Erfahrungen mit Umfeld erweitern?

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Obelix
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Re: Erfahrungen mit Umfeld erweitern?

Beitrag von Obelix »

Finnlandfreundin hat geschrieben: 22 Okt 2019 21:47 Ich finde es einfach interessant neue Leute, ihr Leben ... kennenzulernen. Ich mag bspw Busreisen. Man erlebt was gemeinsam.
... oder Gruppenreisen ganz allgemein. Man verbringt Zeit miteinander und hat gemeinsame Erlebnisse, über die man sich austauschen kann, und dabei kommt man natürlich auch ganz allgemein ins Gespräch.
Die Frage ist natürlich, ob solche Kontakte die Reise überleben und zu dauerhaften Freundschaften werden. Sowas ist nach meiner Erfahrung eher die Ausnahme. Zum einen kommen die Teilnehmer von solchen Reisen selten aus derselben Ecke, so dass es einen gewissen Reiseaufwand bedeutet, sich wieder zu treffen. Und dann hat jeder doch wieder einen ganz anderen Alltag, so dass das Gemeinsame aus den Reiseerlebnissen mit der Zeit hinter den ganzen Alltags-Unterschieden zurücktritt.
An eine Ausnahme kann ich mich besonders gut erinnern: Eine einwöchige Trekkingtour mit Zeltübernachtungen bei ausdauernd schlechtem Wetter. Hier haben wir uns im Laufe der Tage so oft gegenseitig aufgemuntert, dass der Gruppenzusammenhalt bis zu einem Nachtreffen einige Monate später gereicht hat. Und mit einigen aus der Gruppe, die in der Nähe meiner Eltern wohnten, habe ich mich auch danach noch ein paarmal getroffen.

Was mir bei solchen Gruppenreisen immer wieder aufgefallen ist: Je komfortabler die Reise ist - vor allem, was die Übernachtungen angeht - desto höher ist der Altersdurchschnitt der Teilnehmer. Ich habe zwar nichts gegen Senioren, aber wenn in so einer Gruppe gar keiner in meiner Altersklasse ist, dann macht mir die Reise auch nicht ganz so viel Spaß. Und natürlich ist so eine Gruppenreise immer stark durchgetaktet, so dass es nur wenig Spielraum für Spontanes gibt.
Reinhard hat geschrieben: 22 Okt 2019 18:40 Was habt ihr für Erfahrunge, Teilerfolge oder Erfolge damit, das Umfeld zu erweitern, neue Freunde und Bekannte zu gewinnen, Vereinen beizutreten, was es da so alles gibt? Spontacts, Reisegruppen, Kongresse und Conventions, etc. Alles, was nicht in erster Linie darauf abzielt, mit dem anderen Geschlecht anzubandeln.
Einer meiner ersten Schritte nach meinen bisherigen Langstrecken-Umzügen war in der Regel, dass ich mir einen Chor gesucht habe, bei dem ich mitsingen konnte. Da war ich dann schnell Teil einer Gemeinschaft von 20 bis 50 Personen, meist mit Frauen-Überschuss. Dort war ich dann erstmal als Mitsänger sehr gefragt (Männerstimmen-Mangel halt...), und mit der Zeit sind daraus mal mehr, mal weniger intensive Freundschaften entstanden. Ich gehe davon aus, dass es in Sportvereinen ähnlich funktioniert.
Vorteil: Man sieht sich regelmäßig, so dass auch ein langsames "warm werden" möglich ist.
Nachteil: Es gibt nur wenig Veränderung in der Gruppe, d.h. es kommen nur wenige dazu. Wenn man nicht über bereits geknüpfte Freundschaften zu einem "erweiterten Freundeskreis" mit Freunden von Freunden kommt, ist der soziale Horizont damit auch etwas begrenzt.

