Fehlende Referenzerfahrungen?!

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Nonkonformist

Re: Fehlende Referenzerfahrungen?!

Beitrag von Nonkonformist »

Guhhran hat geschrieben: 28 Mär 2020 18:30 Jain, der Schmerz bleibt natürlich gleich, aber ich die Gewissheit ähnliches schon einmal oder mehrfach überstanden zu haben kann einen Hoffnung geben.
Bei meinen Mega-OdBs hat mein Liebeskummer bis zum fünf jahre angehalten.
Es ist nichts worauf ich mich freue....
Guhhran

Re: Fehlende Referenzerfahrungen?!

Beitrag von Guhhran »

tenorita hat geschrieben: 29 Mär 2020 23:06
Guhhran hat geschrieben: 29 Mär 2020 21:15 Das schlimmste daran ist ja eigentlich dass man das ganze ja garnicht mehr möchte. Ich will nicht dass mich irgendeiner der beiden noch beschäftigt, vorallem wo keiner noch länger Rolle in meinem Leben spielt (und spielen wird). Es nervt mich selber und ich empfinde das als negativ weil es mich immer so stark runterzieht ...
Das Gefühl kann ich gut nachvollziehen. Trotzdem kommt man am besten voran, wenn man innerlich akzeptiert, dass es einen momentan ( leider) ständig beschäftigt. Leider ist es unmöglich, sich vorzunehmen, dass es einen NICHT beschäftigen soll. Es verhält sich so wie mit dem berühmten Satz: " Denken Sie NICHT an einen blauen Elefanten..." Manche schaffen es, das Ganze zu verdrängen. Das ist aber in der Regel eine ungesunde Strategie. Verdrängte Gefühle bahnen sich irgendwann einen Weg an die Oberfläche, wenn man sie überhaupt gar nicht gebrauchen kann. Gefühle müssen gefühlt werden, um sie verarbeiten zu können.
...weshalb ich auch davon ausgehe dass es meinem Umfeld dann genauso geht und dies vielleicht auf mich projiziert wird.
In solchen Situationen sind mit Sicherheit nicht alle Mitmenschen hilfreich. Aber einige wenige oft schon! Die sind dann bereit, immer mal wieder nachzufragen, hören sich den Kummer immer mal wieder an und sind einfach da. Da trennt sich oft die Spreu vom Weizen...Es gibt jedenfalls keinen Grund, sich wegen seiner Traurigkeit schlecht zu fühlen, die hat ja schließlich einen Grund. Wobei es hilfreich ist, sich anzuschauen, was für Gefühle es genau sind, die einen nicht zur Ruhe kommen lassen? Ist es Traurigkeit, Verlustangst, Wut, das Gefühl, verraten worden zu sein und von wem? Oder noch ganz andere Gefühle? Das solltest du bei dir beobachten. Wenn man die Gefühle genauer benennen kann, kann man besser mit ihnen umgehen.
Ablenken hilft natürlich immer mal kurzfristig was manchmal aber auch das genaue Gegenteil bewirkt da alle Freunde Verpartnert sind oder eine F+ ect. eingegangen sind und man dann entweder ein Pärchen vor sich hat oder es wird früher oder später über den Partner gesprochen.
Gönn dir Ablenkung! Sie löst das Problem nicht- sobald man alleine ist, wird man sowieso wieder auf seine Gedanken zurückgeworfen. Ablenkung kann einem aber kleine Erholungspausen verschaffen, damit man nicht völlig überanstrengt wird.Schau, wer dir in deinem Umfeld momentan besonders gut tut! Vergleiche dich " beziehungsmäßig" nicht mit anderen. Sollten sie in einer glücklichen Beziehung sein, dann sei es ihnen herzlich gegönnt. Aber glaub mir auch: es ist nicht alles Gold, was glänzt! Bau dir nicht im Kopf dieses Bild " ALLE sind in einer glücklichen Beziehung und kriegen es hin, nur ich nicht..." Das entspricht nicht der Realität! ( Jede zweite Ehe wird geschieden...) DEINE Zeit wird kommen, glaube fest daran!
