An was liegt es, dass man ein AB ist?

Alles zu Deiner persönlichen Situation, Deinen Erlebnissen und was Dir auf dem Herzen liegt als Absoluter Beginner.
Endura

Re: An was liegt es, dass man ein AB ist?

Beitrag von Endura »

Teenage Kicks hat geschrieben: 06 Sep 2018 12:23 Natürlich haben normale Leute auch Makel :gruebel: Ein Freund von mir hat ebenfalls einen Tremor und neben dran noch eine Menge anderer Defizite unter anderem starkes Übergewicht, eine psychische Erkrankung und er ist ziemlich ungepflegt (was wohl auch ein bisschen mit der psychischen Erkrankung zusammenhängt) und der ist auch kein AB.
Und das soll mich jetzt aufbauen? :gruebel:
twistandshout

Re: An was liegt es, dass man ein AB ist?

Beitrag von twistandshout »

Nichts für ungut, aber so manche hier suhlen sich sehr ausgiebig in ihrem Elend nicht? :roll:

Versteht mich nicht falsch, ich finde es echt gut, sich mit der eigenen Situation auseinander zu setzen, nach den jeweiligen Gründen dafür zu suchen und auch mal Frust abzulassen. Was die ersten beiden Aspekte betrifft, hat mir das Forum auch schon geholfen.
Da das doch wohl immer ein Zusammenspiel von mehren Faktoren ist, bringt es doch nichts, sich ausschließlich auf die unveränderlichen zu fokussieren anstatt an denen zu arbeiten, die veränderlich sind, oder? :gruebel:
Milkman

Re: An was liegt es, dass man ein AB ist?

Beitrag von Milkman »

twistandshout hat geschrieben: 06 Sep 2018 13:50 Da das doch wohl immer ein Zusammenspiel von mehren Faktoren ist, bringt es doch nichts, sich ausschließlich auf die unveränderlichen zu fokussieren anstatt an denen zu arbeiten, die veränderlich sind, oder? :gruebel:
Die Kunst ist halt, die einen von den anderen zu unterscheiden (manch einer hier wird auch behaupten, dass es die unveränderlichen gar nicht gibt). ;)
NBUC
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Re: An was liegt es, dass man ein AB ist?

Beitrag von NBUC »

In den meisten Fällen ist es meinem Eindruck ja nicht ein Element, welches das alleine versaut, sondern mehrere und meist dann auch noch kombiniert mit ungünstigen Start-/Randbedingungen.
Natural Born UnCool

Alle gesellschaftlichen Betrachtungen enthalten zwangsläufig Verallgemeinerungen und werden daher Ausnahmen und Einzelfälle enthalten, denen sie nicht gerecht werden können.

wenn ich nicht antworten sollte heißt das nicht, dass du Recht hast, sondern ich kein Internet!
twistandshout

Re: An was liegt es, dass man ein AB ist?

Beitrag von twistandshout »

Milkman hat geschrieben: 06 Sep 2018 14:04 Die Kunst ist halt, die einen von den anderen zu unterscheiden (manch einer hier wird auch behaupten, dass es die unveränderlichen gar nicht gibt). ;)
Hier wurde zwei Seiten lang über die Körpergröße diskutiert. Die kann nun mal nicht geändert werden. Ob zu groß oder zu klein, es ist halt so. Es mag ja sein, dass das ein erschwerender Faktor ist, es ist aber sicher nicht der einzige.
NBUC hat geschrieben: 06 Sep 2018 14:05 In den meisten Fällen ist es meinem Eindruck ja nicht ein Element, welches das alleine versaut, sondern mehrere und meist dann auch noch kombiniert mit ungünstigen Start-/Randbedingungen.
So sehe ich das auch!
Dass es die Leute dabei aufgrund ihrer individuellen Situation und Ausgangslage unterschiedlich schwer haben ist logisch.
Und es trifft ja auch auf mich zu. Ich muss dennoch versuchen, mit meinen Faktoren und Startbedingungen klar zu kommen und wo es halt geht, Veränderungen anzustreben weil ich es eben will und unbedingt etwas voranbringen möchte.


Wollt ihr das nicht?
LastHope

Re: An was liegt es, dass man ein AB ist?

Beitrag von LastHope »

Meiner Meinung liegt es schon zu 50% an einem selber. Fehlendes Selbstvertrauen, fehlende oder die falschen Interessen usw.

Viel wird aber auch im Kindesalter von den Eltern festgelegt. Wenn die Eltern dahinter sind, dass die Kinder z.B. früh in einen Verein gehen wird vieles einfacher...

Aber generell gibt es hier wohl keine einfache Universal- :hut: Antwort
Endura

Re: An was liegt es, dass man ein AB ist?

Beitrag von Endura »

LastHope hat geschrieben: 06 Sep 2018 16:59 Viel wird aber auch im Kindesalter von den Eltern festgelegt. Wenn die Eltern dahinter sind, dass die Kinder z.B. früh in einen Verein gehen wird vieles einfacher...
Nicht unbedingt. Zum Beispiel Introvertierte brauchen viel Zeit für sich alleine. Manche Eltern bekämpfen das Introvertiertsein auf Teufel komm raus, als dass sie es als Chance sehen.
Undomiel

Re: An was liegt es, dass man ein AB ist?

Beitrag von Undomiel »

Endura hat geschrieben: 10 Sep 2018 06:10
LastHope hat geschrieben: 06 Sep 2018 16:59 Viel wird aber auch im Kindesalter von den Eltern festgelegt. Wenn die Eltern dahinter sind, dass die Kinder z.B. früh in einen Verein gehen wird vieles einfacher...
Nicht unbedingt. Zum Beispiel Introvertierte brauchen viel Zeit für sich alleine. Manche Eltern bekämpfen das Introvertiertsein auf Teufel komm raus, als dass sie es als Chance sehen.
Ja, das hilft in der Tag nicht immer. Meine Eltern haben meine Schwestern und mich auch im Verein angemeldet. Meine extrovertierten Schwestern haben dort, in der Schule (eigentlich überall) immer schnell Freunde gefunden und tun es auch jetzt noch ohne Probleme. Ich als ziemlich introvertierter Mensch habe mich dort aber nie wohl gefühlt und konnte mich nicht richtig einfügen. Insbesondere im Sport-Verein, wobei das vielleicht auch daran lag, dass meine Zwillingsschwester super sportlich und erfolgreich war und ich genau das Gegenteil.
Auf jeden Fall sind die Fähigkeiten zur Kontaktaufnahme und der Anbahnung sozialer Kontakte bei meinen Schwestern und mir total unterschiedlich, trotz gleicher Startvoraussetzungen. Deswegen haben sie im Gegensatz zu mir auch einen großen Freundes- und Bekanntenkreis.
Nonkonformist

Re: An was liegt es, dass man ein AB ist?

Beitrag von Nonkonformist »

Habe im grundschule-alter einige jahren lang judo gemacht.
War froh wann das wieder vorbei war.
War nie ein vereinsmensch oder sportbegeisterter und wird auch nie eins werden.
Verstehe auch null warum vereinsmenschen die bessere menschsorte sein soll.
Die welt braucht nicht nur extravertierten draufgaenger.
Die welt braucht ein breites spektrum an menschen: manche sind besser in manche bereiche, anderen exzellieren in anderen sachen, und alle werden gebraucht. Ob jetzt hallodris, aspies oder hochsensibelchen.

Fuer introvertierten ist es schwieriger menschen zu begegnen, klar, aber das macht uns nicht zum schlechteren menschen: es bedeutet nur das wir alternative strategien brauchen ein passendes gegenstueck zu finden, nicht das wir zum extravertierten mutieren sollen.
Stabil

Re: An was liegt es, dass man ein AB ist?

Beitrag von Stabil »

Endura hat geschrieben: 10 Sep 2018 06:10
LastHope hat geschrieben: 06 Sep 2018 16:59 Viel wird aber auch im Kindesalter von den Eltern festgelegt. Wenn die Eltern dahinter sind, dass die Kinder z.B. früh in einen Verein gehen wird vieles einfacher...
Nicht unbedingt. Zum Beispiel Introvertierte brauchen viel Zeit für sich alleine. Manche Eltern bekämpfen das Introvertiertsein auf Teufel komm raus, als dass sie es als Chance sehen.
100% Zustimmung.

Aber was noch fehlt: Was fördert die Introvertierten dabei, die Fähigkeiten zu erwerben, so dass sie später ihre (etwas ruhigeren) 'Sozialkontakte und Beziehung (zu einer vielleicht ebenfalls introvertierten Person) aufbauen können? Nix tun ist auch zu wenig.

Als Betroffener bestehe ich darauf, dass introvertiert NICHT asozial und auch NICHT ohne soziale Bedürfnisse zu sein bedeutet. Irrtümlicherweise habe ich das zwar zeitweise geglaubt, aber heute weiss ich, dass ich soziale Kontakte brauche und dass ich ihre Intensität steuern muss. Zum Glück lebe ich jetzt mit einer ebenfalls etwas introvertieren Frau zusammen. Dafür war erforderlich, dass wir einander finden.

Meine Ideen gehen da in Richtung Alpenverein statt Faschingsverein. Für mich habe ich schon ausreichend gute Lösungen gefunden, aber besonders einfallsreich bin ich auch nicht. Neue Ideen würden mich interessieren.
Undomiel

Re: An was liegt es, dass man ein AB ist?

Beitrag von Undomiel »

Stabil hat geschrieben: 10 Sep 2018 07:20
Endura hat geschrieben: 10 Sep 2018 06:10
LastHope hat geschrieben: 06 Sep 2018 16:59 Viel wird aber auch im Kindesalter von den Eltern festgelegt. Wenn die Eltern dahinter sind, dass die Kinder z.B. früh in einen Verein gehen wird vieles einfacher...
Nicht unbedingt. Zum Beispiel Introvertierte brauchen viel Zeit für sich alleine. Manche Eltern bekämpfen das Introvertiertsein auf Teufel komm raus, als dass sie es als Chance sehen.
100% Zustimmung.

Aber was noch fehlt: Was fördert die Introvertierten dabei, die Fähigkeiten zu erwerben, so dass sie später ihre (etwas ruhigeren) 'Sozialkontakte und Beziehung (zu einer vielleicht ebenfalls introvertierten Person) aufbauen können? Nix tun ist auch zu wenig.

Als Betroffener bestehe ich darauf, dass introvertiert NICHT asozial und auch NICHT ohne soziale Bedürfnisse zu sein bedeutet. Irrtümlicherweise habe ich das zwar zeitweise geglaubt, aber heute weiss ich, dass ich soziale Kontakte brauche und dass ich ihre Intensität steuern muss. Zum Glück lebe ich jetzt mit einer ebenfalls etwas introvertieren Frau zusammen. Dafür war erforderlich, dass wir einander finden.

Meine Ideen gehen da in Richtung Alpenverein statt Faschingsverein. Für mich habe ich schon ausreichend gute Lösungen gefunden, aber besonders einfallsreich bin ich auch nicht. Neue Ideen würden mich interessieren.
Das stimmt absolut. Man sollte nicht versuchen, gegen seine Introvertiertheit zu kämpfen, das ist wohl eh zum Scheitern verurteilt. Der Knackpunkt ist tatsächlich, Strategien zu finden, damit man gut damit umgehen kann und trotzdem die erforderlichen Sozialkontakte hat. Für mich persönlich habe ich da noch keine befriedigende Lösung gefunden.
Endura

Re: An was liegt es, dass man ein AB ist?

Beitrag von Endura »

Undomiel hat geschrieben: 10 Sep 2018 07:31 Das stimmt absolut. Man sollte nicht versuchen, gegen seine Introvertiertheit zu kämpfen, das ist wohl eh zum Scheitern verurteilt. Der Knackpunkt ist tatsächlich, Strategien zu finden, damit man gut damit umgehen kann und trotzdem die erforderlichen Sozialkontakte hat. Für mich persönlich habe ich da noch keine befriedigende Lösung gefunden.
Ich bin erst ziemlich spät zu der Erkenntnis gelangt, dass meine Introvertiertheit ein Teil von mir ist. Vor wollte ich meine Introvertiertheit überwinden, und davor sicher meine Eltern.
Selbst langjährige Freundschaften sind zerbrochen, da weder Verständnis für mein Bedürfnis alleine zu sein da war, noch ich erklären konnte warum ich denn alleine sein wollte.
Undomiel

Re: An was liegt es, dass man ein AB ist?

Beitrag von Undomiel »

Endura hat geschrieben: 10 Sep 2018 07:37
Undomiel hat geschrieben: 10 Sep 2018 07:31 Das stimmt absolut. Man sollte nicht versuchen, gegen seine Introvertiertheit zu kämpfen, das ist wohl eh zum Scheitern verurteilt. Der Knackpunkt ist tatsächlich, Strategien zu finden, damit man gut damit umgehen kann und trotzdem die erforderlichen Sozialkontakte hat. Für mich persönlich habe ich da noch keine befriedigende Lösung gefunden.
Ich bin erst ziemlich spät zu der Erkenntnis gelangt, dass meine Introvertiertheit ein Teil von mir ist. Vor wollte ich meine Introvertiertheit überwinden, und davor sicher meine Eltern.
Selbst langjährige Freundschaften sind zerbrochen, da weder Verständnis für mein Bedürfnis alleine zu sein da war, noch ich erklären konnte warum ich denn alleine sein wollte.
Geht mir ähnlich. Lange habe ich gedacht, dass ich unnormal bin und habe versucht, dagegen anzukämpfen. Viel Verständnis bekommt man als Introvertierter tatsächlich nicht. Die Gesellschaft richtet sich doch mehr an den Extrovertierten aus. Da geht man als Introvertierter schnell unter.
Stabil

Re: An was liegt es, dass man ein AB ist?

Beitrag von Stabil »

Undomiel hat geschrieben: 10 Sep 2018 07:51 Geht mir ähnlich. Lange habe ich gedacht, dass ich unnormal bin und habe versucht, dagegen anzukämpfen.
Auch das habe ich erfahren. Ein Lebensgefühl von im "im Untergrund leben" hat mich immer begleitet.
Undomiel hat geschrieben: 10 Sep 2018 07:51 Viel Verständnis bekommt man als Introvertierter tatsächlich nicht.
Da habe ich aufgehört, zu klagen. Wenn ich klar dazu stehe, wird es akzeptiert, verstehen oder gar nachempfinden braucht es nicht jeder. Ich kann auch nicht alles nachempfinden. Passt schon.
Undomiel hat geschrieben: 10 Sep 2018 07:51 Die Gesellschaft richtet sich doch mehr an den Extrovertierten aus.
Ach was, die sind nur lauter. Auch hier habe ich aufgehört zu klagen, das hilft nicht. Wir müssen unsere Art der Kommunikation pflegen.
Undomiel hat geschrieben: 10 Sep 2018 07:51 Da geht man als Introvertierter schnell unter.
Manchmal fühle ich mich wie ein Uboot. Der Lärm schwappt vorüber. Lass dich nicht unterkriegen. DU musst dich akzeptieren.
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kreisel
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Re: An was liegt es, dass man ein AB ist?

Beitrag von kreisel »

Nonkonformist hat geschrieben: 10 Sep 2018 07:02 Fuer introvertierten ist es schwieriger menschen zu begegnen, klar, aber das macht uns nicht zum schlechteren menschen: es bedeutet nur das wir alternative strategien brauchen ein passendes gegenstueck zu finden, nicht das wir zum extravertierten mutieren sollen.
Ja, hatte tatsächlich auch nochmal gestern drüber nachgedacht, dass viele
Missverständnisse und andere Sicht- und Verhaltensweisen aus den
unterschiedlichen Merkmalen von extrovertiert- introvertiert resultieren können.
(besonders krass dann bei Menschen, wo die Tendenz eher in eine Richtung besonders
ausgeprägt ist, komplette Reinform gibt es ja eher nicht).

Oft war da bei mir auch ein Missverständnis, dass introvertiert das gleiche ist wie ängstlich
und dass man eigentlich an allem teilhaben kann, möchte und müsste, wenn man sich nur überwindet.
Kann man, nur mit einer völlig anderen Strategie und mit einem anderen Erleben.

Ich denke, bestimmte Situationen werden bei mir immer eher kräftezehrend sein, und dann
brauche ich auch Rückzug, wohingegen andere auf der "Bühne Leben draußen" so richtig
aufblühen können.

Die Grundmotivation / Erleben scheint mir bei beiden Polen anders zu sein.
Als wollen Extrovertierte die Welt gerne einschließen und auf dieser Bühne spielen
und was sich "entzieht" schnell einfangen, damit nichts von der Vielfalt verloren geht;
Leben ist nur wirklich, wenn draußen stattfindet und außen viele teilhaben;

und der Introvertierte braucht die Zeit zum alleinsein und Welt ausschließen und
kann sich in der eigenen Innenwelt schon sehr voll fühlen (voller als draußen, wo eher
Stress mit im Spiel ist).
Das muss ja manchmal wie Katz und Hund wirken....das war der eine braucht und toll
findet, findet der andere stressig. Oder aus Sicht Extrovertierter "schade, da müsste
doch mehr gehen, mehr Teilhabe, das muss doch traurig sein".

Ich denke, da hilft nur Akzeptanz, der eine tickt so, der andere so.
Und ein Umlernen dass der eine auf die andere Schiene kommt, sehe ich als sehr unwahrscheinlich
an.In beide Richtungen.

Statt dem Mainstream zu folgen, der bei mir gefühlsmäßig einfach nur stressig ankam,
und da kein Aufblühen / Wohlfühlen in Sicht war,
fand ich es wesentlich heilsamer, mich mit meiner Art und den Bedürfnissen zu versöhnen
und von diesem Standpunkt aus mit mir zu leben und auf meine Art Kontakt herzustellen.
Date im Cafe? Lieber nicht, sondern drei Stunden durch Stadt und/oder Natur spazieren.

Da man sich nicht ganz locker bei Diskos und größeren Veranstaltungen fühlen mag,
und den Partner nicht im Rückzug / Innenwelt findet, ist das Introvertierte dann durchaus
auch ein deutliches Manko in bezug auf Partnersuche / Partnerschaft leben, wenn man
so den normalen gesellschaftlichen Weg sich anguckt, wie sowas geht, über Partie, Clique,
Geselligkeit....

Überraschende Kontakte ergaben sich aber durchaus auch schonmal am Rand von den
quirligen geselligen Dingen, wie ich es von mir oder auch Bekannten kenne.
Ein Bekannter hat sogar mal gesagt "ich geh noch auf Konzerte, aber ich nehm mir meinen
Wohnwagen mit, wo ich mich zurückziehen kann" (und ich sorge dafür, dass bewusstseinsmäßig
nicht alles durchdringt, das ist jetzt nicht so toll, aber andererseits auch nachvollziehbar,
wenn die Reizfilterung nicht funktioniert....und die Idee mit dem Wohnwagen finde ich toll;
wie so ein Schneckenhaus, mit dem man in die Welt zieht und sich dann in der Erschöpfung
zurückziehen kann)
Nonkonformist

Re: An was liegt es, dass man ein AB ist?

Beitrag von Nonkonformist »

Ich bin mehr introvertiert als ich extravertiert bin, aber zusaetzlich hochsensibel.
Das bedeutet das soziale aktivitaeten mir engergie rauben, nicht schenken: aufladen muess ich in alleinzeit.
Ich kann durchaus mal auf den einen oder den anderen party kurz extravertiert sein, und dabei durchaus spass haben, aber am ende bin ich geistig volkommen erschoepft und brauche einige zeit in solitude um wieder zu mir zu kommen. So abend am abend in der gesellige runde und ich wird kollabieren, mir fehlt dann der moeglichkeit alles zu verarbeiten. Aufregung geht nur in kleinere portionen, sogar positive aufregung..

Ich denke, wir menschen sind da alle unterschiedlich belastbar.

Ein beziehung zwisschen ein sehr extravertierter mensch und einen sehr introvertierten mensch kann ich mir nur schwer vorstellen, da sind die individuellen beduerfnisse schon sehr gegensaetzlig, und wird man den freizeit haufig separat verbringen muessen.
Undomiel

Re: An was liegt es, dass man ein AB ist?

Beitrag von Undomiel »

Stabil hat geschrieben: 10 Sep 2018 08:04
Undomiel hat geschrieben: 10 Sep 2018 07:51 Geht mir ähnlich. Lange habe ich gedacht, dass ich unnormal bin und habe versucht, dagegen anzukämpfen.
Auch das habe ich erfahren. Ein Lebensgefühl von im "im Untergrund leben" hat mich immer begleitet.
Undomiel hat geschrieben: 10 Sep 2018 07:51 Viel Verständnis bekommt man als Introvertierter tatsächlich nicht.
Da habe ich aufgehört, zu klagen. Wenn ich klar dazu stehe, wird es akzeptiert, verstehen oder gar nachempfinden braucht es nicht jeder. Ich kann auch nicht alles nachempfinden. Passt schon.
Undomiel hat geschrieben: 10 Sep 2018 07:51 Die Gesellschaft richtet sich doch mehr an den Extrovertierten aus.
Ach was, die sind nur lauter. Auch hier habe ich aufgehört zu klagen, das hilft nicht. Wir müssen unsere Art der Kommunikation pflegen.
Undomiel hat geschrieben: 10 Sep 2018 07:51 Da geht man als Introvertierter schnell unter.
Manchmal fühle ich mich wie ein Uboot. Der Lärm schwappt vorüber. Lass dich nicht unterkriegen. DU musst dich akzeptieren.
Ich gebe dir auf jeden Fall Recht. Manchmal habe ich noch so Gedanken, dass das Leben unfair ist und ich gerne anders wäre. Aber andererseits macht mich meine Introvertiertheit auch aus und gehört auch zu mir. Außerdem führt sie auch zu guten Eigenschaften. Zum Beispiel bin ich durch meine Zurückhaltung ein guter Beobachter, bin empathisch und kann mich gut in andere Menschen versetzen.

Es gibt immer wieder Situationen, die mir schwer fallen. Deine Beschreibung mit dem Uboot trifft es ganz gut. Ich sehne mich dann einfach nach Stille. Aber ich habe auf jeden Fall schon gelernt, besser damit klar zu kommen.
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Re: An was liegt es, dass man ein AB ist?

Beitrag von TheRealDeal »

Undomiel hat geschrieben: 10 Sep 2018 07:51
Endura hat geschrieben: 10 Sep 2018 07:37
Undomiel hat geschrieben: 10 Sep 2018 07:31 Das stimmt absolut. Man sollte nicht versuchen, gegen seine Introvertiertheit zu kämpfen, das ist wohl eh zum Scheitern verurteilt. Der Knackpunkt ist tatsächlich, Strategien zu finden, damit man gut damit umgehen kann und trotzdem die erforderlichen Sozialkontakte hat. Für mich persönlich habe ich da noch keine befriedigende Lösung gefunden.
Ich bin erst ziemlich spät zu der Erkenntnis gelangt, dass meine Introvertiertheit ein Teil von mir ist. Vor wollte ich meine Introvertiertheit überwinden, und davor sicher meine Eltern.
Selbst langjährige Freundschaften sind zerbrochen, da weder Verständnis für mein Bedürfnis alleine zu sein da war, noch ich erklären konnte warum ich denn alleine sein wollte.
Geht mir ähnlich. Lange habe ich gedacht, dass ich unnormal bin und habe versucht, dagegen anzukämpfen. Viel Verständnis bekommt man als Introvertierter tatsächlich nicht. Die Gesellschaft richtet sich doch mehr an den Extrovertierten aus. Da geht man als Introvertierter schnell unter.
Im Prinzip ist meine Strategie, meine Introvertiertheit nach außen zu kehren. Mir geht es seitdem besser und weil ich nichts von mir verstecke, werde ich besser gesehen. Und gesehen werden wollen ist eine unserer Grundbedürfnisse. Das bedeutet keineswegs, dass ich nicht hin und wieder mal abtauchen möchte und das tue ich auch.
Angst verhindert nicht den Tod, aber sie verhindert das Leben.
Undomiel

Re: An was liegt es, dass man ein AB ist?

Beitrag von Undomiel »

TheRealDeal hat geschrieben: 10 Sep 2018 17:01
Undomiel hat geschrieben: 10 Sep 2018 07:51
Endura hat geschrieben: 10 Sep 2018 07:37
Ich bin erst ziemlich spät zu der Erkenntnis gelangt, dass meine Introvertiertheit ein Teil von mir ist. Vor wollte ich meine Introvertiertheit überwinden, und davor sicher meine Eltern.
Selbst langjährige Freundschaften sind zerbrochen, da weder Verständnis für mein Bedürfnis alleine zu sein da war, noch ich erklären konnte warum ich denn alleine sein wollte.
Geht mir ähnlich. Lange habe ich gedacht, dass ich unnormal bin und habe versucht, dagegen anzukämpfen. Viel Verständnis bekommt man als Introvertierter tatsächlich nicht. Die Gesellschaft richtet sich doch mehr an den Extrovertierten aus. Da geht man als Introvertierter schnell unter.
Im Prinzip ist meine Strategie, meine Introvertiertheit nach außen zu kehren. Mir geht es seitdem besser und weil ich nichts von mir verstecke, werde ich besser gesehen. Und gesehen werden wollen ist eine unserer Grundbedürfnisse. Das bedeutet keineswegs, dass ich nicht hin und wieder mal abtauchen möchte und das tue ich auch.
Wie meinst du das, "deine Introvertiertheit nach außen zu kehren"?
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Re: An was liegt es, dass man ein AB ist?

Beitrag von TheRealDeal »

Na ja, ich lasse mich nicht einschränken. Weder durch meinen "Inneren Zensor", noch durch abwertende Gedanken, bzw. negative Glaubenssätze.
Angst verhindert nicht den Tod, aber sie verhindert das Leben.