Dann bin ich seit ein paar Jahren inzwischen in der "Polyglot Community" aktiv, in der sich Liebhaber von Fremdsprachen weltweit vernetzen. Da gibt es zum einen diverse Online-Plattformen, dann aber auch mehr oder weniger regelmäßige Treffen, zu denen ein paar hundert Leute aus der ganzen Welt zusammen kommen. Darüber habe ich inzwischen auch eine Reihe von Leuten kennengelernt, über die ich mich bei einem Wiedersehen auf dem nächsten Treffen jedes Mal freue. Andere "Nerd"-Conventions stelle ich mir ähnlich vor. Auf lokaler Ebene wird das allerdings auch wieder schwierig. Es gibt da zwar durchaus ein paar Leute in München, aber während man sich für ein jährliches Event gezielt Zeit nehmen kann, stehen kleineren Treffen im Alltag doch meist volle Terminkalender im Wege.

Meetups habe ich auch schon mal ausprobiert. Meine Erfahrungen daraus sind durchwachsen. Mal ist es ein ganz netter Abend mit anregenden Gesprächen, mal bin ich an eine Runde geraten, in der einer der Teilnehmer mit einem sehr dominanten Gesprächsverhalten das Geschehen am Tisch bestimmt hat, so dass eigene schüchterne Kontaktversuche schwierig waren. Und dadurch, dass es hier nicht so viel Kontinuität gibt, ist es hier natürlich auch schwieriger, dauerhafte Kontakte zu knüpfen. Auf jeden Fall sind solche Treffen, auf denen sich die meisten nicht kennen, ein gutes Übungsfeld, um Kennenlernen und Smalltalk zu üben.
Genosse Premier hat geschrieben: 22 Okt 2019 20:21 Nah, mit soetwas Erzwungenem habe ich keine guten Erfahrungen gemacht. Neue Freunde findet man eigentlich nur durch Zufall. Zu solchen Veranstaltungen braucht man nur hingehen, wenn einen das Thema bzw. die Sache an sich interessiert. Wenn nicht, am besten lassen.
Ja, klar. Solche Treffen - egal, ob Urlaub, Verein oder Nerd-Community - bilden sich natürlich immer um ein Thema oder eine Aktivität herum. Wer an dem Thema selbst kein Interesse hat, ist hier fehl am Platz (außer man schafft es auch mit allgemeinem Smalltalk ins Gespräch zu kommen). Aber es gibt inzwischen kaum noch Themen, zu denen es nicht zumindest im Netz irgendwelche Nischengruppen gibt.
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Re: Erfahrungen mit Umfeld erweitern?

Beitrag von NBUC »

Erst einmal: Als erfolgreiche Erweiterung sehe ich es an, wenn sich mit den Leuten privat (also nicht nur zur Sache selbst oder formellen, nicht persönlichen Ereignissen wie Weihnachtsfeiern) auch noch Aktivitäten (plural) abseits des offiziellen Umfangs ergeben.

Was ich eh schon seit langem mache: Sportverein in verschiedenen Gruppen inkl. Ehrenamt dort.

Die mit Abstand meisten Kontakte hat bisher eine ehemalige VHS-Spielegruppe in Koordinaton mit einem Spieleclub ergeben, ist aber schon einiges her. Der Club hat sich aufgelöst, ich konnte wegen Ehrenamt nicht mehr zum Termin (Einmal getroffene "Commitments" blockieren dann eben auch andere Optionen, weshalb diese Initiativen daher auch besser "passen" sollten) und dann hat die VHS später auch den Kurs sprich Raum gestrichen.

new-in-town:
Spielerunde angeboten - keine Antwort: Eine junge Frau mit ähnlichem Thema aber ohne Konzept gesehen, mein Konzept mit öffentlichem Veranstaltungsort nahegelegt. Beim ersten Treffen sind alle anderen Teilnehmerinnen direkt auf Sicht abgesprungen -> zu unattraktive Kerle denke ich. Es haben sich eine ganze Zeit lang noch Nachfolgetreffen ergeben, aber mit dann doch nach einiger Zeit schwindender Teilnehmerzahl und schlussendlich eingestellt. Keine Privatkontakte ergeben.

