Oder einfach sagen, was man vor hat.Saraj hat geschrieben: ↑04 Okt 2019 13:20Ich habe auch schon versucht eher in die Richtung zu denken und würde mir wünschen, dass es so ist. Deswegen habe ich mir vorgenommen, vielleicht Schritt für Schritt mehr von mir preiszugeben. Zum Beispiel wenn jemand fragt: Was hast du am Wochenende vor? Mir nicht mühsam irgendeine halbwegs akzeptabel zurechtgebastelte Teilwahrheit aus dem Ärmel zu ziehen, sondern auch mal bewusst zu sagen, dass ich im Moment nicht so viel gesundheitliche Ressourcen für Abendveranstaltungen habe und sich im Laufe der Zeit durch das Kranksein auch Kontakte verloren haben. Irgendwie mehr zu meinem etwas anderen Leben stehen. Authentisch sein ist glaube ich sowieso der einzige Weg.NeC hat geschrieben: ↑04 Okt 2019 10:12 Ich glaube, das eigentliche Problem sind nicht die verschiedenen Lebenserfahrungen und -Inhalte, sondern schlicht und einfach, dass man selbst stiller wird. Wenn es Bezugspersonen gibt, die durchaus offen und interessiert sind, kann man sich an die dranhängen. Sie ausfragen. Sich so an Gesprächen beteiligen, obwohl man einen anderen Background hat. Man kann mitunter auch eine eigene, durchaus verschiedene und daher für die anderen oft interessante Perspektive liefern. Dafür muss man sich allerdings trauen, zu seiner eigenen Lebenswelt zu stehen, und sich nicht wegen der Unterschiede als "nicht zugehörig" zu fühlen.
Ich habe inzwischen oft erlebt, dass sich in einem etwas vertrauterem Kreis die Stimmung sehr positiv und "bereichernd" ändert, wenn mal so ein anderer Sichtwinkel auf den Tisch kommt. Auf einmal spiegeln einen die Mitglieder der Runde und kramen ebenfalls Dinge heraus, die bei ihnen nicht so ganz Regelkonform liefen und die normalerweise unter den Tisch gekehrt werden. Das wirkt verbindend.
Aber leicht ist das nicht.
Soziale Isolation
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Re: Soziale Isolation
Re: Soziale Isolation
+1Finnlandfreundin hat geschrieben: ↑04 Okt 2019 13:30Oder einfach sagen, was man vor hat.Saraj hat geschrieben: ↑04 Okt 2019 13:20Ich habe auch schon versucht eher in die Richtung zu denken und würde mir wünschen, dass es so ist. Deswegen habe ich mir vorgenommen, vielleicht Schritt für Schritt mehr von mir preiszugeben. Zum Beispiel wenn jemand fragt: Was hast du am Wochenende vor? Mir nicht mühsam irgendeine halbwegs akzeptabel zurechtgebastelte Teilwahrheit aus dem Ärmel zu ziehen, sondern auch mal bewusst zu sagen, dass ich im Moment nicht so viel gesundheitliche Ressourcen für Abendveranstaltungen habe und sich im Laufe der Zeit durch das Kranksein auch Kontakte verloren haben. Irgendwie mehr zu meinem etwas anderen Leben stehen. Authentisch sein ist glaube ich sowieso der einzige Weg.NeC hat geschrieben: ↑04 Okt 2019 10:12 Ich glaube, das eigentliche Problem sind nicht die verschiedenen Lebenserfahrungen und -Inhalte, sondern schlicht und einfach, dass man selbst stiller wird. Wenn es Bezugspersonen gibt, die durchaus offen und interessiert sind, kann man sich an die dranhängen. Sie ausfragen. Sich so an Gesprächen beteiligen, obwohl man einen anderen Background hat. Man kann mitunter auch eine eigene, durchaus verschiedene und daher für die anderen oft interessante Perspektive liefern. Dafür muss man sich allerdings trauen, zu seiner eigenen Lebenswelt zu stehen, und sich nicht wegen der Unterschiede als "nicht zugehörig" zu fühlen.
Ich habe inzwischen oft erlebt, dass sich in einem etwas vertrauterem Kreis die Stimmung sehr positiv und "bereichernd" ändert, wenn mal so ein anderer Sichtwinkel auf den Tisch kommt. Auf einmal spiegeln einen die Mitglieder der Runde und kramen ebenfalls Dinge heraus, die bei ihnen nicht so ganz Regelkonform liefen und die normalerweise unter den Tisch gekehrt werden. Das wirkt verbindend.
Aber leicht ist das nicht.
Mag sein, dass es bei mir am Job liegt, dass ich froh bin, wenn ich in den Pausen auch mal meine Ruhe habe.
Ansonsten, wenn mich jemand fragt, was ich denn am WE mache (wenn ich nicht gerade arbeite), dann sage ich "Nichts" und meine damit auch "Nichts".
