"normale" Interaktion vs. Beziehungsanbahnung

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Hoppala
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Re: "normale" Interaktion vs. Beziehungsanbahnung

Beitrag von Hoppala »

Gatem hat geschrieben: 25 Sep 2019 13:51
Hoppala hat geschrieben: 25 Sep 2019 13:34
Gatem hat geschrieben: 25 Sep 2019 12:27 Ich persönlich bin aber der Meinung, dass bei einer entsprechenden Situationsbetrachtung einzig und allein die Absicht des Senders zu berücksichtigen sein sollte. Ich halte es für unfair jemanden für eine Aussage zu bewerten/verurteilen/…, die dieser ganz anders gemeint hat.
Damit lässt du einerseits die Beziehungsebene außer Acht. Das wäre aber doch genau die, die du erreichen/herstellen willst.
Nur falls das nicht ganz klar war: Mit der hier von mir zitierten Aussage bezog ich mich nicht exklusiv auf das genannte Beispiel, sondern es soll sich um eine allgemeingültige Aussage handeln, die ich (weil es ja meine Meinung war) ganz allgemein so sehe.
Insbesondere ging mir beim Schreiben die Situation vor einer Weile durch den Kopf, bei dem einem Politiker aufgrund seiner Wortwahl Rassismus vorgeworfen wurde, obwohl dieser überhaupt keine rassistisch motivierten Gedanken bei seiner Aussage hatte. Auch dort hatten sich die Empfänger grundlos echauffiert, weil sie die Deutungshoheit über (s)eine Aussage beanspruchten.
Hm. Damit wirfst du zwei grundverschiedene Situationen in einen Topf (und ich sehe meine weiteren Ausführungen, die du nicht verstanden hast, bestätigt).
Situation 1: Der Versuch einer Kommunikation zur interpersonalen Beziehungsaufnahme.
Situation 2: Eher auf Sachebene (= es geht um ein bestimmtes Thema) vorgebrachte Meinungsaußerungen über etwas oder jemand, ohne jedwede Absicht oder Offenheit, sich jetzt näher kennenzulernen oder sonstwie in eine pesönliche Beziehug zu treten.

Ich sehe mein Weiteres bestätigt, weil dieses Zusammenwerfen von Situationen nur Sinn macht, wenn man die persöniche Beziehungsebene ausblendet. Also das, worum ees doch eigentlich im Kontext des Forums und insbesondere des Threadtthemas gehen solte? ...

Es ist ein bisschen vergleichbar dem beliebte: "Die Kellnerin hat mich angelächelt!" Ja: höchstwahrscheinlich als Teil ihres Jobs (Sachebene; auch wenn es beim Kunden geschäftsförderlich als persönlich gemeint ankommen soll), nicht, weil sie mit dir nach Feierabend unbedingt noch nen Absacker trinken will (persönliche Ebene). "Höchstwahrscheinlich" heißt: es kann auch mal anders gemeint sein! Gleiche Handlung, anderer Bezug = völlig andere Bedeutung. Und zugleich vielfach missverständlich. Wenn diese Kommunikation dann dennoch gelingt, ist das aber schon mal ein gutes Zeichen. (Manchmal reicht sogar, dass bei sich irren, die Kommunikation nicht gelingt, man aufgrund des Irrtum aber dennoch den Feierabenddrink absolviert ... ja es ist kompliziert, wenn man es analytisch betrachten will. Und so einfach, wenn man es ohne Analysieren einfach macht, bzw,. auf sich zukommen lässt ...)
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Re: "normale" Interaktion vs. Beziehungsanbahnung

Beitrag von Hoppala »

NBUC hat geschrieben: 25 Sep 2019 14:04 Ehrlich und auf Augenhöhe ohne den aus historischen Ungleichgewichten gewachsenen "romantischen" Rotz dann mit moderner PC-Hetze zu einem toxischen Brei zu vermengen, wo letztlich nur diejenigen auf dem "offenen" Markt (im persönlichen Umfeld liegen dann ja eh wieder andere persönlichere Bedingungen vor) bestehen können, welche gerade bereit sind unlauter vor zu gehen und die letztlich erwartete Illusion per Schauspiel zu bedienen bzw. wo widersprüchlich Regeln rigoros und selbstverständlich zu ignorieren.

Frau "muss" natürlich gar nichts, insbesondere, wenn sie genügend "gute" Angebote bekommt. Aber dann darf sie sich eben auch nicht beschweren, wenn sie dann ggf, wie bestellt das aufgetischt bekommt, was "zieht" und damit dann erst einmal eine gute aber täuschende Show geliefert bekommt, von denen, die so etwas können - inklusive dem täuschen.

Was fehlt wäre also eine Entmythisierung/Entromantisierung des Vorgangs der Anbahnung und die nüchterne Überlegung/Anerkenntnis was man selbst will, was die andere Seite will, welche Informationen man zu einem Zeitpunkt überhaupt schon voneinaner hat und ein anständig/höflicher und offener Umgang mit der Gegenseite, wie man es selbst im ungekehrten Fall auch wünschen würde - inkl. zumindest einem technisch-nachvollziehenden Verständnis für ehrliche Fehler der Gegenseite anstelle sie zum Schutze des eigenen Egos bzw. Anspruchsgewissens zu dämonisieren oder mit der Situation Spielchen zu treiben.

Wer z.B. nein sagt, sollte das auch konsequent meinen und ausdrücken und wenn nötig diese Aussage dann selbst aktiv korrigieren statt "Stehvermögen" bei einem Wackelkandidaten als Bewerber zu fordern.

Niemand hat das Recht auf z.B. ein Date, aber auf einen angemessenen Umgang und letztlich damit auch ebensolchen Korb.
Mach es doch einfach so, wie du es für richtig hältst.
Solange du diesen wüsten scheintheoretischen Überbau von anderen berücksichtigt sehen willst, wirst du vermutlich in alle Ewigkeit warten müssen. Und dass nicht nur, weil es kaum jemand interessiert, sondern auch, weil sich schwer abstellen lässt, was siutativ relevant nicht existiert.

