Leben in einer extravertierten Welt

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Kief

Re: Leben in einer extravertierten Welt

Beitrag von Kief »

LonesomeCoder hat geschrieben: 22 Jan 2019 22:57 Für mich ist es so klar, dass Partnersuche eine Extrodomäne ist.
Und Partnerschaft hinbekommen ist zum Vergleich die Introdomaene.


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Re: Leben in einer extravertierten Welt

Beitrag von BartS »

Kief hat geschrieben: 23 Jan 2019 08:04
LonesomeCoder hat geschrieben: 22 Jan 2019 22:57 Für mich ist es so klar, dass Partnersuche eine Extrodomäne ist.
Und Partnerschaft hinbekommen ist zum Vergleich die Introdomaene.
Ja, das ist ein Punkt, der mich schon lange beschäftigt. Ich glaube, dass viele Intros tolle Partner sind (auch für Extros), aber diese Partnersuchephase häufig verhindert, dass es zur Beziehung kommt. Wie überwindet man die am besten?
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Re: Leben in einer extravertierten Welt

Beitrag von Optimist »

Bummi hat geschrieben: 01 Jan 2019 23:45 Ich verstehe irgendwie nie die Leute, die sich selbst als introvertiert bezeichnen und sagen, so ein Spieleabend in einer kleinen Runde finden sie super schön und entspannend, Massenveranstaltungen lehnen sie aber ab.
Ich finde einen Spieleabend dagegen alles andere als entspannend. :D
Hängt doch ganz von den Leuten und den Spielen ab. Mit Fremden in einer fremden Umgebung (z.B. über eine "Neu in..."-Facebook-Gruppe) fände ich es auch nicht entspannend, aber gemütlich zu Hause mit Leuten, die man kennt?

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Re: Leben in einer extravertierten Welt

Beitrag von LonesomeCoder »

Kief hat geschrieben: 23 Jan 2019 08:04
LonesomeCoder hat geschrieben: 22 Jan 2019 22:57 Für mich ist es so klar, dass Partnersuche eine Extrodomäne ist.
Und Partnerschaft hinbekommen ist zum Vergleich die Introdomaene.
Mit anderen Intros oder Leute, die aus anderen Gründen ein geringes Kontaktbedürfnis haben, ja.
BartS hat geschrieben: 23 Jan 2019 08:28 Ja, das ist ein Punkt, der mich schon lange beschäftigt. Ich glaube, dass viele Intros tolle Partner sind (auch für Extros), aber diese Partnersuchephase häufig verhindert, dass es zur Beziehung kommt. Wie überwindet man die am besten?
Das ist der gordische Knoten... falls jemand hübsch ist und gut auf Fotos darstellbare Hobbys hat (narf, gilt meist nur für Extro-Hobbys :(), wäre Online-Dating anstatt Nachtleben oder Vereinen eine mögliche Lösung.
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Re: Leben in einer extravertierten Welt

Beitrag von BartS »

LonesomeCoder hat geschrieben: 23 Jan 2019 13:21 ...gut auf Fotos darstellbare Hobbys hat (narf, gilt meist nur für Extro-Hobbys :()...
Hmm, das Fotografieren selbst ist das Hobby was mir als erstes einfällt, was man mit Fotos darstellen kann. ;) Und ich kenne viele Intros, die dieses Hobby mit einer Inbrunst und Ausdauer betreiben.
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Re: Leben in einer extravertierten Welt

Beitrag von NBUC »

BartS hat geschrieben: 23 Jan 2019 13:29
LonesomeCoder hat geschrieben: 23 Jan 2019 13:21 ...gut auf Fotos darstellbare Hobbys hat (narf, gilt meist nur für Extro-Hobbys :()...
Hmm, das Fotografieren selbst ist das Hobby was mir als erstes einfällt, was man mit Fotos darstellen kann. ;) Und ich kenne viele Intros, die dieses Hobby mit einer Inbrunst und Ausdauer betreiben.
Dann hast du doch immer noch kein Photo von dir selbst, oder? :gruebel:
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Re: Leben in einer extravertierten Welt

