LonesomeCoder hat geschrieben: ↑27 Sep 2019 09:17
Leider bin ich wie gesagt ohne Antrieb und Motivation und als Kopfmensch extrem auf praktischen Nutzen fixiert. Etwa will ich wie schon oben geschrieben mangels Bedarf keine weitere Sprache lernen. Für mich ist auch vieles Stress und eine Belastung.
Für mich hört sich das irgendwie traurig an. Ist es das für dich? Bist du glücklich?
Hast du wirklich keinerlei Träume, Inspirationen, Dinge, die du mal ausprobieren/machen/sehen/hören etc willst?
Das mit dem "keinen direkten Nutzen haben" verstehe ich, wenn ich den Punkt Autismus anschaue, aber als Nicht-Autist irgendwie nicht. Alles hat einen Nutzen. Und man muss auch nicht alles super beherrschen, um daran Spass zu haben.
Ich habe den Eindruck, dass bei dir sehr viele Einzelteile deines Lebens nicht zufriedenstellend sind. Korrigier mich, wenn ich falsch liege:
Wohnsituation: stimmt für dich perfekt. Günstig, da bei deinen Eltern, ruhige ländliche Lage, genau das, was du willst
Job: unbefriedigend, da zu viele Stellenprozent und zu viel Verantwortung. Allerdings gemäss dir deine einzige Lösung, darum akzeptierst du es, weil es sonst deine Wohnsituation ändern müsstest und du das nicht willst.
Freunde: Keine, die Zeit für dich haben. Daher unbefriedigend. Dein Bedürfnis nach gemeinsamen Unternehmungen scheint aber derzeit relativ hoch zu sein, da du immer wieder schreibst, dass es gewisse Tätigkeiten gibt, die du gerne mit anderen machen möchtest, weil sie dir alleine keinen Spass machen.
Liebe: Du willst nur sporadischen Sex. Du unternimmst das, was unter deinen Umständen möglich ist. Die Chancen auf das Gewünschte sind leider gering. Daher ist dieser Punkt auch unbefriedigend.
Gesundheit: Du schläfst nur 3h pro Tag, bist ständig ausgelaugt und hast darum auch keine Energie für nichts. Auch unbefriedigend.
Aus meiner Sicht wirkt es darum, als ob einzig der Punkt Wohnsituation für dich derzeit befriedigend ist. Jobmässig lässt sich nichts ändern. Bezüglich Liebe probierst du schon viel, aber halt mit deinen Bedingungen sehr schwierig zu realisieren. Daher wären die Punkte, die ich angehen würde Freunde und Gesundheit.
Meiner Meinung nach hangen die Punkte Freunde und Gesundheit zusammen. Solange du dich immer so schlapp fühlst, hast du auch keine Energie Leute zu treffen. Mal abgesehen davon, dass du ein Intro bist und sowieso nicht ständig Leute sehen willst. Es scheint dir aber ein Bedürfnis zu sein, gewissen Aktivitäten zu unternehmen, was du aber nur mit anderen tun willst. Ergo, geht es darum den Punkt Freunde zu reaktivieren.
Meiner Meinung nach (ich schreib das immer, damit nichts falsch verstanden werden kann), kannst du
A) alte Freunde reaktivieren. Wiedermal denjenigen schreiben, von denen du schon lange nichts mehr gehört hast. Sie kennen dich schon, also musst du nicht bei Null anfangen.
B) Freunde in deinem Dorf reaktivieren. Auch jene, die Kinder haben, wollen mal was anderes machen. Ich treff mich häufig zum Mittagessen mit ner Freundin, die Kinder hat, weil sie sonst keine Zeit hat. Ich würde schauen, ob sich zumindest 4x im Jahr ein Abendessen in einem Restaurant im Dorf organisieren lässt. Die Eltern sitzen ja auch nicht die ganze Zeit alleine zu Hause.
C) Freunde dort suchen, wo du zur Arbeit gehst. Ich nehme mal an,dass das Kaff grösser ist als dort wo du wohnst. Nicht auf der Arbeit Freunde suchen, sondern dort in dem Kaff.
D) übers Internet Freunde suchen, wie beispielsweise hier über den AB-Treff. Viele hier haben ja auch keinen grossen Freundeskreis und wären vielleicht froh sich 2x pro Jahr mit dir zu treffen und irgend in ein Museum oder so zu gehen... im gleichen Bundesland suchen,damit die Amreise nicht so weit ist.
Welche Aktivitäten möchtest du mit diesen Freunden eigentlich überhaupt ausüben?
Gesundheit ist halt schwierig, da du da anscheinend nichts ändern willst, respektive nicht das Gefühl hast, dass du was ändern musst.
Bei deinen Ertzählungen kommt mir halt eine Freundin in den Sinn, die jahrelang 150kg auf die Waage brachte. Sie erzählte mir, dass sie grosse Mühe hatte schon nur eine Etage die Treppen hochzusteigen und ausser Atem war. Das ist bei dir vermutlich ähnlich. Weil du dich nur wenig bewegst, bist du dann auch schnell erschöpft und willst dich darum noch weniger bewegen. Ein Teufelskreis.
Jedenfalls hat sich die Freundin dann entschieden, dass sie abnehmen will und hat ihre Ernährung umgestellt (selber kochen, viel Gemüse, Hülsenfrüchte, wenig Öl, wenig Fett, wenig Süsses etc) und begannen Sport zu machen. Sie hat es wirklich super gemacht. Langsam begonnen und langsam länger und mehr. Nach einer Weile war sie nicht mehr ausser Atem nach einer Etage, vllt noch nach zwei. Es war ein sehr langwiriger Prozess. Sie hat es sicher hauptsächlich geschafft, einfach weil sie wollte. Sie wollte etwas ändern.
Ich bin einer Meinung mit anderen hier, dass dir eine etwas gesündere Ernährung und ein bisschen mehr Bewegung gut tun würde. Sicher super schwer, das durchzuziehen. Hast du mal deine Blutwerte bezüglich Vitaminen geprüft? Vitamin B12 udn Eisen sind sehr wichtig bezüglich energielos. Und bei nur Mikrowellenpizza könnte es halt sein, dass da was fehlt.
Hoffe, ich bin dir nicht zu nahe getreten. Der Grund warum ich so viel schreibe und so auf dich "einrede" ist einfach, dass ich persönlich solch ein Leben - argh, wie sagt man das, ohne dass es doof klingt??? Ich weiss auch nicht, aber ich würde nicht mein ganzes Leben so verbringen wollen. Ich könnte das nicht, weil es mich nicht glücklich machen würde. Darum würde ich an deiner Stelle was ändern wollen und ich gehe vielleicht naiverweise davon aus, dass du deine Situatiln gleich siehst wie ich und darum auch was ändern möchtest.
Änderungen brauchen aber sehr viiiel Zeit und Geduld und von heute auf morgen ändert sich leider meist nichts und dass dies sehr schwer ist, und es viell3icht einfacher ist die Änderungen gar nicht anzugehen, kann ich gut verstehen.