Mir ist es ehrlich gesagt, so was von egal, was jetzt die anderen darüber denken.
Ob ich sozial isoliert bin? Ja, aber ich will es auch.
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Re: Soziale Isolation
Für wen das so in Ordnung ist, der will ja nichts dran ändern.Zigg hat geschrieben: ↑04 Okt 2019 13:57+1Finnlandfreundin hat geschrieben: ↑04 Okt 2019 13:30Oder einfach sagen, was man vor hat.Saraj hat geschrieben: ↑04 Okt 2019 13:20
Ich habe auch schon versucht eher in die Richtung zu denken und würde mir wünschen, dass es so ist. Deswegen habe ich mir vorgenommen, vielleicht Schritt für Schritt mehr von mir preiszugeben. Zum Beispiel wenn jemand fragt: Was hast du am Wochenende vor? Mir nicht mühsam irgendeine halbwegs akzeptabel zurechtgebastelte Teilwahrheit aus dem Ärmel zu ziehen, sondern auch mal bewusst zu sagen, dass ich im Moment nicht so viel gesundheitliche Ressourcen für Abendveranstaltungen habe und sich im Laufe der Zeit durch das Kranksein auch Kontakte verloren haben. Irgendwie mehr zu meinem etwas anderen Leben stehen. Authentisch sein ist glaube ich sowieso der einzige Weg.
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Mag sein, dass es bei mir am Job liegt, dass ich froh bin, wenn ich in den Pausen auch mal meine Ruhe habe.
Ansonsten, wenn mich jemand fragt, was ich denn am WE mache (wenn ich nicht gerade arbeite), dann sage ich "Nichts" und meine damit auch "Nichts".
Mir ist es ehrlich gesagt, so was von egal, was jetzt die anderen darüber denken.
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Re: Soziale Isolation
Diese Frage wurde mir n i e m a l s gestellt - fragte indes Jemand, so bekäme er auch eine ehrliche Antwort. Allein, ob er mit Derselben sehr viel anfangen könnte...?
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Re: Soziale Isolation
Genau. Und es braucht sogar nicht mal eine Meinung sein. Es genügt eben oft schon nicht still zu bleiben. Die Häuslebauer erzählen z.B. erfahrungsgemäß total gerne von ihrem Projekt. Wie ist ist mit dem neuesten Stand zu Wärmeisolierung und den Anforderungen an eine Förderung, aktuelle Technik von Heizung und Warmwasser, Solaranlagen, Heimautomatisierung, etc.. Ist natürlich die Frage, inwieweit Dich das interessiert. Aber so allgemein find' ich schon auch nett zu wissen, was bei den Kollegen privat so passiert und wie deren Leben ausschaut, auch wenn ich selber z.B. keine eigene Erfahrungen im Kinderkriegen beisteuern kann.Finnlandfreundin hat geschrieben: ↑04 Okt 2019 13:29Eine Meinung darfst du dennoch haben. Man muss nicht alles machen oder selbst erleben und dennoch kann man eine Meinung haben und diese auch mitteilen.Milkman hat geschrieben: ↑04 Okt 2019 12:53 Wenn ich an mein Arbeitsleben denke: wenn sich da in der Mittagspause unterhalten wird, dann über Sachen wie Hausbau und den Nachwuchs. Da kann ich naturgemäß nicht mitreden - und da auch allgemein bekannt ist, dass ich in einer Mietwohnung lebender Dauersingle bin, wird auch von mir überhaupt kein Statement ein gefordert. Das nicht aus Böswilligkeit der KollegInnen (hoffe ich), sondern weil ich zu den Themen naturgemäß keine Meinung haben bzw. Perspektive liefern kann.
Blöd ist nur, wenn man bei solchen Themen innerlich schon halb genervt die Augen verdreht. Dann sitzt man still da, wirkt für die anderen desinteressiert und verschlossen, und manövriert sich damit weiter ins soziale Aus.
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Re: Soziale Isolation
Nein, leicht ist es wirklich nicht.Saraj hat geschrieben: ↑04 Okt 2019 13:20Ich habe auch schon versucht eher in die Richtung zu denken und würde mir wünschen, dass es so ist. Deswegen habe ich mir vorgenommen, vielleicht Schritt für Schritt mehr von mir preiszugeben.NeC hat geschrieben: ↑04 Okt 2019 10:12 Ich habe inzwischen oft erlebt, dass sich in einem etwas vertrauterem Kreis die Stimmung sehr positiv und "bereichernd" ändert, wenn mal so ein anderer Sichtwinkel auf den Tisch kommt. Auf einmal spiegeln einen die Mitglieder der Runde und kramen ebenfalls Dinge heraus, die bei ihnen nicht so ganz Regelkonform liefen und die normalerweise unter den Tisch gekehrt werden. Das wirkt verbindend.
(...)
Authentisch sein ist glaube ich sowieso der einzige Weg.
Aber leicht ist das nicht.
Das Gute ist aber: es wird leichter, wenn man sich daran gewöhnt, das so zu machen. Authentisch zu sein ist eigentlich die angenehmste und resourcenschonenste Art des Umgangs mit (wohlwollenden) anderen Menschen.
Allerdings macht man sich damit auch angreifbar und somit verletzlich. Es ist sicher auch ganz gut sich zu überlegen, in welchen Gesellschaften man jeweils wie offen sein möchte.
Re: Soziale Isolation
Durch den 24/7 Betrieb kommt in meinem Beruf die Frage sehr oft.Automobilist hat geschrieben: ↑04 Okt 2019 15:09Diese Frage wurde mir n i e m a l s gestellt - fragte indes Jemand, so bekäme er auch eine ehrliche Antwort. Allein, ob er mit Derselben sehr viel anfangen könnte...?
Gut, ob der Gesprächspartner dann mit der Antwort was anfangen kann, ist mir in dem Augenblick egal.
Ich wurde eher ungläubig angesehen, wenn ich sagte, ich fahre über die Pässe, einfach des Fahren wegen, als wenn ich sagte, ich mache nichts.
Mein Team kennt mich mittlerweile ganz gut und weiss, dass ich etwas "speziell" bin.
Ich trenne allerdings auch strikt Arbeit und Privatleben.
Re: Soziale Isolation
Bei mir war es immer so die frage in wie ferne ich rein gepasst habe.
Und so lange als ich mich erinnern kann, war ich einen art aussenseiter.
Anders war ich bereits in der grundschule.
Während die anderen jungs in schulpausen draussen fußball gespielt haben, war ich lieber drinnen und habe gezeichnet.
Würde aber so akzeptiert, und ich fühlte mich teil der klasse.
In meinen gymnasiumzeit war es anders.
Ich habe regelmäßig die klasse gewechselt, war nicht dauerhaft in der gleiche gruppe.
Hier würde ich auch in manche klassen leicht gemobbt und ausgegrenzt.
Aber ich hatte immer ein paar nerd-freunde und fühlte mich nie alleine.
Die mitschulerinnen mobbten mich nicht und ab und zu hat sich auch der eine oder andere in mich verknallt.
In der lehrerschule gab es keinerlei mobbing.
Da rein gepasst habe ich trotzdem null.
Ich wollte andere sachen vom leben als meine mitschuler, hatte einen voikommen anderen lebensstil, war nicht so der typische student.
Ich hatte zwar einige freunde, aber fühlte mich nicht mal von denen verstanden.
Diese art nerds womit ich mich vorher immer angefreundet hatte, gab es da eigentlich nicht.
Obwohl ich später mit künstler gut zurecht gekommen bin, waren die in der fachgruppe zeichnen all zu skurill.
Esoteriker, alkohol, drogen, und teilweise sehr skurill. (Ein extremfall hatte in alle seine malereien tote hunden versteckt, und war schon mal in einen geschlossenben einrichtung weil er auch im realen leben hunde getötet hatte,)
In der fachgruppe englisch (man studierte da zwei fächer) fühlte ich mich wohler.
Trotzdem waren es alle proto-normalos mit ganz anderen zukunftpläne als ich.
Einmal in meinen trickfilmwelt bin ich als fisch auf dem tröckenen wieder im wasser gelandet.
Da gab es menschen die mir ähnlich waren, haben alle mich auch so verstanden.
Hier fühlte ich mich, fürs allererste mal, kein aussenseiter.
Es waren nicht nerds, wie früher, aber bohemienne, nonkonformistische künstler aus den entertainment-bereich.
Ab diesen moment war ich regelmäßig in lokalen und ab und zu sogar in diskos.
Mein sozialkreis, mein freundeskreis, fand ich alles in meinen kollegenkreis.
Ich fühlte mich da zuhause und die kollegen waren mehr als einmal wie eine ersatzfamilie.
Wann ich mal ab und zu in normalo-firmen war, fühlte ich mich da nicht wirklich wohl.
Und auch mit den autraggeber aus der werbungsbranche konnte ich recht wenig anfangen.
Zu materialistisch, zu sehr auf alpha und status.
Die auftraggeber, auch die executives aus der kino-branche, waren so eher der feind mit dem man auskommen müßte.
Sicher wann sie gemeint haben sich künsterlisch einmisschen zu müßen; wirtschaftlich hatten sie bestimmt einiges drauf, aber auf kreative ebene waren es alles nieten mit katastrophal schlechte ideeen. (Künster sind meist ungeschickt als geschätsmenschen; geschäftsmenschen haben selten künsterisches talent, wegen zu konservativ und zu wenig out-of-the-box; das eine scheint das andere häufig aus zu schließen.)