Beitrag von BartS »

NBUC hat geschrieben: 23 Jan 2019 18:13 Dann hast du doch immer noch kein Photo von dir selbst, oder? :gruebel:
Also früher hatten Hobbyphotographen sowas Bildoder sowas Bildoder sowas Bild

Sollte mich doch wundern, wenn es das heute in abgewandelter Form nicht mehr gibt. :D
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Re: Leben in einer extravertierten Welt

Beitrag von NBUC »

Schon, aber das mit dem"interessant" an den Bildern will mir nicht eingehen. Damit schaff ich doch nur statische Portraits und auch eher selten spontan, weil stativabhängig.
Und das Selfie vor dem Badezimmerspiegel ist ein Klassiker, aber auch nicht unbedingt positiv belegt.
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Re: Leben in einer extravertierten Welt

Beitrag von Siegfried »

BartS hat geschrieben: 23 Jan 2019 08:28
Kief hat geschrieben: 23 Jan 2019 08:04
LonesomeCoder hat geschrieben: 22 Jan 2019 22:57 Für mich ist es so klar, dass Partnersuche eine Extrodomäne ist.
Und Partnerschaft hinbekommen ist zum Vergleich die Introdomaene.
Ja, das ist ein Punkt, der mich schon lange beschäftigt. Ich glaube, dass viele Intros tolle Partner sind (auch für Extros), aber diese Partnersuchephase häufig verhindert, dass es zur Beziehung kommt. Wie überwindet man die am besten?
Intros können aber auch stink langweilig sein und deshalb schnell bei der Partnersuche versagen. :dont:
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Re: Leben in einer extravertierten Welt

Beitrag von BartS »

NBUC hat geschrieben: 23 Jan 2019 19:07 Schon, aber das mit dem"interessant" an den Bildern will mir nicht eingehen. Damit schaff ich doch nur statische Portraits und auch eher selten spontan, weil stativabhängig.
Und das Selfie vor dem Badezimmerspiegel ist ein Klassiker, aber auch nicht unbedingt positiv belegt.
Also ich finde, da sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Gib einfach mal bei der Google-Bildersuche selbstportrait fotografie ein, da lassen sich einige Anregungen finden.
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Re: Leben in einer extravertierten Welt

Beitrag von LonesomeCoder »

NBUC hat geschrieben: 23 Jan 2019 19:07 Schon, aber das mit dem"interessant" an den Bildern will mir nicht eingehen. Damit schaff ich doch nur statische Portraits und auch eher selten spontan, weil stativabhängig.
Und das Selfie vor dem Badezimmerspiegel ist ein Klassiker, aber auch nicht unbedingt positiv belegt.
Ja, man bräuchte fürs Online-Dating Bilder, die einem selbst attraktiver wirken lassen. Das dürften für die meisten Frauen welche sein, die einem bei "coolen" Aktivitäten wie Trend- oder Extremsport, Feiern oder Fernreisen zeigen. Sie sollten zeigen, man sei interessant und sozial integriert. Reine Landschaftsfotos dürften als Profilbild kaum was bringen.
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Re: Leben in einer extravertierten Welt

Beitrag von Stabil »

Siegfried hat geschrieben: 23 Jan 2019 19:45 Intros können aber auch stink langweilig sein und deshalb schnell bei der Partnersuche versagen. :dont:
Extros können aber auch protzige Angeber und daher langweilig sein und deshalb schnell bei der Partnersuche versagen. :dont:

Das sagt beides nichts aus.

