"...kommt irgendwo ein Lichtlein her" oder: Herausforderung selbstbewusst und positiv annehmen können

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ERSTER BEITRAG DES THEMAS
fredstiller

"...kommt irgendwo ein Lichtlein her" oder: Herausforderung selbstbewusst und positiv annehmen können

Beitrag von fredstiller »

Es ist noch nicht allzu lange her, vielleicht ein paar Wochen, als ich langsam in eine Depri-Phase reinschlitterte. Ich hatte nichts zu tun, fühlte mich einsamer und weiter denn je davon entfernt, jemals eine Freundin zu finden, hatte Tage vorher den (einzigen) erfolgversprechendsten Frauenkontakt auf einer Datingplattform völlig vermasselt, vermutlich haben meine Freunde auch besonders aktiv auf den sozialen Medien von ihren Erfolgen und "romantischen" Wochenenden mit ihren Freundinnen gepostet, sah meinen Job als Sackgasse, etc. Tüpfelchen auf dem i war dann eine Erkältung, die mich schlecht schlafen liess und mein Wochenende gesundheitsbedingt etwas verlängerte - mir aber gleichzeitig die Abwechslung und das Unter-Leute-Kommen des normalen Arbeitsalltags vorenthielt. Auch wenn mein Job wie gesagt eine Sackgasse war - was mir gerade auch noch zu Kopfe stieg, da ich mich für einen Jobwechsel beworben hatte, dessen Erfolg aussichtslos schien.

Kurz: Ich fühlte mich deprimiert wie wohl nie im Leben, und schob den ganzen Tag bis in den Nachmittag "Depri".

Und just als ich dachte, es geht nicht mehr ...kam irgendwo ein (sprichwörtliches) Lichtlein her:
Ich bekam am damaligen Nachmittag die völlig überraschende Nachricht, dass man mich für den Jobwechsel, auf den mich beworben hatte als erste Wahl in Erwägung zöge. Der Überraschungseffekt und das Timing waren irgendwo geradezu grotesk, so dass ich einfach nur laut auflachen musste.

Nach einer kleinen Art "Assessment" werde ich den Job auch tatsächlich bekommen. Das lenkt mich schon positiv von diesem ganzen gedanklichen Kreisen um die AB-Thematik ab, und beschert mir nach vielen Jahren in der entwicklungslosen Sackgasse meines bisherigen Jobs eine gewisse mentale "Aufbruchstimmung" - zumal der neue Job mit Aufstiegs- und Entwicklungschancen verbunden ist.

Es gibt einige "Abers":
- Es wird sich in der neuen Position um eine massgebliche Rolle bei einem wichtigen und kostspieligen Projekt handeln, welches auch zuletzt nicht wie gewünscht vorankam.
- Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich den Job nur bekommen habe, da ein Mitbewerber nicht berücksichtigt wurde, der in meinen Augen vor mir ganz klar Favorit gewesen wäre (gehe davon aus, der wird bald woanders hin befördert), weshalb ich mir nicht mal mehr Chancen ausrechnete.
- Ich habe das Vorstellungsgespräch, auch aufgrund mangelnder Übung und Erfahrung, eher "mittelmässig" gemeistert, denke ich.
- Irgendwie lese ich zuletzt aus der Kommunikation mit dem zukünftigen Vorgesetzten raus, dass ich bloss der noch "akzeptabelste" der verbleibenden (und enttäuschenderweise sehr wenigen) Kandidaten war, und dass gewisse Zweifel an meiner Eignung bestehen.

Etwas überspitzt: Das ganze hat Sündenbock- bzw. Schleudersitz-Potential :twisted:
Und auf letzteren setzt man einen Kandidaten (mich), von dem man eher so "dreiviertel-überzeugt" ist.

Und ich?
Ich nehme es als positive Herausforderung an, freue mich drauf, und denke, ich werde es schon gut und erfolgreich machen.

Und wieso schreib ich das ganze?
Nicht nur, weil es mich von dieser "ganzen erfolglosen Sache mit den Frauen und Beziehungen" ablenkt.
Die Parallelen zum Flirten, Kennenlernen und potentiell eine Beziehung aufbauen scheinen mir ja frappierend:

- Manchmal muss man einfach nur Glück haben, und die Dinge fügen sich, auch wenn es unwahrscheinlich scheint.
- Manchmal muss man auch keine grosse Erfahrung und Erfolge haben, um eine Chance zu bekommen.
- Man muss auch nicht in jeder Situation perfekt sein, um Erfolg zu haben.
- Versagensängsten begegnet man mit einer Prise Optimismus und positivem Grundvertrauen in die eigenen Attribute und Fähigkeiten.

Warum habe ich letzteres nicht gegenüber attraktiven Frauen - und wie könnte ich es entwickeln? :?

ERSTER BEITRAG DES THEMAS
MattEagle

Re: "...kommt irgendwo ein Lichtlein her" oder: Herausforderung selbstbewusst und positiv annehmen können

Beitrag von MattEagle »

Ich glaube berufliche Herrausforderungen kann man nicht wirklich mit dem ABtum nicht wirklich vergleichen.
Deine neue Aufgabe basiert ja auf deinen Erfahrungen und Wissen im Beruf.. man hat ja schon eine ungefähren Plan bzw. Idee wie man das ganze angehen will.

Die AB Probleme sind meist ganz andere.. man fängt ja oft bei 0,0 an....Ungefähr so all wenn dein Chef dich als Büromensch an die Werkbank stellt um das neue Produkt zu bauen.

Bei mir ist es das Problem das ich einfach nicht die selben Gefühle habe wie Normalos... bin wohl irgendwie Demisexuell in die Richtung.
Das ist auch das Hauptproblem, ich flirte zwar ganz gerne aber ich fühle nie etwas dabei, so als würde man schauspielern, ich hatte noch nie romantische Verliebtheitsgefühle bei einer Frau.
Da weiss ich auch nicht wie man daran "arbeiten" kann... ist ja kein "Skill" den man sich mit Üben und Büchern aneignen kann.
Endura

Re: "...kommt irgendwo ein Lichtlein her" oder: Herausforderung selbstbewusst und positiv annehmen können

Beitrag von Endura »

MattEagle hat geschrieben: 20 Sep 2018 16:35 Die AB Probleme sind meist ganz andere.. man fängt ja oft bei 0,0 an....Ungefähr so all wenn dein Chef dich als Büromensch an die Werkbank stellt um das neue Produkt zu bauen.
So fühle ich mich manchmal wirklich in meinem Job. Da stehe ich als Büromensch plötzlich in der Werkstätte und schneide Gewinde. :hammer:
Oder bestücke mit meinem Tremor Leiterplatten. Oder ich programmiere in eine Programmiersprache, die ich nicht kenne.
Jocas

Re: "...kommt irgendwo ein Lichtlein her" oder: Herausforderung selbstbewusst und positiv annehmen können

Beitrag von Jocas »

MattEagle hat geschrieben: 20 Sep 2018 16:35 Ich glaube berufliche Herrausforderungen kann man nicht wirklich mit dem ABtum nicht wirklich vergleichen.
Deine neue Aufgabe basiert ja auf deinen Erfahrungen und Wissen im Beruf.. man hat ja schon eine ungefähren Plan bzw. Idee wie man das ganze angehen will.

Die AB Probleme sind meist ganz andere.. man fängt ja oft bei 0,0 an....Ungefähr so all wenn dein Chef dich als Büromensch an die Werkbank stellt um das neue Produkt zu bauen.
Ich denke, Beruf und Partnerschaft haben einiges gemeinsam: In beiden Fällen
- braucht man Selbstvertrauen, muss seine Stärken kennen.
- ist es gut zu warten, zu suchen, was passt
- macht man es so gut man kann weiß, dass auch andere mit Wasser kochen, nicht mit Zaubertrank

Freilich ist für mich Partnerschaft viel umfassender und mit tieferen Gefühlen verbunden. Für mich sind die Hauptaufgaben
- erstens anzunehmen, dass ich so gut bin, wie ich bin, nur wenig verbessern muss
- beim Flirten mir und ihr zu vertrauen, dass ich Anfassen oder Berühren probiere