Es geht nicht um eine soziologisch-psychologische Revolutionstheorie der Beziehungskommunikation. Es geht nur darum, dass du mit für dich interessanten Frauen (erst mal) ins persönlich bedeutsame Gespräch kommst. Es geht um 1:1.
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Re: "normale" Interaktion vs. Beziehungsanbahnung

Beitrag von Gatem »

Hoppala hat geschrieben: 25 Sep 2019 14:24 Hm. Damit wirfst du zwei grundverschiedene Situationen in einen Topf (und ich sehe meine weiteren Ausführungen, die du nicht verstanden hast, bestätigt).
Da ich diese – wie gesagt – nicht verstanden habe, kann ich dies weder bestätigen, noch verneinen.
Hoppala hat geschrieben:Ich sehe mein Weiteres bestätigt, weil dieses Zusammenwerfen von Situationen nur Sinn macht, wenn man die persöniche Beziehungsebene ausblendet. Also das, worum ees doch eigentlich im Kontext des Forums und insbesondere des Threadtthemas gehen solte? ...
Im konkreten Beispiel ging es um ein 1:1-Treffen zwecks kennenlernen. Eine Beziehung(sebene) ist zu diesem Zeitpunkt ja noch nicht vorhanden, da sich die Beteiligten ja noch völlig fremd sind.
Das Threadthema selbst war die Frage „gibt es eine Form der Kommunikation, die vom "normalen" abweicht?“ – offenbar lautet zumindest die Antwort auf diese Frage „Ja“.
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Re: "normale" Interaktion vs. Beziehungsanbahnung

Beitrag von LaraMarie »

NBUC hat geschrieben: 25 Sep 2019 14:04
LaraMarie hat geschrieben: 25 Sep 2019 13:05 Das hört sich voll vorwurfsvoll an^^
Wie würde denn Kommunikation nach deinen Vorstellungen funktionieren?
Ehrlich und auf Augenhöhe ohne den aus historischen Ungleichgewichten gewachsenen "romantischen" Rotz dann mit moderner PC-Hetze zu einem toxischen Brei zu vermengen, wo letztlich nur diejenigen auf dem "offenen" Markt (im persönlichen Umfeld liegen dann ja eh wieder andere persönlichere Bedingungen vor) bestehen können, welche gerade bereit sind unlauter vor zu gehen und die letztlich erwartete Illusion per Schauspiel zu bedienen bzw. wo widersprüchlich Regeln rigoros und selbstverständlich zu ignorieren.

Frau "muss" natürlich gar nichts, insbesondere, wenn sie genügend "gute" Angebote bekommt. Aber dann darf sie sich eben auch nicht beschweren, wenn sie dann ggf, wie bestellt das aufgetischt bekommt, was "zieht" und damit dann erst einmal eine gute aber täuschende Show geliefert bekommt, von denen, die so etwas können - inklusive dem täuschen.

Was fehlt wäre also eine Entmythisierung/Entromantisierung des Vorgangs der Anbahnung und die nüchterne Überlegung/Anerkenntnis was man selbst will, was die andere Seite will, welche Informationen man zu einem Zeitpunkt überhaupt schon voneinaner hat und ein anständig/höflicher und offener Umgang mit der Gegenseite, wie man es selbst im ungekehrten Fall auch wünschen würde - inkl. zumindest einem technisch-nachvollziehenden Verständnis für ehrliche Fehler der Gegenseite anstelle sie zum Schutze des eigenen Egos bzw. Anspruchsgewissens zu dämonisieren oder mit der Situation Spielchen zu treiben.

Wer z.B. nein sagt, sollte das auch konsequent meinen und ausdrücken und wenn nötig diese Aussage dann selbst aktiv korrigieren statt "Stehvermögen" bei einem Wackelkandidaten als Bewerber zu fordern.

Niemand hat das Recht auf z.B. ein Date, aber auf einen angemessenen Umgang und letztlich damit auch ebensolchen Korb.
Meinst du nicht, dass so eine negative Sichtweise auch zu deinem Charakter dazu gehört?
Ich meine du unterstellst ja sozusagen den Männern, die ein wenig Leichtigkeit in die Sache bringen Schauspieler zu sein oder sich nur mit Täuschung durchmogeln zu können. Für mich ist es z.B. wichtig wie Menschen andere Menschen beschreiben und mit diesen umgehen und bei solch negativer Darstellung wüsste ich persönlich nicht wieso ich das attraktiv finden sollte^^

Ich weiß auch nicht wie du dir das in der Praxis vorstellst. Das weicht mir ein wenig zu weit von der Realität ab. :o
Versetz dich doch mal in meine Lage. Angenommen du hättest einige Interessenten. Wie würdest du denn filtern?

