knopper hat geschrieben: ↑05 Mär 2019 14:16
naja meistens wird doch was hinzugedichtet bzw. das ganze irgendwie ausgeschmückt. Klar unternimmt man mal was. Aber ob das direkt so als Hobby zählt?
Komisch, als würde es eine Kommission geben, die entscheidet, was als Hobby "zählt"
Also, ich find das auch irgendwie skurril, dass hier so viel Gewicht auf "Hobbys" gelegt wird.
Hmm, ich kann mich nicht erinnern, dass mich im RL beim Kennenlernen mal jemand explizit nach Hobbys ausgefragt hätte. Klar, es gibt schon so die generelle frage "Was machst du so?", aber die meisten beziehen sich da ja erstmal auf's berufliche, weil das halt das ist, was üblicherweise viel vom Alltag ausmacht.
Ich glaube, irgendwann ist hier mal diese Sache mit den Hobbys aus dem Ruder gelaufen, dass jetzt alle denken, sie müssten sonstwas für Hobbys vorweisen, um bei einer Beziehungsanbahnung zu bestehen. Ich glaube, es geht eher darum, was einen so interessiert im Leben, was einen ausmacht.
Komisch finde ich auch, dass viele offenbar denken, wenn man kein "zertifiziertes Hobby" hätte, gibt es auch automatisch nichts zu reden.
Wenn man jemanden kennenlernt, kommt man ja oft so über verschiedene Themen, und da kann ich z. B. auch über irgendwas von meiner letzten Reise erzählen oder von einem Konzert, wo ich letztens war oder von irgendeinem Film oder einer Reportage, von einem Buch, von einem Fuchs, der mir auf der Straße begegnete, von einer Erdnuss, die ich im Blumentopf gefunden habe, von einer extischen Frucht, die ich neulich zum ersten mal probierte, von einer Sprache, die ich lerne oder irgendeinem Land, was mich fasziniert, von irgendwelchen schrulligen Nachbarn, von meiner geplanten Wohnungssuche, von irgendwelchen kulinarischen oder musikalischen Favoriten etc. etc.
Es geht ja eher um die Überschneidungen, wo sich das Gespräch dann einpegelt.
Ich finde es immer komisch, wenn die Frage kommt, was man denn erzählen soll, wenn man keine Hobbys hätte.
Und es ist ja nicht so, dass man selbst die Fragen gestellt bekommt, die man dann brav zu beantworten hätte, sondern auch selbst aktiv auf die Gesprächsthemen Einfluss nehmen kann. Wenn man eine Frage nicht mag oder beantworten möchte, kann man das Gespräch ja umleiten oder eine Gegenfrage stellen und so weiter.
Ich habe mit Onlinedating keine Erfahrung, aber ich stelle es mir eher anstrengend vor, wenn es so abläuft, dass man immerwieder mit denselben Fragen konfrontiert wird und beim ersten Date dann immer erstmal mit einer Art Fragenkatalog konfrontiert ist, den man abarbeiten muss ...
Aber wenn ich so jemanden kennenlerne, ohne dass gleich klar ist, dass der Hintergrund des Kennenlernens ein Beziehungswunsch ist, dann kann man sich ja rantasten an gemeinsame Themen. Dabei würde ich eher darauf achten, zu versuchen, dass es mir selbst in der Unterhaltung gut geht und ich es auch "unterhaltsam" finde, als krampfhaft zu versuchen, beim Gegenüber Eindruck zu schinden und alles richtig zu machen.