Thema Beziehung

[Bonbon]

Beim Mitlesen ist mir hier doch oft aufgefallen, wie schwierig es sein muss, wenn man jemanden gefunden hat und es in Richtung Beziehung geht. Wie war das bei euch Unerfahrenen, wenn ihr nicht im Jugendalter, sondern erst später jemanden gefunden habt (vielleicht sogar hier im Forum, sofern ihr das erzählen möchtet) und mit eurem Partner zusammen gekommen seit oder euch wieder getrennt habt, weil es nicht funktioniert hat.

Ist es so, wie ich gelesen habe, dass 2 AB'ler es sehr schwer haben sich anzunähern, weil ein AB größere Probleme damit hat oder ist es leicht, weil beide unerfahren sind? Wie fühlt es sich an, wenn man jemanden gefunden hat und sich eine Beziehung vorstellen kann, es aber nicht funktioniert, weil man zu verkopft ist. Bereut man, wenn man sich als unerfahren outet? Und tut es doppelt weh, wenn man weiß, dass man fast am Ziel war, vorher jedoch stolpert? Sagen auch welche von euch, ich habe es mal erlebt, jetzt weiß ich wie es geht und sich anfühlt, jetzt suche ich weiter, oder hat man keine Lust mehr?

[Melli]

Beim Mitlesen ist mir hier doch oft aufgefallen, wie schwierig es sein muss, wenn man jemanden gefunden hat und es in Richtung Beziehung geht. Wie war das bei euch Unerfahrenen, wenn ihr nicht im Jugendalter, sondern erst später jemanden gefunden habt [...] und mit eurem Partner zusammen gekommen seit oder euch wieder getrennt habt, weil es nicht funktioniert hat.

Sagen wir mal OdBs, die nie Partner wurden*.

Ist es so, wie ich gelesen habe, dass 2 AB'ler es sehr schwer haben sich anzunähern, weil ein AB größere Probleme damit hat oder ist es leicht, weil beide unerfahren sind?

Ich habe, ohne danach gesucht zu haben, drei Männer und eine Frau getroffen, die man später als AB bezeichnet hätte. Unerfahrenheit bildete da leider keinen validen gemeinsamen Erfahrungshintergrund. Es war leider doch, daß die wesentlich größere Probleme hatten als ich.

Und tut es doppelt weh, wenn man weiß, dass man fast am Ziel war, vorher jedoch stolpert?

Zumindest mir nicht.

Sagen auch welche von euch, ich habe es mal erlebt, jetzt weiß ich wie es geht und sich anfühlt, jetzt suche ich weiter, oder hat man keine Lust mehr?

Kommt drauf an. Einmal habe ich mir tatsächlich gedacht, jetzt war ich schonmal so weit, da sollte ich es wieder schaffen können. Leider lag ich da falsch

Manchmal hatte ich schon vorher einfach so weitergemacht, was aber nichts brachte. Öfters war ich so frustriert, daß ich mich sehr weit zurückzog (was ich keineswegs bedaure, solche Zeiten können sehr schön, mußevoll und auch regenerativ sein ).

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*Die Geschichte mit meiner jetzigen Frau liegt anders. Die fing vor etwas nun über 50 Jahren als Sandkastenliebe an In der Pubertät sind wir an einem sexuellen Versuch bedauerlicherweise grandios gescheitert. Es mit anderen zu versuchen war leider erst recht nichts. Irgendwann blieb uns doch nichts anderes als endlich ein Einsehen zu haben (manche Probleme schafften wir nun besser zu bewältigen)

[Kekskrümel]

Ich bereue es, mich als fast beziehungsunerfahren geoutet zu haben.
Sei es meinem damaligen Freund gegenüber (nachdem wir zusammen gekommen sind), Freunden gegenüber oder Kollegen.

Jetzt mag es verschiedene Meinungen dazu geben, ob ich meinem Exfreund damals, bevor wir richtig zusammen kamen, hätte sagen sollen, dass ich so gut wie gar keine Erfahrung habe (ich war damals Anfang 20). Aus Angst vor Ablehnung, dummen Sprüchen, Schuldzuweisung hab ichs jedenfalls nicht gemacht. Erst später, als wir schon etwas länger zusammen waren. Und nach seiner Reaktion darauf hätte ich mir gewünscht, es ihm nicht gesagt zu haben.
Ein Beispiel mit einer damaligen Freundin, der ich meinen AB-Status mal "gebeichtet" hatte, hat mich auch ziemlich geprägt. Ich fühlte mich von ihr danach nicht mehr ernst genommen.

Nun mag es alles sein, dass das einfach daran lag, dass meine ehemalige Freundin und mein Ex einfach keine besonders guten Freunde für mich waren und ich das leider erst viel zu spät erkannt habe. Aber seitdem bin ich extrem vorsichtig damit, wem ich es wann sage oder auch nicht.

[Zwerg]

Ist es so, wie ich gelesen habe, dass 2 AB'ler es sehr schwer haben sich anzunähern, weil ein AB größere Probleme damit hat oder ist es leicht, weil beide unerfahren sind?

Ich greife nur diesen Punkt heraus, weil er eigentlich ständig hier Thema ist. Es ist in aller Regel leichter mit einer/m "normalen Mann/Frau"! Selbstverständlich gibt es Gegenbeispiele (auch im Forum), welche aber die Regel nur bestätigen. Ich vermute den Grund darin, dass es hier eine Häufung von Personen mit Selbstwertproblemen gibt. Treffen da zwei aufeinander ist nicht nur die Annäherung schwerer sondern auch eine spätere Partnerschaft leidet darunter, dass beide ihrem Partner stets unsicher gegenüber stehen. Treffen zwei aufeinander, die keine sichere Bindung aufbauen können, potenzieren sich die Probleme.

[Sususus]

Nun mag es alles sein, dass das einfach daran lag, dass meine ehemalige Freundin und mein Ex einfach keine besonders guten Freunde für mich waren und ich das leider erst viel zu spät erkannt habe. Aber seitdem bin ich extrem vorsichtig damit, wem ich es wann sage oder auch nicht.

Das tut mir leid, dass du da schlechte Erfahrungen gemacht hast! Aber nicht alle sind so
Ich frage mich auch immer, wie eine andere Person darauf reagiert, seien es nun neue Freunde oder potentielle Partner. Ich sehe es eher so: wenn ich eine Person, die eine potentiell wichtige Rolle in meinem Leben spielen wird, näher kennen lerne und diese Interesse an mir und meiner Geschichte zeigt, dann gehört eben auch die Beziehungserfahrung bzw. die Beziehungslosigkeit dazu. Klar binde ich das nicht jedem sofort auf die Nase, aber wenn ein gewisses Grundvertrauen da ist, dann habe ich das auch erzählt und damit gottseidank auch nur gute Erfahrungen gemacht. Und es beruhigt auch, wenn man merkt, dass man dann trotzdem noch als Partnerin in Frage kommt

Wie reagierst du denn üblicherweise, wenn du danach gefragt wirst?

[Calliandra]

Ist es so, wie ich gelesen habe, dass 2 AB'ler es sehr schwer haben sich anzunähern, weil ein AB größere Probleme damit hat oder ist es leicht, weil beide unerfahren sind?

Ich greife nur diesen Punkt heraus, weil er eigentlich ständig hier Thema ist. Es ist leichter mit einer/m "normalen Mann/Frau"! Selbstverständlich gibt es Gegenbeispiele (auch im Forum), welche aber die Regel nur bestätigen. Ich vermute den Grund darin, dass es hier eine Häufung von Personen mit Selbstwertproblemen gibt. Treffen da zwei aufeinander ist nicht nur die Annäherung schwerer sondern auch eine spätere Partnerschaft leidet darunter, dass beide ihrem Partner stets unsicher gegenüber stehen. Treffen zwei aufeinander, die keine sichere Bindung aufbauen können, potenzieren sich die Probleme.

Warum bist du so sicher, dass das der Normalfall ist? Wenn du die Erfahrung gemacht hast, dass es so besser klappt, ist das ja super, aber man kann doch deswegen nicht sagen, dass es normalerweise immer so ist und es vielleicht ein paar Ausnahmen gibt. Auch wenn ich dein Argument, warum es schwieriger sein kann, durchaus nachvollziehen kann.
Aber ich denke, es kommt wie immer auf die Beteiligten an, wo die jeweiligen Probleme überhaupt liegen und wie gut sich das Gegenüber auf die Situation einstellen kann. Meine Anbahnungsversuche mit "Normalos" gingen immer schief, so dass ich aus meiner Sicht nicht behaupten kann, dass es so einfacher ist (auch wenn mir natürlich klar ist, dass das Problem da hauptsächlich erstmal bei mir liegt).
Es gibt doch so viele Stellen, wo was passend oder unpassend sein kann – und da ist das ABtum halt ein Aspekt.

[Zwerg]

..

Ich habe nicht vom Normalfall, sondern von einer Häufung gesprochen. Sehr viele Gemeinsamkeiten gibt es ja wohl nicht. Eigene Erfahrungen kann ich nicht beisteuern. Die Überlegungen stammen auch nicht von mir, sondern sind aus der Literatur (Arne Hofmann sowie Bindungstheorie) aber auch vielen Erfahrungsberichten hier abgeleitet. Mit dem Beitrag will ich vor allem der gegenteiligen Annahme, also dass es mit einem gleichfalls Beziehungsunerfahrenen leichter sein könnte, entgegen treten. Vielleicht stellt sich beim Kennenlernen dieser Punkt zuerst mal als Anknüpfungspunkt heraus. Lässt sich auf dieser Basis aber irgendwas aufbauen? Sicher nicht. So gesehen sehe ich in erster Linie die Gefahr, in die Irre zu laufen.

Ansonsten hast Du Recht. Es war wohl auch ein wenig unscharf formuliert, worauf es mir vor allem angekommen ist.

[Kekskrümel]

Wie reagierst du denn üblicherweise, wenn du danach gefragt wirst?

Danke für deine lieben Worte sususus

Normalerweise reagiere ich so, dass ich drumrum rede. Schon sage, dass ich "gerade Single bin" (müssen die ja nicht wissen, dass mit "gerade" ein Zeitraum von mehreren Jahren gemeint ist), dass ich wenig neue Männer kennen lerne, wenn ich nach meinem Beziehungsstatus gefragt werde.
Dass dann noch weiter gebohrt wird, ist zumindest bei Kollegen meist nicht der Fall.
Neuen Bekanntschaften gegenüber sage ich meistens was, was mir das Gefühl gibt, mich dadurch nicht angreifbarer als nötig zu machen, aber was schon zu mir und meinem Typ passt. Also jetzt nicht irgendwie, dass ich dieses Jahr mal Single bleiben will, um endlich mal Zeit für mich zu haben (nachdem ich die letzten 10 Jahre quasi nur in Beziehungen gesteckt habe), aber halt auch nicht, wie einsam ich manchmal bin. Meist sowas wie "meine längste Beziehung hielt 2 Jahre", "bin seit einem halben Jahr Single" etc., wenn ich mit einer direkten Frage konfrontiert werde.