Bist du ein Mutter Söhnchen?

Alles zu Deiner persönlichen Situation, Deinen Erlebnissen und was Dir auf dem Herzen liegt als Absoluter Beginner.
Nonkonformist

Re: Bist du ein Mutter Söhnchen?

Beitrag von Nonkonformist »

Ich habe bei manchen forumsmitglieder mittlereweile den gefühl das sie sich an gar nichts mehr binden können oder gar wollen.
Eltern vergisst man einfach, partner völlig austauchbar, und das glück kommt auf quasi-buddhistischen art komplett von innen, sogar wann man gar kein kontakt mit mitmenschen mehr hat. Alles aus den magischen selbstwert hoch sieben, funktioniert sogar in isolationshaft......
Solalala

Re: Bist du ein Mutter Söhnchen?

Beitrag von Solalala »

Nonkonformist hat geschrieben: 24 Okt 2019 18:49 Ich habe bei manchen forumsmitglieder mittlereweile den gefühl das sie sich an gar nichts mehr binden können oder gar wollen.
Eltern vergisst man einfach, partner völlig austauchbar, und das glück kommt auf quasi-buddhistischen art komplett von innen, sogar wann man gar kein kontakt mit mitmenschen mehr hat. Alles aus den magischen selbstwert hoch sieben, funktioniert sogar in isolationshaft......
Man sollte die Bindung zu den Eltern lockern und selbstgewählte Bindungen eingehen.

Eine Leben ohne Bindungen ist scheiße, deshalb besser mit den Eltern als ganz alleine.
Gatem

Re: Bist du ein Mutter Söhnchen?

Beitrag von Gatem »

Solalala hat geschrieben: 24 Okt 2019 14:16
Gatem hat geschrieben: 24 Okt 2019 14:13
Solalala hat geschrieben: 24 Okt 2019 14:08

Jurist oder Philosoph?
Weder noch: Korinthenkac… :frech:
Man hört ja gelegentlich, dass Menschen auf ihrem Sterbebett die Dinge bereuen, die sie nicht getan haben, nicht jedoch die Dinge, die sie getan haben.
Ich habe bisher glücklicherweise noch nie auf dem Sterbebett gelegen ;) aber aus meiner Lebenden-Sicht ist es eigentlich eher so, dass ich Taten „bereue“ (bzw. stark negativ überdenke), die ich getan habe, während ich alles, was ich nicht getan habe meist sehr schnell vergessen ist und meine Gedanken nicht weiter belastet.
Aber hier geht es ja nicht um „bereuen“, sondern um „begründen“: Wer etwas ohne einen plausiblen Grund tut, der handelt nach einer Geisteshaltung, mit der ich möglichst nichts zu tun haben möchte. Und die Handlung ist in diesem Kontext das „Ausziehen“… ein „wohnen bleiben“ ist keine explizite Handlung und benötigt daher im Gegensatz dazu keinerlei Begründung.
Solalala

Re: Bist du ein Mutter Söhnchen?

Beitrag von Solalala »

Gatem hat geschrieben: 24 Okt 2019 20:37
Solalala hat geschrieben: 24 Okt 2019 14:16
Gatem hat geschrieben: 24 Okt 2019 14:13
Weder noch: Korinthenkac… :frech:
Man hört ja gelegentlich, dass Menschen auf ihrem Sterbebett die Dinge bereuen, die sie nicht getan haben, nicht jedoch die Dinge, die sie getan haben.
Ich habe bisher glücklicherweise noch nie auf dem Sterbebett gelegen ;) aber aus meiner Lebenden-Sicht ist es eigentlich eher so, dass ich Taten „bereue“ (bzw. stark negativ überdenke), die ich getan habe, während ich alles, was ich nicht getan habe meist sehr schnell vergessen ist und meine Gedanken nicht weiter belastet.
Aber hier geht es ja nicht um „bereuen“, sondern um „begründen“: Wer etwas ohne einen plausiblen Grund tut, der handelt nach einer Geisteshaltung, mit der ich möglichst nichts zu tun haben möchte. Und die Handlung ist in diesem Kontext das „Ausziehen“… ein „wohnen bleiben“ ist keine explizite Handlung und benötigt daher im Gegensatz dazu keinerlei Begründung.
Unabhängigkeit. Reicht das als Begründung? Das Eltern-Kind-Verhältnis ist ein tückisch Ding, was sich durch Abstand häufig sehr entspannt.
LaraMarie

Re: Bist du ein Mutter Söhnchen?

Beitrag von LaraMarie »

Gatem hat geschrieben: 24 Okt 2019 20:37
Solalala hat geschrieben: 24 Okt 2019 14:16
Gatem hat geschrieben: 24 Okt 2019 14:13
Weder noch: Korinthenkac… :frech:
Man hört ja gelegentlich, dass Menschen auf ihrem Sterbebett die Dinge bereuen, die sie nicht getan haben, nicht jedoch die Dinge, die sie getan haben.
Ich habe bisher glücklicherweise noch nie auf dem Sterbebett gelegen ;) aber aus meiner Lebenden-Sicht ist es eigentlich eher so, dass ich Taten „bereue“ (bzw. stark negativ überdenke), die ich getan habe, während ich alles, was ich nicht getan habe meist sehr schnell vergessen ist und meine Gedanken nicht weiter belastet.
Aber hier geht es ja nicht um „bereuen“, sondern um „begründen“: Wer etwas ohne einen plausiblen Grund tut, der handelt nach einer Geisteshaltung, mit der ich möglichst nichts zu tun haben möchte. Und die Handlung ist in diesem Kontext das „Ausziehen“… ein „wohnen bleiben“ ist keine explizite Handlung und benötigt daher im Gegensatz dazu keinerlei Begründung.
Verantwortung für das eigene Leben übernehmen und Unabhängigkeit.
Das in Form von Taten und nicht nur Worten :P
Auch bei den Eltern zu hausen verursacht Kosten, die lediglich auf die Eltern umgeschichtet werden.
Reicht für mich als Begründung um jemanden, der das Konzept nicht versteht oder nicht wahrhaben möchte abzulehnen^^
Da bin ich glaube ich aber nicht die einzige Frau, die so denkt.
t385

Re: Bist du ein Mutter Söhnchen?

Beitrag von t385 »

LaraMarie hat geschrieben: 24 Okt 2019 21:47 Verantwortung für das eigene Leben übernehmen und Unabhängigkeit.
Beides und bei den Eltern wohnen muss sich nicht ausschließen.
LaraMarie hat geschrieben: 24 Okt 2019 21:47 Auch bei den Eltern zu hausen verursacht Kosten, die lediglich auf die Eltern umgeschichtet werden.
Diese Behauptung ist viel zu verallgemeinernd. Du kannst nicht wissen, inwiefern sich derjenige an den Kosten beteiligt.
LaraMarie hat geschrieben: 24 Okt 2019 21:47 Reicht für mich als Begründung um jemanden, der das Konzept nicht versteht oder nicht wahrhaben möchte abzulehnen^^
Da bin ich glaube ich aber nicht die einzige Frau, die so denkt.
Dann könnt ihr die Ansprüche dieser Männer sowieso nicht erfüllen und demzufolge ist eure Meinung dazu für diese Männer auch irrelevant.

Letztendlich könnt ihr euch auf dem Sterbebett dann sagen, ihr hättet nicht mehr bei den Eltern gewohnt und euch dafür auf die Schulter klopfen. Habt ihr fein gemacht. :lol:
Melli

Re: Bist du ein Muttersöhnchen?

Beitrag von Melli »

Melli hat geschrieben: 24 Okt 2019 12:22Erstmal sehen :coolsmoke: Was "eingeschränkt" und "eigentlich" zu bedeuten hat, sollte sich leichtens klären lassen.
Ach schade 🙎🏾‍♀️ Ich hatte auf sowas wie lustige Schwänke über die legendäre sturmfreie Bude gehofft. Leider war mein eigenes Leben zu unspektakulär. Dafür bekam ich schonmal Beschwerden, jemand fühlte sich von mir eingeschränkt 🙀 Dabei habe ich mir nichts schlimmeres zu schulden kommen lassen, als da zu wohnen. Ich fürchte, wenn mit Kindern/Jugendlichen zu kontrollierend umgegangen wird, dann tendieren die leicht zu Überempfindlichkeit :(
Nonkonformist

Re: Bist du ein Mutter Söhnchen?

Beitrag von Nonkonformist »

t385 hat geschrieben: 24 Okt 2019 22:29 Dann könnt ihr die Ansprüche dieser Männer sowieso nicht erfüllen und demzufolge ist eure Meinung dazu für diese Männer auch irrelevant.
+1

Bei dermassen 'unabhängige' emotionsfreie frauen würde ich mich als wegwerfartikel betrachten.
Es gibt da auch noch so was wie zu unabhängig sein....
Solalala

Re: Bist du ein Mutter Söhnchen?

Beitrag von Solalala »

Guten Morgen,

es ist berechtigt, dass der Daheim-wohner hier seine Würde verteidigt. Natürlich gibt es sowohl viele gute Gründe, daheim zu wohnen, wie es Menschen gibt.

Genauso richtig ist, dass es gesellschaftliche Erwartungen an die Rolle eines Erwachsenen, insbesondere eines erwachsenen Mannes, gibt. Eine davon lautet Selbständigkeit-Unabhängigkeit-Selbstverantwortung. Selbstverständlich steht es jedem einzelnen frei, zu entscheiden, ob er die Erwartungen und Zumutungen, die die Gesellschaft an ihn richtet, erfüllt.

Wer aber entweder so zu tut, als gäbe es diese gesellschaftlichen Erwartungen gar nicht oder als wären diese völlig unvernünftig, der lügt sich in die Tasche.

Natürlich macht es einen Unterschied, wenn man seine -vielleicht erste- Beziehungsanbahnung quasi unter den Augen der Eltern vornimmt. Natürlich macht es einen Unterschied, ob man einen Wohnort hat, den man dem Partner zeigen möchte, oder eben nicht. Wenn man rumeiert, wo man wohnt und den anderen nicht mit nach Hause nehmen will, dann vermutet der andere im Zweifel, dass man in einer Beziehung lebt.

Wer "geistige Unabhängigkeit" gegenüber seinen Eltern für sich behauptet, der belügt entweder sich oder die anderen oder gehört zu einer sehr glücklichen Minderheit. Die meisten sind gegenüber ihren Eltern immer Kind und die meisten Eltern behandeln ihre erwachsenen Kinder wie Kinder. Und dann gibt es auch noch die vergifteten Eltern-Kind Verhältnisse...

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Man selber mag gute Gründe für das Wohnen daheim haben und diese auch meinen, erklären zu können. Ich glaube, dass man diese dem Bild, dass eine unterlassene Loslösung vom Elternhaus erzeugt, kaum wirksam entgegensetzen kann. Von einer potentiellen Partnerin oder einem potentiellen Partner von Tag 1 an zu erwarten, dass sie oder er sich den Klischeebildern widersetzt und auf mich mit meinen Augen blickt, ist sehr unrealistisch.

Freigeistigkeit schön und gut, aber alles zur rechten Zeit und am rechten Ort!
Zwerg
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Re: Bist du ein Mutter Söhnchen?

Beitrag von Zwerg »

Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 24 Okt 2019 17:26
Solalala hat geschrieben: 24 Okt 2019 09:50

Sich vom Elternhaus zu lösen kann nicht alleine Aufgabe des Kindes sein, die Eltern sollten schon mithelfen und natürlich gibt es auch Eltern, die sehr anhänglich sind.

Dem stimme ich voll und ganz zu. Legt man meine Wohnsituation zu Grunde, dann bin ich auch ein "Muttersöhnchen". :specht: Ich bin jetzt 34 und wohne noch bei meinen Eltern. :hammer: Zwar habe ich in den vergangenen Jahren schonmal versucht eine eigne Wohnung zu bekommen, allerdings war sie in einem Fall schon weg und in zwei anderen Fällen war die Lage nicht ideal.