Ich finde es auch ein bisschen unfair die Verantwortung auf mich zu schieben, wenn ich keinen richtigen Korb gebe. Meiner Meinung nach kann ich erst einen Korb verteilen, wenn mir jemand auch wirklich seine Gefühle gesteht. Wenn das alles so vage bleibt, so dass ich nicht komplett weiß, was die Person möchte, sondern lediglich raten darf, dann würde ich mich doch selbst lächerlich machen, wenn ich dann präventiv sage "hey, falls du was für mich empfinden solltest. da läuft nichts" :D
Gatem hat geschrieben: 25 Sep 2019 14:04 Was ich gesagt habe, bzw. ausdrücken wollte, ist, dass der Empfänger derjenige ist, der daran Schuld ist, wenn er etwas falsch versteht, und er aus diesem Grund keinerlei Recht hat dem Sender Vorwürfe für die vermeintlichen Inhalte einer Aussage zu machen, die der Sender überhaupt nicht gemeint hat, sondern die erst im Kopf des Empfängers entstanden sind.
Naja, ich seh das ja so:
Wenn du mich gerne kennenlernen würdest, aber dich dann nicht klar ausdrückst und das bei mir falsch ankommt, dann möchte ich dich wiederum nicht weiter kennenlernen.
Wenn du eh kein Interesse an einem kennenlernen mit mir hattest, dann ist das sicher in Ordnung.^^
Ich meine wenn ich etwas von einer Person möchte, dann habe ich doch auch ein Interesse daran, dass mich die Person so gut wie möglich versteht. Da kann ich doch nicht darauf beharren, dass ich es nicht meine Schuld ist, wenn es nicht verstanden wird, wenn ich was will :D
Wäre ja so wie wenn mein Professor an ein 10. Klasse Gymnasium geht und dann mit einer hochgestochenen und fachlichen Sprache unterrichten würde. Wäre ja dann auch nicht die Schuld des Profs, wenn die Schüler das nicht verstehen, aber wenn der Prof ein Interesse daran hat, dass die kleinen Schüler das auch verstehen, dann gibt er sich doch auch Mühe die Sprache entsprechend anzupassen, oder nicht? ;)
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Re: "normale" Interaktion vs. Beziehungsanbahnung

Beitrag von Lazarus Long »

Gatem hat geschrieben: 25 Sep 2019 14:44Eine Beziehung(sebene) ist zu diesem Zeitpunkt ja noch nicht vorhanden, da sich die Beteiligten ja noch völlig fremd sind.
Das dürften die meisten Menschen anders sehen und anders handhaben.
Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben.

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Re: "normale" Interaktion vs. Beziehungsanbahnung

Beitrag von Nonkonformist »

Lazarus Long hat geschrieben: 25 Sep 2019 15:06
Gatem hat geschrieben: 25 Sep 2019 14:44Eine Beziehung(sebene) ist zu diesem Zeitpunkt ja noch nicht vorhanden, da sich die Beteiligten ja noch völlig fremd sind.
Das dürften die meisten Menschen anders sehen und anders handhaben.
Ich unterscheide in 5 steigernde kategorien.

1 - unbekannter
2 - bekannter
3 - oberflächllicher freund
4 - sehr guter freund/bezugsperson
5 - OdB, potentieller lebenspartner. (Und auch erst ab diesen moment potentieller kuschel/sexpartner)

Bis auf eine verliebtheit-auf-den-ersten-blick müßten alle meiner Odbs alle dieser stufen durchlaufen
Und in jeder stufe sind meine absichte anders und verhalte ich mich anders.
In jeder stufe wird deswegen der art meiner interaktion eine andere sein.
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Re: "normale" Interaktion vs. Beziehungsanbahnung

Beitrag von Zigg »

Gatem hat geschrieben: 25 Sep 2019 14:04
Lazarus Long hat geschrieben: 25 Sep 2019 13:57 @Gatem: Ich vermute mal, daß du dich noch nie mit Kommunikationstheorie auseinandergetzt hast. Was du schreibst wirkt zumindest so.
Hängt jetzt davon ab in welcher Tiefe. Ich habe mich ein wenig mit den Basics beschäftigt, aber wenn du was von „Beziehungsebene“ schreibst, übersteigt das meine Kenntnisse, da ich nicht weiß, was damit gemeint sein soll.
Ich empfehle Schulz von Thun. ;)
[https://www.schulz-von-thun.de/die-mode ... onsquadrat]

Ist die einfachste Art zu verstehen, wie Sender und Empfänger funktionieren.
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Re: "normale" Interaktion vs. Beziehungsanbahnung

Beitrag von Gatem »

LaraMarie hat geschrieben: 25 Sep 2019 15:01 Ich meine wenn ich etwas von einer Person möchte, dann habe ich doch auch ein Interesse daran, dass mich die Person so gut wie möglich versteht.
Wie ich bereits gesagt habe: Es ist mir ja keineswegs egal was der Empfänger versteht. Als Sender einer Kommunikationsnachricht habe ich natürlich ein größtmögliches Interesse daran, dass meine Nachricht auch exakt so verstanden wird, wie ich sie meine. Und selbstverständlich gebe ich mir auch die entsprechende Mühe… wenn aber trotz all meiner Bemühungen der Empfänger etwas falsch versteht, dann bin ich doch nicht Schuld daran. (Mehr als mein Möglichstes kann ich schließlich nicht tun)
Da kann ich doch nicht darauf beharren, dass ich es nicht meine Schuld ist, wenn es nicht verstanden wird, wenn ich was will :D
Doch genau so sehe ich das.
Genauso, wie ich mich als Sender darum bemühen sollte eine Nachricht möglichst eindeutig rüber zu bringen, sehe ich auch den Empfänger in der Pflicht sein Möglichstes zu tun, um die Nachricht so zu verstehen, wie sie gemeint war. Das schließt unter anderem z.B. auch ein, im Zweifel eben nochmal nachzufragen, ob man etwas korrekt verstanden/interpretiert hat.
Wenn der Empfänger jedoch einfach nur an seiner Fehl-Interpretation festhält und dann noch die Frechheit hat dem Sender diese fehlinterpretierte Aussage zum Vorwurf zu machen*, läuft in meinen Augen was falsch.


*) „zum Vorwurf machen“ meine ich hier nicht nur wörtlich, sondern auch im übertragenen Sinn, also wenn der Empfänger z.B. sein Verhalten gegenüber dem Sender aufgrund seiner Fehlinterpretation ändert.
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Re: "normale" Interaktion vs. Beziehungsanbahnung

Beitrag von Lazarus Long »

Nonkonformist hat geschrieben: 25 Sep 2019 15:26
Lazarus Long hat geschrieben: 25 Sep 2019 15:06
Gatem hat geschrieben: 25 Sep 2019 14:44Eine Beziehung(sebene) ist zu diesem Zeitpunkt ja noch nicht vorhanden, da sich die Beteiligten ja noch völlig fremd sind.
Das dürften die meisten Menschen anders sehen und anders handhaben.
Ich unterscheide in 5 steigernde kategorien.

1 - unbekannter
2 - bekannter
3 - oberflächllicher freund
4 - sehr guter freund/bezugsperson
5 - OdB, potentieller lebenspartner. (Und auch erst ab diesen moment potentieller kuschel/sexpartner)

Bis auf eine verliebtheit-auf-den-ersten-blick müßten alle meiner Odbs alle dieser stufen durchlaufen
Und in jeder stufe sind meine absichte anders und verhalte ich mich anders.
In jeder stufe wird deswegen der art meiner interaktion eine andere sein.
Die Beziehungsebene in der Sprachtheorie hat mit der Beziehung wie du es jetzt verstanden hast, nicht viel zu tun. Die Beziehungsebene in der Kommunikationstheorie ist eigentlich immer gegeben, selbst bei einem dir bis dahin völlig unbekannten Menschen, den du auf der Straße triffst. Die Frage ist eher, wie sehr sie zum tragen kommt.

Ich möchte mich Ziggs Empfehlung anschließen, auch wenn die Werke schon etwas älter sind, sie sind aus meiner Sicht sehr verständlich geschrieben.
Zuletzt geändert von Lazarus Long am 25 Sep 2019 15:43, insgesamt 1-mal geändert.
Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben.

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Re: "normale" Interaktion vs. Beziehungsanbahnung

Beitrag von LaraMarie »

Gatem hat geschrieben: 25 Sep 2019 15:29 Wie ich bereits gesagt habe: Es ist mir ja keineswegs egal was der Empfänger versteht. Als Sender einer Kommunikationsnachricht habe ich natürlich ein größtmögliches Interesse daran, dass meine Nachricht auch exakt so verstanden wird, wie ich sie meine. Und selbstverständlich gebe ich mir auch die entsprechende Mühe… wenn aber trotz all meiner Bemühungen der Empfänger etwas falsch versteht, dann bin ich doch nicht Schuld daran. (Mehr als mein Möglichstes kann ich schließlich nicht tun)
Dem kann ich mich sogar anschließen :mrgreen:
Gatem hat geschrieben: 25 Sep 2019 15:29 Doch genau so sehe ich das.
Genauso, wie ich mich als Sender darum bemühen sollte eine Nachricht möglichst eindeutig rüber zu bringen, sehe ich auch den Empfänger in der Pflicht sein Möglichstes zu tun, um die Nachricht so zu verstehen, wie sie gemeint war. Das schließt unter anderem z.B. auch ein, im Zweifel eben nochmal nachzufragen, ob man etwas korrekt verstanden/interpretiert hat.
Wenn der Empfänger jedoch einfach nur an seiner Fehl-Interpretation festhält und dann noch die Frechheit hat dem Sender diese fehlinterpretierte Aussage zum Vorwurf zu machen*, läuft in meinen Augen was falsch.
Wie kannst du aber vom Empfänger erwarten, dass er nachfragt, wenn dich der Empfänger gar nicht kennt?
Ich nehme normalerweise Dinge so auf wie sie mir herangetragen werden und nur bei für mich offensichtlichen Zweifeln frage ich auch ein wenig nach^^
Der Sender würde dem Empfänger keinen Vorwurf machen, sondern lediglich die Konsequenz ziehen und sich möglicherweise nicht mehr mit dir unterhalten. Dann unterhält sie sich eben mit jemand anderen, der sich verständlicher ausdrücken kann.
Die Diskussion hier führt doch zu nichts.
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Re: "normale" Interaktion vs. Beziehungsanbahnung

Beitrag von inVinoVeritas »

knopper hat geschrieben: 25 Sep 2019 09:03
LaraMarie hat geschrieben: 24 Sep 2019 21:19 Es darf nicht so offensichtlich sein und muss mir das Gefühl geben, dass ich nicht weiß was der Kerl jetzt von mir hält.
ja eben das ist immer die Gratwanderung die man als Mann meistern muss!
Ihr Frauen braucht euch meist nur "berieseln" lassen :D (nicht böse und pauschalisierend gemeint)
Knopper ist dein letzter Satz nicht irgendwie ein totaler Widerspruch in sich selbst? :lol:


Two-Tone hat geschrieben: 25 Sep 2019 10:02
Zwerg hat geschrieben: 25 Sep 2019 09:37 Die Aussage ist kein "Vorwurf", sondern in dem von LaraMarie geschilderten Zusammenhang ein Test, eine Neckerei, die in Wahrheit nicht nach einer rationalen Erklärung verlangt.
Das kannst du von einem logikorientierten Menschen nicht verlangen.

Zwerg hat geschrieben: 25 Sep 2019 09:37 Wenn die Frau bei Flirten dieses Spiel beherrscht ist es gut möglich, dass sie genau diese und überhaupt keine andere Antwort provozieren wollte. Wenn Du jetzt mit "ich habe gerade schwer gearbeitet" kommst, verdirbt das die Stimmung.
Oder man hat logisch geantwortet. Das ist doch auch einer Würdigung wert, oder?

Two-Tone ich will nicht den Spielverderber spielen, aber es sollte doch so langsam die Erkenntnis durchgedrungen sein, dass ein Flirt, der auf logisch-rationaler Ebene stattfindet, kein Flirt ist?
Logisch argumentieren kannst du prima in Diskussionen, die sich um Sachthemen drehen bzw. dem Informationsaustausch dienen.
Beim Flirt geht es ausschließlich um die emotionale Ebene! Da kommt es sehr viel mehr auf das "Wie" als auf das "Was" (im Sinne von: Informationsgehalt) an.
Ich habe dazu mal ein spannendes Experiment auf Youtube von einem Flirttrainer gesehen. Quintessenz war, dass sich die jeweiligen Frauen zu 90% garnicht mehr daran erinnern konnten "Was" der Mann zu ihnen eigentlich beim Ansprechen + den ersten Sätzen so genau gesagt hat, sondern sie konnten nur noch erklären wie er auf sie gewirkt hat: "Er war total sympathisch", "Er kam selbstbewusst rüber", "Er hatte ein tolles Lächeln".
Erkenntnis Nr. 1 daraus: KAVA (Körpersprache, Auftreten, Verhalten, Ausstrahlung => das "Wie") ist das A und O in solchen Situationen.
Erkenntnis Nr. 2: Man(n) braucht keine tollen Sprüche um eine Frau kennenzulernen, ein sympathisches "Hi" plus anschließend irgendwas situationsbezogenes reicht für den Einstieg vollkommen aus. Wichtig ist dabei einfach ein entspanntes, sympathisches und selbstbewusstes Auftreten, dann "spielt" die Frau bei Interesse auch selber mit, so dass sich ein Dialog entwickelt.

Davon abgesehen: im hier im Forum verpöhnten PickUp gibt es einen Begriff, der solche Herausforderungen seitens der Frau für eine schlagfertige Antwort des Mannes beschreibt: Shit-Test.
Hört sich dramatisch an, aber der Begriff erklärt im Prinzip nur das, was viele Männer immer wieder mal erlebt haben: nämlich dass sie irgendwann auf eine Aussage der Frau stoßen, die sie in dem Moment verunsichert und wo es dann darauf ankommt, einfach souverän und (am besten humorvoll-)schlagfertig etwas zu erwidern.
Warum es das überhaupt gibt? Dazu gibt es die eine oder andere brauchbare erklärende Theorie, aber das würde jetzt zu sehr ins Detail gehen. Nur so viel aus meinen persönlichen Erfahrungen: ich habe derartiges schon ziemlich häufig in meinem Leben in Flirtsituationen erlebt und kann bestätigen, dass dann auch wieder in meiner Reaktion darauf das "Wie" zu 90% entscheidend war, und nicht das "Was".
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Re: "normale" Interaktion vs. Beziehungsanbahnung

Beitrag von Hoppala »

Gatem hat geschrieben: 25 Sep 2019 14:44
Hoppala hat geschrieben:Ich sehe mein Weiteres bestätigt, weil dieses Zusammenwerfen von Situationen nur Sinn macht, wenn man die persöniche Beziehungsebene ausblendet. Also das, worum es doch eigentlich im Kontext des Forums und insbesondere des Threadtthemas gehen solte? ...
Im konkreten Beispiel ging es um ein 1:1-Treffen zwecks kennenlernen. Eine Beziehung(sebene) ist zu diesem Zeitpunkt ja noch nicht vorhanden, da sich die Beteiligten ja noch völlig fremd sind.
Das Threadthema selbst war die Frage „gibt es eine Form der Kommunikation, die vom "normalen" abweicht?“ – offenbar lautet zumindest die Antwort auf diese Frage „Ja“.
]Bei einem 1:1 Treffen zweier Menschen im nicht-virtuellen Raum ist die Beziehungsebene der Kommunikation immer vorhanden.

Und dass die Antwort auf deine Frage "ja" lautet, ist ziemlich selbsterklärend: irgendwas weicht immer irgendwie von was anderem ab. Das Threadthema konstatiert doch im Grunde schon, dass es einen Unterschied gibt zwischen "Beziehungsanbahnung" (nicht verwechseln mit Beziehungsebene in der Kommunikation) und "normaler", also eben nicht beziehungsabahnender Interaktion.
Interaktion ist übrigens nochmal ein bisschen was anderes als Kommunikation wenn auch mit wesentlichen Überschneidungen.

Irgendwie hab ich (nicht nur bei dir) den Eindruck, ihr seht die menschliche Mitwelt als ein Menge isolierter Individuen, und es bedürfe außer dem puren in Interaktion kommen noch weiterer Elemente, die erfüllt sein müssen, um "in Beziehung" (in zunächst mal nicht-amouröser Art) zu treten. Diese Elemente gibt es nicht.
Allerdings gibt es dann Elemente, die diese Beziehung so oder so gestalten, und dann ab und zu, aber oft genug für die meisten Menschen, ins Amouröse wechseln können.
Wenn ich gar nicht sehe, dass diese Ebene schon läuft, ist weng verwunderlich, wenn sie stetig bei Null endet. Die andere Person wundert sich, und belässt es dabei: "der will halt nicht".
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Re: "normale" Interaktion vs. Beziehungsanbahnung

Beitrag von Hoppala »

LaraMarie hat geschrieben: 25 Sep 2019 15:42Für mich gilt: Wenn es ein Mann nicht schafft mir das mitzuteilen, was er eigentlich möchte, dann ist das nicht mein Fehler und ich kann damit leben, dass er sich danach nicht mehr für mich interessiert :D
Das dürfte (sollte?) übrigens in der Regel umgekehrt genauso sein :-)
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Re: "normale" Interaktion vs. Beziehungsanbahnung

Beitrag von NBUC »

LaraMarie hat geschrieben: 25 Sep 2019 15:01
Meinst du nicht, dass so eine negative Sichtweise auch zu deinem Charakter dazu gehört?
Ich meine du unterstellst ja sozusagen den Männern, die ein wenig Leichtigkeit in die Sache bringen Schauspieler zu sein oder sich nur mit Täuschung durchmogeln zu können.
Nein, ich sehe das nicht als negative Sichtweise.

Locker kann da nur jemand sein, dem der Fall - und das wärst in dem Fall du - letztlich egal wäre oder der eben ausreichend gut gelernt hat die Anspannung zu verbergen, also letztlich doch zu schauspielern.

Das andere Element bezieht sich auf das initiale Kennenlernen: Wer da schon wer weiß wie wirbt, erzählt letztlich auch Märchen, denn zu dem Zeitpunkt kennt er die Person ja noch gar nicht.
LaraMarie hat geschrieben: 25 Sep 2019 15:01 Ich weiß auch nicht wie du dir das in der Praxis vorstellst. Das weicht mir ein wenig zu weit von der Realität ab. :o
Versetz dich doch mal in meine Lage. Angenommen du hättest einige Interessenten. Wie würdest du denn filtern?
Mehrere Interessenten sind jetzt eher ein unbekannter Luxuszustand, aber versuchen kannn ich es ja mal. Details würden natürlich von den jeweiligen Umständen abhängen.

Ich würde erst einmal versuchen so viel von den einzelnen Personen im "zivilen" Umgang heraus zu finden, wie es geht.
Kommen die Personen merklich nacheinander an und zu einer früheren ist es schon zu näherer persönlicher Sondierung gekomemn, würde ich den Nachkömmling darüber informieren, dass ich in dem stadium nicht parallel laufen wollte.

LaraMarie hat geschrieben: 25 Sep 2019 15:01 Ich finde es auch ein bisschen unfair die Verantwortung auf mich zu schieben, wenn ich keinen richtigen Korb gebe. Meiner Meinung nach kann ich erst einen Korb verteilen, wenn mir jemand auch wirklich seine Gefühle gesteht. Wenn das alles so vage bleibt, so dass ich nicht komplett weiß, was die Person möchte, sondern lediglich raten darf, dann würde ich mich doch selbst lächerlich machen, wenn ich dann präventiv sage "hey, falls du was für mich empfinden solltest. da läuft nichts" :D
Natürlich ist es deine Verantwortung den Korb zu geben - wenn deine Entscheidung fest steht. Wenn du dir noch nicht sicher bist, dann gib halt noch keinen, sondern sag was Sache ist und erwarte nicht, dass er dann ein Nein und ein anderes Nein per Gedankenlesen auseinanderhalten kann.
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Alle gesellschaftlichen Betrachtungen enthalten zwangsläufig Verallgemeinerungen und werden daher Ausnahmen und Einzelfälle enthalten, denen sie nicht gerecht werden können.

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Re: "normale" Interaktion vs. Beziehungsanbahnung

Beitrag von inVinoVeritas »

LaraMarie hat geschrieben: 25 Sep 2019 12:23 Ich bin gerade aber ein wenig perplex, dass man solche normalen Dinge so stark theorisieren kann. Man muss doch nicht darüber diskutieren, wie ich etwas aufzufassen habe, wenn es bei mir nicht so ankommt, oder?^^
Das klingt ein wenig so wie "ich war doch nett zu dir, also gib mir doch deinen Körper!"
Entweder bin ich komplett komisch oder einige Kommentare sind wirklich ein wenig sonderbarer haha.
Hier sind viele Männer unterwegs, die sehr verkopft sind und die bei sich eine Blockade sehen, wenn es um die emotionale Ebene gehen soll, da sie sich bisher immer nur auf der rationalen Sachebene aufgehalten haben.
Du bist nicht komisch, denn wärst du das, wären so ziemlich alle Frauen komisch, die ich bisher in meinem Leben kennengelernt habe. (was natürlich nicht gänzlich ausgeschlossen werden kann) :lol:

Gatem hat geschrieben: 25 Sep 2019 12:27
Lazarus Long hat geschrieben: 25 Sep 2019 12:15 Die Frage ist in diesem Fall doch weniger, was du zu sagen meinst, sondern, was beim anderen ankommt...
Ich schätze darüber lässt sich sicherlich lange diskutieren.
Das „Problem“, dass eine Nachricht beim Empfänger anders verstanden wird, als der Sender es beabsichtigt hat, ist ja grundsätzlich bei jeder Kommunikation vorhanden.
Ich persönlich bin aber der Meinung, dass bei einer entsprechenden Situationsbetrachtung einzig und allein die Absicht des Senders zu berücksichtigen sein sollte. Ich halte es für unfair jemanden für eine Aussage zu bewerten/verurteilen/…, die dieser ganz anders gemeint hat.
Deine Meinung steht dir natürlich zu, nur: denkst du dass das Attraktivitätsempfinden oder das berühmte "Prickeln" beim Kennenlernen eine Frage des "fairen" abwägens von Sachinformationen sind? Denkst du, dass auf dieser Grundlage in ganz bestimmten Situationen zwischen Mann und Frau bestimmte positive Gefühle entstehen, so dass du am Ende mit einem Date in der Tasche aus der Situation rausgehst und die Frau sich denkt "Toller Typ!"?
Man(n) kann fordern und sich wünschen (wie NBUC, siehe unten) was man möchte, man sollte dabei aber vielleicht nicht außer Acht lassen, wie es da draußen üblicherweise abläuft und sich dann überlegen, ob man seine eigene Einstellung ändert oder ob es wirklich realistisch ist, die Enstehung von Hormonen oder Emotionen (es laufen nachweisbar chemische Prozesse im bestimmten Hirnzentren beim Menschen ab, wenn dieser jemanden attraktiv findet) bzw. ob man "die Frauen" insgesamt ändern kann.
NBUC hat geschrieben: 25 Sep 2019 14:04 Was fehlt wäre also eine Entmythisierung/Entromantisierung des Vorgangs der Anbahnung und die nüchterne Überlegung/Anerkenntnis was man selbst will, was die andere Seite will, welche Informationen man zu einem Zeitpunkt überhaupt schon voneinaner hat und ein anständig/höflicher und offener Umgang mit der Gegenseite, wie man es selbst im ungekehrten Fall auch wünschen würde - inkl. zumindest einem technisch-nachvollziehenden Verständnis für ehrliche Fehler der Gegenseite anstelle sie zum Schutze des eigenen Egos bzw. Anspruchsgewissens zu dämonisieren oder mit der Situation Spielchen zu treiben.
Was unterscheidet eine derartige Kommunikationsform dann noch von dem Gespräch mit einem beliebigen Kollegen darüber, wie man sich am effizientesten ein Excel-Makro bastelt?
Dein Wunsch in allen Ehren, den darfst du natürlich haben, aber glaubst du tatsächlich dass du auf diese Art das berühmte "Prickeln" entstehen lässt, welches dich erst von der Neutrums-Ebene auf die "Wow, der ist interessant!"-Ebene der Frau bringt?

NBUC hat geschrieben: 25 Sep 2019 14:04 Niemand hat das Recht auf z.B. ein Date, aber auf einen angemessenen Umgang und letztlich damit auch ebensolchen Korb.
Ein Korb ist bei einem derartigen Verständnis von (nicht-)flirtiger Kommunikation wohl tatsächlich zu 99% das Endresultat.
Wer das ändern möchte, kann wohl nur an sich selbst (bzw. der eigenen Einstellung) arbeiten um es zukünftig anders anzugehen, als utoptischerweise die Beschaffenheit weiblicher Emotionen per Dekret zu verändern. Oder man lebt halt damit.
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Re: "normale" Interaktion vs. Beziehungsanbahnung

Beitrag von TheHoff »

NBUC hat geschrieben: 25 Sep 2019 16:23
Locker kann da nur jemand sein, dem der Fall - und das wärst in dem Fall du - letztlich egal wäre oder der eben ausreichend gut gelernt hat die Anspannung zu verbergen, also letztlich doch zu schauspielern.
Das wäre dann aber wohl so, dass der Grad des Interesses eben erst später steigt und am Anfang das Gegenüber zwar interessant, aber noch nicht wichtig ist.
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Re: "normale" Interaktion vs. Beziehungsanbahnung

Beitrag von TheHoff »

LaraMarie hat geschrieben: 25 Sep 2019 15:42
Für mich gilt: Wenn es ein Mann nicht schafft mir das mitzuteilen, was er eigentlich möchte, dann ist das nicht mein Fehler und ich kann damit leben, dass er sich danach nicht mehr für mich interessiert :D
Ich würde dann einfach sagen, dann passt ihr nicht zusammen - statt dass einer von euch die Schuld trägt. Bei der nächsten Frau ändert der Mann dann nicht sein Sendeverhalten und es passt trotzdem.
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Re: "normale" Interaktion vs. Beziehungsanbahnung

Beitrag von inVinoVeritas »

NBUC hat geschrieben: 25 Sep 2019 16:23
LaraMarie hat geschrieben: 25 Sep 2019 15:01
Meinst du nicht, dass so eine negative Sichtweise auch zu deinem Charakter dazu gehört?
Ich meine du unterstellst ja sozusagen den Männern, die ein wenig Leichtigkeit in die Sache bringen Schauspieler zu sein oder sich nur mit Täuschung durchmogeln zu können.
Nein, ich sehe das nicht als negative Sichtweise.

Locker kann da nur jemand sein, dem der Fall - und das wärst in dem Fall du - letztlich egal wäre oder der eben ausreichend gut gelernt hat die Anspannung zu verbergen, also letztlich doch zu schauspielern.

Das andere Element bezieht sich auf das initiale Kennenlernen: Wer da schon wer weiß wie wirbt, erzählt letztlich auch Märchen, denn zu dem Zeitpunkt kennt er die Person ja noch gar nicht.
NBUC wir sind bekanntermaßen oft nicht einer Meinung, sieh das jetzt deshalb bitte nicht als bösartigen Angriff von mir: deine Antwort offenbart hier meiner Meinung nach dass in deiner Realität einiges* leider garnicht vorkommt (was schade ist), andererseits ergibt sich daraus eher eine Bestätigung für LaraMarie, obwohl du das sicher anders beabsichtigt hast.


*Mal abgesehen von dem Fall, dass du da plötzlich vor dir die absolute krasse Frau all deiner Träume siehst (und in dem Moment wohl jeder total nervös wäre) gibt es auch noch - zumindest für mich persönlich - noch den anderen Fall: man(n) geht locker auf eine attraktiv wirkende Frau zu, einfach nur um einen netten Moment mit ihr zu haben. Ohne große Ziele, einfach so, nur zum Flirten und eventuellem Kennenlernen, falls die Chemie beidseitig stimmt.
Wird "mehr" draus: toll! bleibt es bei lediglich 5 ausgetauschten Sätzen: auch okay.
Anspannung in ungewohnten Situationen ist natürlich ein normaler Zustand, aber das ändert sich, wenn die Situation zur Gewohnheit wird.
Ich konnte früher nichtmals ohne krasse Nervosität vor meiner kleinen Klasse ein billiges Bio-Referat halten. Durch Übung und Entwöhnung kann ich heute beruflich Präsentationen vor 400 Menschen auf Englisch halten, ohne mir ins Hemd zu machen. Würde ich nur 1x im Jahr eine Präsentation halten, wäre ich wohl jedes Mal aufs neue schweißgebadet. Es kommt also darauf an, wie häufig man in bestimmte Situationen gerät.
Analog zum Thema: Wer ein sozial geübter Mensch ist, bekommt nicht gleich windelweiche Knie wenn er mit einer (attraktiven) Frau spricht. Das hat dann nichts mit "Abgebrühtheit", "Märchen erzählen" oder "Schauspielern" zu tun (alles eine sehr negative Sichtweise), sondern man wird souverän in dem was man tut, dadurch, dass man es immer wieder tut. ;)

Ansonsten: LaraMarie scheint es also wichtig zu sein, dass ein Mann gewisse soziale (und kommunikative) Skills mit sich bringt, damit sie ihn erst attraktiv finden kann.
Solche Männer gibt es zu Hauf, die müssen da nichts schauspielern und sie muss sich deshalb widerum auch nicht innerlich selbst verrenken, um ihrem Bauch ein Attraktivitätsgefühl einzureden, das nicht da ist.
Andere Frauen ticken anders, da punkten dann wieder anders gestrickte Männer.
Aber selbst bei der verkopftesten Frau wird es beim neutralen Gespräch bleiben, wenn man(n) da nicht irgendwann auch mal endlich auf die emotionale Ebene wechselt.
LaraMarie

