Meine Barcelona Persönlichkeit

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ERSTER BEITRAG DES THEMAS
LarryHovis

Meine Barcelona Persönlichkeit

Beitrag von LarryHovis »

Hallo ihr Lieben,

ich habe ein Problem, dass mich auffrisst. Ich habe bei meiner letzten Sitzung auch mit meinem Psychologen darüber gesprochen, aber ich habe das Gefühl noch mehr Austausch zu wollen.

Ich war vor ziemlich genau einem Jahr vier Wochen in Barcelona im Urlaub und es war die schönste Zeit seit langen. Ich war von der ersten Minute anders als sonst. Ich war aufgeschlossen und unternehmenslustig. Ich habe mich selbst nicht wieder erkannt und als ich wieder zu hause war, war es wieder weg. Die erste Zeit hatte ich noch die Zufriedenheit, aber ich bin in alle alten Gewohnheiten zurück gefallen. Es ist sogar noch schlimmer geworden habe ich das Gefühl. Ich habe in diesem Sommer oft eine Winterjacke angehabt, wenn ich rausgegangen bin, weil ich das Bedürfnis hatte und habe mich zu verstecken. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich das früher schon mal gemacht habe und dabei war dieser Sommer extrem warm. Trotzdem habe oder hatte ich das Gefüjhl, dass ich das brauche, wenn ich erwartete Menschen auf eine bestimmte Nähe an mich heran lassen zu müssen. Näher als zwei Meter würde ich jetzt ungefähr überschlagen. Das ist nicht jeden Tag der Fall und mir ist bewusst, dass das krass ist. Viel schlimmer sind wahrscheinlich die vielen JKleinigkeiten die ich nicht mehr mitbekomme. Alles wofür Eigeninitiative nötig ist, regt bei mir Unbehagen aus und ich vermeide es. Ich kann zum Beispiel an der Tankstelle nichts mehr kaufen. Ich bezahle mein Benzin und das war es früher, wollte ich ab und zu Kleinigkeiten kaufen. Das fühlt sich momentan für mich zu aufdringlich an.

Vom Kopf verstehe ich wie doof ich mich anstelle und mir das Leben unnötig schwer mache, aber wenn die SItuation kommt, blockiert alles bei mir. Ich fühle mich gelähmt. Im Sommer hat mich eine Situation überfordert als der Kellner eine Eissorte nicht mehr hatte und ich mich anders entscheiden sollte. Ich habe mich richtig kompliziert gefühlt und es war mir unangenehm, dass ich ihn genötigt habe mich zurückzuweisen. Ich hatte Panik, dass er den nächsten Wunsch auch nicht erfüllen kann, dann habe ich genommen, was der Tisch gegenüber hat und es hat mir eigentlich nicht geschmeckt, aber ich habe mich verpflcihtet gefühlt es aufzuessen.

In Barcelona war ich anders und ich würde gerne wieder genau so sein, aber hier und ich verstehe nicht, warum mir das nicht gelingt. Der Psychologe scheint auch keinen wirklichen Rat zu haben. Er hat nur gesagt, dass es zeigt, dass ich auch anders kann und dass das ein gutes Zeichen ist. Wir haben dann auch darüber gesprochen, was ich diese Woche noch machen würde, wenn ich in Barcelona wäre, aber davon habe ich noch nichts gemacht. Es kam dann doch der innere Schweinehund dazwischen.

Ich habe manchmal das Gefühl, dass es richtig albern ist, wie ich doch eigentlich nur wie in Barcelona sein müsste. Ich verstehe mich selber nicht. Das zieht mich runter. Ich komme nicht darauf, was der Grund ist, dass ich hier gehemmt bin.