Die Frage ist, ob du dein eigenes Leben magst und toll findest. Dann besteht die Möglichkeit, dass es einer gefällt, gemeinsam mit dir Lebenszeit zu verbringen und mit dir das Leben zu gestalten.
Stabil

Re: Leben in einer extravertierten Welt

Beitrag von Stabil »

BartS hat geschrieben: 23 Jan 2019 08:28 Ja, das ist ein Punkt, der mich schon lange beschäftigt. Ich glaube, dass viele Intros tolle Partner sind (auch für Extros), aber diese Partnersuchephase häufig verhindert, dass es zur Beziehung kommt. Wie überwindet man die am besten?
Die Formulierung fasst gut viele Äusserungen von Beziehungsunerfahrenen zusammen.

Gleichzeitig enthält sie den häufigsten und grössten Denkfehler in der Angelegenheit: 'Die Partnersuchphase muss überwunden werden'.

Die Partnersuchphase kann man so gestalten, dass man Freude dran hat. Wie das im Einzelfall geht, ist individuell heraus zu finden. Die Partnersuchphase ist eine Gelegenheit, diesen wunderbaren, geliebten und verehrten Personen des anderen Geschlechts zumindest ein Stück näher zu kommen. Das allein lohnt bereits. Also liegt eine Win-Win Mittel-Zweck Relation vor.

Dass das in jedem Fall von alleine so passiert, ist offensichtlich nicht so. Ich würde das auch nicht behaupten.

Die sinnvolle Frage ist, wo man ansetzen kann, dass die Partnersuche ein Vergnügen wird. Nachdem Introversion kein menschliches Merkmal ist, das ausgestorben ist, braucht man die Introversion selbst nicht zu diskutieren. Sie ist nicht das Problem, der Umgang mit der eigenen Introversion ist die Aufgabe. Das Gestalten einer introversionsgerechten Partnersuche ist nicht nur möglich, sondern auch keine Hexerei. Ruhigere Events aussuchen, zeitlich begrenzen, einen Blick für die Introvertierten des anderen Geschlechts bekommen, gehen, wenn es zu anstrengend wird, soziale und gleichzeitig ruhigere Freizeitbeschäftigungen aufsuchen, und so weiter ... . Aber das reicht oft nicht.

So ist es sinnvoll, zwei Bereiche näher an zu sehen.
Der erste Bereich ist die allgemeine soziale Interaktion. Die Frage ist, kann ich unbefangen mit anderen Menschen mich sozial austauschen und mich dabei wohl fühlen. Ist diese Voraussetzung nicht gegeben, dann liegt ein bedeutsames Hindernis vor und dieses Problem geht man sinnvoller Weise direkt an. Wenn man als erwachsener Mensch schon Jahre lang das Problem hat, und man sich nicht mit kleinen Aufgabenstellungen dem Thema behutsam selbst annähern kann, ist professionelle Hilfe angesagt.

Der zweite Bereich ist die Einstellung zum anderen Geschlecht. Hier besteht die Frage, ist mir die Nähe zu Personen des anderen Geschlechts uneingeschränkt angenehm, oder habe ich Ängste oder lauern ungelöste Streitfragen im Unbewussten oder habe ich abschreckende Beziehungsvorbilder in Erinnerung. Wenn es einem als erwachsener Mensch nicht möglich ist, sich langsam und Umsichtig dem kontakt zum anderen Geschlecht an zu nähern, braucht es professionelle Hilfe. Dann ist die Ambivalenz zum anderen Geschlecht zu tief verankert.

Keiner der drei Bereiche ist unverzichtbar. Mehr noch: Wenn ich fähig bin, unbefangen sozial zu interagieren, wenn ich eine uneingeschränkt positive Einstellung zum anderen Geschlecht habe und mit meiner eigenen Introversion gut umgehen kann, ist die Partnersuche auf alle Fälle eine lohnende und beglückende Lebensphase.

