Bist du ein Mutter Söhnchen?

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Re: Bist du ein Mutter Söhnchen?

Beitrag von Nonkonformist »

Zwerg hat geschrieben: 25 Okt 2019 08:30 Wieso siehst Du die Mitte nicht? 90 % der Menschen in diesem Lande bekommen die Balance zwischen Unabhängigkeit und Bindung doch ganz gut auf die Reihe.

Überrascht es dich, dass in einem "Forum zum Austausch von erwachsenen Menschen, unfreiwillig ohne oder nur mit geringer Beziehungserfahrung" die Frage nach den Ursachen breiten Raum einnimmt?
Klar soll man ursachen hinterfragen.
Aber häufig wird zuviel generalisiert aund pauschalisiert, und ist der lösung konformismus an gesellschaftlichen erwartungen, weg von aller individualität. Aus sicht der MABs heißt es dann das alle frauen das gleiche wollen und das alle männer sich zwangshaft an diesen vermeintlichen pauschale wünschlisten anpassen sollen.
Ich glaube da nicht so an pauschale lösungen, und glaube eher das jeder AB eine für sich passende individuele lösung finden müß. So wie eine zu ihm passenden partnerin. Statt square peg in a round hole zu spielen, und sich bis geht nicht mehr zu verbiegen.

Und was die 90% der paare betrifft - viele der normalo-beziehungen machen auf mich eine sehr kalte und pragmatische eindrück.
Zuletzt geändert von Nonkonformist am 25 Okt 2019 09:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Brax
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Re: Bist du ein Mutter Söhnchen?

Beitrag von Brax »

Nonkonformist hat geschrieben: 25 Okt 2019 08:18 Ich sehe hier die Mitte kaum.
Es wird hier geredet über zwei Extremgruppen.
Die, die sich (vermeintlich) nie von deren eltern lösen können. (Mein bruder hat bis 35 zuhause gelebt und hat ich im anschluß hervorragend um eine familie mit kinder gekümmert. Aber ihr stuft solchen menschen alle als fast emotional behindert und beziehuingsunfähig ein)
Und die andere fraktion zieht bevorzügt hunderten kiliometer weit weg und stellt fast alle kontakt zu den eltern ein. Die eltern quasi entsorgt. Was auch noch sehr idealisiert wird. Tut mir den blut in den adern gefrieren.
Mir fehlt da wirklich die mitte.

Auch ich bin am ende weit umgezogen, in einen anderen land sogar, aber habe die eltern - in meinem fall vor allem meine Mutter und mein bruder- regelmäßig besucht. Und meine mutter wochentlich angerufen. (Beide eltern sind mittlereweile vor mehr als zehn jahren verstorben.)
Nonkonformist, ich sehe nicht, dass es hier irgendjemand idealisiert, die Eltern völlig hinter sich zu lassen. Wenn hier Leute erwähnen, dass sie keinen Kontakt mehr zu ihren Eltern haben oder dass sie sie nicht oft sehen wollen, dann ist das keine Empfehlung für andere, sondern einfach deren Situation, die eben auch ihre Gründe hat. Bedenke, dass wir in einem Problemforum sind, wo bei einigen eben auch die Eltern Grund des Problems sind. Auch andere haben traumatische Erfahrungen mit ihren Eltern gemacht. Und ich nehme mal an, dass auch du deinen -Vater- nicht wöchentlich angerufen hast, oder?
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Re: Bist du ein Mutter Söhnchen?

Beitrag von Nonkonformist »

Brax hat geschrieben: 25 Okt 2019 08:49 Nonkonformist, ich sehe nicht, dass es hier irgendjemand idealisiert, die Eltern völlig hinter sich zu lassen. Wenn hier Leute erwähnen, dass sie keinen Kontakt mehr zu ihren Eltern haben oder dass sie sie nicht oft sehen wollen, dann ist das keine Empfehlung für andere, sondern einfach deren Situation, die eben auch ihre Gründe hat. Bedenke, dass wir in einem Problemforum sind, wo bei einigen eben auch die Eltern Grund des Problems sind. Auch andere haben traumatische Erfahrungen mit ihren Eltern gemacht. Und ich nehme mal an, dass auch du deinen -Vater- nicht wöchentlich angerufen hast, oder?
Nein.
Aber nach elf jahre haben wir wieder mit einander geredet, uber neutralen themen.
Und wann er im sterben lag, habe ich meinen job sein lassen und bin ich in der heimat gefahren - war auch gerade noch rechtzeitig zum verabschieden da.

Und, ganz ehrlich, den eltern weit hinter sich lassen hat ist in einen post schon als algemeiner empfehlung rüber gekommen.
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Re: Bist du ein Mutter Söhnchen?

Beitrag von Obelix »

Nonkonformist hat geschrieben: 25 Okt 2019 08:18 Ich sehe hier die mitte kaum.
Es wird hier geredet über zwei extremgruppen.
Die, die sich (vermeintlich) nie von deren eltern lösen können. (Mein bruder hat bis 35 zuhause gelebt und hat ich im anschluß hervorragend um eine familie mit kinder gekümmert. Aber ihr stuft solchen menschen alle als fast emotional behindert und beziehuingsunfähig ein)
Und die andere fraktion zieht bevorzügt hunderten kiliometer weit weg und stellt fast alle kontakt zu den eltern ein. Die eltern quasi entsorgt. Was auch noch sehr idealisiert wird. Tut mir den blut in den adern gefrieren.
Mir fehlt da wirklich die mitte.
Ich sehe da sehr wohl eine Differenzierung. In vielen Beiträgen geht es gerade darum, ob jemand, der noch im selben Haus wie die Eltern wohnt, dort sein eigenes Leben als erwachsener Mensch lebt oder sich immer noch als Kind behandeln lässt. Letzteres finde ich tatsächlich ungesund, denn Eltern sterben irgendwann, und bis dahin sollte der Nachwuchs gelernt haben, auf eigenen Füßen zu stehen. Die Nabelschnur muss halt irgendwann mal getrennt werden. Wie eng danach die Beziehung ist, die man zu seinen Eltern pflegt, steht auf einem anderen Blatt.

Was die "Attraktivität" eines bei den Eltern wohnenden AB betrifft, gibt es zwei Aspekte: Einmal, geht es darum, wie sehr man sich in seinen Lebensentscheidungen von der Meinung und dem Einfluss der Eltern beeinflussen lässt, und zum anderen, ob jemand, den man irgendwann mal mit nach Hause bringt, auch sofort mit der Gegenwart der Eltern konfrontiert wird.
Nonkonformist hat geschrieben: 25 Okt 2019 08:18 Auch ich bin am ende weit umgezogen, in einen anderen land sogar, aber habe die eltern - in meinem fall vor allem meine Mutter und mein bruder- regelmäßig besucht. Und meine mutter wochentlich angerufen. (Beide eltern sind mittlereweile vor mehr als zehn jahren verstorben.)
Ich kenne auch beides: Ich habe eine Zeitlang als Erwachsener in meinem alten Kinderzimmer im Elternhaus gelebt. Das war allerdings von vornherein als Übergangslösung gedacht, und letztlich war ich dann auch froh, nach einer Weile meine eigenen vier Wände in 30 km Entfernung (= näher am Arbeitsplatz) zu haben. Das war nah genug, um sich fast jede Woche mal spontan zu besuchen, hatte aber auch genug Abstand, um mein eigenes Leben leben zu können. Danach ging es - wie zuvor im Studium auch - wieder an mehrere Stationen, die hunderte Kilometer vom Elternhaus entfernt waren. Der Kontakt zu den Eltern ist damit aber nie abgerissen. Natürlich kann man sich da seltener besuchen, aber den wöchentlichen Telefonkontakt pflegen wir genauso wie bei dir auch.
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Re: Bist du ein Mutter Söhnchen?

Beitrag von Gatem »

Brax hat geschrieben: 25 Okt 2019 08:41
Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 24 Okt 2019 17:26 "Ich nehme mir jetzt eine eigene Wohnung. Wenn wir eh umziehen müssen, dann kann ich jetzt eine eigene Wohnung nehmen." Reaktion meiner Eltern: "Nein, wir suchen uns was zusammen. Du vereinsamst uns ja sonst." :fessel: Na, vielen Dank. Das war mir nun wirklich keine Hilfe.
Und so habe ich es bis heute nicht geschafft mir eine eigene Wohnung zu nehmen.
Schade, dass deine Eltern dich nicht unterstützen. Trotzdem hättest du ausziehen können, dann eben ohne ihre Unterstützung.
Mir ist nicht ganz klar, wieso du hier eine mangelnde Unterstützung durch die Eltern siehst. Ich finde hier ist eher das Gegenteil der Fall.
Zur Info: Ich gehe hier jetzt mal von der Grundannahme aus, dass die Eltern ihr Kind auch tatsächlich ein wenig kennen.
Wenn die Eltern also der Ansicht sind, dass die Person nach einem Auszug vereinsamt, dann sehe ich das als eine berechtigte Sorge. Was hat er denn davon auszuziehen, wenn er dann aufgrund von Vereinsamung in eine Depression stürzt und sich (hier wird's etwas extremer) womöglich auch noch was antut?
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Re: Bist du ein Mutter Söhnchen?

Beitrag von Solalala »

Nonkonformist hat geschrieben: 25 Okt 2019 08:57
Und, ganz ehrlich, den eltern weit hinter sich lassen hat ist in einen post schon als algemeiner empfehlung rüber gekommen.
Ich sehe meine Eltern jeweils ca. zweimal pro Jahr und telefoniere mit meiner Mutter ca. zweimal pro Woche und mit meinem Vater ca. alle zwei Wochen.

Meine Mutter wünscht sich, dass ich sie häufiger besuche. Mich kostet es aber unendlich Energie, mehrere Tage von 8 Uhr morgens bis 10 Uhr abends in einem ständigen Gesprächsaustausch zustehen, in dem Thema, Geschwindigkeit und Verlauf des Gesprächs von meiner Mutter vorgegeben werden. Talentierte Eltern und Kinder schaffen es, ihren Kontakt zu dosieren. Mir ist dies nicht gelungen, außer durch relativ seltene Besuche.

Die Rolle des Sohns ist nicht definiert. Ich habe für mich entschieden, dass ich nicht Reisebegleiter, Systemadministrator und Therapeut bin. Vor allem deshalb, weil ich selber zu wenig Urlaub mache, mein eigener Computer sehr bedürftig ist und ..
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Re: Bist du ein Mutter Söhnchen?

Beitrag von Brax »

Gatem hat geschrieben: 25 Okt 2019 09:02
Brax hat geschrieben: 25 Okt 2019 08:41
Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 24 Okt 2019 17:26 "Ich nehme mir jetzt eine eigene Wohnung. Wenn wir eh umziehen müssen, dann kann ich jetzt eine eigene Wohnung nehmen." Reaktion meiner Eltern: "Nein, wir suchen uns was zusammen. Du vereinsamst uns ja sonst." :fessel: Na, vielen Dank. Das war mir nun wirklich keine Hilfe.
Und so habe ich es bis heute nicht geschafft mir eine eigene Wohnung zu nehmen.
Schade, dass deine Eltern dich nicht unterstützen. Trotzdem hättest du ausziehen können, dann eben ohne ihre Unterstützung.
Mir ist nicht ganz klar, wieso du hier eine mangelnde Unterstützung durch die Eltern siehst. Ich finde hier ist eher das Gegenteil der Fall.
Zur Info: Ich gehe hier jetzt mal von der Grundannahme aus, dass die Eltern ihr Kind auch tatsächlich ein wenig kennen.
Wenn die Eltern also der Ansicht sind, dass die Person nach einem Auszug vereinsamt, dann sehe ich das als eine berechtigte Sorge. Was hat er denn davon auszuziehen, wenn er dann aufgrund von Vereinsamung in eine Depression stürzt und sich (hier wird's etwas extremer) womöglich auch noch was antut?
Oh mann. Also, er hat gesagt, er WILL ausziehen. Sie haben ihn davon abgehalten. Das ist doch wohl keine Unterstützung. Außerdem ist es allgemein sinnvoll, wenn "Kinder" lernen, auf eigenen Füßen zu stehen. Eine eigene Wohnung ist dabei hilfreich. Das haben sie damit auch sabotiert.
Und die Aussage "Du vereinsamst uns ja" ist nach dem, was ich von ihm gelesen habe, wohl eher eine Ausrede, warum er nicht ausziehen darf, als dass es wirklich um sein Wohlergehen ginge. Wenn es um sein Wohl ginge, würden sich auch andere Lösungen finden, als seine Wünsche zu sabotieren. Er kann seine Eltern ja immer noch besuchen. Und offenbar trauen sie ihm auch nicht zu, sich Freunde zu suchen. Sorry, das ist für mich alles andere als hilfreich. Sie schaden ihm damit.
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Re: Bist du ein Mutter Söhnchen?

Beitrag von Zwerg »

Brax hat geschrieben: 25 Okt 2019 09:32 ...
Dazu schreibt "Einsamkeit-ist-doof", dass seine Eltern in aufgefordert hätten, mit dem Auszug zu warten "bis er eine Freundin hat". Abgesehen davon, dass das möglicherweise bedeutet bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag zu warten drückt sich darin dieses Klammern aus. Entscheidend ist jedenfalls, dass eine emotionale Abhängigkeit (ohne uns vereinsamst Du) durch die Wohnsituation manchmal in einer Weise begünstigt wird, die den Auszug als quasi einzigen Ausweg nahe legt.
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Re: Bist du ein Mutter Söhnchen?

Beitrag von Nonkonformist »

Solalala hat geschrieben: 25 Okt 2019 09:13
Nonkonformist hat geschrieben: 25 Okt 2019 08:57
Und, ganz ehrlich, den eltern weit hinter sich lassen hat ist in einen post schon als algemeiner empfehlung rüber gekommen.
Ich sehe meine Eltern jeweils ca. zweimal pro Jahr und telefoniere mit meiner Mutter ca. zweimal pro Woche und mit meinem Vater ca. alle zwei Wochen.

Meine Mutter wünscht sich, dass ich sie häufiger besuche. Mich kostet es aber unendlich Energie, mehrere Tage von 8 Uhr morgens bis 10 Uhr abends in einem ständigen Gesprächsaustausch zustehen, in dem Thema, Geschwindigkeit und Verlauf des Gesprächs von meiner Mutter vorgegeben werden. Talentierte Eltern und Kinder schaffen es, ihren Kontakt zu dosieren. Mir ist dies nicht gelungen, außer durch relativ seltene Besuche.

Die Rolle des Sohns ist nicht definiert. Ich habe für mich entschieden, dass ich nicht Reisebegleiter, Systemadministrator und Therapeut bin. Vor allem deshalb, weil ich selber zu wenig Urlaub mache, mein eigener Computer sehr bedürftig ist und ..
OK, hört sich weiter in ordnung an.

In meinem fall konnten meine Mutter und ich den kontakt gut dosieren; mein Vater, wann er noch mit mir geredet hat, eher weniger (fast immer religiöse missionierung, sein schweigen war am ende ein segen...).
Des weiteren haben sie mich ziemlich machen lassen (kein kommentar wann ich mein studium geschmissen habe um freiberuflicher künstler zu werden, eher stolz wann mal wieder ein commercial von mir im fernsehen lief, besucher waren mir immer frei, etc.)
LaraMarie

Re: Bist du ein Mutter Söhnchen?

Beitrag von LaraMarie »

Gatem hat geschrieben: 25 Okt 2019 09:02
Brax hat geschrieben: 25 Okt 2019 08:41
Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 24 Okt 2019 17:26 "Ich nehme mir jetzt eine eigene Wohnung. Wenn wir eh umziehen müssen, dann kann ich jetzt eine eigene Wohnung nehmen." Reaktion meiner Eltern: "Nein, wir suchen uns was zusammen. Du vereinsamst uns ja sonst." :fessel: Na, vielen Dank. Das war mir nun wirklich keine Hilfe.
Und so habe ich es bis heute nicht geschafft mir eine eigene Wohnung zu nehmen.
Schade, dass deine Eltern dich nicht unterstützen. Trotzdem hättest du ausziehen können, dann eben ohne ihre Unterstützung.
Mir ist nicht ganz klar, wieso du hier eine mangelnde Unterstützung durch die Eltern siehst. Ich finde hier ist eher das Gegenteil der Fall.
Zur Info: Ich gehe hier jetzt mal von der Grundannahme aus, dass die Eltern ihr Kind auch tatsächlich ein wenig kennen.
Wenn die Eltern also der Ansicht sind, dass die Person nach einem Auszug vereinsamt, dann sehe ich das als eine berechtigte Sorge. Was hat er denn davon auszuziehen, wenn er dann aufgrund von Vereinsamung in eine Depression stürzt und sich (hier wird's etwas extremer) womöglich auch noch was antut?
Und die Eltern wissen was das Kind braucht?^^
Ich gehe mal von der Grundannahme aus, dass ein Kind, welches die 20 oder sogar die 30 überschritten hat wohl ganz gut selbst weiß, was es will. ;)
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Re: Bist du ein Mutter Söhnchen?

Beitrag von Hanuta »

Gatem hat geschrieben: 25 Okt 2019 08:06
Solalala hat geschrieben: 24 Okt 2019 20:44 Unabhängigkeit. Reicht das als Begründung?
LaraMarie hat geschrieben: 24 Okt 2019 21:47 Verantwortung für das eigene Leben übernehmen und Unabhängigkeit.
„Unabhängigkeit“ ist keine plausible Begründung. Unabhängigkeit kann niemals Selbstzweck sein, sondern dient immer einem anderen Ziel. Wenn dieses Nachvollziehbar ist, okay. Aber wer einen Auszug ausschließlich mit „Unabhängigkeit“ begründen will, sollte aus meiner Sicht lieber gleich in einer Anstalt einziehen.

Zumal ja bereits erwähnt wurde, dass die genannten Punkte sich nicht mit einem zu Hause wohnen ausschließen.
LaraMarie hat geschrieben: 24 Okt 2019 21:47 Auch bei den Eltern zu hausen verursacht Kosten, die lediglich auf die Eltern umgeschichtet werden.
Der Punkt ist aber – und das sollte man in Zeiten des Klimawandels nicht außer Acht lassen – dass die Kosten und Ressourcennutzung dennoch für alle Beteiligten geringer sind, wenn diese zusammen wohnen, als wenn die doppelte Menge an Wohnungen genutzt wird.
LaraMarie hat geschrieben: 24 Okt 2019 21:47Reicht für mich als Begründung um jemanden, der das Konzept nicht versteht oder nicht wahrhaben möchte abzulehnen^^
Da bin ich glaube ich aber nicht die einzige Frau, die so denkt.
Du brauchst deine Auswahlkriterien niemandem gegenüber zu Rechtfertigen – außer natürlich dir selbst gegenüber.
Aber deine Taten solltest du potenziellen Beziehungsaspiranten gegenüber durchaus rechtfertigen können, wenn da eine Chance bestehen soll.
Unabhängigkeit ist sehr wohl eine plausible Begründung und sagt auch viel über die Person selbst aus.
Und Klimawandel? Ehrlich? Diese Begründung ist ja mal sowas von an den Haaren herbeigezogen.
Bevor man von jemand anderem eine detaillierte Begründung für die Ablehnung erwartet, sollte man auch so ehrlich sein und auch die wahren Gründe für das "bei Mutti leben" offenbaren. In den meisten Fällen ist das in der Tat Bequemlichkeit.
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Re: Bist du ein Mutter Söhnchen?

Beitrag von LonesomeCoder »

Agnar hat geschrieben: 24 Okt 2019 18:22 Ich finde es eher schlau. Warum soll jemand der allein ist sich eine eigene Wohnung mieten? Lohnt sich doch nicht. Das Geld kann man besser anders investieren wo es Rendite abwirft. Besser als es einem Vermieter in den Rachen werfen.

Und alles nur weil immer irgendwer sich das Recht rausnimmt über andere zu reden oder darüber zu lästern. Was geht das andere an? Und dann wird lustig drauflos interpretiert.

Mir persönlich ist das vollkommen egal wie jemand wohnt.

Ich hab ein eigenes Heim geschaffen. Und was hat es mir in punkto Partnerschaft gebracht? Nichts.
+1
Solalala hat geschrieben: 24 Okt 2019 19:33 Eine Leben ohne Bindungen ist scheiße, deshalb besser mit den Eltern als ganz alleine.
Menschen sind verschieden. Ich bin gern ungebunden und frei.
t385 hat geschrieben: 24 Okt 2019 22:29
LaraMarie hat geschrieben: 24 Okt 2019 21:47 Verantwortung für das eigene Leben übernehmen und Unabhängigkeit.
Beides und bei den Eltern wohnen muss sich nicht ausschließen.
LaraMarie hat geschrieben: 24 Okt 2019 21:47 Auch bei den Eltern zu hausen verursacht Kosten, die lediglich auf die Eltern umgeschichtet werden.
Diese Behauptung ist viel zu verallgemeinernd. Du kannst nicht wissen, inwiefern sich derjenige an den Kosten beteiligt.
LaraMarie hat geschrieben: 24 Okt 2019 21:47 Reicht für mich als Begründung um jemanden, der das Konzept nicht versteht oder nicht wahrhaben möchte abzulehnen^^
Da bin ich glaube ich aber nicht die einzige Frau, die so denkt.
Dann könnt ihr die Ansprüche dieser Männer sowieso nicht erfüllen und demzufolge ist eure Meinung dazu für diese Männer auch irrelevant.

Letztendlich könnt ihr euch auf dem Sterbebett dann sagen, ihr hättet nicht mehr bei den Eltern gewohnt und euch dafür auf die Schulter klopfen. Habt ihr fein gemacht. :lol:
Sehr richtig :)
Warnung vor Pickup: https://www.abtreff.de/viewtopic.php?p=1062199#p1062199
Wissenschaftliches Standardwerk über (männliches) AB-tum: https://www.springer.com/de/book/9783658059231
Geschlechtsspezifische Partnerwahl und Sexualitätsmerkmale: https://d-nb.info/1037687477/34
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Re: Bist du ein Mutter Söhnchen?

Beitrag von Gatem »

Brax hat geschrieben: 25 Okt 2019 09:32 Oh mann. Also, er hat gesagt, er WILL ausziehen. Sie haben ihn davon abgehalten. Das ist doch wohl keine Unterstützung. Außerdem ist es allgemein sinnvoll, wenn "Kinder" lernen, auf eigenen Füßen zu stehen. Eine eigene Wohnung ist dabei hilfreich. Das haben sie damit auch sabotiert.
Und die Aussage "Du vereinsamst uns ja" ist nach dem, was ich von ihm gelesen habe, wohl eher eine Ausrede, warum er nicht ausziehen darf, als dass es wirklich um sein Wohlergehen ginge. Wenn es um sein Wohl ginge, würden sich auch andere Lösungen finden, als seine Wünsche zu sabotieren. Er kann seine Eltern ja immer noch besuchen. Und offenbar trauen sie ihm auch nicht zu, sich Freunde zu suchen. Sorry, das ist für mich alles andere als hilfreich. Sie schaden ihm damit.
Er fand das Argument der Eltern ganz offensichtlich hinreichend überzeugend, um sich zu einem weiter wohnen zu entscheiden…
LaraMarie hat geschrieben: 25 Okt 2019 12:29 Und die Eltern wissen was das Kind braucht?^^
Ich gehe mal von der Grundannahme aus, dass ein Kind, welches die 20 oder sogar die 30 überschritten hat wohl ganz gut selbst weiß, was es will. ;)
Meistens können die Leute um uns herum uns mindestens genauso gut einschätzen, wie wir uns selbst, wenn nicht noch besser. Wenn die Eltern der Ansicht sind, dass die Person nach einem Auszug vereinsamen würde, dann kommt diese Annahme ja wohl nicht aus dem Nichts, sondern wird sicherlich begründet sein.

Andererseits sehe ich die Situation vielleicht zu sehr aus meiner eigenen Sicht. Ich bin nämlich definitiv so ein Fall von Mensch, der vereinsamen würde, wenn er auszöge.

Hanuta hat geschrieben: 25 Okt 2019 12:44 Unabhängigkeit ist sehr wohl eine plausible Begründung und sagt auch viel über die Person selbst aus.
Nein, ist es nicht. Unabhängigkeit ist kein Selbstzweck!
Hanuta hat geschrieben: 25 Okt 2019 12:44 Bevor man von jemand anderem eine detaillierte Begründung für die Ablehnung erwartet, sollte man auch so ehrlich sein und auch die wahren Gründe für das "bei Mutti leben" offenbaren. In den meisten Fällen ist das in der Tat Bequemlichkeit.
Wie ich bereits gesagt habe: Wenn es jemanden gibt, der Gründe liefern muss, dann ist es derjenige der agiert und auszieht, nicht derjenige der zu Hause wohnen bleibt.

Für mich z.B. gibt es nicht einen einzigen plausiblen Grund warum ich einen Auszug auch nur in Erwägung ziehen könnte. Und ohne Grund werde ich garantiert nicht handeln. Dass der Status-Quo darüber hinaus ökologisch und okonomisch sinnvoller ist, könnte ich natürlich als Begründung dafür anführen, aber wie gesagt: Nicht ausziehen erfordert keine Begründung.
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Re: Bist du ein Mutter Söhnchen?

Beitrag von LonesomeCoder »

Gatem hat geschrieben: 25 Okt 2019 13:24 Für mich z.B. gibt es nicht einen einzigen plausiblen Grund warum ich einen Auszug auch nur in Erwägung ziehen könnte. Und ohne Grund werde ich garantiert nicht handeln. Dass der Status-Quo darüber hinaus ökologisch und okonomisch sinnvoller ist, könnte ich natürlich als Begründung dafür anführen, aber wie gesagt: Nicht ausziehen erfordert keine Begründung.
Und dazu wäre es etwa bei mir völliger Unsinn, ein großes Haus halb oder wenn meine Eltern mal nicht mehr sind ganz leerstehen zu lassen (verkaufen oder vermieten klappt in meiner Region nicht bzw. wäre wirtschaftlich sehr schlecht) und woanders viel Geld für eine deutlich kleinere Wohnung zu zahlen. Auf Frauen, die meine Vernunft hier nicht verstehen, kann ich gern verzichten.
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Re: Bist du ein Mutter Söhnchen?

Beitrag von Lazarus Long »

Gatem hat geschrieben: 25 Okt 2019 13:24Nicht ausziehen erfordert keine Begründung.
Dies, wie so vieles anderes, was du hier schreibst, sagt sehr viel über dich....


... und wenig über den Rest der Menschheit.
Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben.

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Re: Bist du ein Mutter Söhnchen?

Beitrag von Brax »

Gatem hat geschrieben: 25 Okt 2019 13:24 Er fand das Argument der Eltern ganz offensichtlich hinreichend überzeugend, um sich zu einem weiter wohnen zu entscheiden…
Nein, fand er nicht. Sie haben ihm Schuldgefühle gemacht ("im Stich lassen"). Deshalb ist er nicht ausgezogen:

Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 24 Okt 2019 17:26 "Ich nehme mir jetzt eine eigene Wohnung. Wenn wir eh umziehen müssen, dann kann ich jetzt eine eigene Wohnung nehmen." Reaktion meiner Eltern: "Nein, wir suchen uns was zusammen. Du vereinsamst uns ja sonst." :fessel: Na, vielen Dank. Das war mir nun wirklich keine Hilfe.
Und so habe ich es bis heute nicht geschafft mir eine eigene Wohnung zu nehmen. Allerdings spielen auch finanzielle Gründe eine Rolle. Aber selbst wenn ich mal eine Wohnung im Internet sehe, die ich locker bezahlen könnte, dann traue ich mich nicht. Ich habe das Gefühl meine Eltern im Stich zu lassen.
Hinzu kommt, dass meine Eltern immer wieder betonen, dass ich doch noch lange bei ihnen wohnen bleiben kann. Einerseits freue ich mich ja, dass meine Eltern mich bei sich haben wollen, aber wie soll denn aus mir ein "richtiger" Mann werden, wenn ich mit Mitte 30 noch bei meinen Eltern wohne? Aber wenn ich mal andeute, dass ich mir evtl., vielleicht, also nur unter Umständen eine eigene Wohnung suchen könnte, dann kommt halt immer: "Für eine Einzelperson ist eine Wohnung viel zu teuer!" - "Eine eigene Wohnung kannst du dir ja nehmen, wenn du mal eine Freundin hast. Dann kann man sich die Miete teilen." :hammer: "Du musst bei uns wohnen bleiben. Wer soll uns denn sonst mit den technischen Sachen helfen?" :gruebel:

Ich liebe meine Eltern und genau das macht es mir ja auch so schwer auszuziehen. Aber ich würde mir ehrlich gesagt von meinen Eltern wünschen, dass sie mich bei dieser Sache unterstützen würden und es mir nicht so schwer machen würden.
Das klingt nun so gar nicht danach, als sei er von den Eltern überzeugt. Im Gegenteil, er will ausziehen (und sucht sogar nach Wohnungen), aber schafft es nicht, weil ihm die Eltern ein schlechtes Gewissen machen (weil sie ihn als Handlanger brauchen?!).