Vor ein paar Jahren war die Lage so, dass es so aussah, als wenn wir aus der jetzigen Wohnung ausziehen müssten. Ich war ca. 27. Das war die Gelegenheit, ich dachte: "Ich nehme mir jetzt eine eigene Wohnung. Wenn wir eh umziehen müssen, dann kann ich jetzt eine eigene Wohnung nehmen." Reaktion meiner Eltern: "Nein, wir suchen uns was zusammen. Du vereinsamst uns ja sonst." :fessel: Na, vielen Dank. Das war mir nun wirklich keine Hilfe.
Und so habe ich es bis heute nicht geschafft mir eine eigene Wohnung zu nehmen. Allerdings spielen auch finanzielle Gründe eine Rolle. Aber selbst wenn ich mal eine Wohnung im Internet sehe, die ich locker bezahlen könnte, dann traue ich mich nicht. Ich habe das Gefühl meine Eltern im Stich zu lassen.
Hinzu kommt, dass meine Eltern immer wieder betonen, dass ich doch noch lange bei ihnen wohnen bleiben kann. Einerseits freue ich mich ja, dass meine Eltern mich bei sich haben wollen, aber wie soll denn aus mir ein "richtiger" Mann werden, wenn ich mit Mitte 30 noch bei meinen Eltern wohne? Aber wenn ich mal andeute, dass ich mir evtl., vielleicht, also nur unter Umständen eine eigene Wohnung suchen könnte, dann kommt halt immer: "Für eine Einzelperson ist eine Wohnung viel zu teuer!" - "Eine eigene Wohnung kannst du dir ja nehmen, wenn du mal eine Freundin hast. Dann kann man sich die Miete teilen." :hammer: "Du musst bei uns wohnen bleiben. Wer soll uns denn sonst mit den technischen Sachen helfen?" :gruebel:

Ich liebe meine Eltern und genau das macht es mir ja auch so schwer auszuziehen. Aber ich würde mir ehrlich gesagt von meinen Eltern wünschen, dass sie mich bei dieser Sache unterstützen würden und es mir nicht so schwer machen würden.
Deine Situation kommt mir ziemlich bekannt vor. Deine Eltern klammern! Sehr wahrscheinlich wird die Entscheidung zum Ausziehen Dir in Zukunft noch schwerer fallen. Als sich der Wunsch bei mir immer mehr verfestigt hat, wurde sogar von meiner Mutter angedeutet, dass ich dabei sei die Eltern jetzt, im Alter, "im Stich zu lassen". Das ich sie "eines Tages enttäuschen/im Stich lassen" würde, hatte sie mir von klein auf vermittelt. Tatsächlich waren meine Eltern zu diesem Zeitpunkt noch einigermaßen fit und mobil. Heute, bald 20 Jahre später, sieht das anders aus.

Eine so enge Bindung ist unnormal und ausgesprochen ungesund. Ich kann dir nur dringend empfehlen, dir eine eigenen Wohnung zu suchen und zwar ganz unabhängig davon, ob dich deine Eltern dabei unterstützen. Vielleicht wirst Du sogar über die Reaktionen deines außerfamiliären soziales Umfeld (das Du hoffentlich hast) überrascht sein.
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Re: Bist du ein Mutter Söhnchen?

Beitrag von Zwerg »

Solalala hat geschrieben: 25 Okt 2019 05:35 ..
+1
Nonkonformist

Re: Bist du ein Mutter Söhnchen?

Beitrag von Nonkonformist »

Ist es immer so scharz weiß?
Wann ich mich gegenüber meinen orthodox calvinistisch protestantischen vater als atheist geoutet habe, hat er elf jahre lang nicht mehr mit mir reden wollen. Was auch für mich ein verbesserung war. Geistige abhängigkeit? Ich bin da schon meinen eigenenen weg gegangen. Aber an seinen sterbebett war ich da.
Und für mich gibt es eine klare linie zwischen emotionale unabhängigkeit und emotionale gleichgültigkeit - und gefühlsmäßig lese ich hier vor allem das letztere. Übertriebener distanz aus reiner angst für abhängigkeit. Für mein gefühl ist es eher so, das wann ihr dermassen emotional distanziert gegenüber eure eltern sind, das das in einen partnerschaft wohl nicht anders sein wird. Das ist warum ich dermassen emotional unabhängigen frauen auf meinen no-go liste setze. Für mich ist eine dermassen verkrampfte art mit abhängigkeit um zu gehen auch nur eine der vielen manifestationen der bindungsangst.

Und wirklich; als nonkonformist gehen mir gesellschafftliche erwartungen so etwas vom am A* vorbei....
Ich suche sowiso eher eine partnerin die den gesellschafftlichen erwartungen nicht versklavt ist und für sich selbst entscheiden kann.
(Sich gesellschafftlichen erwartungen unterordnen ist auch nicht gerade ein zeichen der unabhängigkeit...)
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Re: Bist du ein Mutter Söhnchen?

Beitrag von Onkel ABobert »

"Solalala" hat sicher Recht.

Man kann alles machen, man kann auch mit 50 noch im Kinderzimmer wohnen oder - anderes Extrem - freiwillig im Wald in einer Blechhütte oder einem Zelt hausen (rechtliche Aspekte mal außen vorgelassen) oder mit einem alten VW-Bus jahrelang um die Welt fahren. Man darf nur nicht erwarten, dass diese von der gesellschaftlichen Norm stark abweichenden Lebensentwürfe für potentielle Partner oder Partnerinnen mehrheitsfähig sind.

Jetzt aber der für mich springende Punkt:
Man sollte sich dessen zwar bewusst sein. Aber die Bewertung für das eigene Leben kann nur jeder für sich selbst durchführen.

Heißt für die "Betroffenen":
Akzeptiert, dass ein Zusammenleben mit den Eltern die Chancen auf dem Partnermarkt mindert. In unterschiedlicher Ausprägung; eine abgeschlossene Wohnung im Mehrfamilienhaus wird sicher deutlich mehr Akzeptanz finden als das 12-qm-Kinderzimmer.

Dann müsst ihr Präferenzen festlegen und danach handeln. Was ist euch wichtiger?
Für mich habe ich lange eine Entscheidung getroffen. Meine Eltern sind mir wichtiger. Punkt. Ich lebe aber auch mit den Konsequenzen.

Wer allerdings rein aus Kostengründen oder Bequemlichkeit noch "zuhause" wohnt, ohne dass ihm das prinzipiell besonders wichtig wäre, der sollte das durchaus überdenken.

Nebenbei:
Dass man sich auch als "bei den Eltern wohnender" ab einem gewissen Alter angemessen an den Kosten beteiligt, ist aus meiner Sicht selbstverständlich. Sobald man ein eigenes Einkommen hat, dazu gehört auch eine Ausbildung!
Es grüßt euch

Onkel ABobert
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Re: Bist du ein Mutter Söhnchen?

Beitrag von Zwerg »

Nonkonformist hat geschrieben: 25 Okt 2019 07:13 ...
Du übersiehst, dass sich deine Situation ganz erheblich von der vieler hier unterscheidet. Während Du mit deinem Vater traumatische Erfahrungen gemacht hast, die dich wohl bis heute prägen, geht es bei "Muttersöhnchen" um eine überstarke Abhängigkeit. Das Problem entsteht entgegen deiner Ansicht nicht durch ein Nichtanpassen an gesellschaftliche Erwartungen (Wohnen), sondern es ist vorher schon da. Ich habe Solalala zugestimmt, weil sein Beitrag Appellfunktion hat, nicht weil ich ihm in allen Punkten Recht gebe. Tatsächlich wohnen drei mal mehr Söhne mit 30 noch bei ihren Eltern als Töchter. Das sollte einem doch zu denken geben, wenn finanzielle Zwänge und Vorteile, Kümmern um die Eltern etc. als Gründe angegeben werden.
Melli

Re: Bist du ein Mutter Söhnchen?

Beitrag von Melli »

Nonkonformist hat geschrieben: 24 Okt 2019 18:49[...] das glück kommt auf quasi-buddhistischen art komplett von innen [...]
:mrgreen:

Aber so naiv ist Buddhismus grosso modo doch gar nicht :oops:
Duerr, Sedna, p. 160 hat geschrieben:Das Haften an der Befreiung, heißt es im Zen, ist die Fessel der Bodhisattvas. Man kann diesen Satz [...] aber auch so verstehen, daß derjenige, welcher an der Befreiung festhält und nicht sieht, daß es gar keine Befreiung gibt, nur die Gefängniszelle gewechselt hat, ohne dies zu wissen.
Die Idee, einsiedlerisch im Wald zu leben, hat mich immer fasziniert, aber inzwischen kann ich ganz gut gemütlich zuhause wohnen, ohne mich allzusehr in banale Geschäftigkeiten verwickeln zu lassen. Es müssen nicht immer die spektakulären Schritte sein.
Gatem

Re: Bist du ein Mutter Söhnchen?

Beitrag von Gatem »

Solalala hat geschrieben: 24 Okt 2019 20:44 Unabhängigkeit. Reicht das als Begründung?
LaraMarie hat geschrieben: 24 Okt 2019 21:47 Verantwortung für das eigene Leben übernehmen und Unabhängigkeit.
„Unabhängigkeit“ ist keine plausible Begründung. Unabhängigkeit kann niemals Selbstzweck sein, sondern dient immer einem anderen Ziel. Wenn dieses Nachvollziehbar ist, okay. Aber wer einen Auszug ausschließlich mit „Unabhängigkeit“ begründen will, sollte aus meiner Sicht lieber gleich in einer Anstalt einziehen.

Zumal ja bereits erwähnt wurde, dass die genannten Punkte sich nicht mit einem zu Hause wohnen ausschließen.
LaraMarie hat geschrieben: 24 Okt 2019 21:47 Auch bei den Eltern zu hausen verursacht Kosten, die lediglich auf die Eltern umgeschichtet werden.
Der Punkt ist aber – und das sollte man in Zeiten des Klimawandels nicht außer Acht lassen – dass die Kosten und Ressourcennutzung dennoch für alle Beteiligten geringer sind, wenn diese zusammen wohnen, als wenn die doppelte Menge an Wohnungen genutzt wird.
LaraMarie hat geschrieben: 24 Okt 2019 21:47Reicht für mich als Begründung um jemanden, der das Konzept nicht versteht oder nicht wahrhaben möchte abzulehnen^^
Da bin ich glaube ich aber nicht die einzige Frau, die so denkt.
Du brauchst deine Auswahlkriterien niemandem gegenüber zu Rechtfertigen – außer natürlich dir selbst gegenüber.
Aber deine Taten solltest du potenziellen Beziehungsaspiranten gegenüber durchaus rechtfertigen können, wenn da eine Chance bestehen soll.
Nonkonformist

Re: Bist du ein Mutter Söhnchen?

Beitrag von Nonkonformist »

Zwerg hat geschrieben: 25 Okt 2019 07:46
Nonkonformist hat geschrieben: 25 Okt 2019 07:13 ...
Du übersiehst, dass sich deine Situation ganz erheblich von der vieler hier unterscheidet. Während Du mit deinem Vater traumatische Erfahrungen gemacht hast, die dich wohl bis heute prägen, geht es bei "Muttersöhnchen" um eine überstarke Abhängigkeit. Das Problem entsteht entgegen deiner Ansicht nicht durch ein Nichtanpassen an gesellschaftliche Erwartungen (Wohnen), sondern es ist vorher schon da. Ich habe Solalala zugestimmt, weil sein Beitrag Appellfunktion hat, nicht weil ich ihm in allen Punkten Recht gebe. Tatsächlich wohnen drei mal mehr Söhne mit 30 noch bei ihren Eltern als Töchter. Das sollte einem doch zu denken geben, wenn finanzielle Zwänge und Vorteile, Kümmern um die Eltern etc. als Gründe angegeben werden.
Ich sehe hier die mitte kaum.
Es wird hier geredet über zwei extremgruppen.
Die, die sich (vermeintlich) nie von deren eltern lösen können. (Mein bruder hat bis 35 zuhause gelebt und hat ich im anschluß hervorragend um eine familie mit kinder gekümmert. Aber ihr stuft solchen menschen alle als fast emotional behindert und beziehuingsunfähig ein)
Und die andere fraktion zieht bevorzügt hunderten kiliometer weit weg und stellt fast alle kontakt zu den eltern ein. Die eltern quasi entsorgt. Was auch noch sehr idealisiert wird. Tut mir den blut in den adern gefrieren.
Mir fehlt da wirklich die mitte.

Auch ich bin am ende weit umgezogen, in einen anderen land sogar, aber habe die eltern - in meinem fall vor allem meine Mutter und mein bruder- regelmäßig besucht. Und meine mutter wochentlich angerufen. (Beide eltern sind mittlereweile vor mehr als zehn jahren verstorben.)
Zuletzt geändert von Nonkonformist am 25 Okt 2019 08:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bist du ein Mutter Söhnchen?

Beitrag von Zwerg »

Gatem hat geschrieben: 25 Okt 2019 08:06...
Natürlich ist Unabhängigkeit eine plausible Begründung.

Wenn Du schreibst, man solle bei seinen Eltern wohnen um das Klima zu schützen wird es hanebüchen.
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Re: Bist du ein Mutter Söhnchen?

Beitrag von Zwerg »

Nonkonformist hat geschrieben: 25 Okt 2019 08:18 ...
Wieso siehst Du die Mitte nicht? 90 % der Menschen in diesem Lande bekommen die Balance zwischen Unabhängigkeit und Bindung doch ganz gut auf die Reihe.

Überrascht es dich, dass in einem "Forum zum Austausch von erwachsenen Menschen, unfreiwillig ohne oder nur mit geringer Beziehungserfahrung" die Frage nach den Ursachen breiten Raum einnimmt?
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Re: Bist du ein Mutter Söhnchen?

Beitrag von Brax »

Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 24 Okt 2019 17:26 "Ich nehme mir jetzt eine eigene Wohnung. Wenn wir eh umziehen müssen, dann kann ich jetzt eine eigene Wohnung nehmen." Reaktion meiner Eltern: "Nein, wir suchen uns was zusammen. Du vereinsamst uns ja sonst." :fessel: Na, vielen Dank. Das war mir nun wirklich keine Hilfe.
Und so habe ich es bis heute nicht geschafft mir eine eigene Wohnung zu nehmen.
Schade, dass deine Eltern dich nicht unterstützen. Trotzdem hättest du ausziehen können, dann eben ohne ihre Unterstützung. Das ist übrigens gerade ein Beispiel dafür, warum Muttersöhnchen nicht so begehrt sind: Nicht unbedingt die physische Nähe der Eltern an sich, sondern die häufig damit einhergehende fehlende emotionale Eigenständigkeit schrecken ab:
Sohn: Ich würde gerne....
Eltern: Nein.
Sohn: Okay, dann nicht...
Was ist, wenn du eine Beziehung hast, und ihr gemeinsam etwas wollt, was deine Eltern aber nicht gut finden? Richtest du dich auch dann immer nach dem, was deine Eltern sagen? Und muss sich deine Frau/Freundin auch danach richten? Das ist pures Gift für eine Beziehung!

Zwerg hat geschrieben: 25 Okt 2019 05:57
Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 24 Okt 2019 17:26 Aber selbst wenn ich mal eine Wohnung im Internet sehe, die ich locker bezahlen könnte, dann traue ich mich nicht. Ich habe das Gefühl meine Eltern im Stich zu lassen. [...] "Du musst bei uns wohnen bleiben. Wer soll uns denn sonst mit den technischen Sachen helfen?" :gruebel:
Deine Situation kommt mir ziemlich bekannt vor. Deine Eltern klammern! [...]

Eine so enge Bindung ist unnormal und ausgesprochen ungesund. Ich kann dir nur dringend empfehlen, dir eine eigenen Wohnung zu suchen und zwar ganz unabhängig davon, ob dich deine Eltern dabei unterstützen.
Ich kann Zwerg nur zustimmen und auch mir kommt das leider bekannt vor. Wenn du es selbst doch willlst, dann zieh aus. Und zwar möglichst bald. Egal, was deine Eltern sagen! Du bist mehr als alt genug dafür, deine eigenen Entscheidungen zu treffen!
Einsamkeit is doof, deine Eltern verschwenden keinen Gedanken daran, was gut für dich wäre, sie denken nur an sich selbst. Sorry, wenn das deutlich ist. Aber informier dich mal über toxische Beziehungen / (verdeckten) Narzissmus; was du da beschreibst, klingt für mich danach.

Und was das Ausziehen und "im Stich lassen" angeht: Inwiefern lässt du sie im Stich? Du brauchst ja nicht ans andere Ende der Welt zu ziehen. Ich nehme mal an, dass du wahrscheinlich eh in der gleichen Stadt wohnen bleiben würdest. Was würde dich daran hindern, dann auch mit eigener Wohnung deine Eltern zu unterstützen, wenn sie es brauchen? "Ausziehen = im Stich lassen" wird hier im Forum und offenbar auch von deinen Eltern gerne behauptet, ist aber totaler Schwachsinn! Für immer bei den Eltern wohnen und ganz weit weg ziehen und die Eltern "vergessen" sind nur zwei Extreme eines ganz weiten Spektrums! Übrigens (ich sags aus eigener Erfahrung) können Eltern auch absichtlich hilflos tun, um die Kinder an sich zu binden. Das sollte man dann auch unterscheiden lernen ;)