Sich an einem Thema fest zu beissen und die anderen zu vernachlässigen ist wenig zielführend.
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Re: Leben in einer extravertierten Welt

Beitrag von Tania »

Stabil hat geschrieben: 24 Jan 2019 11:15 Wenn ich fähig bin, unbefangen sozial zu interagieren, wenn ich eine uneingeschränkt positive Einstellung zum anderen Geschlecht habe und mit meiner eigenen Introversion gut umgehen kann, ist die Partnersuche auf alle Fälle eine lohnende und beglückende Lebensphase.
Ich könnte mir vorstellen, dass so eine Einstellung auch den Erfolg der Partnersuche positiv beeinflussen könnte. Wenn mir jemand vermitteln kann, dass ein Date mit mir ganz weit oben auf der Liste seiner "Dinge die ich furchtbar gern tue" steht, dann gehe ich viel positiver an das Ganze ran, als wenn er bei einem "wollen wir uns mal treffen" seinen Kalender zückt und "hmmm, ja, alao dieses Wochenende läuft ne Doku, die ich gucken wollte, nächstes Wochenende muss ich dringend Altglas wegbringen und das darauf brauche ich einfach mal für mich ... ich melde mich, wenn ich mal Zeit habe". Ist natürlich überspitzt ausgedrückt, aber so die Richtung...
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
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Re: Leben in einer extravertierten Welt

Beitrag von Bummi »

Optimist hat geschrieben: 23 Jan 2019 11:55
Bummi hat geschrieben: 01 Jan 2019 23:45 Ich verstehe irgendwie nie die Leute, die sich selbst als introvertiert bezeichnen und sagen, so ein Spieleabend in einer kleinen Runde finden sie super schön und entspannend, Massenveranstaltungen lehnen sie aber ab.
Ich finde einen Spieleabend dagegen alles andere als entspannend. :D
Hängt doch ganz von den Leuten und den Spielen ab. Mit Fremden in einer fremden Umgebung (z.B. über eine "Neu in..."-Facebook-Gruppe) fände ich es auch nicht entspannend, aber gemütlich zu Hause mit Leuten, die man kennt?

Die Introvertiertheit blockiert mich eher in Vorstellungsgesprächen und bei Dates als jetzt im Alltag. Mit anonymen Massen hab ich kein Problem, vielleicht auch weil ich in einer Großstadt aufgewachsen bin.
Nee, auch wenn es mal die passenden Leute sein sollten, bin ich danach erstmal geschafft und mir geistert der Abend noch wochenlang im Kopf rum.
Hier kommt es aber auch darauf an, wo man sich trifft. Trifft man sich bei einer Person zu Hause ist es stressiger, als wenn man sich in einer Kneipe trifft.
Am stressigsten ist es, eine oder mehrere Personen bei mir zu Hause zu haben.
Bei 1:1 Unternehmungen sieht es da schon anders aus, sofern es passt. Aber das ist so selten geworden, dass ich das nicht richtig nachprüfen kann.
Dass es bei anonymen Veranstaltungen entspannender ist, hab ich ja auch.
Vielleicht ist das so, weil man hier nicht sprechen muss, wie @BartS es schon beschrieben hatte?

Bei Vorstellungsgesprächen und in ähnlichen Situationen war es bei mir immer so, dass ich immer dachte, ich wäre ganz normal und locker aufgetreten. Doch irgendwie fiel das Fremdurteil völlig anders, gegensätzlich aus.
Anders herum wäre natürlich besser. ;)

Dates und ähnliche Situationen vereinbare ich nur nach einer recht langen Kennenlernphase über das Schreiben (PN, Mail, WA). *
Dann kennt man sich schon recht gut, manchmal muss man sogar gar nicht mehr viel reden. Man hat dann das Gefühl, ein altes Ehepaar zu sein, dass sich nicht mehr so viel zu sagen hat aber sehr gut miteinander schweigen kann. ;) :oma: :opa:
Demnächst werde ich mich mit einer Person treffen, mit der ich mir schon seit ca. drei Jahren schreibe. Davor habe ich jetzt auch weniger Angst und blicke da gelassener drauf.
Früher hatte ich mich auch ein paar Mal schneller auf ein Date eingelassen. Bis auf eine Ausnahme sind die alle nicht gut gelaufen. Daher habe ich nun feste Prinzipien.