Und genau deswegen ist das so ein Fall, in dem Ausziehen eigentlich besonders dringend angeraten wäre... :klassiker:
Zuletzt geändert von Brax am 25 Okt 2019 13:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bist du ein Mutter Söhnchen?

Beitrag von TheHoff »

Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 24 Okt 2019 17:26
Ich liebe meine Eltern und genau das macht es mir ja auch so schwer auszuziehen. Aber ich würde mir ehrlich gesagt von meinen Eltern wünschen, dass sie mich bei dieser Sache unterstützen würden und es mir nicht so schwer machen würden.
Das wäre schön, aber deine Eltern haben andere Prioritäten gesetzt und ihre Interessen und das was sie für dich für richtig halten, stehen ganz oben.

Es bleibt dir nur, mit 34(!) endlich mal eigene Entscheidungen zu treffen und dein Leben selbst in die Hand zu nehmen. Zieh aus! Du willst es, also mach es.
INFP nach Myers-Briggs
t385

Re: Bist du ein Mutter Söhnchen?

Beitrag von t385 »

Welches Stigma ist eigentlich schwerer zu ertragen? Das des daheimgebliebenen Muttersöhnchens, das immer noch Mama alles machen lässt oder das der beziehungslosen Jungfrau, mit der ja irgendetwas nicht in Ordnung sein kann? Die Frage geht an diejenigen, auf die beides zutrifft.
Hanuta

Re: Bist du ein Mutter Söhnchen?

Beitrag von Hanuta »

Gatem hat geschrieben: 25 Okt 2019 13:24 Meistens können die Leute um uns herum uns mindestens genauso gut einschätzen, wie wir uns selbst, wenn nicht noch besser. Wenn die Eltern der Ansicht sind, dass die Person nach einem Auszug vereinsamen würde, dann kommt diese Annahme ja wohl nicht aus dem Nichts, sondern wird sicherlich begründet sein.

Andererseits sehe ich die Situation vielleicht zu sehr aus meiner eigenen Sicht. Ich bin nämlich definitiv so ein Fall von Mensch, der vereinsamen würde, wenn er auszöge.
Du vergisst dabei aber, dass die eigenen Eltern ebenfalls eine Agenda haben und das subjektiv nicht überblicken können. Das ist ja auch die Problematik mit Helikoptereltern. Überfürsorgliche Eltern, die der Meinung sind, dass das Kind einen gewissen Schutz benötigt, aber nicht realisieren wie diese überfürsorgliche Art dem Kind auf lange Sicht nur schadet, da es nicht wirklich lernt auf eigenen Beinen zu stehen.
Liest man hier ja im Forum zu genüge, dass das Elternhaus von überfürsorglichen Eltern geprägt ist und man so es schwer hat sich dann in eine Gesellschaft zu integrieren, wo die Eltern keinen Schutz geben.
Gatem hat geschrieben: 25 Okt 2019 13:24 Wie ich bereits gesagt habe: Wenn es jemanden gibt, der Gründe liefern muss, dann ist es derjenige der agiert und auszieht, nicht derjenige der zu Hause wohnen bleibt.

Für mich z.B. gibt es nicht einen einzigen plausiblen Grund warum ich einen Auszug auch nur in Erwägung ziehen könnte. Und ohne Grund werde ich garantiert nicht handeln. Dass der Status-Quo darüber hinaus ökologisch und okonomisch sinnvoller ist, könnte ich natürlich als Begründung dafür anführen, aber wie gesagt: Nicht ausziehen erfordert keine Begründung.
Kannst du für dich so handhaben. Natürlich sollte einem dennoch klar sein, dass das für viele Partnersuchende ein Ausschlusskriterium ist.
Nonkonformist

Re: Bist du ein Mutter Söhnchen?

Beitrag von Nonkonformist »

Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 24 Okt 2019 17:26 Ich liebe meine Eltern und genau das macht es mir ja auch so schwer auszuziehen. Aber ich würde mir ehrlich gesagt von meinen Eltern wünschen, dass sie mich bei dieser Sache unterstützen würden und es mir nicht so schwer machen würden.
Wann du rauszeihen wollst, mache es.
Ich habe auch lange daheim gelebt, aber wann ich ausgezogen bin, hat keiner mir steine im weg gelegt.