr benutze ich nicht mehr, da ich meinen Besorgungen auch mit (ansonsten) mangelnder Bewegung verbinde. Arbeite aktuell im Home Office. Und wie Gatem oben schon sagte: Man verpasst ja sonst in der Freizeit zuhause nichts, und hat sich nichts vorzuwerfen. Und Geld sparen tut es auch noch.

Ich treffe keine attraktiven Frauen und lerne auch keine kennen. Irgendwelches Dating oder Rumflirten kommt schon aus praktischen Gründen gar nicht erst in Frage. Insofern gibt's auch keine verqueren oder vermeintlichen Hoffnungen, Erfolge oder Misserfolge. Das Leben geht einfach ruhig weiter, "völlig losgelöst" sozusagen von diesen romantischen Irrungen und Wirrungen.

Find's gar nicht schlecht.
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Caligari
Kennt sich hier gut aus
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Re: Einsamkeit im Corona-Frühling

Beitrag von Caligari »

Mir fehlt das normale "Studentenleben". Jetzt könnte man hier irgendwo abends in der Stadt unterwegs sein oder nachmittags draußen sitzen oder oder...
Wenn dann Ende des Monats das neue Semester anfängt, wird ja auch eigentlich alles nur digital stattfinden. Gerade den Uni-Alltag find ich aber eigentlich immer ganz schön. Man trifft ständig auf Leute, hat seinen Rhythmus, sitzt zusammen in Seminaren, Vorlesungen oder in der Mensa. Das alles wird's in dem Semester nicht geben :sadman:
Nothing in this world that's worth having comes easy

One of the painful things about our time is: those who feel certainty are stupid and those with any imagination and understanding are filled with doubt and indecision

One of the great human failings is to prefer to be right than to be effective