Wie handhabst du das denn so?
Es wird ja meistens empfohlen, jemand so schnell wie möglich zu treffen, um nicht zu viel Druck entstehen zu lassen.
Ich denke aber, dass dieses Vorgehen auch nicht für Jedermann so von Vorteil ist.
Aber klar, der erste Moment, wenn man sich nach so langer Zeit gegenüber steht, ist auch nicht ohne. :o

*Es ist ja auch erlaubt, mit mehren parallel zu schreiben. Ist ja nicht so, dass man sich mit einer Person nach einem halben Jahr schriftlichem Austausch trifft, dann war es doch nicht so super und danach beginnt man erst mit der nächsten Person zu schreiben. :D
Bei derlei Prinzipien wäre ein schnelleres erstes Treffen natürlich von Vorteil.
Zuletzt geändert von Bummi am 25 Jan 2019 17:44, insgesamt 5-mal geändert.
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Re: Leben in einer extravertierten Welt

Beitrag von Optimist »

Bummi hat geschrieben: 25 Jan 2019 17:24 Wie handhabst du das denn so?
Es wird ja meistens empfohlen, jemand so schnell wie möglich zu treffen, um nicht zu viel Druck entstehen zu lassen.
Je länger man sich schreibt, desto konkreter wird die Vorstellung die man sich von dem anderen Menschen macht. Und wenn dann die Realität anders aussieht, ist man enttäuscht, obwohl es einen ohne die Erwartungen bei einer zufälligen Begegnung wahrscheinlich gar nicht gestört hätte.

Außerdem besteht die Gefahr, dass man sich nichts mehr zu sagen hat wenn man schon vorher über alles möglich geredet hat.

Lieber eine schnelle Enttäuschung als monate- oder gar jahrelanges Schreiben und dann die Enttäuschung.
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Re: Leben in einer extravertierten Welt

Beitrag von Bummi »

Optimist hat geschrieben: 25 Jan 2019 17:36
Je länger man sich schreibt, desto konkreter wird die Vorstellung die man sich von dem anderen Menschen macht. Und wenn dann die Realität anders aussieht, ist man enttäuscht, obwohl es einen ohne die Erwartungen bei einer zufälligen Begegnung wahrscheinlich gar nicht gestört hätte.
Ja, das stimmt. Ist mir auch schon passiert. Nicht unbedingt Enttäuschung, sondern halt eben anders als die Person, die man sich vorgestellt hatte.
Diese Art Enttäuschung gab es allerdings genauso bei den schnellen Treffen.

Optimist hat geschrieben: 25 Jan 2019 17:36

Außerdem besteht die Gefahr, dass man sich nichts mehr zu sagen hat wenn man schon vorher über alles möglich geredet hat.
Ja, die Gefahr besteht.
Mittlerweile mache ich mir da nicht mehr so viele Gedanken bzw baue ich hierbei gar keine großen Erwartungen mehr auf.
Ich spreche das meist auch schon vorher beim Schreiben an.

Außerdem finde ich es nicht mehr so wichtig, sich möglichst angeregt bei einem ersten Treffen unterhalten zu müssen. Warum ist das immer so wichtig?

Naja, letztlich muss jeder schauen, welches Vorgehen am besten zu einem passt.
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Re: Leben in einer extravertierten Welt

Beitrag von Siegfried »

Bummi hat geschrieben: 25 Jan 2019 17:54
Optimist hat geschrieben: 25 Jan 2019 17:36
Je länger man sich schreibt, desto konkreter wird die Vorstellung die man sich von dem anderen Menschen macht. Und wenn dann die Realität anders aussieht, ist man enttäuscht, obwohl es einen ohne die Erwartungen bei einer zufälligen Begegnung wahrscheinlich gar nicht gestört hätte.
Ja, das stimmt. Ist mir auch schon passiert. Nicht unbedingt Enttäuschung, sondern halt eben anders als die Person, die man sich vorgestellt hatte.
Diese Art Enttäuschung gab es allerdings genauso bei den schnellen Treffen.

