Frage an alle Ex-AB-Menschen: Was hat konkret geholfen?

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Kief

Re: Frage an alle Ex-AB-Menschen: Was hat konkret geholfen?

Beitrag von Kief »

The Poet hat geschrieben: 27 Sep 2019 15:39
Solalala hat geschrieben: 27 Sep 2019 14:45 Wenn es einem nicht gut geht, so kann man sich selber durch eine gelungene selbstgekochte Mahlzeit relativ verlässlich einen kleinen Erfolg verschaffen. Und hat gleich noch eine leckere Mahlzeit.
Ne. Eben nicht, wenn man ungern kocht. Dann ist es eher eine zusätzliche Belastung.
Mir hat Kochen in genau einer Situation gefallen:
wenn die Person, der ich beim Kochen helfe, mir als Person eine solch angenehme Gesellschaft ist, dass neben dem Plausch die Koch-Handgriffe zur Nebensaechlichkeit wurden.
(Und die Person geduldig genug bleibt, mich trotz begrenzter Erfahrung einzuarbeiten.)

Wenn also das Kochen nunmehr Beiwerk und die Person fuer mich der emotionale Mittelpunkt wurde.


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Gahaltan
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Re: Frage an alle Ex-AB-Menschen: Was hat konkret geholfen?

Beitrag von Gahaltan »

Solalala hat geschrieben: 27 Sep 2019 14:45
The Poet hat geschrieben: 27 Sep 2019 12:47 Er hat's doch erklärt: Wozu, wenn man Alternativen hat und es einem somit sinnfrei erscheint? Oder päziser gesagt: Inwiefern wäre das ein "Nutzen"?
Die Fähigkeit für sich selber oder andere als Gastgeber ein Essen bereiten zu können, ist elementar. Seit wir keine Mammuts mehr jagen, hat sich die Bedeutung noch geseigert.

Wenn Ihr nicht kocht, wird eine Frau, insbesondere wenn ihre Ernährung wichtig ist, absehen können, dass die ganze Küchenarbeit bei ihr hängen bleibt und dass es dann auch noch Diskussionen geben wird, warum denn eine Tiefkühlpizza nicht gut genug ist. Als Partner für eine Familiengründung ist ein nichtkochender Mann nur dann geeignet, wenn er im Gegenzug den Abwasch macht und das Klo putzt.

Ein guter Gastgeber wird von Männern und Frauen respektiert.

Zu einem großen Teil unserer Mitmenschen ist man nicht kompatibel, wenn man sich keine Gedanken darüber macht, was man isst. Ich zähle mich dazu, für mich wäre eine Frau, die sich überwiegend von Fertigprodukten ernährt, genauso "schwierig", wie eine Raucherin.

Wenn es einem nicht gut geht, so kann man sich selber durch eine gelungene selbstgekochte Mahlzeit relativ verlässlich einen kleinen Erfolg verschaffen. Und hat gleich noch eine leckere Mahlzeit.

Mir fallen noch viel mehr Gründe ein. Ich denke, wenn man sich selber was gutes tun will und für andere Menschen anschlussfähig sein will und die Möglichkeit hat, dann sollte man anfangen, regelmäßig für sich und gelegentlich für andere zu kochen.

so ein quark. du hast grade null (vernünftige) argumente gebracht, sondern einfach nur erzählt, warum du es für gut hältst, kochen zu können.
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Re: Frage an alle Ex-AB-Menschen: Was hat konkret geholfen?

Beitrag von LonesomeCoder »

Dérkesthai hat geschrieben: 27 Sep 2019 14:32 Ja, das Prinzip bleibt aber überall anwendbar. Da du Kopfmensch bist und dich gut genug kennst. Immerhin kannst du sehr oft gegen irgendwas argumentieren, warum es nicht funktionierst, wirst du es sicherlich schaffen etwas zu finden, was dir Spaß macht, das Prinzip einzubauen und anzuwenden und dann letztendlich in Etappen zum Ziel zu kommen.
Eins habe ich gar nicht: Kreativität/Einfallsreichtum.
The Poet hat geschrieben: 27 Sep 2019 15:39
Solalala hat geschrieben: 27 Sep 2019 14:45 Wenn es einem nicht gut geht, so kann man sich selber durch eine gelungene selbstgekochte Mahlzeit relativ verlässlich einen kleinen Erfolg verschaffen. Und hat gleich noch eine leckere Mahlzeit.
Ne. Eben nicht, wenn man ungern kocht. Dann ist es eher eine zusätzliche Belastung.
+1
Kochen und die Vor- und Nacharbeiten sind für mich langweilig, lästig, nervig, belastend, usw. Ich habe keine Lust drauf, vorm Essen in der Küche zu stehen und danach auch noch fürs Abspülen und Geschirr verräumen. Den Komfort von Essen ohne groß damit Arbeit zu haben, leiste ich mir gern. Wobei ich wegen der geringen Kosten aufm Land und meinen geringen Ansprüchen günstig davon komme.
Kief hat geschrieben: 27 Sep 2019 16:12 Mir hat Kochen in genau einer Situation gefallen:
wenn die Person, der ich beim Kochen helfe, mir als Person eine solch angenehme Gesellschaft ist, dass neben dem Plausch die Koch-Handgriffe zur Nebensaechlichkeit wurden.
(Und die Person geduldig genug bleibt, mich trotz begrenzter Erfahrung einzuarbeiten.)

Wenn also das Kochen nunmehr Beiwerk und die Person fuer mich der emotionale Mittelpunkt wurde.
Wenn Kochen und Essen ein soziales Event ist, dann ist das was anderes als alleine (mit minimalen Aufwand) satt werden wollen.
Gahaltan hat geschrieben: 27 Sep 2019 18:15
Solalala hat geschrieben: 27 Sep 2019 14:45 Die Fähigkeit für sich selber oder andere als Gastgeber ein Essen bereiten zu können, ist elementar. Seit wir keine Mammuts mehr jagen, hat sich die Bedeutung noch geseigert.

Wenn Ihr nicht kocht, wird eine Frau, insbesondere wenn ihre Ernährung wichtig ist, absehen können, dass die ganze Küchenarbeit bei ihr hängen bleibt und dass es dann auch noch Diskussionen geben wird, warum denn eine Tiefkühlpizza nicht gut genug ist. Als Partner für eine Familiengründung ist ein nichtkochender Mann nur dann geeignet, wenn er im Gegenzug den Abwasch macht und das Klo putzt.

Ein guter Gastgeber wird von Männern und Frauen respektiert.

Zu einem großen Teil unserer Mitmenschen ist man nicht kompatibel, wenn man sich keine Gedanken darüber macht, was man isst. Ich zähle mich dazu, für mich wäre eine Frau, die sich überwiegend von Fertigprodukten ernährt, genauso "schwierig", wie eine Raucherin.

Wenn es einem nicht gut geht, so kann man sich selber durch eine gelungene selbstgekochte Mahlzeit relativ verlässlich einen kleinen Erfolg verschaffen. Und hat gleich noch eine leckere Mahlzeit.

Mir fallen noch viel mehr Gründe ein. Ich denke, wenn man sich selber was gutes tun will und für andere Menschen anschlussfähig sein will und die Möglichkeit hat, dann sollte man anfangen, regelmäßig für sich und gelegentlich für andere zu kochen.

so ein quark. du hast grade null (vernünftige) argumente gebracht, sondern einfach nur erzählt, warum du es für gut hältst, kochen zu können.
+1
Da ich keine Beziehung geschweige den gemeinsame Wohnung als Paar anstrebe, kann es einer Frau egal sein, wie viel Küchenarbeit ich im Haushalt machen würde und wie gut ich kochen kann.
Dazu kommt: auch an einem Abend mit einer Frau oder Freundesgruppe würde ich lieber Essen gehen oder liefern lassen. Da kann sich jeder bestellen was er oder sie will und es gibt keine Konflikte drüber, was gekocht wird und welche Zutaten rein kommen dürfen. Der eine mag kein Fleisch, der andere kein Gemüse, der nächste Mensch ist gegen Gluten allergisch, die andere wiederum läuft weg, wenn Pilze drin sind usw. Ist doch blöd, wenn ein Abend schlecht läuft, weil man sich nicht auf ein Gericht oder die Verwendung/Ausschluss von Zutaten einigen kann.
Warnung vor Pickup: https://www.abtreff.de/viewtopic.php?p=1062199#p1062199
Wissenschaftliches Standardwerk über (männliches) AB-tum: https://www.springer.com/de/book/9783658059231
Geschlechtsspezifische Partnerwahl und Sexualitätsmerkmale: https://d-nb.info/1037687477/34
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Re: Frage an alle Ex-AB-Menschen: Was hat konkret geholfen?

