NBUC hat geschrieben: ↑31 Aug 2019 13:56
Womit einbringen?
Mit den Leuten, mit denen man so zusammen arbeitet hat man sich schon lange über die Basics ausgetauscht. Was bleibt ist dann das Tagesprogramm, welches die Leute jeweils akut bewegt. Und da treffen dann halt unterschiedliche Lebenswelten (und hier auch Alter) aufeinander und damit auch die mangelnde Überlappung von Interessensgebieten.
Aber natürlcih ist das letztlich ein generelles, in einem selbst und seiner History angelegtes Problem.
Wenn man sich mit seinen Kollegen scheinbar über nichts unterhalten kann, dann scheint das Problem entweder darin zu liegen, dass die Personen grundsätzlich uninteressant sind oder man selbst nicht in der Lage ist ein Gespräch zu führen, mangels sozialer Fähigkeiten.
Da sehe ich, wie du ja geschjrieben hast, ein Problem welches bei einem selbst liegt und gegebenenfalls verbessert werden sollte, wenn man denn den Drang verspürt auf dieser Ebene Verbesserung zu wünschen.
NBUC hat geschrieben: ↑31 Aug 2019 13:56
"Hey, Leute, ich bin als Kind mal vom Fahrrad gefallen ..." . Glaubst du wirklich so geht man in ein Gespräch rein und kommt damit dann gut bei raus?
Ich schrieb ja, dass die Kunst darin liegt das Gespräch in eine Richtung zu lenken, die einem selbst gefällt. Natürlich wirst du mit so einem Spruch, der komplett aus dem Kontext gerissen ist und nicht den Eindruck macht als hättest du ein Gespür für Timing in sozialen Interaktionen nicht weit kommen. Dazu ist eben die Erfahrung wichtig und die bekommt man letztendlich nur, wenn man sich in soziale Interaktionen konsequent einbringt. Andere haben da eben jahrelang durch Trial and Error Erfahrungen gesammelt, die man selbst erst jetzt machen würde.
Um bei deinem Beispiel zu bleiben könnte das Gespräch so aussehen:
Du:"Apropos Autos. Ich habe mir letztens seit Jahren mal wieder ein Fahrrad gekauft, weil ich Lust hatte bei solch schönem Wetter die frische Luft zu genießen und gleichzeitig anderen Leuten auch noch erzählen kann, dass ich "Sport treibe" haha.
Ist das lange her seit dem ich das letzte Mal ein Rad angerührt habe. Es sind auf jeden Fall über 10 Jahre. Als ich mich dann tatsächlich draufsetzte wurden Kindheitserinnerungen wach, wo und das wackeln des Rades erinnerte mich ein wenig an das erste Mal, wo ich mich mit dem Rad voll auf die Fresse gelegt habe."
NBUC hat geschrieben: ↑31 Aug 2019 13:56
Solche Themen kommen bzw. kamen anlassbezogen dann unter guten Kollegen auf der Arbeit oder Dienstreise mit auf den Tisch. In der großen und größtenteils doch eher fremden (ich schätze so 20% der Abteilung geht dann zur Weihnachtsfeier) Runde ist das weitaus distanzierter.
Und über was dann tatsächlich primär gesprochen wird (neben höflich-arbeitsbezogenem) sind dann halt Familien, Haus, Hund, Auto Urlaub. Die Leute reden nebenbei bei so förmlichen Anlässen auch noch einmal anders als untereinander.
Die Kunst ist es doch das Eis zu brechen.
Und es gibt meiner Meinung nach keinen Kodex, der besagt, dass man nur über solche Dinge zu sprechen hat. In den meisten Fällen ist das auch nur Ausdruck deren Unsicherheit und daher bleiben sie lieber an der Oberfläche. Das würde ich mir nicht als Vorbild nehmen.
Es gibt ja auch genügend Menschen, die scheinbar mit jedem reden können und mit jedem irgendwo ein Gesprächsthema anfangen kann. Das finde ich eher beeindruckend als Leute, die sich aus Sicherheit nur im Smalltalk bewegen.