Ist man AB wenn man keine Beziehung will?

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TheHoff
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Re: Ist man AB wenn man keine Beziehung will?

Beitrag von TheHoff »

yes_or_no hat geschrieben: 17 Nov 2019 21:10 Aber ist es nicht irgendwie traurig, wenn man Menschen nur dann um sich haben will, wenn man möglichst viel Spaß hat? Aber für den Menschen nicht da sein mag, wenn es ihm schlecht geht?
Ich denk mal, das Kind kriegt das ja auch mit, dass die Au Pair sich sorgt und im Wartezimmer wartet, während die Eltern nur einen auf "Alles ist super" machen und die Au Pair anrufen, wenn unangenehme Dinge getan gehören.
Die unangenehmen Dinge gehören zum Leben dazu. Und es ist schön, wenn da auch jemand ist, wenns einem nicht so gut geht und man nicht so viel Spaß bereitet.

<< Aber klar, Quality Time ists natürlich nicht, in einem Wartezimmer zu hocken und zu warten, was das Kind verschrieben bekommt. Aber es ist ein Zeichen davon, dass jemand einem wichtig ist, wenn man sich da selbst ins Wartezimmer hockt, statt die Au Pair zu rufen.
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Obelix
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Re: Ist man AB wenn man keine Beziehung will?

Beitrag von Obelix »

Tania hat geschrieben: 17 Nov 2019 20:44 Diese "Qualitätszeit" definiert ja auch jeder unterschiedlich.
+1

Ich denke da jetzt spontan an diverse Frmilientreffen, bei denen die besten Gespräche regelmäßig nach dem Essen beim gemeinschaftlichen Abspülen zustande kommen.
Calliandra hat geschrieben: 17 Nov 2019 23:24
Solalala hat geschrieben: 17 Nov 2019 20:39 Ich glaube, dass Konzept der Quality Time kommt von berufstätigen Eltern, die sagen, hey, ich verbringe zwar wenig Zeit mit meinem Kind, dafür geht das Au Pair mit dem Kind zum Ohrenarzt und ich mit ihm in die Kletterhalle und zum veganen Burger-Essen.
Finde ich irgendwie traurig. Wenn ich Kinder hätte, würde ich gerade auch in den Momenten an ihrer Seite sein wollen, die ihnen irgendwie Angst machen oder wo ich sie mental unterstützen kann.
Sehe ich auch so. Aus Sicht des Kindes ist die Aufmerksamkeit, die es in so einem schweren Moment bekommt, definitv "Quality Time". Lustig ist so ein Moment für keinen von beiden, aber es stärkt auch das Bewusstsein, dass die Eltern in schweren Zeiten für das Kind da sind.

Aber natürlich sollte die Zeit, die sich Eltern für ein Kind nehmen, nicht auf solche Notfälle beschränken, sondern häufig und regelmäßig, und für das Kind auch vorhersehbar sein. Dabei muss es auch nicht immer ein großes Action-Programm sein (Kletterhalle, auswärts essen, ...), denn dabei geht wieder viel zu viel Zeit für Vorbereitung, Anfahrt usw. drauf. Ein normaler Alltag daheim tut es auch, wo man dann je nach Situation ein Spiel aus dem Schrank holen, sich mit den Fragen und Sorgen des Kindes beschäftigen oder auch dem Kind ein paar Handgriffe im Haushalt beibringen kann.

Und um zurück zum Thema Quality Time für Lebenspartner zu kommen: Gemeinsame Zeit ist immer so gut wie das, was man daraus macht. Das kann durchaus mal eine besondere Unternehmung sein, aber es kann auch darin bestehen, einen besonders großen Berg Hausarbeit gemeinsam wegzuschaffen (um danach erleichtert und mit mehr Muße etwas Entspannendes zu tun), oder mal ein klärendes Gespräch zu führen, oder eben auch mal wortlos Gemeinsamkeit zu genießen. Je nachdem, wonach die Stimmung gerade ist.
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Re: Ist man AB wenn man keine Beziehung will?

Beitrag von LonesomeCoder »

Solalala hat geschrieben: 17 Nov 2019 11:14 Das Wort Qualitätszeit verursacht mir Panikattacken, da es impiziert, dass man die Leistungsanforderungen aus dem Arbeitsleben auf die Freizeit überträgt.

Aus Wertschätzung gegenüber sich selber und gegenüber dem anderen sollte man meiner Meinung nach schon versuchen, gemeinsame Zeit möglichst angenehm zu verbringen, wozu der Besuch von Restaurants, Kinos, Museen, Wellnesshotels, Computerspielemessen, Nachtclubs und Weinverkostungen dazugehören kann. Genauso sollte man jedoch gemeinsam Alltag verbringen und den Alltag so einrichten, dass er Qualitäten hat.

Die guten Momente können selbstverständlich bei im voraus geplanten, "besonderen" Aktivitäten entstehen, genauso gut jedoch aus alltäglichen Situation heraus, aus denen Vertrautheit mit dem anderen entsteht, man eine neue Seite kennenlernt oder Dinge erfährt, die jenseits der gemeinsamen Interessen liegen.
Ich verbinde mit dem Begriff nicht Leistung bringen müssen, sondern eine Abgrenzung von Dingen, die man gern und freiwillig tut, zu den lästigen, langweiligen Alltagspflichten wie z.B. Zähne putzen oder einkaufen sowie dem Beruf.
Was nun genau zu "Qualitätszeit" zählt und was nicht, kann verschieden sein. Für manche ist etwa kochen eine lästige Pflicht, für andere ein Hobby oder soziales Event. Für die Partnersuche sollte hier genug Überschneidung/nicht zu viele Widersprüche sein. Wenn eine Person was macht, was die andere als Zeitverschwendung ansieht und man lieber mit ihr was anderes machen würde, so ist Streit vorprogrammiert.
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Re: Ist man AB wenn man keine Beziehung will?

Beitrag von LonesomeCoder »

yes_or_no hat geschrieben: 17 Nov 2019 21:10 Aber ist es nicht irgendwie traurig, wenn man Menschen nur dann um sich haben will, wenn man möglichst viel Spaß hat? Aber für den Menschen nicht da sein mag, wenn es ihm schlecht geht?
Ich denk mal, das Kind kriegt das ja auch mit, dass die Au Pair sich sorgt und im Wartezimmer wartet, während die Eltern nur einen auf "Alles ist super" machen und die Au Pair anrufen, wenn unangenehme Dinge getan gehören.
Die unangenehmen Dinge gehören zum Leben dazu. Und es ist schön, wenn da auch jemand ist, wenns einem nicht so gut geht und man nicht so viel Spaß bereitet.

<< Aber klar, Quality Time ists natürlich nicht, in einem Wartezimmer zu hocken und zu warten, was das Kind verschrieben bekommt. Aber es ist ein Zeichen davon, dass jemand einem wichtig ist, wenn man sich da selbst ins Wartezimmer hockt, statt die Au Pair zu rufen.
Ja, du hast Recht. Aber auf der anderen Seite ist Motiv zur Suche von Freunden und Partnern doch auch, dass es einem in der Gesamtbetrachtung besser geht als wenn man sie nicht hätte.
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Re: Ist man AB wenn man keine Beziehung will?

Beitrag von Obelix »

LonesomeCoder hat geschrieben: 18 Nov 2019 17:11
yes_or_no hat geschrieben: 17 Nov 2019 21:10 Aber ist es nicht irgendwie traurig, wenn man Menschen nur dann um sich haben will, wenn man möglichst viel Spaß hat? Aber für den Menschen nicht da sein mag, wenn es ihm schlecht geht?
Ich denk mal, das Kind kriegt das ja auch mit, dass die Au Pair sich sorgt und im Wartezimmer wartet, während die Eltern nur einen auf "Alles ist super" machen und die Au Pair anrufen, wenn unangenehme Dinge getan gehören.
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<< Aber klar, Quality Time ists natürlich nicht, in einem Wartezimmer zu hocken und zu warten, was das Kind verschrieben bekommt. Aber es ist ein Zeichen davon, dass jemand einem wichtig ist, wenn man sich da selbst ins Wartezimmer hockt, statt die Au Pair zu rufen.
Ja, du hast Recht. Aber auf der anderen Seite ist Motiv zur Suche von Freunden und Partnern doch auch, dass es einem in der Gesamtbetrachtung besser geht als wenn man sie nicht hätte.
"In der Gesamtbetrachtung besser" kann aber auch heißen, dass man die schlechten Zeiten miteinander teilt. Geteiltes Leid ist schließlich halbes Leid. Idealerweise teilt man natürlich beides, und bei der Partnersuche stehen erstmal die schönen Seiten des Lebens im Vordergrund. Aber eine stablie Beziehung zeichnet sich eben auch dadurch aus, dass sie auch schlechte Zeiten aushält.
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Re: Ist man AB wenn man keine Beziehung will?

Beitrag von Onkel ABobert »

Ich hab das mit "Qualitätszeit" noch nie verstanden.
Ich stehe morgens um 6 Uhr auf, wasche und ziehe mich an und laufe eine Dreiviertelstunde mit dem Hund. Dann frühstücke ich und um ca. 07:45 Uhr fahre ich zur Arbeit. Arbeit dann von ca. 08:30 bis 17:30 Uhr (inkl. Mittagspause von ca. 45 Minuten), dann fahre ich nach Hause, Abendessen mit meinen Eltern, Dreiviertelstunde Spaziergang mit dem Hund und um ca. 20 Uhr bin ich dann bei mir zu Hause und sehe meistens bis gegen Mitternacht fern bzw. höre auch mal nur Musik oder lese ein Buch. Ist jetzt natürlich ein wenig vereinfacht, aber von Montag bis Freitag sieht mein Alltag in 90% der Fälle so aus.

Manchmal freue ich mich auf den Hundespaziergang, manchmal ist er auch eher Pflichtübung. Manchmal freue ich mich aufs Fernsehprogramm, manchmal schaue ich halt irgendwas, was mich nicht gerade langweilt. Was ist davon jetzt Qualitätszeit und was nicht? Ich halte diese Einteilung für nicht zielführend.
Es grüßt euch

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Re: Ist man AB wenn man keine Beziehung will?

Beitrag von Tania »

Onkel ABobert hat geschrieben: 19 Nov 2019 11:33 Manchmal freue ich mich auf den Hundespaziergang, manchmal ist er auch eher Pflichtübung. Manchmal freue ich mich aufs Fernsehprogramm, manchmal schaue ich halt irgendwas, was mich nicht gerade langweilt. Was ist davon jetzt Qualitätszeit und was nicht? Ich halte diese Einteilung für nicht zielführend.
Qualitätszeit war es, wenn Du hinterher sowas sagen könntest wie "war schön" oder "hat was gebracht".

Das kann eigentlich jeder selbst für sich definieren. Und es kommt durchaus vor, dass ein Teil eines Paars eine gemeinsame Aktivität als Qualitätszeit empfindet, und einer nicht.
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
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Re: Ist man AB wenn man keine Beziehung will?

Beitrag von Onkel ABobert »

Tania hat geschrieben: 19 Nov 2019 13:37
Onkel ABobert hat geschrieben: 19 Nov 2019 11:33 Manchmal freue ich mich auf den Hundespaziergang, manchmal ist er auch eher Pflichtübung. Manchmal freue ich mich aufs Fernsehprogramm, manchmal schaue ich halt irgendwas, was mich nicht gerade langweilt. Was ist davon jetzt Qualitätszeit und was nicht? Ich halte diese Einteilung für nicht zielführend.
Qualitätszeit war es, wenn Du hinterher sowas sagen könntest wie "war schön" oder "hat was gebracht".

Das kann eigentlich jeder selbst für sich definieren. Und es kommt durchaus vor, dass ein Teil eines Paars eine gemeinsame Aktivität als Qualitätszeit empfindet, und einer nicht.
Ja, schon klar.
Was ich meine: mir ist die Qualitätszeit wurscht. Mir ist wichtiger, 24 Std. am Tag "einigermaßen zufrieden" zu sein, als daß sich meine Gedanken um 1-2 Stunden Qualitätszeit drehen und die übrigen 22 Stunden läuft es schlecht.

Ich könnte beispielsweise sagen: gestern Abend habe ich mich richtig auf meine Lieblingsserie gefreut, also waren diese 2 Stunden Fernsehprogramm Qualitätszeit. Heute Abend kommt nichts besonderes, also keine Qualitätszeit. Diese Unterscheidung bringt mir persönlich nichts.
Es grüßt euch

Onkel ABobert
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Re: Ist man AB wenn man keine Beziehung will?

Beitrag von Tania »

Onkel ABobert hat geschrieben: 19 Nov 2019 13:52
Tania hat geschrieben: 19 Nov 2019 13:37
Onkel ABobert hat geschrieben: 19 Nov 2019 11:33 Manchmal freue ich mich auf den Hundespaziergang, manchmal ist er auch eher Pflichtübung. Manchmal freue ich mich aufs Fernsehprogramm, manchmal schaue ich halt irgendwas, was mich nicht gerade langweilt. Was ist davon jetzt Qualitätszeit und was nicht? Ich halte diese Einteilung für nicht zielführend.
Qualitätszeit war es, wenn Du hinterher sowas sagen könntest wie "war schön" oder "hat was gebracht".

Das kann eigentlich jeder selbst für sich definieren. Und es kommt durchaus vor, dass ein Teil eines Paars eine gemeinsame Aktivität als Qualitätszeit empfindet, und einer nicht.
Ja, schon klar.
Was ich meine: mir ist die Qualitätszeit wurscht. Mir ist wichtiger, 24 Std. am Tag "einigermaßen zufrieden" zu sein, als daß sich meine Gedanken um 1-2 Stunden Qualitätszeit drehen und die übrigen 22 Stunden läuft es schlecht.

Ich könnte beispielsweise sagen: gestern Abend habe ich mich richtig auf meine Lieblingsserie gefreut, also waren diese 2 Stunden Fernsehprogramm Qualitätszeit. Heute Abend kommt nichts besonderes, also keine Qualitätszeit. Diese Unterscheidung bringt mir persönlich nichts.
Für Dich persönlich ergibt es ja auch wenig Sinn - Du bist ja eh jeden Tag 24h mit Dir zusammen. Der Begriff der "Qualitätszeit" wird eher von Menschen verwendet, die sich entscheiden müssen, ob sie die paar Stunden, die sie miteinander haben, mit Fernsehen oder Reden oder Sex oder Putzen oder Verwandtenbesuchen oder Essen oder sonstwas verbringen wollen. Und dazu definieren sie eben ein paar Dinge, die beide als Qualitätszeit empfinden.
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
ComebackCat

Re: Ist man AB wenn man keine Beziehung will?

Beitrag von ComebackCat »

Solstice hat geschrieben: 14 Nov 2019 11:16
Brax hat geschrieben: 14 Nov 2019 08:52 (...)
Dann haben wir einfach unterschiedliche Ansichten.

Für dich ist ein Mensch ohne Beziehungserfahrung automatisch AB, unabhäging von dessem eigenen Empfinden, Leidensdruck oder bewusster Entscheidung gegen eine Beziehung. Ein Mensch, der eine (Kurz-)Beziehung hatte ist für dich kein AB, auch kein SC-AB (weil ja "binär" an Beziehungserfahrung ja/nein geknüpft). Nach deiner Definition würde der Untertitel dieses Forums nicht zutreffen ("geringe Beziehungserfahrung" =! AB), die Definition auf Wikipedia ebenso nicht (ABs können "sehr bruchstückhafte oder lange zurückliegende Erfahrungen mit Liebesbeziehungen" haben) und User wie Knallgrau oder OnkelABobert und sicher zahllose weitere wären keine ABs.

Für mich ist AB kein eindeutiger oder binärer Begriff, nicht 1:1 vergleichbar mit einer von außen stellbaren Diagnose.
Naja, nach der Logik könnte man grundsätzlich jeden Begriff bis zur Unkenntlichkeit verwässern. Also, wenn ein AB bisher unfreiwillig beziehungslos war und dann eines Tages feststellt, dass er/sie/es (Ist das das richtige Personalpronomen für Menschen des diversen Geschlechtes?) ja eigentlich an dieser Beziehungslosigkeit gewissen Gefallen findet und somit von da an freiwillig beziehungslos ist, wird die Person direkt zum Ex-AB? Das wäre doch völlig absurd, wie kommst du nur auf sowas?
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Solstice
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Re: Ist man AB wenn man keine Beziehung will?

Beitrag von Solstice »

Indem ich darin keinen binären Begriff sehe und folglich auch keine konkreten Gedanken darüber verschwende, ab welcher exakten juristischen Sekunde jemand nun das eine oder das andere ist...
Inzwischen auch im ab-forum.de zu finden :winken:
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Re: Ist man AB wenn man keine Beziehung will?

Beitrag von Finnlandfreundin »

Eigentlich sollte das jeder für sich entscheiden. Ich denke, das hängt vom eigenen Empfinden ab.

Natürlich ist es ein Unterschied, ob jemand überhaupt keine Beziehung will. Einer davon ist asexuell und ein anderer hat ständig ONS und will sich nicht binden.
Die wenigsten davon, die ihre Sexualität frei ausleben und keine Beziehung hatten, würden sich als AB bezeichnen. Sie wollen nur die sexuelle Ebene und sie haben nur die sexuelle Ebene.
Ein Anderer hat auch nur die sexuelle Ebene und vermisst es aber sehnsüchtig eine Beziehung zu haben, aber es klappt einfach nicht. Der ist für mich AB.
Der nächste hat kurze Beziehungen, aber es kommt nicht zum Sex, weil es vorher zu Ende geht und er einfach mehr Zeit braucht. Auch er ist für mich AB.
Und der Nächste hat weder Sex noch Beziehung, weil es einfach auf beiden Ebenen nicht klappt, aber er wünscht es sich. Er ist für mich auch AB.
Der asexuelle, der weder Sexualität noch Beziehung möchte, ist es in meinen Augen nicht, da er das Bedürfnis garnicht hat und es ihn seelisch nicht belastet.
moody

Re: Ist man AB wenn man keine Beziehung will?

Beitrag von moody »

Ich kann nur für mich sprechen, aber ich leide darunter, weder Sex noch Beziehung zu wollen.
Also, ich will es zwar nicht, würde es aber gerne wollen...
Onyx

Re: Ist man AB wenn man keine Beziehung will?

Beitrag von Onyx »

Ich glaube, dass man auch dann AB genannt werden kann, wenn man keine Beziehung will. Ich wollte viele Jahre keine Beziehung (wegen sozialer Phobie, Trauma), ich war aber trotzdem AB.
moody

Re: Ist man AB wenn man keine Beziehung will?

Beitrag von moody »

Onyx hat geschrieben: 17 Dez 2019 12:01 Ich glaube, dass man auch dann AB genannt werden kann, wenn man keine Beziehung will. Ich wollte viele Jahre keine Beziehung (wegen sozialer Phobie, Trauma), ich war aber trotzdem AB.
Und jetzt ist alles gut oder was? (Ernstgemeinte Frage, was ist passiert?)
Onyx

Re: Ist man AB wenn man keine Beziehung will?

Beitrag von Onyx »

moody hat geschrieben: 17 Dez 2019 17:48 Und jetzt ist alles gut oder was? (Ernstgemeinte Frage, was ist passiert?)
Nein, noch nicht. Besonders das Trauma aus der Zeit der Kindheit/Jugendliche belastet mich noch.
Optimist
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Re: Ist man AB wenn man keine Beziehung will?

Beitrag von Optimist »

badblueboy hat geschrieben: 09 Nov 2019 14:14 Ich persönlich würde gerne einfach Erfahrung sammeln weil es einfach zum Leben gehört, aber eine feste Beziehung oder Ehe kann ich mir auch nicht vorstellen. Ich muss sagen das ich an etwas wie die ewige Hollywood Liebe überhaupt nicht glaube. Egal ob es meine Eltern sind oder Tante/Onkel,Bekannte ich beneide niemanden und sehe keine Vorteile .
Irgendwann landet man in einer ausgelutschten Zweckbeziehung die nur wegen der Kinder,sozialen und wirtschaftlichen Stabilität oder der Angst alleine zu sterben am Leben gehalten wird.
Alle drei Brüder meines Vaters sind nicht mehr mit den Müttern ihrer Kinder zusammen und leben mit ihren neuen Partnerinnen auch nicht in einer gemeinsamen Wohnung. Ich könnte mir vorstellen, dass solche Beziehungen in denen man nicht den Alltag zusammen teilt, sondern hauptsächlich die positiven Seiten einer Beziehung, mehr als nur Zweckbeziehungen sind. Vielleicht wäre das auch für ältere MABs besser als Beziehungen mit gemeinsamen Kindern, Alltag, Hauskauf und den ganzen anderen sozialen Verpflichtungen. Das könnte einige sicher überfordern.
"The whole problem with the world is that fools and fanatics are always so certain of themselves, but wiser people so full of doubts."