Re: "normale" Interaktion vs. Beziehungsanbahnung

Beitrag von LaraMarie »

NBUC hat geschrieben: 25 Sep 2019 16:23 Locker kann da nur jemand sein, dem der Fall - und das wärst in dem Fall du - letztlich egal wäre oder der eben ausreichend gut gelernt hat die Anspannung zu verbergen, also letztlich doch zu schauspielern.
Ich weiß nicht, ob das wirklich so schwarz-weiß ist.
Das kommt doch sicherlich auch auf die Einstellung der Person an. Wenn ich die Gewissheit habe, dass die richtige schon automatisch kommen wird, dann mache ich mir ja dann dementsprechend keinen Druck^^
NBUC hat geschrieben: 25 Sep 2019 16:23 Mehrere Interessenten sind jetzt eher ein unbekannter Luxuszustand, aber versuchen kannn ich es ja mal. Details würden natürlich von den jeweiligen Umständen abhängen.

Ich würde erst einmal versuchen so viel von den einzelnen Personen im "zivilen" Umgang heraus zu finden, wie es geht.
Kommen die Personen merklich nacheinander an und zu einer früheren ist es schon zu näherer persönlicher Sondierung gekomemn, würde ich den Nachkömmling darüber informieren, dass ich in dem stadium nicht parallel laufen wollte.
Mir fehlt da ehrlich gesagt die Antwort auf meine Frage haha.
Ich meinte nach welchen Gesichtspunkten du selbst filtern würdest, wenn du die Wahl zwischen mehreren Kandidaten hättest.
Kurz gesagt: Welche Frau würdest du denn nehmen, wenn du eine Auswahl von 10 hättest?
Sicher wird die Antwort "die die am besten passt" lauten, aber wonach schaust du denn, ob die Person passt und vor allem wie?
NBUC hat geschrieben: 25 Sep 2019 16:23 Natürlich ist es deine Verantwortung den Korb zu geben - wenn deine Entscheidung fest steht. Wenn du dir noch nicht sicher bist, dann gib halt noch keinen, sondern sag was Sache ist und erwarte nicht, dass er dann ein Nein und ein anderes Nein per Gedankenlesen auseinanderhalten kann.
Angenommen ich würde mehrere Menschen auf einer Party kennenlernen und würde mich nett und höflich mit denen unterhalten. Ich tausche mit denen die Nummern, weil ich die Gespräche sehr nett fand und man das ja auch mal fortführen könnte. Nun kommt lediglich ab und zu mal ein Kommentar, der auf vermutliches Interesse hinweisen könnte.
Warum wäre ich jetzt in der Pflicht einen Korb zu verteilen, wenn die Kerle nicht in der Lage sind sich entsprechend zu artikulieren?^^
Ich kann doch auch komplett falsch liegen und die Kerle wollten vielleicht wirklich nur Freundschaft. Würde ich mich dann nicht selbst zum Clown machen? :D
Zumindest glaube ich an Freundschaften mit Männern.
Ich bin ja nicht die Mutter, die dafür sorgen muss, dass die Kerle da besonders geschützt werden. Wenn ein Mann das von mir fordert, dann wären wir ziemlich sicher nicht auf einer Wellenlänge :mrgreen:
Gatem

Re: "normale" Interaktion vs. Beziehungsanbahnung

Beitrag von Gatem »

LaraMarie hat geschrieben: 25 Sep 2019 15:42 Wie kannst du aber vom Empfänger erwarten, dass er nachfragt, wenn dich der Empfänger gar nicht kennt?
Wenn der Empfänger sich für den Inhalt der Nachricht interessiert, dann sollte er sich auch ums Verständnis bemühen, also nachfragen, wenn er unsicher ist.
Interessiert sich der Empfänger hingegen ohnehin nicht für das, was der Sender zu sagen hat, dann ist das natürlich eh alles egal, da eine Annäherung so oder so nicht stattfinden wird.

Hoppala hat geschrieben: 25 Sep 2019 16:16 Bei einem 1:1 Treffen zweier Menschen im nicht-virtuellen Raum ist die Beziehungsebene der Kommunikation immer vorhanden.
Was sollte ich denn für eine Beziehungsebene mit jemandem haben, der mir völlig fremd ist und den ich zum ersten Mal treffe?
Da steckt doch schon im Wort drin, dass eine (wie auch immer geartete) Beziehung bestehen muss.

inVinoVeritas hat geschrieben: 25 Sep 2019 16:40 Deine Meinung steht dir natürlich zu, nur: denkst du dass das Attraktivitätsempfinden oder das berühmte "Prickeln" beim Kennenlernen eine Frage des "fairen" abwägens von Sachinformationen sind? Denkst du, dass auf dieser Grundlage in ganz bestimmten Situationen zwischen Mann und Frau bestimmte positive Gefühle entstehen, so dass du am Ende mit einem Date in der Tasche aus der Situation rausgehst und die Frau sich denkt "Toller Typ!"?
Das „Prickeln“ ist m.E. nichts weiter als eine Pheromon-gesteuerte Anziehung, die ausschließlich auf genetischen, also physischen Botenstoffen basiert. Da hat man bewusst überhaupt keinen Einfluss drauf.
Das, was darüber hinaus geht ist meiner Meinung nach tatsächlich eine „Abwägung von Sachinformationen“; nur dass diese Abwägung nicht bewusst mit dem Verstand geschieht, sondern unterbewusst mit dem, was Allgemein als „Bauchgefühl“ bezeichnet wird.
Aber auch das Unterbewusstsein lässt sich über das Bewusstsein passend „konditionieren“.