Beitrag von Dérkesthai »

LonesomeCoder hat geschrieben: 27 Sep 2019 19:14
Dérkesthai hat geschrieben: 27 Sep 2019 14:32 Ja, das Prinzip bleibt aber überall anwendbar. Da du Kopfmensch bist und dich gut genug kennst. Immerhin kannst du sehr oft gegen irgendwas argumentieren, warum es nicht funktionierst, wirst du es sicherlich schaffen etwas zu finden, was dir Spaß macht, das Prinzip einzubauen und anzuwenden und dann letztendlich in Etappen zum Ziel zu kommen.
Eins habe ich gar nicht: Kreativität/Einfallsreichtum.
Reicht zumindest für individuelle Antworten und immer anderen Gründen warum irgendwas so, wie man es vorschlägt, nicht funktioniert. ;)
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Re: Frage an alle Ex-AB-Menschen: Was hat konkret geholfen?

Beitrag von Melli »

The Poet hat geschrieben: 27 Sep 2019 12:47Warum sich Extra-Mühe aufhalsen, wenn man eh schon am Limit ist mit seinem sonstigen Leben.
Been there, done that, got the t-shirt :(

Es gibt Dinge, auf die ich verzichten kann, ohne nachdenken zu müssen. Meine Paradebeispiel ist Cola und Zigarette statt Frühstück, für das ich damals schon lange keinen Sinn mehr hatte Bild

Ich habe durchaus auch schon Fertiggerichte direkt aus dem Microwellengeschirr gelöffelt. Das ist mal ok, aber auf Dauer läßt es zu wünschen übrig. Zum einen koche ich tatsächlich eigentlich gerne, zum anderen esse ich gerne Gerichte, von denen es keine Convenience Version gibt.

Die für mich typische Lösung war dann, bei anderen Dingen rebellisch zu werden, bis mein Zeit- und Energiehaushalt wenigstens etwas erträglicher wurde :hammer:
The Poet hat geschrieben: 27 Sep 2019 12:47Wozu haben wir denn die Arbeitsteilung erfunden, wenn nicht gerade dazu, dass jeder das macht, was er am besten kann/was ihm am meisten liegt/Freude bereitet? (Neben den Effizienzgewinnen durch Spezialisierung der Tätigkeit.)
Hier sind wir wohl eher bei der unangenehmen Situation angekommen, daß nichts davon mehr der Fall ist :(
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Xiangni
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Re: Frage an alle Ex-AB-Menschen: Was hat konkret geholfen?

Beitrag von Xiangni »

LonesomeCoder hat geschrieben: 27 Sep 2019 09:17 Leider bin ich wie gesagt ohne Antrieb und Motivation und als Kopfmensch extrem auf praktischen Nutzen fixiert. Etwa will ich wie schon oben geschrieben mangels Bedarf keine weitere Sprache lernen. Für mich ist auch vieles Stress und eine Belastung.
Für mich hört sich das irgendwie traurig an. Ist es das für dich? Bist du glücklich?
Hast du wirklich keinerlei Träume, Inspirationen, Dinge, die du mal ausprobieren/machen/sehen/hören etc willst?

Das mit dem "keinen direkten Nutzen haben" verstehe ich, wenn ich den Punkt Autismus anschaue, aber als Nicht-Autist irgendwie nicht. Alles hat einen Nutzen. Und man muss auch nicht alles super beherrschen, um daran Spass zu haben.

Ich habe den Eindruck, dass bei dir sehr viele Einzelteile deines Lebens nicht zufriedenstellend sind. Korrigier mich, wenn ich falsch liege:
Wohnsituation: stimmt für dich perfekt. Günstig, da bei deinen Eltern, ruhige ländliche Lage, genau das, was du willst

Job: unbefriedigend, da zu viele Stellenprozent und zu viel Verantwortung. Allerdings gemäss dir deine einzige Lösung, darum akzeptierst du es, weil es sonst deine Wohnsituation ändern müsstest und du das nicht willst.

Freunde: Keine, die Zeit für dich haben. Daher unbefriedigend. Dein Bedürfnis nach gemeinsamen Unternehmungen scheint aber derzeit relativ hoch zu sein, da du immer wieder schreibst, dass es gewisse Tätigkeiten gibt, die du gerne mit anderen machen möchtest, weil sie dir alleine keinen Spass machen.

Liebe: Du willst nur sporadischen Sex. Du unternimmst das, was unter deinen Umständen möglich ist. Die Chancen auf das Gewünschte sind leider gering. Daher ist dieser Punkt auch unbefriedigend.

Gesundheit: Du schläfst nur 3h pro Tag, bist ständig ausgelaugt und hast darum auch keine Energie für nichts. Auch unbefriedigend.

Aus meiner Sicht wirkt es darum, als ob einzig der Punkt Wohnsituation für dich derzeit befriedigend ist. Jobmässig lässt sich nichts ändern. Bezüglich Liebe probierst du schon viel, aber halt mit deinen Bedingungen sehr schwierig zu realisieren. Daher wären die Punkte, die ich angehen würde Freunde und Gesundheit.

Meiner Meinung nach hangen die Punkte Freunde und Gesundheit zusammen. Solange du dich immer so schlapp fühlst, hast du auch keine Energie Leute zu treffen. Mal abgesehen davon, dass du ein Intro bist und sowieso nicht ständig Leute sehen willst. Es scheint dir aber ein Bedürfnis zu sein, gewissen Aktivitäten zu unternehmen, was du aber nur mit anderen tun willst. Ergo, geht es darum den Punkt Freunde zu reaktivieren.

Meiner Meinung nach (ich schreib das immer, damit nichts falsch verstanden werden kann), kannst du
A) alte Freunde reaktivieren. Wiedermal denjenigen schreiben, von denen du schon lange nichts mehr gehört hast. Sie kennen dich schon, also musst du nicht bei Null anfangen.
B) Freunde in deinem Dorf reaktivieren. Auch jene, die Kinder haben, wollen mal was anderes machen. Ich treff mich häufig zum Mittagessen mit ner Freundin, die Kinder hat, weil sie sonst keine Zeit hat. Ich würde schauen, ob sich zumindest 4x im Jahr ein Abendessen in einem Restaurant im Dorf organisieren lässt. Die Eltern sitzen ja auch nicht die ganze Zeit alleine zu Hause.
C) Freunde dort suchen, wo du zur Arbeit gehst. Ich nehme mal an,dass das Kaff grösser ist als dort wo du wohnst. Nicht auf der Arbeit Freunde suchen, sondern dort in dem Kaff.
D) übers Internet Freunde suchen, wie beispielsweise hier über den AB-Treff. Viele hier haben ja auch keinen grossen Freundeskreis und wären vielleicht froh sich 2x pro Jahr mit dir zu treffen und irgend in ein Museum oder so zu gehen... im gleichen Bundesland suchen,damit die Amreise nicht so weit ist.

Welche Aktivitäten möchtest du mit diesen Freunden eigentlich überhaupt ausüben?

Gesundheit ist halt schwierig, da du da anscheinend nichts ändern willst, respektive nicht das Gefühl hast, dass du was ändern musst.
Bei deinen Ertzählungen kommt mir halt eine Freundin in den Sinn, die jahrelang 150kg auf die Waage brachte. Sie erzählte mir, dass sie grosse Mühe hatte schon nur eine Etage die Treppen hochzusteigen und ausser Atem war. Das ist bei dir vermutlich ähnlich. Weil du dich nur wenig bewegst, bist du dann auch schnell erschöpft und willst dich darum noch weniger bewegen. Ein Teufelskreis.
Jedenfalls hat sich die Freundin dann entschieden, dass sie abnehmen will und hat ihre Ernährung umgestellt (selber kochen, viel Gemüse, Hülsenfrüchte, wenig Öl, wenig Fett, wenig Süsses etc) und begannen Sport zu machen. Sie hat es wirklich super gemacht. Langsam begonnen und langsam länger und mehr. Nach einer Weile war sie nicht mehr ausser Atem nach einer Etage, vllt noch nach zwei. Es war ein sehr langwiriger Prozess. Sie hat es sicher hauptsächlich geschafft, einfach weil sie wollte. Sie wollte etwas ändern.
Ich bin einer Meinung mit anderen hier, dass dir eine etwas gesündere Ernährung und ein bisschen mehr Bewegung gut tun würde. Sicher super schwer, das durchzuziehen. Hast du mal deine Blutwerte bezüglich Vitaminen geprüft? Vitamin B12 udn Eisen sind sehr wichtig bezüglich energielos. Und bei nur Mikrowellenpizza könnte es halt sein, dass da was fehlt.