Ich denke das wird mich noch sehr, sehr lange Beschäftigen und wohl leider auch ein Stück weit Prägen...die erste Liebe, der erste Kuss, der erste Verrat und Ablehnung. Diese Erfahrungen und auch der aktuelle recht große Leidensdruck und resultierenden noch stärkeren Selbstzweifel haben mich immerhin dazu angetrieben manche Dinge zum positiven zu verändern und offener auf neue Bekanntschaften zuzugehen. Leider merke ich aber auch dass ich, sollte es einmal dazu führen und der unwahrscheinliche Fall eintreten dass es jemanden gibt der Interesse an mir zeigt, ich dann auch so fair sein muss darauf nicht einzugehen weil es Momentan reine Ablenkung wäre solange ich das alles noch nicht verarbeitet habe. Aber das kann ich erst dann entscheiden wenn der Fall eintrifft.
Beschäftigen- ja! Das liegt in der Natur der Dinge... Prägen- natürlich! Es ist ein einschneidendes Erlebnis, das prägt jeden Menschen...Du hast es aber( mit der Kraft deiner eigenen Gedanken) in der Hand, in welche Richtung es dich prägt! Führt es dazu, eine Bindungsangst zu entwickeln, dich selbst noch mehr abzuwerten, dich nicht auf andere Frauen einzulassen etc.- nicht gut! Führt es dazu, dass du erkennst, dass du ein Mensch bist, der zu tiefen, aufrichtigen Gefühlen und Liebe fähig ist- schon besser! Du hast mal geschrieben, dass du so vorher noch nicht empfunden hast-et voila, du bist DOCH dazu fähig- und irgendwann wird auch eine Frau kommen, die das sehr zu schätzen weiß!
Es tut verdammt weh- das ist normal! Daraus resultierende noch stärkere Selbstzweifel- da machst du einen Denkfehler!!!! Warum um alles in der Welt solltest du " minderwertig" sein, wenn du von anderen mies behandelt und ausgenutzt wirst? Ich habe deine Geschichte ja von Anfang an mitverfolgt. Und dir auch schon geschrieben, dass ich glaube, dass dein "OdB" massive Probleme hat. Im Grunde hat sie dich dafür missbraucht, damit besser klar zu kommen- sehr unfair, dir gegenüber! Und dein " Freund" genauso- er wusste, was du fühlst und hat sich trotzdem mit ihr eingelassen. Wohingegen DU dich, trotz der Schwierigkeit, die erste Liebe zu erleben und AB zu sein, konsequent und absolut fair verhalten hast (und du bist noch sooo unglaublich jung, dein Verhalten zeugt aber von einer unglaublichen Reife, du hast das alles total richtig gemacht!) Wie du also darauf kommst, es gäbe einen Grund, dass du in Selbstzweifel fallen musst, ist mir schleierhaft! Verabschiede dich von diesen falschen Gedanken! Du leidest unter den Problemen von anderen, das hat aber nichts damit zu tun, dass du etwas falsch gemacht hast oder " nichts wert" bist. Das ist einfach Quatsch!( Und mal ganz ehrlich- so wie du es geschildert hast, wird bei den beiden mit Sicherheit auch nicht alles eitel Sonnenschein sein. Die haben bestimmt ihre massiven Probleme. Die Vorstellung " OdB und bester Freund sind in glücklicher und harmonischer Beziehung und ich falle hinten runter" hat SEHR wahrscheinlich mit der Realität auch nicht sehr viel zu tun). Versuche, weiter auf andere zuzugehen, das ist der richtige Weg. Und wenn jemand Interesse an dir zeigt ( und ich halte das NICHT für unwahrscheinlich, denn du wirkst auf mich wie ein einfühlsamer, sensibler, für sein Alter aber auch reifer und sehr besonnener junger Mann), dann gib IHR bitte eine Chance!
Ich habe immer das Gefühl ich schulde den Menschen etwas, wahrscheinlich aus der Angst davor abgelehnt zu werden will ich immer alles richtig machen und opfere mich auf, wenngleich auch freiwillig.
Diesen Satz verstehe ich im obigen Zusammenhang nicht. Kannst du das nochmal genauer erklären?
Im Moment ist es mit dem Umfeld natürlich schwer. Aufgrund der Einschränkungen durch Corona bleibt mir da lediglich die Familie und Arbeitskollegen. Ablenkung wird dadurch natürlich auch nicht gerade leichter. Allerdings haben deine Worte mich heute mal dazu Motiviert wieder mit etwas Sport anzufangen. Das Hilft wenigstens etwas und das kann man auch ganz gut alleine tun.