new-in-town- Rausgehen: einige nominell suchende Gruppen angeschreiben, keine Antworten! bis auf eine dann, die erklärt hat, dass das zwar neutral formuliert war, aber doch eher Frauen gesucht würden....

new-in-Town RPG Runde : in der ersten Runde durchs "Casting" gefallen, nach Crash der ersten Gruppe in der zweiten sich aus dieser Saat ergebenden Gruppe (dann in einer Nachbarstadt) dann mitgemacht. War ganz nett und ist dann aber auch langsam an Zwist und RL-bedingten Absprüngen verfallen. Weitere Privatkontakte unter den näher wohnenden Teilnehmern unsicher.

Toastmasters in Nachbarstadt besucht: War mal interessant aber nicht mein Fall. Trotzdem zu dem anschließenden Umtrunk mitgegangen und dort festgestellt: Das war dann alleine der Vereinsvorstand, der schon länger erfolglos versucht da Vereinsleben rein zu bekommen. Der Rest kommt, nimmt die Veranstaltung mit und ist dann direkt wieder weg.

Sieht im Sportverein nicht viel anders aus. Es gibt ggf. ein paar Leute, welche sich auch privat oder von klein auf kennen, aber selten spätere "Schöpfung" aus dem Verein. (in der Regel dann externe zusätzliche Sportaktivitäten, zumindest bei den "jüngeren" Leuten. Die Ü60-Truppe macht da dann doch regelmäßig und deutlich mehr )
Es hat eine eine kurze Zeit lang ein paar Events organisiert, aber als sie das familiär bedingt eingestellt hat, habe ich das nicht fortführen können. Es wurde von beiden Seiten gefragt: Kommen noch welche Mädchen mit .... Ein Jahr habe ich ein Päärchen als Kernzelle gewinnen können und das hat dann auch mit einer Grillfeier funktioniert, aber als die dann wieder weg waren ... :(.
Auch diverse Vereins-/Abteilungsleitungen beißen sich da die Zähne aus - wie schon bei den Toastmastern.

Spontacts-Wandern und Touren: Entweder überlaufen oder sehr minimalistisch bis gar nicht bestückt. Da braucht es scheinbar eine Art Status des Organisators um das "zum Laufen" zu bekommen .

Spontacts-Spiele (diverse): wie oben auch nicht einfach zu starten, oft kurzlebig, manchmal aber auch ein paar Jahre haltend. Private Kontakte haben sich nicht erkennbar ergeben (auch unter den anderen soweit erkennbar). Manche Leute treffen sich aber bei verschiedenen Spontacts-Veranstaltungen wieder. Liegt aber ggf. dann auch an sehr großen Altersspannen.

Sprachtreff: Die Leute kannten sich wohl zum Teil schon sehr gut - und was ein teils mieser Haufen, der dann über die Abwesenden herzog. Bin dann rausgeflogen, weil dem Organisator irgendwie meine Nase nicht gefiel. Bei den jüngeren wohl ein paar Dateverabredungen.

Spontacts lokaler Stammtisch: doch eher jüngere Leute um die 30. Es haben sich wohl einige ambitionierte Fahrradfahrer und auch das eine oder andere Päärchen getroffen.

Der offene Tanztreff hätte sich vielleicht für Gespräche zwischendurch geeignet (war in Begleitung da), wenn dann ggf. wegen Altersspannen abseits der üblichen ~30 wohl doch privat eher unergiebig einzuschätzen. Details aber so nicht beurteilbar. Die anderen Schnupperkurse waren "leistungsorientiert" und steril.

Phototreff: Bis auf eine Fußball-WM-Schauen Aktivität sonst reine Zweckveranstaltung, inkl. dem gemeinsamen Essen gehen danach. Eine engere künstlerischere Enthusiastengruppe hat aber auch gemeinsame schon recht anspruchsvolle Photourlaube gemacht.

Lokale Wandergruppe 2 Städte weiter: alterspassend, aber entweder Eltern mit entsprechenden Themen (Kinder,Hausbau, Familienurlaube, Wohnausstattung) und gefühlt Bedürfnis zu beeindrucken oder frisch Geschiedene, welche ihr Leid klagten oder über den/die Ex lästern... alles in Dauerschleife. Dort hätte es auch weitere Nebenveranstaltungen gegeben, aber das Klima hat mir sowas von nicht zugesagt.

Organsierte Sportreise: Eigener Versuch: Sportlich top, kontakttechnisch wäre es für sich selbst vor Ort ein Flop gewesen, die einzige weitere theoretisch kompatible Person wurde deutlich später dann letztes OdB.
Eine andere Reisegruppe, welche ich zuletzt beobachten konnte, sah kontakttechnisch merklich besser, aber sportlich dann eher unzufriedenstellend aus (obwohl zu dem Zeitpunkt wäre das meiner Kondition leider sogar angemessener gewesen :crybaby: ). Das was sonst dann noch so als "Sport"reisen verkauft wird ... :roll: . In Summe erscheint es mir in beiden Belangen eine sehr teure Lotterie mit nicht all zu guten Chancen.
Alleine kann man zumindest das sportliche sichern, aber dann redet man ggf. eine Woche mit niemandem mehr als die formell sich ergebenden Worte.
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Re: Erfahrungen mit Umfeld erweitern?

Beitrag von Bonbon »

Reinhard hat geschrieben: 22 Okt 2019 18:40 Was habt ihr für Erfahrunge, Teilerfolge oder Erfolge damit, das Umfeld zu erweitern, neue Freunde und Bekannte zu gewinnen, Vereinen beizutreten, was es da so alles gibt? Spontacts, Reisegruppen, Kongresse und Conventions, etc. Alles, was nicht in erster Linie darauf abzielt, mit dem anderen Geschlecht anzubandeln.
Ich habe mich vollkommen zurückgezogen. Bin in keinem Verein, alleine reisen würde ich auch nicht. Ich habe meinen Beruf und die Menschen in meinem Umfeld reichen mir aus. 2-3 Bekannte, die ich wenig treffe, nicht weil die keine Zeit haben, sondern weil ich nicht mag. Mich hat das ganze Thema unglaublich müde gemacht und ich komme sehr gut alleine klar, zumindest mal für den Moment. Menschen sind immer so anstrengend und meinen ständig sie müßten einem was gutes tun und man solle sich ja nicht zuhause aufhalten, sondern immer nur raus unter Menschen. Mir gefällt aber mein zuhause, ich langweile mich nicht. Es gibt viel zu tun. :shy: Nein, ich brauch das nicht. Mir geht es ohne den Zwang viel besser und vor allem so kann mir auch niemand weh tun. ;)
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Re: Erfahrungen mit Umfeld erweitern?

Beitrag von Zwerg »

NBUC hat geschrieben: 23 Okt 2019 13:32
new-in-town:
Nicht gleich ärgerlich reagieren: Ein Freund von mir hat über genau diese Plattform seine Frau kennen gelernt. Seine erste Beziehung hatte er übrigens auch erst spät, mit ca. 30.

(übrigens ein tragischer Fall, letztes Jahr ist er verstorben, zwei Kinder).
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Re: Erfahrungen mit Umfeld erweitern?

Beitrag von NBUC »

Zwerg hat geschrieben: 23 Okt 2019 15:14
NBUC hat geschrieben: 23 Okt 2019 13:32
new-in-town:
Nicht gleich ärgerlich reagieren: Ein Freund von mir hat über genau diese Plattform seine Frau kennen gelernt.
new in town ist inzwischen abgeschaltet (oder unbekannt verzogen). Ich bin aber noch bei Spontacts, wenn im Moment auch ohne eine akut verfolgte (lebende) Aktivität.
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Re: Erfahrungen mit Umfeld erweitern?

Beitrag von Melli »

Bonbon hat geschrieben: 23 Okt 2019 13:51Menschen sind immer so anstrengend und meinen ständig sie müßten einem was gutes tun und man solle sich ja nicht zuhause aufhalten, sondern immer nur raus unter Menschen.
+1

Was glauben die denn, wozu man ein Zuhause hat? :roll:

Und unter welche Menschen soll man denn gehen? :hammer:

Ein "Umfeld zu erweitern" war für mich nie eine Erwägung. Das ergab sich entweder – oder auch nicht. Ich hatte nie die Kapazitäten, mir noch eine Beschäftigung zu suchen, die vielleicht mit was man so "Hobbies" nennen könnte, kompatibler sein könnte :shy: Menschen kommen und gehen, und die wohl die meisten bleiben nicht lange. Ich selbst bleibe ja erfahrungsgemäß auch nicht immer lange :oops:

Wenn man mit AB zusammenhängende soziale Problem hat, wird man das freilich nicht so locker sehen können :fessel: Einen sicheren Weg gibt es wohl nicht :(
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Re: Erfahrungen mit Umfeld erweitern?

Beitrag von LonesomeCoder »

Zwerg hat geschrieben: 23 Okt 2019 12:15
LonesomeCoder hat geschrieben: 23 Okt 2019 10:36 Einfach ist es nur, wenn man selber nicht der einzige Neuling ist, sondern auch noch andere Neue da sind, die ebenfalls Leute kennenlernen wollen. Als einziger Neue in ein Umfeld mit verkrusten, seit Jahren oder gar Jahrzehnten bestehenden Gruppen ist es dagegen recht schwer.
Klar. Interessierst Du dich für eine Sprache, wirst Du bei einem Anfängerkurs an der Volkshochschule fast nur Leute treffen, die sich gar nicht kennen. Steigst Du in einen Fortgeschrittenenkurs neu ein, dürfte es sich in der Regel um einen festen Zirkel handeln. Bei diversen Kochkursen wirst Du immer auf neue Leute stoßen, im klassischen Sportverein eher selten.

Es kommt aber wesentlich auf die Erfahrung an, die man in solchen Situationen schon gesammelt hat. Außerdem ist den meisten Leuten das Einsteigerproblem bekannt, so dass man in aller Regel schon aus diesem Grund -jedenfalls meistens- auf Verständnis stoßen wird.

Acht mal auf Dich selbst! Aufgrund deiner Mobbingerfahrung siehts Du diesen Aspekt zuerst mal gar nicht oder hältst in für nicht möglich.
Leider ist man nur kurze Zeit Anfänger und dauernd in Anfängerkurse gehen weil man hier mehr neue Leute, die dazu noch kaum untereinander bereits in Gruppen sind, kennenlernen kann, geht nicht.
Meine Erfahrungen nach der Schule mit dem Mobbing: ich neu, viele andere auch neu: kennenlernen und Anschluss finden klappt gut. Ich neu, der Rest schon lange da und hat feste Gruppen: kennenlernen und Anschluss finden schwer bis unmöglich wenn die kurze, initiale Neugier am "Neuen" mal verflogen ist.
Warnung vor Pickup: https://www.abtreff.de/viewtopic.php?p=1062199#p1062199
Wissenschaftliches Standardwerk über (männliches) AB-tum: https://www.springer.com/de/book/9783658059231
Geschlechtsspezifische Partnerwahl und Sexualitätsmerkmale: https://d-nb.info/1037687477/34
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Re: Erfahrungen mit Umfeld erweitern?

Beitrag von Obelix »

Melli hat geschrieben: 23 Okt 2019 16:37 Ein "Umfeld zu erweitern" war für mich nie eine Erwägung. Das ergab sich entweder – oder auch nicht. Ich hatte nie die Kapazitäten, mir noch eine Beschäftigung zu suchen, die vielleicht mit was man so "Hobbies" nennen könnte, kompatibler sein könnte :shy: Menschen kommen und gehen, und die wohl die meisten bleiben nicht lange. Ich selbst bleibe ja erfahrungsgemäß auch nicht immer lange :oops:

Wenn man mit AB zusammenhängende soziale Problem hat, wird man das freilich nicht so locker sehen können :fessel: Einen sicheren Weg gibt es wohl nicht :(
Klar, wer halbwegs "normal" mit anderen Menschen Kontakte knüpfen kann, hat das Problem nicht so. Aber wie Du schon schreibst: Wenn sich die Kontakte eben nicht "von allein" ergeben, dann muss man sich in diesem Bereich halt mal bewusst anstrengen, wenn man so etwas wie einen Freundeskreis aufbauen will.