Hoffe, ich bin dir nicht zu nahe getreten. Der Grund warum ich so viel schreibe und so auf dich "einrede" ist einfach, dass ich persönlich solch ein Leben - argh, wie sagt man das, ohne dass es doof klingt??? Ich weiss auch nicht, aber ich würde nicht mein ganzes Leben so verbringen wollen. Ich könnte das nicht, weil es mich nicht glücklich machen würde. Darum würde ich an deiner Stelle was ändern wollen und ich gehe vielleicht naiverweise davon aus, dass du deine Situatiln gleich siehst wie ich und darum auch was ändern möchtest.

Änderungen brauchen aber sehr viiiel Zeit und Geduld und von heute auf morgen ändert sich leider meist nichts und dass dies sehr schwer ist, und es viell3icht einfacher ist die Änderungen gar nicht anzugehen, kann ich gut verstehen.
Solalala

Re: Frage an alle Ex-AB-Menschen: Was hat konkret geholfen?

Beitrag von Solalala »

The Poet hat geschrieben: 27 Sep 2019 15:39 Ergibt irgendwie überhaupt keinen Sinn. :gruebel:
Ich gehe jetzt mal davon aus, dass dieses kein Forum ist, in dem es darum geht, sein Leben nach den Gesetzen der abstrakten Logik und Zweckmäßigkeit auszurichten, sondern darum, die Situation der Partnerlosigkeit abzustellen.

Hierfür gilt es, (1) potentiellen Partnern überhaupt zu begegnen (2) und die Möglichkeit zu schaffen, in dieser Begegnung positiv wahrgenommen zu werden.

Nützlich hierfür ist, wenn das eigene Leben dafür teilweise kompatibel ist zum Leben des oder der anderen. Und hierfür halte ich selberkochen so gut geeignet, dass ich mich traue, diesen Tipp zu verallgemeinern.

Man sollte hier nicht mit der reinen Logik herangehen, sondern daran denken, dass alles was man tut oder nicht tut, beim anderen Bilder erzeugt. Wenn beispielsweise die Frau mitbekommt, dass der Mann eine Fertigpizza mit Pilzen isst, dann wird sich die Frau möglicherweise denken: "Der ist bei der körperlichen Liebe sicher genauso lieblos wie bei der Ernährung." Die Chance, zu erzählen, dass man Vegetarier ist, mit der Klobürste besser umzugehen weiß, wie mit dem Kochlöffel etc. erfährt die Frau nicht oder erst so spät, dass das potentiell positive Bild gar nicht entsteht.

Und kochen führt einen näher an die eigene Existenz, ähnlich wie das jagen von Mammuts (die ja nun leider ausgestorben sind). Wer hauptsächlich abstrakt tätig ist, im Büro arbeitet und seine Freizeit mit RPG verbringt (ich musste das erstmal googeln), dem würde das guttun.

Ja, und selberkochen ist gesünder als Fertigprodukte und das Essen in preiswerten Restaurants. Natürlich nicht, wenn man im Restaurant eine Gemüsepfanne und zuhause vier Schweineschnitzel essen würde. Aber selberkochen kommt, wenn man es einigermaßen richtig macht, ohne bzw. mit sehr wenigen vorproduzierten Produkten aus, die ganz viele böse Chemikalien, Konservierungsstoffe und Zutaten billigster Art enthalten.

Ich propagiere nicht, jeden Tag selber zu kochen (wer alleine lebt und jeden Tag für sich selber kocht, ist ein Held). Ich propagiere aber, für sich und für andere kochen zu können.
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Re: Frage an alle Ex-AB-Menschen: Was hat konkret geholfen?

Beitrag von TheHoff »

Wer gut essen will, sollte auch kochen können - oder muss halt dafür bezahlen.
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Re: Frage an alle Ex-AB-Menschen: Was hat konkret geholfen?

Beitrag von Vidar »

Ich stimme Solalala bzgl. Kochen zu. Eine Frau, die das partout ablehnt, käme für mich für Ernsthaftes nicht im Frage. Ich selbst koche sehr gerne, und es gibt auch wenig, was bei einem Date zuhause besser die Kommunikation in Gang bringt als gemeinsames Kochen.
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Re: Frage an alle Ex-AB-Menschen: Was hat konkret geholfen?

Beitrag von LonesomeCoder »

Dérkesthai hat geschrieben: 27 Sep 2019 19:30 Reicht zumindest für individuelle Antworten und immer anderen Gründen warum irgendwas so, wie man es vorschlägt, nicht funktioniert. ;)
Ich meins nicht böse, vielfach berichte ich nur von Erfahrungen aus der Vergangenheit.
Xiangni hat geschrieben: 28 Sep 2019 00:16 Für mich hört sich das irgendwie traurig an. Ist es das für dich? Bist du glücklich?
Hast du wirklich keinerlei Träume, Inspirationen, Dinge, die du mal ausprobieren/machen/sehen/hören etc willst?

Das mit dem "keinen direkten Nutzen haben" verstehe ich, wenn ich den Punkt Autismus anschaue, aber als Nicht-Autist irgendwie nicht. Alles hat einen Nutzen. Und man muss auch nicht alles super beherrschen, um daran Spass zu haben.

Ich habe den Eindruck, dass bei dir sehr viele Einzelteile deines Lebens nicht zufriedenstellend sind. Korrigier mich, wenn ich falsch liege:
Wohnsituation: stimmt für dich perfekt. Günstig, da bei deinen Eltern, ruhige ländliche Lage, genau das, was du willst

Job: unbefriedigend, da zu viele Stellenprozent und zu viel Verantwortung. Allerdings gemäss dir deine einzige Lösung, darum akzeptierst du es, weil es sonst deine Wohnsituation ändern müsstest und du das nicht willst.

Freunde: Keine, die Zeit für dich haben. Daher unbefriedigend. Dein Bedürfnis nach gemeinsamen Unternehmungen scheint aber derzeit relativ hoch zu sein, da du immer wieder schreibst, dass es gewisse Tätigkeiten gibt, die du gerne mit anderen machen möchtest, weil sie dir alleine keinen Spass machen.

Liebe: Du willst nur sporadischen Sex. Du unternimmst das, was unter deinen Umständen möglich ist. Die Chancen auf das Gewünschte sind leider gering. Daher ist dieser Punkt auch unbefriedigend.

Gesundheit: Du schläfst nur 3h pro Tag, bist ständig ausgelaugt und hast darum auch keine Energie für nichts. Auch unbefriedigend.

Aus meiner Sicht wirkt es darum, als ob einzig der Punkt Wohnsituation für dich derzeit befriedigend ist. Jobmässig lässt sich nichts ändern. Bezüglich Liebe probierst du schon viel, aber halt mit deinen Bedingungen sehr schwierig zu realisieren. Daher wären die Punkte, die ich angehen würde Freunde und Gesundheit.

Meiner Meinung nach hangen die Punkte Freunde und Gesundheit zusammen. Solange du dich immer so schlapp fühlst, hast du auch keine Energie Leute zu treffen. Mal abgesehen davon, dass du ein Intro bist und sowieso nicht ständig Leute sehen willst. Es scheint dir aber ein Bedürfnis zu sein, gewissen Aktivitäten zu unternehmen, was du aber nur mit anderen tun willst. Ergo, geht es darum den Punkt Freunde zu reaktivieren.

Meiner Meinung nach (ich schreib das immer, damit nichts falsch verstanden werden kann), kannst du
A) alte Freunde reaktivieren. Wiedermal denjenigen schreiben, von denen du schon lange nichts mehr gehört hast. Sie kennen dich schon, also musst du nicht bei Null anfangen.
B) Freunde in deinem Dorf reaktivieren. Auch jene, die Kinder haben, wollen mal was anderes machen. Ich treff mich häufig zum Mittagessen mit ner Freundin, die Kinder hat, weil sie sonst keine Zeit hat. Ich würde schauen, ob sich zumindest 4x im Jahr ein Abendessen in einem Restaurant im Dorf organisieren lässt. Die Eltern sitzen ja auch nicht die ganze Zeit alleine zu Hause.
C) Freunde dort suchen, wo du zur Arbeit gehst. Ich nehme mal an,dass das Kaff grösser ist als dort wo du wohnst. Nicht auf der Arbeit Freunde suchen, sondern dort in dem Kaff.
D) übers Internet Freunde suchen, wie beispielsweise hier über den AB-Treff. Viele hier haben ja auch keinen grossen Freundeskreis und wären vielleicht froh sich 2x pro Jahr mit dir zu treffen und irgend in ein Museum oder so zu gehen... im gleichen Bundesland suchen,damit die Amreise nicht so weit ist.

Welche Aktivitäten möchtest du mit diesen Freunden eigentlich überhaupt ausüben?

Gesundheit ist halt schwierig, da du da anscheinend nichts ändern willst, respektive nicht das Gefühl hast, dass du was ändern musst.
Bei deinen Ertzählungen kommt mir halt eine Freundin in den Sinn, die jahrelang 150kg auf die Waage brachte. Sie erzählte mir, dass sie grosse Mühe hatte schon nur eine Etage die Treppen hochzusteigen und ausser Atem war. Das ist bei dir vermutlich ähnlich. Weil du dich nur wenig bewegst, bist du dann auch schnell erschöpft und willst dich darum noch weniger bewegen. Ein Teufelskreis.
Jedenfalls hat sich die Freundin dann entschieden, dass sie abnehmen will und hat ihre Ernährung umgestellt (selber kochen, viel Gemüse, Hülsenfrüchte, wenig Öl, wenig Fett, wenig Süsses etc) und begannen Sport zu machen. Sie hat es wirklich super gemacht. Langsam begonnen und langsam länger und mehr. Nach einer Weile war sie nicht mehr ausser Atem nach einer Etage, vllt noch nach zwei. Es war ein sehr langwiriger Prozess. Sie hat es sicher hauptsächlich geschafft, einfach weil sie wollte. Sie wollte etwas ändern.
Ich bin einer Meinung mit anderen hier, dass dir eine etwas gesündere Ernährung und ein bisschen mehr Bewegung gut tun würde. Sicher super schwer, das durchzuziehen. Hast du mal deine Blutwerte bezüglich Vitaminen geprüft? Vitamin B12 udn Eisen sind sehr wichtig bezüglich energielos. Und bei nur Mikrowellenpizza könnte es halt sein, dass da was fehlt.

Hoffe, ich bin dir nicht zu nahe getreten. Der Grund warum ich so viel schreibe und so auf dich "einrede" ist einfach, dass ich persönlich solch ein Leben - argh, wie sagt man das, ohne dass es doof klingt??? Ich weiss auch nicht, aber ich würde nicht mein ganzes Leben so verbringen wollen. Ich könnte das nicht, weil es mich nicht glücklich machen würde. Darum würde ich an deiner Stelle was ändern wollen und ich gehe vielleicht naiverweise davon aus, dass du deine Situatiln gleich siehst wie ich und darum auch was ändern möchtest.

Änderungen brauchen aber sehr viiiel Zeit und Geduld und von heute auf morgen ändert sich leider meist nichts und dass dies sehr schwer ist, und es viell3icht einfacher ist die Änderungen gar nicht anzugehen, kann ich gut verstehen.
Nein, bin nicht glücklich, war ich auch nie.
Ein Leben, wie ich es gern hätte, ist nicht realisierbar: keine Verantwortung, keine Leistung bringen müssen, vllt. max. 10 h pro Woche arbeiten müssen, keine lästigen Alltagsaufgaben, keine körperlichen Belastungen, nur interessante und für mich relevante geistige Tätigkeiten, hin und wieder Sex und soziale Kontakte, keine Geldsorgen, möglichst wenig Veränderungen im Leben vor mir, vor allem keine, gegen die ich mich nicht wehren kann, usw.
Es gibt schon Dinge, die ich noch gerne machen will, aber die sind aus diversen Gründen (Kosten, Zeitbedarf, gesundheitliche Anforderungen, usw.) nicht realisierbar. Ich meine hier Dinge wo es nicht um 2 oder 3 Wochen Urlaub am Stück oder 5000 oder 10000 € geht, sondern über Jahre Zeit am Stück ohne Arbeit und/oder sechsstellige Summen oder ich harte Anforderungen wie Körpergröße oder Sehkraft (ohne Sehhilfe) nicht erfülle.

Ich bin hier leider wirklich sehr am Nutzen orientiert. Lernen ist für mich kein Spaß. Deswegen müsste eine neue Sprache eine sein, die ich beruflich oder privat brauchen würde oder könnte. Aber das ist bei keiner außer Englisch der Fall und das kann ich ausreichend gut.

Job: zeig mir einen Job ohne Verantwortung und ohne Leistung bringen müssen wo max. 10 h pro Woche genug Geld liefern. Gibts auch woanders wohl nicht. Man muss auch die Lebenshaltungskosten denken und ausrechnen was bleibt, da schneidet dann der Job mit deutlich mehr Geld in der Großstadt nicht mehr so gut ab.

Freunde: seit dem alle verpartnert sind, ist es schlecht, weil Partner und immer öfter Kinder vorgehen. Vor 10 Jahren war das noch keine Baustelle bei mir. Da ist einfach nicht mehr so viel Zeit für Freunde als bei einem Single ohne Kinder. Auch wohnen viele weit weg. Aber Leute im passenden Alter ohne Partner hat meine Region nicht. Ja, ich hätte gern mehr Freunde, vor allem welche, die auch Interesse an Nicht-IT-Sachen hätten.

Sex: ja, hin und wieder Sex ohne Verpflichtungen hätte ich den. Leider finde ich den nicht, obwohl mir sogar alle paar Monate mal reichen würden. Beziehungen will ich nicht, aber selbst eine solche hätte ich noch nie haben können. Umfeld, online, offline Kaltansprachen: nichts klappt bei mir.

Gesundheit: schlafen geht wegen Grübeln nicht, mehr Freizeit/eher von der Arbeit kommen würde da nichts ändern. War zu Schulzeiten mit Heimkommen um 13:30 Uhr auch nicht anders. Organische Ursachen wurden auch im Schlaflabor nicht gefunden. Gegen Hypnose, Entspannungstechniken, Meditation usw. bin ich völlig immun, ich bin immer voll da und konzentriert.

Ich sehe den Job aber nicht so als Problem an. Erstens, weil das was mich an der Arbeit stört, ich woanders auch überall habe (Verantwortung und Leistung bringen müssen). Zweitens gings mir vor dem Berufseinstieg auch nicht wirklich besser.

A) Habe ich oft genug versucht. Meist keine Reaktion oder "keine Zeit". Kein Wunder, sind seit über 5 Jahren (Freunde aus Studium) oder 10 Jahren (Freunde aus der Schule) weit weg gezogen und haben dort Partner, meist Kinder und einen neuen Freundeskreis.
B) Vor Ort ist außer mir keiner mehr. Meist ziehen bis auf einen oder zwei ALLE eines Abi-Jahrgangs weg. Bei meinem Jahrgang war ich es und noch ein anderer. Aber der zog heuer zu seiner Frau ins Ausland.
C) Meine Kollegen sind alle deutlich älter, mit denen kann ich nichts anfangen. Sonst gibt der Arbeitsort auch nichts her, zudem habe ich außer der Arbeit dort keinen Bezug zu dem Ort.
D) Ich habe hier viele Feinde und will anonym bleiben. Auch scheinen die meisten Nutzer aus der nördlichen Landeshälfte zu sein und kaum aus dem Süden.

Ich würde gerne mal ausgehen (aber mit Leuten, die dafür geeignet sind und nicht nur betrübt in der Ecke stehen und dauernd am Handy hängen), im Sommer ins Freibad gehen, auf Konzerte gehen und verreisen.

Mir gehts besser, seit dem ich die zig vergeblichen Abnehmversuche aufgegeben hatte (von 13 bis 23 drehte sich bei mir vieles nur ums Abnehmen) und mein Gewicht akzeptierte. Ich habe eine überraschend hohe Ausdauer. Ka, warum, aber ist so. Blutuntersuchungen fanden
nichts.
Solalala hat geschrieben: 28 Sep 2019 05:55 Man sollte hier nicht mit der reinen Logik herangehen, sondern daran denken, dass alles was man tut oder nicht tut, beim anderen Bilder erzeugt. Wenn beispielsweise die Frau mitbekommt, dass der Mann eine Fertigpizza mit Pilzen isst, dann wird sich die Frau möglicherweise denken: "Der ist bei der körperlichen Liebe sicher genauso lieblos wie bei der Ernährung." Die Chance, zu erzählen, dass man Vegetarier ist, mit der Klobürste besser umzugehen weiß, wie mit dem Kochlöffel etc. erfährt die Frau nicht oder erst so spät, dass das potentiell positive Bild gar nicht entsteht.
So denkst aber auch nur du. Gibt auch Frauen, die keinen Bock auf Kochen haben und es toll finden, wenn ein Mann keine Zeit dafür aufwendet.
Warnung vor Pickup: https://www.abtreff.de/viewtopic.php?p=1062199#p1062199
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Geschlechtsspezifische Partnerwahl und Sexualitätsmerkmale: https://d-nb.info/1037687477/34
Kief

Re: Frage an alle Ex-AB-Menschen: Was hat konkret geholfen?

Beitrag von Kief »

LonesomeCoder hat geschrieben: 28 Sep 2019 12:36 Ich würde gerne mal ausgehen (aber mit Leuten, die dafür geeignet sind und nicht nur betrübt in der Ecke stehen und dauernd am Handy hängen), im Sommer ins Freibad gehen, auf Konzerte gehen und verreisen.
[ und mein Gewicht ]
Ausgehen wohin?
Damit meinst Du wohl nicht Partys? ;-)
Meinst Du Kirmes, oder nen Restaurantbesuch zelebrieren, Museum, Theater ... ?
Wo liegt Dein Gewicht?

Konzerte - was fuer Musik?
Verreisen - wohin, zu zweit/Kleingruppe, wie lange, wie weit?

Dass Du hier gerade die positiven Moeglichkeiten aufzeigst finde ich gut! ;-)


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Re: Frage an alle Ex-AB-Menschen: Was hat konkret geholfen?

Beitrag von Xiangni »

LonesomeCoder hat geschrieben: 28 Sep 2019 12:36 Nein, bin nicht glücklich, war ich auch nie.
Ein Leben, wie ich es gern hätte, ist nicht realisierbar: keine Verantwortung, keine Leistung bringen müssen, vllt. max. 10 h pro Woche arbeiten müssen, keine lästigen Alltagsaufgaben, keine körperlichen Belastungen, nur interessante und für mich relevante geistige Tätigkeiten, hin und wieder Sex und soziale Kontakte, keine Geldsorgen, möglichst wenig Veränderungen im Leben vor mir, vor allem keine, gegen die ich mich nicht wehren kann, usw.

Es gibt schon Dinge, die ich noch gerne machen will, aber die sind aus diversen Gründen (Kosten, Zeitbedarf, gesundheitliche Anforderungen, usw.) nicht realisierbar. Ich meine hier Dinge wo es nicht um 2 oder 3 Wochen Urlaub am Stück oder 5000 oder 10000 € geht, sondern über Jahre Zeit am Stück ohne Arbeit und/oder sechsstellige Summen oder ich harte Anforderungen wie Körpergröße oder Sehkraft (ohne Sehhilfe) nicht erfülle.

Ich bin hier leider wirklich sehr am Nutzen orientiert. Lernen ist für mich kein Spaß. Deswegen müsste eine neue Sprache eine sein, die ich beruflich oder privat brauchen würde oder könnte. Aber das ist bei keiner außer Englisch der Fall und das kann ich ausreichend gut.

Job: zeig mir einen Job ohne Verantwortung und ohne Leistung bringen müssen wo max. 10 h pro Woche genug Geld liefern. Gibts auch woanders wohl nicht. Man muss auch die Lebenshaltungskosten denken und ausrechnen was bleibt, da schneidet dann der Job mit deutlich mehr Geld in der Großstadt nicht mehr so gut ab.

Freunde: seit dem alle verpartnert sind, ist es schlecht, weil Partner und immer öfter Kinder vorgehen. Vor 10 Jahren war das noch keine Baustelle bei mir. Da ist einfach nicht mehr so viel Zeit für Freunde als bei einem Single ohne Kinder. Auch wohnen viele weit weg. Aber Leute im passenden Alter ohne Partner hat meine Region nicht. Ja, ich hätte gern mehr Freunde, vor allem welche, die auch Interesse an Nicht-IT-Sachen hätten.

Sex: ja, hin und wieder Sex ohne Verpflichtungen hätte ich den. Leider finde ich den nicht, obwohl mir sogar alle paar Monate mal reichen würden. Beziehungen will ich nicht, aber selbst eine solche hätte ich noch nie haben können. Umfeld, online, offline Kaltansprachen: nichts klappt bei mir.

Gesundheit: schlafen geht wegen Grübeln nicht, mehr Freizeit/eher von der Arbeit kommen würde da nichts ändern. War zu Schulzeiten mit Heimkommen um 13:30 Uhr auch nicht anders. Organische Ursachen wurden auch im Schlaflabor nicht gefunden. Gegen Hypnose, Entspannungstechniken, Meditation usw. bin ich völlig immun, ich bin immer voll da und konzentriert.

Ich sehe den Job aber nicht so als Problem an. Erstens, weil das was mich an der Arbeit stört, ich woanders auch überall habe (Verantwortung und Leistung bringen müssen). Zweitens gings mir vor dem Berufseinstieg auch nicht wirklich besser.

A) Habe ich oft genug versucht. Meist keine Reaktion oder "keine Zeit". Kein Wunder, sind seit über 5 Jahren (Freunde aus Studium) oder 10 Jahren (Freunde aus der Schule) weit weg gezogen und haben dort Partner, meist Kinder und einen neuen Freundeskreis.
B) Vor Ort ist außer mir keiner mehr. Meist ziehen bis auf einen oder zwei ALLE eines Abi-Jahrgangs weg. Bei meinem Jahrgang war ich es und noch ein anderer. Aber der zog heuer zu seiner Frau ins Ausland.
C) Meine Kollegen sind alle deutlich älter, mit denen kann ich nichts anfangen. Sonst gibt der Arbeitsort auch nichts her, zudem habe ich außer der Arbeit dort keinen Bezug zu dem Ort.
D) Ich habe hier viele Feinde und will anonym bleiben. Auch scheinen die meisten Nutzer aus der nördlichen Landeshälfte zu sein und kaum aus dem Süden.

Ich würde gerne mal ausgehen (aber mit Leuten, die dafür geeignet sind und nicht nur betrübt in der Ecke stehen und dauernd am Handy hängen), im Sommer ins Freibad gehen, auf Konzerte gehen und verreisen.

Mir gehts besser, seit dem ich die zig vergeblichen Abnehmversuche aufgegeben hatte (von 13 bis 23 drehte sich bei mir vieles nur ums Abnehmen) und mein Gewicht akzeptierte. Ich habe eine überraschend hohe Ausdauer. Ka, warum, aber ist so. Blutuntersuchungen fanden
nichts.
Also wenn ich das so lese, dann gehst du prinzipiell einig mit den einzelnen Gesichtspunkten, die ich sozusagen "analysiert" habe.

Ich gehe mit dir einig, dass es schwierig wird mit deinen Voraussetzungen das für dich ideale Leben zu erreichen. Es gibt für dich gewisse No-Go's was Veränderungen betrifft wie die Wohnsituation. Bei den anderen Punkten könntest du vielleicht mit Kompromissen ein glücklich stellenderes Ergebnis erzielen.

Ich finde es schade, dass du unglücklich bist. Was wir hier aber auch anraten, lehnst du ab oder gast es schon probiert und funktionierte damals (!) nicht. Ich weiss darum ehrlich gesagt gar nicht mehr, was ich noch anraten könnte. Wenn ich deine Aussagen lese, fühle ich mich fast "gezwungen" dir mögliche Lösungswege anzubieten. Andererseits habe ich leider den Eindruck, dass du innerlich schon aufgegeben hast.

Job: wie ich bereits erwähnt habe, könntest du hier versuchen ob Home Office möglich wäre. Zumindest einen Tag, so dass du nicht zur Arbeit fahren musst und dir die Zeit selber einteilen kannst. Ich habe dir ausserdem empfohlen zu schauen, ob es in deiner Umgebung andere Home Office Jobs gibt. Da könntest du bestimmt ein Suchabo bei einem Jobinserat-Portal einrichten und ab und zu reinschauen.
Viele Informatiker arbeiten heutzutage ja auch als Freelancer und reisen in der ganzen Welt herum. Wie sähe es mit so Freelance-Aufträgen aus? Die könntest du von zu Hause aus machen.
Das wären die Kompromisse, die ich in Erwägung ziehen würde. Auch wenn ich ja richtig erkannt habe, dass du an der Jobsituation eigentlich gar nichts ändern willst.

Freunde: Ich weiss nicht, ob das möglich ist, aber könntest du nicht eine eigene Gruppe auf Facebook erstellen "Neu in..." und nimmst deinen Arbeitsort, der ja grösser zu sein scheint. Oder du kannst auf Spontacts ja selber Events erstellen. Du schreibst, du würdest gerne an Konzerte fahren. Solch ein Event könntest du da auf jeden Fall aufschalten. Du müsstest allenfalld alleine anreisen , hättest aber dann vor Ort Gesellschaft. Die anderen müssen sich für die Events ja anmelden.
Bezüglich des Arbeitsortes: Du schreibst, dass der Ort für dich keinen anderen Nutzen hat. Wenn du nun da einen Freund finden würdest, so hätte der Ort einen Nutzen. Hast du den Eindruck, dass es da viele junge Leute hat? Gibt es da irgendwelche Veranstaltungen oder Freiwilligenarbeit, wo du mit Leuten in Kontakt kommen könntest?
Leider werden neue Freunde dir nicht einfach so in den Schoss fallen, du musst also etwas dafür tun:
- alte Freunde, die weit weg wohnen: Du müsstest sie mal besuchen fahren. Ich weiss ist für dich sehr anstrengend, aber das wäre das, was du machen müsstest. Von nichts kommt nichts.
- Arbeitskollegen: Du müsstest nach Feierabend mal mit ihnen Essen gehen. Dann von dir aus Thema auf was anderes als den Job lenken. Bspw. Fragen wie es mit der Familie läuft, ob sie Ferienpläne haben, ob sie einen guten Wellnessort in der Nähe kennen, übers Essen reden etc. Halt auch wieder Aufwand.
- neue Freunde finden: zwangsläufig müsstest du an Veranstaltungen teilnehmen. Freunde wird man in der Regel in unseren Breitengraden je häufiger man sich sieht. Also beim ersten Kennenlernen sind viele noch etwas kühl. Beim zweiten Mal Sehen kennt man sich ja schon und kann gemeinsame Themen besprechen, woraus vielleicht eine Einladung für eine Unternehmung zu zweit wird. Ab da trifft man sich zu zweit und vertraut sich immer mehr an. Nehme an, dass Jungs-Jungs-Freundschaften auch so ablaufen...

Gesundheit: Wie lange ist bei dir der Bluttest und all das andere her? Ich bin auch nicht empfänglich für Meditation und so was, bin mehr der Wissenschaftstyp.
Ich möchte nicht sagen, dass du Diät machen sollst, sondern, dass eine gesunde Ernährung und etwas Bewegung (spazieren gehen, lebst ja auf dem Land) positiv für dein Energielevel sein könnten. Das braucht aber auch Zeit und Durchhaltewillen.



Was das Kochen anbelangt bin ich voll und ganz bei Solalala. Mir selbst ist Ernährung wichtig. Im Sinne von: Ich will mich gesund ernähren. Dazu gehört, dass ich eigentlich täglich koche: Frühstück, Mittagessen und Abendessen. Ich bin wahrlich keine gute Köchin, aber mir ist es wichtig zu wissen, was ich zu mir nehme und irgendwie finde ich es auch ganz entspannend nach einem ganzen Tag nur in den Computer starren. In einer Beziehung möchte ich einen Mann, der auch mal mit mir kocht (einer schnipselt, der andere kocht etc), weil ich das toll finde. Ihm soll Essen insofern wichtig sein, als dass er nicht nur Junk Food und Mikrowellenessen in sich reinstopft. Dass er für sich selber sorgen kann. Bei einem Mann, der nie kocht, hätte ich in der Tat die Befürchtung, dass dann das Ganze an mir hängen bleibt. Das sehe ich bei meinem Vater...
In meinem ganzen Freundeskreis kommt mir einzig eine einzige Person (Mann) in den Sinn, der nie wirklich kocht und nicht darauf achtet, was er zu sich nimmt.
Für LSC ist das aber wirklich eher unwichtig, da ee ja keine Beziehung sucht.
Solalala

Re: Frage an alle Ex-AB-Menschen: Was hat konkret geholfen?

Beitrag von Solalala »

LonesomeCoder hat geschrieben: 28 Sep 2019 12:36
Solalala hat geschrieben: 28 Sep 2019 05:55 Man sollte hier nicht mit der reinen Logik herangehen, sondern daran denken, dass alles was man tut oder nicht tut, beim anderen Bilder erzeugt. Wenn beispielsweise die Frau mitbekommt, dass der Mann eine Fertigpizza mit Pilzen isst, dann wird sich die Frau möglicherweise denken: "Der ist bei der körperlichen Liebe sicher genauso lieblos wie bei der Ernährung." Die Chance, zu erzählen, dass man Vegetarier ist, mit der Klobürste besser umzugehen weiß, wie mit dem Kochlöffel etc. erfährt die Frau nicht oder erst so spät, dass das potentiell positive Bild gar nicht entsteht.
So denkst aber auch nur du. Gibt auch Frauen, die keinen Bock auf Kochen haben und es toll finden, wenn ein Mann keine Zeit dafür aufwendet.
Genau. So denke nur ich ganz allein. Tiefkühlpizza ist der neue Sex und ich bin ein Relikt aus vergangener Zeit, welches einsam im Risotto rührt und nichts begreift.
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Re: Frage an alle Ex-AB-Menschen: Was hat konkret geholfen?

Beitrag von _Ghostwriter_ »

LonesomeCoder hat geschrieben: 28 Sep 2019 12:36 Ein Leben, wie ich es gern hätte, ist nicht realisierbar: keine Verantwortung, keine Leistung bringen müssen, vllt. max. 10 h pro Woche arbeiten müssen, keine lästigen Alltagsaufgaben, keine körperlichen Belastungen, nur interessante und für mich relevante geistige Tätigkeiten, hin und wieder Sex und soziale Kontakte, keine Geldsorgen, möglichst wenig Veränderungen im Leben vor mir, vor allem keine, gegen die ich mich nicht wehren kann, usw.
schön dass du dein eigenes Paradoxon so schön ausformulierst. Du würdest gern dein ganzes Leben umkrempeln, alles soll sich ändern. Aber bitte schön ohne Veränderungen...
Solalala

Re: Frage an alle Ex-AB-Menschen: Was hat konkret geholfen?

Beitrag von Solalala »

_Ghostwriter_ hat geschrieben: 28 Sep 2019 15:17
LonesomeCoder hat geschrieben: 28 Sep 2019 12:36 Ein Leben, wie ich es gern hätte, ist nicht realisierbar: keine Verantwortung, keine Leistung bringen müssen, vllt. max. 10 h pro Woche arbeiten müssen, keine lästigen Alltagsaufgaben, keine körperlichen Belastungen, nur interessante und für mich relevante geistige Tätigkeiten, hin und wieder Sex und soziale Kontakte, keine Geldsorgen, möglichst wenig Veränderungen im Leben vor mir, vor allem keine, gegen die ich mich nicht wehren kann, usw.
schön dass du dein eigenes Paradoxon so schön ausformulierst. Du würdest gern dein ganzes Leben umkrempeln, alles soll sich ändern. Aber bitte schön ohne Veränderungen...
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Re: Frage an alle Ex-AB-Menschen: Was hat konkret geholfen?

Beitrag von Dérkesthai »

LonesomeCoder hat geschrieben: 28 Sep 2019 12:36
Dérkesthai hat geschrieben: 27 Sep 2019 19:30 Reicht zumindest für individuelle Antworten und immer anderen Gründen warum irgendwas so, wie man es vorschlägt, nicht funktioniert. ;)
Ich meins nicht böse, vielfach berichte ich nur von Erfahrungen aus der Vergangenheit.
Ich meine es auch nicht böse und berichte auch nur mittels meiner vergangenen Erfahrungen. So what? Dass das alles subjektiv ist und alles irgendwie in den Augen eine Daseinsberechtigung hat, dürfte klar sein.
Ich halte es halt gerne wie in Sprüchen a la "Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren".
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Re: Frage an alle Ex-AB-Menschen: Was hat konkret geholfen?

