Meine 5 Cent zum "zumuten"

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ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Languste

Meine 5 Cent zum "zumuten"

Beitrag von Languste »

Beim Durchlesen der Diskussionen (z. B. Beziehungs-berechtigt) bin ich immer wieder an "zumuten" hängengeblieben, oft im Kontext zu eigenen Problemen und Baustellen.
Zumuten: "von jemandem etwas verlangen, was eigentlich unzumutbar, zu schwer, zu anstrengend ist".
Es impliziert, dass man sich selbst als so anstrengend und problembehaftet empfindet, dass der Umgang insgesamt oder zumindest der nahe (partnerschaftliche) Umgang eine zu große Belastung darstellen würde.

Es steht natürlich außer Diskussion, dass manche Menschen mit manchen Dingen nicht umgehen können, aber was das ist, das ist höchst unterschiedlich. Was das ist, weiß ich als erwachsener, mündiger Mensch ... oder ich sollte es zumindest wissen. Ich bin in der Lage oder sollte es sein, mich abzugrenzen. "Du mutest mir zu ..." beinhaltet einen Zwang, aber ich kann bei den meisten Beiträgen hier nicht erkennen, dass die Foristen irgendwelchen Druck auf ihre Umgebung ausüben würden. Ganz im Gegenteil, mir scheint, dass die Vorstellung, niemanden mit den eigenen "Baustellen" behelligen zu dürfen, oft ein gewaltiger Bremsklotz ist. Ich kenne eine Menge Menschen außerhalb dieses Forums, die keine Sekunde lang darüber nachdenken, ob sie sich selbst anderen zumuten dürfen oder nicht, und sie haben mitnichten keine oder nur ganz kleine Baustellen.

Meine persönliche Meinung ist, dass gerade in einer Freundschaft oder Partnerschaft auch schwere Themen Raum haben müssen. Wenn nicht dort, wo dann? Außerdem schätze ich die oft sehr reflektierten und vielschichtigen Meinungen meiner "schweren" Freunde sehr ... allerdings bin ich auch nicht wirklich ein Smalltalk-Mensch und finde es nicht fruchtbar, wenn Gespräche stets nur an der Oberfläche entlangplätschern.

ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Melli

Re: Meine 5 Cent zum "zumuten"

Beitrag von Melli »

Ist mir auch schon passiert, daß mich Leute angeschnauzt haben, sie wollten von meinem "Müll" nicht belästigt werden :wuetend: Allerdings habe ich dann eher die Konsequenz gezogen, daß ich mir diese Leute nicht mehr zumuten wollte :shock:

Das ist schon ziemlich abgefahren, sowas zu jemandem zu sagen und zu glauben, damit sei nicht alles vorbei :specht:
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klecks
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Re: Meine 5 Cent zum "zumuten"

Beitrag von klecks »

Interessanter Gedanke, dem ich zunächst auch zustimme.

Aaaaber: :mrgreen:

Wo ich im Laufe meines Lebens durch Erfahrung meine Sicht ändern musste: Nicht wenige Menschen erkennen ihre Baustellen, die das Zusammenleben erheblich erschweren, nicht. Und gerade, wenn man eine Lebens -und Wirtschaftsgemeinschaft und eine Familie ist, wiegt es sehr schwer, wenn Menschen die Konsequenzen ihres (Nicht)Handelns nicht sehen (wollen).

Wir müssen in einer Partnerschaft einander zumuten. Schwierig wird es immer dann, wenn wir nicht die Verantwortung für unser eigenes Tun übernehmen und damit den anderen zwangsläufig in eine schwierige Lage bringen ...
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Re: Meine 5 Cent zum "zumuten"

Beitrag von Tania »

Mich selbst, meine physische Präzenz, meine Gedanken, mute ich durchaus ausgewählten Leuten zu. Meine Gefühle kaum einmal. Und nie würde ich jemandem zumuten, mein Leben mit mir teilen zu müssen.