Sogar anzüge und kravatten haben wir als merkmalen des feindes betrachtet; wir künstler hatten keinerlei dresscode, bis auf eins: keine anzüge, keine kravatten.
Erst wann meine branche aufhörte zu existieren, hat sich das dann wieder geändert.
Ab den moment kam ich in der soziale isolation in den ich mich jetzt befinde.
Kaum noch einen sozialkreis, null richtige freunde, keine bezugspersonen.
Während meinen AGH-job in einen Katholischen hochschule war mir dann wieder klar wie wenig ich mit normalos gemeinsam habe. Es waren alle nette menschen, aber mit komplett andere lebenskonzepten und wünschträume.
Und am einsamsten fühlte ich mich immer zwisschen menschen mit wem ich kaum gemeinsamkeiten hatte, wie in der lehrerschule.
Dann ist alleine zu hause weniger einsam.....
Und so lange als ich mich erinnern kann, war ich einen art aussenseiter.
Anders war ich bereits in der grundschule.
Während die anderen jungs in schulpausen draussen fußball gespielt haben, war ich lieber drinnen und habe gezeichnet.
Würde aber so akzeptiert, und ich fühlte mich teil der klasse.
In meinen gymnasiumzeit war es anders.
Ich habe regelmäßig die klasse gewechselt, war nicht dauerhaft in der gleiche gruppe.
Hier würde ich auch in manche klassen leicht gemobbt und ausgegrenzt.
Aber ich hatte immer ein paar nerd-freunde und fühlte mich nie alleine.
Die mitschulerinnen mobbten mich nicht und ab und zu hat sich auch der eine oder andere in mich verknallt.
In der lehrerschule gab es keinerlei mobbing.
Da rein gepasst habe ich trotzdem null.
Ich wollte andere sachen vom leben als meine mitschuler, hatte einen voikommen anderen lebensstil, war nicht so der typische student.
Ich hatte zwar einige freunde, aber fühlte mich nicht mal von denen verstanden.
Diese art nerds womit ich mich vorher immer angefreundet hatte, gab es da eigentlich nicht.
Obwohl ich später mit künstler gut zurecht gekommen bin, waren die in der fachgruppe zeichnen all zu skurill.
Esoteriker, alkohol, drogen, und teilweise sehr skurill. (Ein extremfall hatte in alle seine malereien tote hunden versteckt, und war schon mal in einen geschlossenben einrichtung weil er auch im realen leben hunde getötet hatte,)
In der fachgruppe englisch (man studierte da zwei fächer) fühlte ich mich wohler.
Trotzdem waren es alle proto-normalos mit ganz anderen zukunftpläne als ich.
Einmal in meinen trickfilmwelt bin ich als fisch auf dem tröckenen wieder im wasser gelandet.
Da gab es menschen die mir ähnlich waren, haben alle mich auch so verstanden.
Hier fühlte ich mich, fürs allererste mal, kein aussenseiter.
Es waren nicht nerds, wie früher, aber bohemienne, nonkonformistische künstler aus den entertainment-bereich.
Ab diesen moment war ich regelmäßig in lokalen und ab und zu sogar in diskos.
Mein sozialkreis, mein freundeskreis, fand ich alles in meinen kollegenkreis.
Ich fühlte mich da zuhause und die kollegen waren mehr als einmal wie eine ersatzfamilie.
Wann ich mal ab und zu in normalo-firmen war, fühlte ich mich da nicht wirklich wohl.
Und auch mit den autraggeber aus der werbungsbranche konnte ich recht wenig anfangen.
Zu materialistisch, zu sehr auf alpha und status.
Die auftraggeber, auch die executives aus der kino-branche, waren so eher der feind mit dem man auskommen müßte.
Sicher wann sie gemeint haben sich künsterlisch einmisschen zu müßen; wirtschaftlich hatten sie bestimmt einiges drauf, aber auf kreative ebene waren es alles nieten mit katastrophal schlechte ideeen. (Künster sind meist ungeschickt als geschätsmenschen; geschäftsmenschen haben selten künsterisches talent, wegen zu konservativ und zu wenig out-of-the-box; das eine scheint das andere häufig aus zu schließen.)
Sogar anzüge und kravatten haben wir als merkmalen des feindes betrachtet; wir künstler hatten keinerlei dresscode, bis auf eins: keine anzüge, keine kravatten.
Erst wann meine branche aufhörte zu existieren, hat sich das dann wieder geändert.
Ab den moment kam ich in der soziale isolation in den ich mich jetzt befinde.
Kaum noch einen sozialkreis, null richtige freunde, keine bezugspersonen.
