Tach,
mal kurz meine Situation zusammen gefasst. Ich bin suchtkrank. Mein Gift waren und sind Geschichten, besonders schlimm in Form von Videospielen und Büchern. Ich hatte vor zwei Wochen erst einen Rückfall. Durch die Sucht und den Daraus resultierenden Lebensstil fehlen mir jegliche Hobbys und auch der Freundeskreis ist recht dünn gesät. Das Problem ist, dass nichts richtig Spaß macht oder zu angst einflößend ist, um an zu fangen. Wenn ich nicht gerade damit beschäftigt bin Bewerbungen zu schreiben sitze ich zu Hause und warte das mir die Decke auf den Kopf fällt. Das ist ein kreisen um ein schwarzes Loch. Eine Frage der Zeit bis zum nächsten Rückfall.
Ideen wie man da raus kommt?
Danke für eure Zeit.
Ein Leben im Vakuum und wie man es verlässt
ERSTER BEITRAG DES THEMAS
ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Re: Ein Leben im Vakuum und wie man es verlässt
Hallo,
der ist Schritt ist bei Dir schon getan: Du hast festgestellt, dass Du ein Problem hast.
In der Süddeutschen Zeitung gab es vor ein paar Tagen einen Artikel zu diesem Thema. Beschrieben wird der Fall von einen Jungen, der Internet- und Spielesüchtig ist und in einem ehemaligen Kloster die Welt neu entdeckt. Er lernt neue Strukturen im Leben und bekommt Anregungen, was es noch im Leben gibt. https://sz.de/1.4277949
Ein Leben ohne feste Strukturen ist schwer zu führen. Man versackt schnell in Ablenkungen und ist nach einer Weile unzufrieden bis unglücklich, weil es keinen sichtbaren Fortschritt mehr gibt. Wenn dein Leben durch Substanzen oder Aktivitäten so bestimmt wird, dass Du nichts anderes mehr machen kannst, dann hilft nur Abstinenz, Kontrolle und Struktur. Der Junge in dem erwähnten Artikel sieht am Ende zwar wieder mehr Licht in seinem Leben und hat eine neue Vorstellung davon bekommen, was er anfangen möchte, aber ob er es in den Griff bekommt, bleibt offen.
Wenn Du dein Leben nicht selbst in den Griff bekommst, indem Du Dich zu festen Strukturen zwingst und Dich von der einfachen Ablenkung fernhältst, dann brauchst Du Hilfe. Welche Art von Therapie helfen kann weiß ich nicht - vielleicht ist dein Hausarzt ein erster möglicher Ansprechpartner.
Viele Grüße,
Jakob
der ist Schritt ist bei Dir schon getan: Du hast festgestellt, dass Du ein Problem hast.
In der Süddeutschen Zeitung gab es vor ein paar Tagen einen Artikel zu diesem Thema. Beschrieben wird der Fall von einen Jungen, der Internet- und Spielesüchtig ist und in einem ehemaligen Kloster die Welt neu entdeckt. Er lernt neue Strukturen im Leben und bekommt Anregungen, was es noch im Leben gibt. https://sz.de/1.4277949
Ein Leben ohne feste Strukturen ist schwer zu führen. Man versackt schnell in Ablenkungen und ist nach einer Weile unzufrieden bis unglücklich, weil es keinen sichtbaren Fortschritt mehr gibt. Wenn dein Leben durch Substanzen oder Aktivitäten so bestimmt wird, dass Du nichts anderes mehr machen kannst, dann hilft nur Abstinenz, Kontrolle und Struktur. Der Junge in dem erwähnten Artikel sieht am Ende zwar wieder mehr Licht in seinem Leben und hat eine neue Vorstellung davon bekommen, was er anfangen möchte, aber ob er es in den Griff bekommt, bleibt offen.
Wenn Du dein Leben nicht selbst in den Griff bekommst, indem Du Dich zu festen Strukturen zwingst und Dich von der einfachen Ablenkung fernhältst, dann brauchst Du Hilfe. Welche Art von Therapie helfen kann weiß ich nicht - vielleicht ist dein Hausarzt ein erster möglicher Ansprechpartner.
Viele Grüße,
Jakob
Re: Ein Leben im Vakuum und wie man es verlässt
Setz dir Ziele. ERREICHBARE Ziele. Ziele müssen sichtbar sein. Wir müssen sie sehen können und/oder uns vor unserem geistigen Auge vorstellen können.
Ein schlechtes Ziel, weil zu viel: Du gehst heute Abend auf eine Singleparty, lernst eine Frau kennen, ihr verliebt euch und ihr werdet glücklich bis an euer Lebensende.
Gutes Ziel: Fang an dir ToDo Listen zu schreiben. (das Durchstreichen von erledigten ToDos setzt auch Dopamin frei..)
Such dir im Internet für deinen Wohnort Locations. Bars, Cafes, Singleparties, Restaurants, Sportvereine, andere Vereine.
Dann schreibst du dir dreimal für einen freien Abend auf deine ToDo Liste, dass du dich für mind. 30 Minuten dorthin begibst. Du schreibst nicht auf was dort passieren könnte, passieren wird oder passieren soll. Einfach nur hingehen und da sein.
Wenn du Bücher (auch Fachbücher, ist keine Ausrede!) liest, nimm ein Buch mit ins Cafe.
Wenn dich ein Sport interessiert, geh zu einem Verein und frag nach einer Probeteilnahme.
Da du das Thema Sucht angesprochen hast: Hilfe anderen, ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Das hilft widerum dir im Kampf gegen die Sucht.
Ein schlechtes Ziel, weil zu viel: Du gehst heute Abend auf eine Singleparty, lernst eine Frau kennen, ihr verliebt euch und ihr werdet glücklich bis an euer Lebensende.
Gutes Ziel: Fang an dir ToDo Listen zu schreiben. (das Durchstreichen von erledigten ToDos setzt auch Dopamin frei..)
Such dir im Internet für deinen Wohnort Locations. Bars, Cafes, Singleparties, Restaurants, Sportvereine, andere Vereine.
Dann schreibst du dir dreimal für einen freien Abend auf deine ToDo Liste, dass du dich für mind. 30 Minuten dorthin begibst. Du schreibst nicht auf was dort passieren könnte, passieren wird oder passieren soll. Einfach nur hingehen und da sein.
Wenn du Bücher (auch Fachbücher, ist keine Ausrede!) liest, nimm ein Buch mit ins Cafe.
Wenn dich ein Sport interessiert, geh zu einem Verein und frag nach einer Probeteilnahme.
Da du das Thema Sucht angesprochen hast: Hilfe anderen, ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Das hilft widerum dir im Kampf gegen die Sucht.
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- Meisterschreiberling
- Beiträge: 6588
- Registriert: 10 Jun 2008 18:17
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- AB-Status: AB Vergangenheit
- Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.
- Ich suche hier ...: nur Austausch.
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Re: Ein Leben im Vakuum und wie man es verlässt
Kann ich nur unterschreiben. Wichtig ist, dass die Ziele nicht abstrakt sind, sondern mit konkreten Schritten unterlegt werden. Zum Jahresanfang wurde ein Psychologe über Jahresvorsätze interviewt. Er meinte, statt zu sagen, ich will sportlicher werden, nimmt man sich vor Abends die Laufschuhe anzuziehen und dann rauszugehen. Dann entstehen Rituale, die einem helfen, dem eigenen Ziel näher zu kommen.
"Liebe ist, dass man sich so lange gehen lässt, bis man nicht mehr gehen kann."
(Hazel Brugger)
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