Als Beziehungshemmnis sehe ich das allerdings nicht. Es gibt genug erprobte Modelle, mit denen zwei Menschen in Beziehung treten können, ohne ihre individuellen Leben aufzugeben.
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Re: Meine 5 Cent zum "zumuten"

Beitrag von Menelaos »

Tania hat geschrieben: 27 Jan 2020 10:32 Mich selbst, meine physische Präzenz, meine Gedanken, mute ich durchaus ausgewählten Leuten zu. Meine Gefühle kaum einmal. Und nie würde ich jemandem zumuten, mein Leben mit mir teilen zu müssen.

Als Beziehungshemmnis sehe ich das allerdings nicht. Es gibt genug erprobte Modelle, mit denen zwei Menschen in Beziehung treten können, ohne ihre individuellen Leben aufzugeben.
Ich denke in einer guten Beziehung gibt keiner sein eigenes Leben auf, aber der andere wird halt ein Stück weit Teil davon. Oder man sieht es so dass man zwei Leben hat, das individuelle, und das gemeinsame.

Außerdem finde ich es ist nicht deine Entscheidung ob sich der andere dich zumuten will, oder auch nur zu beurteilen ob es eine Zumutung ist. (wenn es das ist wirds eh schwierig)
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Re: Meine 5 Cent zum "zumuten"

Beitrag von Himbeere »

Languste hat geschrieben: 27 Jan 2020 09:53
Zumuten: "von jemandem etwas verlangen, was eigentlich unzumutbar, zu schwer, zu anstrengend ist".
Es impliziert, dass man sich selbst als so anstrengend und problembehaftet empfindet, dass der Umgang insgesamt oder zumindest der nahe (partnerschaftliche) Umgang eine zu große Belastung darstellen würde.
Ja genau. Offenbar geht es vielen hier so, mir eingeschlossen. Wahrscheinlich geht es allen ein Stück weit so, die sich minderwertig fühlen. Deswegen entscheidet man in vorauseilendem Gehorsam, dass alles nicht geht. Der Vorteil daran ist, dass man sich auf diese Art nicht aus seinem Schneckenhaus bewegen muss und vermeintlich auch nicht verletzt werden kann. Dass man sich damit aber selbst beschneidet, und das am Ende auch weh tut, lassen wir jetzt mal außen vor. Mich beschäftigt an der Minderwertigkeitsfrage aber auch die Feststellung, dass diese Haltung so ungeheuer Ichbezogen ist. Ich entscheide das alles allein. Dass ich irgendwelchen von mir selbst bestimmten Anforderungen nicht genüge, dass ich zu schlecht bin (was immer das auch bedeutet), dass ich deswegen nicht auszuhalten bin, dass ich folglich alle von mir fernhalten sollte oder mir sonst irgendwie möglichst viele Beine stellen muss. Niemand anderer kommt in diesen Überlegungen vor außer mir.
Und wie kriegen das normal gestrickte Leute hin, dass sie sich da zurücknehmen können, dass sie für andere offen sind und den anderen auch mal was zutrauen, anstatt nur zu denken: Ach je, wenn XYZ mich mag, dann ist das ein Zeichen, dass das ein Depp ist, der keine Ahnung hat, da lass ich am besten das Rollo wieder runter!
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klecks
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Re: Meine 5 Cent zum "zumuten"

Beitrag von klecks »

Himbeere hat geschrieben: 27 Jan 2020 20:27 Mich beschäftigt an der Minderwertigkeitsfrage aber auch die Feststellung, dass diese Haltung so ungeheuer Ichbezogen ist. Ich entscheide das alles allein.
Das finde ich einen bemerkenswerten Gedanken. Ob das eine Folge von Einsamkeit ist? Oder ein Charakterzug?
Languste

Re: Meine 5 Cent zum "zumuten"

Beitrag von Languste »

Himbeere hat geschrieben: 27 Jan 2020 20:27 Und wie kriegen das normal gestrickte Leute hin, dass sie sich da zurücknehmen können, dass sie für andere offen sind und den anderen auch mal was zutrauen, anstatt nur zu denken: Ach je, wenn XYZ mich mag, dann ist das ein Zeichen, dass das ein Depp ist, der keine Ahnung hat, da lass ich am besten das Rollo wieder runter!
Viele stellen sich die Frage überhaupt nicht. Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass ich in solchen Fällen genau schauen muss, was in mir selbst gerade vorgeht. Die Verachtung einer anderen Person gegenüber ist eine verdeckte Scham, Selbstkritik und Selbstverachtung. Habe ich Zugang zu meinen Gefühlen, dann ist auch das negative Gefühl weg.
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Menelaos
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Re: Meine 5 Cent zum "zumuten"

Beitrag von Menelaos »

Es wäre auch denkbar dass es einfach nur eine bequeme Lüge ist. Anderen etwas Schlechtes nicht zumuten zu wollen, sogar dann wenn es für einen selbst schweren Verzicht bedeutet, ist schließlich eine noble Sache.
"Ich will den Schmerz der Zurückweisung nicht (nochmal) ertragen müssen." ist da deutlich weniger selbstlos.
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Guhhran

Re: Meine 5 Cent zum "zumuten"

Beitrag von Guhhran »

Ich schätze das Stimmt wohl. Es gibt wohl hier im Forum genug Leute die Angst davor haben einfach das zu tun was sie wollen aus Angst der Reaktion anderer woraus der Gedanke entspringt man selbst würde andere nur belästigen oder die würden das Handeln missbilligen oder sich eingeschränkt fühlen wenn man seinen eigenen Bedürfnissen nachgeht. Dass sorgt gleichzeitig dafür dass man eine sich selbst unterordnende Rolle einnimmt die das auf lange Sicht noch weiter verstärkt.
Aber es stimmt auch dass viele unserer Eigenarten keineswegs aus Rücksicht auf andere entstanden sind, sondern aus rein egoistischen Gedanken heraus. Selbst wenn das eine Persönliche Schutztaktik ist. Dann kann eine neutrale Freundlichkeit und Höflichkeit, was ja erstmal gut ankommt, keineswegs ein Charakterzug sein, sondern eines der Ergebnisse unsere Gedankenspiralen welche sich vielleicht auch wieder auflösen wenn wir versuchen daraus auszubrechen und Menschen die uns sehr Nahe stehen auch verschrecken können wenn wir einmal wirklich selbst zutage kommen.
tenorita

Re: Meine 5 Cent zum "zumuten"

Beitrag von tenorita »

Himbeere hat geschrieben: 27 Jan 2020 20:27 Ja genau. Offenbar geht es vielen hier so, mir eingeschlossen. Wahrscheinlich geht es allen ein Stück weit so, die sich minderwertig fühlen. Deswegen entscheidet man in vorauseilendem Gehorsam, dass alles nicht geht. Der Vorteil daran ist, dass man sich auf diese Art nicht aus seinem Schneckenhaus bewegen muss und vermeintlich auch nicht verletzt werden kann. Dass man sich damit aber selbst beschneidet, und das am Ende auch weh tut, lassen wir jetzt mal außen vor. Mich beschäftigt an der Minderwertigkeitsfrage aber auch die Feststellung, dass diese Haltung so ungeheuer Ichbezogen ist. Ich entscheide das alles allein. Dass ich irgendwelchen von mir selbst bestimmten Anforderungen nicht genüge, dass ich zu schlecht bin (was immer das auch bedeutet), dass ich deswegen nicht auszuhalten bin, dass ich folglich alle von mir fernhalten sollte oder mir sonst irgendwie möglichst viele Beine stellen muss. Niemand anderer kommt in diesen Überlegungen vor außer mir.


Ganz genau! Und diese Haltung hat einen sehr, sehr traurigen Effekt...Damit hält man genau DIE Menschen von sich fern, die einen wirklich und aufrichtig gerne haben! Und man verletzt sie und fügt ihnen Schmerzen zu.
Jemand, der einem neutral gegenüber steht, denkt sich höchstens " du armer Irrer", wenn er zum ersten Mal die geballten Komplexe um die Ohren geklatscht bekommt ( Sei es durch überraschende Absagen von Verabredungen, sonstige " Körbe", was auch immer). Der nimmt Abstand und beendet den Kontakt.
Jemand, der aufrichtiges Interesse hat, wird verletzt- und stellt sich selbst in Frage und leidet...Die Angst vor Verletzung und die daraus resultierenden Handlungen verletzen also ausgerechnet die Menschen am meisten, die einem besonders zugewandt sind.
Krausig
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Re: Meine 5 Cent zum "zumuten"

Beitrag von Krausig »

klecks hat geschrieben: 27 Jan 2020 20:34
Himbeere hat geschrieben: 27 Jan 2020 20:27 Mich beschäftigt an der Minderwertigkeitsfrage aber auch die Feststellung, dass diese Haltung so ungeheuer Ichbezogen ist. Ich entscheide das alles allein.
Das finde ich einen bemerkenswerten Gedanken. Ob das eine Folge von Einsamkeit ist? Oder ein Charakterzug?
Ich bin eigentlich immer sehr ich-bezogen (sprich egoistisch ;) ) Und genau deswegen überlasse ich die Entscheidung ob ich zumutbar bin meinem Gegenüber. Und ich muss da auch nichts "hin bekommen". Das entscheide nicht ich, das ist nicht meine Baustelle. Der Köder muss dem Fisch schmecken, nicht mir.
Ariane

Re: Meine 5 Cent zum "zumuten"

Beitrag von Ariane »

@Krausig Bewunderswert, wenn du das kannst. Das ist wirklich eine gute Einstellung. Ich schaffe das nicht, auf der Gefühlsebene nicht. Wenn ich mich unzumutbar finde, kann ich nicht dagegen andenken.
Schlomo
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Re: Meine 5 Cent zum "zumuten"

Beitrag von Schlomo »

Ich habe diese Denkweise definitiv in Bezug auf meinen Körper. Ich war sehr lange übergewichtig bis stark übergewichtig, und habe das erst in den letzten paar Jahren in den Griff bekommen. Ist aber natürlich immer noch ein Prozess. Und als ich vor ein paar Jahren beschlossen habe, etwas zu ändern, habe ich auch beschlossen: Diesen Körper tue ich niemandem an, bevor ich nicht selber zufrieden bin.

Leider dauerte der ganze Prozess dann ca. 3 Jahre länger als ich dachte... und wird wohl auch erst in diesem Jahr abgeschlossen sein. Eventuell aber auch nie, da ich wohl nie ein wirklich gutes Verhältnis zu meinem Körper entwickeln werde. Da muss ich dann auch irgendwie mit arbeiten.

Ich habe das aber auch in Bezug auf ein paar andere Sachen. Ich mache mir regelmäßig Sorgen über eventuelle Macken, die ich in meiner sehr langen Zeit alleine angesammelt habe und wie diese Macken auf eine Partnerin wirken könnten. Ich erwische mich z.B. regelmäßig (wenn ich alleine in meiner Wohnung bin) bei Selbstgesprächen. Das ist schon reichlich... seltsam.
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klecks
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Re: Meine 5 Cent zum "zumuten"

Beitrag von klecks »

Ich finde Selbstgespräche nicht seltsam. Sie helfen einem, konzentriert an einer Sache zu bleiben, sich zu strukturieren. Ich führe Selbstgespräche, egal, ob ich verpartnert bin oder nicht. (Mein Partner übrigens auch ...)
LonesomeWolf
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Re: Meine 5 Cent zum "zumuten"