Dasselbe Problem haben übrigens auch oft Leute, die über eine größere Entfernung umziehen und sich am neuen Wohnort erstmal einsam vorkommen. Da werden mehr oder weniger die gleichen Tipps gegeben, um sich ein neues soziales Umfeld aufzubauen. Nur geht das bei vielen halt deutlich schneller als beim sozial gehandicappten AB.
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Re: Erfahrungen mit Umfeld erweitern?

Beitrag von Solalala »

LonesomeCoder hat geschrieben: 23 Okt 2019 16:56
Zwerg hat geschrieben: 23 Okt 2019 12:15
LonesomeCoder hat geschrieben: 23 Okt 2019 10:36 Einfach ist es nur, wenn man selber nicht der einzige Neuling ist, sondern auch noch andere Neue da sind, die ebenfalls Leute kennenlernen wollen. Als einziger Neue in ein Umfeld mit verkrusten, seit Jahren oder gar Jahrzehnten bestehenden Gruppen ist es dagegen recht schwer.
Klar. Interessierst Du dich für eine Sprache, wirst Du bei einem Anfängerkurs an der Volkshochschule fast nur Leute treffen, die sich gar nicht kennen. Steigst Du in einen Fortgeschrittenenkurs neu ein, dürfte es sich in der Regel um einen festen Zirkel handeln. Bei diversen Kochkursen wirst Du immer auf neue Leute stoßen, im klassischen Sportverein eher selten.

Es kommt aber wesentlich auf die Erfahrung an, die man in solchen Situationen schon gesammelt hat. Außerdem ist den meisten Leuten das Einsteigerproblem bekannt, so dass man in aller Regel schon aus diesem Grund -jedenfalls meistens- auf Verständnis stoßen wird.

Acht mal auf Dich selbst! Aufgrund deiner Mobbingerfahrung siehts Du diesen Aspekt zuerst mal gar nicht oder hältst in für nicht möglich.
Leider ist man nur kurze Zeit Anfänger und dauernd in Anfängerkurse gehen weil man hier mehr neue Leute, die dazu noch kaum untereinander bereits in Gruppen sind, kennenlernen kann, geht nicht.
Meine Erfahrungen nach der Schule mit dem Mobbing: ich neu, viele andere auch neu: kennenlernen und Anschluss finden klappt gut. Ich neu, der Rest schon lange da und hat feste Gruppen: kennenlernen und Anschluss finden schwer bis unmöglich wenn die kurze, initiale Neugier am "Neuen" mal verflogen ist.
Ich habe eine Sprachkurs über längere Zeit gemacht, bei dem sich die Teilnehmer unterschiedlich schnell durch die Kurse bewegten. Da war ein stetiger Wechsel.
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Re: Erfahrungen mit Umfeld erweitern?

Beitrag von Melli »

Obelix hat geschrieben: 23 Okt 2019 17:01Dasselbe Problem haben übrigens auch oft Leute, die über eine größere Entfernung umziehen [...]
Damit habe ich völlig unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Mal ging es gut, mal gar nicht. Woran es lag, weiß ich bis heute nicht.

Die üblichen Erklärungsversuche hinsichtlich regionaler Mentalitätsunterscheide o.ä. scheinen bei mir nicht zu greifen. Mag sein, manches ist für mich nicht so wichtig, dafür bin ich bei anderen Dinge empfindlich, die andere gar nicht auf dem Schirm haben.

Manchmal komme ich mir echt blöd vor :specht:
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Re: Erfahrungen mit Umfeld erweitern?