Schönen Abend

ERSTER BEITRAG DES THEMAS
The Reject

Re: Meine Barcelona Persönlichkeit

Beitrag von The Reject »

LarryHovis hat geschrieben: 18 Sep 2018 23:05 Ich kann zum Beispiel an der Tankstelle nichts mehr kaufen. Ich bezahle mein Benzin und das war es früher, wollte ich ab und zu Kleinigkeiten kaufen. Das fühlt sich momentan für mich zu aufdringlich an.
Nun ja das ist ja nicht unbedingt verkehrt, in den Tankstellenshops ist doch alles unverhältnismäßig teuer. ;)
Ich habe manchmal das Gefühl, dass es richtig albern ist, wie ich doch eigentlich nur wie in Barcelona sein müsste. Ich verstehe mich selber nicht. Das zieht mich runter. Ich komme nicht darauf, was der Grund ist, dass ich hier gehemmt bin.
Wie groß ist die Stadt in der du dich hier aufhältst? Auch eine Millionenstadt á la Barcelona oder doch deutlich kleiner?
Liegt es vielleicht daran, dass du unbewusst denkst viele Leute würden dich in deiner Stadt (zumindest vom Sehen her) kennen? Und in einer großen, anonymen Stadt kannst du dich unerkannt bewegen?

Am Klima liegt es denke ich mal nicht, denn viel wärmer als der Sommer bei uns dieses Jahr wird es in Barcelona auch nicht mehr sein.
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Silvina
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Re: Meine Barcelona Persönlichkeit

Beitrag von Silvina »

Für mich klingt das ganz intuitiv (und vielleicht liege ich damit falsch) nach einem Selbstwertproblem. Bloß niemandem Umstände machen, weil man das ja nicht wert ist. Als würde Dir das in Deinem Empfinden nicht zustehen. Dich mithilfe der Winterjacke verstecken, vielleicht, um niemanden mit Deiner Anwesenheit zu belästigen? Oder als Schutzhülle der Welt und ihren Menschen gegenüber?

Im Urlaub hattest Du ein anderes Empfinden, nämlich diese Lockerheit, die Du jetzt verzweifelt versuchst wiederzufinden. Paradoxerweise, indem Du Dich selbst unter Druck setzt. Daß das nicht funktionieren kann, ist logisch, denk ich. Was war es, was das Gefühl ermöglicht hat? Mal aus allem (Alltagstrott) draußen zu sein? Mal keine Verpflichtungen zu haben? Mal aus Deiner Haut zu können, weil Dich dort keiner kannte? Ohne Konsequenzen ein anderer sein zu können für eine bestimmte Zeit?

Vielleicht irre ich mich ja auch, und das alles hat ganz andere Gründe. Aber das war es, was mir so beim Lesen eingefallen ist. Eine Lösung habe ich auch nicht, aber vielleicht kristallisiert sich eine heraus, wenn Du für Dich die Ursachen des Problems herausfindet.
Manchmal muss man das Chaos nur ein bisschen schütteln, und es wird ein Wunder draus.
zumsel

Re: Meine Barcelona Persönlichkeit

Beitrag von zumsel »

Ich würde mich nicht so auf den Urlaub konzentrieren. Gut, dass es dort gefühlt besser war, aber dein Leben verbingst du hauptsächlich an deinem jetzigen Wohnort es sei denn du ziehst recht bald nach Spanien. Und das ist bestimmt nicht realistisch.

Wenn du den Schweinehund allein nicht überwinden kannst, könntest du dir jemaden suchen, der dich in konkreten Situationen begleitet, in denen du verunsichert bist und dir einen kleinen Anstupser gibt. Vlt macht sogar der Therapeut mal einen Gang mit. Reden allein bringt nichts. Das Tun und Erleben ist meiner Erfahrung nach das, was einen nachhaltig stärken kann. Weiterhin könntest du dir auch eine sehr unangenehme Frage stellen: "Wie sehr will ich einen Umbruch und was bin ich bereit dafür zu tun ?" - Denn etwas in sich selbst zu verändern kostet sehr viel Energie und der Schweinehund kann man nur mit starkem eigenen Willen etwas entegegen setzen. Der lässt sich nicht durch einfach so mit Woten austricksen. Viel einfacher ist es dann sich in raumwelten schöner Urlaubserfahrungen zu flüchten. Du hast es in der Hand. Ich wünsche dir viel Mut die Dinge so anzugehen, dass sie dir nachhaltig helfen. Auf gehts ! :good:
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TheRealDeal
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Re: Meine Barcelona Persönlichkeit