Während meinen AGH-job in einen Katholischen hochschule war mir dann wieder klar wie wenig ich mit normalos gemeinsam habe. Es waren alle nette menschen, aber mit komplett andere lebenskonzepten und wünschträume.
Und am einsamsten fühlte ich mich immer zwisschen menschen mit wem ich kaum gemeinsamkeiten hatte, wie in der lehrerschule.
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Re: Soziale Isolation
Ein Problem von mir was auch die nicht erkannte und geförderte Hochbegabung und frühe geistige Reife: im Kindergarten laß ich Bücher für Erwachsene und lernte Mathe, andere spielten und tobten lieber draußen. Die Grundschule war für mich Langeweile pur, da ich schon alles vorher kannte. Im Teeny-Alter war mir das Leben nur für Wochenende und den nächsten Rausch schon viel zu unvernünftig.Nonkonformist hat geschrieben: ↑05 Okt 2019 05:06 Anders war ich bereits in der grundschule.
Während die anderen jungs in schulpausen draussen fußball gespielt haben, war ich lieber drinnen und habe gezeichnet.
Würde aber so akzeptiert, und ich fühlte mich teil der klasse.
In meinen gymnasiumzeit war es anders.
Ich habe regelmäßig die klasse gewechselt, war nicht dauerhaft in der gleiche gruppe.
Hier würde ich auch in manche klassen leicht gemobbt und ausgegrenzt.
Aber ich hatte immer ein paar nerd-freunde und fühlte mich nie alleine.
Die mitschulerinnen mobbten mich nicht und ab und zu hat sich auch der eine oder andere in mich verknallt.
Warnung vor Pickup: https://www.abtreff.de/viewtopic.php?p=1062199#p1062199
Wissenschaftliches Standardwerk über (männliches) AB-tum: https://www.springer.com/de/book/9783658059231
Geschlechtsspezifische Partnerwahl und Sexualitätsmerkmale: https://d-nb.info/1037687477/34
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Re: Soziale Isolation
Das trifft es leider nicht ganz... wenn sich über Themen unterhalten wird, wo dir mangels Fachkenntnis jegliche Meinung abgeht, was dann? Ich werde in meinem Leben wohl kein Haus mehr bauen/kaufen und mit dem Kinderkriegen sieht es auch düster aus. Also fällt Mitreden eher flach.Finnlandfreundin hat geschrieben: ↑04 Okt 2019 13:29Eine Meinung darfst du dennoch haben. Man muss nicht alles machen oder selbst erleben und dennoch kann man eine Meinung haben und diese auch mitteilen.Milkman hat geschrieben: ↑04 Okt 2019 12:53 Wenn ich an mein Arbeitsleben denke: wenn sich da in der Mittagspause unterhalten wird, dann über Sachen wie Hausbau und den Nachwuchs. Da kann ich naturgemäß nicht mitreden - und da auch allgemein bekannt ist, dass ich in einer Mietwohnung lebender Dauersingle bin, wird auch von mir überhaupt kein Statement ein gefordert. Das nicht aus Böswilligkeit der KollegInnen (hoffe ich), sondern weil ich zu den Themen naturgemäß keine Meinung haben bzw. Perspektive liefern kann.
Na siehst du. Wie also würdest du dich ins Gespräch einbringen, wenn beim Mittagstisch über die Feinheiten des Elterndaseins diskutiert wird? Das einzige Mittel wären: Fragen. Auf die natürlich gern geantwortet wird, schließlich freuen sich die jungen Muttis ja, wenn man Anteil an ihrem Nachwuchs nimmt. Aber eine Diskussion, in der du eigene Meinungen und Sichtweisen einbringen kannst, ist das nicht, es bleibt durchweg einseitig.
Tja, genau das passiert mit mir dann eben.
Zumal sich seltenst jemand die Mühe macht und mich ins Gespräch einbindet. Man weiß halt: der Milkman ist Dauersingle, von dem sind da keine profunden Beiträge zu erwarten.
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Re: Soziale Isolation
Ich hatte mal ein echt schönes Gespräch mit einer kinderlosen Hundebesitzerin. Wir haben erstaunlich viele Gemeinsamkeiten gefunden - angefangen von Mäkeligkeit beim Futter über nächtliches Gewecktwerden bis hin zur Unmöglichkeit, passende Urlaubsquartiere zu finden ....