Beitrag von Obelix »

Melli hat geschrieben: 24 Okt 2019 09:45
Obelix hat geschrieben: 23 Okt 2019 17:01Dasselbe Problem haben übrigens auch oft Leute, die über eine größere Entfernung umziehen [...]
Damit habe ich völlig unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Mal ging es gut, mal gar nicht. Woran es lag, weiß ich bis heute nicht.

Die üblichen Erklärungsversuche hinsichtlich regionaler Mentalitätsunterscheide o.ä. scheinen bei mir nicht zu greifen. Mag sein, manches ist für mich nicht so wichtig, dafür bin ich bei anderen Dinge empfindlich, die andere gar nicht auf dem Schirm haben.
Da spielt auch immer ein gewisser Zufallsfaktor mit hinein. Je nachdem, an was für Leute man gerade in der Anfangsphase gerät.
Bei mir waren die Erfahrungen auch recht unterschiedlich.
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Re: Erfahrungen mit Umfeld erweitern?

Beitrag von Mit müden Augen »

Ich versuche es gerade mit einer Gruppe für psychisch Kranke. Ja, das sind auch Menschen, kein Abschaum. Allerdings habe ich sehr hohe Anforderungen um jemanden als "Freund" zu bezeichnen, das macht die Sache allgemein schwer, neben der Sozialphobie. :sadman: Naja, auf jeden Fall lenkt es mich etwas ab.
Wenn ich könnte würde ich mich ehrenamtlich engagieren, da kann man bestimmt auch nette Leute kennen lernen die zumindestens eine Gemeinsamkeit mit einem haben.
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Re: Erfahrungen mit Umfeld erweitern?

Beitrag von Saraj »

Mit müden Augen hat geschrieben: 24 Okt 2019 15:47 Ich versuche es gerade mit einer Gruppe für psychisch Kranke. Ja, das sind auch Menschen, kein Abschaum. Allerdings habe ich sehr hohe Anforderungen um jemanden als "Freund" zu bezeichnen, das macht die Sache allgemein schwer, neben der Sozialphobie. :sadman: Naja, auf jeden Fall lenkt es mich etwas ab.
Wenn ich könnte würde ich mich ehrenamtlich engagieren, da kann man bestimmt auch nette Leute kennen lernen die zumindestens eine Gemeinsamkeit mit einem haben.
Was würdest du denn ehrenamtlich gerne machen, wenn du könntest?
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Re: Erfahrungen mit Umfeld erweitern?

Beitrag von Mit müden Augen »

Saraj hat geschrieben: 24 Okt 2019 16:02Was würdest du denn ehrenamtlich gerne machen, wenn du könntest?
Tier bzw Katzenschutzverein. :shylove:
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Re: Erfahrungen mit Umfeld erweitern?

Beitrag von Saraj »

Mit müden Augen hat geschrieben: 24 Okt 2019 16:04
Saraj hat geschrieben: 24 Okt 2019 16:02Was würdest du denn ehrenamtlich gerne machen, wenn du könntest?
Tier bzw Katzenschutzverein. :shylove:
Das ist schön... :) Vielleicht kannst du es doch irgendwann. Was würde es dafür brauchen?
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Re: Erfahrungen mit Umfeld erweitern?

Beitrag von Krausig »

Mit müden Augen hat geschrieben: 24 Okt 2019 15:47 Ich versuche es gerade mit einer Gruppe für psychisch Kranke. Ja, das sind auch Menschen, kein Abschaum. Allerdings habe ich sehr hohe Anforderungen um jemanden als "Freund" zu bezeichnen, das macht die Sache allgemein schwer, neben der Sozialphobie. :sadman: Naja, auf jeden Fall lenkt es mich etwas ab.
Wenn ich könnte würde ich mich ehrenamtlich engagieren, da kann man bestimmt auch nette Leute kennen lernen die zumindestens eine Gemeinsamkeit mit einem haben.
Mach es einfach! Egal wie müde du grad bist! :sadman: