Beziehungs-berechtigt

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Hanuta

Re: Beziehungs-berechtigt

Beitrag von Hanuta »

Two-Tone hat geschrieben: 30 Dez 2019 17:24
Ich finde es aber interessant, dass es anscheinend Leute gibt, die davon ausgehen, eine Art Anspruch auf eine Beziehung zu haben. Das käme mir nie in den Sinn.
In einigen philosophischen Texten wird der Anspruch auf Beziehungen vorausgesetzt für funktionierende Gesellschaften, aber wenn wir das mal beiseite lassen (weil das sonst zu längeren Posts führt als bei LCZ, außerdem sind politische Themen hier unerwünscht), hat der Mensch immernoch Anspruch auf ein soziales Miteinander. Der Mensch ist kein Einzelgänger, und es schadet ihm mehr, als es nützt, von einigen Asexuellen und freiwilligen Singles mal abgesehen. Das sollte einem Menschen, meiner Ansicht nach, durchaus angeboten werden, wenn ihm das soziale Miteinander aus unterschiedlichen Gründen nicht gewährt wurde. Muss ja nicht permanent sein, und basiert immernoch auf Freiwilligkeit.
Ich finde nicht, dass jeder ein Anspruch auf ein ordentliches soziales Umfeld hat. Da sehe ich die Verantwortung in jedem einzelnen.
Der Mensch ist kein Einzelgänger. Sehe ich erstmal genau so.
Dennoch sagt "soziales Miteinander" ja schon viel aus. Es ist eben ein "soziales Miteinander". Wenn ich mir die Kommentare oder Ansichten einiger Forenmitglieder durchlese, dann habe ich nicht das Gefühl, dass es für die ein "soziales Miteinander" ist, in dem geben und nehmen im Einklang stehen sollten. Vielmehr lese ich, dass einige hier die Vorzüge eines sozialen Umfelds in Anspruch nehmen wollen würden, aber gleichzeitig nichts für dieses tun wollen. Konkret bedeutet das wohl, dass man schön zu sozialen Gatherings mit vielen potentiellen, natürlich attraktiven, Partnern eingeladen wird, aber trotzdem an keine Pflichten gebunden ist und da dann auch nur wöchentlich erscheint. Wie es einem eben lieb ist. Die Möglichkeit sollte einem aber natürlich immer gegeben werden.
So oft wie hier beschrieben wird, dass man ja seinen Freiraum bräuchte und nur an ganz bestimmten Tagen(je nach Laune) kann, aber gleichzeitig gerne ein cooles soziales Umfeld hätte, scheint mir dieses "soziale Miteinander" doch höchst einseitig und lediglich zugunsten des Einzelgängers zu sein.
Vielleicht sehe ich das auch einfach viel zu negativ, aber es kommt mir einfach so vor, dass man sich selbst für ein soziales Umfeld lediglich die Rosinen rauspickt und keine Lust hat da wirklich integriert zu werden. Es dient lediglich als Mittel zum Zweck.
Dieser Argumentation folgend wäre der Anspruch für ein soziales Miteinander, aus meiner Sicht jedenfalls, völlig überzogen.
Dennoch glaube ich natürlich, dass es hier genügend Menschen gibt, die gerne ein soziales Umfeld hätten und sich wirklich gerne integrieren würden. Das ist auch vollkommen legitim, aber diese Menschen reden in der Regel nicht davon, dass sie einen Anspruch darauf haben, sondern wirken eher so als seien sie völlig happy, wenn jemand sie in ihrem Freundeskreis aufnehmen würde.
Gibt ja auch noch diese Leute, die der Ansicht sind, einen viel "cooleren" Freundeskreis verdient zu haben als ihr jetziger, der leider zu "uncool" ist und auch keine potentiellen Partnerinnen abwirft. Bei sowas kann ich nur den Kopf schütteln.
Reinhard hat geschrieben: 30 Dez 2019 20:28 Was erlauben sich diese anderen Menschen an psychischen Krankheiten zu erkranken? Können die sich nicht einfach in ihr Schicksal ergeben?
AB ist also eine psychische Krankheit? Das ist mir aber erst seit deinem Beitrag bekannt. :gruebel:
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Re: Beziehungs-berechtigt