Nichts geht über ein reales Treffen gerade wenn man über SB kommt. Erst beim ersten Treffen wird entschieden wie es weitergeht egal wie lang man vorher geschrieben/Telefoniert oder sonst was hat. Da kann es eben passieren das der erste Eindruck, nicht dem entspricht was man sich vorgestellt hat oder stellt nach 5 Minuten fest das ist nicht das was ich will und die ganze Luft ist raus. Und dafür hat man dann Monatelang vorher geschrieben und Zeit verschwendet.
Dann lieber mal kurz ein schnelles reales Date für eine Stunde oder so zum Kaffee trinken um zu sehen ob es überhaupt passen könnte.
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Re: Leben in einer extravertierten Welt

Beitrag von Momo »

Doggo hat geschrieben: 22 Jan 2019 16:05
Tintenmalerin hat geschrieben: 16 Jan 2019 01:25Je mehr (vor allem soziale) Ängste ich abbaue und je mehr Situationen ich mich gewachsen fühle, umso mehr verliert das Introvertiertsein für mich an Bedeutung.
Also für mich verliert die Introversion keinesfalls an Bedeutung egal wie weit ich komme. Ist aber auch nichts Negatives
Ich glaube, du hast das anders verstanden, als ich es meinte.
Wenn ich mich bei dem Thema nicht angesprochen gefühlt hätte, hätte ich wahrscheinlich gar nichts geschrieben. Aber ich habe mich damit schon ausführlich auseinandergesetzt und finde die Einteilung zwar interessant, aber im Kontakt mit anderen nicht entscheidend. Vor allem, da das auch wieder nur ein Gegensatzpaar ist, dass an sich noch nicht viel aussagt, weil die individuelle Ausprägung sehr viel Varianz umfasst.
LonesomeCoder hat geschrieben: 22 Jan 2019 22:57(zur Erinnerung: dem Intro kosten soziale Kontakte Kraft, dem Extro geben sie welche)
Zur Differenzierung:
Das ist ein Erklärungsmodell. Da wird dann gerne das Bild mit dem Akku genommen, der sich bei Intros auflädt, wenn sie alleine sind, und bei Extros, wenn sie unter anderen Menschen sind.
Das ist aber reichlich eindimensional. Es ist eher so, dass jeder Mensch Zeit für sich und Kontakt zu anderen Menschen braucht, in sehr individuellem Ausmaß. Also, wieviel Energie soziale Kontakte kosten, hängt ab vom jeweiligen Kontakt- und Für-sich-sein-Bedürfnis, von der Vertrautheit der anwesenden Menschen, der Größe der Gruppe, davon, wie ausgeschlafen man ist, wie förmlich der Anlass ist, ob es Ängste gibt, ... etc.

Auch introvertierte Menschen können unter Einsamkeit leiden.
I want to be a mystery, yet be known
I want to be together, yet alone
Is it too much to ask, to be famous yet unkown?
To be a wanderer, yet have a home?
- Kara Douglas

Ich bin queer.
Tyrion

Re: Leben in einer extravertierten Welt

Beitrag von Tyrion »

Tintenmalerin hat geschrieben: 26 Jan 2019 15:52Auch introvertierte Menschen können unter Einsamkeit leiden.
Deine Beiträge sind immer eine Bereicherung, aber hier möchte ich mal differenzieren zwischen Einsamkeit und alleine sein. Das eine ist ja ein Gefühl, das andere ein Zustand. Einsamkeit findet jeder doof. Insofern leidet auch jeder introvertierte Mensch, der sich einsam fühlt.