Beitrag von LonesomeWolf »

klecks hat geschrieben: 28 Jan 2020 12:54 Ich finde Selbstgespräche nicht seltsam. Sie helfen einem, konzentriert an einer Sache zu bleiben, sich zu strukturieren. Ich führe Selbstgespräche, egal, ob ich verpartnert bin oder nicht. (Mein Partner übrigens auch ...)
Solange man dabei keine Neuigkeiten erfährt ist des normal, macht doch denk ich mal jeder in gewissen Situationen.
Sususus

Re: Meine 5 Cent zum "zumuten"

Beitrag von Sususus »

Ariane hat geschrieben: 28 Jan 2020 11:45 @Krausig Bewunderswert, wenn du das kannst. Das ist wirklich eine gute Einstellung. Ich schaffe das nicht, auf der Gefühlsebene nicht. Wenn ich mich unzumutbar finde, kann ich nicht dagegen andenken.
Ist ja auch superschwer (oder sogar unmöglich?). Das eine ist die Gefühlsebene, das andere die Ebene der Gedanken. Gefühle kann man aber nicht "wegdenken" oder "umdenken", sondern nur verdrängen oder einen Umgang damit finden.
An den Tagen, an denen ich mich nicht wohl in meiner Haut fühle, hilft mir aber, das Gefühl "ich mag mich nicht" zuzulassen und mir ins Gedächtnis zu rufen, dass ich verschiedene Handlungsoptionen habe, damit umzugehen und welche mir gut oder weniger gut tun. Ich habe inzwischen gelernt, dass mir Rückzug nur selten hilft, sondern vielmehr körperliche Aktivität oder Treffen mit Freunden/Familie (wo es dann auch okay ist, dass ich nicht die übermäßige Laune habe/ ich mich zumuten kann). Am Ende wollen die Menschen, die uns nah sind, ja auch an unserem Leben teilhaben, da gehört auch die nicht ganz so gute Laune dazu. Und auch wenn es Überwindung kostet, die nicht so schönen Momente zu teilen, man kann mehr gewinnen als verlieren.
Sususus

Re: Meine 5 Cent zum "zumuten"

Beitrag von Sususus »

klecks hat geschrieben: 28 Jan 2020 12:54 Ich finde Selbstgespräche nicht seltsam. Sie helfen einem, konzentriert an einer Sache zu bleiben, sich zu strukturieren. Ich führe Selbstgespräche, egal, ob ich verpartnert bin oder nicht. (Mein Partner übrigens auch ...)
Es wäre glaube ich eher komisch, wenn man gar keine hat. Wobei ich Selbstgespräche inzwischen lieber schreibend als denkend führe, da erkenne ich destruktive Gedankenspiralen schneller und kann dann intervenieren.
Schlomo
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Re: Meine 5 Cent zum "zumuten"

Beitrag von Schlomo »

Seht ihr? Ich hab keine Ahnung. Vielleicht bin ich ja auch normal? :?
Melli

Re: Meine 5 Cent zum "zumuten"

Beitrag von Melli »

Schlomo hat geschrieben: 28 Jan 2020 11:59Und als ich vor ein paar Jahren beschlossen habe, etwas zu ändern, habe ich auch beschlossen: Diesen Körper tue ich niemandem an, bevor ich nicht selber zufrieden bin.
Sei nicht so streng mit Dir :(

Man kann auch Menschen mögen, die was besser beieinander sind :oops:
Schlomo hat geschrieben: 28 Jan 2020 11:59Ich erwische mich z.B. regelmäßig (wenn ich alleine in meiner Wohnung bin) bei Selbstgesprächen.
Habe ich auch gemacht, als ich mal alleine gewohnt habe. Aber wohl weniger, um mich besser konzentrieren zu können, sondern um mich zu beruhigen zu versuchen :shy: