Umgang mit Enttäuschung
Re: Umgang mit Enttäuschung
Wir haben so viele positive Erfahrungen, ich nehme an ihr bezieht das jetzt nicht alles auf Thema Sex und Beziehung. Wir steigern uns zu sehr auf das negative und lassen das positive zu oft außer Acht.
Re: Umgang mit Enttäuschung
Ja, ich denke auch, dass das der entscheidene Themenbereich ist.Undomiel hat geschrieben: ↑19 Sep 2018 15:13 Also ich würde jetzt nicht jedes Nicht Zusammen Passen als negatives Erlebnis werten. Auf jeden Fall nicht, wenn das einvernehmlich der Fall ist. Das wäre für mich mehr oder weniger neutral. Negativ wäre es für mich nur, wenn ich tatsächlich Gefühle entwickle, die nicht erwidert werden.
Zunächst versuche ich nocheinmal unsere Chancen abzuschätzen. Diesmal aber in Bezug auf die von dir näher beschriebenen Situationen.
Das nicht zusammen Passen mit einer Person (das wie gesagt häufig vorkommt) zeigt sich in unterschiedlicher Weise.
Ich finde es auch wünschenswert, wenn man das beidseitig synchronisiert hinkriegt. Idealerweise ist man, was die Entwicklung unserer Gefühle, das wieder Zurückentwickeln, das Verstehen dessen was passiert ist und das Lösen betrifft, im Einklang. Bei so viel Harmonie hätte man schon wieder gute Voraussetzungen, um doch ein Paar zu werden. Dieses wünschenswerte Zusammenpassen im Nichtzusammenpassen halte ich für sehr unwahrscheinlich. Mir persönlich ist es kaum unter gekommen. Der wahrscheinlichere Fall ist der, dass unlösbare Missverständnisse, emotional verschiedenes Erleben, unterschiedliche Grundwerte und so weiter vorliegen. Oft begreifen beide oder eine Seite nicht, was passiert ist, oft wird es auch unterschiedlich interpretiert.
Wenn man nicht zusammen kommt (oder auch wieder auseinander geht), dann ist ein unterschiedlicher Stand in der Entwicklung von Gefühlen meistens gegeben. Um die Situation sinnvoll ansehen zu können, ist es hilfreich zu benennen, um welche Gefühle es sich gerade handelt. Wird Verliebtheit nicht erwidert? Wird der Wunsch, sich zu binden, nicht erwidert? Wird das sexuelle Begehren nicht erwidert? Wird das emotionale Begehren nicht erwidert? Wird der Wunsch Kinder zu haben nicht erwidert? Diese Palette an Gefühlen lässt sich gar nicht vollständig beschreiben und mit jeder dieser Facetten werden wir anders umgehen. Auch hier ist der Fall wahrscheinlich, dass ein Teil oder beide Teile jeweils BESTIMMTE Gefühle entwickelt haben, die nicht erwidert werden.
Um mit diesen Einschätzungen zur ursprünglichen Überlegung zurückkehren, schaut es für mich zusammengefasst folgendermassen aus:
Wenn man unerwiderte Gefühle und Wünsche und (/oder) nicht einvernehmliches Auseinandergehen als negatives Ergebnis sieht, ist es fast sicher, dass sich negative Ergebnisse (und Erlebnisse) aufsummieren. Wenn man noch dazu - wie schon beschrieben - versucht, die negativen Ergebnisse durch "endlich mal" ein positives Ergebnis zu neutralisieren, erhöht sich der Erwartungsdruck und der Teufelskreis verschärft sich.
Auf den ersten Blick schaut das zugegebenerweise düster aus. Das Ganze ist anscheinend noch nicht fertig.
-
- Liebt es sich mitzuteilen
- Beiträge: 862
- Registriert: 13 Jun 2015 21:25
- Geschlecht: männlich
- AB-Status: AB
Re: Umgang mit Enttäuschung
Zusammen mit meiner Veranlagung dürfte das nur ein Produkt der Umstände sein, unter denen ich aufgewachsen bin. Die Schattenseite daran dürfte wohl sein, dass ich den innerlichen Hang habe, Beziehungen für mich persönlich eher optional zu sehen und zu handeln, also als nicht unbedingt lebensnotwendig anzusehen (ja, ich weiss, dass es entspricht nicht der wissenschaftlichen Tatsache).Nonkonformist hat geschrieben: ↑18 Sep 2018 10:06Auch fuer mich est sowas unvorstellbar.
Kleinere liebeskummer bei kleine verliebtheiten halten immer noch mehreren monate an, und bei den grossen verliebtheiten kann ich jahrenlang bis zum boden zerstoert sein, und bleiben lebenslange traumata - und das waren nicht mal richtige beziehungen, 'nur' OdBs.
Jemanden der ich innerhalb von tagen vergessen wuerde, kaeme fuer mich als partnerin nicht mal im frage - ich betrachte verliebtheit erst als verliebtheit, wann ich mich ein leben ohne diese person kaum noch vorstellen kann. Deswegen verliebe ich mich auch sehr langsam: alles andere betrachte ich as schwaermerei, und mit ein schwarm fange ich kein beziehung an.
Emotional komme ich alleine klar. Dagegen ist diese Verliebtheit für mich ein sehr unangenehmer Zustand - nicht, weil sie wieder der Realität weicht, sondern weil der Glaube daran, ich könnte nicht ohne jemanden, sehr unbehaglich ist. Das geht so in Richtung einer Abhängigkeit, die ich nicht erleben will.
Diese Menschen sind für mich auch nicht zu ersetzen. Ich gehe auch nicht so leicht Bindungen ein, im Gegenteil, ich bin nicht gerade bindungsaktiv und baue auch nicht so sehr auf die Bindungen zu anderen. Meine persönliche Grunderfahrung ist, dass Bindungen nichts Beständiges sind. Die können halt jederzeit abreissen oder Menschen wenden sich gegen einen selbst (auch die, welche einem am nächsten erscheinen). Ich bin das gewohnt und so ertrage ich diese natürliche Unsicherheit auch relativ gut. So bin ich auch nicht gerade bindungsmotiviert, obgleich schon ein gewisses Nähebedürfnis dazu im Spannungsverhältnis steht.Nonkonformist hat geschrieben: ↑18 Sep 2018 10:06 Dagegenueber sind die meisten menschen mir fast voellig egal und sind diejenigen, an den ich mich in freundschafltiche oder romantische ebene binden kann, nur sehr selten und damit auch sehr schwierig erstetzbar. Manche scheinen sich schnell und haufig aber leicht zu binden, anderen darentgegen nur langsam und selten aber (emotional) viel tiefer.
Ich denke mal, das menschen da emotional sehr unterschiedlich gestrickt sind, und wir uns gegenseitig auch nie verstehen koennen. Wie man das ende einer beziehung innerhalb von wenigen tagen verarbeitet: ich kann mich dabei wirklich nichts vorstellen. Ich kann mich solche art gefuehle und beziehungen auch nur als viel weniger emotional entensiv vorstellen, als wie ich sie erlebe, viel distanzierter, mit wesentlich weniger emotionale bindung, wann man sich so einfach wieder davon loest.
Es wäre vielleicht viel einfacher für mich, wenn entweder die Grunderfahrung eine andere wäre oder eben das Bedürfnis nach Nähe vollkommen nachhaltig in mir ausgelöscht wäre. Nunja der Weg des "überzeugten" Singles funktionierte bisher nicht so wirklich für mich.
Re: Umgang mit Enttäuschung
Zwischendurch dachte ich, die Traurigkeit und der Ärger über mich selbst würden langsam zurückgehen.
Aber jetzt ist es fast schlimmer, als am ersten Tag. Vor allem die Traurigkeit.
Ich hätte nicht noch 2x seitdem mit ihr schreiben sollen.
Es zerfrisst mich innerlich und nichts hilft!
Obwohl ich weiß bzw. wir beide wissen, dass es so besser ist und soweiso keine Beziehung haben könnten. Deswegen ja der Kontaktabbruch.
Aber die ganze Logik und das ganze objektive Wissen lindern meine Traurigkeit nicht. Nur in dem Moment, in dem ich es mir ein paar mal vorsage.
Anscheinend muss ich es mir jetzt wochenlang rund um die Uhr vorsagen.
Habt ihr sowas auch schon erlebt, dass es erst besser wurde und dann gefühlt noch schlimmer?
Aber jetzt ist es fast schlimmer, als am ersten Tag. Vor allem die Traurigkeit.
Ich hätte nicht noch 2x seitdem mit ihr schreiben sollen.
Es zerfrisst mich innerlich und nichts hilft!
Obwohl ich weiß bzw. wir beide wissen, dass es so besser ist und soweiso keine Beziehung haben könnten. Deswegen ja der Kontaktabbruch.
Aber die ganze Logik und das ganze objektive Wissen lindern meine Traurigkeit nicht. Nur in dem Moment, in dem ich es mir ein paar mal vorsage.
Anscheinend muss ich es mir jetzt wochenlang rund um die Uhr vorsagen.
Habt ihr sowas auch schon erlebt, dass es erst besser wurde und dann gefühlt noch schlimmer?
-
- Keiner schreibt schneller
- Beiträge: 3417
- Registriert: 05 Mär 2014 09:07
- Geschlecht: weiblich
- AB-Status: am Thema interessiert
- Ich bin ...: vergeben.
- Ich suche hier ...: nur Austausch.
Re: Umgang mit Enttäuschung
Ja, sowas verläuft oft in WellenRadioactivman hat geschrieben: ↑23 Sep 2018 21:19 Habt ihr sowas auch schon erlebt, dass es erst besser wurde und dann gefühlt noch schlimmer?
In a world where you can be anything, be kind.
-
- Kommt an keinem Thema vorbei
- Beiträge: 263
- Registriert: 04 Jul 2017 21:09
- Geschlecht: männlich
- AB-Status: Hardcore AB
- Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.
- Ich suche hier ...: eine(n) Partner/in.
Re: Umgang mit Enttäuschung
Ja das stimmt. das negative vertiefen wir oft viel zu sehr und hängen dem hinterher. die Konsequenz ist dann dass wir uns so fühlen dass hauptsächlich und schlechte Dinge passieren welche die fröhlichen Erlebnisse überwiegen. Da ist der Mensch vielleicht zu sehr Perfektionist. In keinem Leben gibt es nur gute Momenten. Enttäuschungen gehören eben auch zum Leben mit dazu.
Re: Umgang mit Enttäuschung
Kenne ich nur zu gut. Immer wenn ich denke, ich hab damit abgeschlossen, kommt so ein Schub, meist wenn ich allein bin.Radioactivman hat geschrieben: ↑23 Sep 2018 21:19 Habt ihr sowas auch schon erlebt, dass es erst besser wurde und dann gefühlt noch schlimmer?
Viel Kraft! Wenn es dir hilft, du bist damit nicht allein.
Re: Umgang mit Enttäuschung
Danke für eure Worte.
Ich muss mir jetzt echt ständig vor Augen halten, dass so besser ist, wenn die negativen Gefühle stärker werden. Dann geht es.
Ich muss mir jetzt echt ständig vor Augen halten, dass so besser ist, wenn die negativen Gefühle stärker werden. Dann geht es.
-
- Keiner schreibt schneller
- Beiträge: 2444
- Registriert: 05 Feb 2009 21:11
- Geschlecht: weiblich
- AB-Status: AB Vergangenheit
- Ich bin ...: nur an Männern interessiert.
- Ich suche hier ...: eine(n) Partner/in.