Beitrag von TheRealDeal »

LarryHovis hat geschrieben: 18 Sep 2018 23:05 Der Psychologe scheint auch keinen wirklichen Rat zu haben. Er hat nur gesagt, dass es zeigt, dass ich auch anders kann und dass das ein gutes Zeichen ist.
Hallo LarryHovis, ich würde versuchen mit dieser Erkenntnis zu gehen, dass du anders sein kannst. Dein Geist hat es verstanden, wenn es auch noch deine Seele und dein Körper "verstehen", es ist mehr ein abspeichern, als verstehen, dann kann diese Erfahrung sehr wertvoll für dich werden. :umarmung2:

Das mit dem "verstecken wollen" kann natürlich an geringem Selbstwert liegen. Die Frage dabei ist immer, wo so etwas her kommt, bzw. hat es vielleicht sogar einen konkreten Auslöser gegeben?

Ich habe mich früher unter Menschen sehr unwohl gefühlt. Bei körperlicher Nähe und speziell Umarmungen war ich jedes Mal am Rande einer Panikattacke, weil mir das total unangenehm war.

Ursache bei mir waren frühkindliche Traumata durch meine Zeit im Brutkasten, wodurch ich eine Bindungsstörung entwickelt habe.

Bei all dem brachte es mich kein Stück weiter, dass mein Geist wusste, dass ich mich, freundlich ausgedrückt, ungünstig verhalten habe.

Du siehst, wir haben alle unsere Bündel zu tragen. Ich finde es gut, wenn sich speziell Männer trauen, sich in psychotherapeutische Behandlung zu begeben. Seit ein paar Jahren umarme ich gerne andere Menschen. Das dürfte der wesentliche Grund dafür sein, dass es mir heute gut geht. Hier noch eine Umarmung für dich, damit du dich schon mal daran gewöhnen kannst... ;) :umarmung2:
Angst verhindert nicht den Tod, aber sie verhindert das Leben.
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Hoppala
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Re: Meine Barcelona Persönlichkeit

Beitrag von Hoppala »

Die Schilderungen lösen bei mir die Idee aus, dass du dich "beobachtet" fühlen könntest. Oder auch nur "potentiell beobachtet" im Sinne: "wenn das XY sehen würde, dann ...". Von realen Personen beobachtet oder von Ideen oder dir selbst, bewusst oder - durchaus möglich - unbewusst.

Und der oder die Beobachter sind mit deinem Alltag gekoppelt.
Sobald du den verlässt, bleibt der Beobachter zuhause.

Nur ne Idee.
Nutzungsregeln: Mediale Äußerungen von Menschen ersetzen keine Begegungen. Was du hier schreibst, bist nicht du. Was ich hier schreibe, bezieht sich nicht auf dich. Nur auf deinen Beitrag. Ich schreibe meine Meinung, deren Bedeutung in deinem eigenen Ermessen liegt. Vergiss, was dir nichts nützt.
LarryHovis

Re: Meine Barcelona Persönlichkeit

Beitrag von LarryHovis »

Hallo.

