langweilig? interessant? idiotisch?

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ERSTER BEITRAG DES THEMAS
John Brown

langweilig? interessant? idiotisch?

Beitrag von John Brown »

inspiriert durch nen beitrag von gatem
Gatem hat geschrieben: 21 Sep 2019 09:10
LaraMarie hat geschrieben: 20 Sep 2019 20:48Das ist einer der Gründe warum ich kein Online-Dating mehr betreibe.
Entweder super aufdringlich oder super langweilig^^
Die Mitte gab es ganz ganz selten.
Naja, was (super) langweilig ist, liegt ja erstmal im Auge des Betrachters. Aber hast du mal bedacht, dass du mit dieser Einstellung/Wahrnehmung möglicherweise dieses „Problem“ mit provozierst?
Wenn man dies als Teilnehmer hört, dann muss man sich ja entscheiden ob man zu den Langweiligen (und damit chancenlosen) gehören will, oder nicht. Man kann sich also entweder damit abfinden chancenlos zu sein, oder muss versuchen irgendwie aus der Menge der Langweiler heraus zu stechen und gerät damit dann in die „aufdringlich“-Kategorie.
bin jetzt fast 30 und wenn ich an die letzten 15 jahre zurück denk fällt mir auf dass ich während dieser zeit halt immer wieder versucht hab mich durch bestimmte verhaltensweisen für die mädels attraktiver und interessanter zu machen🤷
ers hab ich immer gedacht frauen mögen ruhige, nachdenkliche männer die nicht groß auf die pauke hauen🥁 nach n paar jährchen der erfolglosigkeit kam ich mal auf die idee mich über das thema im internet zu informieren und dort wurd ich regelrecht !überflutet! mit der meinung dass genau dieses ruhige verhalten für frauen alles andere als attraktiv ist😯
dann fing ich halt an mich bewusst in die richtung laut, extrovertiert, neckisch zu entwickeln und siehe da! immerhin ein paar dates! aber mehr auch nicht🤷
heut bin ich irgendwo dazwischen, ein date hab ich schon lang nich mehr gehabt aber ich bin halt jetzt extrem zufrieden mit mir selbst und bin auch viel lockerer als die jahre davor und hab auch gar nich mehr den drang mich zu beweisen😀
wenn ich heut über diese phasen nachdenke, fällt mir im nachhinein auf dass ich mich mehr als einmal total idiotisch/peinlich verhalten habe und mir da bestimmt auch die ein oder andere chance vermasselt habe😅🤷

mir is in den jahren halt auch immer wieder aufgefallen dass viele andere männer das selbe durchmachen.
wenn der erfolg bei den mädels ausbleibt fangen manche an aufdringlich zu werden, andere sind stark vom pickup überzeugt, wieder andere fangen an sich idiotisch oder sogar arschig zu verhalten😯🤔

was sagt ihr dazu, fällt euch das auch auf? habt ihr selbst auch solche phasen durchgemacht? versucht ihr veränderung zu provozieren und habt probleme damit die goldene mitte zwischen langweilig und idiotisch/aufdringlich zu finden?

ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Thespian

Re: langweilig? interessant? idiotisch?

Beitrag von Thespian »

Das ist zwar nicht ganz das Gleiche, was dir wiederfahren ist, insbesondere weil es nicht speziell auf Frauen bezogen war aber: ich hatte lange Zeit ein enormes Minderwertigkeitsgefühl gegenüber praktisch jedem menschlichen Wesen,das mir begegnet ist. Einfach aus der Überlegung "Der hatte bestimmt schon mal Sex, ist mir also überlegen" (oder sowas in der Art). Das habe ich bekämpft indem ich halbbewusst besonders intelektuell und gebildet rüberkommen wollte. Für mich selbst war das ein "ich kann auch etwas , ich bin nicht schlechter als du". Für den Gesprächspartner kamm natürlich an "ich bin so schlau, ich bin besser als du". Der konnte ja nicht in mich reinsehen. Dass ich dadurch nicht nur unglaublich arrogant, sondern auch rasend langweilig wirke musste mir erst jemand deutlich ins Gesicht sagen.
Gegenreaktion war, dass ich versucht habe, das Ganze völlig abzustellen. Habe mir alles verboten, was meinen Bildungsstand verraten hätte, mir vor jeder Bemerkung auf die Zunge gebissen und so einfach wie möglich formuliert. Damit bin ich dann auch nicht glücklich geworden. Die Langweilerausstrahlung ging auch nicht weg. Erfolg in der Damenwelt: unter null.
Der Kompromiss mit mir selbst, ist, das ich mein Gequatsche auspacke wenn und weil es mir Spass macht und nicht weil ich etwas kompensieren will. Ich versuche auf den Gesprächspartner einzugehen. Wenn grundsätzlich Verständnis herrscht kann ich auch mal abheben. (Beruflich funtioniert das sogar Andersherum. Da erwarten die Leute eher eine überlegene Fachsprache und sind jedes mal positiv überrascht, wenn ich sie mit einem (milden) Kraftausdruck emotional abhole.

Was ich damit sagen will: es ist wichtig, so zu sein, wie man sein möchte - wie es natürlich für einen selbst ist - weil man so sein möchte. Wenn man immer nur die Anderen im Blick hat wird man nie Glücklich. Wenn du eher ruhig veranlagt bist und versuchst besonders auffällig zu sein bist du gestresst und wirst bestenfalls als unauthentisch (blödes, breitgelatschtes Wort) wahrgenommen.
Die Chancen bei Frauen, die ich hatte sind immer dann entstanden, wenn ich Dinge getan habe, die ich für mich tun wollte weil ich sie tun wollte. Ohne den Hintergedanken, ob ich dadurch anziehender auf Frauen wirke.
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Re: langweilig? interessant? idiotisch?

Beitrag von Tania »

Thespian hat geschrieben: 22 Sep 2019 09:11 Wenn du eher ruhig veranlagt bist und versuchst besonders auffällig zu sein bist du gestresst und wirst bestenfalls als unauthentisch (blödes, breitgelatschtes Wort) wahrgenommen.
Und dazu kommt natürlich auch noch die Frage, wie man sich selbst wahrnimmt, wenn man Dinge tut, die außerhalb der eigenen Komfortzone liegen.

Ich bin z.B. von Natur aus tendenziell zurückhaltend. Wenn jemand den Eindruck macht, dass er sich über ein Gespräch freuen würde (was in meiner Rentnerwohngegend auf 90% der Leute zutrifft), dann kann ich zwar locker mit ihm schwatzen, aber wenn jemand nicht so wirkt, als würde ihn nichts mehr begeistern als meine Gesellschaft, dann fällt es mir echt schwer, ihn anzusprechen oder gar nach einem Treffen zu fragen. Was ziemlich scheisse ist, weil ich eigentlich deutlich mehr mit diesen ruhigeren Menschen anfangen kann als mit den kommunikationswütigen Rentnern. Gut, so ab und zu überwinde ich mich und traue mich, Kontakt mit ruhigeren Menschen aufzunehmen - aber wenn die dann nicht ausgesprochen positiv reagieren, kommen gleich wieder die Selbstzweifel in Richtung "der findet mich garantiert voll aufdringlich und nervig" hoch. Und dann trete ich den Rückzug an, und finde nie heraus, ob er mich tatsächlich nervig fand oder ob er eigentlich happy über meine Kontaktaufnahme war, das aber nicht so zeigen konnte/wollte. Ist schon alles nicht so ganz einfach ... :gruebel:
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Re: langweilig? interessant? idiotisch?

Beitrag von Reinhard »

Als Jugendlicher hatte ich für die anderen (insbesondere pubertierende Jungs), die dem Ausgehen, Angeben, Sichbesaufen und besoffen Rumpöbeln nachgehen eigentlich nur Fremdschämen übrig. Wobei das Wort damals noch gar nicht benutzt wurde, zumindest ist es mir erst später begegnet. Aber das Gefühl, das ich damals hatte, beschreibt es hervorragend.

Und wie man halt so von sich auf andere schließt (was an sich auch :oops: ist), habe ich damals angenommen, dass wenigstens die Frauen auch solche Männer nicht wollen würden (das war vielleicht sogar ein wichtiger Teil meines damaligen Frauen-aufs-Podest-stellens) ... und da habe ich mir als ruhiger, zuverlässiger, fleißiger (naja, damals noch) und intelligenter Mann tatsächlich Chancen ausgerechnet.

Naja, es hat dann eine Weile gedauert, bis ich gemerkt hab, dass bei Leuten wie mir (inklusive mir) überhaupt NIX lief und bei genau den Leuten, die bei mir das Fremdschämen auslösten, die hatten Erfolg bei Frauen. Und wie dämlich ich wohl bin, nicht mal das hinzukriegen. :wuetend:

Andererseits waren wohl die Bedürfnisse danach, Sex erleben zu wollen nicht so groß wie das Bedürfnis, zu den Leuten gerechnet werden zu wollen, zu denen ich eben nicht gehören wollte ... deshalb sah ich auch keine Veranlassung, deshalb mein Verhalten zu ändern. Dann bin ich halt ein netter Langeweiler, na und? Damit falle ich wenigstens niemand auf die Nerven. 8-)


Langeweiler dieser Welt vereinigt euch sexuell ! :mrgreen:
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Re: langweilig? interessant? idiotisch?

Beitrag von Zigg »

Ich sehe mich ja als die Langeweile in Person, nur stört es mich nicht mehr.
In der Teenagerzeit war ich viel unterwegs, bevorzugt Konzerte. Die "üblichen" Diskotheken waren nichts für mich. Wir hatten einen Metalschuppen, da war ich zu finden.

Wenn ich so zurück denke, war ne geile Zeit. Einen Partner hatte ich trotzdem nicht.
Nur 1x einen der mich gestalkt hatte und das war die Hölle.

Als ich mit 25 In die Schweiz zog, hat sich sehr viel für mich geändert. Ich bin alleine los. Da ich eh schon immer viel alleine gemacht habe, war es kein Problem.

Zwischenmenschliche Kommunikation, gerade im Beruf, oder unter Bekannten, ist nach anfänglicher Beobachtungsphase kein Problem für mich.

Wenn es aber um Männer geht, hab ich immer das Gefühl, ich fange an zu nerven, weswegen ich mich bis heute nicht traue.
Bis vor ein paar Jahren hab ich immer gedacht, ich "muss" mehr Hobbys haben, mehr unterwegs sein.

Heutzutage ist es mir egal. Ich bin wie ich bin. Es stresst mich nicht mehr, dass ich gemütliche Abende zu Hause bevorzuge. Ich gehe mittlerweile weitaus entspannter damit um.

Mal abgesehen davon, wen interessiert es, wie Augenfleckbuntbarsche sich paaren, und welches unterschiedliche Brutverhalten die Unterarten haben? :lach:
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Re: langweilig? interessant? idiotisch?

Beitrag von Tania »

Zigg hat geschrieben: 23 Sep 2019 13:43 Heutzutage ist es mir egal. Ich bin wie ich bin. Es stresst mich nicht mehr, dass ich gemütliche Abende zu Hause bevorzuge. Ich gehe mittlerweile weitaus entspannter damit um.
Ich glaube, das ist einer der entscheidenden Vorteile des Älterwerdens. Wir wissen, was wir brauchen, und was wir nicht brauchen. Und was der Rest der Welt darüber denkt, wird uns zunehmend scheissegal.
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Re: langweilig? interessant? idiotisch?

Beitrag von NeC »

Tania hat geschrieben: 23 Sep 2019 14:09
Zigg hat geschrieben: 23 Sep 2019 13:43 Heutzutage ist es mir egal. Ich bin wie ich bin. Es stresst mich nicht mehr, dass ich gemütliche Abende zu Hause bevorzuge. Ich gehe mittlerweile weitaus entspannter damit um.
Ich glaube, das ist einer der entscheidenden Vorteile des Älterwerdens. Wir wissen, was wir brauchen, und was wir nicht brauchen. Und was der Rest der Welt darüber denkt, wird uns zunehmend scheissegal.
Oh. Ich glaube, da kann ich mich euch anschließen. :klassiker:
Man beginnt zu akzeptieren, das es auch einfach so bleiben kann.
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Re: langweilig? interessant? idiotisch?

Beitrag von Tania »

NeC hat geschrieben: 23 Sep 2019 14:21
Tania hat geschrieben: 23 Sep 2019 14:09
Zigg hat geschrieben: 23 Sep 2019 13:43 Heutzutage ist es mir egal. Ich bin wie ich bin. Es stresst mich nicht mehr, dass ich gemütliche Abende zu Hause bevorzuge. Ich gehe mittlerweile weitaus entspannter damit um.
Ich glaube, das ist einer der entscheidenden Vorteile des Älterwerdens. Wir wissen, was wir brauchen, und was wir nicht brauchen. Und was der Rest der Welt darüber denkt, wird uns zunehmend scheissegal.
Oh. Ich glaube, da kann ich mich euch anschließen. :klassiker:
Man beginnt zu akzeptieren, das es auch einfach so bleiben kann.
So weit bin ich noch nicht. Ich hoffe immer noch, dass sich ein paar Dinge in meinem Leben ändern werden. Nur glaube ich nicht mehr, dass ich mich dazu zwangsweise ändern muss.

Nur als Beispiel: früher hab ich gedacht, ich müsse mein Interesse an leichter Literatur (kurz: Groschenromane) verbergen. Sowas ist doch uncool und gebildete Frauen lesen so einen Schund nicht. Heute stehen die Bücher bei mir im Flur, und am Strand hab ich auch eins dabei. Ohne "Tarnumschlag". Wenn damit jemand ein Problem hat ... scheiss drauf. Ich muss nicht jedem gefallen, eine einziger, der mich akzeptabel findet, reicht völlig.
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Re: langweilig? interessant? idiotisch?

Beitrag von Zigg »

Tania hat geschrieben: 23 Sep 2019 14:30
NeC hat geschrieben: 23 Sep 2019 14:21
Tania hat geschrieben: 23 Sep 2019 14:09

Ich glaube, das ist einer der entscheidenden Vorteile des Älterwerdens. Wir wissen, was wir brauchen, und was wir nicht brauchen. Und was der Rest der Welt darüber denkt, wird uns zunehmend scheissegal.
Oh. Ich glaube, da kann ich mich euch anschließen. :klassiker:
Man beginnt zu akzeptieren, das es auch einfach so bleiben kann.
So weit bin ich noch nicht. Ich hoffe immer noch, dass sich ein paar Dinge in meinem Leben ändern werden. Nur glaube ich nicht mehr, dass ich mich dazu zwangsweise ändern muss.

Nur als Beispiel: früher hab ich gedacht, ich müsse mein Interesse an leichter Literatur (kurz: Groschenromane) verbergen. Sowas ist doch uncool und gebildete Frauen lesen so einen Schund nicht. Heute stehen die Bücher bei mir im Flur, und am Strand hab ich auch eins dabei. Ohne "Tarnumschlag". Wenn damit jemand ein Problem hat ... scheiss drauf. Ich muss nicht jedem gefallen, eine einziger, der mich akzeptabel findet, reicht völlig.
Nicht nur akzeptabel, sondern dich so nimmt wie du bist.
Jeder Mensch hat Ecken und Kanten und sollte genau so akzeptiert und genommen werden, wie er ist.

Nenn mich egoistisch, aber ich hab mich einmal verbogen für eine Beziehung (diese eine, die ich hatte) und diese war toxisch. Nicht noch einmal.

PS: ich liebe meine MAD Hefte und Bücher. Natürlich nur die aus der Zeit, als Herbert Feuerstein noch Redakteur für Deutschland war. :mrgreen:
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Re: langweilig? interessant? idiotisch?

Beitrag von NeC »

Tania hat geschrieben: 23 Sep 2019 14:30
NeC hat geschrieben: 23 Sep 2019 14:21
Tania hat geschrieben: 23 Sep 2019 14:09

Ich glaube, das ist einer der entscheidenden Vorteile des Älterwerdens. Wir wissen, was wir brauchen, und was wir nicht brauchen. Und was der Rest der Welt darüber denkt, wird uns zunehmend scheissegal.
Oh. Ich glaube, da kann ich mich euch anschließen. :klassiker:
Man beginnt zu akzeptieren, das es auch einfach so bleiben kann.
So weit bin ich noch nicht. Ich hoffe immer noch, dass sich ein paar Dinge in meinem Leben ändern werden.
Das hoffe ich schon auch noch. :schuechtern:
Aber die Möglichkeit, dass das bezüglich Partnerschaft nicht mehr passiert, erscheint nicht mehr so bedrohlich und unaushaltbar wie in jungen Jahren.
Blöderweise sinkt damit auch die Bereitschaft, sich auf partnerschaftliche Experimente einzulassen.
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Re: langweilig? interessant? idiotisch?

Beitrag von Saraj »

NeC hat geschrieben: 23 Sep 2019 15:06 Blöderweise sinkt damit auch die Bereitschaft, sich auf partnerschaftliche Experimente einzulassen.
Ist das nicht umgekehrt? Wenn man eh gelassen geworden ist und es einem nicht mehr so wichtig ist, ob ne Beziehung kommt, kann man sich doch viel besser auf Experimente einlassen.
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Re: langweilig? interessant? idiotisch?

Beitrag von NeC »

Saraj hat geschrieben: 23 Sep 2019 15:43
NeC hat geschrieben: 23 Sep 2019 15:06 Blöderweise sinkt damit auch die Bereitschaft, sich auf partnerschaftliche Experimente einzulassen.
Ist das nicht umgekehrt? Wenn man eh gelassen geworden ist und es einem nicht mehr so wichtig ist, ob ne Beziehung kommt, kann man sich doch viel besser auf Experimente einlassen.
Hm, also ich erlebe es (leider) andersherum.
Angenommen, ich lerne eine tolle Frau kennen. Wir verstehen uns gut, sind beide Single und auf der Suche, und unternehmen gemeinsam schöne Dinge. Ich merke aber, dass es (auch) Schwierigkeiten im Miteinander gibt. Keine gravierenden Dinge, aber schon so, dass man sich, wenn man ein Paar wäre, irgendwie arrangieren müsste.

Früher wäre das echt nebensächlich gewesen. Ich hätte mich Hals-über-Kopf in die Beziehung geworfen (und habe das auch gemacht). Frauen, die sich ein gemeinsames Leben mit mir vorstellen können, gibt es nicht so viele, und die Sehnsucht nach Zweisamkeit war viel größer als irgendwelche Bedenken zum zukünftigen Zusammenleben. Wenn wir beide wollen, schaffen wir das schon gemeinsam.

Heutzutage haben diese kleinen Differenzen mehr Gewicht. Ich war nun so lang alleine, habe ein paar Weichen im Leben ohne weibliche Copilotin gestellt. Ich glaube, ich könnte auch ohne eine typische Lebenspartnerin ein halbwegs zufriedenes Leben führen. Soll ich jetzt nochmal das ungewisse Abenteuer einer Paarbeziehung starten, ein gemeinsames Leben beginnen, wohlweislich, dass es Schwierigkeiten und Kummer geben wird, und ich vielleicht später wieder allein vor einem größeren Scherbenhaufen stehen werde? Ich habe die Sehnsucht nach einer Paarbeziehung nicht verloren. Aber heute müsste ich mich von Beginn an sicherer fühlen, d.h. wir müssten gut zusammen passen oder ich müsste voll verliebt sein, oder die gemeinsamen Pläne müssten weniger Umbrüche für mich bedeuten, damit ich es nochmal ernsthaft angehe.

Aber zugegeben: Vielleicht liegt das nicht nur daran, dass ich älter geworden bin, sondern auch daran, dass meine erste Beziehung nach sehr vielversprechendem Start dann doch nicht gehalten hat.
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Re: langweilig? interessant? idiotisch?

Beitrag von Saraj »

NeC hat geschrieben: 23 Sep 2019 16:45
Saraj hat geschrieben: 23 Sep 2019 15:43
NeC hat geschrieben: 23 Sep 2019 15:06 Blöderweise sinkt damit auch die Bereitschaft, sich auf partnerschaftliche Experimente einzulassen.
Ist das nicht umgekehrt? Wenn man eh gelassen geworden ist und es einem nicht mehr so wichtig ist, ob ne Beziehung kommt, kann man sich doch viel besser auf Experimente einlassen.
Hm, also ich erlebe es (leider) andersherum.
Angenommen, ich lerne eine tolle Frau kennen. Wir verstehen uns gut, sind beide Single und auf der Suche, und unternehmen gemeinsam schöne Dinge. Ich merke aber, dass es (auch) Schwierigkeiten im Miteinander gibt. Keine gravierenden Dinge, aber schon so, dass man sich, wenn man ein Paar wäre, irgendwie arrangieren müsste.

Früher wäre das echt nebensächlich gewesen. Ich hätte mich Hals-über-Kopf in die Beziehung geworfen (und habe das auch gemacht). Frauen, die sich ein gemeinsames Leben mit mir vorstellen können, gibt es nicht so viele, und die Sehnsucht nach Zweisamkeit war viel größer als irgendwelche Bedenken zum zukünftigen Zusammenleben. Wenn wir beide wollen, schaffen wir das schon gemeinsam.

Heutzutage haben diese kleinen Differenzen mehr Gewicht. Ich war nun so lang alleine, habe ein paar Weichen im Leben ohne weibliche Copilotin gestellt. Ich glaube, ich könnte auch ohne eine typische Lebenspartnerin ein halbwegs zufriedenes Leben führen. Soll ich jetzt nochmal das ungewisse Abenteuer einer Paarbeziehung starten, ein gemeinsames Leben beginnen, wohlweislich, dass es Schwierigkeiten und Kummer geben wird, und ich vielleicht später wieder allein vor einem größeren Scherbenhaufen stehen werde? Ich habe die Sehnsucht nach einer Paarbeziehung nicht verloren. Aber heute müsste ich mich von Beginn an sicherer fühlen, d.h. wir müssten gut zusammen passen oder ich müsste voll verliebt sein, oder die gemeinsamen Pläne müssten weniger Umbrüche für mich bedeuten, damit ich es nochmal ernsthaft angehe.

Aber zugegeben: Vielleicht liegt das nicht nur daran, dass ich älter geworden bin, sondern auch daran, dass meine erste Beziehung nach sehr vielversprechendem Start dann doch nicht gehalten hat.
Über diese Aspekte habe ich noch nicht bewusst nachgedacht. Aber jetzt, wo du es sagst, kann ich dich sehr gut verstehen.
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Re: langweilig? interessant? idiotisch?

Beitrag von NeC »

Saraj hat geschrieben: 23 Sep 2019 17:33 Über diese Aspekte habe ich noch nicht bewusst nachgedacht. Aber jetzt, wo du es sagst, kann ich dich sehr gut verstehen.
Danke. Ich wünsch' Dir, dass Du da auch nie groß drüber nachdenken musst. :umarmung2:
Thespian

Re: langweilig? interessant? idiotisch?

Beitrag von Thespian »

Saraj hat geschrieben: 23 Sep 2019 17:33
NeC hat geschrieben: 23 Sep 2019 16:45
Saraj hat geschrieben: 23 Sep 2019 15:43
Ist das nicht umgekehrt? Wenn man eh gelassen geworden ist und es einem nicht mehr so wichtig ist, ob ne Beziehung kommt, kann man sich doch viel besser auf Experimente einlassen.
Hm, also ich erlebe es (leider) andersherum.
Angenommen, ich lerne eine tolle Frau kennen. Wir verstehen uns gut, sind beide Single und auf der Suche, und unternehmen gemeinsam schöne Dinge. Ich merke aber, dass es (auch) Schwierigkeiten im Miteinander gibt. Keine gravierenden Dinge, aber schon so, dass man sich, wenn man ein Paar wäre, irgendwie arrangieren müsste.

Früher wäre das echt nebensächlich gewesen. Ich hätte mich Hals-über-Kopf in die Beziehung geworfen (und habe das auch gemacht). Frauen, die sich ein gemeinsames Leben mit mir vorstellen können, gibt es nicht so viele, und die Sehnsucht nach Zweisamkeit war viel größer als irgendwelche Bedenken zum zukünftigen Zusammenleben. Wenn wir beide wollen, schaffen wir das schon gemeinsam.

Heutzutage haben diese kleinen Differenzen mehr Gewicht. Ich war nun so lang alleine, habe ein paar Weichen im Leben ohne weibliche Copilotin gestellt. Ich glaube, ich könnte auch ohne eine typische Lebenspartnerin ein halbwegs zufriedenes Leben führen. Soll ich jetzt nochmal das ungewisse Abenteuer einer Paarbeziehung starten, ein gemeinsames Leben beginnen, wohlweislich, dass es Schwierigkeiten und Kummer geben wird, und ich vielleicht später wieder allein vor einem größeren Scherbenhaufen stehen werde? Ich habe die Sehnsucht nach einer Paarbeziehung nicht verloren. Aber heute müsste ich mich von Beginn an sicherer fühlen, d.h. wir müssten gut zusammen passen oder ich müsste voll verliebt sein, oder die gemeinsamen Pläne müssten weniger Umbrüche für mich bedeuten, damit ich es nochmal ernsthaft angehe.

Aber zugegeben: Vielleicht liegt das nicht nur daran, dass ich älter geworden bin, sondern auch daran, dass meine erste Beziehung nach sehr vielversprechendem Start dann doch nicht gehalten hat.
Über diese Aspekte habe ich noch nicht bewusst nachgedacht. Aber jetzt, wo du es sagst, kann ich dich sehr gut verstehen.
Also ich hatte ja noch keine Beziehung aber ich bin inzwischen aneinem Punkt wo ich auch sagen kann: ich muss nicht um jeden Preis eine haben. Klar wünsche ich es mir aber wenn es nicht passt, passt es eben nicht. Ichhabe in meinem Leben einige Dinge erlebt, die ich sicher verpasst hätte, wenn ich eine "ganz normale" Beziehung geführt hätte. Das sind dann oft die Sachen die dazu führen, dass ich mich selbst für spannend und interessant halten kann. (Spannend und interessant für mich. Muss niemand teilen, den Eindruck.)
Dazu gehören auch meine besonders nerdigen randnischenhaften, nichmainstreamkompatiblen Hobbys. Diemuss ich nicht jedem auf die Nase binden, aber wer mich deswegen für seltsam hält hat trotzdem Pech. (Und ein klein bisschen Recht, aber das ist mir egal. :cooler: )
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Re: langweilig? interessant? idiotisch?

Beitrag von Reinhard »

Ja, in keine Beziehung gekommen zu sein ist wohl ein guter Nährboden zum Entwickeln von eher abseitigen Interessen, die man nach einer Weile nicht unbedingt aufgeben will. Oder zumindest einer Rutsch-mir-doch-den-Buckel-runter-Haltung. :mrgreen:


Was bei manchen merkwürdigerweise dazu führt, dass man doch wieder interessant ist anstatt langweilig ... :tanzen2: ... aber halt nicht auf die partnerschaftlich-geeignete interessante Weise, sondern eher so als Kuriosum.

Wer will schon ein Kuriosum zuhause haben und sich täglich damit auseinandersetzen? :boxing:
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Re: langweilig? interessant? idiotisch?

Beitrag von Cornerback »

Ja, also mehrere Phasen habe ich durchgemacht.
Während meiner Jugend war ich so der totale "Langweiler". Keine Partys, und langweilige Einzelgänger-Hobbys, sehr zurückgezogen am PC verbracht. Dann, so mit 18 habe ich angefangen auch mit auf Partys zu gehen, mich mit Pick Up beschäftigt und im nachhinein betrachtet, teilweise peinlich und auch aufdringlich verhalten.
Da ich keine Erfolge hatte und gleichzeitig auch noch weitere private Probleme, habe ich so mit 21 angefangen mich vor den PC zu flüchten, von allen nach und nach abzukapseln, und bin in eine totale Negativspirale geraten, wo ich noch einige meiner wenigen Kontakte verloren habe. Vor 2 Jahren habe ich angenfangen mich da rauszukämpfen, was im nachhinein betrachtet, bislang relativ reibungslos geglückt ist.

Durch das Älterwerden und diese Phasen habe ich durchaus auch angefangen einige Dinge zu akzeptieren. Andererseits habe ich immernoch das Gefühl, dass ich alles Mögliche an mir verändern muss, damit meine Existenz von Frauen positiv bemerkt wird und ich dann vielleicht auch als potentieller Partner wahrgenommen werden könnte.

Ich wünschte ich könnte da mit der gleichen Gelassenheit drangehen wie andere hier geschrieben haben. Solange ich nicht zumindest einen handfesten Beweis habe, dass ich überhaupt irgendeiner Frau gefallen könnte und gut genug wäre, glaube ich nicht, dass ich mich mit der Beziehungslosigkeit arrangieren kann.
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Re: langweilig? interessant? idiotisch?

Beitrag von Thespian »

Reinhard hat geschrieben: 23 Sep 2019 18:34 Ja, in keine Beziehung gekommen zu sein ist wohl ein guter Nährboden zum Entwickeln von eher abseitigen Interessen, die man nach einer Weile nicht unbedingt aufgeben will. Oder zumindest einer Rutsch-mir-doch-den-Buckel-runter-Haltung. :mrgreen:


Was bei manchen merkwürdigerweise dazu führt, dass man doch wieder interessant ist anstatt langweilig ... :tanzen2: ... aber halt nicht auf die partnerschaftlich-geeignete interessante Weise, sondern eher so als Kuriosum.

Wer will schon ein Kuriosum zuhause haben und sich täglich damit auseinandersetzen? :boxing:
Unterschätz das nicht. Interessant ist doch ein super Einstieg. Auch als Kuriosum. Da stichst du schonmal aus der Masse heraus. Man hat einen Gesprächseinstieg und kann (hoffentlich) begeistern. Klar, wie man daraus dann romantisches Iteresse macht würde ich auch noch gerne rausfinden. Aber ich hab den Verdacht, dass ein entscheidender Faktor dafür ist, dass das Kuriosum auch dran glaubt interessant sein zu können.
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Re: langweilig? interessant? idiotisch?

Beitrag von Tania »

NeC hat geschrieben: 23 Sep 2019 16:45
Angenommen, ich lerne eine tolle Frau kennen. Wir verstehen uns gut, sind beide Single und auf der Suche, und unternehmen gemeinsam schöne Dinge. Ich merke aber, dass es (auch) Schwierigkeiten im Miteinander gibt. Keine gravierenden Dinge, aber schon so, dass man sich, wenn man ein Paar wäre, irgendwie arrangieren müsste.
Was ist eigentlich der Unterschied zwischen dem, was Du beschreibst, und dem "ein Paar sein"? :gruebel:
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Re: langweilig? interessant? idiotisch?

Beitrag von NBUC »

Thespian hat geschrieben: 23 Sep 2019 18:59 Unterschätz das nicht. Interessant ist doch ein super Einstieg. Auch als Kuriosum. Da stichst du schonmal aus der Masse heraus. Man hat einen Gesprächseinstieg und kann (hoffentlich) begeistern.
Der Knackpunkt ist genau das Begeistern. Nicht alles was als Kuriosum auffällt ist positiv besetzt. Wenn, muss man auf die "richtige" Weise herausstechen, also mit etwas, was zumindest tendenziell positiv auf IHRER Werteskala plaziert ist.
Natural Born UnCool

Alle gesellschaftlichen Betrachtungen enthalten zwangsläufig Verallgemeinerungen und werden daher Ausnahmen und Einzelfälle enthalten, denen sie nicht gerecht werden können.

wenn ich nicht antworten sollte heißt das nicht, dass du Recht hast, sondern ich kein Internet!