Wie kann man es akzeptieren?

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Re: Wie kann man es akzeptieren?

Beitrag von LonesomeCoder »

Mediin hat geschrieben: 10 Okt 2019 22:27
Nonkonformist hat geschrieben: 10 Okt 2019 08:47 Diese ganze misogynie und ausländer-hetze der Incels verstehe ich da auch null.
Da gibts auch nichts zu verstehen, weil Incels keine Ausländer- und/oder Frauenhasser sind.

Aber ihr alle habt dazu viel zu viele Vorurteile.
Die radikalen Incels gibt es wirklich, deren Aussagen und Taten will ich nicht schönreden. Aber man darf nicht alle über einen Kamm scheren.
Vieles, was einigen Incels (zurecht!) negativ angerechnet wird, trifft auch auf Pickup zum, etwa Frauen als Statussymbole ansehen oder deren Wert nur auf die Optik zu reduzieren und mit einer Zahl zu bewerten.
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Re: Wie kann man es akzeptieren?

Beitrag von TheHoff »

Mediin hat geschrieben: 10 Okt 2019 23:30 Wenn überhaupt wird beklagt, dass sogar sie mehr Beziehungschancen hat als den Incels selbst.
Warum wohl...
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Tania
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Re: Wie kann man es akzeptieren?

Beitrag von Tania »

Hanuta hat geschrieben: 11 Okt 2019 00:05 Ist für mich bis heute nicht verständlich wie man so tief in so eine Welt eintauchen kann und sich auch all ihre Begrifflichkeiten zueigen macht. Das kostet doch sehr viel Energie so viel Hass zu verbreiten.
Nee. Ich hab mich eben mal ne halbe Stunde im Incel-Wiki festgelesen. Die wichtigsten Begrifflichkeiten hat man sehr schnell drauf, und die Denkweise schleicht sich recht fix auch ein. Da wird mit ganz netten Tricks gearbeitet... z.B. wird ein bestimmter Frauentypus beschrieben und mit einem Begriff belegt. Möchte ich jetzt nicht wiederholen... also "XXXX". Anfangs wird noch darauf hingewiesen, dass es sich dabei um einen speziellen Typ handelt, der sogar meist von den anderen Frauen abgelehnt wird. Im weiteren Verlauf wird immer häufiger "XXXX" verwendet, und immer seltener "Frauen" - und am Ende ist der Leser überzeugt, dass es ausschließlich XXXX gibt.

Das verlinkte IncelTears-Forum wendet sich zwar vielfach gegen die "radikalen" Incels, kopiert dabei aber großzügig deren Posts und verbreitet damit entsprechendes Gedankengut, was dann auch in die eigene Wortwahl (und wahrscheinlich Denkmuster) einsickert. Man kann halt nicht Scheisse wegschaufeln, ohne selbst auch anzufangen zu stinken.

Witzig fand ich allerdings einen Kommentar zu einem Bericht über auffallend ekelhaftes Verhalten eines Radikal-Incels. Da stand dann sinngemäß "... und dieser Typ würde schwören, dass alle Frauen ihn wegen seiner dicken Knöchel ablehnen". :mrgreen:
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Re: Wie kann man es akzeptieren?

Beitrag von Bonbon »

Thespian hat geschrieben: 09 Okt 2019 19:17 Ich weiß nicht, wie man es akzeptiert. Jahrelang war ich überzeugt, dass ich es nicht akzeptieren könne AB zu sein, dass die Vorstellung mein Leben lang AB zu bleiben unerträglich sei und ich diese niemals akzeptieren könne.
Allerdings habe ich es inzwischen Stück für Stück tatsächlich akzeptiert. Ich muss nicht um jeden Preis eine Beziehung haben. Ich wünsche mir immer noch sehr stark eine Beziehung zu einer passenden Frau. Aber wenn es nicht dazu kommt bin ich vielleicht nicht unbedingt glücklich aber ich komme klar.
Das bescheuerte ist dass ich seit ich dieses Mindset habe tatsächlich wahrnehme, dass Frauen an mir interessiert zu sein scheinen. Es gibt Chancen (wenn auch selten bisher).

Wenn man mir das, was ich da gerade geschrieben habe vor fünf Jahren erzählt hätte wäre ich wütend geworden, hätte es als Floskeln abgetan und wäre überzeugt gewesen, dass ich niemals so denken würde.
Ich habe keine Ahnung wie man es akzeptieren kann. Ist vermutlich eine Entwicklung.
Ich glaube man akzeptiert es irgendwann, weil einem nichts anderes übrig bleibt. Man lebt ja Tag für Tag damit, managt sein Leben alleine und das prägt einen. Ich denke du hast momentan eine Phase, wo du gut damit klar kommst. Es kann aber sein, daß es in 1 Jahr anders aussieht. Es ist ein Wechselspiel, zumindest bei mir. Was bedeutet "seit ich dieses Mindset habe"? :gruebel: Ich kenne den Ausdruck nicht.

Ich habe jetzt mal weiter darüber nachgedacht, wie man es akzeptieren kann, oder wie ich es akzeptiert habe.

Wenn die Angst größer ist als der Mut! Genau so war das bei mir. Angst vor Partnerschaft und Sex habe ich schon lange, weil ich den Anschluß verpasst habe. Mein Mut ist gleich Null. Und dann diese Scham, jemandem zu erzählen, daß ich noch keine Erfahrung habe. Also habe ich es irgendwann akzeptiert. :shy:
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Re: Wie kann man es akzeptieren?

Beitrag von LonesomeCoder »

Bonbon hat geschrieben: 11 Okt 2019 08:35 Es ist ein Wechselspiel, zumindest bei mir. Was bedeutet "seit ich dieses Mindset habe"? :gruebel: Ich kenne den Ausdruck nicht.
Das ist ein englischer Begriff, der gerne von Pickuppern verwendet wird. Heißt auf Deutsch "gedankliche Einstellung".
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Re: Wie kann man es akzeptieren?

Beitrag von NeC »

patrick1506 hat geschrieben: 11 Okt 2019 07:08
NeC hat geschrieben: 10 Okt 2019 17:11 Ich finde, das sind sehr gute Voraussetzungen für Dich, um die Situation ohne Groll und Verbitterung zu akzeptieren. Es scheint, als hätten sich Frauen für Dich interessiert - die Du nicht wolltest. Die Frauen dagegen, die Du gern als Partnerin gehabt hättest, wollten Dich nicht. D.h. Du kannst perfekt nachvollziehen, wie es sich für die Frauen anfühlt, die Dich abgelehnt haben.

Diese Situation ist übrigens gar nicht mal so selten und betrifft vermutlich sogar viele Männer und Frauen hier im Forum.

Besonders toll und wertvoll finde ich jedoch: bei aller Unwahrscheinlichkeit doch nie zu vergessen, dass nur eine einzige Frau, die nicht in das "übliche" Raster passt, ausreichen würde. Auch wenn Du sie noch nicht gesehen hast: bei so vielen Individuen gibt es sie bestimmt irgendwo.
Ich war noch nie der Typ der die Schuld ständig bei anderen sucht. Ich kann das auch alles Nachvollziehen und Verstehen, das ist für mich quasi alles logisch. Doch ich will es mal so ausdrücken wie es sich gerade wieder anfühlt. Es ist die Hölle!!!
Die Einsamkeit frisst mich zunehmend von innen auf. Für mich fühlt sich das an wie eine unheilbare Krankheit. Ich kann nur noch die Symptome lindern und auf ein Wunder (das ich eben die "Eine" treffe die nicht ins Raster passt) hoffen und darauf komme ich gar nicht klar.
Wie steht es denn mit Deinen Kumpels und Kumpelinen? Oder vielleicht auch mit befreundeten Paaren? Mit 35 bist Du ja etwa in dem Alter, wo die Kumpels von früher Kinder bekommen. Gegen die Einsamkeit hilft mir zumindest, etwas schönes mit anderen Leuten zu unternehmen. Auch und gerne mit Leuten, die das Problem mit den Schwierigkeiten bei der Partnersuche teilen. Wie man so schön sagt: Zusammen ist man weniger allein. Gelegentlich organisieren User aus dem Forum hier private Treffen, siehe hier. Aber auch mit anderen Leuten, die Partner oder Familie haben, unternehme ich gern gelegentlich etwas zusammen, oder wir treffen uns nur und quatschen ein wenig. Das bringt einen Anflug von "Normalität" in mein Leben. Man bekommt mit, was die anderen Leute so beschäftigt - ganz abseits von dem für mich ja großen Thema der Partnersuche.

Bonbon hat geschrieben: 11 Okt 2019 08:35 Was bedeutet "seit ich dieses Mindset habe"? :gruebel: Ich kenne den Ausdruck nicht.
Hehe, das ist dieses neue eingedeutsche Englisch. ;) Bedeutet in etwa "Seitdem ich auf diese Art denke", und bezieht sich in seinem Fall darauf, dass er inzwischen weiß, auch ohne Beziehung halbwegs klarkommen zu können.
Bonbon hat geschrieben: 11 Okt 2019 08:35 Ich habe jetzt mal weiter darüber nachgedacht, wie man es akzeptieren kann, oder wie ich es akzeptiert habe.

Wenn die Angst größer ist als der Mut! Genau so war das bei mir. Angst vor Partnerschaft und Sex habe ich schon lange, weil ich den Anschluß verpasst habe. Mein Mut ist gleich Null. Und dann diese Scham, jemandem zu erzählen, daß ich noch keine Erfahrung habe. Also habe ich es irgendwann akzeptiert. :shy:
Oh, wenn die Angst weiterhin das hemmende Element ist, klingt das aber leider nicht danach, als könntest Du es akzeptieren. Leben musst Du natürlich trotzdem weiter damit - d.h. Du nimmst es eben hin. :umarmung2: Ich wünsch' Dir, dass die Angst mit der Zeit kleiner wird, und Du irgendwann ganz natürlich dazu stehen kannst, weniger Partnerschafts-Erfahrung zu haben als andere. :vielglueck:

Vielleicht wären die Foren-Treffen auch etwas für Dich? Da sind Leute, die das gleiche Problem der geringen Erfahrung hatten oder haben. Folglich ist das in diesen Runden ganz normal und man muss sich deswegen absolut nicht schämen. Es gibt Regionale Selbsthilfegruppen (SHGs), bei denen es primär um die Auseinandersetzung mit dem Thema geht, und die "normalen" Treffen, bei denen die Unerfahrenheit bzw. sämtliche Forenthemen hier eher im Hintergrund bleiben, und es mehr darum geht, einander mal persönlich kennenzulernen und zusammen eine schöne Zeit zu verbringen.
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Re: Wie kann man es akzeptieren?

Beitrag von Tania »

NeC hat geschrieben: 11 Okt 2019 09:15 Es gibt Regionale Selbsthilfegruppen (SHGs), bei denen es primär um die Auseinandersetzung mit dem Thema geht, und die "normalen" Treffen, bei denen die Unerfahrenheit bzw. sämtliche Forenthemen hier eher im Hintergrund bleiben, und es mehr darum geht, einander mal persönlich kennenzulernen und zusammen eine schöne Zeit zu verbringen.
Zu erwähnen wäre, dass bei diesen "normalen" Treffen auch Ex-ABs und Nicht-ABs aus dem Forum auftauchen. Da es keine Vorstellungsrunde a la "Hallo ich bin Tania und Nicht-AB" gibt, merkst Du davon meist nicht viel (ich weiß bei den Treffen selten, wer nun HC, SC, Ex oder Nie-AB ist), aber mitunter gibt es doch Irritationen, wenn jemand seinen Partner oder seine Kinder erwähnt. Kommt aber selten vor.
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Re: Wie kann man es akzeptieren?

Beitrag von Einsamer Igel »

Es sind schon viele gute Sachen hier geschrieben worden (abgesehen natürlich von dem Incelkram).

Nach meiner Erfahrung kommt einem das AB-Sein umso auswegloser oder "ewiger" vor, je eindimensionaler man sich das Beziehungsziel vorstellt. Für mich war es damals erhellend, festzustellen, dass es noch viel mehr Varianten gibt als "zusammenziehen, heiraten, Familie gründen". Dieser Schritt von "jahrzehntelang auf mich gestellt sein" hin zum "Idealbild von fester Partnerschaft" schien mir unerreichbar.

Es ist immer noch alles in Bewegung, was das akzeptieren angeht. Also auch in einer Beziehung ist nichts in Stein gemeisselt.

Die wichtigste Erkenntnis der letzten Jahre war für mich: Für den Moment planen. Das ist das Einzige was geht, weil niemand in die Zukunft schauen kann. Ich gebe zu, dass es eine schwere Aufgabe für mich als AB/Single war, mir immer wieder zu sagen: Im Moment bist du noch allein, aber das kann sich ändern.

Wenn man sich das jahrelang sagt, ohne dass es sich wirklich ändert, kommt es einem so vor, als wolle man sich selbst veräppeln. Leider tendiere ich auch dazu, kleine Schritte bei mir selbst nicht besonders wertzuschätzen. Dass sich über die Jahre deutlich was veränderte, habe ich dadurch kaum mitbekommen und dachte mir nur, was erzählen die mir da (auch Leute hier im Forum).

Das Zweite ist das Gelassenheitsgebet, aber daran arbeite ich noch.

Zu dem was Nonkonformist schrieb: Ein exklusiver Partner, also jemand, mit dem man jung zusammenkommt und dann gemeinsam glücklich alt wird, das ist eine Idealvorstellung, die wahrscheinlich wenigen zufällt. (Mein Freund und ich hatten insofern Glück, dass wir unsere Beziehungsuhren nahezu zeitgleich gestartet haben, das war auch Ü40 noch möglich. Wie lange es geht, weiß niemand.)

Das ist genau das, was ich eingangs meinte: Wenn man an einer Wunschvorstellung hängen bleibt, dann kann man den Eindruck gewinnen, dass der Zug abgefahren ist.

Und speziell zu dem Problem des TE: Wenn man anfängt, Menschen in Ligen einzuteilen, sollte man in einen Sportverein gehen.
Vornehmlich dort gibt es Ligen.

patrick1506, ich weiß nicht, ob deine EINSTELLUNG unveränderbar ist. Im Laufe des Lebens ändert sich vieles. Hast du es schonmal mit Psychotherapeutischer Beratung versucht? Das was du als unheilbare Krankheit empfindest, ist nicht identisch mit der Tatsache, dass du keine Partnerin hast. Dasselbe kannst du sogar MIT einer Partnerin empfinden, nur auf andere Dinge gemünzt. Du verortest es nur da, weil das derzeit die größte Baustelle in deinem Leben zu sein scheint und du dich da am hilflosesten fühlst.
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Re: Wie kann man es akzeptieren?

Beitrag von Bonbon »

Danke euch für die Erklärung :)

Vielleicht akzeptiere ich es auch einfach, weil es so bequemer ist. Wenn man vor etwas Angst hat, MUSS man dann dagegen ankämpfen und die Angst besiegen? Wenn man es versucht hat und merkt, daß es keinen Sinn hat, man es einfach nicht kann. Dann akzeptiert man doch besser sein Leben so wie es ist, statt in eine Depression abzurutschen. :gruebel: Ich mache es mir mal wieder bequem, merke ich gerade. ;)
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Re: Wie kann man es akzeptieren?

Beitrag von NeC »

Bonbon hat geschrieben: 11 Okt 2019 10:00 Vielleicht akzeptiere ich es auch einfach, weil es so bequemer ist. Wenn man vor etwas Angst hat, MUSS man dann dagegen ankämpfen und die Angst besiegen?
Nein, natürlich MUSS man erstmal gar nichts.
Es ist vollkommen legitim, für sich selbst zu entscheiden, sich der Angst nicht zu stellen und stattdessen die Situationen zu vermeiden, die diese Angst auslösen können.

Allerdings ... wäre es nicht auch irgendwie total schade?
Ich meine, angenommen da wäre jemand, der ganz behutsam mit Dir umgeht. Der Dich mag und Dir nichts böses will. Wie rational wäre es denn, vor so jemandem bzw. vor Situationen mit diesem Menschen Angst zu haben? Man weiß nie, wohin die Reise gehen wird. Aber irgendwie sehnen wir uns doch alle nach vertrauter Zweisamkeit.

Sich selbst vor Verletzungen zu schützen ist allerdings auch wichtig!
Die richtige Balance zu finden ist eben mal wieder die Kunst.
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Re: Wie kann man es akzeptieren?

Beitrag von Seb-X »

Bonbon hat geschrieben: 11 Okt 2019 10:00 Danke euch für die Erklärung :)

Vielleicht akzeptiere ich es auch einfach, weil es so bequemer ist. Wenn man vor etwas Angst hat, MUSS man dann dagegen ankämpfen und die Angst besiegen? Wenn man es versucht hat und merkt, daß es keinen Sinn hat, man es einfach nicht kann. Dann akzeptiert man doch besser sein Leben so wie es ist, statt in eine Depression abzurutschen. :gruebel: Ich mache es mir mal wieder bequem, merke ich gerade. ;)
Also ich bin depressiv, WEIL ich meine Ängste nicht besiegt habe. Außerdem sollte nie etwas akzeptiert werden, weil es bequemer ist. Außer man will sich nicht weiterentwickeln.
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Re: Wie kann man es akzeptieren?

Beitrag von dr_Levelboss »

NeC hat geschrieben: 11 Okt 2019 09:15
patrick1506 hat geschrieben: 11 Okt 2019 07:08
NeC hat geschrieben: 10 Okt 2019 17:11 Ich finde, das sind sehr gute Voraussetzungen für Dich, um die Situation ohne Groll und Verbitterung zu akzeptieren. Es scheint, als hätten sich Frauen für Dich interessiert - die Du nicht wolltest. Die Frauen dagegen, die Du gern als Partnerin gehabt hättest, wollten Dich nicht. D.h. Du kannst perfekt nachvollziehen, wie es sich für die Frauen anfühlt, die Dich abgelehnt haben.

Diese Situation ist übrigens gar nicht mal so selten und betrifft vermutlich sogar viele Männer und Frauen hier im Forum.

Besonders toll und wertvoll finde ich jedoch: bei aller Unwahrscheinlichkeit doch nie zu vergessen, dass nur eine einzige Frau, die nicht in das "übliche" Raster passt, ausreichen würde. Auch wenn Du sie noch nicht gesehen hast: bei so vielen Individuen gibt es sie bestimmt irgendwo.
Ich war noch nie der Typ der die Schuld ständig bei anderen sucht. Ich kann das auch alles Nachvollziehen und Verstehen, das ist für mich quasi alles logisch. Doch ich will es mal so ausdrücken wie es sich gerade wieder anfühlt. Es ist die Hölle!!!
Die Einsamkeit frisst mich zunehmend von innen auf. Für mich fühlt sich das an wie eine unheilbare Krankheit. Ich kann nur noch die Symptome lindern und auf ein Wunder (das ich eben die "Eine" treffe die nicht ins Raster passt) hoffen und darauf komme ich gar nicht klar.
Wie steht es denn mit Deinen Kumpels und Kumpelinen? Oder vielleicht auch mit befreundeten Paaren? Mit 35 bist Du ja etwa in dem Alter, wo die Kumpels von früher Kinder bekommen. Gegen die Einsamkeit hilft mir zumindest, etwas schönes mit anderen Leuten zu unternehmen. Auch und gerne mit Leuten, die das Problem mit den Schwierigkeiten bei der Partnersuche teilen. Wie man so schön sagt: Zusammen ist man weniger allein. Gelegentlich organisieren User aus dem Forum hier private Treffen, siehe hier. Aber auch mit anderen Leuten, die Partner oder Familie haben, unternehme ich gern gelegentlich etwas zusammen, oder wir treffen uns nur und quatschen ein wenig. Das bringt einen Anflug von "Normalität" in mein Leben. Man bekommt mit, was die anderen Leute so beschäftigt - ganz abseits von dem für mich ja großen Thema der Partnersuche.
Ich habe sehr gute Freunde, Kumpels und Kumpelinen, mit denene ich sehr Gute Zeit verbringen kann und darüber bin ich sehr glücklich. Das ist nicht das Thema. Meine Einsamkeit bezieht sich eher darauf, dass ich zum einen niemand habe der auch nur ansatzweise meine Problematik versteht bzw. mir dabei helfen kann, da ich keinen unfreiwilligen Single kenne.
Zum anderen könnte man hier auch von romantischer Einsamkeit sprechen, denn das was ich mal bräuchte bzw was ich mir wünsche können meine Freunde leider nicht liefern. Ich sehne mich nach gegenseitiger Zuneigung, nach körperlicher und emotionaler Intimität und nach Liebe und das kann meines Erachtens nur eine, wie auch immer definierte, Beziehung zwischen Mann und Frau liefern. Leider gab es das in meinem Leben bisher nicht und die Chancen hierfür stehen eben auch sehr gering.
Melli

Re: Wie kann man es akzeptieren?

Beitrag von Melli »

Mediin hat geschrieben: 10 Okt 2019 22:43Ich glaube dir keine Sekunde dass der übergewichtige 300kg Landwal bei dir die gleichen körperlichen Reaktionen auslöst als die fitte, knackige 20-Jährige.
Hätte ich mir die ganzen Wörter notiert, die ich seit Anfang des Jahres neu lernen mußte, hätte ich schon ein paar Vokabelhefte voll 🙎🏾‍♀️

Entmenschlichung ist eine häufige (und in der Geschichte schon sehr lange belegte) Abwertungsstrategie (genauso wie absolut schamlose propagandistische Übertreibung). Wobei ich kein Problem mit Tieren habe (und manche Vergleiche wären für mich sogar sehr schmeichelhaft), aber da sind die meisten Menschen eben nicht 🙀
NeC hat geschrieben: 11 Okt 2019 10:14Ich meine, angenommen da wäre jemand, der ganz behutsam mit Dir umgeht. Der Dich mag und Dir nichts böses will. Wie rational wäre es denn, vor so jemandem bzw. vor Situationen mit diesem Menschen Angst zu haben?
Leider gibt es auch irrationale Ängste :( Wie schwierig es dann sein kann, hat man ja hier im Treff auch schon sehen können.
Seb-X hat geschrieben: 11 Okt 2019 10:14
Bonbon hat geschrieben: 11 Okt 2019 10:00 Vielleicht akzeptiere ich es auch einfach, weil es so bequemer ist. Wenn man vor etwas Angst hat, MUSS man dann dagegen ankämpfen und die Angst besiegen? Wenn man es versucht hat und merkt, daß es keinen Sinn hat, man es einfach nicht kann. Dann akzeptiert man doch besser sein Leben so wie es ist, statt in eine Depression abzurutschen. :gruebel: Ich mache es mir mal wieder bequem, merke ich gerade. ;)
Also ich bin depressiv, WEIL ich meine Ängste nicht besiegt habe.
Non sequitur.
Seb-X

Re: Wie kann man es akzeptieren?

Beitrag von Seb-X »

Melli hat geschrieben: 11 Okt 2019 11:06Non sequitur.
Och bitte, was soll denn das? Ist heute Tag der Überheblichkeit?
Melli

Re: Wie kann man es akzeptieren?

Beitrag von Melli »

Seb-X hat geschrieben: 11 Okt 2019 11:14Och bitte, was soll denn das?
"Folgt nicht." Bonbon raisonnierte über ihre Verhältnisse irgendwo zwischen Bequemlichkeit, Akzeptanz, Angst, Ankämpfen, Sinnlosigkeit und Depression.
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Re: Wie kann man es akzeptieren?

Beitrag von Onkel ABobert »

Sicherlich hat jeder AB seine eigene Art, mit der Situation umzugehen. Die Spanne reicht von vollständiger Akzeptanz über Gleichgültigkeit bis hin zu schweren Depressionen. Von daher sehe ich es gar nicht als hilfreich für dich an, wenn du fragst, wie andere damit umgehen.

