Reinhard hat geschrieben: ↑11 Nov 2018 19:04
Optimismus ist da sinnvoll, wo die Kosten eines Fehlschlags gering sind, die Wiederholung eines Versuchs relativ billig und die Ursachenanalyse kompliziert.
(Also zum Beispiel beim Dating.)
Ich denke aber, dass Pessimismus eher geeignet ist, Bewusstsein für Probleme zu schaffen und Ursachen zu beseitigen. Sofern es bei Pessimismus bleibt und nicht in Resignation oder Nörgelei ausartet ...
Oder man schafft sich als Pessimist Probleme, die gar nicht existieren. Bezüglich deiner Optimismusdefinition stimme ich dir zu, wenn kein Schaden entstehen kann braucht man sich keine großen Gedanken zu machen.
Mal ein Beispiel: Ich möchte einen Städtetrip nach Barcelona machen. Nun weiß ich aus den Erfahrungen einiger Freunde, dass dort die Taschendiebstahlsgefahr durch organisierte Banden sehr hoch ist.
Als Optimist sage ich mir "Es wird schon nix passieren" und stecke den Geldbeutel in die hintere Hosentasche -> Ergebnis Geld ist nach 5 Minuten weg, Urlaub versaut (ein Kumpel hat das dort mit einem leeren alten Geldbeutel getestet, der war in der Tat nach einigen Minuten weg).
Als Pessimist sage ich mir "Das ist dort ja alles viel zu gefährlich, was soll ich denn machen wenn das Geld und der Ausweis weg sind... Vielleicht werde ich auch noch überfallen" und bleibe daheim. -> Ergebnis: Ich verpasse einen tollen Städtetrip.
Als Realist sage ich mir "Die Stadt hat ein Kriminalitätsproblem, dort muss ich vorsichtiger sein als anderswo. Geld kommt in den Brustbeutel und in den Hotelsafe, ich nehme mir eine beglaubigte Ausweiskopie mit, bin somit auf der sicheren Seite und kann die Stadt genießen." -> ich bin mir der Probleme bewusst, lasse sie aber nicht die Oberhand gewinnen.