Mit meiner einzigen ebenfalls bekinderten Freundin rede ich übrigens selten über die Kids. Davon haben wir zu Hause genug .. wir erzählen uns lieber über die Sachen, die die jeweils andere nicht hat. Sprich, sie erzählt über ihr Sexleben und ich über kackende Katzen
Zum Thema: meine soziale Isolation (wenn vorhanden) resultiert (laut Aussage einer nunmehr guten Bekannten) aus meiner Unfähigkeit, eine gute Freundin zu sein. Offensichtlich reagieren gute Freundinnen nicht auf unangekündigte Spontanbesuche mit einem "oh, schön dass Du kommst, kannst gleich mal die Kartoffeln schälen", sondern eher mit "Yeah, ich lass gleich alles stehen und liegen und widme Dir ungeteilte Aufmerksamkeit"
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
Re: Soziale Isolation
Und eigene Themen starten?Milkman hat geschrieben: ↑05 Okt 2019 09:52Das trifft es leider nicht ganz... wenn sich über Themen unterhalten wird, wo dir mangels Fachkenntnis jegliche Meinung abgeht, was dann? Ich werde in meinem Leben wohl kein Haus mehr bauen/kaufen und mit dem Kinderkriegen sieht es auch düster aus. Also fällt Mitreden eher flach.Finnlandfreundin hat geschrieben: ↑04 Okt 2019 13:29Eine Meinung darfst du dennoch haben. Man muss nicht alles machen oder selbst erleben und dennoch kann man eine Meinung haben und diese auch mitteilen.Milkman hat geschrieben: ↑04 Okt 2019 12:53 Wenn ich an mein Arbeitsleben denke: wenn sich da in der Mittagspause unterhalten wird, dann über Sachen wie Hausbau und den Nachwuchs. Da kann ich naturgemäß nicht mitreden - und da auch allgemein bekannt ist, dass ich in einer Mietwohnung lebender Dauersingle bin, wird auch von mir überhaupt kein Statement ein gefordert. Das nicht aus Böswilligkeit der KollegInnen (hoffe ich), sondern weil ich zu den Themen naturgemäß keine Meinung haben bzw. Perspektive liefern kann.
Na siehst du. Wie also würdest du dich ins Gespräch einbringen, wenn beim Mittagstisch über die Feinheiten des Elterndaseins diskutiert wird? Das einzige Mittel wären: Fragen. Auf die natürlich gern geantwortet wird, schließlich freuen sich die jungen Muttis ja, wenn man Anteil an ihrem Nachwuchs nimmt. Aber eine Diskussion, in der du eigene Meinungen und Sichtweisen einbringen kannst, ist das nicht, es bleibt durchweg einseitig.
Tja, genau das passiert mit mir dann eben.
Zumal sich seltenst jemand die Mühe macht und mich ins Gespräch einbindet. Man weiß halt: der Milkman ist Dauersingle, von dem sind da keine profunden Beiträge zu erwarten.
Re: Soziale Isolation
Nicht mein Ding.Zigg hat geschrieben: ↑05 Okt 2019 10:12Und eigene Themen starten?Milkman hat geschrieben: ↑05 Okt 2019 09:52Das trifft es leider nicht ganz... wenn sich über Themen unterhalten wird, wo dir mangels Fachkenntnis jegliche Meinung abgeht, was dann? Ich werde in meinem Leben wohl kein Haus mehr bauen/kaufen und mit dem Kinderkriegen sieht es auch düster aus. Also fällt Mitreden eher flach.Finnlandfreundin hat geschrieben: ↑04 Okt 2019 13:29
Eine Meinung darfst du dennoch haben. Man muss nicht alles machen oder selbst erleben und dennoch kann man eine Meinung haben und diese auch mitteilen.
Na siehst du. Wie also würdest du dich ins Gespräch einbringen, wenn beim Mittagstisch über die Feinheiten des Elterndaseins diskutiert wird? Das einzige Mittel wären: Fragen. Auf die natürlich gern geantwortet wird, schließlich freuen sich die jungen Muttis ja, wenn man Anteil an ihrem Nachwuchs nimmt. Aber eine Diskussion, in der du eigene Meinungen und Sichtweisen einbringen kannst, ist das nicht, es bleibt durchweg einseitig.
Tja, genau das passiert mit mir dann eben.
Zumal sich seltenst jemand die Mühe macht und mich ins Gespräch einbindet. Man weiß halt: der Milkman ist Dauersingle, von dem sind da keine profunden Beiträge zu erwarten.
Re: Soziale Isolation
Kann ich sogar verstehen. War halt eine Überlegung.Milkman hat geschrieben: ↑05 Okt 2019 11:27Nicht mein Ding.Zigg hat geschrieben: ↑05 Okt 2019 10:12Und eigene Themen starten?Milkman hat geschrieben: ↑05 Okt 2019 09:52
Das trifft es leider nicht ganz... wenn sich über Themen unterhalten wird, wo dir mangels Fachkenntnis jegliche Meinung abgeht, was dann? Ich werde in meinem Leben wohl kein Haus mehr bauen/kaufen und mit dem Kinderkriegen sieht es auch düster aus. Also fällt Mitreden eher flach.
Na siehst du. Wie also würdest du dich ins Gespräch einbringen, wenn beim Mittagstisch über die Feinheiten des Elterndaseins diskutiert wird? Das einzige Mittel wären: Fragen. Auf die natürlich gern geantwortet wird, schließlich freuen sich die jungen Muttis ja, wenn man Anteil an ihrem Nachwuchs nimmt. Aber eine Diskussion, in der du eigene Meinungen und Sichtweisen einbringen kannst, ist das nicht, es bleibt durchweg einseitig.
Tja, genau das passiert mit mir dann eben.
Zumal sich seltenst jemand die Mühe macht und mich ins Gespräch einbindet. Man weiß halt: der Milkman ist Dauersingle, von dem sind da keine profunden Beiträge zu erwarten.
Stresst es dich denn?
Ich versuche es zu verstehen, da ich in der Hinsicht, das ganze Gegenteil bin.
Re: Soziale Isolation
Stressen nicht, aber ich bin da wohl nicht der Typ dazu.
Wenn sich x Leute über ein Thma unterhalten, mich da a) "reinzudrängeln" und b) das Gespräch auf mein Wunschthema lenken. Dafür muss man selbstbewusst auftreten, rhetorisch top sein und die anderen müssen es einem auch durchgehen lassen, wenn man das Gespräch "kapert".
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Re: Soziale Isolation
Wenn mich Themen mal nicht interessieren oder ich nichts dazu beitragen kann, kann höre ich zu, stelle Verständnisfragen und schon rede ich mit.Milkman hat geschrieben: ↑05 Okt 2019 09:52Das trifft es leider nicht ganz... wenn sich über Themen unterhalten wird, wo dir mangels Fachkenntnis jegliche Meinung abgeht, was dann? Ich werde in meinem Leben wohl kein Haus mehr bauen/kaufen und mit dem Kinderkriegen sieht es auch düster aus. Also fällt Mitreden eher flach.Finnlandfreundin hat geschrieben: ↑04 Okt 2019 13:29Eine Meinung darfst du dennoch haben. Man muss nicht alles machen oder selbst erleben und dennoch kann man eine Meinung haben und diese auch mitteilen.Milkman hat geschrieben: ↑04 Okt 2019 12:53 Wenn ich an mein Arbeitsleben denke: wenn sich da in der Mittagspause unterhalten wird, dann über Sachen wie Hausbau und den Nachwuchs. Da kann ich naturgemäß nicht mitreden - und da auch allgemein bekannt ist, dass ich in einer Mietwohnung lebender Dauersingle bin, wird auch von mir überhaupt kein Statement ein gefordert. Das nicht aus Böswilligkeit der KollegInnen (hoffe ich), sondern weil ich zu den Themen naturgemäß keine Meinung haben bzw. Perspektive liefern kann.
So alt bist du noch nicht. Mit der richtigen Partnerin baust du vielleicht doch noch ein Haus - Miete sparen im Alter - oder / und gründest eine Familie. Man weiß nicht, was die Zukunft bringt.
Re: Soziale Isolation
Verständlich.Milkman hat geschrieben: ↑05 Okt 2019 11:49Stressen nicht, aber ich bin da wohl nicht der Typ dazu.
Wenn sich x Leute über ein Thma unterhalten, mich da a) "reinzudrängeln" und b) das Gespräch auf mein Wunschthema lenken. Dafür muss man selbstbewusst auftreten, rhetorisch top sein und die anderen müssen es einem auch durchgehen lassen, wenn man das Gespräch "kapert".
Obwohl ich dann wieder denke, reindrängeln (für mich das selbe wie reinreden) zeugt nicht unbedingt von Anstand.
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Re: Soziale Isolation
+1 Oder wenn die eigenen Themen aus Erfahrung die anderen nicht interessieren, macht es auch keinen Sinn.Milkman hat geschrieben: ↑05 Okt 2019 11:27Nicht mein Ding.Zigg hat geschrieben: ↑05 Okt 2019 10:12Und eigene Themen starten?Milkman hat geschrieben: ↑05 Okt 2019 09:52 Das trifft es leider nicht ganz... wenn sich über Themen unterhalten wird, wo dir mangels Fachkenntnis jegliche Meinung abgeht, was dann? Ich werde in meinem Leben wohl kein Haus mehr bauen/kaufen und mit dem Kinderkriegen sieht es auch düster aus. Also fällt Mitreden eher flach.
Na siehst du. Wie also würdest du dich ins Gespräch einbringen, wenn beim Mittagstisch über die Feinheiten des Elterndaseins diskutiert wird? Das einzige Mittel wären: Fragen. Auf die natürlich gern geantwortet wird, schließlich freuen sich die jungen Muttis ja, wenn man Anteil an ihrem Nachwuchs nimmt. Aber eine Diskussion, in der du eigene Meinungen und Sichtweisen einbringen kannst, ist das nicht, es bleibt durchweg einseitig.
Tja, genau das passiert mit mir dann eben.