Aber dennoch will ich es dir gerne sagen: Ich bin jetzt 50 Jahre alt. Mit etwa 20 Jahren wurde mir erstmalig bewußt, daß bei mir etwas anders läuft, denn meine damaligen Bundeswehr-Kameraden waren alle bis auf mich und noch einen zweiten in Beziehungen oder zumindest erzählten sie nach jedem Wochenende von ihren Sex-Erlebnissen. Ich war damals 20 und mir wurde da überhaupt erst klar, daß ich als "Jungfrau" (sowohl im sexuell-technischen Sinn als auch bezüglich Verlieben, Beziehungen usw.) zu einer kleinen Minderheit gehörte. Während meiner Schulzeit habe ich mich mit der Thematik ganz ehrlich überhaupt nicht befaßt, zumal meine (damals) drei Freunde auch nicht weiter waren als ich.

Danach (also ab etwa 20) bis etwa zu meinem 40. Geburtstag hat mich das Thema immer wieder mal für eine gewissen Zeit beschäftigt, was aber jedesmal auch wieder vorbeiging. Natürlich war mir mit 25, allerspätestens mit 30 klar, daß das alles bei mir völlig unnormal verläuft. Ich hatte auch Phasen, in denen ich mein Glück versuchte, Frauen ansprach usw. - allerdings eher in homöopathischen Dosen. Meine Freunde waren zwar auch spät dran, aber mit Anfang 20 waren die dann auch alle in Beziehungen.
Aber insgesamt hat mich das alles nicht sonderlich gejuckt. Vielleicht ein- bis zwei Mal im Jahr hab ich mal mein Glück versucht und jemanden angesprochen, bei Arbeitskolleginnen, Nachbarinnen usw. aber alles nur sehr halbherzig. Im Nachhinein denke ich, die allermeisten haben meine Versuche gar nicht als ernsthafte Annäherungsversuche gewertet. Insgesamt hatte ich zwei Gedanken: zum einen war ich recht naiv und dachte, irgendwann löst sich das von selber. Weiterhin waren da auch so Gedanken wie "die böse Frauenwelt will mich nicht" - aber insgesamt war eines beherrschend, auch wenn ich das damals nicht erkannte: eigentlich wollte ich gar nicht und strahlte das unbewußt auch aus.

Mit 40 kam dann eine kurze Midlife-Crisis. Mir wurde erstmalig bewußt, daß ich wahrscheinlich lebenslang partnerlos bleiben werde, wenn ich nicht schleunigst wirklich aktiv werde. Daraufhin meldete ich mich in Single-Börsen und (damals mit anderem Nicknamen) auch hier im Forum an. Und nach monatelanger Erfolglosigkeit lernte ich dann tatsächlich eine liebe Frau kennen, die auch AB war. Wir führten ca. 3 Monate lang eine Beziehung, ich erkannte allerdings sehr schnell, daß das von meiner Seite aus nicht klappt. Ich will das hier nicht noch einmal alles ausführen, wer mag, der schaue in meinen Vorstellungsthread.

Seitdem habe ich meine Situation voll akzeptiert. Die Partner- und Sexlosigkeit ist mir inzwischen egal. Jetzt, mit 50 Jahren, kommen neue Gedanken - ich denke inzwischen oft darüber nach, wie es wohl sein wird, wenn ich im Alter mal einsam und allein bin. Das beschäftigt mich, nicht aber die Beziehungslosigkeit an sich. Das Thema ist für mich gegessen.

Aber ich glaube nicht, daß man es beeinflussen kann - einer hakt das Thema eben schnell ab, der zweite langsam und der dritte vielleicht auch nie.
Es grüßt euch

Onkel ABobert
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Re: Wie kann man es akzeptieren?

Beitrag von Gatem »

Melli hat geschrieben: 11 Okt 2019 11:06 Leider gibt es auch irrationale Ängste :(
Ängste sind eigentlich fast immer irrational.
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Re: Wie kann man es akzeptieren?