Ich versuche mich nicht zu vergleichen und ich bekomme sehr viel mit was auch ''falsch'' in den umliegenden Beziehungen läuft, genauer gesagt bin ich da für so einige Leute der erste Ansprechpartner was interessant ist dass ausgerechnet der mit der wenigstens Erfahrung auf dem Gebiet diese Rolle einnimmt. Ich kann leider die Vorteile des ''Single seins'' nicht wirklich nutzen da ich in der Familie stark eingespannt werde und dort ähnlich viele Kompromisse eingehen muss bzw. mich letztendlich immer in der unterlegenden Rolle wiederfinde was Diskussionen auf Augenhöhe unmöglich machen, ich aber auch nicht die Vorteile habe die eine Beziehung mit sich bringt :gruebel:

Was meine Gefühle angehen bin ich mir eher weniger Sicher darüber zu Urteilen. Eines steht fest, ich war verliebt in Sie, von tiefer Liebe kann selbstverständlich nicht die Rede sein. Dann ist das zum einen ganz große Enttäuschung, fast auschließlich Gegenüber meinem Freund da ich Ihm im Gegensatz zu ihr vertraut habe. Gleichzeitig eine große Enttäuschung gegenüber mir selbst. Ich wusste ziemlich früh von Anfang an dass es für mich schlecht ausgehen würde und hatte die Mittel das frühzeitig zu beenden, traute mich aber A zu spät mir meine eigenen positiven Gefühle ihr gegenüber einzugestehen und habe versucht mir das selbst auszureden weil ich tief in mir wusste es wird nicht im selben maße erwidert.
Und B habe ich, was man zwar als positve Entwicklung für mich selbst sehen kann, erst spät gelernt dass meine Meinung und meine Gefühle durchaus als Rechtfertigung für Handlungen dienen können und dürfen statt dass alles Rational erklärbar sein muss. Das betreffen auch Dinge wie wenn ich eine Unternehmung mit jemanden Absage einfach weil ich keine Lust darauf habe, das hätte ich früher nicht gemacht weil es für mich selbst keine gültiger Handlungsmaßstab war.
Verlustangst spielte dahingehend eine Rolle dass mir klar war ich werde ihr Interesse verlieren wenn mein Freund mehr auf sie eingeht und genau das ist dann auch eingetreten.
Was ich mir selbst noch nicht ganz erklären kann ist dass ich keine Wut empfinde. Seit mehr als Zehn jahren empfand ich das nicht mehr weil ich immer nachvollziehen konnte warum jemand Handelt und schon kann ich ihm garnicht Böse sein. Ich habe auch hier meinen Freund nie versucht schlecht zu reden sondern wenn mit ihr mal das Thema aufkam lediglich erklärt dass die Freundschaft keinen Sinn mehr macht da sämtliches Vertrauen verloren ist und bin sonst möglichst Objektiv geblieben.

Die Sache mit dem negativ Prägen geht eher darauf zurück dass ich bereits stark negativ geprägt wurde was mein Selbstwertgefühl angeht und ich ziemlich froh war mich da Stück für Stück rausgekämpft und weiterentwickelt zu haben. Nach dem Freunde finden und mit dem Freundeskreis zufrieden zu sein dann sich zu Verlieben, das verlief zurückblickend auch irgendwie zu Perfekt, auf einer geraden Linie. Das war ein definitv ein herber Rückschlag aber ich Versuche das was ich bereits über mich selbst gelernt habe und dort wo ich mich bereits zum positiven entwickelt hatte aufrecht zu erhalten.
Positiv betrachtet kann ich wohl froh sein dass duie ganze Geschichte nicht wirklich normal ablief wie sich bei den meisten eine Beziehung anbahnen würde weshalb ich darauf setzen kann dass es bei einem nächstem mal weniger kompliziert wird. Ich nehme durchaus einiges an Erfahrungen, sowohl negative als auch positive aus der Sache heraus.

Um das Ende meines letzten Beitrages noch zu erklären hole ich mal etwas weiter aus stelle mal eine grobe selbst Diagnose auf:
Ich wurde nie richtig sozialisiert, das fing damit an dass ich Mänliche Vorbilder/ Familienmitglieder nie zu Gesicht bekam, weder Vater noch Opa noch Onkel in ausreichendem Maße da allesamt oftmals mehrere Wochen am Stück weit weg Arbeiten waren. Das erklärt mir selbst ein Stück weit warum ich mit Frauen die grob geschätzt mehr als 15 Jahre älter oder 5 Jaher jünger sind sehr offen umgehen kann, das wären dann die aus meiner seit frühster Kindheit gewohnten Umgebung. Bei uns im 30 Einwohner Dorf gab es keine anderen Kinder aus mich und meine Geschwister, es sind zwar ein paar dazugezogen, da war aber die Altersdifferenz für eine Freundschaft zu groß. In der Grundschulzeit fand ich dann auch nur einen Freund aus dem Nachbarort, regelmäßige Treffen gab es aber auch da nicht. Nach der Grundschule begann die Phase in der ich gemobbt/ ausgegrenzt wurde, ich gewöhnte mich daran, wurde selbst kälter (gab weniger von mir selbst Preis, wurde ruhiger und unauffälliger). Hab die Schule gewechselt um mein Abitur zu machen wo meine Aufgebauten Schutzmechanismen volle Wirkung zeigten. Ich war quasi Unsichtbar und habe den Großteil der anderen Menschen immer mit leichter verachtung angesehen weil ich deren Verhalten nicht verstanden habe, es hat keinen (Rationalen) Sinn ergeben. Leider haben sich meine ''Schutzmechanismen'' verselbständigt und sich mehr Richtung Soziale Phobie hin entwickelt:

Ich will unter keinen Umständen auffallen aus der Angst heraus etwas ''falsches'' zu tun und dadurch wieder gemobbt/ abgelehnt zu werden.
Bisheriger Kontakt zum anderem Geschlecht außer Spott und Ablehnung: Nicht vorhanden.
Zuhause wo das Verhältnis vorallem zu meiner Mutter recht kühl wurde bekomme ich jetzt seit einigen Jahren fast nur Kritik zu hören an so ziemlich allem was ich tue, ruhig wird es nur dann ich wenn ich tue was verlangt wird, tue ich es nicht bin ich schnell wieder zu nichts zu gebrauchen oder ich darf das eine oder andere Schimpfwort über mich ergehen lassen und werde als egoist bezeichnet.
Das hat mich scheinbar dazu erzogen gerne für andere Da zu sein und zu helfen wo ich kann, aber leider mehr aus der Angst heraus sonst nichts Wert zu sein und wieder Abgelehnt zu werden was dazu geführt dass ich selbst gegen meinen eigentlichen Willen Dinge tue weil ich denke dass dies von mir Erwarten wird und ich will den Erwartungen ja gerecht werden.

Kontakt zu Frauen habe ich bislang einzig und allein wenn ein Freund mit einer Freundin ankommt. Mit denen verstehe ich mich dann zwar auch super nach einer Gewöhnungszeit, bringt mich aber nur bedingt weiter. Leider bleibt der nun Verpartnerte Freundeskreis meist unter sich (mich eingeschlossen) wodurch es zu keinen neuen Kontakten kommt. Thema Partnersuche also AB-Typisch schwierig. Clubs und Diskos gefallen mir überhautp nicht was das Soziale angeht. Die Technischen Aspekte in diesem Bereich interessieren mich aber durchaus, hab da zumindest einige Kontakte. Leider auch keine Frauen dort anzutreffen im (ich nenne es mal Backstage bereich) bei solchen Dingen.
Tja, Hobbies sind auch schwierig, hab mich nie (vlt. aufgrund fehlender Kontakte in der Jugendzeit) für Sport interessiert, den Großteil meiner heutigen Freunde kenne ich durchs gemeinsame Online Spielen immer nach der Schule (was witziger weise ein Umstand ist der dafür gesorgt hat das der Kontakt auch mit dem Ende der Schulzeit relativ gleich und Konstant geblieben ist). Der Bereich Elektronik und Audiotechnik gibt eben kaum Möglichkeiten her andere Menschen kennenzulernen (Unabhängig vom Geschlecht).

Online Partnerbörsen bislang allesamt null Erfolgreich, keine einzige Bekanntschaft dadurch. Ich versuche da nicht zu viel hinein zu Interpretieren aber die Chronische Akne ist bestimmt wenig hilfreich, anhand von so mancher reaktion zieht es einen dann schon sehr runter. Vorallem weil die wenigsten verstehen wollen dass es eine Krankheit (in meinem Fall mit sehr schlimmen Verlauf) ist und nichts mit mangelnder Hygiene zu tun hat und nur bedingt mit Ernährung. 2 Therapien habe ich nun hinter mir ohne jeglichen Erfolg. Dass ich da selbst vorerst nichts ändern kann stört mich extrem.

So, das war jetzt sehr, sehr viel. Ich glaube dem Text ist ein allgemein positiver Tenor zu entnehmen was durchaus gewollt ist weil es mir zumindest Heute Abend relativ gut geht und ich die Hoffnung noch nicht ganz verloren habe. Morgen sieht meine Gefühlslage vlt. schon wieder anders aus was ich mal nicht hoffe :/
Auf jedenfall vielen vielen Dank besonders an dich :umarmung2:
Deine Antworten wirken sehr aufmunternd und das tut gut. ;)
tenorita

Re: Fehlende Referenzerfahrungen?!

Beitrag von tenorita »

Oh dankeschön! :shy: Gern geschehen! :umarmung2:
Ich würde dir gerne auf deinen letzten Beitrag noch einiges antworten, das mach ich aber per PN. Ich habe nur noch nicht die Zeit dafür gefunden.
Also, du bekommst noch Post, versprochen :hierlang:
Liebe Grüße