Beitrag von LonesomeCoder »

moody hat geschrieben: 30 Dez 2019 19:20
Captain Unsichtbar hat geschrieben: 30 Dez 2019 19:08
Reinhard hat geschrieben: 30 Dez 2019 19:05
Hast du was auszusetzen an der Idee, psychotherapeutische Hilfen für speziell die Zielgruppe von ABs(*) zu haben? :gruebel:
Das Problem ist der Gedanke man hätte Anspruch auf irgendetwas. ;)
Das Problem ist der Gedanke man hätte Anspruch auf etwas Menschliches

Das man, sobald man geboren ist, Anspruch auf bestimmte Dinge hat, ist doch selbstverständlich. Das Problem ist
dass das in punkto Beziehung nicht gelten kann... leider für so manche
Ja, es ist ein zutiefst menschliches Bedürfnis. Ich finde es sehr gut, dass es in England nun ein Ministerium gegen Einsamkeit gibt. Wäre auch in DE nötig. Viele leiden unter Einsamkeit, oft verdeckt.
Warnung vor Pickup: https://www.abtreff.de/viewtopic.php?p=1062199#p1062199
Wissenschaftliches Standardwerk über (männliches) AB-tum: https://www.springer.com/de/book/9783658059231
Geschlechtsspezifische Partnerwahl und Sexualitätsmerkmale: https://d-nb.info/1037687477/34
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Re: Beziehungs-berechtigt

Beitrag von AviferAureus »

Hanuta hat geschrieben: 30 Dez 2019 22:01 ...AB ist also eine psychische Krankheit? Das ist mir aber erst seit deinem Beitrag bekannt. :gruebel:
Zusammenhänge gibt es sicher, in beide Richtungen. Nach der Frage "Leben Sie in einer Beziehung?" kommt nach meinen, gleichwohl wenigen Erfahrungen mit Psychologen und Psychiatern immer die Folgefrage "Gab es schon einmal eine Beziehung?" (stets in genau diesem Wortlaut).
Mit Bezug zum ABtum würde mir aus Kunst und Literatur (damit sollen wir uns ja beschäftigen statt mit Computerspielen und Dokus) als erste Person Dido (Didone abbandonata) - obwohl die ja eigentlich nach einer in einer Höhle gefeierten "Hochzeit" gar kein AB ist, wie ich noch aus meiner Schulzeit erinnere - einfallen. Aber Jarba* ist ja AB.
*"...Jarba-Arie "Cadra fra poco in cenere" in der der von Dido verschmähte Mohrenfürst die Vernichtung Karthagos prophezeit. Im Gegensatz zu allen anderen mir bekannten Vertonungen [von denen es nach Wikipedia aus der Zeit von 1724 bis 2004 über 50 gibt , z. B. eine von Mercadante] dieses Textes entscheidet sich Hasse hier nicht für eine wütende Rachearie, sondern eine tief melancholische c-moll Meditation über die Vergänglichkeit weltlicher Macht von fast religiöser Ausdruckstiefe." (aus einer Amazon-Rezension)
Sususus

Re: Beziehungs-berechtigt

Beitrag von Sususus »

Himbeere hat geschrieben: 01 Dez 2019 00:40 Ich habe bis jetzt eigentlich immer unterschwellig das Gefühl gehabt, dass ich gar nicht berechtigt wäre, eine Beziehung zu haben. Es machte mich traurig, dass es so war, dass ich wegen meiner ganzen Fehlerhaftigkeit sowas eben nicht verdient habe. Aber heute ging es auf einmal um was anderes: Diese Bekannte hat mir im Grunde nichts voraus. Ok, sie ist dünn, und sie ist nicht hässlich, und sie ist auch nett. Aber die ist nicht sooo viel toller als ich. Und ich hab wirklich das Gefühl, sie hat es nicht mehr und nicht weniger verdient als ich es hätte. Auf einmal fand ich es richtig ungerecht.
Komisch oder. Wieso kommt das auf einmal, dass ich das jetzt anders empfinde? Irgendwas passiert in der letzten Zeit mit mir. :gruebel:
Seid/wärt ihr denn beziehungs-berechtigt?
Als ich das letzte Mal "verliebt" war und klar war, dass daraus nichts werden würde, habe ich mich so richtig eifersüchtig und biestig verhalten. Danach sagte ich mir "wenn ich so bin, wenn ich verliebt bin, sollte ich mich nicht mehr verlieben". Rückblickend war ich da unnötig hart zu mir.
Den Gedanken, es gibt so etwas wie eine "Beziehungs-Berechtigung", finde ich richtig schlimm. Das kann ja nur man selber entscheiden, aber falls man sich diese Berechtigung nicht ausstellt, verbietet man sich ja eine Beziehung.

Und als ich mich fragte, wo dieser Gedanke, den ich auch schon hatte, eigentlich herkommt, dann hat das glaube ich viel mit unserem Bild von romantischen Beziehungen zu tun bzw. warum wir keine haben. Zum Beispiel, dass man sich erst selbst lieben muss, bevor man andere lieben kann oder dass man seine Themen bearbeitet haben muss oder dass man ein bestimmtes Aussehen braucht oder ein bestimmtes Selbstbewusstsein, bis man überhaupt geliebt werden kann. Was sehr verständlich ist, weil man sich ja irgendwie erklären will, warum man denn nun immer noch partnerlos durchs Leben stolpert. Aber wenn man das mal durchdekliniert, bleibt am Ende davon keine schlüssige Argumentation übrig, sondern ein Gemenge aus komischen Sprüchen, die man Singles so sagt, eigenen Unsicherheiten und dem, was die Innere Kritikerin einem gerade ins Ohr flüstert.
Wobei dieser Schluss natürlich gerade auch meine Themen (Innere Kritikerin, Selbstwertgefühl, Verlustängste, mich annehmen und mögen) widerspiegelt.
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Re: Beziehungs-berechtigt

Beitrag von Reinhard »

Hanuta hat geschrieben: 30 Dez 2019 22:01
Reinhard hat geschrieben: 30 Dez 2019 20:28 Was erlauben sich diese anderen Menschen an psychischen Krankheiten zu erkranken? Können die sich nicht einfach in ihr Schicksal ergeben?
AB ist also eine psychische Krankheit? Das ist mir aber erst seit deinem Beitrag bekannt. :gruebel:
Ach naja ... das ist doch die Frage. Vielleicht sollte es als solche betrachtet werden? :gruebel:

Klar, es gibt ABs, bei denen ist ein anderes Problem vordergründig, Sozialphobie oder Minderwertigkeitsgefühle oder sowas, wenn man an der Ursache ansetzen kann, dann sollte man das auch tun. Aber es gibt wohl auch andere, für die ist das AB-tum mehr eine Ursache als eine Folge weiterer psycho-sozialer Probleme. Meinetwegen für Depressionen, weil man das eigene Leben so :upps: findet, oder für Suchtverhalten (Selbstmedikation oder Realitätsflucht) bis hin zum Suizid (die ultimative Art der Realitätsflucht). Wenn man da nicht am Symptom herumdoktern will, dann kann es schon angebracht sein, ob man vielleicht helfen kann bei den Problemen, die jemand hat, in der Gesellschaft anzukommen.

Es wird nicht jeder brauchen; und es wird auch nicht jedem helfen (und ich zweifle auch sehr daran, dass es was bringen würde, Kompensation in Form von Geld leisten zu wollen), aber warten bis die Leute einsamkeits-depressiv werden und erst dann was tun zu wollen ... das finde ich unangebracht.
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Re: Beziehungs-berechtigt

Beitrag von Two-Tone »

Hanuta hat geschrieben: 30 Dez 2019 22:01 Vielmehr lese ich, dass einige hier die Vorzüge eines sozialen Umfelds in Anspruch nehmen wollen würden, aber gleichzeitig nichts für dieses tun wollen. Konkret bedeutet das wohl, dass man schön zu sozialen Gatherings mit vielen potentiellen, natürlich attraktiven, Partnern eingeladen wird, aber trotzdem an keine Pflichten gebunden ist und da dann auch nur wöchentlich erscheint.
Ich sehe jetzt keinen Bezug auf irgendwelche Leistungen, die man tun möchte oder nicht tun möchte. Vielleicht, weil ich die Idee mit Freundin als Sozialleistung in Umlauf gebracht habe, aber so war das nicht intentioniert. Ich gehe bei dem gelesenen Buch auch stark davon aus, dass nicht aufgezeigt werden soll, dass manche eine Freundin haben wollen, aber dann keine Gegenleistung dafür geben wollen, sondern eine Art "Wenn 95% der Welt verpartnert sind, oder mal nen Partner hatten, dann dürfen die anderen 5% das auch", als eines von vielen Beispielen für eine Thematik, in der es um Gleichheiten, Gleichgerechtigkeiten, und alles was sonst noch mit dem Präfix "Gleich-" zu tun hatte behandelt wird, und warum dies für eine funktionierende Gesellschaft unabdingbar ist. Das resultiert auch meine zustimmende Meinung dazu. Jeder darf Zugang zu lebensnotwendigen Ressourcen haben, jeder darf dies und jeder darf das, alles natürlich unter Beachtung der Freiheiten, Rechte und die Würde des Anderen.

Da kommen mir gleich Gedanken und Ideen der Unterstützung für diejenigen, die aus unterschiedlichen Gründen nicht gleichwertig wie andere Menschen beachtet werden. Die also "nicht dürfen", obwohl sie, ich sage das immernoch provokant, genau dasselbe Recht haben, einfach weil sie Mensch sind.
Sususus

Re: Beziehungs-berechtigt

Beitrag von Sususus »

Two-Tone hat geschrieben: 02 Jan 2020 13:26 Jeder darf Zugang zu lebensnotwendigen Ressourcen haben, jeder darf dies und jeder darf das, alles natürlich unter Beachtung der Freiheiten, Rechte und die Würde des Anderen.

Jeder sollte Zugang zu lebensnotwendigen Ressourcen haben dürfen, aber: die hat eben nicht jeder. Nicht in Deutschland und schon gar nicht global gesehen. Und ich glaube auch nicht, dass das in einem kapitalistischen System überhaupt möglich ist (auf jeden Fall nicht im momentanen Kapitalismus, der ohne Ausbeutung gar nicht so "erfolgreich" bzw. widerstandsfähig wäre).
Two-Tone hat geschrieben: 02 Jan 2020 13:26 Da kommen mir gleich Gedanken und Ideen der Unterstützung für diejenigen, die aus unterschiedlichen Gründen nicht gleichwertig wie andere Menschen beachtet werden. Die also "nicht dürfen", obwohl sie, ich sage das immernoch provokant, genau dasselbe Recht haben, einfach weil sie Mensch sind.
Und trotzdem finde ich die Idee nicht unterstützenswert, eine Zweierbeziehung auf einmal zu einem einklagbaren Recht (in dem Sinne, dass man Unterstützung dazu bekommt) zu machen. Zum einen, weil auch in einem solchen System irgendjemand außen vor bleibt (jemand wird entscheiden müssen, wer Recht auf diese Unterstützung hat und wer nicht und es wird immer Menschen geben, die ausgeschlossen werden). Zum anderen weil außer bei inzestuösen Beziehungen oder bei zu jungen Menschen niemand "nicht darf".
Haben wir nicht mehr davon, in einer nicht mehr "hetero-paar-normativen" Gesellschaft zu leben? Wo das Leben weniger in Zweierbeziehungen stattfindet und der Druck, in einer Partnerschaft zu leben, nicht so groß ist, wo Zweierbeziehungen nicht so zentral für das Leben sind? Dann würde man auf so eine Idee auch gar nicht kommen.
ComebackCat

Re: Beziehungs-berechtigt

Beitrag von ComebackCat »

Two-Tone hat geschrieben: 02 Jan 2020 13:26

Da kommen mir gleich Gedanken und Ideen der Unterstützung für diejenigen, die aus unterschiedlichen Gründen nicht gleichwertig wie andere Menschen beachtet werden. Die also "nicht dürfen", obwohl sie, ich sage das immernoch provokant, genau dasselbe Recht haben, einfach weil sie Mensch sind.
Sie dürfen schon, es ist nur im Schnitt schwieriger für sie. Ist halt im Grunde die Frage, wie viele Funktionen der Sozialstaat übernehmen sollte. Flirtkurse für Flüchtlinge werden ja z.B. kostenlos angeboten, wobei in dem Fall eher der komplett unterschiedliche kulturelle Hintergrund eine Rolle spielen dürfte, um beispielsweise Vorfälle wie Silvester 2015 am Kölner Hauptbahnhof zu vermeiden und so die Sicherheit der Bürgerinnen gewährleisten zu können. Derartige Gefahren gehen von ABs aus dem europäischen Kulturkreis ja eher weniger aus.
AviferAureus

Re: Beziehungs-berechtigt

Beitrag von AviferAureus »

Sususus hat geschrieben: 02 Jan 2020 13:45 ...Haben wir nicht mehr davon, in einer nicht mehr "hetero-paar-normativen" Gesellschaft zu leben?...
Nein
Sususus

Re: Beziehungs-berechtigt

Beitrag von Sususus »

AviferAureus hat geschrieben: 02 Jan 2020 13:59
Sususus hat geschrieben: 02 Jan 2020 13:45 ...Haben wir nicht mehr davon, in einer nicht mehr "hetero-paar-normativen" Gesellschaft zu leben?...
Nein
Magst du auch sagen, warum?
ComebackCat hat geschrieben: 02 Jan 2020 13:48 Sie dürfen schon, es ist nur im Schnitt schwieriger für sie. Ist halt im Grunde die Frage, wie viele Funktionen der Sozialstaat übernehmen sollte. Flirtkurse für Flüchtlinge werden ja z.B. kostenlos angeboten, wobei in dem Fall eher der komplett unterschiedliche kulturelle Hintergrund eine Rolle spielen dürfte, um beispielsweise Vorfälle wie Silvester 2015 am Kölner Hauptbahnhof zu vermeiden und so die Sicherheit der Bürgerinnen gewährleisten zu können.
Die Verbindung zu dem besagten Silvester wurde vor allem von Medien und Blogs gezogen, die den Blick eher nach rechts als in die Mitte lenken. Mit Sicherheit hat das nicht so viel zu tun, die steigt nämlich i.A. Aber das ist ja hier nun OffTopic vom OffTopic.

Die Frage, welche Funktionen der Sozialstaat übernehmen soll, hängt aber auch davon ab, wie zentral die Familie für den Staat ist und die ist sehr zentral. Aber ich vermute, dass die allermeisten Menschen "dauerhafte Beziehungslosigkeit" einfach nicht auf dem Schirm haben und eine Lobby gibts eben auch nicht.
Und trotzdem könnte das ja auch durch mehr niedrigschwellige und günstige psychologische und Sozialberatungen zumindest ein bisschen aufgefangen werden (gibt es sowas überhaupt? Also mal abgesehen von Sorgentelefonen und den Studierendenwerken).
ComebackCat

Re: Beziehungs-berechtigt

Beitrag von ComebackCat »

Sususus hat geschrieben: 02 Jan 2020 14:25
AviferAureus hat geschrieben: 02 Jan 2020 13:59
Sususus hat geschrieben: 02 Jan 2020 13:45 ...Haben wir nicht mehr davon, in einer nicht mehr "hetero-paar-normativen" Gesellschaft zu leben?...
Nein
Magst du auch sagen, warum?
ComebackCat hat geschrieben: 02 Jan 2020 13:48 Sie dürfen schon, es ist nur im Schnitt schwieriger für sie. Ist halt im Grunde die Frage, wie viele Funktionen der Sozialstaat übernehmen sollte. Flirtkurse für Flüchtlinge werden ja z.B. kostenlos angeboten, wobei in dem Fall eher der komplett unterschiedliche kulturelle Hintergrund eine Rolle spielen dürfte, um beispielsweise Vorfälle wie Silvester 2015 am Kölner Hauptbahnhof zu vermeiden und so die Sicherheit der Bürgerinnen gewährleisten zu können.
Die Verbindung zu dem besagten Silvester wurde vor allem von Medien und Blogs gezogen, die den Blick eher nach rechts als in die Mitte lenken. Mit Sicherheit hat das nicht so viel zu tun, die steigt nämlich i.A. Aber das ist ja hier nun OffTopic vom OffTopic.
Echt? Das ist schon rechts, wenn man anmerkt, dass Flüchtlinge aus islamischen Staaten in der Regel schon mit einem ganz anderen Frauenbild in ihren Herkunftsländern sozialisiert worden sind (Von anderen menschenverachtenden Positionen wie Antisemitismus oder Homophobie will ich gar nicht erst sprechen...), was sich u.a. auch durch solche Übergriffe äußert? Ich würde eher sagen, das sind Fakten, die sicherlich auch die Mitte der Gesellschaft anerkennt.

Und wenn die Sicherheit deinen Quellen zufolge steigt, dann ja vielleicht auch gerade durch erfolgreiche Integrationsmaßnahmen wie solche Flirtkurse.
Sususus

Re: Beziehungs-berechtigt

Beitrag von Sususus »

ComebackCat hat geschrieben: 02 Jan 2020 14:47 Echt? Das ist schon rechts, wenn man anmerkt, dass Flüchtlinge aus islamischen Staaten in der Regel schon mit einem ganz anderen Frauenbild in ihren Herkunftsländern sozialisiert worden sind (Von anderen menschenverachtenden Positionen wie Antisemitismus oder Homophobie will ich gar nicht erst sprechen...), was sich u.a. auch durch solche Übergriffe äußert?
Das habe ich nicht gesagt.
Lass es vielleicht 20 oder 30 solcher Kurse gegeben haben, wenn es hoch kommt. Da wurde wieder irgendeine Sau durchs mediale Dorf getrieben, die möglichst viel triggert: Angst vor Bedrohungen oder Übergriffe durch Flüchtlinge schüren; "warum kriegen die, was wir nicht kriegen"; "jetzt nehmen die auch noch unsere Frauen weg".
Aber wie gesagt, das ist Off-Topic zum Off-Topic, ich werde da hier nichts weiter zu schreiben, nehmt das gerne als Denkanstoß oder eben auch nicht.
t385

Re: Beziehungs-berechtigt

Beitrag von t385 »

Two-Tone hat geschrieben: 02 Jan 2020 13:26 Da kommen mir gleich Gedanken und Ideen der Unterstützung für diejenigen, die aus unterschiedlichen Gründen nicht gleichwertig wie andere Menschen beachtet werden. Die also "nicht dürfen", obwohl sie, ich sage das immernoch provokant, genau dasselbe Recht haben, einfach weil sie Mensch sind.
Man sollte das vielleicht so formulieren: Jeder Mensch hat das Recht darauf, sich auf die Suche nach einer Beziehung begeben zu dürfen.
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Re: Beziehungs-berechtigt

Beitrag von LonesomeCoder »