Beitrag von LonesomeCoder »

Kief hat geschrieben: 28 Sep 2019 13:38 Ausgehen wohin?
Damit meinst Du wohl nicht Partys? ;-)
Meinst Du Kirmes, oder nen Restaurantbesuch zelebrieren, Museum, Theater ... ?
Wo liegt Dein Gewicht?

Konzerte - was fuer Musik?
Verreisen - wohin, zu zweit/Kleingruppe, wie lange, wie weit?

Dass Du hier gerade die positiven Moeglichkeiten aufzeigst finde ich gut! ;-)
Doch auch Discos :) Als extremer Intro sicher nicht jede Woche, aber hin und wieder mal wäre schon interessant. Bierzelt aber nicht. Das Stimmengewirr sorgt bei mir für Gewitter im Kopf. Essen gehen auch, Theater oder Oper sind aber nicht meins.
Das Gewicht ist zu hoch, aber ich kann damit leben und habe kein Problem, mich in Bademode oder nackt zu zeigen.
Musik laut und elektrisch. Reisen kurz mit viel Luxus und Komfort (ohne körperliche Belastungen) und nicht in die Ferne, halte es nicht so lange im Flieger aus. Leider haben meine Reiseinteressen keine Schnittmenge mit Leuten in meinem Alter, wäre ich über 50 oder noch besser 55, würde ich massig Angebote an Gruppenreisen für Alleinreisende finden.
Xiangni hat geschrieben: 28 Sep 2019 14:41 Ich finde es schade, dass du unglücklich bist. Was wir hier aber auch anraten, lehnst du ab oder gast es schon probiert und funktionierte damals (!) nicht. Ich weiss darum ehrlich gesagt gar nicht mehr, was ich noch anraten könnte. Wenn ich deine Aussagen lese, fühle ich mich fast "gezwungen" dir mögliche Lösungswege anzubieten. Andererseits habe ich leider den Eindruck, dass du innerlich schon aufgegeben hast.

Job: wie ich bereits erwähnt habe, könntest du hier versuchen ob Home Office möglich wäre. Zumindest einen Tag, so dass du nicht zur Arbeit fahren musst und dir die Zeit selber einteilen kannst. Ich habe dir ausserdem empfohlen zu schauen, ob es in deiner Umgebung andere Home Office Jobs gibt. Da könntest du bestimmt ein Suchabo bei einem Jobinserat-Portal einrichten und ab und zu reinschauen.
Viele Informatiker arbeiten heutzutage ja auch als Freelancer und reisen in der ganzen Welt herum. Wie sähe es mit so Freelance-Aufträgen aus? Die könntest du von zu Hause aus machen.
Das wären die Kompromisse, die ich in Erwägung ziehen würde. Auch wenn ich ja richtig erkannt habe, dass du an der Jobsituation eigentlich gar nichts ändern willst.

Freunde: Ich weiss nicht, ob das möglich ist, aber könntest du nicht eine eigene Gruppe auf Facebook erstellen "Neu in..." und nimmst deinen Arbeitsort, der ja grösser zu sein scheint. Oder du kannst auf Spontacts ja selber Events erstellen. Du schreibst, du würdest gerne an Konzerte fahren. Solch ein Event könntest du da auf jeden Fall aufschalten. Du müsstest allenfalld alleine anreisen , hättest aber dann vor Ort Gesellschaft. Die anderen müssen sich für die Events ja anmelden.
Bezüglich des Arbeitsortes: Du schreibst, dass der Ort für dich keinen anderen Nutzen hat. Wenn du nun da einen Freund finden würdest, so hätte der Ort einen Nutzen. Hast du den Eindruck, dass es da viele junge Leute hat? Gibt es da irgendwelche Veranstaltungen oder Freiwilligenarbeit, wo du mit Leuten in Kontakt kommen könntest?
Leider werden neue Freunde dir nicht einfach so in den Schoss fallen, du musst also etwas dafür tun:
- alte Freunde, die weit weg wohnen: Du müsstest sie mal besuchen fahren. Ich weiss ist für dich sehr anstrengend, aber das wäre das, was du machen müsstest. Von nichts kommt nichts.
- Arbeitskollegen: Du müsstest nach Feierabend mal mit ihnen Essen gehen. Dann von dir aus Thema auf was anderes als den Job lenken. Bspw. Fragen wie es mit der Familie läuft, ob sie Ferienpläne haben, ob sie einen guten Wellnessort in der Nähe kennen, übers Essen reden etc. Halt auch wieder Aufwand.
- neue Freunde finden: zwangsläufig müsstest du an Veranstaltungen teilnehmen. Freunde wird man in der Regel in unseren Breitengraden je häufiger man sich sieht. Also beim ersten Kennenlernen sind viele noch etwas kühl. Beim zweiten Mal Sehen kennt man sich ja schon und kann gemeinsame Themen besprechen, woraus vielleicht eine Einladung für eine Unternehmung zu zweit wird. Ab da trifft man sich zu zweit und vertraut sich immer mehr an. Nehme an, dass Jungs-Jungs-Freundschaften auch so ablaufen...

Gesundheit: Wie lange ist bei dir der Bluttest und all das andere her? Ich bin auch nicht empfänglich für Meditation und so was, bin mehr der Wissenschaftstyp.
Ich möchte nicht sagen, dass du Diät machen sollst, sondern, dass eine gesunde Ernährung und etwas Bewegung (spazieren gehen, lebst ja auf dem Land) positiv für dein Energielevel sein könnten. Das braucht aber auch Zeit und Durchhaltewillen.



Was das Kochen anbelangt bin ich voll und ganz bei Solalala. Mir selbst ist Ernährung wichtig. Im Sinne von: Ich will mich gesund ernähren. Dazu gehört, dass ich eigentlich täglich koche: Frühstück, Mittagessen und Abendessen. Ich bin wahrlich keine gute Köchin, aber mir ist es wichtig zu wissen, was ich zu mir nehme und irgendwie finde ich es auch ganz entspannend nach einem ganzen Tag nur in den Computer starren. In einer Beziehung möchte ich einen Mann, der auch mal mit mir kocht (einer schnipselt, der andere kocht etc), weil ich das toll finde. Ihm soll Essen insofern wichtig sein, als dass er nicht nur Junk Food und Mikrowellenessen in sich reinstopft. Dass er für sich selber sorgen kann. Bei einem Mann, der nie kocht, hätte ich in der Tat die Befürchtung, dass dann das Ganze an mir hängen bleibt. Das sehe ich bei meinem Vater...
In meinem ganzen Freundeskreis kommt mir einzig eine einzige Person (Mann) in den Sinn, der nie wirklich kocht und nicht darauf achtet, was er zu sich nimmt.
Für LSC ist das aber wirklich eher unwichtig, da ee ja keine Beziehung sucht.
Homeoffice gibts leider nicht und auch nicht bei den anderen Betrieben in meiner Region. Ans selbständig machen dachte ich auch schon, aber da gibts viele Gründe dagegen: ich brauche viel Sicherheit und Struktur, die bietet mir mein Job mit meist geregelten Arbeitszeiten und festen Einkommen. Das unsichere Einkommen und die ungeregelte Arbeitszeit eines Freelancers wäre nichts für mich. Auch bin ich recht einfallslos und in manchen Bereichen wie Design eine Niete (ich meine das Gestalten und nicht die technische Umsetzung). Meine Websiten und Programme, die ich im Studium machte, sahen aus wie zu Windows 95 und Netscape-Zeiten. Auch braucht ein Freelancer im IT-Bereich was, was ich aufm Land hier nicht habe: schnelles Internet. DE ist da ein Entwicklungsland, ka wie es bei dir in CH ist.

Spontacts hat in meiner Region keine Nutzer, sogar wenn ich einen sehr großen Radius einstelle. Da ist nichts drin. Und wenn nie was drin ist, wird auch hier niemand danach suchen. Eine Region ohne Zuzug hat hier oder bei Neu in-Gruppen nichts zu bieten. Auch am Arbeitsort kann man nicht viel machen und kaum jemand zieht dahin. Außer vllt. Leute, die nicht pendeln wollen und einen Zweitwohnsitz dort haben, aber übers WE heimfahren und dort ihr Umfeld haben und deswegen keinen Kontaktbedarf haben. Die kommen am Mo (vor)mittags an und fahren am Fr (Nach)Mittag wieder heim und bauen unter der Woche die Überstunden dafür auf.
Ich bot schon öfters Besuche der Kontakte weiter weg an, aber dann kommt immer "keine Zeit". Neben Arbeit, Partner, Kinder und Freunde vor Ort scheint da kaum mehr Zeit zu sein. Dass ich für was kurzes wie eine halbe Stunde Cafe nicht 10 h oder mehr fahre, sollte verständlich sein.
"Arbeitskollegen: Du müsstest nach Feierabend mal mit ihnen Essen gehen." Die wollen aber heim auf die Couch oder zu Frau und Kind. Die sind fast alle Ü 50. Mit deren Themen kann ich nichts anfangen, weiß ich von den Weihnachtsfeiern. Unsere Realität ist komplett anders. Da sind außer dem Beruf keine Schnittmengen mehr. Über das, was mich außer der Arbeit interessiert, wissen sie nicht Bescheid (weil etwa keine Zeit mehr zum Zocken oder mit Frau und Kind passt ein Horrorfilm nicht wirklich) und mich interessieren deren Themen wie Haus renovieren oder Wahl der Ausbildung beim Kind nicht.
"neue Freunde finden: zwangsläufig müsstest du an Veranstaltungen teilnehmen" Alleine was machen brachte mir noch nie wo Anschluss. Und meine bestehenden Kontakte brachten mir schon länger keine neuen mehr ein, bei denen ist seit dem Berufseinstieg das Umfeld wie bei mir wohl auch kleiner und konstanter geworden. Zu Studienzeiten war das um Welten einfacher.
"Gesundheit: Wie lange ist bei dir der Bluttest und all das andere her?" Ein paar Jahre, aber meine Probleme habe ich seit eh und jeh...
"Ich möchte nicht sagen, dass du Diät machen sollst, sondern, dass eine gesunde Ernährung und etwas Bewegung (spazieren gehen, lebst ja auf dem Land) positiv für dein Energielevel sein könnten" Für mich ist es leider negativ :(
"Mir selbst ist Ernährung wichtig. Im Sinne von: Ich will mich gesund ernähren." Das hat aber nichts damit zu tun, ob du selber kochst oder dir diese Mühen sparst und Essen gehst oder liefern lässt. Du kannst gesund essen gehen und ungesund kochen. Da gibts keinen Zusammenhang. Ein Schnitzel ist nicht weniger fett, nur weil es daheim gebraten wird und nicht im Wirtshaus.
Nur weil ein Mann nicht kochen will, heißt das lange noch nicht, dass es an der Frau hängen bleiben würde. Vllt. würde er mit ihr auch weiter Essen gehen oder Lieferdienste nutzen.
_Ghostwriter_ hat geschrieben: 28 Sep 2019 15:17
LonesomeCoder hat geschrieben: 28 Sep 2019 12:36 Ein Leben, wie ich es gern hätte, ist nicht realisierbar: keine Verantwortung, keine Leistung bringen müssen, vllt. max. 10 h pro Woche arbeiten müssen, keine lästigen Alltagsaufgaben, keine körperlichen Belastungen, nur interessante und für mich relevante geistige Tätigkeiten, hin und wieder Sex und soziale Kontakte, keine Geldsorgen, möglichst wenig Veränderungen im Leben vor mir, vor allem keine, gegen die ich mich nicht wehren kann, usw.
schön dass du dein eigenes Paradoxon so schön ausformulierst. Du würdest gern dein ganzes Leben umkrempeln, alles soll sich ändern. Aber bitte schön ohne Veränderungen...
Jeder, aber wirklich jede Veränderung in meinem Leben war eine Verschlechterung. Ich hätte es präziser sagen sollen: ich will keine Veränderungen, die Aufwand erfordern (das würden die von mir genannten nicht) oder eine Verschlechterung bringen oder die nicht in meinem Einflussbereich sind (wie Studieren ist nur was auf Zeit, irgendwann war das vorbei und die Verschlechterung Berufseinstieg kam, ich hätte höchstens die Maximalstudiendauer beim Bachelor und Master ausnutzen können, aber das hätte mir nur max. 2 Jahre gebracht). Ich wäre gern mal in einem Zustand, der mir passt und den würde ich dann einfrieren. So meinte ich das.
Warnung vor Pickup: https://www.abtreff.de/viewtopic.php?p=1062199#p1062199
Wissenschaftliches Standardwerk über (männliches) AB-tum: https://www.springer.com/de/book/9783658059231
Geschlechtsspezifische Partnerwahl und Sexualitätsmerkmale: https://d-nb.info/1037687477/34
Kief

Re: Frage an alle Ex-AB-Menschen: Was hat konkret geholfen?

Beitrag von Kief »

Dérkesthai hat geschrieben: 28 Sep 2019 21:22 Ich halte es halt gerne wie in Sprüchen a la "Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren".
Dieses Motto kannst Du anwenden, wenn Deine Energien und Reserven sich halbwegs schnell wieder erholen.

Wenn allerdings jedes Gefecht Deine Reserven verbraucht, dann waehlst Du dreimal, in welchem Gefecht Du den Kollaps riskierst, oder ob Du lieber eine Pattsituation fortfuehrst.


K
Solalala

Re: Frage an alle Ex-AB-Menschen: Was hat konkret geholfen?

Beitrag von Solalala »

Kief hat geschrieben: 29 Sep 2019 00:33
Dérkesthai hat geschrieben: 28 Sep 2019 21:22 Ich halte es halt gerne wie in Sprüchen a la "Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren".
Dieses Motto kannst Du anwenden, wenn Deine Energien und Reserven sich halbwegs schnell wieder erholen.

Wenn allerdings jedes Gefecht Deine Reserven verbraucht, dann waehlst Du dreimal, in welchem Gefecht Du den Kollaps riskierst, oder ob Du lieber eine Pattsituation fortfuehrst.


K
Ich glaube, es ist kein Widerspruch zwischen diesen Aussagen bzw. kann ein etwaiger Widerspruch aufgelöst werden.

Nicht jeder Kampf eignet sich dafür, ihn mit "all in" mit voller Attacke zu führen. Oft ist eine Guerilla-Taktik oder ein Abnutzungskrieg sinnvoll. Strategische Positionen besetzen, kleine Siege suchen, die Situation sukzessive verbessern, so dass man irgendwann in eine Position kommt, die offene Feldschlacht gewinnen zu können.
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Re: Frage an alle Ex-AB-Menschen: Was hat konkret geholfen?

Beitrag von LonesomeCoder »

Kief hat geschrieben: 29 Sep 2019 00:33 Wenn allerdings jedes Gefecht Deine Reserven verbraucht, dann waehlst Du dreimal, in welchem Gefecht Du den Kollaps riskierst, oder ob Du lieber eine Pattsituation fortfuehrst.
+1 Oder sogar ob nichts tun weniger kostet als die Kosten einer Niederlage.
Solalala hat geschrieben: 29 Sep 2019 08:08 Ich glaube, es ist kein Widerspruch zwischen diesen Aussagen bzw. kann ein etwaiger Widerspruch aufgelöst werden.

Nicht jeder Kampf eignet sich dafür, ihn mit "all in" mit voller Attacke zu führen. Oft ist eine Guerilla-Taktik oder ein Abnutzungskrieg sinnvoll. Strategische Positionen besetzen, kleine Siege suchen, die Situation sukzessive verbessern, so dass man irgendwann in eine Position kommt, die offene Feldschlacht gewinnen zu können.
Mein Problem ist meine Persönlichkeit, die etwa keine Verantwortung und Leistung bringen leiden kann und der soziale Kontakte viel Kraft kosten. Die Frage wäre also nicht: wie nehme ich ein Schloss ein, sondern wie überstehe ich die nicht zu stoppenden Angriffe und Belagerung auf mein Schloss langfristig am besten?
Warnung vor Pickup: https://www.abtreff.de/viewtopic.php?p=1062199#p1062199
Wissenschaftliches Standardwerk über (männliches) AB-tum: https://www.springer.com/de/book/9783658059231
Geschlechtsspezifische Partnerwahl und Sexualitätsmerkmale: https://d-nb.info/1037687477/34