- Wohnort: Sachsen
Re: Umgang mit Enttäuschung
Das ist leider auch meine Erfahrung.Lavender hat geschrieben: ↑24 Sep 2018 06:17Kenne ich nur zu gut. Immer wenn ich denke, ich hab damit abgeschlossen, kommt so ein Schub, meist wenn ich allein bin.Radioactivman hat geschrieben: ↑23 Sep 2018 21:19 Habt ihr sowas auch schon erlebt, dass es erst besser wurde und dann gefühlt noch schlimmer?
Viel Kraft! Wenn es dir hilft, du bist damit nicht allein.
Die ersten ein, zwei Tage tut's ziemlich weh, danach kommen ein paar bessere Tage und dann wird's richtig scheiße.
Ich habe erst einen sehr schmerzhaften Korb bekommen (bzw. eigentlich war es mehr ein "Schluss machen"), gerade bin ich in der Phase der besseren Tage und irgendwie hoffe ich, dass die schmerzhafte Phase nicht noch kommen wird, aber ich denke sie wird es. Wenigstens kommt sie während einer Dienstreise, da bin ich hoffentlich ausreichend abgelenkt...
Re: Umgang mit Enttäuschung
Bei mir geht es gerade wieder. Fühle mich ungewöhnlich gut, seit heute Abend.desigual hat geschrieben: ↑24 Sep 2018 16:13 Das ist leider auch meine Erfahrung.
Die ersten ein, zwei Tage tut's ziemlich weh, danach kommen ein paar bessere Tage und dann wird's richtig scheiße.
Ich habe erst einen sehr schmerzhaften Korb bekommen (bzw. eigentlich war es mehr ein "Schluss machen"), gerade bin ich in der Phase der besseren Tage und irgendwie hoffe ich, dass die schmerzhafte Phase nicht noch kommen wird, aber ich denke sie wird es. Wenigstens kommt sie während einer Dienstreise, da bin ich hoffentlich ausreichend abgelenkt...
Halte mir die objektiven Fakten ständig vor Augen, die dagegen sprachen/sprechen. Dadurch bekomme ich das Gefühl, dass es so ok ist.
Es kommen immer wieder negative Gedanken hoch, aber die bekomme ich so relativ schnell wieder weg.
Ich hoffe, es jetzt nicht nur eine Phase. Die letzten Tagen war es echt heftig.
Dir wünsche ich viel Kraft und Erfolg, dass es jetzt auch wieder aufwärts geht.
-
- Liebt es sich mitzuteilen
- Beiträge: 1101
- Registriert: 25 Aug 2018 08:13
- Geschlecht: männlich
- AB-Status: Hardcore AB
- Ich suche hier ...: PN Kontakte.
Re: Umgang mit Enttäuschung
Radioactivman hat geschrieben: ↑24 Sep 2018 20:30Bei mir geht es gerade wieder. Fühle mich ungewöhnlich gut, seit heute Abend.desigual hat geschrieben: ↑24 Sep 2018 16:13 Das ist leider auch meine Erfahrung.
Die ersten ein, zwei Tage tut's ziemlich weh, danach kommen ein paar bessere Tage und dann wird's richtig scheiße.
Ich habe erst einen sehr schmerzhaften Korb bekommen (bzw. eigentlich war es mehr ein "Schluss machen"), gerade bin ich in der Phase der besseren Tage und irgendwie hoffe ich, dass die schmerzhafte Phase nicht noch kommen wird, aber ich denke sie wird es. Wenigstens kommt sie während einer Dienstreise, da bin ich hoffentlich ausreichend abgelenkt...
Halte mir die objektiven Fakten ständig vor Augen, die dagegen sprachen/sprechen. Dadurch bekomme ich das Gefühl, dass es so ok ist.
Es kommen immer wieder negative Gedanken hoch, aber die bekomme ich so relativ schnell wieder weg.
Ich hoffe, es jetzt nicht nur eine Phase. Die letzten Tagen war es echt heftig.
Dir wünsche ich viel Kraft und Erfolg, dass es jetzt auch wieder aufwärts geht.
"Destiny favors those who refuse to give up."