Zumal sich seltenst jemand die Mühe macht und mich ins Gespräch einbindet. Man weiß halt: der Milkman ist Dauersingle, von dem sind da keine profunden Beiträge zu erwarten.
Warnung vor Pickup: https://www.abtreff.de/viewtopic.php?p=1062199#p1062199
Wissenschaftliches Standardwerk über (männliches) AB-tum: https://www.springer.com/de/book/9783658059231
Geschlechtsspezifische Partnerwahl und Sexualitätsmerkmale: https://d-nb.info/1037687477/34
Wissenschaftliches Standardwerk über (männliches) AB-tum: https://www.springer.com/de/book/9783658059231
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Re: Soziale Isolation
Mag sein, dass ich sozial isoliert bin. Ich habe keine genaue Definition zur Hand, um das für mich beurteilen zu können. Aber gesetzt dem Fall, dass es so ist, empfinde ich keine Einsamkeit. Ich kann mich auch nicht daran erinnern, jemals soziale Ausgrenzung oder Einzelgängertum als schmerzhaft empfunden zu haben. Keine Ahnung, warum. Vielleicht sind meine Persönlichkeitsmerkmale so sehr verschränkt, dass solch ein Warnsignal in mir nicht aufkommen kann.
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Re: Soziale Isolation
Mir geht es genauso. Bei Sach- und Fachthemen kann ich mitreden, aber bei sozialen Themen nicht. Was soll ich von Beziehungen und Bettgeschichten erzählen? Hatte ich nie. Was soll ich von Freunden und gemeinsamen Unternehmungen erzählen? Meine Freunde sind mir mit den letzten 2 Umzügen alle abhanden gekommen. Was soll ich von Familienleben, Kindern oder Hausbau erzählen? Das liegt für mich alles noch in weiter Ferne, wenn ich es überhaupt erreiche.Saraj hat geschrieben: ↑04 Okt 2019 07:09 Ich finde das mit dem Teufelskreis am schlimmsten. Bist du mehrere Jahre sozial isoliert gewesen und dann auch noch AB, wirst du irgendwann anders als Gleichaltrige. Wenn du dann zB im Job wieder auf neue Leute triffst und Kontakte knüpfen willst, merkst du, sobald die Themen Arbeit oder Uni durch sind, dass du in einer ganz anderen Welt lebst und null Anknüpfungspunkte, nichts zu erzählen hast. Es ist dir peinlich, dass du quasi kaum Sozialleben hast. Dadurch wirst du zunehmend stiller und die Leute, die dich anfangs sympathisch fanden und auf dich zugegangen sind, distanzieren sich langsam wieder.
So erlebe ich es gerade.
Sich zugehörig fühlen finde ich so gut wie unmöglich, weil einem als Hardcore AB ein zentraler Lebensbereich fehlt, der für andere Menschen selbstverständlich ist. Ja, man kann andere ausfragen, habe ich früher auch schon gemacht um peinliches Schweigen zu vermeiden, aber dann kommen meist auch unangenehme Gegenfragen wie "Mit wem warst du am Wochenende unterwegs?", "Wann war denn deine letzte Beziehung?", "Wann hattest du das letzte mal Sex?", usw. Man könnte sagen ich habe Angst davor dass mich die Leute besser kennenlernen, denn ich habe in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen damit gemacht. In der Schule und beim Heer wurde meine Ehrlichkeit mit Ausgrenzung oder gar Mobbing beantwortet. Ich würde z.B. damit aufgezogen noch Jungfrau zu sein. Meine Nerdigkeit sowie die Einzelgänger-Hobbies sind auch nicht gut angekommen und mein Desinteresse an Parties erst recht nicht. Es konnte niemand verstehen, dass ich Freitag- und Samstag-Abend lieber zu Hause verbringe als auf einer Party. Meine heutige Verschlossenheit hat also gute Gründe. Ich will keine Neuauflage der Schulzeit erleben.NeC hat geschrieben: ↑04 Okt 2019 10:12 Ich glaube, das eigentliche Problem sind nicht die verschiedenen Lebenserfahrungen und -Inhalte, sondern schlicht und einfach, dass man selbst stiller wird. Wenn es Bezugspersonen gibt, die durchaus offen und interessiert sind, kann man sich an die dranhängen. Sie ausfragen. Sich so an Gesprächen beteiligen, obwohl man einen anderen Background hat. Man kann mitunter auch eine eigene, durchaus verschiedene und daher für die anderen oft interessante Perspektive liefern. Dafür muss man sich allerdings trauen, zu seiner eigenen Lebenswelt zu stehen, und sich nicht wegen der Unterschiede als "nicht zugehörig" zu fühlen.
Zuletzt geändert von alex321 am 05 Okt 2019 21:51, insgesamt 4-mal geändert.