Ich wohne in einem kleinen Dorf, aber ich habe das Gefühl niemanden zu kennen. Manchmal bin ich überrascht, wie viel dafür jeder über mich zu wissen scheint. Als ob die aus Langeweile nichts anderes zu tun haben sich darüber auszutauschen, was jeder macht.Bewusst geworden ist mir das, als mein Auto nicht angesprungen ist und jemand von hier, den ich selber nicht kenne mich mitgenommen hat. Ich wollte da den Bus nehmen, der aber nicht gekommen ist und darum stand ich mit seiner Tochter an der Haltestelle und die hat das dann vorgeschlagen als sie ihn angerufen hat. Der schien sehr viel zu wissen und als ich später darüber nachgedacht habe, ist mir aufgefallen, dass er mich auch die Fahrt über ausgefragt hat. Wahrscheinlich wr es nicht böse gemeint. Ich habe es auch als höflich empfunden, aber ich dachte mir, dass die jetzt sich noch darüber austauschen und und es in zwei Wochen jeder im Dorf weiß und mich beim nächsten mal jemand anderes zu den Lücken ausfragt. Ich weiß gar nicht wie es denen gelingen kann sonst so viele Informationen zu haben. Das kann nur so sein, dass ich jeden einen Brocken erzählt habe und sie alles zusammengetragen und geordnet haben. Während der Fahrt dachte ich noch, dass es eigentlich nett wäre, wenn ich versuchen würde in die Dorfgemeinde rein zu kommen. Aber nach den Gedanken dachte ich mir, dass es vielleicht schon Gründe gibt, warum mir das nicht mehr gelingen kann. Wahrscheinlich halten die mich für einen exotischen Sonderling. Ich weiß auch eigentlich nicht wirklich, weshalb man auf das alles wert legen sollte. Vielleicht habe ich es am Anfang falsch gemacht, aber ich bin es anders gewohnt und niocht auf dem DOrf aufgewachsen. Auch nicht in einer riesigen Stadt, aber es war nicht wichtig, was ein Nachbar denkt, weil es möglich war, dass der nächste Nachbar anders darüber denkt. Es ist mir jetzt auch nicht wichtig. Es ist nur manchmal nervig, dass man immer rausfahren muss, um irgendetwas zu erleben. (Deshalb will ich eigentlich auch umziehen.) Das hilft meinem Schweinehund zu sagen, willst du wirklich mindestens eine halbe Stunde Autofahren? Dann mache ich den Fernseher oder Computer an und der Tag ist gelaufen. In Barcelona war mir dafür die Zeit zu schade. Ich hatte immer das Datum vor Augen, wenn es wieder nach Hause geht und die Gewissheit, dass es schwer wird wieder eine Gelegenheit zu haben, wann ein so weiter und langer Urlaub wieder möglich ist.

Auf der anderen Seite wiohne ich hier in einer WG, die mir nur gefällt, weil ich sie kenne. Ich weiß, was da auf mich zu kommt und vielleicht würde es mich schlimmer treffen, wenn ich umziehe. Es ist aber auch kein Zustand. Ich habe aufgegeben, dass die Küche jemals in einem Zustand ist, dass ich motiviert bin sie zu benutzen und im gemeinsamen Wohnzimmer halte ich mich so selten auf, dass es mir egal geworden ist. Etwa jeden zweiten Tag schmeckt mir was die anderen kochen und dann esse ich mit.Wenn es dann wieder heißt, dass ich das Wohnzimmer aufräumen sollte oder auch mal kochen sollte, überhöre ich das inzwischen. Ich zahle das volle Essensgeld mit und fege einmal in der Woche den Flur in der Wohnung und kümmere mich um die Müllabfuhr, das Treppenhaus und das Schnee schieben, wenn wir dran sind. Das muss reichen, finde ich. Wenn es mal sehr schlimm ist, tröste ich mich damit, dass ich ausziehen werde, aber ich kümmere mich halt nicht um eine neue Wohnung. Ich weiß manchmal auch nicht woher ich die Gleichgültigkeit nehme. Ich habe große Ansgt mich wirklich um eine Verbesserung der Situation zu kümmern und dann enttäuscht zu werden, dass sich wenig ändert oder es noch schlimmer wird. Bei allen Sachen in meinem Leben. Eigentlich ist alles der Maßen gegen die Wand gefahren, dass es mir egal sein sollte und ich es trotzdem versuchen sollte, aber ich weiß dann wiedrum nicht woher ich die Engergie nehmen soll. Manchmal bin ich mir auch nicht sicher, ob ich das alles nur zu meiner Beruhigung sage, weil ich Angst habe es anzupacken. Mit dem Psychologen bin ich so verblieben, dass ich versuchekleine Schritte zu machen und mir nicht zu viel auf einmal vorzunehmen. Es gibt auch kleinere Erfolge, was mich dann auch freut, aber trotzdem fällt es mir sehr schwer die Zweifel auszuschalten, dass alles umsonst ist und ich mir vielleicht sogar etwas vormache. Ja, natürlich wäre es für meine Stimmung gut, wenn der Psychologe sogar am besten jeden Tag da wäre und sagen würde, guck mal, was du heute alles toll gemacht hast. Aber im Prinzip ist das auch albern nur in Erwägung zu ziehen, dass das eine Möglichkeit wäre. Ja, man kann schon sagen, wenn ich sonst gar nichts ändere, weil ich mich daran gewöhnt habe, ist es ein Fortschritt, wenn ich die Ansprüche eytrem niedrig halte, aber das dann zumindest einhalten und ändern kann, dann ist immer noch mehr dabei herum gekommen als vorher. Trotzdem macht mich das extrem traurig zu sehen, wie ich selbst um das bisschen kämpfen muss und ich fühle mich dann nicht normal. Das füttert auf dern anderen Seite meinen Minderwertigkeitskomplex. Als wenn ich mich entscheiden muss, ob ich den Schweinehund oder den Minderwertigkeitskomplex füttern muss. Der Aufwand der nötig ist, um mich davon zu überzeugen, dass die kleinen Erfolge wirklich Erfolge sind ist eigentlich zu groß ud in schlechten Stunden kommt es dann noch zurück, weil es sich alles etwas aufgesetzt anfühlt, sich für Selbstverständlichkeiten zu loben odr loben zu lassen.

Sehr schön in Barcelona war das sehr viele Probleme, die ich jetzt habe nicht da waren. Ich habe nicht beim Aufstehen schon gedacht. Hoffentlich gibt es noch eine gespülte Tasse und ich muss das jetzt nicht machen, bevor ich Kaffee trinken kann. Warum bist du immer noch nicht umgezogen? Hoffentlich lässt der Chef heute nicht wieder seinen Frust an mir aus. Warum hast du dir noch keinen neuen Job gesucht? Am Abend warum warst du heute wieder nur am Computer? Du hättest doch so viel machen könne oder zumindest eine Bewerbung schreiben oder nach einer neuen Wohnung suchen können. Hoffentlich lenkt mich die DVD jetzt genügenend ab, damit ich wenigstens bald einschlafen kann. In Filmen unternehmen die Leute immer etwas mit ihren Freunden. Warum hast du keine Freunde. Man müsste vielleicht nur mal jemanden ansprechen. Worüber willst du dann reden? Über dein spannendes Leben?

In Barcelona dagegen stehe ich auf und die Wohnung war sauber, weil sie sauber war, keine WG da war und ich keine drei Koffer mit Gerümpel aus meinem Zimmer mit hatte, die ich dann mit Not auf die Schränke zu verteilen hätte. Ich stehe auf, die Sonne scheint. Ich mache Kaffee und frage mich, was ich heute schönes machen kann. Dann treffe ich jemanden Freundliches und sage: Ja, ich verbessere mein Spnisch und ich bin überrascht, dass ich verstanden werde und wie viel ich verstehe und ich versuche die Stadt zu erkunden. Haben Sie vielleicht noch eine Idee, was man hier schönes machen kann- ich habe ja schon das und das gemacht und alles ist toll hier. Ja, gerne komme ich am Wochenende mit zum Strand. ... Dann denke ich wieder: Die Menschen sind schuld, solche Menchen würde ich in Deutschland nie treffen. Aber es kann doch nicht sein, dass es in Deutschland keine netten Menschen gibt. Aber wie will ich denen auch die Gelegenheit geben mich zu treffen, wenn ich mich zu hause verkrieche. Nein, es liegt doch am Wohnort, weil möchte ich jetzt wirklich eine halbe Stunde in die STadt fahren und später wieder eine halbe Stunde zurück? Das sind zwei Folgen King of Queens, die ich nicht angucken kann und vielleicht ist es gar nicht schön in der STadt. Es gibt keine Garantie, dass etwas schönes passiert nur will ich in die STadt fahre. Ich bin in den negativen Gedanken gefangen auf der einen Seite. Auf der anderen Seite waren viele Probleme schon gelöst und nicht mehr da, die mich hier belasten und deren Veränderung ich aufschiebe. Es ist kein anderer Blickwinkel , sonder das ist ein realer Unterschied, ob ich morgens vor einem Haufen ungewaschenen Geschirr stehe oder ob ich eine saubere Tasse aus dem Schrank nehmen kann, ob ich die Kaffeemaschine anschalten kann oder ob ich mich an Instantkaffee gewöhnt habe, weil das die praktischste und hygienischste Möglichkeit ist morgens Kaffee zu trinken.

Wenn mir das jemand anderes erzählen würde, würde ich wahrscheinlich fast ungläubig gucken, dass man das nicht ändert, weil richtig kompliziert wirkt es eigentlich nicht, aber irgendwas macht es mir unmöglich. Ich habe wenig Vertrauen darin, dass Versuche es zu ändern tatsächlich Resultate bringen und ich habe nicht die Kraft es auf gut Glück umzusetzen. Ich habe richtig panische, wahrscheinlich irrationale Angst davor, dass es eine Sisyphosarbeit wird und zu der schlechten Situation auch noch die vergebliche Mühe kommt, es zu ändern zu versuchen.

Beobachtet stimmt zumindestens ein bisschen. Niedriges Selbstwertgefühl stimmt auch, wobei ich zumindest den Eindruck habe, dass das auf Fakten gründet. Wobei ich dem nicht mehr gerne vertraue. Ich habe das Gefühl mein Verstand ist geschickt genug alles zu rechtfertigen, aber dadurch wird es nicht unbedingt vernünftig oder richtig. Es ist schon richtig die Jacke an zu haben. Du schwitzt zwar wie in der Sauna aber Sauna soll auch gesund sein und guck mal wie dich alle angucken, ist schon besser, wenn die dich erst auspacken müssen, bevor sie dich auffressen.

Schönen Abend
Reinhard
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Ich bin ...: verdammt bissig.
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Re: Meine Barcelona Persönlichkeit

Beitrag von Reinhard »

LarryHovis hat geschrieben: 19 Sep 2018 23:08 Nein, es liegt doch am Wohnort, weil möchte ich jetzt wirklich eine halbe Stunde in die STadt fahren und später wieder eine halbe Stunde zurück? Das sind zwei Folgen King of Queens, die ich nicht angucken kann
Ich finde ja auch öfter Gründe, Zuhause zu bleiben ... aber deine Alternative und dein Maßstab für schlecht verwendete Zeit ist "King of Queens"? :gruebel: Ernsthaft? Hast du sonst keinen Lebensinhalt als sowas zu gucken?



Noch ein Tipp: mehr Absätze würden deinen Text leserlicher machen.
Make love not war!
LarryHovis

Re: Meine Barcelona Persönlichkeit

Beitrag von LarryHovis »

Das mit den Absätzen stimmt, ist mir aber jetzt erst aufgefallen.

Ich weiß wie du das mit King of Queens meinst. Ich bin mir nicht sicher, ob ich es ernst gemeint habe. Wie formuliere ich es, um nicht missverstanden zu werden. Es ist ein Mechanismus bei mir Serien zu gucken. Ich mache das auch ständig. Sinnvoll finde ich das nicht. Es ergibt sich und ich bin zu schwach mich dagegen zu wehren. Wahrscheinlich stimmt das auch wieder nicht. Vielleicht ist es ähnlich wie bei Rauchern die aufhören wollen.

Statt sofort loszufahren, schiebe ich die DVD rein und sage mir, dass es nur noch eine Folge ist, die ich gucke und oft genug passiert es dann, dass ich zum Ende hin sage, aber eine geht noch, wirklich nur noch eine weitere. So gehe ich abends meistens auch schlafen. Im Prinzip müsste ich eine Person finden, der ich die DVDs anvertrauen kann, um gar nicht in Versuchung zu kommen.

Urlaub von Handy, Computer und Fernseher wäre wahrscheinlich eine sinnvolle Maßnahme für mich, um ein Teil von Barcelona nach Deutschland zu holen. Ich weiß nicht, ob ich das könnte. Meine Emotionen spielen bei den Gedanken schon verrückt.
MattEagle

Re: Meine Barcelona Persönlichkeit

Beitrag von MattEagle »

Ich kenn das...
Ich war letztes Jahr an der US Westküste. Hab mir in Vegas eine Triumph Bonneville ausgeliehen und dann in gut 10 Tagen das ganze Programm... LA - Mulholland Drive, Big Sur, SF- Golden Gate Bridge, Death valley usw..

Ich hab mich in den zwei Wochen wie ein anderer Mensch gefühlt. Erst noch total geschlaucht durch Flug und Hotel... und Las Vegas kann man wirklich nur auf Äther ertragen ;) ;) Naja nächsten Tag war dann der Moment wo ich im Sattel der Bonny saß, da ist nach den ersten Metern alles von mir abgefallen. Man fühlt sich wie der King of Cool... Steve McQueen während man durch diese Wahnsinns "Kulisse" fährt.

Ich wunder mich rückblickend heute noch wie ich die zwei Wochen drauf war... viel offener als hier, man quatscht mit Fremden, wird dann auch zum BBQ, am Strand kiffen oder auf ne Geburtstagsfeier eingeladen.
Naja das einizige was nicht ändert, ist die reaktion der Frauen.. wenn ich vorsichtig Interesse zeige dann weichen die Damen aus.... ja ob in der ollen Kneipe hier oder am Strand von Malibu... überall gleich. :? :dont:
Das hat mich da aber nicht eine Sekunde gestört, mir wurd das immer nur ins Gedächnis getrieben wenn hier dann nach Urlaubsaffären gefragt wurde.
Aber das stimmt schon... sobal man wider im alltäglichen Umfeld landet... kommt man wieder in den alten Trott.
LarryHovis

Re: Meine Barcelona Persönlichkeit

Beitrag von LarryHovis »

Jetzt fällt mir wieder ein wie ich glaube um ein ONS gefragt wurde. Ich bin mir bis jetzt nicht sicher, was passiert ist. Es war viel Alkohol im Spiel und am Anfang war ich mir nicht sicher, ob ich es nicht wegen meines Spanisch falsch verstehe und habe getan als ob ich nicht einmal eine Idee habe, was sie sagen möchte. Dann ist sie gegangen, aber war fast fünf Minuten danach wieder da. Dann ist sie wieder weg und eine halbe Stunde später etwa als ich gehen wollte und mein letztes Bier bestellt hatte, ist sie noch mal auf mich zu und fing dann auf Englisch an mit: "Do you want to fuck me?" Ich wusste nicht, ob sie mich verarschen wollte, aber ich hatte auch an den Abend keine Lust darauf. Nur weil ich ein Mann bin, muss ich nicht allzeit bereit sein. Ich glaube ich hatte dann so etwas gesagt man könnte sich die Tage zum Trinken verabreden und gucken, ob es passt. Aber dann hat sie nur den Kopf geschüttelt und ist gegangen.

Ich habe später gedacht, dass ich versuchen hätte sollen herauszufinden, ob es ernst gemeint ist, aber man weiß auch nicht wie lange man da wieder raus kommt oder wann man dann am besten die Reißleine ziehen muss. Vielleicht hat sie auch gedacht, dass ich dafür bezahle. Ich weiß es nicht. Ich bin mir bei der Deutung nur unsicher, weil ich keine Erfahrung habe. Außerdem verstehe ich nicht, warum man gerade mich dafür auswählen sollte. Der Hübscheste bin ich bestimmt nicht.