Beitrag von Finnlandfreundin »

Bonbon hat geschrieben: 11 Okt 2019 08:35
Ich glaube man akzeptiert es irgendwann, weil einem nichts anderes übrig bleibt. Man lebt ja Tag für Tag damit, managt sein Leben alleine und das prägt einen. Ich denke du hast momentan eine Phase, wo du gut damit klar kommst. Es kann aber sein, daß es in 1 Jahr anders aussieht. Es ist ein Wechselspiel, zumindest bei mir. Was bedeutet "seit ich dieses Mindset habe"? :gruebel: Ich kenne den Ausdruck nicht.

Ich habe jetzt mal weiter darüber nachgedacht, wie man es akzeptieren kann, oder wie ich es akzeptiert habe.

Wenn die Angst größer ist als der Mut! Genau so war das bei mir. Angst vor Partnerschaft und Sex habe ich schon lange, weil ich den Anschluß verpasst habe. Mein Mut ist gleich Null. Und dann diese Scham, jemandem zu erzählen, daß ich noch keine Erfahrung habe. Also habe ich es irgendwann akzeptiert. :shy:
Diese Phasen sind bei mir kürzer. Zeitweise stört es mich garnicht, dann von heute auf morgen total und ich werde aktiv.

Angst vor Partnerschaft und Sexualität habe ich nicht, das Gefühl etwas verpasst zu haben aber auch nicht. Das hängt wahrscheinlich damit zusammen, dass ich es in meiner Jugend garnicht wollte - im Nachhinein zwar schade, da es Interessenten hin und wieder gab.

Die letzten Jahre gab es nur Ablehnung. Das macht unsicher. Irgendwie gerate ich immer an die Falschen. Wenn sich jemand über meine Unerfahrenheit lustig macht, was will ich mit dem? Das ist wie wenn einem die Tür vor der Nase zugeschlagen wird.
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Re: Wie kann man es akzeptieren?

Beitrag von Finnlandfreundin »

patrick1506 hat geschrieben: 11 Okt 2019 11:05 Zum anderen könnte man hier auch von romantischer Einsamkeit sprechen, denn das was ich mal bräuchte bzw was ich mir wünsche können meine Freunde leider nicht liefern. Ich sehne mich nach gegenseitiger Zuneigung, nach körperlicher und emotionaler Intimität und nach Liebe und das kann meines Erachtens nur eine, wie auch immer definierte, Beziehung zwischen Mann und Frau liefern. Leider gab es das in meinem Leben bisher nicht und die Chancen hierfür stehen eben auch sehr gering.
Wenn man sich erst verlieben muss, dass das in Betracht gezogen wird, dann ist es schwierig. Wenn es reicht, dass einfach eine Sympathie reicht so wie bei Freunden, ist es einfacher. Beziehungen sind so unterschiedlich.
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Re: Wie kann man es akzeptieren?

Beitrag von NeC »

Melli hat geschrieben: 11 Okt 2019 11:06
NeC hat geschrieben: 11 Okt 2019 10:14Ich meine, angenommen da wäre jemand, der ganz behutsam mit Dir umgeht. Der Dich mag und Dir nichts böses will. Wie rational wäre es denn, vor so jemandem bzw. vor Situationen mit diesem Menschen Angst zu haben?
Leider gibt es auch irrationale Ängste :( Wie schwierig es dann sein kann, hat man ja hier im Treff auch schon sehen können.
Ja, sicher gibt es diese irrationalen Ängste.

Was Bonbon bei der Frage, ob "man sich der Angst stellen MUSS", eigentlich beschäftigt, ist vermutlich wohl, ob sie das mit ihren eigenen Ängsten tun sollte.

Das dürfte ohnehin nur sehr schwierig und individuell zu beantworten sein. Schließlich gibt es auch berechtigte Ängste vor Menschen, die die geringe Beziehungserfahrung zu ihrem Vorteil ausnutzen, und man sollte sich und seine eigenen Gefühle schon auch schützen. Vielleicht hilft aber die Erkenntnis, dass zumindest ein Teil der Ängste irrational sein können, bei der Entscheidungsfindung.