t385 hat geschrieben: 02 Jan 2020 20:00
Two-Tone hat geschrieben: 02 Jan 2020 13:26 Da kommen mir gleich Gedanken und Ideen der Unterstützung für diejenigen, die aus unterschiedlichen Gründen nicht gleichwertig wie andere Menschen beachtet werden. Die also "nicht dürfen", obwohl sie, ich sage das immernoch provokant, genau dasselbe Recht haben, einfach weil sie Mensch sind.
Man sollte das vielleicht so formulieren: Jeder Mensch hat das Recht darauf, sich auf die Suche nach einer Beziehung begeben zu dürfen.
Kann man zur Arbeit auch sagen. Aber da heißt es weiter nicht: "Findest keinen Job oder kannst aus gesundheitlichen Gründen nicht arbeiten? Pech gehabt, musst hoffen, dass dir jemand Essen schenkt und dir eine Wohnung kostenlos anbietet.". Sondern es gibt Unterstützung, damit die Person nicht verhungern oder erfrieren muss. Einsamkeit tötet auch, nur deutlich langsamer als kein Essen oder Frost.
Warnung vor Pickup: https://www.abtreff.de/viewtopic.php?p=1062199#p1062199
Wissenschaftliches Standardwerk über (männliches) AB-tum: https://www.springer.com/de/book/9783658059231
Geschlechtsspezifische Partnerwahl und Sexualitätsmerkmale: https://d-nb.info/1037687477/34
t385

Re: Beziehungs-berechtigt

Beitrag von t385 »

Wenn Einsamkeit tötet, dann sollten Frauen erst einmal alle Abgelehnten bedienen und Männer mit Beziehungserfahrungen vorerst meiden. Das gebietet schon der Humanismus und welche Frau möchte sich vorwerfen lassen, keine Humanistin zu sein?
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Re: Beziehungs-berechtigt

Beitrag von Finnlandfreundin »

t385 hat geschrieben: 02 Jan 2020 21:46 Wenn Einsamkeit tötet, dann sollten Zwangszuweisungen von Frauen an Abgelehnte wirklich kommen. Das gebietet schon der Humanismus.
Was ist denn das für'n Mist?

Klingt außerdem so als ob es nur männliche Abgelehnte gibt. Huhu, gibt auch Frauen hier, aber die sind ja nicht gut genug.
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Re: Beziehungs-berechtigt

Beitrag von Melli »

t385 hat geschrieben: 02 Jan 2020 21:46welche Frau möchte sich vorwerfen lassen, keine Humanistin zu sein?
Ich lebe doch lieber mit diesem lächerlichen Vorwurf als mir eine Zwangsverkuppelung gefallen zu lassen 😡
t385

Re: Beziehungs-berechtigt

Beitrag von t385 »

Finnlandfreundin hat geschrieben: 02 Jan 2020 21:49
t385 hat geschrieben: 02 Jan 2020 21:46 Wenn Einsamkeit tötet, dann sollten Zwangszuweisungen von Frauen an Abgelehnte wirklich kommen. Das gebietet schon der Humanismus.
Was ist denn das für'n Mist?

Klingt außerdem so als ob es nur männliche Abgelehnte gibt. Huhu, gibt auch Frauen hier, aber die sind ja nicht gut genug.
Das gilt natürlich auch für die Männer. Ich kann dir versichern, dass es in diesem Forum etliche Männer gibt, die liebend gern den AB-Status von Abinen beenden würden.

Äh, du weißt schon, dass ich das editiert hatte? Zwangszuweisungen sind natürlich abzulehnen.
ComebackCat

Re: Beziehungs-berechtigt

Beitrag von ComebackCat »

t385 hat geschrieben: 02 Jan 2020 21:46 Wenn Einsamkeit tötet, dann sollten Frauen erst einmal alle Abgelehnten bedienen und Männer mit Beziehungserfahrungen vorerst meiden. Das gebietet schon der Humanismus und welche Frau möchte sich vorwerfen lassen, keine Humanistin zu sein?
Bei der Partnerwahl sind manche Menschen ja durchaus eher Animalisten als Humanisten. :-)
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Re: Beziehungs-berechtigt

Beitrag von TheHoff »

t385 hat geschrieben: 02 Jan 2020 22:15 Das gilt natürlich auch für die Männer. Ich kann dir versichern, dass es in diesem Forum etliche Männer gibt, die liebend gern den AB-Status von Abinen beenden würden.
So wie ich das verstanden habe, waren öfter mal die MABs dann doch nicht so sehr an den WABs interessiert. Ansonsten wäre es ja einfach: Ein paar Speed-Dating-Termine einstellen und am Ende ist das ganze Forum vergeben.
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